Ich halte es ja für sehr sinnvoll, dass Astronomie an Schulen unterrichtet wird – wenn möglich, als eigenes Schulfach. Idealerweise sollte ein Lehrer ja immer über die neuesten Entwicklungen in seinem Fach informiert sein.

Deswegen finde ich es sehr gut, dass es jedes Jahr in Jena eine große Konferenz zur astronomischen Lehrefortbildung gibt (organisiert von der Physik- und Astronomiedidaktikgruppe der Universität Jena). Und noch mehr freue ich mich, wenn ich eingeladen werde, dort einen Vortrag zu halten.

Schon 2006 konnte ich den etwa 200 Lehrerinnen und Lehrern aus ganz Deutschland etwas über das „Chaos im Sonnensystem“ erzählen; dieses Jahr werde ich einen Workshop zum Thema „Arbeit mit virtuellen Observatorien im Schulunterricht“ leiten. 

Ich hoffe sehr, dass ich die Lehrer überzeugen kann, dass es durchaus Sinn macht, die Werkzeuge und Daten des virtuellen Observatoriums für den Unterricht zu verwenden. Ein Beispiel dafür habe ich ja auch hier im Blog schon präsentiert (hier gibt es noch mehr Demonstrationsbeispiele).

Aber auch sonst bietet das Programm jede Menge interessante Vorträge: Prof. Holger Kersten von der Uni Kiel spricht über „Das Universum – eine Welt des Plasmas“; Prof. Eva Grebel von der Uni Heidelberg hält einen Vortrag mit dem spannenden Titel „Galaktischer Kannibalismus“. Andere Themen sind z.B. „Astroteilchenphysik – Dunkle Materie, Neutrinos, kosmische Beschleuniger“, „Die Vermessung des Mondes“, „Wie die Welt altert“ oder „Der Urknall auf der Bühne – ein fächerübergreifendes Projekt“.

Außerdem wird Donnerstag Abend eine Ehrentafel für den Jenaer Astronom Erhard Weigel enthüllt – und der ist immerhin der Namensgeber für mein Blog 😉 Das werde ich mir nicht entgehen lassen!

3 Gedanken zu „Lernende Lehrer in Jena“
  1. Hallo Florian,

    Prof. Lotze aus Jena leitet auch das DPG-Lehrerfortbildungsseminar „Kosmologie“ nächsten Monat in Bad Honnef (https://www.pbh.de/aktuelles/LF209.html). Ich bin zwar kein Physiklehrer, aber Kursleiter an der Volkssternwarte Aachen und in der Eigenschaft habe ich mich dort angemeldet. Ich erhoffe mir, zunächst einmal selbst noch mal auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht zu werden (die Astro-Vorlesungen sind nun doch ein paar Jährchen her) und auch, einige Anregungen zur Vermittlung der Kosmologie zu bekommen. Evtl. berichte ich über dieses Seminar dann im Juli in meinem Blog! Vg, Jan

  2. Ach ja, ich erinnere mich noch an die 5. Klasse, als ich mich damals weigerte die Sonne als Planet anzuerkennen, wie unsere Lehrerin es uns „beibrachte“. Ich war Einer der Wenigen, die die damals noch neun Planeten kannten.

    Astronomie als Schulfach? Ist wohl eher unrealistisch, aber in der Schul-Physik hätte es schonmal vorkommen können… immer nur Federpendel, Kondensatoren und Magneten – wer bekommt da schon Lust auf Physik?

  3. ich z.B. 😉 aber das lag an unserer Schulausrüstung von vor dem Krieg (14/18). Da durften die Bastler schon mal aushelfen – und besonders das war spannend und lehrreich. Hall-Effekt und der dazu nötige nichtschwingende x10^6 Instrumentenverstärker, ein tolles Projekt für die Herbstferien.

    Aber Astronomie, ja davon hätte ich auch gerne mehr gehabt als das schon von zu Hause mitgebrachte ‚Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten‘. Wird das jetzt eigentlich angepasst auf ‚Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere Neurosen‘? 😀

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