Bei Telepolis ist gestern ein Artikel über Wissenschaftsblogs erschienen. Ich hatte schon wieder fast vergessen, dass ich im November mal interviewt worden bin… Der Interviewer, Arnd Zickgraf, aber nicht und hat nun seinen Artikel mit dem Titel Blog: die Hintertür der Naturwissenschaften veröffentlicht.

Ok – die Metapher mit der Hintertür versteh ich nicht so wirklich – aber ansonsten ist der Artikel recht nett (auch wenn er in manchen Details etwas ungenau ist. ScienceBlogs hat z.B. nur einen Redakteur und wird auch nicht mehr von Burda betrieben).

Neben mir kommen auch noch Marc Scheloske (ScienceBlogs-Redakteur) und Helmut Wicht („BrainLogger“ bei Anatomisches Allerlei) zu Wort.

Übrigens: seh ich tatsächlich aus wie Harry Potter? 😉

18 Gedanken zu „Sind Blogs die „Hintertür der Naturwissenschaft“?“
  1. Ich finde diese Metapher recht treffend. Wo bekommt man sonst die Gelegenheit mit Wissenschaftlern in Kontakt zu kommen und wo sonst wird zeitnah aktuelle Forschung allgemeinverständlich Kommuniziert? Deshalb kann ich mir schon vorstellen dass viele Menschen durch Blogs wie diesen hier erst mit all den Themen in Kontakt kommen und vielleicht beginnen, sich intensiver mit der Materie zu beschäftigen.

  2. Ich finde auch, dass der Titel die Sache trifft. Durch Blogs hat sich mein Verständnis von Wissenschaft sicher sehr präzisiert, vielleicht sogar geändert. Auch wenn ich schon früher ein interessierter Leser entsprechender Sachbücher und Zeitschriften war, habe ich hier (und anderswo) erst so elementare Sachen wie beispielsweise das Publikations- und Reviewwesen begriffen und überhaupt eine Ahnung erhalten, in welcher Form (und unter welchen Umständen) Wissenschaft praktiziert wird – nicht zuletzt dadurch, dass man was von den Persönlichkeiten der handelnden Personen und ihrer Argumentationsweise mitbekam.

  3. …ne, tust Du nicht. Potter hat keinen Bart.

    Ich finde diese Blogs klasse. Wo sonst kann man sich mit Wissenschaftler austauschen oder mal ne Frage stellen. Man spricht ja oft vom Elfenbeinturm in den sich Wissenschaftler zurückziehen. Solche Blogs sprengen den auf und deshalb seh ich da mehr eine Vordertür als eine Hintertüre.

  4. @Florian Freistätter

    „ScienceBlogs hat z.B. nur einen Redakteur und wird auch nicht mehr von Burda betrieben“

    Äh, wie jezt? Da steht aber immer noch dick Fett „Partner von Focus Online“ oben rechts in der Ecke – und soweit ich weiss ist Focus das Aushängeschild von Burda.

    https://www.focus.de/intern/intern/tid-13790/impressum_aid_145454.html

    „FOCUS Online ist ein Angebot der TOMORROW FOCUS Portal GmbH“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Burda_Media#Unternehmensstruktur

    „Die FOCUS Digital AG fasste die Internetunternehmungen Burdas zusammen, heute sind FOCUS Online und die Online-Marken der ehemaligen Verlagsgruppe Milchstrasse unter dem Dach der TOMORROW FOCUS AG vereint“

    Was ich in dem Zusammenhang auch nicht wusste, aber sehr amüsant finde:

    „Helmut Markwort, Vostand Focus, Broadcast, Verlagsgruppe Michstrasse, PLAYBOY DEUTSCHLAND, Erster Journalist“

  5. @koz:

    Keine Aufregung. Natürlich gehören Focus und Focus-Online zu Hubert Burda Media.
    Oben rechts auf unserer Seite steht ja aber lediglich, daß ScienceBlogs „Partner von Focus-Online“ ist. Das bedeutet nicht, daß ScienceBlogs automatisch auch direkt zu Burda gehört.

    Die Darstellung im telepolis-Artikel ist jedenfalls nicht zutreffend. ScienceBlogs wird in Deutschland nicht von Burda betrieben. Und ich als Redakteur und Betreuer der Seite habe eben auch keinen Burda-Vertrag. Im Impressum kann man übrigens nachlesen, wer ScienceBlogs rechtlich/formal „betreibt“.

    @alle:

    Ich finde die Metapher von der „Hintertür“ weder besonders toll, noch mißlungen. Ich selbst habe gelegentlich vom „Blick auf die Hinterbühne“ gesprochen, was sich aber (da in Anlehnung an G.H. Mead) wohl eher nur Soziologen richtig erschließt. Die „Hintertür“ verweist aber nach meinem Gefühl auch auf Weischedels Klassiker „Die philosophische Hintertreppe“ – insofern passt das.

    Allerdings bin ich darüber gestolpert, daß von der Hintertür zu den Naturwissenschaften die Rede ist. Ist das bewußt so? Was ist mit den Sozial- und Geisteswissenschaften? Ich für meinen Teil würde zumindest das „Natur-“ streichen… 😉

  6. @Marc Scheloske

    „Keine Aufregung“

    Wer regt sich denn auf ? War eine reine Verständnisfrage.

    „Die Darstellung im telepolis-Artikel ist jedenfalls nicht zutreffend“

    Agreed. War ja auch nciht gegenstand meines Kommentars.

    „Im Impressum kann man übrigens nachlesen, wer ScienceBlogs rechtlich/formal „betreibt“. “

    Was wiederum folgende Frage aufwirft:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Glam_Media#Glam_Deutschland

    „Im März 2009 wurde gemeldet, dass Burda seinen Anteil an der Glam Media GmbH auf 49 % aufstockt und dafür „einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag“ investiere“

    „Und ich als Redakteur und Betreuer der Seite habe eben auch keinen Burda-Vertrag“

    Ich will ja nicht kleinlich sein, ich finde da auch nichts verwerfliches dran, aber ein Geschäftsführer von beispielsweise „Saturn“, „Mediamarkt“, „Kaufhof“ oder „Real“ hat auch keinen Vertrag mit der „Metro AG“ (mutmaße ich mal) – Das ändert jedoch nichts an den Besitzverhältnissen.

  7. Hier ist noch eine Hintertür, die zur Kenntnis genommen werden darf; diesmal zur Forschung (Hintertür zu den Sozial- und Geisteswissenschaften hörte sich auch merkwürdig an – die genannten Wissenschaften sind schon Hintertür genug, LOL).

    Schwer zu sagen, was die Metapher soll, die institutionalisierte Wissenschaftskommunikation, Fachartikel und so als Vordereingang und die Blogs als Hintertür?
    Hmm, so wars wohl gemeint, gell.

    MFG
    WB

  8. @Florian Freistätter

    Sorry, aber der Vergleich hinkt nicht nur, er ist lahm. Vergleiche:

    Der Hahn kräht zum Sonnenaufgang, deswegen kommt noch lange kein warm Wasser raus wenn ich ihm den Hals rumdrehe 😉

    Hierzu:

    https://www.duden-suche.de/suche/trefferliste.php?suchbegriff%5BAND%5D=partner&suche=homepage&treffer_pro_seite=10&modus=title&level=125&x=0&y=0&werke=alle_werke&wissenswelt_recht_und_wirtschaft=on&werke%5B%5D=drecht&wissenswelt_sprache=on&werke%5B%5D=abklex&werke%5B%5D=d5&werke%5B%5D=dgfw&werke%5B%5D=d7&werke%5B%5D=d8&werke%5B%5D=fx&werke%5B%5D=d1&werke%5B%5D=famnamen&werke%5B%5D=geonamen&werke%5B%5D=vornamen&werke%5B%5D=d9&werke%5B%5D=neweconomy&werke%5B%5D=szeneduden

    (OMG – nette URL)

    Oder auch hier:

    https://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher/dwb/wbgui?lemmode=lemmasearch&mode=hierarchy&textsize=600&onlist=&word=partner&lemid=GP01047&query_start=1&totalhits=0&textword=&locpattern=&textpattern=&lemmapattern=&verspattern=#GP01047L0

    Den rest bitte meinem Post an Hr.Scheloske entnehmen. Wenn die Betreiber von SB zu 49% (sollte die Zahl noch stimmen) Burda gehören, kann man schon schlussfolgern dass SB irgendwie auch zu Burda gehört. Und auf die Gefahr hin mich zu wiederholen:
    Daran ist ja nichts verwerfliches.

  9. @koz:

    Eigentlich ist die Sache ja nicht so wichtig, aber die Darstellung bei telepolis bleibt halt dennoch falsch. Die Analogie von Florian mit den Partnerstädten ist nämlich ganz zutreffend.

    Nochmal zum Verständnis – im Text bei telepolis steht:

    Die festen Redakteure des Blogportals werden von der Hubert Burda Verlagsgruppe bezahlt. Die Forscher, die Burda anheuert, haben hier die Gelegenheit, sich unredigiert und stilistisch frei über die Rolle der Wissenschaften in Politik, Wirtschaft, Kultur, Religion und Philosophie zu äußern.

    In diesen zwei Sätzen sind ganz schlicht und einfach mehrere Fehler enthalten. Es gibt weder mehrere Redakteure (Plural!), noch „zahlt“ Burda. Und auch die Forscher werden nicht von „Burda“ angeheuert.

    Diese Aussagen sind nicht zutreffend. Sie können mir das gerne glauben.

  10. @Marc Scheloske

    „Diese Aussagen sind nicht zutreffend. Sie können mir das gerne glauben. “

    Ich möchte ihnen wirklich nicht zu nahe treten, jedoch habe ich den Eindruck dass Sie meine Kommentare eher überfliegen statt zu lesen. Zitat aus meinem Kommentar von 08:34h:

    “ „Die Darstellung im telepolis-Artikel ist jedenfalls nicht zutreffend“

    Agreed. War ja auch nicht Gegenstand meines Kommentars.“

    Des Weiteren:

    „Die Analogie von Florian mit den Partnerstädten ist nämlich ganz zutreffend.“

    Reden Sie da mal mit einem Philologen ihrer Wahl drüber.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.