Der europäische Satellit CoRoT ist schon seit einiger Zeit auf der Suche nach extrasolaren Planeten. Diese Woche findet in Paris nun das erste internationale Symposium statt, bei dem sich die Wissenschaftler mit den bisherigen Ergebnissen der Mission beschäftigen. Und so wie es aussieht, hat CoRoT etwas ziemlich beeindruckendes entdeckt. Heute Nachmittag um 15:00 gibt es eine Pressekonferenz auf der die Entdeckung bekannt gegeben wird. Was entdeckt wurde, kann man dann bei Ludmila lesen – sie gehört ja zum CoRoT-Team und steckt mitten drin in der ganzen Geschichte 😉
Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt (und ärgere mich ein bisschen, dass ich theoretischer Astronom bin und nie solche tollen Entdeckungen bekannt geben kann).
Update: Das Embargo wurde anscheinend nicht eingehalten und man kann nun schon überall lesen, dass CoRot den bisher kleinsten Exoplaneten entdeckt hat. Der Radius von CoRoT-Exo-7b beträgt nur 1,75 Erdradien. Bewohnbar wird dieser Planet aber trotzdem nicht sein – er befindet sich extrem nahe am Stern und ist viel zu heiss. Mehr zu diesem interessanten Objekt wird dann aber sicher noch Ludmila erzählen
I’m in ur base breakin ur embargo: Das ist der kleinste bisher bekannte Exoplanet, hier die dt. Pressemitteilung.
Florian… nicht ärgern… dafür hast du einen interessanten blog den viele wohl lesen 😉
ich als programmierer werde auch nie etwas bekannt geben… *lach* also nicht verzweifeln und einfach weitermachen… wir können ja auch nicht alle zahnärzte werden… sollen wir uns dann alle gegenseitig dann die zähne machen ?… es ist schon ok was du machst 🙂
lg aus berlin…
nihil
…und damit du dich nicht völlig nutzlos fühlst: Ich vermute, dass es sich um den Kern eines verdunsteten Gasriesen handelt. Du kannst uns ja mal vorrechnen, wie lange es dauern würde, bis z.B. der Jupiter bei 1500 Grad und intensiven Sternwinden futsch wäre. 😉
Hey, wo ist mein erster Kommentar hin?!?
@Florian: Die Pressekonferenz ist um 13 Uhr und die Sperrfrist ist 15 Uhr. Völlig gaga. Ich titsche hier schon im Dreieck wegen der PR-Koordination und der sehr kurzfristigen Änderungen.
@Fischer: Der Slang hat wohl den Spamfilter anschlagen lassen 😉 Ist jetzt freigeschalten. Und Sternwind, Atmosphären et al. gehören leider nicht zu meinem Arbeitsgebiet. Ich bin Himmelsmechaniker – bei mir gibts nur Punktmassen 😉
@Ludmila: Ach das ist tatsächlich so?? Ich hatte das für einen Tippfehler gehalten, weil es keinen Sinn zu ergeben schien 😉
Na ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, was du uns heut Nachmittag erzählen wirst. Die Entstehungsgeschichte so eines Objekts würde mich auch interessieren.
Die haben die Sperrfirst gebrochen. Wie dämlich ist das denn?
Boaah, wie ich das hasse. Ich kann jetzt doch nicht damit rausgehen, nachher kriegen wir auch einen auf den Sack. Wir wollen schließlich länger da arbeiten. Argh.
@Ludmila: Naja, sowohl vom ObsPM als auch von Tautenburg gibts schon Pressemitteilungen. Da kannst du dich ja wohl auch schon dazu äußern…
@Florian: Aber nur, weil die nicht in der Lage sind, die Webseiten zu verschlüsseln. Die Tautenburgseite ist seit Tagen offen. Ich hab schon befürchtet, dass das irgendwer findet.
Ich hab gewusst, dass das schief geht.
Das da was im Busch ist, konnte man ja auch schon lange vorher an den ESO-Proposals sehen: „Characterisation of the first super-Earth transiting planet CoRoT-Exo-7b“
@Florian: Ja, wir arbeiten seit etwa einem Jahr dran, das Ding auch festzuklopfen. Finden ist die eine Sache, die Bestätigung eine ganz andere und das dauert eben extrem lange. Und das hier war noch ein ziemlich heller Stern im Feld.
Trotzdem darf und werde ich offiziell nichts sagen und werde daher meine Artikel auch erst um 15 Uhr rausgeben. Die Franzosen sind da ein bisschen empfindlich 😉
Kann mir mal jemand erklären wofür es Sperrfristen gibt wenn die dann eh gebrochen werden? (beim letzten Exo-Planet war es wohl SpON) Es wird doch nicht etwa Insiderhadel mit Planeten getrieben, oder?
@Anhaltiner: Also ich vermute, dass das meistens nicht absichtlich passiert. Eher geschieht sowas durch schlechte Organisation/Absprachen. Und wenn so wie heute die Sperrfristen immer wieder abgeändert werden, dann sowas schonmal passieren.
@Anhaltiner: Die meisten Leute hier machen die PR nebenbei und viele sind halt a bisserl naiv. Da wird ne Webseite erzeugt und die meinen, nur weil es da noch keinen Link drauf gibt und die Adresse nur intern weitergereicht wird, würd das keiner finden.
War keine Absicht aber auch abzusehen und den Journalisten können doch Sperrfristen egal sein. Wenn die Inos draußen sind, sind die draußen. Und wie gesagt, die Sperrfrist wurde erst gestern auf 15 Uhr verlegt.
Und da behaupte noch einer dass all die bösen Wissenschaftler üble Verschwörer sind die uns die gefakte Mondlandung und Roswell vorenthalten. Wenn nicht mal SO eine Meldung unterm Teppich gehalten werden kann *pruuuust*.
@Ludmilla
Nicht ärgern – der Wille zählt 😀
@Olli F.: Ich ärger mich nicht. Ich wasche meine Hände in Unschuld, denn ich war es nicht 😉
Andererseits sieht man wieder, wozu solche Blogs gut sein können: Mittendrin statt nur dabei 😉
Wer war denn nun eigentlich der erste, der das Embargo umgangen hat? Die OTZ hat heute schon ziemlich früh darüber geschrieben. An deren Büro in Jena komm ich eh oft vorbei – ich kann ja mal fragen gehen, warum sie sich nicht an das Embargo gehalten haben 😉 Aber wahrscheinlich waren sie nur stolz, dass (u.a.) in Tautenburg mal was Tolles entdeckt wurde und konnten sich nicht mehr zurückhalten (ne Sperrfrist die Mittags endet ist natürlich auch blöd für Tageszeitungen…)
Die Franzosen haben aber auch nicht „aufgepasst“: Google stieß schon heute morgen auf diesen Press Release des Obs. Paris – wie auch immer, denn von deren Nachrichtenseite aus ist der gar nicht verlinkt. Und eine Embargo-Notiz steht auch nicht drauf …
Mal aus der Medienpraxis geplaudert: Eine Sperrfrist ist (mindestens für deutsche Medien) nicht rechtsverbindlich, ja nicht einmal der (zahnlose) Deutsche Presserat pocht auf ihre Einhaltung. Es liegt gänzlich im Ermessen der Redaktionen, ob sie sich daran halten oder die Meldung bereits vor Ablauf verwenden. Da nichts so alt ist wie die Zeitung von gestern und tagesaktuelle Redaktionen/ Medien stets um Aktualität wetteifern, ist immer derjenige der Verlierer, der sich an die Sperrfrist hält, denn die Konkurrenz tut’s nicht. Ergo: Lustige Sperrfrist-Stempel auf Pressemitteilungen bringen gar nichts, wenn die Meldung wirklich einen hohen Nachrichtenwert hat. Folglich gilt: Wenn ich nicht will, dass ein Sachverhalt vor seiner Zeit bekannt wird, muss ich bis dahin den Deckel drauf und die Klappe halten.
Ludmilla, mich würden sehr die Koordinaten des Sterns interessieren. In einem russischen Forum ist was von TYC 4799-1733-1 zu lesen, doch Simbad findet keinen Stern mit dieser Bezeichnung. Wäre super von dir, wenn du die nennen könntest.
@Nico: Also der Stern heisst „CoRoT-Exo-7“. Koordinaten kenne ich im Moment noch nicht. Aber auf der Seite der Sternwarte Tautenburg gibts ne Himmelskarte.
Übrigens: die Exoplanet Encyclopaeida kennt auf einmal 2 Planeten bei CoRoT-Exo-7. Der zweite hat allerdings 30 Jupitermassen und wäre damit ein brauner Zwerg… seltsame Sache; vielleicht auch nur ein Fehler…?
Ah – es ist doch kein brauner Zwerg sondern ein „Hot-Neptun“ mit 14facher Erdmasse (siehe hier).