Ist unser Universum das einzige oder ist da noch mehr? Wenn es die kosmische Inflation tatsächlich gegeben hat – und alle Beobachtungsdaten deuten darauf hin – dann könnte unser Universum vielleicht nicht das einzige sein. Dann ist da vielleicht ein ganzer Haufen anderen Universen, manche so wie unseres und manche ganz anders. Was die Inflation mit Paralleluniversen zu tun hat, erklärt Folge 72 der Sternengeschichten.

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20 Gedanken zu „Sternengeschichten Folge 72: Das inflationäre Multiversum“
  1. Unser Universum wäre dann nur eines von vielen Löchern im kosmischen Käse. Genau genommen wären das auch keine Paralleluniversen sondern nur viele unterschiedliche Welten in einem gigantischen Über-Universum.
    Geht es nur mir so oder klingt Florian manchmal ganz ähnlich wie Douglas Adams?

  2. Zu dem Thema gibt es auch ein schönes Buch von Brian Greene. Wäre vielleicht ja was für die nächste Runde im Buchclub. Nachdem ich beim aktuellen Buch wegen (meiner Meinung nach) Unlesbarkeit ausgestiegen bin, würde ich über das Buche gerne diskutieren

  3. Ich habe da ein denklogisches = philosophisches Problem:
    Meine Denkaxiome:
    1. Das Universum ist die Gesamtheit allen Seins, welches miteinander wechselwirkt. Jede vorweggenommene, gedachte Unmöglichkeit von Wechselwirkung (Paralleluniversen) macht das Denkobjekt irrelevant, und deshalb auch nicht zum Universum gehörend.
    2. Keine Wirkung ohne wenigstens angenommene Ursache. Ich halte es da mit Einstein. Allerdings halte ich die theoretische Unmöglichkeit einer Ursachenerkennung von Außen durch Systemgrenzen für richtig (Blackbox). Zufall ist für mich nicht „zufällig“, sondern unerkennbar kausal. Mit der „Kopenhagener Deutung“ habe ich ein denklogisches Problem.
    Begriffe wie „Unser Universum“, die Mehrzahl: „Universen“, usw. (es gibt ja rein logisch nur eines: Das Universum, banal formuliert, die physikalische Allmenge der Energie) überfordern meine Logik.

    Wie zerschlage ich den Gordischen Knoten?

    1. @KRA: Ich verstehe leider nicht, was du meinst. Sorry – kannst du das nochmal anders und mit weniger philosophischen Jargon formulieren? Ich denke, dir gehts auch nicht um die Physik, sondern nur um die Definition von Wörtern, oder habe ich da was übersehen?

  4. @ KRA :
    Zufall ist für mich nicht “zufällig”, sondern unerkennbar kausal.

    NEIN, Zufall ist Zufall. Gerade weil es keinen kausalen Zusammenhang gibt, nennen wir es Zufall. Ein kausaler Zusammenhang würde auch bedeuten, das ENDWEDER ein Naturgesetz ODER eine lenkende Kraft (z.B. Gott) dahinter steht. Welches von Beiden schlechter für den freien Willen wäre, möchte ich nicht bewerten.
    Und falls Du nicht überzeugt bist, so erkläre mir bitte den kausalen Zusammenhang für folgenden ‚Zufall‘ :
    Ich heiße Anton, bei Chef Bert, mein Bruder heißt Bert, sein Chef Anton. Unsere beiden Schwiegerväter (es sind zwei verschiedene Personen) heißen beide Cäsar.
    Die Namen sind geändert, der Sachverhalt aber nicht. Nun frage ich Dich, welches Naturgesetz so etwas ermöglicht, bzw. was eine ‚lenkende Kraft‘ damit bezwecken will.

  5. noch was zum Thema :
    Es wird gerne Brian Greene zitiert. Dabei wird aber gerne vergessen, das er nur auf die ‚mathematische Möglichkeit‘ hinweist. Weder Greene noch sonst jemand hat bisher auch nur eine Idee wie man diese parallelen Universen nachweisen könnte. Es gibt natürlich theoretische Überlegungen, auch wie man einen ‚privaten‘ Urknall erzeugen könne um ein ’neues‘ Universum zu erschaffen. Aber wer will (Bezug nehmend auf Lisa Randall) dafür eine ‚Risikobewertung‘ anstellen ? Der dafür benötigte V(ery)LHC müßte einen RIng mit en Durchmesser unseres Sonnensystems haben ….

    1. @bikderdet: „Weder Greene noch sonst jemand hat bisher auch nur eine Idee wie man diese parallelen Universen nachweisen könnte.“

      Ach, das würde ich so nicht sagen. Es gibt durchaus Hypothesen, zum Beispiel das ekpyrotische Universum, bei dem der Urknall als Kollision zwischen zwei Universen interpretiert wird. Da gab es konkrete Vorhersagen, was man in der Hintergrundstrahlung sehen könnte, wenn das wirklich so war – die allerdings nun durch die kürzlich angestellten Polarisationsmessungen im wesentlichen widerlegt worden sind.

  6. @bikerdet (#4):
    Sie sprechen die sehr, sehr komplexe kausale Kette aller Ereignisse an, die, funktionierend nach Naturgesetzen, ebenfalls unter der Prämisse der Unergründbarkeit (u.U. Kopplung an Radioaktiven Zerfall (Schrödingers Katze)) zu eben dieser Konstellation geführt haben. Freien Willen gibt es für mich nicht, er ist eine Selbsttäuschung, was in der Praxis aber unwichtig ist…

  7. @KRA: Warum soll es keinen freien Willen geben? Wer hat mich dann dazu gezwungen diesen Kommentar zu schreiben?

    @Florian F.:
    Angenommen ich habe ein sehr schnelles Raumschiff (also nicht so lahm wie die Enterprise aus Star Treck) und genügend (Lebens-)zeit und fliege zum Rande des Universums. Was finde ich dort? Wie kann/soll/muss man sich das vorstellen? Kann man dort jemals ankommen?

    1. @Diburg: „fliege zum Rande des Universums. Was finde ich dort? Wie kann/soll/muss man sich das vorstellen? Kann man dort jemals ankommen?“

      Es gibt keinen Rand des Universums. Es gibt ja auch keinen Rand der Erde. Du meinst wahrscheinlich, du würdest aus unsere Blase im Käse rausfliegen wollen und schauen, was „draußen“ ist. Aber das geht nicht – die Details sind schwer zu erklären und ohne Mathematik kaum zu verstehen. Aber in unserem Blasenuniversum kann durchaus unendlich viel Platz sein. Und egal wie weit du fliegst, du wirst niemals rauskommen. Ich empfehle dazu das Buch „Die verborgene Wirklichkeit“ von Brian Greene – da erklärt er das alles sehr anschaulich.

  8. @

    Der Determinismus (für diesen Kommentar als gegeben betrachtet) ist allerdings auf das Leben beschränkt. Dem Rest braucht keinen Willen, um „Kausalketten“ bilden zu können.

  9. Werde “Die verborgene Wirklichkeit” von Brian Greene ebenfalls bestellen und durcharbeiten. Vielleicht kann ich dann anhand konkreter Beispiele die meiner Meinung nach ‚Überinterpretation‘, noch bevor die Mikrostruktur des Kosmos wirklich verstanden ist, wenigstens ahnbar machen. – Das Higgs-Feld ist zusammen mit dem Standard-Modell wohl als Kochrezept gut brauchbar und ein schöner Erfolg, aber die Erklärungskraft(!) ist eher gering -> Woher kommt das Feld? Was ist Gravitation wirklich? Wie kommt das Higgs-Feld in die „Universumsblase“? In welchem Verhältnis steht es zur Lichtgeschwindigkeit? Wo sind die supersymmetrischen Teilchen? Was ist das Vakuum wirklich? Ist es im Universum wirklich „homogen“? Interpretieren wir die Rotverschiebung auch im Detail korrekt? Warum gibt es Dunkle Energie? Usw.

  10. @Dieburg (#10)
    Sie hatten den freien Willen nicht, weil Sie (wegen der gesamten Randbedigungen jetzt, hier, den eindeutigen Naturgesetzen gottseidank zwanghaft folgend) genau diesen Kommentar schreiben mussten. Wo kämen wir denn hin, wenn wir gegen die Naturgesetze ebenso verstoßen könnten, wie gegen Verkehrsregeln?
    Andere Universen mit anderen Sets an Zustandsvariablen in dem Sie diesen Kommentar nicht schrieben, halte ich für ausgemachten Schwachsinn…

  11. @ KRA :
    Vielen Dank für Ihre Antwort. Sie hat mich davon überzeugt, das eine Diskussion sinnlos ist, da wir in unterschiedlichen Welten leben.

    btw : Sie sind nicht zufällig Autist mit Asberger Syndrom und leben im Hamburger Hafen auf einem Hausboot ?

    @ Florian :
    Dies ist keine Beleidigung / blöde Anmache, sondern der Verdacht auf eine mir bekannte Person !

  12. @bikerdet
    btw: Ja, vielleicht sehe ich die Welt ja wirklich durch eine andere, antiquierte Brille. Für mich ist der Deutungsstreit in der QM (und alle logischen Konsequenzen daraus) keineswegs entschieden.
    Und nein, ich bin garantiert nicht der vom Hausboot. Mein Physik-Studium liegt 45 Jahre zurück, und ich habe mein ganzes Arbeitsleben mit großem Erfolg als Software-Entwickler verbracht. Als ich nach meiner Pensionierung endlich wieder Zeit zum entspannten Nachdenken fand, habe ich selbst bei mir ein leichtes Asperger-Syndrom festgestellt, das ich aber nie als Belastung empfand, im Gegenteil. Seit etwas über einem Jahr genieße ich es wieder, mich mit meiner Jugend-Leidenschaft, der Physik, zu beschäftigen.

  13. @bikerdet
    Sie schreiben mit großem Eifer und sind offensichtlich davon überzeugt, daß Sie einen „freien Willen“ haben.
    Was genau meinen Sie aber mit „freier Wille“? Das ist ein sehr schwammiger Begriff.

    Alles, was nicht auf Quantenebene geschieht hängt kausal zusammen. Nichts geschieht ohne kausalen Grund. Daher gibt es Zufälle in dem Sinne nicht.
    Wenn Sie „freien Willen“ als frei von kausalen gründen sehen, dann gibt es auch keinen freien Willen. Das ist längst bekannt.
    Ein guter Artikel dazu:
    https://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2013/02/19/willensfreiheit-und-determinismus-warum-ich-das-problem-nicht-verstehe/
    Es ist mitlerweile sogar bekannt, daß wir unterbewusst eine Entscheidung Sekunden bevor wir sie in eine Handlung umsetzen treffen (https://en.wikipedia.org/wiki/Neuroscience_of_free_will)

  14. Hallo alle miteinander,

    die Bibel spricht gleich am Anfang, daß Gott Himmel und Erde schuf. Wenn ein Schreiner einen Schrank baut, steht er wohl nicht da drin. Er macht ihn außerhalb. Vielleicht ist unser sichtbares Universum in einem großen Universum eingebettet, in das wir nicht hineinsehen können.

  15. @Max:

    Vielleicht ist unser sichtbares Universum in einem großen Universum eingebettet, in das wir nicht hineinsehen können.

    Ob sich das schonmal jemand überlegt hat? Heidenei! Das wäre was!

    Nee, im Ernst: Glaubst du eigentlich, die tausenden von Wissenschaftler/innen, die sich tagtäglich mit Kosmologie beschäftigen, sind alle total doof und Phantasielos?

    Was mich aber vielmehr interessiert:
    Warum sollte ein imaginäres Wesen und ein altes Buch für die Wissenschaft der Kosmologie relevant sein?

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