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Heute Abend startet Pro7 zu einem neuen Höhenflug in Sachen Publikumsverdummung. Löffelbieger Uri Geller will mit Außerirdischen reden.

Dazu hat er sich „kompetente“ Unterstützung in die Show geholt. Erich von Däniken wird da sein – über seine seltsamen Theorien habe ich ja erst letztens einen Beitrag geschrieben. Auch die mittlerweile völlig durchgeknallte Nina Hagen wird gemeinsam mit Uri Geller auf Alien-Suche gehen. Sie mag ja früher mal das eine oder andere gute Lied gesungen haben („Du hast den Farbfilm vergessen“ mag ich wirklich gerne) – aber im Laufe der Zeit ist sie immer weiter in grenzwertige Bereiche abgedriftet. Sie hält sich vermutlich selbst für einen offenen und toleranten Mensch – aber wenn man sich ansieht, wie sie mit Kritikern umgeht, dann verblasst dieser Eindruck schnell. Jemanden, der Joachim Bublath mit George W. Bush vergleicht und ihn als „evil alien“ bezeichnet, kann ich nicht ernst nehmen. Als dritter im Bunde wird Vincent Raven mit dabei sein. Den werden die meisten wohl schon vergessen haben – er war der seltsame Schweizer „Mentalist“ der mit seinen Geistergeschichten die Show „The next Uri Geller“ gewonnen hat.

Dieses „Experten“-Team will also Kontakt mit Außerirdischen aufnehmen. Natürlich auf irgendeine geistige, telepathische Art und Weise. Wozu Geller dann trotzdem ein großes Radioteleskop benötigt, weiß keiner. Wahrscheinlich soll damit der Eindruck erweckt werden, es handle sich um eine wissenschaftliche und seriöse Angelegenheit. Ich hab ja schon in meinem früheren Beitrag gerätselt, welche Einrichtung ihr Teleskop für so eine Sendung zur Verfügung stellt. So wie es aussieht, hat Geller irgendwo in der Ukraine ein Teleskop aufgetrieben. Vielleicht gar das UTR-2 (Ukrainian T-shaped Radio telescope, second modification) der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften – das größte Kurzwellenradioteleskop der Welt? Außerdem soll auch noch ein „Professor für Astrophysik und Radioastronomie“ sein, der den „technischen Ablauf überwacht„. Ich bin schon gespannt, ob sich da wirklich ein echter Radioastronom für diese Show hergegeben hat. Das es vollkommen sinnlos ist, in einer Fernsehshow, die nur ein paar Stunden dauert, per Radiosignal mit Außerirdischen reden zu wollen, sollte ja jedem klar sein, der auch nur rudimentäre naturwissenschaftliche Kenntnisse hat.

So dumm diese Sendung auch werden wird – sie bietet mir zumindestens die Möglichkeit, mal ein neues Tool auszuprobieren: Cover it live. Damit soll sich eine „Live-Berichterstattung“ mühelos in ein Blog einbinden lassen. Ich werde das heute Abend mal während der Geller-Sendung ausprobieren. Wenn alles klappt, sollte hier dann ab 20:15 mein Livebericht zur Sendung erscheinen:


Wenn es irgendwelche Probleme bei der Betrachtung geben sollte, sagt einfach Bescheid!

Nachtrag: Hat ja recht gut funktioniert mit dem Live-Blog. Am Ende haben 124 Leute mitgelesen. Wer die ganze Sache nachlesen möchte – einfach auf die Anwendung oben klicken.

31 Gedanken zu „Uri Gellers Alien-Show: ein Livebericht“
  1. Halo Florian,

    tolle Idee, ich hoffe, ich komme dazu dass zu verfolgen. Das Tool ist ja klasse, gut zu wissen.

    Übrigens: Du hattest ja erklärt, warum man innerhalb der Show nicht mit Antwort rechnen kann (weil der nächste Stern und mögliche Planeten außerhalb unseres Systems so weit weg ist usw.)

    Denkfehler: Du darfst Geller nicht unterschätzen. Der hat das genau ausgerechnet. 45 Minuten Zeit, um die Frage zu senden, 45 Minuten, um die Antwort zu bekommen: Ergo: Er kennt Lebewesen irgendwo zwischen Saturn und Jupiter.

    (die Einsicht stammt nicht von mir, das hatte ich irgendwo aufgeschnappt.)

    Viel Spaß und locker Finger heute abend.

  2. @Marcus: Du unterschätzt, was Geller sich an Absurden ausdenken kann. Er hält sogar Außerirdische für möglich, die auf einem unsichtbaren Planeten hinterm Mond leben!

    „“Aber woher können wir wissen, ob es nicht einen für uns unsichtbaren Planeten direkt hinter dem Mond gibt?“ (im Standard)

  3. Das mit dem live-Blog finde ich spannend, ich werde versuchen mir das anzuschauen. Leider kann ich nichs versprechen, denn Nina Hagen ertrage ich wirklich nicht. Ich werde es aber tapfer versuchen, indem ich mir schonmal ein paar Rothaus Tannenzäpfle kalt stelle, vielleicht ertrage ich sie damit.

  4. Sehr gute Initiative. Gerade als nicht TV Besitzer hätte mich das natürlich interessiert (ohne die eigentliche Sendung mir antun zu müssen).

    Bin aber schon zu einem Fondue verabredet. Auch viel Käse, nur besser.

    Viel Spass!

  5. Geller geht sogar noch weiter. Seine Nachricht soll vor allem an Aliens gehen, die auf der Erde unterwegs sind. Däniken und die Hagen gehören für ihn dazu, da es auch reinkanierte Aliens hier gibt.

    Alles keine neuen Ideen. Die gibts bereits seit den 50ern.

    Aber nichtmal die gläubige UFO- Gemeinde nimmt das ernst. Nur die Esoterische Ufologie ist aus dem Häuschen.

  6. Komme mal her und hol Dir Deine Tapferkeitsmedaille ab. *verneig* RESPEKT!
    Das nenn ich mal Einsatz!
    Meine Vermutung: Nina Hagen nutzt die Gelegenheit zum Outing und zieht nach alter Men-in-Black-Marnier ihre Maske ab…. als Beweis für Aliens… EvD kriegt nen Herzinfarkt, weil der Unsinn, mit dem er Jahrzehnte lang gut verdient ist, tatsächlich wahr ist und dann springt Diddi Hallervorden aus der Deko und schreit „Versteckte Kamera“….

  7. Das Tool hat einen eindeutigen Nachteil: wenn man nachlesen will was geschrieben wurde scrollt es jedesmal automatisch nach unten wenn was neues geschrieben wird… das macht es wirklich nervig nachzulesen…

  8. Immerhin: Die Einschaltquote lag bei (wie Meedia schreibt) „verheerenden“ 7,3 Prozent in der Zielgruppe und 4,8 % beim Gesamtpublikum. Es gibt also doch noch so etwas wie Hoffnung für die Erde. Nur, wer funkt’s jetzt den Vogonen?

  9. Ich habs leider nicht live verfolgen können. Aber das Nachlesen eben hat auch viel Spaß gemacht. Sehr gut gefällt mir ja am Anfang bei 8:19 😉

  10. (Die folgende Erklärung bittet mich der in der Sendung aufgetretene Radioastronom Heino Falcke zu verbreiten.)

    Warum ich bei der Uri-Geller Show mitgemacht habe? Weil ich das Feld
    nicht einfach so raeumen wollte, nachdem ich in den Vorbereitungen die
    Zielrichtung der Show verstanden hatte. Neben der Hauptbuehne mit den
    ueblichen Ufo-Themen, sollte zumindest auch deutlich werden, dass es
    eine wissenschaftliche Welt daneben gibt, die schlicht und ergreifend
    auch ihre Sicht darstellt. Die Ufo-Gemeinde ist nun mal da, warum soll
    man sich davor verstecken, wenn man gute Wissenschaft macht? Mit dem
    Selbstverstaendnis, braucht man auch nicht – wie weiland Bublath – in
    Panik die Buehne verlassen wenn die wilden Theorien durch den Raum
    fliegen, weil man emotional ueberfordert ist. Ich wollte auch bewusst
    nicht in eine Diskussion eintreten. Wir waren einfach da, haben unser
    Ding durchgezogen, echte Messungen gemacht und die wissenschaftliche
    Herangehensweise demonstriert (insoweit das in einer Samstagsabend-Show
    ueberhaupt moeglich ist). Da kann sich dann jeder selber eine
    Meinung bilden. Meine Hoffnung war und ist, dass sich dann das eine
    oder andere von selber entlarvt. Die meisten Zuschauer sind da
    durchaus feinfuehlig.

    Im Uebrigen hat man, wenn man mitmacht, im Vorfeld die Moeglichkeit auch
    noch die eine oder andere Fehlinformationen zu korrigieren (nicht alle
    natuerlich), und ein paar simple physikalische Konzepte zu erklaeren.
    (Hier z.B. das Gefuehl dafuer zu vermitteln, wie schnell sich ein
    Licht/Radiostrahl durch das Sonnensystem bewegt).

    Insofern plaediere ich – und das habe ich immer getan – fuer ein
    offensives Auftreten der Wissenschaft in der Oeffentlichkeit ohne eine
    arrogante „Igittigitt, die fasse ich nicht an“ Haltung.

  11. @Daniel: Danke! Ich habe mittlerweile auch selbst mit Heino Falcke per Mail geredet und er hat mir ein paar sehr interessante Argumente geschickt. Ich werde dazu bald noch einen eigenen Artikel schreiben.

  12. Boah, seid Ihr stressresistent. Gestern abend war ich definitiv zu fertig für so was. Nach 6 Stunden Lauferei im Schwimmbad. *Ächz* Wer mal Schwimmrichter war, darf mich jetzt gerne bemitleiden 😉

  13. Ich gestehs, nach 10 Minuten musste ich umschalten. Mir reicht mein Gospelchor und die diversen Auftritte in Kirchen. Es ist immer wieder faszinierend was ‚Gläubige‘ so alles schlucken solange es ins Bild passt. Aber die geringe Zuseherzahl hat mir schon den Glauben an die Menschheit zurückgegeben 🙂

    Meine Hochachtung an die anwesenden Wissenschaftler. Es ist schon richtig, dass man sich nicht mit ‚Igitt‘ abwenden sollte, aber es besteht immer die Gefahr eingespannt und mißbraucht zu werden.

  14. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es wirklich intelligente außerirdische Wesen in Reichweite von gibt, möchte ich nicht wissen, was die für einen ersten Eindrucj+k haben. Ih fürchte, Geller an ein Teleskop zu lassen, gleicht damit, die Anarchistische Pogo-Partei Außenpolitik machen zu lassen 😉

    Oder: Der beste Beweis, dass es intelligentes außerirdisches Leben gibt, ist das noch niemand versucht hat Kontakt mit uns aufzunehmen 😉

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