Eine Insel in der Südsee, traumhafte Strände, grüner Regenwald und startende Raketen! Klingt wie der ideale Urlaubsort für Raumfahrtfans – und ist vielleicht bald schon Realität.

Ok – auch bisher konnte man schon die Raketenstarts der ESA in Französisch-Guyana erleben oder die der NASA im warmen Florida; sicherlich angenehmerere Orte als beispielsweise der Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan. Nun kommt vielleicht bald ein „Spaceport Tonga“ dazu…

So wie es zur Zeit aussieht, wird die Raumfahrt in Zukunft immer stärker von privaten Firmen durchgeführt werden. Das sagt zum Beispiel die NASA ganz konkret.

Und wenn im Laufe dieses Jahres das letzte Space-Shuttle ins All geflogen und wieder gelandet ist, wird sich ein neuer großer Markt für die kommerzielle Raumfahrt auftun. Eine dieser Firmen ist Interorbital Systems. Dort werden verschiedene neue Trägerraketen entwickelt; eine davon trägt den schönen Namen Neptune. Das Design basiert auf der Arbeit von OTRAG – die Orbital Transport- und Raketen Aktiengesellschaft, die in den 1970er und 1980er Jahren in Deutschland ein alternatives Raketenantriebssystem entwickeln wollte. Unter der Leitung von Lutz Kayser (einem Schüler von Wernher von Braun) hat man sich Raketen ausgedacht, die anstatt aus mehreren Stufen aus verschachtelten Antriebsrohren bestehen. Das Projekt kam aber über Teststarts nicht hinaus und wurde 1986 eingestellt.

N30 Above Eua W1.jpg

Nun wurde die Idee von Interorbital Systems wiederbelebt und auch Lutz Kayser ist als Berater mit dabei. Die Neptune 30, die bald starten soll, kann zwar nur 30 Kilogramm Nutzlast in den Orbit bringen – aber für bestimmte Anwendungen reicht das. Zum Beispiel für eine Ladung Minisatelliten die jeweils nur ein bis zwei Kilogramm wiegen. Solche Satelliten kann man sich bei Interorbital Systems um etwa 8000 Dollar (inklusive Start) kaufen und je nach Wunsch mit eigenen Experimenten ausrüsten. Man kann zum Beispiel Magnetfelder messen; Bilder machen oder Materialtests durchführen.

Getestet wird im Moment noch in der Mojave-Wüste in Amerika. Aber die Raketen
sollen dann von Tonga aus starten. Dort ist an der südlichsten Spitze der Insel ‚Eua ein Platz für die startende Neptune-30 vorgesehen:


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Noch ist da nicht viel zu sehen – aber im Dezember soll die erste Neptune-Rakete von Tonga aus starten und wer weiß: vielleicht starten irgendwann auch mal die nächsten Astronauten auf ihrem Weg zum Mond von ‚Eua aus anstatt von Cape Canaveral. Und ich bin dann hoffentlich ein berühmter Blogger und werde in die Südsee eingeladen, um davon zu berichten 😉

3 Gedanken zu „Aus der Südsee ins All“
  1. Und ich bin dann hoffentlich ein berühmter Blogger und werde in die Südsee eingeladen, um davon zu berichten 😉

    Und ich hoffe, es gibt dann auch wieder eine Kartenverlosung bei der ich so viel Glück habe! 😉 Aber zuerst geht es nächste Woche nach Darmstadt, falls nichts außergewöhnliches passiert. Beinahe hätte ich heute eine geschäftlichen Termin auf den 08.04. gelegt weil ich mich nur dunkel erinnerte, dass an dem Tag etwas war, aber im Moment nicht mehr wußte, was!

  2. „Noch ist da nicht viel zu sehen“ – das ist mal ne Untertreibung. Zumindest wenn man nach den Bildern von google geht. Der „Flughafen“ da in der Nähe (NNW vom Pfeil aus) besteht aus einer Sandpiste 🙂

    Ich glaub, die können ein paar Investitionen in die Infrastruktur, welche wohl nötig sein wird, ganz gut gebrauchen. Obwohl – bei den Schlaglöchern hier momentan, wieso schiessen wir das Ding nicht von Deutschland aus ins All? 🙂

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