Langsam neigt sich meine Serie zur Asteroidenabwehr dem Ende zu. Ich habe schon über die Wahrscheinlichkeit eines Asteroidentreffers gesprochen; darüber was man im Fall des Falles tun soll und was nicht und ich habe erklärt, dass es enorm wichtig ist, den Himmel immer im Blick zu haben.

Asteroideneinschläge sind aber auch ein beliebtes Thema in der Presse. Über den bevorstehenden Weltuntergang kann man sich so richtig schon gruseln und fette Schlagzeilen drucken. Mein Lieblingsbeispiel aus der BILD-Zeitung habe ich ja hier schon oft gezeigt:

Diese Schlazeile stammt aus dem August 2005 und war wohl ein typisches Sommerloch-Thema. Denn der Asteroid, um den es hier ging – Apophis – war schon seit Dezember 2004 bekannt und man wusste auch seitdem, dass er der Erde zwar nahe kommt, aber keine Kollision stattfinden wird. Aber eine gute Story kann man immer wieder bringen – und deswegen gab es auch diese Woche wieder eine Apophis-Story in der BILD-Zeitung (obwohl der eigentlich Anlaß – die Aussagen des Roskosmos-Chef – auch schon wieder 2 Monate her ist).

Aber glücklicherweise muss niemand den Horrorstories aus der Sensationspresse blind glauben. Es gibt nämlich gute Möglichkeiten, sich selbst über die Asteroiden aus dem All zu informieren.

Wenn man ganz allgemein an den Eigenschaften eines Asteroiden interessiert ist, dann ist das Minor Planet Center (MPC) der Internationalen Astronomischen Union (IAU) der Ort, an dem man nachsehen sollte. Dort findet man alle Daten aller bisherhigen Beobachtungen für ein bestimmtes Objekt. Aber das MPC ist nicht wirklich für Laien ausgerichtet und wer wenig Ahnung von Astronomie hat, findet das dort alles vermutlich etwas verwirrend.

Außerdem gibt es zwei Projekte, die sich direkt mit der Kollisionswahrscheinlichkeit von Asteroiden beschäftigen. Denn irgendwer muss die ja auch ausrechnen. Das MPC verwaltet und veröffentlicht die von den Beobachtern übermittelten Daten ja nur.

NEODyS ist ein Service, der von der Universität Pisa betrieben wird. Dort werden die Daten aus dem MPC benutzt, um Bahnen für alle Asteroiden zu berechnen. Man berechnet außerdem die Wahrscheinlichkeit einer Kollision.

Wenn man sich bei NEODyS beispielsweise die Daten des Asteroiden Apophis anzeigen lässt, dann erscheint dort gleich der Hinweis „WARNING: This object is currently included in the Risk list“. Auf dieser Risk List findet man dann alle Objekte, die aus dem einen oder anderen Grund unter genauerer Beobachtung stehen (zum Beispiel, weil man sie zwar einmal kurz beobachtet hat, sie nach der Entdeckung aber nicht wiederfinden konnte und deswegen auch ihre Bahn nicht genau kennt).

Interessant in dieser Liste sind die Spalten mit den Bezeichnungen „PSMAX“ und „TSMAX„. Dort findet man die Werte des Asteroiden auf der Palermo-Skala und der Turiner-Skala. Das sind zwei verschiedene Systeme, mit denen Astronomen angeben, wie groß das Risiko eines Einschlags ist.

Radarbilder von Apophis (Bild: NASA/JPL-Caltech and NSF/AUI/GBO)

Die Bewertung des Risikos eines Einschlags auf der Palermoskala hängt von der Kollisionswahrscheinlichkeit und der erwarteten Einschlagsenergie ab. Ein Wert von 0 entspricht dem „Hintergrundrisiko“ (d.h. dem durchschnittlichen Einschlagsrisiko eines Objekts vergleichbarer Größe). Ein positiver Wert gibt also ein Risiko an, dass größer ist als das Hintergrundrisiko (die Skala läuft logarithmisch. P=1 entspricht also dem 10fachen Risko, P=2 dem 100fachen, usw). Ein negativer Wert zeigt ein geringeres Risko an (P=-2 entspricht einem Risiko von 1% des Hintergrundwertes). Im Allgemeinen werden alle Asteroiden mit Werten größer als P=-2 genauer beobachtet.

Die Palermo-Skala ist eher technisch und für den „internen“ Gebrauch der Wissenschaftler gedacht. Etwas intuitiver ist die Turiner-Skala, die für das Risiko eines Einschlags eine ganze Zahl zwischen 0 und 10 angibt:

Bild: Looxox, CC-BY-SA 3.0)

Das Risiko hängt hier also einerseits von der reinen Kollisionswahrscheinlichkeit ab (x-Achse) und andererseits von der Größe des Asteroiden (y-Achse) und der damit zu erwartenden Einschlagsenergie. Die einzelnen Werte auf der Turiner Skala haben folgende Bedeutung:

Ereignisse, die höchstwahrscheinlich keine Konsequenzen haben 0 Die Kollisionswahrscheinlichkeit ist Null oder deutlich geringer als
die Wahrscheinlichkeit, dass ein beliebiges Objekt vergleichbarer Größe
die Erde in den nächsten Jahrzehnten trifft.

Diese Einstufung gilt gleichfalls für jedes kleine Objekt, das im
Kollisionsfall die Erdoberfläche nicht als ganzes erreicht.

Ereignisse, die sehr unwahrscheinlich sind 1 Die Kollisionswahrscheinlichkeit ist sehr gering und vergleichbar
damit, dass ein beliebiges Objekt vergleichbarer Größe die Erde in den
nächsten Jahrzehnten trifft
Ereignisse, die eine genaue Beobachtung von
Astronomen erfordern
2 Eine nahe, aber keine ungewöhnliche Annäherung. Eine Kollision ist
sehr unwahrscheinlich.
3 Eine Annäherung, für die die Kollisionswahrscheinlichkeit über 1%
liegt. Die Kollision würde lokale Zerstörung verursachen.
4 Eine Annäherung, für die die Kollisionswahrscheinlichkeit über 1%
liegt. Die Kollision würde regionale Zerstörung verursachen.
bedrohliche Ereignisse 5 Eine große Annäherung mit einer großen Kollisionswahrscheinlichkeit,
die regionale Zerstörungen verursachen kann.
6 Eine große Annäherung mit einer großen Kollisionswahrscheinlichkeit,
die globale Zerstörungen verursachen kann.
7 Eine große Annäherung mit einer sehr großen
Kollisionswahrscheinlichkeit, die globale Zerstörungen verursachen kann.
sichere Kollisionen 8 Eine Kollision, die lokale Zerstörung verursacht. Solche Ereignisse
finden alle 50 bis 1000 Jahre statt.
9 Eine Kollision, die regionale Zerstörung verursacht. Solche
Ereignisse finden alle 1000 bis 100.000 Jahre statt.
10 Eine Kollision, die globale Zerstörung verursacht. Solche Ereignisse
finden alle 100.000 Jahre oder seltener statt.

Apophis hat bei NEODyS einen Wert auf der Palermo-Skala von -3,08 und einen Wert von 0 auf der Turiner-Skala. Man braucht sich also über ihn keine Sorgen machen. Auf der „Risk List“ von NEODyS sind momentan sowieso nur 2 Objekte, die einen T-Wert haben, der größer als null ist. Für die Asteroiden 2000SG344 und 2007VK184 wurde ein Wert von 1 auf der Turiner-Skala notiert – was aber auch kein Grund zu großer Sorge ist. Und Objekte mit positiven Werten auf der Palermo-Skala kennt NEODyS zur Zeit gar nicht.

Aber wenns um wichtige Dinge geht, soll man ja immer eine zweite Meinung einholen. Die NASA betreibt das JPL Sentry System. Dort macht man im Prinzip das gleiche wie bei NEODyS – nur sind die Infos meiner Meinung nach etwas besser und verständlicher präsentiert.

Auch Apophis ist dort natürlich vertreten. Man bekommt bei Sentry auch gleich die Informationen, wie oft das Objekt schon beobachtet wurde und wann die nächsten nahen Begegnungen mit der Erde bevorstehen. Bei Apophis ist das schon im Jahr 2036 der Fall, und danach in den Jahren 2068, 2076 und 2103. Aber keine dieser Begegnungen hat einen positiven P-Wert und bei allen ist der T-Wert gleich Null.

2007 VK184 wird auch bei Sentry mit einem Wert von 1 auf der Turiner Skala geführt; die nahe Begegnung wird im Jahr 2048 stattfinden und eine Kollision ist sehr unwahrscheinlich – die Kollisionswahrscheinlichkeit beträgt nur 0,03 Prozent. Klickt man bei Sentry auf einen Wahrscheinlichkeitswert, dann bekommt man ihn gleich ausführlich erklärt und in verständliche Einheiten umgerechnet. Ein nettes Extra – vor allem wenn man bedenkt, wie schwer sich manche Medien mit solchen Zahlen tun.

2000 SG344 wird übrigens bei Sentry mit einem T-Wert von 0 geführt – manchmal unterscheiden sich die beiden Datenbanken ein wenig.

Es ist also ganz einfach, sich selbst über die Gefahren zu informieren, die uns von Himmel drohen. Wenn wieder mal eine fette Schlagzeile den Weltuntergang heraufbeschwört, dann empfiehlt es sich, entweder zu Sentry oder NEODyS zu schauen und sich dort mal die Werte auf der Palermo- und der Turiner-Skala anzusehen.

Meistens kann man dann wieder beruhigt zur Tagesordnung übergehen 😉

Was aber nicht heissen muss, dass das immer so sein wird! Es gab schon einmal einen Fall, bei dem ein Objekt einen T-Wert von 4 bekommen hatte. Das war im Dezember 2004, kurz nachdem der Asteroid Apophis entdeckt worden ist. Das Asteroiden kurz nach ihrer Entdeckung eine höhere Kollisionswahrscheinlichkeit haben, ist nicht ungewöhnlich. Normalerweise sinkt sie aber auf Null, sobald die Bahn besser bekannt ist.

Bei Apophis war das aber nicht der Fall – hier stieg sie, als mehr Beobachtungen bekannt wurden. Schlußendlich zeigte sich dann doch, dass der Asteroid ungefährlich ist. Aber damals sah es wirklich für kurze Zeit so aus, als würde uns ein Impakt bevorstehen (die ganze Geschichte ist recht spannend; die heb ich mir mal für nen Extra-Artikel auf).


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68 Gedanken zu „Asteroidenabwehr: Apophis, die Medien und wie man sich selbst informiert“
  1. Satire:
    Journalist liest die Angabe unter „2007 VK184“ und weil er „stolz darauf ist, daß er schon in der Schule in Mathe schlecht gewesen ist“, nimmt er die scheinbar einfachste Angabe zur Wahrscheinlichkeit: „chance of Earth impact … or 1 in 3,030 chance“, rundet ein bißchen die Zahlen hinter dem Komma ab und schreibt einen Artikel mir der Schlagzeile „Mit einer 33 prozentigen Wahrscheinlichkeit (bzw. von 1 zu 3) wird Apophis die Erde zerstören !“

  2. Florian, Danke für diese tolle Serie! Wie es der Zufall will, habe ich gerade einen Vortrag genau zu diesem Thema fertiggestellt – Deine Artikel haben mir noch ein paar nette Anregungen gegeben!

    Übrigend: 2008 TC3 war sicherlich kleiner als „ein paar Dutzend Meter“ eher ein halbes Dutzend. Sonst hätte es im Sudan auch ein bisschen mehr gerummst!

  3. Florian kann das stimmen ? Du sagst bei der Palermoskala entspricht 0 dem „Hintergrundrisiko“, wenn also Apophis -3,08 hat, heisst dass ja, irgend ein unbekannter Broker dieser Art trifft 1000 mal wahrscheinlicher.

    Ab wann weiß man denn ob er dieses berühmte „keyhole“ durchfliegt, und es dann doch noch zu einer Kollision 2036 kommt. Das wäre ja dann fix, wenn er dort durchfliegt, oder ?

    Aber die wahrscheinlichkeit dass er das tut ist ja jetzt schon sehr klein, denk ich mal.

  4. @Christian: Also ob er das Keyhole durchfliegt weiß man erst 2028, bei der nächsten nahen Begegnung. So ein close encounter lässt sich nicht exakt berechnen.

  5. @ Florian:

    Nach Christians Kommentar verstehe ich nun gar nichts mehr. Ich habe in eine Artikel von dir über Apophis gelesen, dass dieser nicht gefährlich für uns wird, nicht im Jahr 2028 ( oder 2029) und das es auch 2036 zu keiner Kollision kommen wird, oder stimmt das nicht mehr? Und wenn er einschlagen würde, lokale Zerstörung, was kann man sich darunter vorstellen???

  6. Naja, weil die Sätze von Christian verwirrend klingen und weil er von einer Kollision 2036 schreibt, auch hier verstehe ich das Wort „keyhole“ nicht…

  7. Keyhole(engl.) = Schlüsselloch(deutsch)

    Das ist ein recht kleiner Bereich durch den der Dreckhaufen aka. Apophis durchfliegen muss. Ist er weiter von der Erde entfernt, dann passiert nix. Ist er näher dran, dann wird er so stark abgelenkt, dass er 2036 nicht mit der Erde kollidiert. Fliegt er links oder rechts vorbei, dann passiert auch nix.

    Stell dir das einfach so vor, wie mit einem Ball ein Fenster im 2. Stock zu treffen, aber aus größerer Entfernung. Nur wenn du genau das Fenster triffst geht der Alarm los.

    Und diese Keyhole ist nicht sehr groß. Das sind nur ein paar hundert Meter.

    Hier steht ein wenig dazu:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitational_keyhole

  8. @ Wurgl

    Ist denn eine Rede von einer Möglichen Kollision im Jahre 2036? Weil ja auch Florian schreibt, dass man heute noch nichts von einer Kollision beweisen kann, erst 2028, hoffentlich hab ich Florian nicht falsch verstanden

  9. Man kann Wahrscheinlichkeiten angeben und diese sind hier zum nachlesen:
    https://neo.jpl.nasa.gov/risk/

    ca. 1: 100000 ist die aktuell berechnete Wahrscheinlichkeit. Verdammt gering.

    Wart einfach ab, 2028 wirst noch genug Zeit haben und darüber nachzudenken 🙂

    Und vergiss nicht: Man denkt darüber nach, wie man solche Körper ablenken kann. In 25 Jahren geht verdammt viel wenn man wirklich will (und muss). Die Mondlandung haben die Amis in 9 Jahren hinbekommen (mit Rechner, wo ein heutiges Bügeleisen mehr Rechenkapazität hat). Da wird mal wohl so einen Körper wie diesen Apophis um ein paar Meter zur Seite schieben können.

  10. Hm, aber mit ein wenig mulmigen Gefühl bis 2028 warten????
    Man denkt darüber nach, ok, aber kann man denn auch was machen??? Ich stelle mir das total unwahrscheinlich und Hollywoodmässig vor und ob man Mondlandung mit der Abwehr eines Asteroiden vergleichen kann… Ok, Apophis kann regionale Zerstörung anrichten, dass „beruhigt“ ein wenig….. Man, wieso kann denn nicht schon morgen 2028 sein 🙁

  11. Nochmals: ca. 1: 100000 ist die Wahrscheinlichkeit aktuell.

    Also hunderttausendmal passiert nix und einmal passiert was.

    Über die Straße gehen ist um einiges gefährlicher.

  12. @ Unwissend

    Daaaaaaanke, jetzt werdet ihr für ein paar Minütchen von meinen Kommentaren verschont, ich lese mir das ganze durch!!!

    @ Wurgl

    Ok, dass mit der Wahrscheinlichkeit JETZT ist ja ok aber in den ganzen Jahren könnte sich doch die Bahn verändern oder?

  13. Klar kann sich das Ändern.

    Aber in beide Richtungen. Es kann unwahrscheinlicher werden oder gar komplett ausgeschlossen oder wahrscheinlicher.

    Aber stell dir einfach mal vor, dass du mit einem Staubkorn von 0.003 Millimeter eine Zielscheibe vom 12cm aus einer Entfernung von 240km treffen willst. Und das Staubkörnchen braucht dafür 25 Jahre. Und jetzt beobachte das Teil bei der Bewegung und rechne aus ob es trifft. So ungefähr ist die Situation für die Astronomen.

    Sei nicht so pessimistisch, das geht nur aufs Herz 🙂

  14. @ Wurgl

    Ja ich weiß aber solche Dinge beunruhigen mich halt. Ich hoffe, dass es nicht noch viel wahrscheinlicher wird. HaDi glaub ich war es, der mir einen Link geschickt, zum Beobachten eines Asteroiden der sich der Erde am 8.November 2011 nähert, Bahn… Gibts denn sowas auch für Apophis? Und noch eien Frage, bist du Hobbyastronom oder woher das Wissen?

    LG

  15. @Tatjana: „Hm, aber mit ein wenig mulmigen Gefühl bis 2028 warten???? „

    Apophis wird NICHT mit der Erde kollidieren, ok? Lass dir nicht schon wieder von diversen Typen im Internet Angst einjagen.

  16. Weisst du Florian was mir zu denken gibt, dass man seine Bahn für 2036 noch nicht berechnen kann…. Das er uns 2028 nicht gefährlich wird, hab ich auch mal vor Jahren im Videotext gelesen….
    Kann mich auch noch an einen Artikel aus der Bravo erinnern, bitte nicht lachen. Diese kam kurz vor der Sonnenfinsterniss ´99 raus. Es war unter anderem natürlich auch was über Nostradamus und seine Meinung bla bla, die kennen wir ja schon 🙂 Aber es wurde auch von einem Asteroiden berichtet, der 2014 an der Erde vorbeifliegen wird. Naja, die BRavo ist ja auch eine Zeitschrift und ohne ne bomben Meldung gehts auch net, sie schrieb nämlich: sollte sich die Bahn dieses Asteroiden ein wenig ändern, dann würde er dann und dann (Tag und Zeit) einschlagen. Ich habe diese Ausgabe noch irgendwo im Schrank, falls es dich interessiert, ich kann sie mal suchen…..

  17. @Tatjana: „Weisst du Florian was mir zu denken gibt, dass man seine Bahn für 2036 noch nicht berechnen kann…. „

    Weisst du, du kannst dir Sorgen machen, kannst an Nostradamus glauben (er hat sicher nix für 2014 vorhergesagt; Nostradamus hat so gut wie nie konkrete Zahlen genannt und Prophezeiungen gibt es nicht, man kann nicht in die Zukunft sehen); kannst das Internet nach Leuten durchsuchen die dir erzählen das wir bald alle draufgehen, usw. Aber was bringt dir das? Wenn es denn dann mal 2028 ist, sehen wir, wo Apophis hinfliegt und ob er durch das Nadelöhr fliegt. Was extremst unwahrscheinlich ist… Da gäbe es viel realere Risiken und Katastrophen über die du dir Gedanken machen kannst. Vor allem, weil du ja eh nix tun kannst. Asteroiden können wir immerhin abwehren, wenns mal so weit ist.

  18. Ja, deine Artikel zur Abwehr hab ich auch gelesen, wäre super wenn das alles klappen würde aber wie du schon sagtest, man müsste an einem Asteroiden das ganze testen, früh wie möglich….
    Das mit Nostradamus hatte ich nicht mit dem Asteroiden von 2014 verbunden, das war wegen 1999 aber da haben wir ja auch wieder den Beleg das alles nicht gestimmt hat. Ach, ich wäre super froh, wenn meine Angst nicht so groß wäre ABER ich habe aufgehört das Internet nach sowas durchzustöbern. Bleibe lieber auf dieser Seite, bin froh das du schnell Antworten gibts!!! Vielen Dank Florian!!

    LG

  19. Hej, danke für den Link. Kann mich noch an diese Meldung erinnern….
    Aber, kann man denn Kometen und Asteroiden vergleichen??? Und wenn nein, wie suchen so viel nach Asteroiden aber was ist denn mit Kometen und Asteroiden???

  20. Es ging ja nur eigentlich darum das schonmal ein Himmelskörper beschossen wurde
    und so wird wahrscheinlich die Asteroiden oder Kometen Abwehr aussehen.
    Das man einfach so früh wie möglich die Bahn verändert…..

  21. Also danke fuer diesen Artikel (muss mir in Frnakreich gerade mal mit augeschriebenen Umlauten helfen). Hier lief wohl vor Kurzem was ueber Apophis im TV, und nun wurde gleich klargestellt, die Mayas haetten sich um 24 Jahre geirrt (was sowieso nicht deren, sondern die Schuld der GMT-Korrelation waere), und die Veraenderung (Ende?) der Welt wuerde 2036 kommen. Ich habe dann etwas nachgeforscht und bin am Ende wieder mal hier gelandet. Habe dann Deine Links angeklickt, Infos gesammelt, die Skalen zitiert, mit folgendem Ergebnis: „Du kannst dir deine Skalen sonstwohin stecken, ich kenne die alle. Das heisst gar nichts. DIE WISSENSCHAFTLER – und das sind sehr wichtige Wissenschaftler – sind sich einig, dass der Asteroid 2036 einschlaegt. Alles Andere ist bloss dummes Zeug, du hast sowieso keine Ahnung.“

    Hatte ich auch nie behauptet. Ich wusste aber wenigstens, wo man sich darueber informieren kann, wo man sich infor,ieren kann… 😉 *aerger und kopfschuettel*!

  22. also ich finde den artikel sehr gut. Ich verstehe zwar noch nicht wie man rausfinden kann wie gefährlich ein Asteroid ist, ich find nicht, wo man das auf der Seite NEODyS finden kann z.B. die angegeben Richterskala, die geordnet ist nach Kollisionswahrscheinlichkeit. Zum anderen: Ist es sicher, dass alle Beobachteten Asteroiden von Astronomen ins Netz gestellt werden, oder können auch Leute so einen gefährlichen Asteroiden einfach wieder aus dem Netz rausnehmen, um Panik zu vermeiden. Zum letzten ich habe mir schon durchgelesen, dass jeder Astronom davon erfährt, wenn ein Asteroid auf Kollisionskurs ist, nur frage ich mich, ist es möglich, dass alle Astronomen ihren Mund still halten würden, wenn sie wüssten, dass er mit der Erde kollidiert. Freue mich auf Antworten (: Dass alle Astronomen solch ein Ereignis verschweigen wäre doch sehr unwahrscheinlich. Ich mein, weiß einer oder kann einer ca. abschätzen, wie viele Astronomen es auf der Welt gibt?

  23. ich find nicht, wo man das auf der Seite NEODyS finden kann z.B. die angegeben Richterskala

    Hier in der „Risk-List“, wie es Florian eigentlich im artikel erklärt hat: https://newton.dm.unipi.it/neodys/index.php?pc=4.1
    PS-Max ist der Wert in der Palermo-Skala (alles über 0 ist „vielleicht gefährlich“, je größer der Wert dest gefährlicher) und TS-Max der etwas leichter verständliche Wert in der Turiner Skala. Dort werden die Asteroiden in Gefährlicheits-Klassen unterteilt, erklärung ist ebenfalls im Artikel.

    Zum anderen: Ist es sicher, dass alle Beobachteten Asteroiden von Astronomen ins Netz gestellt werden, oder können auch Leute so einen gefährlichen Asteroiden einfach wieder aus dem Netz rausnehmen, um Panik zu vermeiden.

    Auch das könnte man mit etwas nachdenken aus den Artikel herauslesen. Zuständig ist erstmal das Minor Planetary Center, dessen Daten werden von Neodys und auch dem JPL (meine bevorzugte Anlaufstelle) übernommen. Gibt bestimmt noch mehr Datenbanken. Ein böser vertuschter Asteroid müsste aus allen diesen Datenbanken verschwinden.

    wenn ein Asteroid auf Kollisionskurs ist, nur frage ich mich, ist es möglich, dass alle Astronomen ihren Mund still halten würden, wenn sie wüssten, dass er mit der Erde kollidiert

    sehr unwahrscheinlich, auch Astronomen sind nur Menschen und viele von ihnen würden entweder aus Verantwortung oder einfach aus Eitelkeit („Ich habe die Sensation entdeckt, ich werde berühmt“) den Mund nicht halten können.

    Ich mein, weiß einer oder kann einer ca. abschätzen, wie viele Astronomen es auf der Welt gibt?

    das kann wohl wirklich keiner abschätzen die IAU (die das Minor Planet Center betreibt) hat ca. 9000 Mitglieder. Der „verein deutscher Sternenfreunde“, der größte deutsche Amateuastronomieverein hat über 4000 Mitglieder. Und es gibt ja auch noch „richtige Astronomen“, die dafür bezahlt werden und/oder Bücher schreiben.

  24. @Setvo: „nur frage ich mich, ist es möglich, dass alle Astronomen ihren Mund still halten würden, wenn sie wüssten, dass er mit der Erde kollidiert. „

    Es gibt auf dieser Welt ein paar Millionen Hobbyastronomen. Das sind ganz normale Menschen. Die kann niemand zwingen den Mund zu halten. Du kannst noch so oft fragen: Der Himmel lässt sich nicht vertuschen!

  25. Neiiiiin, wie geil ist das denn? Ist das Bild von der Zeitung echt? Wenn das Erscheinungsdatum nicht bereits 2005 gewesen wäre, hätte ich vermutet, dass die Springer-Leute bei mir geklaut haben!

    Schaut mal hier, mein Artikel aus 2010:
    https://www.schiefer-abc.de/main/html/w.php#weltuntergang

    Ein wenig runterscrollen und das Bild mit dem Titelbild der „Zeitung der bildenden Künste“ aus 2005 vergleichen! Unglaublich, ich schmeiß mich wech! Ich schwöre, dass ich das Werk aus 2005 nicht kannte, als ich mein eigenes 5 Jahre später erstellt habe! Ehrenwort!

    1. @Stefan: „Im Jahr 2012 – gibt es da einen Meteoriteneinschlag oder einen Meteoriten, welcher der Erde nahe kommt?“

      Hmm… Der Artikel den du hier kommentierst trägt den Titel „Wie man sich selbst informiert“. Wenn du den Artikel liest, dann wirst du dort Informationen finden, wie du selbst deine Fragen beantworten kannst. Aber du willst wahrscheinlich nichts neues wissen sondern nur eine schnelle Antwort. Die lautet: Nein.

  26. @Stefan

    Nein, es wird keinen Einschlag geben. Apophis, um den es hier im Artikel geht, kommt der Erde zwar alle paar Jahre nahe, aber der Vorbeiflug Ende dieses/Anfang nächsten Jahres erfolgt in einem sicheren Abstand von 15 Millionen Kilometern, das ist fast 40-mal weiter als der Mond. Der Asteroid galt mal als Kandidat für einen Einschlag 2029, was mittlerweile ausgeschlossen werden kann, es gibt nur einen nahen Vorbeiflug in 30000 km Entfernung. Nach letzten Messungen von 2011 kann man mittlerweile auch einen Einschlag im Jahr 2036 ausschließen, der mal eine Weile für unwahrscheinlich aber nicht ganz unmöglich gehalten worden war.

    Apophis ist aber zu klein, um mehr als regionalen Schaden zu verursachen, selbst wenn er einschlagen würde.

    Es gibt noch einen kleinen Asteroiden von lediglich 45 Metern, 2012 DA13, der im kommenden Februar in 1/10 der Mondentfernung an der Erde vorbei fliegt. Ansonsten ist mir für die nächste Zeit nichts bekannt.

  27. Hab noch ein paar Fragen.
    Können Meteoriten ihre Umlaufbahn wechseln, sodass sie doch noch auf der Erde einschlagen?
    Können sich Wissenschaftler bei der Berechnung der Umlaufbahn von Meteoriten verrechnen?
    Kann auch ein Fehler bei der Angabe des Abstandes von der Erde zum Meteoriten unterlaufen?
    Wird jeder Meteorit am Himmel erkannt – Kann man das ganze Weltall bewachen (bzw. wird das ganz Weltall überwacht), sodass man vor der Gefahr des Meteoriten geschützt ist?

    Schon mal Danke fie Antworten!

    1. @Stefan: „Hab noch ein paar Fragen.“

      Hast du dir auch die anderen 4 Teile der Serie zur Asteroidenabwehr durchgelesen? Die Links findest du im ersten Absatz dieses Artikels. Da sollten alle deine Fragen beantwortet werden.

  28. @Stefan

    wechseln? oder meinst du die Umlaufbahn verändern?

    jeder Mensch kann sich verrechnen, auch Wissenschaftler. Ist aber unwahrscheinlich, weil man bei kritischen Umlaufbahnen sicher mehr als einmal rechnet.
    Und nein, nicht jeder Himmelskörper wird erkannt. Die, die gross und uns gefährlich werden können aber schon.
    Hast du Angst? Musst du nicht haben

  29. Ich mach mir schon Gedanken seit ein paar Tagen – und die Videos auf YouTube die ich gesehen habe haben mir die Sprache verschlagen. Aber eigentlich glaube ich nicht an das Ganze, denn sonst wäre es ja auch längst in den Medien gewesen, wenn bald eine katastrophe bevorstehen würe (schätze ich mal).

    Ja, ich meine die Umlaufbahn verändern – können die das ohne weiteres einfach so tun?

    Wie meinst Du das, dass nur die gefährlichen erkannt werden? Werden die ungefährlichen einfach nicht weiter beachtet – oder habe ich das falsch verstanden?

  30. @Stefan,
    Erst einmal heißen die Dinger Meteoroiden, wenn sie sich im All befinden. Meteor wird hingegen die Leuchterscheinung am Himmel genannt und ein Meteorit ist das, was am Erdboden ankommt.
    Meteoroiden können ihre Bahn zum Beispiel durch Kollisionen oder gravitative Einflüsse anderer großer Körper ändern. Einige Asteroiden aus dem Asteroidengürtel kommen ja auch erst auf solche Umlaufbahnen, weil sie im Asteroidengürtel mit anderen Objekten kollidiert sind und sich ihre Bahn dadurch geändert hat. Solche Kollisionen passieren aber im freien Raum zwischen den Planeten recht selten würde ich meinen und starke gravitative Einflüsse haben ja eigentlich nur die Planeten. Kleinere Objekte bräuchten viele Jahre um die Bahn eines Meteoroiden zu ändern, sodass eine veränderte Bahn irgendwann auffällt.
    Es gibt verschieden Überwachungsmissionen ( LINEAR, LONEOS, NEAT, CSS, CINEOS, Spacewatch usw.), die den gesamten Himmel nach erdnahen Objekten absuchen. Einfach mal nach „Near Earth Objects“ bzw „Erdnahen Objekten“ Googlen, da gibt es sicherlich einige Informationen. Die Objekte können natürlich nur bis zu einer bestimmten Größe im voraus entdeckt werden. Ein 1m Meteroid z.B. richtet aber keinen Schaden an, da er meist in der Atmosphäre verglüht.

  31. @fehlfarbe
    Danke für diese Informationen. Bis zu welcher Größe können diese in vorraus entdeckte werden?

    Ab welcher Größe können diese uns gefährlich werden bzw. für ein Aussterben der Menschheit sorgen?

    Stimmt es, das nur 2% des gesamten Himmels/Weltall beobachtet werden können? Habe mal so etwas gelesen aber weiß nicht mehr, ob es das Weltall oder Himmel … war.

  32. @Stefan

    Bis zu welcher Größe können diese in vorraus entdeckte werden?

    Das kann man so pauschal nicht sagen, die kleineren sieht man halt eher, wenn sie in Erdnähe sind, dazu müssen sie sich aber zunächst mal bei einem Umlauf um die Sonne der Erde nähern. Die Objekte von 1 km und mehr sind zu 90% entdeckt, die von 500-1000 m ungefähr zur Hälfte usw. Florian hat dazu schon mal einen Artikel geschrieben:

    https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/10/05/wie-viele-erdnahe-asteroiden-gibt-es-wirklich/

    Ab welcher Größe können diese uns gefährlich werden bzw. für ein Aussterben der Menschheit sorgen?

    In der Größenordnung von 10m zerplatzen die Objekte ohne Schaden in der Luft, es regnet höchstens ein paar Steine. In der Größenordnung von 100 m gibt es eine Explosion in der Luft oder einen Einschlag auf dem Boden, die in kleinem Umkreis (einige 10 km) Häuser und Bäume zerstören würde, da müsste man das Gebiet einfach räumen. 1 km würde schon Länder zerstören oder große Tsunamis auslösen, da lohnte sich schon eine Abwehrmaßnahme. 10 km würde eine globale Katastrophe verursachen, die das Klima kippen und die Menschheit vernichten könnte.

    Die Wahrscheinlichkeiten verhalten sich umgekehrt zur Größe: 10 m schlagen alle Jahre ein, meistens unbemerkt über unbewohntem Gebiet oder dem Meer. 100 m alle paar 1000 Jahre oder so, 1 km alle paar Millionen Jahre und 10 km alle hundert Millionen, um mal Hausnummern zu nennen (genaueres müsste ich erst ergoogeln).

    Stimmt es, das nur 2% des gesamten Himmels/Weltall beobachtet werden können?

    Kommt drauf an, 2% von was? Für die Asteroiden ist nur das Sonnensystem interessant, und das können wir bis auf eine enge Zone um die Sonne herum (vielleicht zwei Handflächen bei ausgestrecktem Arm) ständig überblicken (mit Sternwarten rund um die Erde). Der Ort der Sonne am Himmel verschiebt sich alle zwei Wochen um diese zwei handbreit wegen des Umlaufs der Erde, deswegen sehen wir mit der Zeit den gesamten Himmel.

    Natürlich können wir nicht beliebig weit schauen, weil die Objekte mit der Entfernung immer dunkler erscheinen. Deswegen hat man noch nicht alle Asteroiden gefunden, viele sind einfach zu klein und meistens zu weit weg. Die meisten kommen der Erde ja auch niemals nahe und kreisen zwischen Mars und Jupiter, nur einige kreuzen die Bahn der Erde.

    Ich nehme mal an, was Du gehört hast bezog sich darauf, dass ein Großteil des Weltalls aus Dunkler Materie und Dunkler Energie bestehen. Die normale Materie, aus der wir, die Asteroiden und alles was Du sehen und anfassen kannst, bestehen, macht nur etwa 5% von alledem aus.

    Die Dunkle Materie, wenn es sie gibt, ist einfach von ganz anderer Art, die fliegt ständig als winzige Teilchen um uns herum und durch uns hindurch, und doch können wir sie nicht sehen oder messen, sie verrät sich nur durch ihre Schwerkraft über große Volumen, wie etwa die gesamte Milchstraße. Die kann uns also definitiv nicht gefährlich werden.

    Die Dunkle Energie ist nicht mal Materie, nur eine Kraft, die das Weltall auseinander treibt, und die anscheinend aus dem Vakuum kommt. Auch die ist überall, macht sich erst über sehr große Entfernungen bemerkbar und tut uns nichts.

  33. @ Alderamin:

    Du solltest vielleicht Deinen Nick vor dem Absenden überprüfen. Vor allem, wenn Du gerade zuvor im Plauderblog am Werbebanner-Manipulations-Test teilgenommen hast.

    Nur so ’ne Idee…

  34. Florian, wie groß war eigentlich der Asteroid 2008 TC3, der meines Wissens nach 37km über der Erdoberfläche verglühte?

    Ich finde das gesamte Thema rund um Asteroiden etc. wirklich interessant. Man lernt das ein oder andere dazu.

  35. Würde der ca. 45m Asteroid verglühn oder ist er schon so groß, dass er einschlagen würde (Tunguska ähnliche Auswirkungen)?

    Habe durch Zufall Montag die Dokumentation des 2008 TC3 beim Kumpel gesehen – war sehr interessant gewesen.

    Was wäre eigentlich besser bzw. weniger gefährlich für uns? Wäre es gefährlicher für uns wenn ein größerer Asteroid aus dem Asteroidengürtel vom Kurs abgebracht wird und in unser Sonnensystem gelangt oder wäre es weniger gefährlich für uns, wenn ein größerer Asteorid in viele kleine Asteroiden durch einen Zusammenstoß mit einem anderen Asteorid, zerbrochen wird (diese verglühen ja meistens)?

  36. @Stefan

    Wäre es gefährlicher für uns wenn ein größerer Asteroid aus dem Asteroidengürtel vom Kurs abgebracht wird und in unser Sonnensystem gelangt

    Der Asteroidengürtel ist schon im Sonnensystem, aber Du meinst sicherlich den inneren Bereich zwischen der Sonne und Mars.

    oder wäre es weniger gefährlich für uns, wenn ein größerer Asteorid in viele kleine Asteroiden durch einen Zusammenstoß mit einem anderen Asteorid, zerbrochen wird (diese verglühen ja meistens)?

    Also, aus dem Asteroidengürtel kann uns kein Asteroid erreichen. Es gibt aber ein paar Asteroidengruppen (Apollo und Aten), die sich im inneren Sonnensystem bewegen und die Erdbahn kreuzen.

    Ich verstehe Deine Frage so: ob man einen Asteroiden, der auf die Erde zu fliegt, mit Bomben in kleinere Stücke zerlegen soll oder lieber ablenken. Das Zerlegen sollte man nicht versuchen, weil man vorher nicht mit Sicherheit weiß, wie gründlich er sich zerlegt. Mit zwei fast gleich großen Brocken hätte man sein Problem eher verdoppelt. Man würde vielmehr versuchen, den Asteroiden abzulenken, ohne ihn in Stücke zu sprengen. Wenn das rechtzeitig geschieht, wird die Erde gar nicht getroffen.

    Im Zweifelsfall dürfte ein einzelner Einschlag in einem höchstwahrscheinlich unbewohnten Gebiet auch wünschenswerter sein, als eine Ladung von Schrot, die zwar in der Luft explodiert, aber verstreut über der halbe Erde Airbursts auslöst. Der Tunguska-Meteoroid ist ja auch in der Luft explodiert und hat trotzdem im Umkreis von 30 km die Bäume umgeblasen.

    Wahrscheinlich würde das Meer getroffen und man würde ggf. eine Tsunami-Warnung geben und den Seebereich weiträumig sperren. Die Chance, dass eine Stadt direkt getroffen wird, ist äußerst klein. Falls doch, wäre das natürlich ein Totalverlust, wie ein Bombenangriff, aber Menschen müssten nicht dabei sterben, es gäbe anders als im Krieg genug Vorwarnzeit.

  37. Ok, verstehe ich das richtig, dass keine neuen Asteroiden ins innere Sonnensystem gelangen können und unsere Erdumlaufbahn kreuzen können? Aber was passiert denn wenn zwei Asteroiden im Asteroidengürtel aufeinander treffen und den Kurs ändern? Können diese dann nicht doch ins innere Sonnensystem kommen?

  38. @Stefan

    Prinzipiell könnten zwei Asteroiden schon zusammenstoßen und ihre Bahnen ändern, aber ob sie dabei so extrem geändert werden, dass es gleich bis ins innere Sonnensystem geht, weiß ich nicht. Die Asteroiden im Hautpgürtel sind ja auf ähnlichen Bahnen unterwegs, da ist nicht viel Geschwindigkeitsdifferenz. Außerdem sind Zusammenstöße äußerst selten, es ist sehr viel Platz zwischen den Asteroiden.

    Der Mechanismus, über den die Asteroiden ins innere Sonnensystem gelangen, hat mit Störungen ihrer Bahn durch Jupiter zu tun. Wenn ein Asteroid eine Bahnresonanz mit Jupiter hat, d.h. sich regelmäßig mit ihm auf gleicher Höhe trifft (z.B. umläuft er die Sonne genau dreimal, wenn Jupiter es einmal tut, und so sind sie sich alle drei Umläufe des Asteroiden wieder an der gleichen Stelle seiner Bahn nahe), dann kann Jupiter mit seiner Schwerkraft die Bahn elliptischer machen, er bremst den schnelleren Asteroiden ein wenig, und dessen Bahn geht dann am gegenüberliegenden Punk der Bahn näher an die Sonne ran. Durch Begegnungen mit den inneren Planeten kann die Bahn dann komplett ins innere Sonnensystem verlagert werden. Das sind jedoch allmähliche Prozesse. Die Familien von erdnahen Asteroiden sind ziemlich stabil. Wir werden nicht live erleben, dass ein Asteroid aus dem Hauptgürtel zum erdnahen Asteroiden wird.

    1. @Stefan: „Wird eigentlich täglich nach neuen Asteroiden gesucht? Und in welchen Abständen werden eigentlich die bereits gesichteten Asteroiden beobachtet?“

      Ja, die Suchprogramme sind ständig aktiv. Und die Asteroiden beobachtet man so lange, bis man ihre Bahn gut genug kennt. Dann braucht man sie nicht mehr sehr häufig zu beobachten, denn wenn man die Bahn kennt, weiß man ja, wo sie sich befinden und wo sie sich in Zukunft befinden werden.

  39. @Stefan

    Es gibt mehrere Suchprogramme, die permanent laufen, z.B. NEAT, LINEAR und Pan-STARRS (im Aufbau) (kannst Du alle googeln). Die belichten den kompletten Himmel jeweils in ein paar Tagen ab. Dabei werden die gleichen Objekte natürlich auch immer wieder gefunden (die kleineren sind nur in relativer Erdnähe zu sehen und entfernen sich danach wieder für ein oder mehrere Jahre, bevor sie wiedergefunden werden), und wenn ein Objekt als potenziellen Asteroid identifiziert wird, wird als erstes geprüft, ob man ihn schon in der Datenbank hat. Wenn nicht, gibt es einen neuen Eintrag. Man braucht also gar nicht gezielt immer wieder die hunderttausenden bekannten Asteroiden anzupeilen, sondern einfach nach neuen zu suchen und jeden Fund mit der Datenbank abzugleichen.

    Die Suche funktioniert übrigens, indem man nach Objekten sucht, die sich zwischen mehreren zu verschiedenen Zeiten aufgenommen Bildern bewegt haben, während die Hintergrundsterne auf der Stelle bleiben. Das machen heutzutage Computer automatisch.

    Daneben finden auch astronomische Satelliten wie WISE Asteroiden. Florian hat dazu einen Artikel geschrieben:
    https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/10/05/wie-viele-erdnahe-asteroiden-gibt-es-wirklich/

  40. Servus
    Ich hoff, das Problem wurde in den fünf Teilen noch nicht behandelt, jedenfalls hab ich nichts gefunden. Und zwar hab ich vor Jahren mal mitten in der Nacht irgendeine Dokumentation über Asteroiden, Kometen, etc. gesehen (Name und Sender weiß ich nicht mehr). Und da wurde gesagt, dass ein bevorstehender Kometeneinschlag problematischer als ein Asteroideneinschlag wäre, da man sie dadurch, dass sie sich deutlich schneller fortbewegen, erst spät entdeckt und somit wichtige Planungszeit für die Abwehr fehlt (es wurde von etwa zwei Jahren gesprochen, wenn ich mich richtig erinner). Stimmt das so und wenn ja, trifft das dann auf alle Abwehrmaßnahmen zu?

  41. @Prehistoric World

    Das stimmt, wenn es sich um einen bisher unbekannten Kometen handelt (bei kurzperiodischen wie Halley haben wir genug Vorwarnzeit). Mit weniger Vorwarnzeit kann man natürlich auch weniger unternehmen, denn je früher die Abwehrmaßnahme angewendet wird, desto weniger Aufwand muss man betreiben, sei es durch eine Ablenkung mit Bomben oder Gravitationstraktor oder was auch immer.

    Auf der anderen Seite sind Kometen aber wesentlich seltener als erdnahe Asteroiden. Wir hatten schon mehrere Begegnungen mit kleinen Asteroiden in den letzten Jahren, aber keinen erdnahen Kometen. Während die Asteroiden im wesentlichen alle in der Ebene der Planetenbahnen (Ekliptik) herumfliegen, sind die Kometenbahnen, gerade bei den langperiodischen, meistens mehr oder weniger stark geneigt, d.h. sie durchkreuzen die Ekliptik nur ganz kurz an den sogenannten „Knotenpunkten“ ihrer Bahn (es gibt davon zwei). Deshalb ist die Chance, dass sich die Erde zusammen mit dem Kometen an seinem Knotenpunkt trifft, sehr klein.

  42. Und solche Kometen sind schneller unterwegs, haben daher auch mehr kinetische Energie (und die Zeit für eine Abwehr verkürzt sich nochmals, ob wohl das dann auch schon egal ist).

    1. @sabrina: NIcht nur die Schlagzeilen lesen. „Am 13. April 2029 fliegt der Asteroid sehr nahe an der Erde vorbei, was etwas sehr Besonderes ist»,“ Das Teil fliegt vorbei. Und die Russen hauen gern mal auf die Pauke, unabhängig von der Realität. Wie es mit Apophis wirklich aussieht kannst du dir ja auch selbst anschauen. Darum dreht sich ja der Artikel den ich geschrieben habe. Da musst du nicht auf irgendwelche Zeitungsschlagzeilen vertrauen…

  43. @Kallewirsch:

    Neiiiin! Das sind Russische Wissenschaftler!
    Die wissen immer irgendwas das wir noch nicht wissen!

    @sabrina:

    Das hast du aber fein gemacht!

    Einfach irgendeinen uralten Link unkommentiert posten und zu faul sein, vorher auch nur ein bischen was zu recherchieren …

    Hier im Astrodicticum-Simplex-Blog zB. Oder auch sonstwo.
    Google ist dein Freund:

    http://www.gidf.de

  44. Hallo zusammen,
    kann man bei einem großen Asteroiden (einige km Durchmesser) sagen wo er beim Aufschlag auf die Erde am wenigsten Schaden anrichten würde. Ein tiefer See z.B. oder ähnliches?
    Gruß

    1. @Hamburg: Wenn das Teil größer als einen km ist, dann ist es egal, wo er einschlägt. Die Folgen sind so oder so global. Ob an Land oder im Wasser macht da keinen Unterschied. Ok, am Land spart man sich den Tsunami, aber die Welt ist trotzdem komplett betroffen.

    1. @Erva: Ein fünftes Mal: ES SIND KEINE ASTEROIDEN BEKANNT, DIE MIT DER ERDE KOLLIDIEREN WERDEN! (Vielleicht helfen ja Großbuchstaben).
      Aber ich fürchte, es bringt nichts, wenn du hier weiter Fragen stellst. Du ignorierst die Antworten ja dann doch alle. Das ist schade.

  45. @Erva

    Wird er die Erde im Jahr 2029 oder im Jahr 2036 treffen?

    Für mich persönlich ist es ja schwer zu fassen, dass jemand, der den Artikel gelesen hat, noch diese Frage stellen könnte. Aber machen wir beide doch ein kleines Rätsel. Dazu zitiere ich einen Satz aus dem Artikel und frage dich, was er bedeutet. Diesen hier:

    „Denn der Asteroid, um den es hier ging – Apophis – war schon seit Dezember 2004 bekannt und man wusste auch seitdem, dass er der Erde zwar nahe kommt, aber keine Kollision stattfinden wird.“

    Was glaubst du, soll dieser Satz sagen?

    [ ] Apophis wird auf der Erde einschlagen und ALLES VERNICHTEN. Mehrfach!
    [ ] Die Wissenschaft hat keine blasse Ahnung, ob Apophis einschlagen wird.
    [ ] Apophis wird der Erde zwar nahe kommen, aber es wird keine Kollision stattfinden.
    [ ] Irgendwas anderes.

    Ich hoffe, das Rätsel ist nicht zu schwer für dich.

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