Die Raumsonde Rosetta kommt ihrem Kometen immer näher. Am 6. August wird sie dort ankommen und während des Anflugs werden nun immer mehr Details des Kometenkerns sichtbar. Letzte Woche wurden wir durch die Erkenntnis überrascht, dass der Kern aus zwei Teilen besteht. Und diese beiden Teile kann man nun schon ein bisschen detaillierter sehen.

So sah der Komet am 20. Juli 2014 aus 5500 Kilometer Entfernung aus:

Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)
Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)

Und so am 24. Juli, aus 3450 Kilometer Entfernung:

Bild: ESA/Rosetta/NAVCAM
Bild: ESA/Rosetta/NAVCAM

Aus den diversen Aufnahmen wurde ein 3D-Modell des Kometenkerns erstellt:

Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA
Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA

Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht. Am 6. August ist findet das Rendezvous statt und ihr könnt ihr im Blog „live“ mit dabei sein; ich werde aus dem Satellitenkontrollzentrum der ESA in Darmstadt berichten.

Apropos 3D-Modell: Ein Hörer des WRINT Wissenschaft Podcasts, den ich und Holger Klein veröffentlichen, hat mir ein ziemlich cooles Ding geschickt. Crazee hat das hier gebastelt:

IMG_3472

Das ist ein dreidimensional gedrucktes Modell des Homunkulusnebels. Der umgibt den Stern Eta Carinae, ein riesiges Ding mit mehr als der 100fachen Masse der Sonne. So ein großer Stern lebt nicht lange und auch Eta Carinae liegt in den letzten Zügen. Er hat schon jede Menge Material ausgeworfen und so den Homunkulusnebel geformt:

Bild: Jon Morse (University of Colorado), and NASA)
Bild: Jon Morse (University of Colorado), and NASA)

Vielen Dank für dieses tolle Modell. Ich freue mich ja schon auf die Zeit, wenn 3D-Drucker nicht nur für die Allgemeinheit erschwinglich sein werden, sondern auch von Normalsterblichen bedient werden können. So ein Teil muss schon ziemlich cool sein…

Und ich verabschiede mich jetzt für ein paar Tage. Ich fahre morgen früh weg um meinen Geburtstag so weit von deutschem Boden entfernt zu verbringen, wie es gerade noch möglich ist, ohne Deutschland zu verlassen. Hier im Blog dürft ihr euch dann selbst beschäftigen und ein paar Fragen beantworten, auf die es keine Antwort gibt…

23 Gedanken zu „Bilder von Rosettas Komet und ein Modell des Homunkulusnebel“
  1. Hallo Florian,eine laienhafte frage:warum explodiert dieser Überriese so symmetrisch-bilobär ?
    Grüsse aus Wien
    Wojciech Pischinger

    1. @Wojciech: Ich weiß zwar nicht was „bilobär“ bedeutet. Aber bei solchen Sternen bestimmt oft das Magnetfeld, wo Material ausgestoßen wird. D.h. das Zeug wird über den magnetischen Nord- und Südpol ins All geschleudert und am Ende kriegst du dann so eine symmetrische Struktur.

  2. Alien ick hör dir trappsen!
    Es ist doch sonnenklar, daß die Bewohner des Homunkulusnebels diesen Kometen in Form ihrer Heimat
    als Prüfung für unsere Reife gesandt haben. Wir werden dort sicher die Allweisheit allgütiger Wesen finden, wenn wir es denn können… 😉

  3. Ich glaube ja eher, er hat das Dingsi in der Mitte mit einem Zahn verwechselt … nämlich mit dem eines Bi-bärs … 🙂

    @Florian:
    Gute Reise und einen schönen Geburtstag!

  4. @John

    Stimmt, wieder was gelernt, und Asche über’s Haupt. Aber wenn nicht mal die Webseite fremdwort.de das Wort kennt… vor allem… guckt Euch mal die Vorschläge an! 😆

    Übrigens nennt sich so eine Form in Astronomenfachsprache wirklich „bipolar“, deswegen hatte ich das vorgeschlagen.

  5. so weit von deutschem Boden entfernt (…) wie es gerade noch möglich ist, ohne Deutschland zu verlassen.

    Helgoland??

    Auf jeden Fall wünsch ich dir gute Erholung und eine schöne Feier (falls du feierst …)

    lg
    Dampier

  6. Interessant, wie manche Begriffe in den Naturwissenschaften doch so fachspezifisch sind.. Lobenlinien, Lobus etc.. kein Problem für Biologen, Mediziner – wohl nicht verbreitet in Physik, Astronomie.
    Geben wir zu bilobär einen dazu sind wir bei trilobär – wo uns natürlich der Trilobit über den Weg läuft 🙂

  7. „so weit von deutschem Boden entfernt (…) wie es gerade noch möglich ist, ohne Deutschland zu verlassen“

    Zugspitze! Mein Tipp…

  8. ..aber die finden tolle Sachen! Weiss jetzt auch, was ein Bohrbär ist. Wusste nicht mal, dass es sowas gibt.
    An sowas hast du doch bestimmt Spass…:)

  9. Gibt es die Daten des ESA-Modells des Kometenkerns als ASCII-Datei zum Runterladen? Ich hätte Lust, mal auf dem Kern mit einem POV-Ray-Raumschiff zu landen… und einen POV-Ray-Rover mit Kamera dort herumfahren zu lassen!

  10. Vielen Dank für die Erwähnung. Ich habe in den Kommentaren bei den Navcam-Bildern schon angemerkt, dass ein STL-File des Kometen toll wäre.

  11. o.T.
    Der Herr Unzicker hat wieder zugeschlagen:
    https://www.heise.de/tp/artikel/42/42251/1.html
    „Ist die Sonne wirklich gasförmig?“

    „In diesem Video sind bei 5:43 min Sonneneruptionen zu sehen, die auf die Oberfläche zurückfallen und dort eine sichtbares Leuchten erzeugen. Fragen Sie doch Astronomen in ihrem Bekanntenkreis, wie dies mit der Annahme zu vereinbaren ist, hier sei Gas auf Gas gestürzt.“
    Florian – Bitte!?!

  12. Hmpf, zu schnell.
    Klar ist schon, dass hier nicht ein „normales“ Gas auf ein Gas stürzt. Es dürfte sich wohl eher um ein Plasma handeln, dass sich in? einem Magnetfeld bewegt.

  13. @Andreas

    Man braucht nur die Kommentare zu lesen, da ist alles schon richtig gestellt.

    Natürlich besteht die Sonne aus Wasserstoff-Helium-Plasma, das kann man doch schon an ihrem Spektrum erkennen. Außerdem besteht das interstellare Gas, aus dem Sterne entstehen, fast komplett aus diesen Gasen, mit minimalen Verunreinigungen, aus denen dann z.B. wir und die Erde entstanden. Die Erde ist nur deswegen keine Wasserstoffkugel, weil sie zu klein ist, das Gas zu halten, dessen Teilchengeschwindigkeit zum Teil über der Fluchtgeschwindigkeit der Erde liegt, so dass aller freier Wasserstoff (und Helium) mit der Zeit ins All verloren geht. Bei den großen Gasriesen ist das anders, bei der noch viel größeren Sonne erst recht.

    Aus was, denkt Herr Robitaille, soll die Sonne denn sonst bestehen, und woraus soll sie ihre Energie beziehen, wenn nicht aus Wasserstofffusion?

    Dass ausgerechnet ein Nukelarmediziner die Physik revolutionieren will, ist doch schon albern. Ich kann ja verstehen, dass Herrn Unzicker so Dinge wie 11-dimensionales M-Theorien, Supersymmetrie, Dunkle Materie und Dunkle Energie unheimlich sind. Aber dass er jetzt schon das Plancksche Strahlungsgesetz anzweifelt, das entlarvt ihn doch als völlig von Physik ziemlich unbeleckte Person. Sehr peinlich für Heise, diesen Mist gedruckt zu haben.

    1. Hat eigentlich jemand die von Unzicker erwähnten arxiv-papers gelesen? Ich wollte da vielleicht was drüber schreiben; hab aber keine Lust gehabt mir meinen Geburtstag/Urlaub damit zu verderben. Steht da was halbwegs relevantes drin oder kann man die gleich ignorieren?

  14. Danke“Ambi-Valent“,genauso meinte ich es..“mit zwei Lappen“.und vielen Dank Florian für Deine schnelle SERIÖSE Antwort
    Grüsse
    W.P.

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