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In den letzten Tagen wurde hier bei ScienceBlogs ja heftig darüber diskutiert, ob bemannte Raumfahrt Sinn macht: ich meinte, dass das sehr wohl der Fall ist; Ulrich war eher skeptisch und Christian hat aufgezeigt, dass einige deutsche Parteien bemannte Raumfahrt ebenso für zu teuer und zu wenig sinnvoll halten. Ich habe mich dann noch über die mangelnden Visionen der Politiker beschwert.

Vielleicht lesen ja einige von ihnen tatsächlich die ScienceBlogs? Jedenfalls haben sich nun Politiker von CDU und FDP explizit für ein deutsches Mondprogramm ausgesprochen.

Forschungsministerin Schavan meinte heute in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt:

Deutschland sollte versuchen, in dem globalisierten Markt eine starke Position einzunehmen und sich durch ein eigenständiges Programm zu positionieren.

Das würde sich auch positiv auf Forschung und Wirtschaft auswirken:

Der Mond sei „ein technologisches Sprungbrett für weitere Missionen ins All

Zustimmung gibt es auch vom forschungspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Stefan Müller:

„Ich halte die Initiative von Frau Schavan für richtig. Deutschland ist in der Raumfahrttechnologie Spitze.“

Der potentielle Koalitionspartner der CDU/CSU, die FDP scheint einem deutschen Mondprogramm ebenfalls positiv gegenüber zu stehen. Die forschungspolitische Sprecherin der FDP, Ulrike Flach sagt sogar:

„Sollte es im Herbst zu einer schwarz-gelben Regierung kommen, würde die FDP ein nationales Mondprogramm sofort auf den Verhandlungstisch legen.“

Sie will das Programm auch gemeinsam mit der NASA angehen:

„Es besteht vielleicht die Möglichkeit, mit der Nasa zusammenzuarbeiten. Die Amerikaner haben ihre Mondmissionen bereits auf den Weg gebracht. Man könnte mit ihnen handfest verhandeln.“

Ich bin ja eigentlich weder ein großer Fan der CDU oder der FDP. Aber es ist auf jeden Fall positiv, dass nicht alle Parteien in Deutschland der Raumfahrt negativ gegenüberstehen.

Aber wer weiß, wie ernst gemeint diese Ankündigen sind. Deutschland hatte ja ein Mondprogramm: LEO. Das wurder aber letztes Jahr einfach gestrichen, nachdem schon jede Menge Vorarbeiten geleistet wurden.

Als Ausländer bin ich ja leider sowieso nicht wahlberechtigt und kann nur zusehen, wie sich die Sache entwickelt (ich wüsste aber eh nicht, wen ich wählen sollte…). Sollte sich Deutschland wieder aktiver in der Raumfahrt engagieren wäre das aber auf jeden Fall eine tolle Sache! Und wer weiß – vielleicht kommt ja doch noch ein echter Visionär und stellt eine bemannte Mission zum Mond auf die Beine! 😉

27 Gedanken zu „Mit CDU und FDP zum Mond?“
  1. Ich hatte heute schon darüber nachgedacht selbst was dazu zu schreiben, dachte mir dann aber, dass das vermutlich zu parteiisch rüberkäme, vor allem nach der langen Diskussion um die Position der Grünen 🙂 Auf jeden Fall schön zu sehen, dass die generelle Wichtigkeit der Raumfahrt-Thematik bei Schwarz-Gelb erkannt worden ist (zumindest stärker als bei Linken und Grünen). Eventuell besteht damit sogar nochmal eine Chance für LEO (wobei die Union am Abschuß dieses Projekts ja auch nicht ganz unbeteiligt gewesen ist)…

  2. @Fischer: Ja, „visionär“ ist das nicht… aber deswegen auch noch lange nicht so schwach, wie du das darstellst. Auf dem Mond gibts noch VIEL zu lernen. Wenn die hundertunderste Mission gut geplant ist, dann ist das durchaus was, auf das man sich ernsthaft freuen kann (als Wissenschaftler und als Raumfahrtsfan).

    @Christian: eine Frage an dich als „Insider“: ist das eher als Wahlkampfaussage zu verstehen oder kann man das ernst nehmen? Vor allem, weil ja die LEO-Mission auch mit CDU-Beteiligung abgeschoßen wurde…

  3. Ich bin begeistert über die sorgfältige Recherche und das gewissenhafte Abwägen von Handlungsalternativen durch forschungspolitische Sprecherinnen bevor Sie sich zu einer konkreten Aussage durchringen. Wenn man so etwas liest, merkt man sofort, da war ein Profi am Werk!

    „Es besteht vielleicht die Möglichkeit, mit der Nasa zusammenzuarbeiten. Die Amerikaner haben ihre Mondmissionen bereits auf den Weg gebracht. Man könnte mit ihnen handfest verhandeln.“

    Bis ich das gelesen habe, war mir noch gar nicht bewusst, dass die Amerikaner bereits Mondmissionen „auf den Weg gebracht“ haben. Vielleicht schaffen sie es irgendwann auch einmal, eine solche Mission erfolgreich abzuschließen. Oder war da schon etwas? Und, brilliant gedacht, die NASA hat etwas mit den Amerikanern zu tun und möglicherweise schon Erfahrung mit dem „Auf-den-Weg-Bringen“ von Mondmissionen – also könnte man ja genau dort (und nicht etwa bei der EPA oder der FCC) forsch anklopfen und „handfest“ verhandeln.

  4. Meine Güte! Ein eigenes Mondprogramm für Deutschland! Genau das brauchen wir in Zeiten der EU! Nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich befürworte die bemannte Raumfahrte, aber in Zeiten der europäischen Union und der ESA, wäre das eine geniale Steuerverschwendung.

  5. @Benedikt: Ich versteh grad nicht, was du meinst. Natürlich hat die NASA ne ganze Reihe erfolgreicher Mondprogramme gemacht. Angefangen mit Apollo und ganz aktuell LRO/LCROSS. Einige neue NASA-Mondsonden sind in Planung und das Constellation-Program ist noch ambitionierter. Eine Zusammenarbeit mit ESA oder einzelnen Ländern ist hier durchaus vorstellbar.

    Vielleicht können wir ja probieren, die Diskussion wirklich nur über den Raumfahrt-Aspekt der Sache zu führen und eine allgemeine pro/contra FDP/CDU-Diskussion zu vermeiden?

  6. @Florian: du gehst davon aus, dass CDU/CSU und FDP das so meinen.

    Es könnte allerdings auch sein, dass da bloss ein paar PolitikerInnen glänzende Augen beim Thema „Mondlandung – da war doch was, das wär doch mal was“ bekommen haben und jetzt ein schönes Sommerlochthema im beginnenden Wahlkampf gefunden haben. Die CDU war jetzt doch einige Jahre an der Regierung und konnte mit der Kanzlerin auch die Richtlinien der Politik bestimmen. Die Frage ist also doch, wieso die Idee jetzt plötzlich auftaucht. Und damit sind wir dann eben nicht bei der Raumfahrt, sondern in der Politik angelangt. Sorry.

  7. @Florian
    Ich habe ein bisschen meine Zweifel daran, dass Frau Schavan mit der „starken Position im globalisierten Markt“ das allererste Mössbauer-Spektrum von Regolith oder dergleichen im Sinn hat. Wenn man wissenschaftlichen Ertrag will, geht man eh zur ESA.

    Hier geht es um nationales Prestige und einen technischen Führungsanspruch. Unabhängig davon was man von dieser Motivation generell hält, in diesem Zusammenhang eine Mondsonde ins Spiel zu bringen ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Was kommt als nächstes? Die drahtlose Telegraphie?

    Frau Schavan will Raumfahrt? Schön, dann soll sie zur ESA gehen und denen das Geld in die Hand drücken. Die haben Dutzende gute Konzepte in den Schubladen.

  8. Ich schließe mich mal Till an. Warum will Deutschland das alleine stemmen wenn es auf EU Ebene dafür eine passende Organisation gibt (ESA). Könnten wir nicht endlich mal beginnen diese überholten Nationalitäten auszublenden und gemeinsam in Europa was bewegen ? Ok, bissl offtopic, aber mich regen diese nationalen Eigenaktionen immer auf.

  9. @Till: „du gehst davon aus, dass CDU/CSU und FDP das so meinen.“

    Äh… nein, tu ich nicht. Ansonsten hätte ich nicht geschrieben:

    Aber wer weiß, wie ernst gemeint diese Ankündigen sind. Deutschland hatte ja ein Mondprogramm: LEO. Das wurder aber letztes Jahr einfach gestrichen, nachdem schon jede Menge Vorarbeiten geleistet wurden.

    @Ronny, Fischer: Ich kenne zur Raumfahrtsambition der CDU/FDP auch nur das Interview aus dem Abendblatt. Vielleicht kommen ja in den nächsten Tagen mehr Infos. Ich fände es auch besser, wenn das im Rahmen der ESA geschehen würde und vielleicht haben CDU/FDP das ja eh vor? Falls aber von Seiten der ESA kein Interesse an sowas bestehen würde, fände ich es auch ok, wenn ein einzelnes Land dann sagt: Ok, dann machen wir es halt alleine, bevor es gar nicht gemacht wird.

  10. @Florian
    „Ich fände es auch besser, wenn das im Rahmen der ESA geschehen würde und vielleicht haben CDU/FDP das ja eh vor?“

    ich hatte schon darauf hingewiesen. Schavan sagte:
    „Wenn es um künftige Missionen geht, werden sie aber nicht als rein deutsche, eher als europäische Gemeinschaftsprojekte verwirklicht. “

    Oder hab ich was übersehen?

  11. Ich kann mich an eine Podiumsdiskussion vergangenes Jahr auf der ILA in Berlin erinnern, an der unter anderem Peter Hintze als Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung und Ulrike Flach von der FDP teilnahmen. Beide haben sich vorsichtig und mit allen üblichen Vorbehalten (Finanzierung etc.) für LEO und ein nationales Mondprogramm ausgesprochen aber waren im Prinzip optimistisch. Das Ergebnis ist bekannt. Auch beim Esa-Ministerrat vergangenes Jahr ist mir Deutschland (das nur mit dem Staatssekretär Hintze vertreten war) nicht als treibende Kraft in Erinnerung.

    Nein, solange sich nicht die Kanzlerin oder der Wirtschaftsminister persönlich für die Raumfahrt stark machen, können Frau Schavan (in deren Ressort die Raumfahrt nun mal nicht fällt und die im Kabinett angeblich eh auf der Abschussliste steht) und die FDP fordern was sie wollen, Chancen auf Erfolg haben sie dabei kaum.

  12. Wissenschaftsfreunde bei der CDU ?
    Ich weiß ja nicht, ob ich das glauben kann.
    Es ist schon zuvor erwähnt worden: Die CDU stellt Merkel und Schavan.
    Wie ist denn faktisch die Veränderung der Rahmenbedingungen wissenschaftlicher Arbeit
    in den letzten vier Jahren zu bewerten ?
    Ist wirklich etwas besser geworden und ich sehe es nur nicht ?

    Ich halte das erstmal für Lippenbekenntnisse. Die CDU wird nicht zum Mond fliegen, solange das Holzkreuz über der Raumschifftür nicht hält.

  13. @Florian:

    Eine Frage an dich als „Insider“: ist das eher als Wahlkampfaussage zu verstehen oder kann man das ernst nehmen?

    Bin weit entfernt davon ein Insider zu sein, versuche mich für Dich aber trotzdem mal in spekulativer Kaffeesatzleserei: Ich vermute, es besteht ein ernsthaftes Interesse daran, tatsächlich sowas wie eine nationale Mondmission auf die Beine zu stellen, wobei eine Einbeziehung von ESA und NASA sicher früher oder später auf dem Tisch liegen wird. Wie Till schon richtig festgestellt hat, stehen hinter der Ankündigung natürlich politische Interessen. Zentral scheint mir die Vorstellung zu sein, dass ein solches Projekt die BRD auf dem Weg zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft ein weiteres Stück voranbringen könnte. Die Initiative daher wird meines Erachtens nach nicht primär von dem Wunsch beflügelt, unser Wissen über den Mond zu erweitern (auch wenn das sicher als äußerst erstrebenswertes Nebenziel gesehen werden dürfte), als mehr von dem Wunsch, deutsche Technik und Ingenieurskunst weltweit zu bewerben und ein diesbezügliches Vorzeigeprojekt auf die Beine zu stellen.

    Ein gutes Beispiel dafür, wie sich politische und wissenschaftliche Interessen perfekt ergänzen können. Solche Konstellationen gibt es übrigens öfter als man vielleicht denkt. Auf kommunaler Ebene habe ich es im Bereich der LED-Beleuchtung schon vielfach erlebt, dass man für wissenschaftlich oder technologisch interessante Vorhaben viel eher politische Fürsprecher findet, wenn man nach der passenden Schnittmenge sucht. So interessiert sich die Kommunalpolitik naturgemäß sehr viel stärker für Einsparungen im Energiekostenhaushalt und die möglichst unkomplizierte Einhaltung von CO2-Zielen als für LED-Regelungstechnik oder die Anlockwirkung von unterschiedlichen LED-Spektren auf verschiedene Insektenarten. Da sowohl die Einsparung von Energie als auch die Einhaltung von CO2-Zielen unterstützenswerte Ziele sind, ist es auf der politischen Ebene natürlich sinnvoll, solche Aspekte stärker in den Vordergrund zu stellen.

    Eine ähnliche Konstellation sehe ich beim Thema „Mondmission“. Für die CDU/CSU und FDP dürften ein technisches Vorzeigeprojekt sowie der Ausbau von Strukturen im Technologie- und Wissenstransfer wesentliche Ziele sein, für einen Astronomen stehen bei einer solchen Mission natürlich andere Ziele im Vordergrund. Da sich beides gut ergänzt, entsteht eine echte Win-Win-Situation….

    Persönlich bin ich ja ohnehin der Meinung, dass man mit guter Lobbyarbeit sehr viel mehr politische Unterstützung für wissenschaftliche Vorhaben schaffen könnte, leider fehlt dafür häufig sowohl die Zeit (70-Stunden-Wochen, publish or perish) als auch diejenigen, die sich dafür hergeben wollen (man will ja letztendlich lieber forschen als irgendwelche Vorträge halten). Diesbezüglich wird, befürchte ich, sehr viel Potenzial verschenkt…

  14. @Till: Ok, es ist Wahlkampf, da herrscht ein anderer Ton. Aber sei mir nicht böse, wenn ich das wieder als Indiz für die Wissenschaftsfeindlichkeit der deutschen Grünen werte. Man kann darüber diskutieren, wie ernst CDU/FDP das alles gemeint haben. Man kann darüber diskutieren, ob und wie ein Mondprogramm sinnvoll sein kann. Aber das auf die Art abzutun, wie das in dieser Aussendung geschehen ist, bedient doch wieder nur die wissenschaftsfeindlichen Klisches von der teuren und unnützen Forschung…

  15. @Florian: bin dir nicht böse, und zumindest teilweise gebe ich dir da recht – mag sein, dass das im Artikel die journalistische Verkürzung ist, aber ich finde auch, dass das plakative „Quatschidee“ von Trittin und Özdemir der Sache nicht gerecht wird. Ich bleibe allerdings dabei, dass die Aussagen jetzt wahrscheinlich mit der letztlichen Politik ebensowenig zu tun haben wie die Ankündigung der Forschungsministerin der Regierung, die die deutsche Mondsonne abgesägt hat, eine solche haben zu wollen.

  16. Nur mal so als Idee: Könnte es interessant sein, mal ein paar Wahlprüfsteine zur Raumfahrt zusammenzustellen, an die Parteien zu schicken und die Antworten dann hier (oder wo auch immer) zu veröffentlichen? Wahrscheinlich würde bei den Antworten viel Wahlkampfgewäsch dabei sein, aber immerhin hätte man dann etwas, was man den Parteien in den nächsten vier Jahren vorhalten könnte 😉

  17. Ja, es gibt noch eine ganz besondere Sicht auf die FDP:

    […]Wo sind sie hin die (Sozial)liberalen? Wo sind sie geblieben? (Sozial)libaralismus war leider nur eine sehr kurze Erscheinung. Es blieb und bleibt letztlich bei der Idee, welche die derzeitigen Frontleute gnadenlos um des Status des Berufspolitikers Willen verraten.
    Wer sich mit der FDP etwas länger auseinander setzt könnte zu der Ansicht gelangen, dass die FDP das Sinnbild für eine Systemkrise ist. So werden zum Beispiel programmatische Entwicklungen geradezu behindert, so als taktische Spiele könnte man meinen.
    Aber nein das ist Spiegelbild dieser Partei. Es ist tägliches Parteileben und erleben[…]

    Mehr? Unter:

    https://www.vollossi.de/2009/07/30/sauberleute-co-der-vollossi-hinterfragt-die-fdp-%e2%80%93-insbesondere-die-sachsische-deren-spitzenkandidat-zur-begehung-einer-straftat-auffordert/

    Oder:

    https://tinyurl.com/mem4rs

  18. Neues zur möglichen Mondmission aus dem SPIEGEL:

    Die CDU hat ihre Ambitionen bekräftigt, im Fall eines Wahlsiegs ein deutsches Mondprogramm voranzutreiben. 1,5 Milliarden Euro soll die Mission zum Erdtrabanten kosten. Das sei „gut investiertes Geld“, könne neue Arbeitsplätze schaffen und sogar Gefahren aus dem All abwenden.

    Geht es nach dem Willen von Peter Hintze (CDU), soll Deutschland bis 2015 eine unbemannte Mondmission vollführen. Der Regierungskoordinator für die deutsche Luft- und Raumfahrt schätzt die Kosten für das Vorhaben auf etwa 1,5 Milliarden Euro binnen fünf Jahren. Deutsche Astronauten sollen aber nicht auf den Mond landen.

    Die deutsche Mondlandung sei „im Laufe des nächsten Jahrzehnts, etwa 2015“ denkbar, sagte Hintze. Er plädierte für eine Zusammenarbeit mit anderen europäischen Ländern und den USA. Am heutigen Mittwoch will Hintze das Programm dem Kabinett und der Öffentlichkeit vorstellen.

    Die Projektkosten wären „gut investiertes Geld“, sagte der CDU-Politiker. Denn die dabei erzielten Erkenntnisse würden der Wirtschaft neue Impulse geben. Die dabei erzielten Erkenntnisse in der Robotik könnten beispielsweise auch in der Pharmaindustrie zum Einsatz kommen, sagte Hintze. Neben der Erforschung des Sonnensystems könne eine Mondbasis auch bei der Abwehr von Gefahren aus dem All, etwa gegen Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde, genutzt werden.

    Hintze räumte allerdings ein: „Im Moment gibt es die Finanzen dafür noch nicht.“ Letztlich sei es an einer nächsten Bundesregierung, ein solches Programm zu beschließen. CDU und FDP hatten kürzlich bereits angedeutet, dass sie im Falle eines Erfolgs bei der Bundestagswahl im Herbst die Pläne für eine deutsche Mondmission wiederbeleben wollen.

    Dass sich Deutschland rund 40 Jahre nach der ersten Mondlandung mit einem solchen Vorhaben beschäftige, liege auch daran, dass die Raumfahrtnationen generell den Mond als Forschungsobjekt wiederentdeckt hätten. „Der Mond ist das Archiv unseres Sonnensystems“, sagte Hintze. Er sei „so etwas wie ein natürlicher Raumflughafen der Erde“ und eine hervorragende Forschungsplattform.

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,641946,00.html

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