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Fans der Simpsons kennen sicher die Folge „Deep Space Homer„, in der Homer Simpson als Astronaut in den Weltall fliegt. Dabei kommt es zu einem Unfall und das Shuttle scheint dem Untergang geweiht. Aber mit Hilfe eines „inanimate carbon rod“ (in der deutschen Version hieß es „seelenloser Stahlbolzen“) konnte die Mission doch noch gerettet werden.

So etwas ähnliches ist auch bei der echten Apollo-11 Mission zur Mondlandung passiert.


Alles, was es über die Apollo-11 Mission zu wissen gibt, findet man im Apollo 11 Lunar Surface Journal der NASA. Unter anderem kann man dort auch jedes Wort, das während der Apollo-11 Mission von den Astronauten bzw. dem Kontrollzentrum gesprochen wurde, nachlesen.

Gegen Ende des Mondspaziergangs, Armstrong und Aldrin machen sich gerade bereit, den Mond wieder zu verlassen und gehen diverse Checklisten durch, findet sich dort auch dieses Gespräch:

112:56:28 Aldrin: Houston, Tranquility. Do
you have a way of showing the configuration of the engine arm circuit
breaker? Over. (Pause) The reason I’m asking is because the end of it
appears to be broken off. I think we can push it back in again.
I’m not sure we could pull it out if we pushed it in, though. Over.

112:56:56 McCandless: Roger. We copy. Stand by please. (Long Pause)

112:57:23 McCandless: Tranquility Base, this is Houston. Our
telemetry shows the engine arm circuit breaker in the Open position at
the present time.
We want you to leave it open until it is nominally scheduled to be
pushed in; which is later on. Over.

112:57:41 Aldrin: Roger. Copy.

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Wie sich später herausstellte hatte Aldrin anscheinend beim Aussteigen den Schalter, der gebraucht wurde, um das Triebwerk zu aktivieren, mit dem Rucksack seines Raumanzuges gerammt und unabsichtlich abgebrochen!

Ohne den Schalter konnte man also nicht abheben. Glücklicherweise fand Aldrin aber einen simplen Filzstift mit dem er den Schalter dann doch noch betätigen konnte, wie er in seinem Buch „Man from Earth“ beschreibt:

We discovered during a long checklist recitation that the ascent
engine’s arming circuit breaker was broken off on the panel. The little
plastic pin (or knob) simply wasn’t there. This circuit would send
electrical power to the engine that would lift us off the moon…We
looked around for something to punch in this circuit breaker. Luckily,
a felt-tipped pen fit into the slot.

Für die zukünftigen Missionen zum Mond hat die NASA dann allerdings Schutzkappen über den Schaltern angebracht.

Es ging also nochmal alles gut (und zur Not hätte man die Schaltungen der Mondlandefähren wohl noch anders aktivieren können). Der Filzstift von Buzz Aldrin bekam allerdings dann keine Orden und schmückte im Gegensatz zum seelenlosen Stahlbolzen auch nicht die Titelseiten der Zeitungen 😉

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P.S. Wer möchte, kann bei Facebook ein Fan des „Inanimate Carbon Rod“ werden.


Weitere Artikel in der Serie „40 Jahre Mondlandung“: Die Astrologin und der Austronaut, 1959: die erste Mondlandung von Luna 2, Wir kamen in Frieden und für die gesamte MenschheitDie verlorenen Videoaufnahmen vom Mond, Zuhören beim Wettlauf um den Mond, Live von Apollo 11 – 40 Jahre später
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10 Gedanken zu „Wie ein Filzstift einmal die Mondlandung gerettet hat“
  1. Na dann können wir ja froh sein, dass die Sowjets nicht auf dem Mond waren! Sie wären wohl dort geblieben. Denn wie hat ein Nasa-Mitarbeiter mal den Unterschied zwischen der US- und sowjetischen Raumfahrt mal beschrieben.

    Die Amerikaner hätten für 1Mio $ einen neuen Filzstift entwickelt, wenn sie festgestellt hätten, dass ein normaler Filzstift in der Schwerelosigkeit nicht schreibt, die Sowjets hätten einfach einen Bleistift mitgenommen!

    Ich glaube nicht, dass er ahnte, wofür der Filzstift gebraucht wurde! 😉

    Aber die Simsons-Folge ist natürlich ein „Klassiker“! Besonders exzellent geklaut ist die Szene aus 2001 mit den Chips!

  2. Evil Dude: Ich glaube, du hast da die Legenden durcheinandergebracht. Es geht um Kugelschreiber und die Legende besagt, dass NASA $ganz_viel Dollar in die Entwicklung eines weltraumtauglichen Kugelschreibers gesteckt haben während die cleveren Russen einfach Bleistifte verwendet haben.

    Natürlich haben die Astronauten der NASA ebenso wie die Russen Bleistifte verwendet. Nur sind die halt verdammt gefährlich: Sehr brennbar und natürlich brechen immer wieder mal die Spitzen. In der Schwerelosigkeit ist dann das Problem, dass die überall hin kommen können und das Graphit der Bleistiftmine elektrisch leitend ist.

    NASA hat die Kugelschreiber nicht entwickelt und die Entwicklung auch nicht bezahlt, aber die Dinger mit Freuden gekauft als sie angeboten wurden (für 2,95 Dollar das Stück).

  3. Naja, die Legende kannte ich zwar auch mit den Kugelschreibern, aber da hätte sie nicht gepasst, daher habe ich sie etwas „modifiziert“. Allerdings habe ich die Geschichte nicht so ganz ernst genommen, genau wie meinen Beitrag oben! Zumal wir doch inzwischen wissen, dass Chips-Krümel und Ameisen die größte Bedrohung für die Raumfahrt sind!
    😉

  4. Was wohl in den Astronauten vor sich gegangen sein mag: sie sitzen auf dem Mond und plötzlich ist nicht klar, wie und ob sie da wieder wegkommen. Puuuhhhhhh

  5. Diese NASA-Verschwörer sind aber auch raffiniert, bauen doch tatsächlich solch kleine Anekdoten ein, um die Täuschung perfekt zu machen! ((-;

  6. @Popeye

    Und nicht nur kleine Anektoden! Das, was die da mit Apollo 13 eigefädelt haben war ja auch wirklich eine Meisterleistung. Denn wenn man schon mit gefälschten Mondmissionen die Überlegenheit der NASA gegenüber dem Sowjetraumfahrtprogramm beweisen will, dann kann man das auch ohne dramatische Highlights wie die Explosion eines Sauerstofftanks durch ein defektes 50-Cent Bauteil inszenieren.

  7. Ich möchte allen Kritikern dringend raten, zunächst einen gewissen Grad an Bildung und Menschlichkeit erkennen zu lassen. Denn wer nicht einmal das und dass unterscheiden kann, wer das Wort Anekdote in einer Antwort falsch schreibt, hat die Chance verwirkt, über fake und truth bezüglich der Mondlandungen diskutieren zu dürfen.

    Bin ich kompetent, mitreden zu können? Ich berichtete als junger Student seit 1964 über das Geminiprogramm, u.a. auch über Gemini-8, als erstmals eine Geminikapsel an eine vorher gestartete Agena-Zielrakete (GATV-8) andockte. Es war Neil Armstrong, der dann in dem sich anbahnenden Chaos die Übersicht behielt und die sich um ihre Längsachse schnell drehende Kapsel-GATV-8-Einheit zu trennen – die notwendige Sofortwasserung im Pazifik zum USS Leonard F.Mason (17MAR66) rettete beide Astronauten und damit die gesamte Mission. – Diese Beherztheit von Neil Armstrong führte letztlich zu seinem Erste-Loge-Platz für die erste Mondlandung im Juli 1969.

    Ich durfte als NASA-Pressevertreter am Start zu den Mondlandemissionen AP-16 und -17 teilnehmen. Mehrmals war ich auch im Kontrollzentrum in Houston, wo ich mit NASA-Direktoren befreundet war (u.a. mit dem Direktor für schwerentflammbare Materialien, der
    nach dem Apollo-1-Unglück (27JAN67) eine Schlüsselrolle in der Mondlandegeschichte einnahm). Wenn Sie wie ich eine Saturn-V starten sehen und in zwei Kilometer Abstand spüren, wie der Donner Ihre Brust erreicht, werden Sie doch wohl allen Ernstes nicht von einem fake der gesamten Programme Mercury, Gemini und Apollo sprechen dürfen, ohne rot anzulaufen und sich zu schämen für eine derartige Inkompetenz. Es gibt eine politisch motivierte und technisch vollendete Kausalkette der Ereignisse von Gagarin über Shepard bis zu den sechs Mondlandemissionen AP-11, 12, 14,15, 16 und 17.
    Jede Flugphase und die vorhandene Kompetenz der sie begleitenden Wissenschaftler und/oder Journalisten weltweit kann belegt werden. Wenn z.B. das LM (Lunar Module) vom Mutterschiff im Mondorbit startet und zum geplanten Platz aufbricht, gibt es bei der Landung seismologische Erschütterungen, die ebenso den Wiederstart vom Mond aufzeigen, wenn das Oberteil des LM im Mondorbit erneut auf das Mutterschiff trifft.

    Nur kranke Menschen können die Glaubwürdigkeit der Mondlandungen, einschl. des AP-13-Versuches, durch dummes Gerede widerlegen. Ihnen gehört ein würdiger Platz in einem Hospital, wo sie mit den vielen Napoleons und Hitlers palavern und fachsimpeln dürfen.

    In meinem Besitz sind/waren seismographische Aufzeichnungen von Apollo-12, NASA-Mondlandekarten, mitgeführte persönliche Astronautenpost aus dem LM und von einem speziellen „Postamt“ von Apollo-15, das zur ersten Mondroverfahrt eingerichtet wurde. Schließlich gibt es auch Sondermarken der US-Post von Apollo-8 (In the beginning god… / Dezember 1968), Apollo-11 (Moonlanding 20JUL69) und Apollo-15 (Moonroverfahrten 02AUG71), einschl. der damit verbundenen Sprechfunkaufzeichnungen und Echtheitserklärungen der Astronauten, Flugdirektoren und Raketentechniker. Sollen alle der 200.000 beteiligten Menschen selber gefaked haben? Man kann eine Handvoll Menschen in die Irre leiten, eine Handvoll Menschen können faken, aber die gesamte Menschheit kann man nicht an der Nase herumführen.
    Welcher der Napoleons und Hitlers gib einen schlüssigen Beweis eines fakes auch nur einer Mondlandung? I am waiting for and expecting a decent answer.
    Eberhard Cölle, Berlin

    Das mir zur Verfügung gestandene Pressematerial beträgt fast eine Tonne, Von jedem Apolloflug gibt es kiloweise Sprechfunkverkehr-Mitschnitte, die überhaupt nicht gefaked sein können (Houston über Australien, hier die Telemetriestation Parkes, von der aus die Bilder vom Mond zur Erde übertragen wurden).

  8. @Eberhard Coelle

    Denn wer nicht einmal das und dass unterscheiden kann, wer das Wort Anekdote in einer Antwort falsch schreibt, hat die Chance verwirkt, über fake und truth bezüglich der Mondlandungen diskutieren zu dürfen.

    Echt jetzt? Mit welcher Begründung?

    Ich sehe in diesem Thread auch niemanden, der die Mondlandungen anzweifelt. Gluecypher, dem der Buchstabendreher bei den Anekdoten unterlaufen ist, postet hier öfter und gehört bestimmt nicht zu den Mondlandungsleugnern.

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