Unser Mond entstand, als vor 4,5 Milliarden Jahren, während der Zeit der Planetenentstehung, ein marsgroßer Protoplanet mit der jungen Erde kollidiert ist. Das ist das Ergebnis der astronomischen Forschung der letzten Jahrzehnte und bis jetzt das einzige Modell, mit dem sich die Entstehung des Mondes und die Beobachtungs- und Messdaten einigermaßen zufriedenstellend erklären. Glaubt man den aktuellen Schlagzeilen in den Medienberichten, dann ist das jetzt aber alles widerlegt und die Kollisionstheorie so gut wie tot. Grund dafür sind neue geochemische Untersuchungen an Steinen vom Mond. Ganz so extrem dramatisch ist es dann doch nicht – aber das was Junjun Zhang von der Universität Chicago und seine Kollegen rausgefunden haben, ist doch sehr interessant und wird unser Bild von der Entstehung des Mondes auf jeden Fall verändern.
In ganz groben Zügen lautet das bisherige Szenario der Mondentstehung so: Als vor 4,5 Milliarden die Planeten entstanden, gab es nicht nur die 8 bekannten, sondern viel mehr. Es ging eng zu im jungen Sonnensystem und Kollisionen zwischen Protoplaneten gab es immer wieder. Einer dieser Protoplaneten – wir nennen ihn heute Theia – war in etwa so groß wieder Mars und stieß mit der Protoerde zusammen. Bei dieser Kollision wurde Theia komplett zerstört und die Erde ebenfalls ordentlich durchgebeutelt. Aus den Trümmer von Theia und Material von der Erde bildete sich im Anschluss der Mond.
Dieses Modell ist sowohl dynamisch möglich – numerische Simulationen zeigen, wie der Mond sich auf diese Weise bilden kann – und stimmt mit dem überein, was wir über die Entstehung der Planeten wissen. Es passt auch zu den geologischen Untersuchungen die man auf Erde und Mond angestellt hat. Aber es gibt noch jede Menge Detailfragen zu klären und bei der Forschung zu diesem Thema findet man immer wieder neue Dinge heraus. Junjun Zhang und seine Kollegen haben sich nun noch einmal genau die Gesteinsproben vom Mond angesehen und diesmal etwas gefunden, was nicht mehr so genau zu den bisherigen geologischen Ergebnissen passt.
Es geht um die Messung von Isotopen. Ein Isotop ist eine Variation eines chemischen Elements, das im Vergleich zum „normalen“ Element eine unterschiedliche Zahl an Neutronen im Kern besitzt. Von fast jedem Element existieren verschiedene Versionen wobei aber meistens immer eine Form dominiert. Wissenschaftler können aber auch die geringen Mengen an anderen Isotopen messen. Mit solchen Messungen kann man beispielsweise das Alter von Gesteinen bestimmen (weil viele Isotope radioaktiv sind und langsam zerfallen – je älter das Gestein, desto weniger dieser Isotope findet man). Man kann aber auch viel über die Herkunft eines Gesteins lernen. Durch die Untersuchung von Meteoritengestein wissen wir schon lange, dass es dort – im Vergleich zu Erde – ganz andere Isotopenverhältnisse gibt. Meteorite stammen ja von Asteroiden und Kometen und das sind noch ursprüngliche „Planetenbausteine“; Felsbrocken, die sich nicht zu einem Planeten zusammengefunden haben. Damit sind in ihnen auch nie die ganzen geologischen und chemischen Prozesse abgelaufen, die in einem Planeten stattfinden und es ist kein Wunder, dass sich ihre Zusammensetzung unterscheidet.
Man kann natürlich auch untersuchen, wie sich Erd- und Mondgestein in ihren Isotopen unterscheiden. Analysiert man das Element Sauerstoff und seine Isotope, dann sieht man, dass Erde und Mond hier fast identische Verhältnisse zeigen. Das hat die Wissenschaftler nicht überrascht. Der Mond besteht zu einem großen Teil aus Material von der Erde und Sauerstoff ist ein leicht flüchtiges Element und es war nach der Kollision genug Zeit, damit sich das Material von Erde und Mond ausreichend vermischen konnte. Bei anderen Elementen klappt das mit der Vermischung aber nicht so gut. Bei Titan zum Beispiel. Genau das haben Zhang und seine Kollegen untersucht und genau hier sind die überraschenden neuen Ergebnisse aufgetaucht. Der Vergleich zwischen Erde und Mond zeigte, dass hier so gut wie kein Unterschied bestand! Das sieht man in diesem Bild recht gut. Auf der x-Achse ist das Isotopenverhältnis eingezeichnet (die Einheit muss uns jetzt nicht interessieren), auf der y-Achse sieht man verschiedene Gesteinstypen. Zuerst kommt der Mond, dann die Erde und dann verschiedene Meteorite:
Die Werte von Erde und Mond liegen fast alle auf der gleichen Linie, ganz im Gegensatz zu den Meteoriten. Und berücksichtigt man beim Mond noch, dass das Gestein Milliarden Jahre lang direkt der kosmischen Strahlung ausgesetzt war, was das Isotopenverhältnis ebenfalls beeinflusst und korrigiert diesen Effekt, dann bekommt man die rote Linie. Die Messwerte von Erde und Mond sind im wesentlichen identisch und das ist das, was die Wissenschaftler überrascht. Ja, der Mond entstand zu einem großen Teil aus dem Material der Erde. Aber bisherige Simulationen zeigten immer, dass knapp 40 Prozent des Mondmaterials von Theia stammten. Und es gibt keinen Grund, warum Theias Titanisotope so exakt den Titanisotopen auf der Erde entsprechen sollten. Der Mond müsste eigentlich einen viel deutlicheren Unterschied zur Erde zeigen.
Ist damit die Theorie der Mondentstehung bei einer großen Kollision widerlegt? Nein, so schnell wirft man eine ansonsten vernünftige und plausible Theorie nicht weg. Die neuen Messungen widersprechen nirgendwo der These, dass der Mond bei einem Zusammenstoß der Erde mit einem Protoplaneten entstanden ist. Sie zeigen uns nur, dass an den Details der Theorie noch ordentlich gefeilt werden muss. Das macht auch der Titel der Arbeit von Junjun Zhang und seinen Kollegen deutlich: „The proto-Earth as a significant source of lunar material“. Offensichtlich hat die Erde wesentlich mehr Material zur Mondentstehung beigetragen als wir bisher dachten. In ihrer Arbeit erwähnen Zhang & Co verschiedene Szenarien, um das zu erklären. Vielleicht war Theia ein Himmelskörper der aus dem äußeren Sonnensystem kam; aus der Region von Uranus, Neptun und Pluto? Theia wird dann wesentlich mehr Wasser und Eis enthalten haben – so wie alle Objekte die so weit entfernt von der Sonne entstanden sind. So ein eisiger Körper trägt dann natürlich nur wenig Gesteinsmaterial zur Mondentstehung bei. Vielleicht war Theia aber auch größer als bisher angenommen, die Kollision wesentlich heftiger und die Durchmischung der Trümmer von Erde und Theia stärker als angenommen. Oder vielleicht sind Erde und Theia in der gleichen Gegend des Sonnensystems aus dem gleichen Material entstanden: Die Migration des Planeten Jupiter während der Entstehungsphase könnte – wie andere Arbeiten zeigen – dafür gesorgt haben, dass die inneren Planeten alle in einem relativ eng begrenzten Bereich entstanden sind. Natürlich ist es theoretisch auch möglich, dass der Mond doch auf eine andere Art entstanden ist. Zhang & Co erwähnen in ihrem Artikel die alte Theorie von George Darwin, der im 19. Jahrhundert dachte, der Mond habe sich von der Erde abgespalten, als diese sich kurz nach ihrer Entstehung und noch glutflüssig viel schneller drehte als heute. Aber auch die neuen Ergebnisse ändern nichts daran, dass Darwins These immer noch nicht wirklich praktikabel ist und die Erde sich eigentlich nicht so schnell gedreht haben kann.
Die Kollisionstheorie ist immer noch die, die am besten funktioniert, am meisten erklärt und am plausibelsten ist. Zhang und seine Kollegen haben gezeigt, dass hier noch jede Menge Arbeit auf die Astronomen wartet, dass noch viele Details zu klären sind und da draußen noch einige bisher unverstandene Phänomen auf uns warten. Das ist eigentlich nicht überraschend. Wir probieren die Entstehung und Zusammensetzung eines knapp 400000 Kilometer entfernten Himmelskörpers zu analysieren! Dafür steht uns nur das zur Verfügung, was wir aus dieser Entfernung sehen können. Und ein paar Gesteinsproben. Man stelle sich vor, man wolle die Erde verstehen und sammelt zu diesem Zweck Gesteinsproben von einem halben Dutzend mehr oder weniger zufällig ausgewählten Stellen auf ihrer Oberfläche ein und zieht sich dann ein paar hunderttausend Kilometer zurück. Natürlich ist es dann schwer, mehr über ihren inneren Aufbau und ihre Entstehung zu erfahren.
Wenn wir den Mond wirklich verstehen wollen, dann brauchen wir mehr als die paar Steine, die von den Apollo-Missionen zu Erde gebracht wurden – so wichtig diese Steine auch für die Wissenschaft sind. Es braucht gezielte geochemische und geologische Untersuchungen. Es braucht ausführliche und langfristige Forschung. Das geht nicht aus ein paar hunderttausend Kilometern Entfernung. Das geht nur vor Ort. Wenn wir den Mond verstehen wollen, müssen wir dorthin zurück!
„Vielleicht war Theia aber auch größer als bisher angenommen, die Kollision wesentlich heftiger und die Durchmischung der Trümmer von Mond und Theia stärker als angenommen. Oder vielleicht sind Mond und Theia in der gleichen Gegend des Sonnensystems aus dem gleichen Material entstanden:“
Müsste es hier nicht beidesmal „Erde“ statt „Mond“ heißen? Ansonsten erschließt sich mir der Sinn nämlich nicht ganz.
Bzw. präziser natürlich „Protoerde“ statt „Mond“.
„Oder vielleicht sind Mond und Theia in der gleichen Gegend des Sonnensystems aus dem gleichen Material entstanden:…“
Da meinst du bestimmt Erde und Theia, oder?
Sonst, wie immer ein Klasse Artikel, danke!
Ich lese eindeutig zu langsam 😉
Gaaanz so schlecht ist die Presse auch wieder nicht , zumindest nicht „die Presse“, der Artikel liest sich in seiner Aussage nicht viel schlechter wie der Blog hier https://diepresse.com/home/science/743756/Wo-kommt-er-her-der-gute-Mond?_vl_backlink=/home/index.do Es gibt wohl noch ein paar „gute“ Zeitungen…
@Thomas: Danke, ich habs korrigiert.
So 100%ig klar ist mir dieser Punkt noch nicht. Aber vielleicht meinst du es auch so wie ich es nachfolgend geschrieben habe und hast es nur anders formuliert:
Die einzelnen Isotope eines Elements unterscheiden sich in ihrem chemischen Verhalten ja überhaupt nicht. D.h. durch chemische Prozesse allein kann sich das Isotopenverhältnis nicht ändern. Eine Differenzierung kann ich mir nur physikalisch aufgrund der unterschiedlichen Masse der Isotope vorstellen. D.h. dass in einem Planeten die schwereren Isotope (exakter meist die Verbindungen der schwereren Isotope) allmählich ins Planeteninnere wandern. Dies ist bei einem Asteroiden natürlich nicht möglich. Wenn man aber die Gesamtzahl aller Isotope eines Planeten und eines Asteroiden zählen könnte müssten sie das gleiche Verhältnis haben. Vorausgesetzt sie sind im gleichen Bereich der protoplanetaren Scheibe entstanden.
Versuch einer Synthese:
Die Erde dreht sich sehr schnell, und der Zusammenstoß mit einer relativ kleinen Theia führt zur Abspaltung?
Also Kollisionstheorie + Darwin?
„wobei aber meistens immer eine Form dominiert“
Was denn nun? Immer? Oder doch nur meistens? 😉
Moin,
ich weiß nicht mehr ob ich das hier oder anderswo gelesen oder gar mal im Fernsehen gesehen habe. Aber die Zusammensetzung des Mondes ist alles andere als homogen. Z.B. gibt es Massenkonzentrationen (Maskcons) die man durch Gravitationsanomalien gefunden hat. Und auf der abgewandten Seite ist die Mondkruste dicker.
Die Deutung der Isotopenuntersuchung hängt also ganz wesentlich davon ab, woher die untersuchten Gesteinsproben stammen. Wenn sich die Materie von Theia und Protoerde nämlich nicht gleichmäßig vermischt hätte (z.B. weil sie zu schnell abkühlte) dann könnte der Effekt dadurch erklärt werden, daß unsere Proben von Orten stammen wo Material der Protoerde dominiert.
Mir fällt auch auf, daß die Werte der Mondproben deutlich mehr streuen als die von der Erde. Und das, obwohl wir von der Erde doch sicher viel mehr verfügbare Proben (und aus ganz unterschiedlichen Regionen) haben.
Bevor das nicht mit Materialproben von etlichen verschiedenen Regionen des Mondes und aus unterschiedlichen Tiefen belegt ist, würde ich sagen daß wir nicht genug Daten für oder gegen eine Theorie haben.
@XL: „Bevor das nicht mit Materialproben von etlichen verschiedenen Regionen des Mondes und aus unterschiedlichen Tiefen belegt ist, würde ich sagen daß wir nicht genug Daten für oder gegen eine Theorie haben. „
Richtig – das hab ich so auch im Artikel geschrieben.
„Wenn sich die Materie von Theia und Protoerde nämlich nicht gleichmäßig vermischt hätte (z.B. weil sie zu schnell abkühlte) dann könnte der Effekt dadurch erklärt werden, daß unsere Proben von Orten stammen wo Material der Protoerde dominiert.“
Dann scheint es trotzdem schon sehr seltsam, dass ALLE Mondproben, inklusive ALLE Mondmeteoriten, dieselbe Isotopenzusammensetzung haben (gerade letztere sollten ja die Mondoberfläche gleichmässig beproben). Und zwar innerhalb eines extrem engen Bereichs.
Möglich wäre, dass der tiefe Mond Theia-Material enthält, während die Oberfläche vorwiegend aus Material von der Erde besteht. Das würde aber bedeuten, dass der Mond trotz der heftigen Kollision und der Akkretion aus einer Scheibe aus geschmolzenem Material, sowie einer Jahrmillionen langen Phase eines mondumspannenden Magmaozeans nie vollständig durchmischt wurde. Das scheint mir zumindest unplausibel.
Wie sieht das denn bei anderen Isotopen aus? Also Si, Al, Fe, K etc?
@some dude: „Wie sieht das denn bei anderen Isotopen aus? Also Si, Al, Fe, K etc? „
Kann ich leider nicht sagen, dafür hab ich zuwenig Ahnung von den aktuellen Entwicklungen der geologischen Forschungen.
@Bynaus
Ich hab‘ zwar keine Ahnung von dem Thema, aber vielleicht war das Theia-Material ja auch leichter als das Proto-Erd-Material und schwimmt sowohl auf der Erde als auch auf dem Mond oben auf (bzw. besteht der ganze Mond daraus). Dann wäre alles, was wir auf Erden und auf dem Mond bisher gemessen haben, in Wahrheit ursprüngliches Theia-Material.
Ich weiß nicht, welche Annahmen bei den Kollisionssimulationen getroffen wurden. Die Durchmischung wird doch sicherlich auch von der Dichte abhängen, ein reiner Eisenkörper hätte sicherlich einen anderen Effekt als einer aus überwiegend Eis und Gestein. Dies vor dem Hintergrund dass ich eben gelesen habe, dass Merkur zu 85% seines Radius aus Eisen besteht. Bei Theia war es vielleicht genau umgekehrt, kleiner schwerer Kern und große, leichte Hülle.
@some dude: In Si, W, Cr und O Isotopen sind Erde und Mond innerhalb der Messungenauigkeit identisch (ebenfalls in K, wobei das IIRC für alle Meteoritenklassen gilt). Möglich, dass es noch weitere Übereinstimmungen gibt, aber das sind die, von denen ich weiss (siehe auch Link unten).
@Alderamin: Solche Experimente wurden gemacht, die Auswirkung ist nicht allzu dramatisch. Siehe hier: https://www.lpi.usra.edu/meetings/lpsc2011/pdf/1136.pdf
wenn theia nicht in der umgebung der erde stammt, sondern aus einem bereich weiter draußen, dann müssten erde und theia eine hohe relativ geschwindigkeit haben und das sollte eher zu einer zerstörung der körper führen.
@markus: „dann müssten erde und theia eine hohe relativ geschwindigkeit haben und das sollte eher zu einer zerstörung der körper führen. „
Hat das schon mal jemand komplett simuliert? Vielleicht gibts ja ne Kollisiongeometrie, wo es doch hin haut.
@ Bynaus:
Florian schrieb: „Vielleicht war Theia ein Himmelskörper der aus dem äußeren Sonnensystem kam; aus der Region von Uranus, Neptun und Pluto? Theia wird dann wesentlich mehr Wasser und Eis enthalten haben – so wie alle Objekte die so weit entfernt von der Sonne entstanden sind. So ein eisiger Körper trägt dann natürlich nur wenig Gesteinsmaterial zur Mondentstehung bei.“
Hat man auch Impaktszenarien mit größeren Eiskörpern simuliert? Das Eis wäre doch nach dem Auswurf der (Proto)Erdmaterie auf dem danach entstandenen Mond durch Sublimation verdampft, so dass dann nur noch das Gesteinsmaterial übrig geblieben wäre, welches aus dem Erdmantel stammt, oder?
@Florian Freistetter Hm, das hört sich alles irgendwie bekannt an:
aus https://www.nzz.ch/nachrichten/hintergrund/wissenschaft/mond_juenger_1.601793.html
20. Dezember 2007, 19:51, NZZ Online
„Der Mond 30 Millionen Jahre jünger als angenommen
Aus einem Stück Erde entstanden?
Der Mond ist offenbar etwa 30 Millionen Jahre jünger als bisher angenommen. Das geht aus einer Studie hervor, die Forscher der ETH Zürich und der Universität zu Köln am Donnerstag in der Fachzeitschrift «Nature» publiziert haben.
(sda) Die Wissenschafter hebn zudem Hinweise darauf gefunden, dass der Mond aus einem Stück Erde entstanden ist. Dies widerspricht der heute gängigen Theorie, wonach sich der Erdtrabant aus Trümmern eines Mars-grossen Protoplaneten gebildet hat, nachdem dieser mit der Erde zusammengestossen war.
Aufschlussreiche Gesteinsproben
Die Wissenschafter hatten 15 neue Gesteinsproben vom Mond, die sie von der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa erhalten hatten, auf ihren Gehalt an Wolfram-182 und -184 hin untersucht und die Ergebnisse mit entsprechenden Daten von Gesteinsproben von der Erde verglichen – Gesteinsproben von den verschiedenen Planeten unseres Sonnensystems enthalten jeweils unterschiedliche Mengen dieser Isotope, aus denen man dann Rückschlüsse auf die Entstehungszeit des Planeten ziehen kann. Die Forscher aus Zürich und Köln haben nun festgestellt, dass das Verhältnis von Wolfram-182 zu -184 in verschiedenen Mondgesteinen mit jenem von Erdgesteinen übereinstimmt.“
Wo ist der große Unterschied? Oder ergänzt sich das?
@Bynaus
Danke für den Link zu dem Paper. Dort versuchen sie, den Theia-Anteil von 80% zu drücken, indem sie den Einschlagwinkel variieren. Meine Idee wäre gewesen, dass der Theia-Anteil eher noch höher ist. Natürlich wäre dann zu erklären, warum überall auf der Erde an der Oberfläche Theia-Material sein sollte, was die Idee wohl zu Fall bringen würde, wenn Theia-Material nicht wie Öl auf Wasser auf dem Erdmaterial schwimmen und sich verteilen würde; vielleicht per Durchmischung durch die Umwälzbewegung des Meeresbodens, die die Plattentektonik antreibt. Was vermutlich Quatsch ist, weil es die Kontinente nicht beträfe. War halt nur eine spontane Idee.
Neuer Versuch (letzter Kommentar wurde nicht angezeigt)
* Verschwörungsgeschwafel an *
Wenn die Isotope nahezu identisch sind, dann sind die Gesteinsbrocken offensichtlich alle aus Hollywood und Apollo einer der größten Fakes der Menschheitsgeschichte. Dann haben wir ein paar Metalltrümmer auf den Mond geschossen, damit die böse NASA sagen kann: „Seht, da oben ist unser Equipment.“
Ja, genau so war es damals. Und die Russen haben das nur nie dementiert, weil die Illuminaten denen das so verordnet haben. Warum sieht das niemand?
* Verschwörungsgeschwafel aus *
Nein, das war nicht ernst gemeint. Aber eigentlich ist das doch Wasser auf die Mühlen der „Wir waren nie auf dem Mond“-Ecke. Sind schon neue Theorien aus der Ecke bekannt? Immerhin wäre es jetzt sogar wissenschaftlich ein wenig unterfüttert.
hi eine frage kann mir bitte jemand sagen was das für’n punkt seit gestern beim mond is?
gestern war er oben drüber heute rechts daneber! zumindest von wiesbaden aus. die zwei punkte die letzten tage waren jupiter un uranus, das dann jetzt is merkur? weil der mars letzte woche war der rote punkt beim mond!
lg aus wiesbaden
oder venus und jupiter waren das korrigiert mich ruhig, bin moch nit so ganz firm aber die interesse wird immer größer; ist schon echt fastzinierent der weltraum (-;
*Hat da jemand „Raumstation“ gesagt?*
SCNR
Der Mond bewegt sich recht schnell über den Himmel, er umrundet die Erde in 28 Tagen, also bewegt er sich jeden Tag ein gutes Stück weiter, in einer Stunde ungefähr seinen eigenen Durchmesser. Die Planeten bewegen sich auch, aber viel langsamer.
Gestern ist der Mond an der Venus vorbeigezogen, davor an Jupiter. Uranus war’s nicht, den siehst Du ohne Fernglas nicht. In ein paar Tagen zieht der Mond auch wieder am Mars vorbei. Letzte Woche war er allerdings am Morgenhimmel zu sehen, es ist schon mehr als 3 Wochen her, dass er Mars zuletzt begegnet ist.
ja ich sag ja bin noch nit so 100% firm les aber sehr viel darüber un guck auch ständig den herr lesch (-;
aber danke für die info, jetzt weiß ich mehr; mir gefällt der abend/nacht himmel echt sehr gut jetzt die letzten wochen bzw monate, auch wo der mond zwischen den zwei planeten stand im februar sah sehr schön aus, schon schade das ich kein teleskop hab würd mir das gern ma näher betrachten un nit nur als auf fotos oder videos!
@Monod: Ja, haben wir. 🙂 In dem Paper (eher Abstract) das ich oben verlinkt hatte, wird das am Rand auch behandelt. Die Idee ist gut, aber in der Umsetzung stellt sich heraus, dass ein eisiger Impaktor auch weniger Material in die Umlaufbahn schaufelt – in der Regel weniger als ein paar Prozent der Erdmasse. Es gab aber auch einen Fall, wo wir einen Mond mit 73% der Mondmasse erhielten, der zu gut 80% aus Erdmaterial bestand. Gut möglich, dass das Szenario in einigen Fällen hinhaut. Das Paper dazu ist in Vorbereitung.
@Alderamin: Ich glaube nicht, dass das funktioniert, weil ich nicht sehe, warum das Theia-Material sowohl leichter sein sollte als auch sich über all die Jahrmilliarden der Plattentektonik nicht mit dem Rest vermischen sollte. Zudem gibt es ja Vulkane, die Material aus dem tiefen Mantel (sog. Komatiite) befördern, und dieses Material hat keine andere (isotopische) Zusammensetzung als jenes an der Oberfläche.
@Almafan: Das könnte man mit den russischen Proben sowie den Mondmeteoriten kontern, die denselben Effekt zeigen.
@Bynaus
Oh, Du bist Co-Autor von dem von Dir verlinkten Paper? Respekt. Dann kann ich ja gleich die Fragen loswerden, die mich bei dem Thema schon lange plagen 😉
Was spricht denn eigentlich dagegen, dass der Mond einfach im Wirbel, aus dem die Erde entstanden ist, mit ihr entstanden ist, so wie die Monde der Gasriesen? Oder in Erdnähe entstand und eingefangen wurde?
Sicherlich ist das Größenverhältnis zur Erde ungewöhnlich, aber es entstehen ja auch Doppelsterne durch Akkretion in allen möglichen Größenverhältnissen. Für das Einfangszenario wäre die Größe, denke ich, kein Hinderungsgrund; Florian hat mal gezeigt, wie Asteroiden von der Erde eingefangen werden können, sollte also auch beim Mond möglich gewesen sein.
Und dass der Mond so gut wie kein Wasser enthält, habe ich als Argument für die Kollision gelesen. Kann man dies nicht durch die große Hitze beim Aufschmelzen und die geringe Schwerkraft des Mondes erklären, so dass sich das Wasser bei seiner Entstehung verflüchtigt hat, die Erde hingegen mehr davon halten konnte? Warum geht denn bei einer Kollision so viel mehr Wasser verloren als bei gewöhnlicher Akkretion? Vielleicht kam das Wasser in Form von Kometen ja auch erst später ins innere Sonnensystem, als sich der solare Nebel etwas gelichtet hatte, z.B. während des Late Heavy Bombardments. Die Erde soll ihre Ozeane ja durch Kometen erhalten haben. Vielleicht konnte sie das Wasser da noch besser aufnehmen als der zu dieser Zeit schon tektonisch inaktive Mond?
Wenn man sehr lange und sehr fein an den Kollisionsparametern drehen muss um auch nur annährend das real beobachtete Ergebnis herauszubekommen, ist das ganze Kollisionszenario dann nicht von vorne herein ziemlich unwahrscheinlich? Dann rettet am Ende nur noch das Anthropische Prinzip dieses Szenario – so der Mond denn für die Entstehung von höherem/intelligentem Leben tatsächlich unabdinglich wäre.
@Bynaus Habe gerade gesehen, dass du 2001-2006 am ETH Zürich studiert hast. Ich hatte oben einen Link gepostet https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/03/die-entstehung-des-mondes-war-alles-ganz-anders.php#comment314245 wo berichtet wird, dass u.a. Thorsten Kleine (ebenfalls von der ETH Zürich) Gesteinsproben auf Wolfram-182 und -184 untersucht hat und festgestellt hat, dass die Proben von Mond und Erde übereinstimmen. Kannst du mir erklären, wo jetzt der große Unterschied ist zu der Übereinstimmung bei den Titanisotope?
@Alderamin: Der Mond hat zu wenig Eisen, um quasi unabhängig entstanden zu sein. Er hat sogar deutlich weniger Eisen als die primitiven Meteoriten, aus denen er herangewachsen sein sollte. Der Schluss, dass er aus Material entstand, dem bereits (durch Kernbildung) das Eisen entzogen wurde, liegt damit nahe.
Der Einfang eines Mondes ist gar nicht so einfach, weil ein einzelner Asteroid (oder Planet) an jedem Punkt seiner Vorbeiflugbahn eine Geschwindigkeit über der Fluchtgeschwindigkeit hat. Nur am Rand des Gravitationsfeldes sind kurzzeitige Einfänge möglich, sonst brauchst du irgendwas, um den Asteroiden (Planeten) im richtigen Moment um den richtigen Betrag abzubremsen. Wenn der Asteroid einen Asteroidenmond hat, kann es sein, dass das Paar auseinandergerissen wird und der Asteroidenmond (oder der Asteroid, wenn stattdessen der Asteroidenmond eingefangen wird) mit etwas zusätzlicher Geschwindigkeit weiterfliegt.
Auf das Wasser würde ich nicht so viel Gewicht legen. Der Mond ist wasserreicher als lange gedacht. Sicher geht beim Giant Impact viel verloren, aber vielleicht war ja der Impaktor tatsächlich wasserreich… Schwierig zu sagen. Der solare Nebel hat sich vermutlich schon nach wenigen Mio Jahren gelichtet, und zumindest die Erde hat ihr Wasser sicher schon lange vor dem Late Heavy Bombardement gehabt: dieses fand vor 3.9 Mrd Jahren statt, aber die frühesten Spuren für einen Wasserkreislauf auf der Erde stammen von ca. 4.3 Mrd Jahren.
Nun, wenn das Ergebnis stark von den Eingangsparametern abhängt, dann ist das Schrauben quasi nötig, wenn man herausfinden will, wie es denn nun genau war. Wenn er Mond etwas grösser, näher, eisenreicher (etc.) wäre, müsste man halt genauso fein schrauben, nur die Stellung der Schrauben wäre am Ende halt etwas anders. Mit dem anthropischen Prinzip hat das, denke ich, nichts zu tun, ausser man könnte klar zeigen, dass der Mond GENAUSO sein muss, wie er ist (mit exakt diesen Parametern), damit Leben / Intelligenz möglich wird. Ich denke nicht, dass das plausibel ist.
@roel: Ja, stimmt, dir wollte ich auch noch antworten. Die Übereinstimmung bei den Titanisotopen ist deutlich besser, dh, man hätte mit den hier angewandten Methoden wesentlich kleinere Unterschiede auflösen können als damals beim Wolfram. Aber ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis Thorsten Kleine (jetzt an der Uni Münster) präzisere Wolfram-Daten nachliefert. Wolfram ist sogar noch etwas interessanter, weil da auch eine Altersinformation drin steckt. Dafür hat man das Problem, dass das Wolfram/Hafnium-Verhältnis (das man für die Extraktion dieser Altersinformation braucht) beim Mond nicht so genau bekannt ist.
@Bynaus
Danke für die Erläuterungen. Das Eisenargument ist überzeugend.
@Bynaus Auch von mir vielen Dank!
@Bynaus
Ich muss doch noch mal nachhaken. In Wikipedia steht etwas von einem 400 km großen Eisenkern des Mondes. Dann hab‘ ich mal die vergleichbar große Europa im Wikipedia-Artikel angeschaut und da steht auch etwas von einem relativ kleinen Eisenkern. Ähnliches steht im Artikel zu Ganymed. Io hingegen hat einen größeren Eisenkern und eine signifikant höhere Dichte als die anderen Galileischen Monde, also kann der Mangel an Eisen bei der kleinen Europa und dem großen Ganymed nicht alleine darauf zurückgeführt werden, dass es davon im äußeren Sonnensystem grundsätzlich weniger gab.
D.h. also, ein Mond mit wenig Eisen kann auch ohne einen Einschlag enstehen. Die Frage ist nur, welcher Mechanismus dahinter steckt, verschiedenen Jupitermonden verschiedene Anteile von Eisen mitzugeben, und ob dieser Mechanismus auch bei unserem Mond den Eisenanteil bestimmt haben könnte. Vielleicht hat die Erde dem Mond die Eisenzufuhr während der gemeinsamen Entstehung irgendwie beschnitten. Interessanterweise nimmt die =>Dichte der Jupitermonde mit zunehmendem Abstand vom Planeten ab, also sinkt das Eisen anscheinend irgendwie nach innen. Wäre interessant zu erfahren, wie sich die Wissenschaftler den Ursprung der Galileischen Monde derzeit im Detail erklären.
P.S.: Dein Blog ist klasse.
@Alderamin: Die relativ kleinen Eisenkerne haben allein mit der Menge an Eis zu tun. Wenn du nur den Gestein+Eisen-Anteil der Monde anschaust, dürften die Kerne ähnlich gross sein wie im Inneren Sonnensystem. Doch das ist schwierig zu belegen, weil man ausser ein paar Vorbeiflügen und daraus abgeleiteten Drehmomenten keinerlei Daten hat. Selbst wenn der Io-Kern relativ etwas grösser ist, könnte man das vermutlich auf den Verlust von Silikaten durch die permanente vulkanische Aktivität erklären (Io füttert mit seinen Vulkanen ja den einen Plasmagürtel von Jupiter an), oder durch stärkere Impakte tiefer im Gravitationsfeld des Jupiters (was vermutlich auch – zusammen mit der Leuchtkraft des jungen Jupiters? – die Zunahme des Wasseranteils mit der Entfernung zum Jupiter erklärt. Im Detail müsste ich jetzt nachsehen, was hier die gängige Erklärung ist).
Der Kern des Mondes ist jedoch signifikant kleiner als man von primitiven Meteoriten erwarten würde. Bei 20% des Radius sind wir bei 0.8% des Volumens, und selbst bei einer hohem mittleren Dichte kommt man da höchstens auf ein paar Prozent der Gesamtmasse. Man kann auch noch das FeO im Mantel dazurechnen (das gegenüber jenem der Erde höher ist, ca. 13% beim Mond vs. 8% bei der Erde), aber auch dann kommt man auf knapp 10%. Das ist ein Faktor 3 unter dem, was man erwartet.
PS: Danke! 🙂
@Bynaus
Sorry dass ich so hartnäckig bin, aber dieses Kollisionsszenario war mir schon immer ein wenig unbehaglich, und wenn es jetzt neue Belege für Alternativszenarien gibt, dann ist das ja ein Anlass, dieses Szenario nochmal zu hinterfragen.
Wobei die Meteorite/Asteroiden anders als die Jupitermonde und unser Mond nicht in der Nachbarschaft eines größeren Planeten entstanden sind, d.h. einem hypothetischen Eisen-Beschneidungsprozess nicht unterlegen hätten. Wenn sich ein großer Planet also irgendwie auf die Sortierung der Elemente nach ihrer Dichte (wie z.B. am Wasser beim Jupiter zu erkennen) auswirkt, dann könnte der Mond doch durch die benachbarte Erde weniger Eisen abbekommen haben, als im Mittel vorhanden war.
Die Asteroiden haben hingegen einfach den mittleren Anteil an Eisen in diesem Teil der protoplanetaren Scheibe abbekommen, also im Vergleich mehr als der Mond.
Oder die eisenreichen Asteroiden wurden gar im inneren Asteroidengürtel überproportional konzentriert, wie =>dieser Artikel (ab „This would be a good thing…“) nahelegt. Dann hätten diese Asteroiden im Schnitt eher mehr Eisen als zu erwarten wäre.
Der Mond liegt mit seiner Dichte übrigens zwischen Europa und Io, also gar nicht mal so weit ab vom Spektrum. Io hat sicherlich sein Wasser durch den Vulkanismus eingebüßt, aber meinst Du wirklich, dass er auch signifikant Gestein verloren hat? Ich finde im Internet eine Zahl von 1 t/s für den gegenwärtigen Massenverlust, damit würde Io in 4,5 Milliarden Jahren 1,4e+17 Tonnen verlieren, bei einer Masse von 8,9e+19 Tonnen. Das sind gerade mal 0,16%. Da müsste er früher wesentlich aktiver gewesen sein, um merklich seine Dichte zu erhöhen.
Scheint also doch eher für eine Konzentration schwerer Elemente nach innen hin zum akkretierenden Objekt zu sprechen. Wie übrigens auch die Verteilung der Planeten im Sonnensystem insgesamt.
Gibt’s eigentlich für die Hypothese der gemeinsamen Entstehung von Erde und Mond noch ernst zu nehmende Proponenten, oder ist die im wesentlichen vom Tisch? Erinnert mich ein wenig an die Diskussion über das Aussterben der Saurier – Einschlag oder Vulkanismus?
@Alderamin: Keine Sorge, Hartnäckigkeit ist eine Tugend! Was leider auch bedeutet, dass sie nicht immer belohnt wird… 🙂
Ich denke nicht, dass ein Planet auf eine Sortierung der Elemente in seiner Scheibe hinwirkt. Bei Jupiter gibt es mehrere Prozesse, die es unwahrscheinlich machen, dass Wasser weiter innen überlebt – aber das hat nur mit dessen tiefem Schmelzpunkt zu tun. Für Silikate bzw. Eisen sollte das keinen Unterschied machen. Zumindest gemäss diesem Artikel hier ist der Kern von Io auch nicht übermässig gross (im Abstract): https://www.sciencemag.org/content/272/5262/709 Diese Werte sind durchaus im Einklang mit Daten aus Meteoriten (typischerweise 22-25% Eisen, wobei sowohl metallisches als auch oxidiertes Eisen gezählt wird).
Zudem, bei allen Gasriesen beträgt das Verhältnis zwischen Planet und totaler Mondmasse etwa 5000 – der Mond der Erde wäre also über 60 mal zu schwer! Und man müsste sich fragen, warum dann nicht auch die Venus (oder gleich auch Mars und Merkur) einen ähnlich grossen Mond gebildet hat (haben). Die Hill-Sphäre der Venus ist praktisch gleich gross wie jene der Erde. Bei einem Giant Impact hingegen entstehen nur relativ selten grosse Monde (in ca. 10% der Fälle) – entsprechend ist es nicht zu erwarten, dass sowohl Erde als auch Venus einen grossen Mond haben.
Chondriten haben nicht übermässig viel Eisen – ihr Fe/Si entspricht in etwa dem Fe/Si in der Sonne, und wenn etwas für das Sonnensystem (bzw. den solaren Nebel) als ganzes repräsentativ ist, dann die Sonne.
@Bynaus
Da sag‘ ich nur Pluto-Charon 😉
Wie entstehen denn Doppelsterne? Wenn zu viel Drehimpuls in der Scheibe ist, bilden sich mehrere Akkretionspunkte. Die Erde rotiert, im Vergleich zur Venus, ziemlich schnell und bei ihrer Entstehung noch schneller (ca. 10h, hab‘ ich mal gelesen), vielleicht motivierte das die Entstehung eines zweiten Akkretionszentrums?
Lässt man bei den Gasplaneten den Wasserstoff weg, der reichlich für die Gasplaneten vorhanden war, den die Erde mangels Erreichen einer Mindestgröße jedoch nicht halten konnte, dann ist das Massenverhältnis zu ihren Monden auch nicht mehr so extrem.
Aber ich lass‘ es mal gut sein, Ihr Experten habt mit Sicherheit alles schon betrachtet, was mir als Laien so einfällt.
Nochmal zu Deinem Blog: Das Thema „Hat die Menschheit eine Zukunft“ hat mich schon länger interessiert, Dein Blog ist die erste Quelle im Internet, die ich gefunden habe, wo das mal angesprochen wird. Finde ich hochspannend.
@ Bynaus:
Auf das Paper bin ich schon gespannt … 🙂
Wirkt sich eigentlich der Dampfdruck des infolge des Impakts schlagartig siedenden Wassers beschleunigend auf den Auswurf des Mantelmaterials aus (gewissermaßen also als verstärkende Energiezugabe) oder besteht da kein Unterschied zu eisarmen Einschlagkörpern, die überiwegend Silikatdampf entwickeln?
@Alderamin: Pluto-Charon ist wohl genauso ein Impaktprodukt wie Erde-Mond – aber nicht wie die Gasriesenmonde.
Üblicherweise geht man davon aus, dass die Erde eben nicht durch Kollaps einer Gaswolke entstanden ist, sondern durch die Kollision von Planetenembryos (mit 1-10% der Erdmasse) nach dem Verschwinden der Gasscheibe um die Sonne. Theia war bloss der letzte solche Einschlag, vielleicht der massivste (weil sie selbst lange Zeit hatte, um zu wachsen). Es gab jetzt zwar gerade kürzlich ein interessantes (und kaum beachtetes) Paper, in dem ein ganz anderes Modell vorgeschlagen wird, das deiner Beschreibung nicht unähnlich ist (Hofmeister & Criss 2012, Planetary & Space Science 62, 111 – 131). Aber auch in einer kollabierenden Wolke müsste der Mond wohl denselben relativen Eisenanteil aufweisen wie die Erde…
@Monod: Das müsstest du meinen Modellier-Coautor (den Hauptautor des Papers) fragen…
@Bynaus
Stimmt, bei den terrestrischen Planeten geht man davon aus, dass sie durch Kollisionen entstanden sind und bei den Gasplaneten weiß man’s noch nicht so genau, ob die schnell akkretierten oder zuerst mal ein fester Kern entstand.
Wenn’s denn doch eine kollabierende Wolke wäre, ist mir noch ein Mechanismus eingefallen, der das Eisen vom Rest trennen könnte: Eisen ist ferromagnetisch. Wenn die entstehende Erde schon früh ein Magnetfeld hatte, könnte das die Eisenteilchen magnetisiert und ausgerichtet haben, sie könnten leichter aneinander haften, aus der Scheibe gezogen werden etc. Vielleicht zöge es sie aus der Scheibe heraus entlang der Feldlinien zur Erde.
Danke auch für den Hinweise auf das Hofmeister & Criss-Paper, mal schauen, ob das frei zugänglich ist.
@ Bynaus:
Hier habe ich eine kurze Mitteilung zum „Icy Impactor Modell“ gefunden:
https://www.lpi.usra.edu/meetings/metsoc2010/pdf/5140.pdf
Ich werde mich aber auch noch einmal an Andreas Reufer wenden. Danke für den Hinweis!
@Monod: Ja, Wolbeck hatte da mal die Idee vorgestellt, aber ohne irgendwas ernsthaft zu rechnen oder zu simulieren. Einige Dinge, die er vorschlägt, haben wir (bzw., hat Andreas) getestet und sie funktionieren nicht – wie etwa ein Impakt direkt von hinter der Eisline (das Drehmoment, das die Erde dann erhält, ist zu gross).
@ Bynaus:
Hmm … also, wenn der Impaktor nicht jenseits der Schneegrenze gekommen sein kann, dann kann er auch nicht viel Eis enthalten haben – andererseits: Wenn der Impaktor kleiner war als „marsgroß“, gibt es vielleicht ein Fenster, wo das Drehmoment klein genug bleibt, aber andererseits über den Dampfdruck die fehlende Masse ausgeglichen wird, die zum Auswurf der Mantelmaterie benötigt wird (falls Wasserdampf einen zusätzlichen Schub entwickelt – hier warte ich die Antwort von Andreas Reufer aber erst einmal ab!).
Er kann nur nicht „direkt“ von dort gekommen sein, dh, auf einem Orbit, der ihn von dort auf direktem Weg zur Erde führte. Es kann aber sein, dass er dort entstand, nach innen wanderte und auf einer deutlich erdähnlicheren Bahn schliesslich mit der Erde kollidierte.
Die entstehung von unserem Mond,liegt zur selben Zeit wie die entstehung unseres
Sonnensystem´s!
Hier liegt keine Kollision vor!
Unser Sonnensystem entsand aus einer Supernova bzw. einem Roten Riesen!
Ihre Erkenntnisse sind schon richtig,allerding ist ihre Interpretation nicht korrekt!
Der Mond und die Erde liegen auf der „gleichen“ Umlaufbahn um die Sonne!
Beide unterliegen dem gleichen Alterung´s Prosseß!
Auch ist der abstand zur Sonne ein erheblicher Faktor,der zu berücksichtigen ist!
Sie werden erst zu einer Theorie gelangen, wen sie Wissen wie unser Sonnensystem
entstand!
Ich bin in der lage Ihnen zu helfen, ich habe unumstößliche beweise wie unser Sonnensystem funtioniert bzw. aufgebaut ist!
R.Meister
Na bitte, da haben wir doch einen Beleg für den heuer angeblich anstehenden Bewußtseinssprung: Es wachsen Meister der Erkenntnis an allen Ecken^^
@Meister Ralf: „Ich bin in der lage Ihnen zu helfen, ich habe unumstößliche beweise wie unser Sonnensystem funtioniert bzw. aufgebaut ist! R.Meister „
Na immer her damit!
Genau das hat Sitchin(Sumerer) auch gesagt: Ein Objekt was aus den Tiefen des Sonnensystems die Erde traf und den Mond schuf…
@Tommek: „Genau das hat Sitchin(Sumerer) auch gesagt: Ein Objekt was aus den Tiefen des Sonnensystems die Erde traf und den Mond schuf… „
Ne, Sitchin hat sich irgendwelche Schauergeschichten von Sklavenhalteraliens ausgedacht. Mit korrekter Physik oder gar Himmelsmechanik hat das nichts zu tun. Auch seine Version der Mondentstehung ist nicht mit den Fakten kompatibel – so wie der ganze Rest, den er so erzählt hat.
Hast du das Buch der 12. Planet schinmal gelesen. Oder eines seiner anderen Bücher. Dort steht genau das drin was Zhang und seine Kollegen vermuten. Nur hat Sitchin es schon 40 Jahre vorher gewußt(übersetzt). Jedenfalls schrieben es die Sumerer im sogenannten Schöpfungsepos nieder. Und zufällig heißt dieses Objekt in dieser Niederschrift: Nordwind- naheliegend an Eisbrocken.
Warum soll da nicht doch ein funken Wahrheit hinter liegen?
Die Wissenschaftler sind doch auch der vermutung das Etwas großes die Erde traf was weit außerhalb unseres Sonnensystem kam.
@Tommek
Nein, sie sind vielmehr der Meinung, dass in der Frühzeit, als das Sonnensystem durch Zusammenhaften und -stöße aus der Vereinigung von zunächst Staubkörnern, dann kleinen Körnern, Meteoroiden, Asteroiden und schließlich Planetesimalen immer weniger und immer größere Objekte hervorbrachte, einer der letzten solchen Zusammenstöße der Erde mit einem Planetesimal den Mond erzeugte. Das in Frage kommende Objekt kam selbstverständlich aus dem Sonnensystem.
Zu der Zeit waren die Planeten noch durchgehend ob des permanenten Bombardements aufgeschmolzen und auch primitivstes Leben lag noch hunderte Millionen Jahre in der Zukunft. Geschweige denn Vielzeller, die erst Milliarden Jahre später kamen. Von wegen Annunaki.
Von alledem hat Sitchin kein Wort geschrieben, der hat vielmehr aus den Mythen der Sumerer eine Astronautengeschichte erschwurbelt. Und Zhang und Kollegen stellen die Entstehung des Mondes durch Kollision gerade in Frage.
Um das allgemeine Verständnis´der Astrophysik zu entwickeln,ist es wichtig seine eigene Theorie zu entwickeln!
Dabei auf bestehende Theorien zurück zu greifen ist in den meisten Fälle Falsch!
Es gibt zum beispiel die Theorie das: Wenn Materie auf Antimaterie trifft, das es
eine Explosion zur folge hätte !
Gehen wir aus das diese Theorie stimmen würde: Die folgen währen, das überall im
Weltraum Explosionen stattfinden würden! Sie wüden die Nacht zum Tag machen!
Da diese Ereignisse aber nicht stattfinden,gibt es nur eine Schlußfolgerung !
Die Theorie ist Falsch !
Am Anfang einer Theorie ist es wichtig bei null Anzufangen!
Gehen wir am anfang davon aus,das es drei Arten von Materie gibt:
Materie,antiematerie und Neutronen!
So stellt sich zuerst die Frage,in welchem zusammenhang stehen sie miteinander?
Um hier weiterzukommen,sollte man die Urformel herraus bekommen!
Wie man weiß,hat jede Materieart ein Volumen,somit auch eine Dichte!
Man weiß auch das von jeder Materie eine Kraft ausgeht!
Es gibt bereit´s eine Formel die diese Punkte alle beherbergt!
“ Urformel “
Je höher die Dichte eines Körper´s (Materie) ist,desto höher ist die Kraft,
die er auf Körper (Materie) geringerer Dichte ausübt!
Gehen wir jetzt davon aus, das Materie und antimaterie sich gegenseitig anziehen!
Gehen wir weiter und sagen: Neutronen lagern sich zwischen Materie und antimaterie ab!
Am Anfang flog ein Brocken Antimaterie,durch eine Staubwolke aus Materieteilchen!
Es entstand ein Stern bzw. ein Superplanet oder Superstern!
Es vergingen Milliarden von Jahren, in dem der Stern der alterung ausgesetzt war!
In dieser Zeit hat sich eine Schicht Neutronen um den Kern aus Antimaterie gebildet!
Eine Supernova steht kurz bevor!
Eine Neutronenexplosion die sich um den Antimateriekern entwickelt hat,wird wie folgt sich weiter enwickeln!
Die Antimaterie kann die Materie nicht mehr in der Dichte halten wie zuvor, der Stern fängt an zu Expandieren! Je mehr sich die Neutronenexplosion an Platz verschaft,desto höher wird die Expansionsrate!
Ein Roter Riese ist entstanden!
Bei der Explosion im inneren werden Stücke der Antimaterie abgesprengt!
Die sich dann vom Kern entfernen,da Antimaterie und Antimarerie sich gegenseitig
abstoßen!
Die abgesprengten Stücke der Antimaterie,werden sich wieder mit Materie umgeben!
Und somit ist die Grundlage eines Sonnensystem´s wie unseres gegeben!
Der verbleibende Rest des Antimateriekern vom Superplaneten Bzw. Sternes zieht auch wieder Materie an!
Es entsteht wie in unserem Fall die Sonne,die Buchstücke vom Antimatereiekern werden sich wie folgt um die Sonne einordnen!
Der Kern der Sonne zieht die Materie der Bruchstücke an,sowie sie aber gleichzeitig die Bruchstücke (Antimaterie) abstößt! So entstanden die Abstände der Planeten zur
Sonne!
Der Mond ist zur selben zeit entstanden wie unsere Erde,er wurde kurz nach seiner
entstehung von der Erde eingesammelt!
Beweise das es so ist Fragt die Herren die unbedingt Neurtonenbomben Zünden mußten! Vulkane die ausbrachen,Erdbeben die kurze Zeit darauf folgten oder auch
Wetterphänomäne die auftraten z.B. in Europa!
Beweiese das es so ist: Unser Mond entfernt sich von der Erde, warum wohl ?
Ist der normale alterungsproßes daran Schuld ?
Oder liegt es an den gezündeten Neutronenbomben?
Nun zum Schluß : Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, sollten wir je unseren
Mond verlieren!
So verlieren wir nicht nur einen Trabanten,
sondern alles was uns am Herzen liegt!
Der Mond ist für unser Pflanzenwachstum verantwortlich!
Kein Mond „kein Pflanzenwachstum“ Kein Essen“ etc.
R.Meister
@Tommek
mgl. das mich meine Erinnerung trübt, aber Sitchin schrieb nur etwas davon das „Nibiru“ einen Planeten zwischen Mars und Jupiter (Tiamat) rammte, diesen zerstörte und dabei die Erde entstand. Vom Mond war da erstmal keine Rede (es sei denn du meinst, dass aus den Überresten von Tiamat die Erde+Mond enstand). Vom Knall mit der Erde war da eigentlich nicht die Rede (das war Velikovsky- und der meinte die Venus, nicht Nibiru- ist aber genauso Humbug).
Ein „funken Wahrheit“ findest sich praktisch überall- Beispiel gefällig ?
Wenn ich sage, im Wald leben riesige, menschenfressende Winterbestien- dann wäre da die „funken Wahrheit“ das es a) Wälder gibt, b) darin große Tiere leben und c) in seltenen Fällen auch mal ein Mensch von denen angegriffen wird und dabei umkommt (wobei die Leiche von vielen Tieren gefressen wird).
Natürlich kann man sich auf „Funken“ ein ganzes Weltbild aufbauen— man sollte sich aber nicht wundern wenn dann einem ein „Inferno von Wahrheiten“ entgegen geschleudert wird.
@Meister
Ich werd vermutlich enttäuscht sein, aber überrasch mich– gibts dafür eine Quelle?
In einem Text 38 „!“ unterzubringen (wenn ich mich nicht verzählt habe) ist auch irgendwie eine Leistung…
Wieso?
Was glauben sie Herr Meister haben die Physiker festgestellt als sie die in Teilchenbeschleunigern produzierte Antimaterie mit normaler Materie in Kontakt brachten?
Wieso sollte aus der Beobachtung dass sich Materie und Antimaterie beim zusammentreffen in Energie umwandeln folgen dass wir im Weltraum überall Explosionen sehen müssten? Aus dieser Beobachtung folgt doch nicht automatisch dass sich im Weltraum größere Mengen Antimaterie in engem Kontakt mit Materie befinden. Im Gegenteil: Weil wir ihre Explosionen nicht sehen wissen wir dass sich in unserer kosmischen Nachbarschaft keine nennenswerten Mengen Antimaterie befinden können. Es sei denn sie wäre vollkommen isoliert von unserer Materie.
Und sie wollen doch ihre nachfolgenden „Überlegungen“ nicht allen Ernstes als wissenschaftliche Theorie bezeichnen?! Das sind nur unfundierte Gedankengänge und Hypothesen die rein gar nichts mit den nachgemessenen, belegten und geprüften Theorien der Astrophysik zu tun haben.
!
Das heißt nur April, April.
Der Aufsatz von Meister muss ja ein solcher wenig gelungener Scherz sein – Satire pur!!!
(neuerdings klemmt auf meiner Tastatur der Punkt ebenfalls – weg, nix zu machen!!1!)
@Tommek: „Hast du das Buch der 12. Planet schinmal gelesen. Oder eines seiner anderen Bücher. Dort steht genau das drin was Zhang und seine Kollegen vermuten“
Ja, habe ich. Und das was Sitchin schreibt, hat nichts mit Physik zu tun. https://www.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/91-prae-astronautik/337-fehler-und-fehlinterpretationen-zecharia-sitchins
@Meister: „Dabei auf bestehende Theorien zurück zu greifen ist in den meisten Fälle Falsch!“
Ok. Dann können wir ja auch gleich wieder aufhören. Eine Erklärung macht nur dann Sinn, wenn sie mit den schon bekannten Fakten zusammenpasst. Wenn man das ignoriert, dann kommt dabei so ein Unsinn raus., wie der von dir… Ich probier jetzt auch gar nicht, dir zu erklären, wo die VIELEN faktischen Fehler in deinen Aussagen liegen. Du würdest meine Antwort wohl sowieso nicht akzeptieren.
@Meister
So viel Quatsch in einem Text vereint: hierbei kann es sich doch nur um einen Aprilscherz handeln?
Mal so als kleines Update:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/chemische-analyse-mond-entstand-durch-planetenkollision-a-973738.html
@Bullet
Schön.
Übrigens ist die BBC-Doku über den Mond, die auf der SpOn-Seite links verlinkt ist, recht sehenswert.
„Mal so als kleines Update:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/chemische-analyse-mond-entstand-durch-planetenkollision-a-973738.html“
Doch keine Raumstationseinschlag??? Das wird aber jemand wieder gepflegt ignorieren…