Gestern Nacht wurde das Weltraumteleskop Kepler erfolgreich mit einer Delta-II-Rakete von Cape Canaveral aus ins Weltall gebracht:
Nach dem die OCO-Mission vor nichtmal 2 Wochen gescheitert ist, habe ich schon das Schlimmste befürchtet. Aber diesmal ist alles nach Plan verlaufen und Kepler ist dort, wo er sein soll.
Kepler wird sich nun auf die Suche nach extrasolaren Planeten machen. Genau wie das europäische Weltraumteleskop CoRoT bedient man sich hier der Transit-Methode: man misst die Helligkeit eines Sterns und schaut, ob sich das Licht eventuell durch einen am Stern vorbeiziehenden Planeten etwas verdunkelt.
CoRoT konnte erst vor kurzem seinen ersten großen Erfolg verbuchen: der bisher kleinste und erste terrestrische Planet wurde entdeckt! Die Chancen, dass Kepler ebenfalls erdähnliche Planeten finden wird, stehen gut: über 100000 Sterne werden dreieinhalb Jahre beobachtet.
Möglicherweise haben wir nach Ende der Kepler-Mission auch endlich den ersten wirklich erdähnlichen Planeten gefunden: also einen Planeten, der in Größe und Dichte der Erde ähnlich ist und sich in der habitablen Zone um seinen Stern befindet (also in dem Bereich, in dem die Temperaturen passend für die Entwicklung von Leben sind).
Das Kepler-Team ist jedenfalls optimistisch:
„Am Ende der dreieinhalb Jahre dauernden Mission, werden wir wissen, wie häufig oder selten andere Erden in unsere Milchstrasse sind. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Antwort auf einer uralten Frage: Sind wir allein?“
Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, auf die ersten Ergebnisse. Wer auch auf dem Laufenden bleiben will, der kann die Kepler-Mission auf Facebook oder bei Twitter verfolgen. Oder hier bei Scienceblogs – entweder bei mir oder bei Ludmila (die als CoRoT-Mitarbeiterin die Konkurrenz von der NASA sicher im Auge behalten wird 😉 ) wird es sicherlich immer die neuesten Infos geben.
Uff, das freut mich jetzt wirklich! Aber OCO saß auf ner anderen Rakete, oder?
@Alexander: Ja, OCO ist mir ner Taurus-XL Rakete hochgeflogen. Die Rakete hat dort aber eh gut funktioniert – nur die Verkleidung des Satelliten konnte nicht abgetrennt werden. Drum war sie zu schwer und ist nicht hoch genug gekommen… leider
Dann mal ein Glückwunsch ans NASA-Team (auch wenn es hier wohl net mitliest)! Ich hoffe mal, dass Kepler gute Arbeit leistet; mehr als ein gescheiterter Forschungssatellit pro Woche muss ja nicht sein.