Weihnachten kommt! Ok, das ist keine große Neuigkeit aber vielleicht hat es der eine oder die andere doch irgendwie verpasst und ist froh über die Erinnerung. Und wenn Weihnachten kommt, dann gibt es auch die weihnachtliche Folge des WRINT Wissenschaft Podcast den ich schon seit bald 10 Jahren gemeinsam mit Holger klein aufnehme.

Wir haben 2014 damit angefangen spezielle Weihnachtsfolgen zu produzieren. veröffentlicht. 2015 gab es Weihnachtswissenschaft reloaded, 2016 die Rückkehr der Weihnachtswissenschaft und im letzten Jahr Wissenschaftliche Weihnachten Episode IV mit zusätzlicher Festlichkeit. 2018 sind mir die doofen Titel ausgegangen, 2019 gab esSchlechte Nachrichten, 2020 hab ich wieder mit blöden Hollywood-Kinofilmserienanspielungen angefangen und dieses Jahr geht es einfach so weiter.

So oder so: Holger Klein und ich haben uns über Wissenschaft ausgetauscht, mit Weihnachtsbezug. Da wir die ganzen klassischen Weihnachtswissenschaftsthemen schon in den vergangenen Jahren durchgearbeitet haben, habe ich diesmal einfach die Literaturdatenbank meines Vertrauens mit dem Stichwort „Christmas“ gefüttert und geschaut was so rausfällt. Vor allem Zeug von dem ich keine Ahnung habe, wie sich zeigt. Aber das hat uns ja noch nie abgehalten; das ist ja sogar das Konzept von WRINT. Wissenschaft ist dazu da, um darüber zu reden, auch wenn man kein Experte ist! Und deswegen kommen in dieser Folge viel seltsame Informatik, maschinelles Lernen, Medizin und andere für mich sehr fremde Themen vor.

Den Podcast gibt es hier. Oder direkt hier als mp3.

Aschbacher-Update mit Ministerbekanntschaft

Nicht weihnachtlich aber traditionell ist mittlerweile das „Aschbacher-Update“. Aber seit Anfang des Jahres die österreichische Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend, Christine Aschbacher aufgrund ihrer absurden „wissenschaftlichen“ Arbeiten zurücktreten musste, habe ich beschlossen, das Thema nicht ruhen zu lassen, solange, bis sie auch ihre Titel abgeben muss. Das ist noch nicht passiert und darum reden wir in jeder Folge kurz einmal darüber, was es in dem Fall neues gibt. Nicht viel gerade, aber politisch geht in Österreich einiges ab und eine der überraschenden Konsequenzen des Abgangs von Aschbacher besteht nun darin, dass das Land einen neuen Wissenschaftsminister hat, den ich sogar persönlich kenne. Sachen gibt’s…

Der Weihnachtsmann muss umziehen!

Ok, der Weihnachtsmann muss nicht umziehen, weil es ihn nicht gibt. Aber wenn es ihn gäbe, dann würde er ja traditionell am Nordpol wohnen. Der hat mit der Geschichte aber gar nix zu tun, da geht es um den magnetischen Nordpol und der wandert langsam durch die Gegend. Das tut er aber eh immer, da muss man sich keine Sorgen machen. Aber vielleicht verzieht er sich irgendwann auch ganz tief in den Süden (wer könnte es ihm verdenken), nämlich dann, wenn es einen „Polsprung“ gibt; wenn also das Magnetfeld der Erde sich umpolt. Das hat es schon oft gemacht und das wird auch in der Zukunft passieren. Wann und wie das abläuft wird unter anderem in Östereich erforscht und darüber reden wir ein bisschen im Podcast.

Man muss sich aber jetzt keine akuten Sorgen machen. So eine Umpolung dauer ein paar tausend Jahre, währenddessen ist die Erde immer noch teilweise vor der kosmischen Strahlung geschützt und wenn alles Leben sterben würde, wenn sowas passiert, dann wäre es schon längst ausgestorben. Weihnachten kann also gefeiert werden!

Tiktok in China

In China heißt Tiktok „Douyin“ und dort kann man sich (Geld)Geschenke machen. Das passt zu Weihnachten und deswegen reden wir über die Studie „On Female Audience Sending Virtual Gifts to Male Streamers on Douyin“. Es geht um die Frage, warum Frauen Männern Geld schenken, die sie nicht kennen. Die Antworten darauf sind – zumindest meiner Meinung nach – ein bisschen trivial. Aber zumindest haben wir dabei gelernt, wie man in China dazu sagt, wenn man sich einen Stream anschaut, ohne was zu schenken: „Baipiao“, was so viel heißt wie „Zu einer Prostituierten gehen, ohne zu bezahlen“. Tja.

Emmy und der Weihnachtsmann

In der Arbeit „Emmy’s letter to Santa Claus (and a reply): Vaidya geometries and scalar fields with null gradients“ kommt zwar der Begriff „Santa Claus“ vor; das war aber auch schon alles, was ich davon verstanden habe. Der Abstract dazu lautet:

„Emmy, a child prodigy, writes a letter to Santa Claus asking for a Vaidya solution sourced by a massless scalar field with null gradient for Christmas. Santa writes back explaining why such a toy cannot be built and offers an exact plane wave sourced by a scalar field with lightlike gradient as a replacement.“

Und wer damit was anfangen kann, kann die Arbeit gerne lesen und mir Bescheid sagen, was dieser Quatsch soll 😉

Bleibt zuhause und backt Kekse!

Weihnachten zu Hause bleiben

Weihnachten und Corona! Hatten wir letztes Jahr und haben wir dieses Jahr wieder. Leider. Und schon letztes Jahr war es klug, zu den Feiertagen nicht zu verreisen und zu viele Leute zu treffen. Das ist 2021 noch klüger, weil immer noch zu wenig geimpft sind und eine noch fiesere Virusvariante ihr Unwesen treibt. Im letzten Jahr haben diverse Menschen aus Gesundheitsberufen in den USA Videobotschaften per Facebook verschickt, um die Menschen darauf hinzuweisen, Weihnachten zuhause zu bleiben. Die kann man sich hier anschauen und wie effektiv diese Aktion war, kann man in der Arbeit „Doctors and Nurses Social Media Ads Reduced Holiday Travel and COVID-19 infections: A cluster randomized controlled trial in 13 States“.

Die Antwort: Überraschenderweise hat das wirklich was gebracht! Dort wo die Botschaft verbreitet wurde, sank die Mobilität und die Ansteckungsrate. Also: Frohe Weihnachten, aber nicht zu viel rumreisen und Party machen!

Bakterienschnee aus der Kanone

Ich habe die Gelegenheit der Weihnachtssendung genutzt um Werbung für mein Buch „Eine Geschichte der Welt in 100 Mikroorganismen“ zu machen. Dort kann man nämlich auch lesen, was man über die Feiertage auch nicht machen soll: Skifahren gehen. Aus pandemischen Gründen und vor allem aus Umwelt- und Klimaschutzgründen. Schneesichere Pisten während der ganzen Saison kriegt man heutzutage nur noch durch Schneekanonen und die funktionieren nur, wenn es kalt genug ist, was immer weniger oft der Fall ist. Aber wenn man das Wasser zur Schneeerzeugung mit den richtigen Bakterien mischt, dann friert es auch bei höheren Temperaturen. Die entsprechenden Bakterien haben die Fähigkeit zur Hochtemperaturschneeherstellung zwar aus ganz anderen Gründen entwickelt; wir haben sie dennoch zu „Snow Inducer“ umgemodelt. Deren Einsatz ist aber umstritten; die Folgen der großräumigen Bakterienverbreitung in den Skigebieten sind noch nicht ganz klar. Also: Geht lieber wandern, das ist auch nett!

Rentierprobleme

Rentiere sind Weihnachtstiere und sie kommen mit der Klimakrise nicht gut klar. Der Klimawandel in der Arktis – der dort sehr viel heftigere Folgen hat als anderswo – nimmt den Tieren die Nahrungsgrundlage und sie verhungern. Und die Lebensweise der Menschen, die von diesen Tieren abhängen geht auch zugrunde.
Das ist nicht schön und auch nicht weihnachtlich, aber es ist die Realität und gegen die kann man nix machen. Die muss man wahrnehmen, auch zu Weihnachten!

… oder strickt ein wenig!

So oder so war dass die WRINT-Weihnachtsfolge des Jahres 2021. Wer entsprechende Impf- und Testnachweise hat kann, sofern die Pandemie es zulässt – am 30.12.2021 noch in den Stadtsaal Wien kommen und dort zuschauen, wie Martin Puntigam, Martin Moder, Ruth Grützbauch und ich eine Science-Busters-Show spielen. Und unter den gleichen Bedingungen findet am 31.12.2021 im Studio Moliere in Wien die Science-Busters-Silverstershow statt; gleich dreimal sogar!

Ich wünsch euch frohe Feiertage!

3 Gedanken zu „Wissenschaftliche Weihnachten VIII: Die letzten WRINTe“

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