Was gibt es bei euch am Weihnachtsabend zu essen? Truthahn? Fondue? Karpfen? Würstchen mit Kartoffelsalat? (wieso das zum Weihnachtsessen werden konnte, habe ich sowieso nie verstanden) – oder vielleicht etwas völlig anderes? Aber eines kann ich – beziehungsweise die Wissenschaft – euch dazu sagen: Bei der Produktion eures Essens war jede Menge totes Zeug involviert! Nein, keine Sorge, ich werde keine Vegetarier/Veganer/Fleischesser-Diskussion starten (und es wäre nett, wenn ihr das auch nicht tut). Auch wer sich ein fleischloses Weihnachtsessen zubereitet, muss mit totem Zeug rechnen. Denn Dreck, Fäkalien, verrottete Blätter und ähnliches bilden die Grundlage jeder Nahrungskette. Das erklärt dieses wunderbar gemachte Video sehr anschaulich:
Wie auch immer: Ich wünsche guten Appetit und schönes Feiertagsessen (Hier gibt es übrigens Fondue…)
Die anderen hilfreichen (na ja…) Videos aus der Serie „Mit Wissenschaft durch den Advent“ gibt es übrigens hier:
- Tipps zur Kleiderwahl
- Spieltheorie
- Weihnachtsmarktüberdosisvermeidung
- Online-Shopping-Hilfe
- Das Feuer beherrschen mit den Science Busters
- Dem Wetter die Schuld geben
- Die Modelleisenbahn für zwischendurch
- Warm bleiben und Bier kühlen!
- Den Feuerwehreinsatz optimieren!
- Die richtigen Lieder singen
Die mir bisher einleuchtendste und in ihren Teilen auch stimmige Erklärung: Heiligabend ist noch nicht Weihnachten und vor diesem hohen Fest ist (wie auch vor Ostern) Fasten angesagt. Original also ohne Würstchen (die mir generell sowieso nicht schmecken, da entweder zu salzig oder falsch zubereitet und völlig geschmacklos).
Aus demselben Grunde haben sich auch Karpfen sowie Spinat/Ei als Heiligabendessen etabliert – und den großen Braten gab es traditionell erst am ersten Feiertag (der heißt ja nicht umsonst ‚erster‘).
Bei uns (Eltern, Schwester, Schwager, Neffen) war getreu dieser Tradition Raclette angesagt – doch die Pänz wollten keinen Bausatz, sondern ein ‚richtiges‘ Weihnachtsessen. Also gibts Gans und Ente vor dem großen Auspacken.
Das solche natürlichen Inhaltsstoffe (sage ich mal) fast in allen Produkten der Lebensmittelindustrie verborgen sind, kann man sich ja schon denken, aber nachfolgendes schlägt glatt dem Fass den Boden raus.
Kulinarische Köstlichkeiten mit gebratener ERDE für Feinschmecker
Also dann mal ran an die erdigen Buletten, Kartoffeln, und was man sonst so in die Pfanne haut. 😉
P.S.: Bei mir gibt es an solchen Tagen meist was Süsses, z.B. Vanille – & Schokopudding mit eingelegten Zwieback, schmeckt einfach toll und ist echt rasch gemacht, ach ja diese sollte man aber schon eher warm verzehren. 🙂
Ich werde etwas Suppengemüse einkaufen (Sellerie, Porree, Möhre, Petersilie), Rinderfond (gekochter Sud vom Rind mit ca. 25 Gramm Rindfleisch) um etwas Fett zu haben und eine gute Handvoll Vollkornreis hinzufügen. Das Ganze werde ich in einem grossen Topf kochen, Salz, Pfeffer, Knoblauch und fertig ist ein ganzer Topf Rindfleischgemüsesuppe, der mich über die Weihnachtstage bringen wird (da ja die Geschäfte über Weihnachten geschlossen sind, ist dieses Vorgehen praktisch). Ich werde Weihnachten vollkommen alleine verbringen, eine gute Tasse Tee kochen, Roots Reggae hören und dazu evt einen lecker Spliff rollen, als Nicht- Christ habe ich mit Weihnachten nämlich absolut nix am Hut 🙂 Allerdings werde ich die Ruhe über die Feiertage geniessen, denn erfahrungsgemäss lässt der Autoverkehr über die Feiertage etwas nach 😉 Alles in allem ist also Weihnachten für mich eine Zeit wie jede andere, ich brauch kein vorgeschriebenes Datum zum feiern, ich feier, wann immer ich Bock dazu habe 😛
@Nemesis
hm, hört sich irgendwie nach praktizierter Chaos – Dynamik an? 😉
DAS ist doch mal ein Thema, Nemesis 😉
Falls Du experimentierwütig genug bist, hab ich nen uralten Tipp von meinem Grossvater, der ja zwangsläufig nachkriegsküchengeschult war: das Wurzelgemüse in etwas Schmalz rösten, schön vorsichtig, damit nichts anbrennt, hin und wieder mit etwas Rotwein ablöschen, dann den Fond dazu. Statt Reis mal Graupen zu verwenden, lohnt sich imho auch.
Kommt sicher auch auf den Bausatz an, rolak. Am VorweihnachtsAbend, dem ‚heiligen‘, werden hier traditionell Pizzen gebastelt. Was aktuell nicht wirklich stimmt, da sich meine doppelstöckige ‚Hawaii‘ mit ‚Sauce Choron‚ (nach Paulchens Art) inzwischen durchgesetzt hat, bzw gefordert wird. Was die Beschallung angeht, bleib ich traditionell 😉
@LasurCyan
Hey danke für den Koch- Tip, werde ich bei nächster Gelegenheit antesten! Graupen, yoh, das ist mal was anderes, als immer Reis:
https://www.youtube.com/watch?v=Ds2TU1LmVoE
… sorry übrigens wegen dem obigen Doppelpost, die Mod- Zeitverzögerung mal wieder…
Gern geschehen, Nemesis. Falls Dir mal der Sinn nach Fisch kommen sollte, bitte immer daran denken, dass die Viecher auch noch gefangen werden müssen. Gibt dazu aber ne lässige Musikempfehlung >
https://www.youtube.com/watch?v=1JhTM0Lar3Q
klingt alles gschmackig.. wenn man fleisch mag 😉
Eine andere Frage:Was wird den Kids aufgetischt, wer die Geschenke bringt? Christkind oder Weihnachtmann? oder gibts eine Alternative??
nicht ganz…..
https://derstandard.at/2000009526625/Christoph-Waltz-erklaert-Konzept-Krampus-und-die-Welt-lacht
Das ist nur noch etwas aus der großen Kiste ‚unsichtbare Freunde‘, advanced deep space propeller, keine Alternative zu den anderen beiden.
War es bei der letzten KinderGeburtstagsFeier ebenfalls vonnöten, als Quell der Geschenke ein konstruiertes Wesen anzugeben?
ja eben, die Alternative wäre die Wahrheit, wer die Geschenke bringt……
nicht das Christkind oder der Weihnachtsmann…
–> https://www.duden.de/rechtschreibung/Obskurantismus
@LasurCyan
The Congo’s sind eine meiner Lieblingstruppen im Roots Reggae, yeah ! Hier ein Geheimtip der Extraklasse, Groundation:
“ Groundation – The Seventh Seal“
https://www.youtube.com/watch?v=AJ3PcmcLUiw
Übrigens, ich finds erstaunlich (aber nicht verwerflich 😉 ), dass viele Leute mit Kirche nix am Hut haben oder gar Atheisten sind, aber trotzdem die Feiertage mitnehmen… liegt vielleicht daran, dass wir kaum nicht- christliche Feiertage haben?
@Nemesis: „Übrigens, ich finds erstaunlich (aber nicht verwerflich 😉 ), dass viele Leute mit Kirche nix am Hut haben oder gar Atheisten sind, aber trotzdem die Feiertage mitnehmen“
Was sollen ATheisten denn deiner Meinung nach machen? Im finstren Keller sitzen, bis Weihnachten vorbei ist? Und frag doch mal die ganzen Leute, die Weihnachten feiern, für wie viele davon das jetzt eine tiefe, christliche Bedeutung hat. Gleiches bei Ostern. Oder den Donnerstags-Feiertagen… So gut wie niemand feiert diese Tage noch so, wie es die christliche Religion vorsieht. Die meisten Leuten (auch die, die behaupten, gläubig zu sein) „nehmen die Feiertage einfach mit“. Zur Vertiefung des Themas empfehle ich dir dieses Lied: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/12/19/ein-weihnachtslied-der-anderen-art/ Es ist zwar schwer zu glauben, aber: Auch nicht-gläubige Menschen sind Menschen, die gerne mal mit ihrer Familie gemeinsam feiern.
@FF
Ooops, ein so ausführlicher Reply, vielen Dank für die Erläuterungen, ich war nur neugierig, liegt in meiner Natur 🙂 Es soll ja sogar Romantiker geben die nur in der Kirche Mitglied bleiben, damit sie weisse Hochzeit feiern können und ihre Kinder in einen konfessionellen Kindergarten gehen können (staatliche und sonstige Kindergärten sind ja sträflicherweise immer noch Mangelware), ich hab dafür Verständnis 🙂 Allerdings, ich persönlich kann mit der Weihnachtskirmes echt nix anfangen, ist mir zu bunt, zu komsumgeil, zu kindisch.
Schöner Tipp, Nemesis, kannte ich nicht, warum auch immer. Als alter On-U SoundLabelFan reiche ich Dir dankenderweise für die Feiertage jenes rüber. Wirkt auf jeden Fall entspannend 😉
@LasurCyan + All
Yes, Irie !
There is a natural mystic blowin through the air:
“ Bob Marley – Natural Mystic“
https://www.youtube.com/watch?v=EeQy4CE9bto
@Nemesis
Warum?
Ich verstehe Euch doch… wirklich, ich verstehe Euch ausserordentlich gut 🙂
Der Song “White Wine in the Sun” von Tom Minchin gefällt mir übrigens in jeder Hinsicht (danke für den Tip, Florian!).
Wo liegen nun die Wurzeln des Weihnachtsfest? Im Christentum? Im Heidentum? In Rom? In Ägypten? In Babylon? In Meso America? In China? Oder vielleicht doch in Bielefeld? Das (Christ-) Kind und seine Mutter. Die Sonne, das Männliche, Kosmos, geboren aus dem finsteren Schoss des Weiblichen, Chaos. Semiramis und Nimrod, Isis und Horus, Yashoda und Krishna, Aphrodite und Heros, Maria und Jesus (Christkind) usw usw usw. Diese Bilder sind so alt, wie die Menschheit. Und das ist kein Wunder, sind doch Mutter und Kind die natürliche Grundlage menschlichen Lebens 🙂
Aus dem Chaos steigt der Kosmos, aus der Nacht das Licht, aus dem Tiefschlaf das Bewusstsein, ewiger Kreislauf, ewiger Spiralenlauf.
Wünsche allen Christen, Atheisten, Buddhisten, Nudisten, Kapitalisten, Kommunisten, Existentialisten, Rationalisten und was da sonst noch kreucht und fleucht eine frohe Weihnacht.
https://tinyurl.com/nk2w2ym
https://mispelwispelreich.wordpress.com/tag/weihnachtsgedicht/
@Nemesis
Erst findest du es erstaunlich, aber auf einmal verstehst du „uns“ außerordentlich gut. Diesen Widerspruch muss ich nicht verstehen, oder?
Äääh, ja…
@Nemesis et al: Ich würde es begrüßen, wenn ihr eure themenfremden Streitgespräche nicht über alle meine Artikel ausbreitet sondern im Offtopic-Bereich bleibt. Hier geht es eigentlich um Weihnachtsessen…
Ach menno! 😉
Nein, im Ernst: Allen schöne Feiertage und einen tollen Jahreswechsel!
Florian hat vollkommen Recht. Man muss nicht auf jeden Kommentar reagieren.
Ich war auch eh viel zu beschäftigt. Ich habe heute zum ersten mal eine ganze Ganz gebraten. Nach Mecklenburger Art gefüllt mit Äpfeln, Rosinen und Backpflaumen. Weil Weihnachten ist habe ich noch eine kleingeschnittene Orange dazu rein geschoben. Das war eine Gute Idee. Die Orangenteilchen sehen zwar hinterher nicht mehr erkennbar nach Orangen aus, schmecken aber richtig lustig.
Jetzt bin ich pappsatt.
Aber bei der Zubereitung sieht man schon sehr deutlich, daß man hier ein getötetes Tier vor sich hat. Da lässt sich nichts beschönigen oder ignorieren.
*hicks*
@Florian
Bei meinen Recherchen zu meiner heutigen Weihnachtsgans habe ich zufälligerweise genau diese Hintergründe im Wiki gelesen.
Die Antwort drauf ist recht simpel. In christlich katholischen Familien war der 24.Dez. der letzte Tag der Fastenzeit und dort durfte eben noch nicht geschlemmt werden sondern eher streng einfaches Fastenesse. Daß sich dieses „einfache Fastenessen“ im Laufe der Zeit dann natürlich auch etwas gewandelt hat, sollte jedem klar sein.
^_^