Ok – es ist „nur“ die Landwirtschaftskammerwahl, die am 21. Februar in Österreich stattfindet. Und es handelt sich „nur“ um einen eher unbekannten Lokalpolitiker der Freiheitlichen Partei Österreichs, Alois Nußbaumer.

Aber trotzdem finde ich das Plakat, mit dem er seine Partei bewirbt irgendwie bedenklich…

Oder soll man sowas eher lustig finden?

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Wann ist denn „reinrassig“ wieder ein wahlkampffähiges Adjektiv geworden? Gut, es geht hier um eine Kuh – aber wenn man in diesem Plakat, das von einer Partei mit einer einschlägigen Geschichte stammt, keine weitere Botschaft sieht, ist das wohl eher ein wenig naiv…

In den Medien hat sich – meines Wissens nach – bis jetzt noch niemand dazu geäußert. Da ist man in Sachen FPÖ (oder BZÖ oder FPK – da blickt ja im Moment keiner genau durch) im Moment auch eher mit Korruptionsvorwürfen beschäftigt.

Manchmal bin ich richtig froh, nicht mehr in Österreich zu leben. Obwohl – hier in Deutschland ists ja auch nicht viel besser.

18 Gedanken zu „„Reinrassiger“ Wahlkampf in Österreich“
  1. Habe ich das richtig verstanden: Der Nußbaumer wirbt mit „Heimische Landwirtschaft statt EU-Agrar-Knechtschaft“, während die Kuh ganz auf den Slogan „Reinrassig und echt!“ setzt?

    Wem werden denn größere Chancen eingeräumt?

  2. Ich als Deutscher denke es gibt hier wie da, wie überall auch Vollidioten. Hoffentlich sterben die Nationalitätenzuordnungen schnell aus.

    @Jörg Ja, das sollte man schon wissen;)

  3. Wegen Holstein, das 1866 unter österreichischer Verwaltung war, kam es doch zum preußisch-österreichischen Krieg, der mit der Schlacht von Königgrätz den Niedergang des Habsburger Reiches einleitete. Was will uns der junge Landwirtschaftspolitiker also sagen? Will er mit der Holstein-Kuh-Frage seine Heimat komplett ruinieren?

  4. Wenn man den Typen so anschaut, stellt sich unausweichlich die Frage: Gilt man in diesen Kreisen auch als „reinrassig“, wenn man bovine Lebensformen unter seinen Vorfahren hat (sofern es keine Holsteiner sind)?

  5. Also , wenn man böswillig wäre, könnte man Gunnery Sergant Hartman (aus Kubricks „Full Metal Jacket“) zitieren:

    Hartman (in maximaler Lautstärke): Private, wo kommen Sie her?
    Private Nußbaumer: Sir, aus Flachgau, Sir!
    Hartman: Aus Flachgau? Nur Stiere und Volldeppen kommen aus Flachgau, und wie ein Stier sehen Sie mir nicht gerade aus, also wird die Wahl doch wohl eng!

  6. @Gluecypher

    Ööhm, die ‚Volldeppen‘ in dem Film waren eigentlich Schwule (‚Queens‘), was die weiteren sexistischen Ausfälle erklärt.

    O.T. Nach mir pers. bek. Marines gibt der Film die Realität in moderater Weise wieder.

    Noch mehr O.T. Ich finde den Film Spitze, als Kubrick-Fan.

  7. @S.S.T.

    Jo, ich weiss (ich hab‘ den Film des öfteren auch schon im Original gesehen), aber im Gegensatz zu Gunnery Sargent H. und den meisten Amis habe ich keine Probleme mit Homosexualität, mit Volldeppentum dagegen sehr wohl 😉

    Und den weiteren Verlauf des Gesprächs (Hartman: How tall are you Private? Private N: Sir, six foot five, Sir! Hartman: I didn’t know you can stack ……….) spar ich mir lieber, das könnte als Beleidigung des Kandidaten N. aufgefasst werden

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