Es hätte eine der coolsten Weltraummissionen der letzten Jahre werden sollen. Die russische Raumsonde Fobos-Grunt machte sich Anfang November 2011 auf ins All. Der Start klappte, die Sonde landete in einer Erdumlaufbahn und sollte weiter zum Mars fliegen. Dort war eine Landung auf dem Marsmond Phobos geplant, man hätte dort Bodenproben gesammelt und sie zurück zur Erde gebracht. Die Planetologen hätten einmalige Daten gewinnen können. Das wird nun leider nicht passieren. Es gab eine Fehlfunktionen und die Bodenstation konnte die Sonde nicht dazu bringen, sich auf den Weg zum Mars zu machen. Sie umkreist heute immer noch die Erde. Aber nicht mehr lange. In den nächsten Tagen wird sie in der Atmosphäre verglühen. Einige Teile der Sonde werden vermutlich auch auf den Erdboden bzw. in den Ozean fallen.

Spektakuläre Abstürze von Weltraummüll gab es in letzter Zeit ja öfter. Der NASA-Satellit UARS stürzte im September in den Pazifik. Das deutsche Weltraumteleskop ROSAT landete im Oktober im Meer. Und am Weihnachtsabend verglühte höchst dramatisch eine Sojus-Raketenstufe über Deutschland.

i-06075cc9335f09397080cc8a9bdd1b36-Cebit_2011-fobos-grunt_together_with_upper_stage-thumb-500x519.jpg
Ein Modell von Fobos-Grunt (Bild: Mkonair, CC-BY-SA 2.0)

Fobos-Grunt soll in der Nacht vom 15 auf den 16. Januar wieder zurück zur Erde fallen. Am Center for Orbital and Reentry Debries Studies gibt man 3:36 MEZ am 16 Januar als Absturzzeit an. So genau kann man es aber momentan noch nicht wirklich sagen. Zwischen 15. und 17. Januar ist noch alles drin. Fobos Grunt umrundet die Erde mehrmals täglich und kann so gut wie überall abstürzen. So sieht die aktuelle Prognose aus:

i-4408f5eee4458ded742cd6a068660c25-fobosgrunt-thumb-500x252.jpg

Das gelbe Symbol (südlich von Australien) gibt den prognostizierten Absturzort an, die blauen und gelben Linien die Bahn der Sonde vor bzw. nach dem vorhergesagten Zeitpunkt. Der Kreis um das Symbol zeigt den Bereich, innerhalb dessen der Absturz beobachtet werden könnte. Wenn es so bleibt wie jetzt – was unwahrscheinlich ist – dann hätten die Leute im südlichen Australien gute Chancen eine wunderbare Lightshow am Himmel anzusehen.

So wie bei den früheren Abstürzen muss man auch hier keine große Angst haben. Auch wenn in manchen Medien Fobos-Grunt mit der „giftigste Satellit aller Zeiten“ und ähnlich optimistischen Namen bezeichnet wird, besteht keine Gefahr. Der, tatsächlich giftige Treibstoff (den aber auch andere Satelliten an Bord haben und nicht nur Fobos-Grunt), wird bei den hohen Temperaturen des Wiedereintritts verbrennen. Und auch das radioaktive Material, dass die Sonde für Experimente an Bord hatte, muss niemanden Sorgen bereiten. Es handelt sich nur um 10 Mikrogramm Cobalt-57 und das verteilt sich beim Wiedereintritt und ist in der geringen Konzentration völlig ungefährlich. Es ist sowieso unwahrscheinlich, dass Fobos-Grunt über bewohnten Gegenden der Erde niedergeht – es gibt viel zu viel Meer und Wüste, auf die die Sonde fallen kann…

Die Hobby-Astronomen haben die Gelegenheit jedenfalls noch genutzt und ein paar letzte Bilder von Fobos-Grunt gemacht. Hier ist ein besonders schönes Video:

Tschüß, Fobos-Grunt. Schade, dass es mit dem Mars nicht geklappt hat. Solange Fobos-Grunt noch fliegt, könnt ihr übrigens hier schauen, wo er gerade ist. Updates zu den verschiedenen prognostizierten Absturzzeitpunkten findet ihr hier.

74 Gedanken zu „Fobos-Grunt kommt wieder zurück und fällt auf die Erde“
  1. Eines muss man den Russen sagen, mit dem Mars haben sie nicht viel Glück. Ich erinner mich noch gut an die beiden Sonden Phobos 1 und 2, die auch beide ihr Missionsziel nicht erreichten. Eigentlich schade.

  2. Das war bestimmt wieder die große Marsmännchen-Verschwörung, die immer dafür sorgt, daß ihnen unsere Sonden nicht zu sehr auf die Pelle rücken. 😉

  3. P.S: Kann mir eigentlich mal jemand erklären, warum meine Kommentare hier immer erst eine astrosimplex-Gedenkminute einlegen, bevor sie gepostet werden?

    Steht der Blogserver hier – passend zum Thema – vielleicht auf dem Mond oder so? 😉

  4. Tjor… ich hatte die Mission von Anfang an verfolgt, beim Start mitgefiebert, mich gefreut dass alles geklappt hat und mich beruhigt schlafen gelegt. Am nächsten Morgen durfte ich dann Schreckensmeldung lesen.

    Aber irgendwie wollte FG einfach nicht runterkommen, scheinbar war alles intakt nur die Verbindung und der automatische Start in den Transferorbit wollte nicht klappen.

    Dann irgendwann ein Hoffnungsschimmer, als die ESA ein Signal empfangen konnte. Und alles nur, um jetzt doch das Ende miterleben zu müssen.

    Wirklich schade. Aber bis jetzt läuft es wenigstens bei Curiosity besser, auch wenn die natürlich das gleiche macht wie alle vorherigen amerikanischen Rover. FG hätte wirklich einige spannende Entdeckungen machen können…

  5. Hallo Florian.
    Erstmal klasse Deine Ausführungen zum angeblichen Weltuntergang.
    An das habe ich keinen Augenblick geglaubt, weil es nicht logisch ist.
    Du hast das ja auch eindeutig beschrieben.
    Auch Gratulation zu Deinem Buch, daß leider ja noch nicht ganz draußen ist.

    Zu Phobos habe ich heute gelesen, daß es eindeutige Hinweise darauf gäbe,
    das das HAARP-Institut dahinter steckt. Der russische Leiter der Raumfahrbehörde
    ROSKOSMOS Popvkin, hat sich dahingehend geäußert.
    Es ist ja schon lange bekannt, dazu bekennt sich jetzt auch die Times, das HAARP
    in der Lage ist, Raumfähren, Sonden etc. mit HF-Strahlen runterzuholen und u.a.
    auch das Wetter zu beeinflussen. Popvkin äußerte sich vorsichtig, klar, und meinte: „das sich die aktuellen Fehlschläge russischer Weltraummissionen immer dann zugetragen hätten, wenn sich die betroffenen Raumschiffe und Raketen über Gegenden der Erde befanden, die von Russland aus nicht zu ’sehen‘ waren und so auch keine telemetrischen Daten von russischer Seite empfangen werden konnten.
    Bis jetzt kann man ja leider auch nicht sagen. wo Phobos runterkommt. Schon komisch das Ganze und sehr besorgniserregend.
    Man konnte jedenfalls eindeutig feststellen, daß Phobos von der Alaska aus beeinflusst wurde. Was hälst Du davon? Ich habe schon viel über HAARP gelesen und
    langsam wirds echt verdächtig.

    Liebe Grüße
    Deine Deva

  6. @Deva8: „Es ist ja schon lange bekannt, dazu bekennt sich jetzt auch die Times, das HAARP in der Lage ist, Raumfähren, Sonden etc. mit HF-Strahlen runterzuholen und u.a. auch das Wetter zu beeinflussen.“

    Das ist völliger Unsinn. https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/08/haarp-erdbebenwaffe-gedankenkontrolle-oder-ganz-normale-wissenschaft.php

    „Man konnte jedenfalls eindeutig feststellen, daß Phobos von der Alaska aus beeinflusst wurde. Was hälst Du davon?“

    Nichts. Und das konnte man auch nicht „eindeutig feststellen“. Das ist nur das übliche Verschwörungsgeraune im iNternet.

  7. Verschwörungstheorie klingt nach dem Begriff, den die Amis erfunden haben,
    um Wahrheiten als Firlefanz abzutun. Damit wir uns gegenseitig zerfleischen und die
    Wahrheiten vertuscht werden können.
    Es gab auch *Verschwörungstheorien*, (ich mag dieses Wort einfach nicht), die zutrafen. Zum Beispiel die Weltwirtschaftskrise,
    benannt schon im Jahr 1998. Damals noch belacht. Aber egal, Das HAARP existiert weiß man jedenfalls.
    Und was es kann, bestätigt immerhin die Times. Naja, hoffen wir das es nicht so ist.
    Sowas könnte sonst direkt Auslöser für einen Krieg sein.
    Ich möchte es gerne glauben.
    Wir werden sehen.

    Grüße von DEVA8

  8. @DEVA8:
    Und weil die Times es schreibt stimmt es?
    https://www.thetimes.co.uk/tto/public/sitesearch.do?querystring=haarp&p=tto&pf=all&bl=on

    „[…]Aber egal, Das HAARP existiert weiß man jedenfalls.[…]“
    Uiuiuiuih! Was für ein Geheimnis. Ich verrate dir was: die haben sogar ne Homepage https://www.haarp.alaska.edu/

    „[…]Zum Beispiel die Weltwirtschaftskrise,
    benannt schon im Jahr 1998. Damals noch belacht.[…]“
    Öhhh, nö : https://de.wikipedia.org/wiki/Asienkrise Die Auswirkungen waren zwar geringer als angenommen, aber es wurde eine Weltwirtschaftskrise befürchtet.

    „[…]Naja, hoffen wir das es nicht so ist.
    Sowas könnte sonst direkt Auslöser für einen Krieg sein.
    Ich möchte es gerne glauben.
    Wir werden sehen.[…]“
    Öhh, was?

  9. @Deva8: „Aber egal, Das HAARP existiert weiß man jedenfalls. Und was es kann, bestätigt immerhin die Times. „

    Ok, du wolltest also keine Frage stellen und vernünftige Antworten hören sondern nur deine Ansichten bestätigt bekommen. Sag das doch das nächste Mal gleich, dann kann ich mir die Mühe sparen auf deine Kommentare einzugehen.

  10. Zu Phobos habe ich heute gelesen, daß es eindeutige Hinweise darauf gäbe,
    das das HAARP-Institut dahinter steckt. Der russische Leiter der Raumfahrbehörde
    ROSKOSMOS Popvkin, hat sich dahingehend geäußert.

    Das ist Quatsch! Wer sich für Raumfahrt interessiert, weiss, dass bei den russen seit ein paar Jahren massive Probleme herrschen, das Budget wurde radikal gekürzt, Subunternehmen zur Herstellung von Raketen-Satellitenteile privatisiert und gespart wurde ausgerechnet bei der Qualitätskontrolle. Die PR-Arbeit der russischen Raumfahrt ist eine Katastrophe – die natürlich allem anderen die Schuld geben ausser den eigenen Leuten, die Mitarbeiter diverser russischen Firmen die an den Projekten beteiligt sind weinen und schimpfen sich in ihren Foren aus.

    Vor kurzem sind abends ein paar LEute einfach und ungestört in so eine russische Raketenfirma reingeschlichen und haben hunderte Photos von sich vor den unfertigen Raketen gemacht. Es gab nicht mal Wachpersonal! Siehe hier: https://lana-sator.livejournal.com/160176.html#cutid1

    Die Probleme der russischen Raumfahrt werden von einen aktiven deutschen Raumfahrt-Ing. hier sehr treffend beschrieben: https://www.scilogs.de/kosmo/blog/go-for-launch/allgemein/2011-11-28/offener-brief-an-pr-sident-medwedew

    Auf den Quatsch „Was Haarp alles kann wissen wir ja“ gehe gar nicht erst ein 😉

  11. Ich habe nur zitiert was ich gelesen habe. Ich war nicht der Autor.
    Bitte das zu beachten. Wer stänkern will, sollte sich an die Times wenden.
    Inwieweit die glaubwürdig ist, kann ich nicht beurteilen. Wollte nur Meinung
    dazu hören und das ist geschehen.
    Alles andere ließ ich offen. Was wir sehen werden, werden wir auch sehen..;-))
    *lach*
    Grüße
    DEVA8

  12. Wer stänkern will, sollte sich an die Times wenden.
    Inwieweit die glaubwürdig ist, kann ich nicht beurteilen.

    Hast Du den Times-Artikel wirklich gelesen oder hast Du nur irgendwo auf einen Truther-Blog gelesen, dass (auch) die Times darüber berichtet hat? Darüber haben übrigens auch namenhafte deutsche Medien berichtet.

    Wenn Du dazu keinen Link liefern konntest, gehe ich mal davon aus, Du hast den Artikel der Times nicht gelesen. Die berichtet nur, dass eine russische Zeitung ein Interview mit den Roskosmos-Chef geführt hat, indem dieser „irgendjemand“ (Haarp/USA werden nicht genannt) mit einer Weltraumwaffe die Sonde absichtlich gestört haben könnte.

    Das Du den Artikel mindestens nicht vollständig gelesen hast, zeigt dieser Abschnitt aus den Times Artikel (Nein, ich geb den Link nicht her, als erfahrener Informationskrieger wirst Du es finden, wenn Du willst)

    „The interview came at a time of rising anti-Americanism in Russian politics, and may have been intended mostly for a domestic audience. Russian officials often drop hints of foreign meddling, for example in stirring the recent street protests in Moscow; such comments are usually taken to mean the United States. „

    … und da hat die Times absolt recht. Die Russen neigen dazu, eigene Probleme auf andere abzuschieben – bevorzugt den ehem. Klassenfeind. Man erinnere sich nur an den Kursk-Unfall. Die populärste Erklärung dafür ist in Russland heute, ein feindliches U-Boot hätte sie gerammt oder angegriffen. Es dauerte 3 Tage bis die Russen überhaupt zugaben, Probleme mit einen U-Boot zu haben und wiesen jedliche Hilfe anderer Nationen ab. Das ergebnis ist bekannt.

  13. Das bei Phobos-Grunt irgendwann was schiefgehen wird hatte ich schon vor dem Start befürchtet. Die Russen haben seit den 80er-Jahren keine erfolgreiche Raumsonde mehr gestartet. Genaugenommen hat Russland noch nie eine Raumsonde erfolgreich gestartet. Sie haben es aber auch nur zweimal probiert: Mars 96 und Phobos-Grunt. Aber ich hatte gehofft dass sie es wenigstens zum Mars schaffen. Ein gelungener Einschuss in eine Marsumlaufbahn hätte ich allerdings schon als größeren Erfolg angesehen. Ganz zu schweigen von den weiteren Missionszielen.

    Dass Popovkin das hier gesagt haben soll kann schon mal überhaupt nicht stimmen:

    Popvkin äußerte sich vorsichtig, klar, und meinte: „das sich die aktuellen Fehlschläge russischer Weltraummissionen immer dann zugetragen hätten, wenn sich die betroffenen Raumschiffe und Raketen über Gegenden der Erde befanden, die von Russland aus nicht zu ’sehen‘ waren

    Beim letzten Fehlstart (die Sojus mit dem Meridian-5-Satelliten) erfolgte der Start von Plesszek in Westrussland und die Trümmer der Rakete schlugen nach ein paar Flugminuten in Westsibirien ein.
    Beim vorletzten Fehlstart (Progress M-12M) versagte die dritte Stufe der Rakete nach 325sec Flugzeit und die Trümmer schlugen im russischen Altaigebirge ein.
    Diese Fehlschläge erfolgten also nicht nur in Gegenden die von Russland einzusehen waren, nein, sie fanden ausschließlich über russischem Hoheitsgebiet statt!
    Die anderen Fehlschläge der letzten Jahre will ich jetzt gart nicht mehr im Detail ergoogeln.

    Man konnte jedenfalls eindeutig feststellen, daß Phobos von der Alaska aus beeinflusst wurde.

    WER soll das bitte festgestellt haben?? Also so einen absurden Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

  14. Mein Gott nochmal. So ein Disput, nur wegen einer Frage und der Widergabe
    des gelesenen. Beschwert Euch doch bei den betreffenden Stellen.
    Ja ich lese die Times, wenn ich bei uns im Cafe bin oft. Es steht dort
    schwarz auf wiß. Fordert Euch das doch an. Und wenn man hier nicht mal
    Fragen stellen darf, die wirklich ohne jedwede Hintergedanken sind, dann
    frage ich mich allen Ernstes, warum wird sich hier so echauffiert?
    Ihr müßt die lieben lieben Amis nicht verteidigen. Das machen die schon selbst.
    Und wie! Hahaha

    Und von meiner Seite aus ist jetzt Ende mit dem Thema. Ich kenne nun die Meinungen hier und gut ist das.

    Echt ein Fall für nen Psychologen hier Mensch.

    DEVA8

  15. Ach da hätte ich noch eine Frage:
    Welche Zeitungen lest ihr denn, und welcher Zeitung glaubt ihr?
    Wir können gerne ne Grundsatzdiskussion führen, wenn ihr meint
    Aggressionen an falscher Stelle abliefern zu müssen.

  16. @DEVA8: „Und von meiner Seite aus ist jetzt Ende mit dem Thema.“

    Warum musstest du dann die Geschichte nochmal aufwärmen? War doch schon erledigt. Übrigens kann auch eine Zeitung mal Unsinn schreiben. Echt jetzt, das kann sein. Du hast Fragen gestellt, du hast Antworten bekommen. Wenn dir die Antworten nicht gefallen, dann musst du deswegen hier nicht rumpöbeln, ok? Ich weiß, es wäre viel spannender, wenn die USA mit geheimen Maschinen russische Satelliten abschießt. Aber HAARP ist halt nur ne Antenne die nicht mehr kann, als irgendeine große Fernsehantenne auch. Tut mir leid, dass die Welt nicht so ist, wie es dir oder deiner Zeitung gefällt. Aber das ist kein Grund, sich hier so aufzuführen.

  17. @Deva8:

    Eine Zeitung ist ein Medium, das von Menschen gemacht wird, da kann eine gute Zeitung auch was falsches schreiben, besonders wenn es um ein Thema geht, zudem man Fachwissen braucht, das ein Zeitungsredakteur nicht hat. Schlechte Artikel über Astronomie und Raumfahrt gibt es in guten wie in schlechten Zeitungen. In anderen Wissenschaftsbereichen dürfte es genauso sein, deswegen glaubt man am besten keiner Zeitung und prüft besser selbst.

    Aber an einfachen REgeln kann man schon gute von schlechten Medien unterscheiden, z. B. daran, ob die Quelle der Nachricht deutlich genug genannt wird, um sich dort ein eigenes Bild machen zu können. Bei den Times-Artikel ist das der Fall, es war ein Interview einer russischen Zeitschift, die genannt wurde, nicht „IN der Times hat der Roskosmos-Chef gesagt, dass“, sondern die Times berichtete, was in den russischen MEdien passierte. Und sie bewertete es auch – imho – korrekt.

    Schau Dir dagegen den TV-Sender „Russia Today“ an, ein bei Truthern recht beliebter russischer Nachrichtensender. Der ist 100% von der russischen Regierung gesteuert und vertritt die „Russische Sicht“ in den rest der Welt. Das ist Staatspropaganda pur, aber Staatspropaganda, die den Truthern gefällt 😉 – Da wird sehr gerne schlecht über die USA berichtet, aber in Russland ist alles supertoll! Deswegen ist der Sender bei den Truthern wohl so beliebt, denn er liefert denen das, was sie hören wollen.

    Russland ist keine richtige Demokratie – dort werden Journalisten, die zu viel „Gegen den Staat“ schreiben von diesem mehr oder weniger offen umgebracht (über 20 Fälle). In RUssland ist es üblich, interne PRobleme auf einen Feind von aussen – besonders gerne die USA – abzuwälzen. Der Roskosmos-CHef hat extreme Probleme durch die Pleitenserie der letzten Zeit, sein Stuhl wackelt. Aber er hat die Gunst des Ministerpräsidenten und des PRäsidenten und er schlägt ins selbe Horn wie diese. Der Roskosmos-Chef macht genau dasselbe was jeder hohe Posten in Russland macht, wenn er ein Problem hat.

    WIe ich aus den von Dir ins SPiel gebrachte Times-Artikel bereits zitierte – die „Wahlfälschungs-Demonstrationen“ in Russland werden in den Russland auch als „Komplott vom Ausland“ verkauft. So ist Russland.

    Russische QUellen sind immer mit Vorsicht zu geniessen – sowas wie „Pressefreiheit“ gibt es dort nicht wirklich. Und die Times bezieht sich klar und deutlich auf eine russische Zeitung.

    Übrigens fällt mir auf, dass Du auf keinen inhaltlichen Teil der bisherigen KOmmentare eingegangen bist. Stattdessen weichst du auf ein „WElcher Zeitung glaubt ihr?“ aus.

  18. Sorry – obiger Kommentar von „Beob-Acht-Er“ ist von mir – kleine spielerei vor ein paar Wochen, die dank eines alten Cookies von hier („Persönliche Daten merken“) wieder aufgetaucht sind.

  19. Übrigens fällt mir auf, dass Du auf keinen inhaltlichen Teil der bisherigen KOmmentare eingegangen bist. Stattdessen weichst du auf ein „WElcher Zeitung glaubt ihr?“ aus.

    Das ist doch das klassische „Verschieben des Torpfostens“, einer der abgedroschensten Tricks aus der im Netz geklauten „How to troll“-Trickkiste. Trotzdem sind solche Truther-Trolls immer amüsant. In diesem Sinne: weiter so, bin auf den weiteren Verlauf gespannt wie auf die nächste Serie von Doctor Who 🙂

  20. Nein, es waren die Chinesen. Weiß doch jeder, dass Yinghuo-1 ein Killersatellit ist. Und die Russen sind so doof, den auch noch mitzunehmen! Hat jedenfalls einer in einem Forum geschrieben, und wenn es geschrieben ist, muss es ja stimmen!!!!

  21. Ich habe gerade beim englischen Wikipedia gelesen, dass das Ganze 130 Megaeuro gekostet habe.
    Die Russen sind ja unglaublich billig! Wenn die Amis das machen, kostet es das 10- bis 100-fache. Am besten, das Ding gleich nochmal bauen, Fehler suchen, finden und beheben, und dann nächster Versuch.

  22. Nach schätzung vom 5 JAN 2012 @ 06:25:52.126 UTC wird es 15 JAN 2012 @ 19:21 UTC ± 3 hours
    Hoffentlich wird es 28 Minuten später als der Punktschätzer. Dann haben wir ihn über Deuschland. Ich werde auf jedem Fall um 19:47 rausgehen.
    Wann kommen die nächsten Schätzungen?

  23. Also dann für die Leute in Deutschland.
    Um 19:18 hinter den Alpen, um 20:49 über Bayern oder um 22:20 über Westfalen.
    Das Haus in Westfalen, wo ich wohne, ist noch unbeschädigt. Ich bin gerade an der möglichen Austrittswand.

  24. @Florian: Lieber Florian, das klingt nicht nach verantwortlichem Wissenschaftler zu schreiben, dass die Chance, Menschen/Sachen zu treffen, gering ist. Natürlich ist Autofahren die größte Gefahr bei uns. Aber einfach einen Satellit abstürzen zu lassen mit – Wienerisch „wird schon nix passieren“ – zeugt nicht von großer Verantwortung. Sonst kommen die, die sagen, dass diese Sorte Wissenschafter ja „alles“ in Kauf nehmen für Ihr „Hobby“, selbst wenn es – rein zufällig – z.B. Angehòrige von Dir trifft… Sollte man doch überlegen, im Sinne einer „Science Governance“ – oder bin ich total falsch?

  25. @Rexerkik: „Aber einfach einen Satellit abstürzen zu lassen mit – Wienerisch „wird schon nix passieren“ – zeugt nicht von großer Verantwortung.“

    Den hat man nicht abstürzen lassen. Der macht das von ganz alleine, ohne das die Leute von russischen Raumfahrbehörde das wollten.

    „Sonst kommen die, die sagen, dass diese Sorte Wissenschafter ja „alles“ in Kauf nehmen für Ihr „Hobby“, selbst wenn es – rein zufällig – z.B. Angehòrige von Dir trifft.“

    Ja klar! Wir Wissenschaftler haben alle keine Gefühle. Ich würde sofort meine Familie opfern, wenn es nur dem Fortschritt dient! Sorry, aber du scheinst hier einiges falsch zu verstehen. Du forderst offensichtlich, dass Wissenschaftler nichts tun dürfen, was potentiell dazu führen könnte, das irgendwer zu Schaden kommt. Das ist unrealistisch. JEDE Aktion die ein BELIEBIGER Mensch (egal ob Wissenschaftler oder nicht) ausführt, kann Menschen schaden. Satelliten ins All zu schießen ist da noch eine der ungefährlichsten. Jedesmal, wenn du in dein Auto steigst, gefährdest du WESENTLICH mehr Menschen wesentlich stärker. Die Chance, dass ein Mensch durch ein abstürzendes Stück Weltraumschrott zu Schaden kommt sind so enorm gering, dass es nicht wirklich sinnvoll ist, davor Angst zu haben. So ziemlich alles andere was Menschen so treiben ist gefährlicher. Aber sich über Wissenschaftler aufzuregen ist halt immer einfacher…

  26. @FF
    Was sind das für Vertrauensbereiche, die da angegeben sind? Sind das 95%, oder sind das 5 Standardabweichungen bei Gaußnäherung?
    Wo ist der erdnächste Punkt der Bahn des Fobos-Grunt? Der wird ja wohl am wahrscheinlichsten kurz nach einem erdnahen Punkt eintreten. +- 3 Stunden sieht mir sehr nach -2, -1, 0, 1 oder 2 erdnahe Punkte nach der Vorhersage aus.
    Ist das Schauspiel nur bei 30 Grad Süd, so wie in der Vorhersage? Dann wird es wohl nichts mit dem Schauspiel für Deutschland.

  27. Naja, die Diskussion gabs ja schon beim letzten Wiedereintritt…

    Ich denk mir auch das es, wenn einfach genug davon runterkommen, die Wahrscheinlichkeit das einer davon einmal richtigen Schaden verursacht irgendwann nicht mehr zu vernachlässigen ist. Beim letzten mal haben wir ja auch schon Zahlen abgeschätzt und bei den vielen Tausend Teilen die nicht komplett verglühen wird man, denke ich, früher oder später einmal das „Glück“ haben und ins „Schwarze“ treffen. In dem Fall bleibt zu hoffen das wirklich nur Menschen getroffen werden und nicht wirklich gefährdete Strukturen wie ein großer Staudamm, AKW, Ölbohrinsel etc..

    Wobei das natürlich kein Problem (alleine) der Wissenschaft(ler) ist! Wenn ich richtig verstehe sind die allermeisten künstlichen Satelliten zu Militärischen oder Wirtschaftlichen Zwecken dort oben.
    Bei einer verreckten Raumsonde wie Fobos Grunt bekommen wir wenigstens noch Bescheid wenn sie abstürzt. Ich kann mir vorstellen das das bei Satelliten die „heimlich“ operieren nicht so offen abläuft.

  28. @Florian: Anscheinend bin ich nicht durchgekommen. Tut mir leid, aber es war nicht gegen Wissenschafter gemeint, sonder. Nur dafür, dass Wissenschafter Verantwortung deutlich zeigen. In diesem Fall wäre es durchaus möglich, dass man fordert, dass alle, wirklich ALLE Raumfahrtteile einen Selbstzerstörungsmechanismus haben, so wie Kreuzfahrtschiffe genug Rettungswesten und Rettungsboote haben müssen, obwohl Autofahren, wie ich gleich geschrieben haben, viel gefährlicher ist. Es zeigt bloß allen, dass Wissenschafter sich verantwortlich und persönlich fühlen und Gefahren nicht nur statistisch sehen. Tut mir leid, ich wollte etwas Positives beitragen. Ist nicht geglückt, daher ist nach der Kommunikationstheorie der „Sender“, also ich schuld. Nichtsdestotrotzquam: ich bin begeistert von Deinem Blog.

  29. „In diesem Fall wäre es durchaus möglich, dass man fordert, dass alle, wirklich ALLE Raumfahrtteile einen Selbstzerstörungsmechanismus haben“

    Genau sprengen wir allen Schrott einfach und machen aus einem großen Stück tausende von kleinen Shrapnellen….

  30. Aber einfach einen Satellit abstürzen zu lassen mit – Wienerisch „wird schon nix passieren“ – zeugt nicht von großer Verantwortung.

    Normalerweise lässt man Satelliten gezielt im Südpazifik – weit weg von jeder Insel – abstürzen. Satelliten oder Sonden, die sich nicht mehr steuern lassen, fallen irgendwo herunter ohne das man es beeinflussen kann. Aber da sie ja (fast) Orbitalgeschwindigkeit haben, treten sie sehr „flach“ in die Atmosphäre ein und haben viel Zeit, langsam in der Atmosphäre zu verglühen.

    Wo ist der erdnächste Punkt der Bahn des Fobos-Grunt? Der wird ja wohl am wahrscheinlichsten kurz nach einem erdnahen Punkt eintreten. +- 3 Stunden sieht mir sehr nach -2, -1, 0, 1 oder 2 erdnahe Punkte nach der Vorhersage aus

    Phobos-Grunts Orbit schwankt derzeit zwischen 130 und 150 km höhe, jede Stunde „fällt“ er ca. einen Kilometer ab. Manche vorhersagen konzentrieren sich aktuell auf 17:20 UTC (Eine Stunde Zeitversiebung bei MEZ – wäre also 18:20 Uhr) – aktuelste Bahn gibt es hier: https://www.russianspaceweb.com/phobos_grunt_reentry.html

    … sieht doch nicht so gut aus für deutschland

  31. @Rexerkik

    Die Satelliten und Raketenteile in der Atmospähre verglühen zu lassen, ist – neben den gezielten Absturz im Südpazifik – die elganteste Methode, den Schrott loszuwerden. Was keiner weis, schau mal wieviel Zeug auf diese Weise im letzten Jahr entsorgt wurde – ist wesentlich mehr als man durch die Medien erfährt: https://reentrynews.aero.org/past.html – nur wo „debris“ am Ende steht, schlug ein Rest auf die Erde ein. Der rest ist alles brav verglüht oder fiel in einen Ozean.

  32. @Rexerkik: „. In diesem Fall wäre es durchaus möglich, dass man fordert, dass alle, wirklich ALLE Raumfahrtteile einen Selbstzerstörungsmechanismus haben“

    SOrry, aber das ist absurd. Erstens würde Raumfahrt damit de facto abgeschafft. Denn das bedeutet mehr Gewicht und damit auch teurer Starts. Und was soll es bringen? Das Zeug explodiert ja sowieso beim Wiedereintritt. Die Atmosphäre ist da besser als jede Bombe. Und das alles nur, um eine Gefahr zu minimieren, die so enorm gering ist? Und was meinst du, was die Öffentlichkeit über Wissenschaftler (es sind ja eigentlich die Techniker um die es hier geht) sagen würde, die bei jedem Raketenstart haufenweise Sprengstoff durch die Gegend schießen?

    Nochmal: Die Chance durch so ein Trumm zu Schaden zu kommen sind so enorm gering. Da wäre es wesentlich sinnvoller, wenn man sich für die Abschaffung von Autos, oder eine 0 Promille-Grenze einsetzt. Alkohol am Steuer bringt wirklich Menschen um, ständig und immer wieder und man kann sinnvoll was dagegen tun…

  33. Ok, lieber Florian. Kein Problem, und Du hast vielleicht wirklich Recht. Aber: Den (einfachen?) Menschen wäre vielleicht lieber gewesen, wenn wir gezeigt hätten, dass wir lieber ein paar tausend Dollar von den Milliarden in der Raumfahrt mehr investieren, um einen auch nur winzig wahrscheinlichen Unfall zu verhindern. Siehe Atom, siehe Medizin, siehe Verkehr. Wir könnten zeigen, dass Wissenschafter sich kümmern, auch um „Kleinigkeiten“, um JEDEN Menschen. Ist das Unfug und unnötig?

  34. @Rexerkik

    Den (einfachen?) Menschen wäre vielleicht lieber gewesen, wenn wir gezeigt hätten, dass wir lieber ein paar tausend Dollar von den Milliarden in der Raumfahrt mehr investieren, um einen auch nur winzig wahrscheinlichen Unfall zu verhindern. Siehe Atom, siehe Medizin, siehe Verkehr. Wir könnten zeigen, dass Wissenschafter sich kümmern, auch um „Kleinigkeiten“, um JEDEN Menschen. Ist das Unfug und unnötig?

    Es wären ein paar Millionen Dollar mehr. Aber denen wäre das wohl lieber gewesen. Siehe Atom, siehe Medizin, siehe Verkehr.
    Aber das wäre Unfug. Statt die Millionen für so einen Unfug zu verbraten, sollte der Aufwand für sinnvollere Sachen eingesetzt werden. In meinem Heimatort könnte zB ein Rettungswagen stationiert sein.
    Solche Projekte kosten nur bei den Usamerikanern Millarden. Dieses Projekt der Russen hat laut Wikipedia gerade mal 160 Millionen Dollar gekostet.

  35. @Rexerkik: „Wir könnten zeigen, dass Wissenschafter sich kümmern, auch um „Kleinigkeiten“, um JEDEN Menschen. Ist das Unfug und unnötig? „

    Es ist vor allem unrealistisch. Wie ich schon sagte. JEDE Aktion JEDES Menschen ist potentiell gefährlich. Nicht nur die Raumfahrt. Wenn du ernsthaft fordern möchtest, dass jeder Mensch nichts mehr tun darf, was potentiell gefährlich ist, dann musst du alle Menschen zwingen, still und leise rumzusitzen und langsam zu verhungern.

  36. @Rexerkik: Ich versteh schon, was du sagen willst. Aber stell dir mal vor, ich würde jetzt von Regierung forden, sie möge doch bitte eine umfassende, bundesweite Informationskampagne starten und die Menschen über die Gefahren des Mensch Ärger dich Nicht aufzuklären. Ja, das ist nur ein harmloses Spiel. Aber ein Kind könnte eine Figur in den Mund stecken und daran ersticken. Oder der Würfel fällt runter und man rutscht darauf aus. Ist ENORM unwahrscheinlich, aber kann doch passieren. Und wenn es passiert, dann ist es sehr tragisch. Also kann man doch ruhig ein paar Mille ausgeben, alle Informieren und vielleicht auch noch ein Gesetz durchsetzen, dass entsprechende Warnhinweise auf den Spielpackungen gedruckt werden müssen.

    Oder lassen wir das vielleicht doch lieber und setzen das Geld für sinnvollere und nicht komplett unwahrscheinliche Gefahren ein?

  37. Schade, ja Unfälle durch Raumfahrteile ist sehr unwahrscheinlich, das wissen wir alle. Ich dachte einfach, dass Verantwortung zu zeigen vor allem für Wissenschaftler etwas Gutes ist, ein Vorbild sein könnte, dass sich nicht einfach wegdiskutieren lässt, dass es nicht dadurch aufgewogen werden kann, dass es auch Unverantwortliches in anderen Bereichen gibt.
    Man ist nicht für alles Leid und für alle Zufälle auf dieser Welt verantwortlich, aber das soll ja nicht heißen, das man in seinem Bereich nicht etwas verbessern kann. Schiffe gehen manchmal/selten unter – und trotzdem hat man Rettungsboote und Schwimmwesten eingeführt, Mitfahrer wurden sicherer durch Gurten, Ampeln regeln Verkehr; Stewardessen erklären Verhalten im Krisenfall bei jedem Flug – auch selten nützlich – siehe Schwimmwesten unterm Sitz. Warum sollten ausgerechnet Wissenschafter, Astrologen, auf ihrem Gebiet nicht zeigen, dass sie auch an „uns“ denken und „uns“ nicht als wegdiskutieren, nur weil es „uns“ selten betrifft. Wissenschafter sollten doch zeigen, dass es auf JEDEN Menschen ankommt in IHREM Bereich.
    Raumfahrt kostet Milliarden – und dann sollte es doch nicht auf das Signal an die Menschen ankommen, dass wir an sie denken, oder? Sondern nur Millionen ausgeben, damit die wenigen Astronauten wieder gut zurück kommen? Ist das das Menschenbild das wir vermitteln wollen?
    Es geht nicht um Statistik – es geht um Symbole, Moral, Ethik, um Menschenrechte, gerade auch dort, wo es schwer fällt.

  38. sorry: grober Fehler durch Spelling-checker: Astronomen – nicht Astrologen – sollen Verantwortung zeigen. Das haben wir vielleicht zu oft gehabt, dass Wissenschafter den Menschen erklären, dass eine neue Technologie (Atomkraft, Energie durch Erdöl, Computer etc.) harmlos ist, dass es nur auf die Verwendung ankommt und dass WIR einfach unschuldig sind, weil wir uns ja nur interessieren, nur wissbegierig sind, dass alles ganz harmlos ist – und damit bauen wir vielleicht an einem Image der Wissenschaft, das wir gar nicht wollen. Oder bin ich damit komplett im Eck?

  39. @rexerkik: „Ich dachte einfach, dass Verantwortung zu zeigen vor allem für Wissenschaftler etwas Gutes ist, ein Vorbild sein könnte, „

    Erstmal haben WIssenschaftler mit dem Bau von Raumsonden nix zu tun. Das machen Techniker der Raumfahrtorganisationen. Und die Politiker der jeweiligen Länder können bestimmen, was da eingebaut werden muss und was nicht. Und niemand bestreitet, dass es sinnvoll und wichtig ist, sich über Weltraumschrott Gedanken zu machen. Es ist nur so völlig absurd zu fordern, man müsse da jetzt Sprengladungen einbauen. Sorry, aber das ist wirklich absurd. Technisch, wissenschaftlich, wirtschaftlich – es ist absurd.

    „Wissenschafter sollten doch zeigen, dass es auf JEDEN Menschen ankommt in IHREM Bereich. Raumfahrt kostet Milliarden – und dann sollte es doch nicht auf das Signal an die Menschen ankommen, dass wir an sie denken, oder? „

    Und warum um Himmels Willen startest du dann keine „Bekämpft die Gefahr durch Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Spiele“? Ernsthaft, warum nicht? Die Wahrscheinlichkeit eines Todesfalls ist vergleichbar mit der bei Weltraumschrott. Und es kommt auf JEDEN Menschen an. Mich würde wirklich deine Antwort interessieren. Warum pickst du dir aus allen absurden und unwahrscheinlichen Arten auf die ein Mensch zu Tode kommen kann, gerade eine raus und forderst, man müsse alles tun, um die Gefahr zu entschärfen? Und warum sind dir all die anderen absurden und unwahscheinlichen Gefahren völlig egal?

    „Ist das das Menschenbild das wir vermitteln wollen? Es geht nicht um Statistik – es geht um Symbole, Moral, Ethik, um Menschenrechte, gerade auch dort, wo es schwer fällt. „

    Du meinst also wirklich und wahrhaftig, man müsse Satelliten mit Sprengladungen ausstatten, der Menschenrechte wegen? Das ist jetzt wirklich absurd. Tut mir leid.

  40. @rexerkik: „und damit bauen wir vielleicht an einem Image der Wissenschaft, das wir gar nicht wollen. Oder bin ich damit komplett im Eck? „

    Nein, aber du konzentrierst dich auf ein einziges Detail und forderst hier völlig absurde Dinge. Weisst du, die Astronomen MACHEN sich Gedanken darüber, wie man den Weltraumschrott in den Griff kriegt. Da gibts eigene Konferenzen dazu (hab ich auch schon drüber gebloggt); es gibt da jede Menge Forschung; die ESA hat ne spezielle Abteilung, etc. Aber Satelliten mit Sprengladungen auszustatten ist nicht nur absurd sondern auch völlig kontraproduktiv.

  41. Ich bin vor 20 Minuten von meinem Aussichtspunkt zurückgekehrt. Sternenklare Nacht, ein paar Flugzeuge am Himmel und unglaublich viele Autos auf der Straße. Wo wollen die alle hin?

  42. @rexerkik

    Es geht nicht um Statistik – es geht um Symbole, Moral, Ethik, um Menschenrechte, gerade auch dort, wo es schwer fällt.

    Das ist unser Problem!
    Die Entscheidungsträger kümmern sich um Symbole, Moral, Ethik, um Menschenrechte. Sie setzen Ressourcen sinnlos ein, und dann fehlen diese Ressourcen für Sinnvolles.
    Es gibt so viele sinnvolle Sachen, die billig zu haben sind. Aber die Ressourcen werden für Abstruses verbraten, weil man damit viel besser Symbole setzen kann.

    Statistik ist ein gutes Hilfsmittel, um zu entscheiden, was man tun soll, und was man besser nicht tun soll.
    Symbole, Moral, Ethik und Menschenrechte werden immer dann vorgetragen, wenn wieder mal Ressourcen verschwendet werden sollen. Es geht aber auch anders herum. Das Vermeiden von Verschwendung zum Ermöglichen von sinnvollen Sachen, lässt sich auch mit Moral, Ethik und Menschenrechten umschwafeln. Aber das ist hier gar nicht nötig, weil diese eiskalte Statistik, das Aufrechnen von Nutzen und Schaden, viel deutlicher ist. Erst wenn es diese deutlichen Aussagen nicht gibt, kommen die Schwafler.

  43. Meine Güte, was haben sich da wieder Schwafler eingefunden!

    Und vermischen wieder fröhlich Statistiken und Wertesysteme. Naja, wir sind ein offenes Land, und FF ist noch liberaler.

  44. @Florian

    Auf dem tollen Link von Dir, wo man bis jetzt sehen konnte, wo sich
    Phobos befindet, fliegt Phobos noch? Ist das ein Versehen?
    Oder ist er jetzt doch nicht abgestürzt, weil sich auch einige
    Nachrichten widersprechen.

    Liebe Grüße
    DEVA8

  45. @DevA8:

    Die Satellitentracker-Seiten zeigen ja nur die Berechnungen, keine realen Messungen. Auf solchen Seiten fliegen die Dinger dann immer noch solange weiter, bis ein Admin sie löscht…

  46. @DEVA8

    Die Sonde Phobos Grunt ist kurz vor 7 in den Pazifik gestürzt, und natürlich war das nicht beabsichtigt. Sie hätte eigentlich schon ein paar Wochen lang auf dem Weg zum Mars sein sollen, um von einem seiner Monde, Phobos, Proben einzusammeln und zur Erde zu bringen. Leider hat die Sonde aber ihr Triebwerk in der Erdumlaufbahn nicht gezündet und deswegen ist sie schließlich von der Luftreibung abgebremst worden und in der Atmosphäre verglüht 🙁 Alles für die Katz‘.

  47. Aaa…jo dankeschön okay 😉

    Ach ja, Du hast mich da oben glaube ich was gefragt.
    Du, ich wollte hier eigentlich überhaupt keine Grundsatzdiskussion über
    Zeitungen, oder sonst eine Diskussion entfachen. Aber irgendwie neigt wohl
    doch jeder dazu, irgendjemanden oder irgendetwas zu glauben.
    Das mit der Times machte mich allerdings eher stutzig.

    Mich hat eigentlich nur Florians Meinung interessiert, da die Times tatsächlich
    geschrieben hat HAARP wäre zu einigem fähig, was einige eben
    ängstigt, wie z. B. Erdbeben, was ich nicht ganz glauben kann.
    Ich bin da eher absolut neutral in der Meinung. Ich fands nur verdächtig, daß eine Zeitung, wie die TIMES sowas so offen zugegeben hat. Das ließ mich einfach stutzig werden. Seit wann trauen die sich sowas. Das hat mich ins Grübeln gebracht.
    Ich bin ein sehr kritischer Mensch und glaube erstmal gar nichts, dann
    kommt ein langer Gartenzaun und dann studiere ich lieber nochmal
    nach, bevor ich da was in den Raum werfe, was die Gemüter wieder hochkochen
    lässt hier.
    Okay? Deshalb gehe ich dann auch auf vieles nicht mehr ein, weil
    ich kenne das hier und das gab schon immer ein riesiges Kuddelmuddel
    ohne das das beabsichtigt war. Ich diskutiere nicht gerne, wenn ich nur
    ne Frage geklärt haben wollte und die war mit Florian für mich beantwortet.

    Danke für Deine Antwort.

    Liebe Grüße und eine gute Nacht
    DEVA8

  48. @Alderamin

    Danke Alderamin. Das hab ich schon gewusst. Trotzdem danke für die
    Mühe 😉
    Ja leider, für die Katze und für die Fische, falls das jetzt stimmt, daß
    Phobos in den Pazifik gefallen ist. Einige Medien meinten ja zuerst über
    Russland und zuletzt um 22.39 hieß es doch in Argentinien.

    Genaues wird man wohl nicht mehr erfahren.

    Soviele Millionen einfach futsch. Aber schlimmer noch,
    die Hoffnung interessante Proben von Phobos schon 2014 zu erhalten.
    Das hätte mich absolut interessiert.

    Wann da das nächste Mal wieder jemand ne Phäre startet dorthin,
    wird wohl ne ganze Weile dauern. Ich vermute fast, als nächstes
    wird es die NASA nochmal probieren. Hoffentlich bald. 😉

    liebe Grüße
    DEVA8

  49. @DEVA8

    Nix genaues weiß man nicht, siehe hier.

    In den Radionachrichten um 20:00 Uhr hatte ich das gehört, was zuerst gemeldet worden war: Absturz im Pazifik, bestätigt durch Radarmessungen.

  50. @Alderamin

    Genau das habe ich auch gehört.
    Gegen 18:20 habe ich nochmal den Flug angesehen, da flog Phobos
    gerade auf Asien zu, war kurz vorher über Russland. Manchmal
    stockte das Bild, da dachte ich schon, na jetzt gehts runter.
    Danach hatte ich leider keine Zeit mehr.
    Also kann das z. B. mit Brasilien nicht stimmen, wenn Phobos wie
    da steht um 18.45 runtergekommen sein soll.
    Ich denke mal, dass sind auch Widersprüche zwischen den
    berechneten Daten und der tatsächlichen Absturzstelle.
    Gegen 19.10 war ich dann wieder am PC, da hieß es bereits
    in einem Link das hier:

    https://news.astronomie.info/ai.php/201201055

    Also schon verwirrend. Der Link bestätigt eigentlich das,
    was ich gesehen habe. Denn ich war ja nicht so lange weg.
    Naja, vll. erfahren wir morgen mehr. In den Nachrichten sieht man
    bis jetzt nichts. Oder ich habs übersehen.
    Mehr jedenfalls vom verunglückten Schiff.

    Liebe Grüße und Gute Nacht
    DEVA8

  51. da die Times tatsächlich
    geschrieben hat HAARP wäre zu einigem fähig

    Die NY-Times hat geschrieben, dass der der Roskosmos-Chef in einen Interview mit einer russischen Zeitung behauptet hat, dass ausländische Mächte die Sonde beeinflusst haben könnte. Ein kleiner, aber entscheidender Unterschied. Das Wort „Haarp“ fällt in den Artikel nicht. Die NY-Times berichtet nur, was in russland geschehen ist und kommentiert es wiefolgt:

    „The interview came at a time of rising anti-Americanism in Russian politics, and may have been intended mostly for a domestic audience. Russian officials often drop hints of foreign meddling, for example in stirring the recent street protests in Moscow; such comments are usually taken to mean the United States. “
    https://www.nytimes.com/2012/01/11/science/space/russian-official-suggests-weapon-caused-spacecraft-failure.html?_r=1

    Das was der Roskosmos-Chef da von sich gegeben hat, ist einfach nur eine typisch-russische Schuldzuweisung um eigene Probleme zu verdecken. Ist in Russland üblich. Dort glaubt man heute noch, dass die Kursk von einen ausländischen Uboot gerammt wurde und aktuell, dass die Demonstrationen wegen der Wahlmanipulationen vom Ausland gesteuert werden.

  52. @DEVA8

    Diese Programme, die den Ort von Satelliten anzeigen, liefern keine Live-Info, die werden einfach mit den letzten bekannten Bahndaten gefüttert und rechnen dann aus, wo der Satellit sein müsste. Die rechnen auch keinen Luftwiderstand mit ein. Bei denen würde Phobos Grunt ewig um die Erde kreisen, bis ihn jemand löscht. Nur die Textmitteilungen der entsprechenden Einrichtungen (z.B. ROSKOSMOS oder USSTRATCOM) sind verlässlich – wenn sie sich dann am Ende einig sind.

  53. @HaDi
    Hallo,
    Genauso, habe ich es dann selbst in der Times gelesen.
    Ich zitiere mal:
    Übersetzung:
    „Wir wollen zwar niemanden beschuldigen, aber es gibt bereits jetzt sehr mächtige Anlagen, die Raumschiffe beeinflussen können“, zitiert die „New York Times“ (nytimes.com) aus dem Interview. „Diese Möglichkeit können wir nicht ausschließen.“

    Später, nachdem ich darüber nachgegoogelt habe, stieß ich dann auf HAARP, in Alaska und las mir dazu mal den Bereich im Wikipedia durch.
    Zusätzlich bei Andreas Müller gelesen (Ich lichte mal ab):

    *Zitat Andreas Müller in seiner Wissenschaftszeitung:

    Noch kurz vor dem gestrigen Wiedereintritt erhob der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde in einem Interview schwere Vorwürfe in Richtung westlicher Staaten, allen voran gegen die USA – ohne diese jedoch direkt namentlich zu nennen. Demnach könnte die russische Mars-Sonde möglicherweise Opfer des Angriffs eines Satellitenabwehrsystems gewesen sein. Auch andere aktuelle und zugleich gescheiterte Raumfahrtmissionen Russlands führte Vladimir Popovkin auf mögliche Einflussnahme durch störende „starke Radar-Signale von einer Anlage in Alaska“ zurück (…wir berichteten).

    WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
    Fobos-Grunt: Wurde russische Mars-Sonde abgeschossen? Zitat Ende*

    Deshalb wollte ich einfach mal wissen, was hier davon gehalten wird.
    Mir ist auch klar, das die Russen in letzter Zeit einfach auch
    sehr schludrig geworden sein. Da hast Du bestimmt Recht damit.
    Schade jedenfalls 😉

    Grüße
    DEVA8

  54. DevA8:

    Dann empüfehle ich Dir mal folgende zwei Artikel, der Autor ist RaumfahrtIngenieur bei der ESA:

    Kurz nach den Start: Beschreibung der Probleme von Phobos-Grunt:
    https://www.scilogs.de/kosmo/blog/go-for-launch/allgemein/2011-11-09/phobos-grunt-gescheitert

    … nach der Lektüre dieses Artikels kannst Du dich ja fragen, in wie weit das nach „Ausländischer Weltraumwaffe“ oder Schluderei klingt…

    Vom selben Autor, ein Offener Brief an den Russischen Präsidenten in Sachen Raumfahrt:
    https://www.scilogs.de/kosmo/blog/go-for-launch/allgemein/2011-11-28/offener-brief-an-pr-sident-medwedew

  55. @HaDi

    Sehr interessante Artikel. Danke für die Übersendung.
    Auch der offene Brief an den russischen Präsidenten.
    Höflich geschrieben. Antwort schätze ich, hat er bis nicht
    erhalten oder? So wie das auch technisch dargestellt wird,
    wirkt das alles so halb ausgereift. Aber das kann ich als Laie hier
    nicht mit Sicherheit beurteilen. Auch das in den Medien
    so wenig gebracht wird, ärgert mich. Alles darf man nur noch
    aus dem Internet ziehen. Da gerät man auch, also so geht es mir,
    manchmal ganz schön durcheinander. Die Artikel jedoch sind klasse.
    Nur immer, wie rankommen 😉
    Deshalb lese ich gerne mal ausländische
    Zeitungen. Aber selbst die widersprechen sich oft genug.
    Ich denke mal, das den Russen auch das Geld
    fehlt. Das Ganze wirkt auf mich auch irgendwie, als wären die
    diesmal relativ lustlos mit allem umgegangen.
    Wie die Amis ihre Projekte weiterfinanzieren, frage ich mich
    auch manchmal.
    Klar, Russland war mal so immens weit und nun diese ganzen Fehlschläge.
    Wirklich bedauernswert.
    Finde das eisige Schweigen von Popovkin auch einfach nicht ok.
    So wird auch junger Nachwuchs das
    Interesse an Weltraumtechnik verlieren.
    Bin gespannt, was als nächstes von denen kommt.
    Wahrscheinlich nicht mehr viel. 🙁
    Danke nochmal!
    Liebe Grüße von
    DEVA8

  56. @BreitSide
    Ich habe gestern auch so etwas aus dem Schlafzimmer meines Nachbarn (sehr lauter Fernseher) gehört.
    Aber ich halte das für Quatsch. Kleine Teile wären verglüht. Und die Bahn wäre erst zwei Umdrehungen später über Westfalen, möglicherweise aber auch nur über Hessen gewesen. Paulinenaue liegt erheblich weiter nördlich.
    Ich tippe mal auf irgend ein Teil von einem Flugzeug.

  57. Vielleicht sollten die Russen ein (Atomraketen)-U-Boot zur Erforschung des Meeres losschicken, dass landet wohl auf dem Mars.

Schreibe einen Kommentar zu Alderamin Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.