Jürgen hat gestern schon darüber geschrieben: Heute wird überall (hauptsächlich im englischsprachigen Internet) gestreikt. Die englische Wikipedia ist heute den ganzen Tag lang nicht erreichbar (was erwartungsgemäß viele Leute irritiert) und auch andere prominente Seiten sind heute offline. Grund dafür sind zwei Gesetze, die in Amerika diskutiert werden: SOPA und PIPA. Das steht für Stop Online Piracy Act (SOPA) und Protect Intellectual Property Act (PIPA) und beide Gesetze dienen angeblich dem Schutz des geistigen Eigentums im Internet. Leider eignen sich die Gesetze auch wunderbar dafür, das Internet wesentlich stärker zu zensieren und zu überwachen als bisher und deswegen gibt es heute überall Proteste.

Musikalisch wird die Problematik in diesem schönen Lied zusammengefasst: The Day the LOLcats died:

Ich hoffe, dass der Protest etwas nützt und uns u.a. die LOLcats erhalten bleiben:

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Bei TheOatmel.com ist die SOPA/PIPA-Problematik auch noch mal schön zusammengefasst.

18 Gedanken zu „Der Tag an dem die LOLcats starben“
  1. Die Idee ist gut, Online-Piraterie darf nicht geduldet werden. Aber die Ausführung die hier von den USA geplant wird ist absolut verrückt!!!

    Jemanden mit Kopfschmerzen heile ich auch nicht, in dem ich ihm den Kopf abschlage!

  2. vielleicht ein wenig OT, aber das ist nun mal auch ein Reizthema für mich… genau wie Esoterik und der 2012 Hype 🙂

    als wir mit unserer band Mitte 90er unter Vertrag standen bekamen wir von jeder verkauften platte ca. 0,29 DM, heute sind es ca. 0,50 €. das ist aber Verhandlungssache. begehrte Künstler schaffen sogar auf 0,80 bis 1€ pro verkauften Tonträger. aber das ist eher die Seltenheit… nicht jeder von uns ist Madonna oder Lady Gaga. die meisten liegen da eher unter einem halben Euro pro verkauften Tonträger. all den ganzen Rest bekommen andere. nicht umsonst nennt man die Musikindustrie auch Industrie… das alles hat nur sehr wenig mit künstlerischen schaffen und künstlerischer Romantik. es ist ein knallharter Business.
    wenn ich es damals gewusst hätte was das für Knebelverträge sind mit denen man als Musiker quasi „entrechtet“ wird, und wenn es schon damals das sagenumwobene Internet 2.0 gegeben hätte und auch solche technischen Möglichkeiten zur Aufnahme und professionellen schnitt den man locker zu hause bewerkstelligen könnte, hätten wir womöglich unsere Songs gleich ins Netz eingespeist und für ca. 2 bis 3€ die CD selbst vertreiben und verkauft.
    seltsamer weise sind das nicht die Künstler selbst die am meisten herum jammern, dass es „Netz-Piraterie“ gibt, obwohl sie eigentlich das meiste recht da drauf hätten. nein es sind diejenigen die den Löweneinteil aus der Produktion kassieren und sie verdienen bis heute nicht schlecht, auch wen sie etwas anderes behaupten.
    es gibt nun mal ein unterschied zwischen Menschen die sagen „ich habe kein Geld mehr“. die einen tun es schon wenn ihnen immer noch 50% ihres Vermögens zur Verfügung stehen und die anderen wenn sie tatsächlich nichts mehr haben. zu der zweiten Kategorie gehört die Musikindustrie nicht da zu. die schreien schon herum wenn ihnen immer noch 90% des ursprünglichen Gewinns zur Verfügung stehen.
    aber dass sie, die Rechteinhaber, im dem hochkarätigem herum gejammere so gut geschult sind, werden in ihren Namen Gesetze eingeführt die das komplette Internet verbiegen und verunstalten werden. ob nun die Protestaktionen etwas bewirken werden weiß ich nicht… wäre zu hoffen, aber so richtig dran glauben kann ich nicht. das gesetzte Zeichen wird nicht nachhaltig genug sein. es müssten viel mehr Menschen mitmachen… zb. einen Monat lang keinen Tonträger mehr kaufen oder ähnliches… falls sich der Protest gegen die Musikindustrie und deren Rechteinhaber richtet. denn das sind die wahren Rechteinhaber… weniger die Künstler. die sind nur das Eigentum irgend welcher Labels und der GEMA. die Künstler selbst haben bei denen mehr Pflichten als Rechte.

  3. @nihil jie:
    Genau so isses! Hab selber einige Musiker im Bekanntenkreis die von ihrer Musik leben müssen und die sind allesamt froh das sie sich über das Internet promoten und verkaufen können.

  4. Auch ich kann Nihil jie nur zustimmen. Wir haben als Vorband auf den Konzerten unsere selbstgebrannten CDs verkauft und hatten im Endeffekt mehr davon als der Hauptact. Die Jungs mußten nämlich ihre CDs von der Plattenfirma kaufen, um sie dann wieder mit T-Shirts zusammen verscherbeln zu können. Merchandising war da immer die tragende Säule des wirtschaftlichen Erfolges einer Tournee.

  5. @ nihil jie:

    Wobei es ja nicht einmal die Plattenfirmen sind, die den grössten Teil am Kuchen Tonträger abgreifen. Anteilig das meiste Geld bleibt beim Einzelhändler.

  6. @Drumer

    kannst du dir kopieren aber berichtige notfalls meine Rechtschreibfehler 😉

    @Flo

    stimmt… da bleibt auch ein großer Anteil hängen.

  7. nachtrag:

    das meiste Geld wir aber nicht mit den Verkäufen von Tonträgern erzielt sondern mit den Merchandising-Artikeln… T-Shirts, Becher mit Aufrucken, Aufklebern usw…

  8. Jemand schrieb mal: „Das einzig gute an SOPA ist, dass rickrollen strafbar wird.“

    Industrien bekommen Probleme mit dem Internet, weil Technologien entwickelt werden, mit denen man plötzlich bestimmte Dinge leicht kopieren kann, sodass man keine Industrie mehr braucht.
    Das ähnliche Problem und auch Lobbyistenschlachten gab es schon mit Printmedien, jetzt halt mit Musik und Film. Ich fürchte, die nächsten Runden wird es dann wohl irgendwann mit 3D Druckern geben.
    Ich finde es nachvollziehbar, dass Lobbygruppen einbrechende Gewinne gar nicht mal so cool finden, aber auf der anderen Seite wirken manche Sachen manchmal wie künstlich am leben gehaltene Anachronismen. Die Industrie hinter der Musik zum Beispiel.

  9. Mal ganz ehrlich: wenn ich mir so anschaue, wie gewisse Personen und Firmen der Musikbranche mit der Zweit-, Dritt- und X-Verwertung ehemals erfolgreicher Songs Kasse machen, nur weil immer wieder eine Generation heranwächst, die die Originale (mangels Alter) einfach nicht kennt, habe ich so manches Mal überhaupt kein Mitleid, wenn denen Millionen durch Raubkopien entgehen.

    Insofern habe ich auch nichts dagegen, wenn sich Kiddies die neueste CD von DSDS aus dem Internet saugen. Und Dieter B (nein, nicht Sync-Diddi, sondern der Musik-Proll aus Tötensen) wird es wohl sicherlich nicht ins Armenhaus bringen, wenn die von ihm „entdeckten“ Talente mal nicht so viel einspielen wie erhofft. Die werden ja sowieso nur im Namen des Mammons verheizt.

    Sieht man ja derzeit im Jungelcamp, wo diese Leute so landen, wenn die Erstverwertung mit ihnen durch ist.

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