Die Marssonde Phoenix kann ihren ersten großen Erfolg feiern: am 20. Juni wurde bestätigt das auf dem Mars gefrorenes Wasser gefunden werden konnte. Dieses Eis soll nun auch chemisch analysiert werden.

Die Entdeckung von Wasser auf dem Mars ist ein toller Erfolg für die Phoenix-Mission. Aber das war längst noch nicht alles, was Phoenix erreichen will. Richtig interessant wird es erst, wenn man die in diesem Wasser befindlichichen Bestandteile untersuchen kann. Daraus lassen sich nämlich Rückschlüsse auf die klimatische Vergangenheit des Mars ziehen.

Am 19. Juni stellte das Phoenix-Team fest, dass einige kleine Stückchen aus einem weißlichen Material aus einem der Grabungslöcher verschwunden waren. Dieses Bild zeigt das recht schön:

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Image Credit: NASA / JPL / Univ. Arizona / Texas A&M University

Es geht hier nicht um die weißen Spuren im oberen Bereich des Bildes sondern um die kleinen Brocken, die links unten (im Schatten) liegen. An Sol 20 waren sie noch da, 4 Sol später waren sie verschwunden!

„Es muss Eis sein. Die Tatsache, dass diese kleine Klumpen im Laufe einiger Tage komplett verschwunden sind, ist ein eindeutiger Beweis dafür, dass es Eis ist. Es gab einige Unklarheiten darüber, ob es sich vielleicht doch um Salze handelt. Aber Salz kann so etwas nicht machen“.

meinte Peter Smith von der Universität Arizona.

Einen Tag später gab es dann eine offizielle Pressemitteilung in der Peter Smith die obige Vermutung bestätigt:

„Mit großem Stolz und großer Freude kann ich heute verkünden, dass wir Beweise dafür gefunden haben, dass es sich bei dem hellen Material tatsächlich um Wassereis handelt und nicht um irgendeine andere Substanz“

Auch Doug McCuistion von der NASA und Direktor des Mars-Programs war begeistert:

„Diese Entdeckung ist das Ergebnis von außergewöhnlicher Teamarbeit mit einer widerstandsfähigen Raumsonde die es dem Team erlaubt hatte, schneller als ursprünglich geplant zu arbeiten.“

Die Entdeckung des Eises zeigt auch, dass Phoenix wirklich am richtigen Platz gelandet ist. In Reichweite des Roboterarms wurde Eis gefunden – die restlichen geplanten Untersuchungen können also wie vorgesehen durchgeführt werden!

Eine davon wird heute durchgeführt: ein kleiner Eisbrocken soll geschmolzen und analysiert werden! Wenn die ersten Ergebnisse vorliegen, dann wird man vielleicht endlich genauere Informationen über die Existenz von Wasser auf dem Mars und seine klimatische Vergangenheit erhalten.

Bis jetzt ist die Phoenix-Mission jedenfalls ein voller Erfolg – und alles deutet darauf hin, dass es auch so erfolgreich weitergeht!


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5 Gedanken zu „Phoenix findet Eis!“
  1. Nein, die haben das zweifelsfrei als Wassereis identifiziert. Muss nochmal genau nachschauen, was die Begründung war. In irgendeiner der letzten Presseaussendungen stand das drin, soweit ich mich noch erinnere…

  2. @Florian und Marcus: Dazu muss man lediglich das Phasendiagramm von Wasser und Kohlendioxid zu Rate ziehen. Die Druck- und Temperaturverhältnisse am Landeort von Phoenix sind bekannt. Das das Eis relativ langsam über mehrere Tage verdunstete kann es nur Wassereis sein. Kohlendioxid hätte einfach *wusch* gemacht und weg wäre es gewesen 😉

    Das ist eigentlich schon alles. Eigentllich sehr banal, aber irgendwie wird dieser Punkt überhaupt nicht erklärt. Keine Ahnung warum.

    Eigeblich ganz einfach und außerdem weiß man von den OMEGA-Aufnahmen von Mars Express auch, in welchen geopgraphischen Breiten Kohlendioxid- und Wassereis in der Nordpolregion halten kann. Danach wurde ja die Landestelle überhaupt ausgesucht.

  3. @Ludmila: Danke für den Hinweis… Beim Phasendiagram war ich auch gerade angelangt 😉
    Und ich seh grad, dass es eh auch in meinem Artikel quasi schon drin steht:

    „Es muss Eis sein. Die Tatsache, dass diese kleine Klumpen im Laufe einiger Tage komplett verschwunden sind, ist ein eindeutiger Beweis dafür, dass es Eis ist.“ (Peter Smith vom Phoenix Team)

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