Ich habe früher schon mal im Blog über „dunkle Galaxien“ geschrieben (hier und hier). Das sind Galaxien, die zwar vergleichbar viel Masse haben wie „normale“ Galaxien, also zum Beispiel unsere Milchstraße. Aber dafür vergleichsweise nur sehr wenig Sterne. Es sind also Galaxien, die fast komplett aus dunkler Materie bestehen und in denen sich keine Milliarden von leuchtenden Sternen gebildet haben sondern nur ein paar Millionen. Was in diesen Galaxien genau abgeht ist noch unklar – aber es sind auf jeden Fall enorm interessante Forschungsobjekte. Die deswegen auch das Thema der letzten Folge des Podcasts „Das Universum“ waren, den ich ja schon seit ein paar Monaten mit der Astronomin und Planetariumsbetreiberin Ruth Grützbauch veröffentliche.
Ruths Spezialgebiet sind Galaxien und deswegen weiß sie natürlich auch über die dunklen Galaxien Bescheid. In der Podcast-Folge erzählt sie von „Dragonfly 44“, einer Galaxie die zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung im Jahr 2016 als die „dunkelste“ aller dunklen Galaxien bezeichnet wurde. 99,99 Prozent ihrer Masse wären dunkle Materie, hieß es da. Jetzt gibt es aber neue Forschung die zeigt, dass diese Galaxie gar nicht so dunkel ist wie man dachte. Was da genau passiert ist, erklärt Ruth im Podcast. Und regt sich danach noch ein wenig über die reißerischen Methoden der publikationsgetriebenen Wissenschaft auf.
Außerdem reden wir auch noch über die kurze Landung der Raumsonde OSIRIS-REx auf dem Asteroid Bennu. Und machen vor allem das, was wir in diesem Podcast immer machen: Nämlich Fragen aus der Hörerschaft beantworten. Die Liste der Fragen die uns geschickt wird, wird zwar immer länger. Aber wir tun unser bestes – und wer gerne was wissen will, kann die Fragen gerne an fragen@dasuniversum.at schicken. Wenn das Thema der Frage cool ist, dann machen wir vielleicht auch mal eine ganze Folge dazu.
Alle bisherigen (und die kommenden) Folgen des Podcasts findet ihr auf jeden Fall hier und hören kann man „Das Universum“ überall wo man Podcasts hören kann!
Tja, sollte das in den letzten Jahren diskutierte „holografische Prinzip“ zutreffen, gäbe es aber gar keine Dunkle Materie, oder?
Wolltch eijentlich ald zletzt saje: Das hier erneut zu sehende podcast-Bild gefällt mir sehr gut!
Gibts dazu irgendwas in Richtung paper, Captain?
Was spricht eigentlich dagegen, dass sich in diesen Galaxien einfach ein entsprechend großes Schwarzes Loch befindet, das die Masse verursacht?
Naja. Du kannst die Masse messen. Aus der Bewegung der Sterne zB. Und du kannst sehen wie viel Sterne da sind. Ein SL würde sich durch Strahlung etc bemerkbar machen
Du meinst die Hawking-Strahlung?
Ich dachte, ein SL kann man nur ausfindig machen/messen durch benachbarte Sterne, die ja in diesem Fall fehlen?
Also, ich meine, so ein gewaltiges SL würde doch alle Sterne dieser Galaxien beeinflussen, obwohl das SL nicht ausfindig gemacht werden könnte weil keine direkt benachbarten Sterne, oder? Nein?
Ansonsten habe ich die Entstehung der DM/DE (in Galaxien) mit meiner TOE(Interpretation) ja schon versucht logisch zu erklären(zuletzt zum Artikel: „Neue Daten zeigen: Wir haben die Dunkle Materie nicht verstanden“ ab Kommentar 41).
@rolak:
Da fragst du den Falschen. Ich habe das Prinzip schon nicht verstanden, als es hier vorgestellt worden ist in der Besprechung eines Buchs von Brian Greene. In einer Dokumentation tauchten aber er und einige Kollegen auf und haben ihren Senf dazu abgegeben. Mathematisch scheint die Sache zu funktionieren, und es gibt Berechnungen dazu, die mit den Messungen der Hintergrundstrahlung zu korrespondieren scheint. Da hat es sogar die ESA-Sonde Planck in eine Fernsehproduktion geschafft, die offensichtlich aus den USA stammte.
Eines ist aber sicher: Das holografische Prinzip macht aus dem Universum, das schon so ein verrückter Ort gewesen ist, einen noch viel verrückteren. Aber deswegen muss es ja nicht falsch sein.
@How?(Lennon):
Nein, nicht diese Strahlung. Gemeint ist einfach die Strahlung, die von der Akkretionsscheibe erzeugt wird. Sterne in relativ engen Umlaufbahnen um die supermassiven Schwarzen Löcher sollte es allerdings auch immer geben. Die kann man natürlich nur in unserer Galaxie wirklich beobachten.
@Captain E.
„Sollte“(Hi Hi Hi!)
@How?(Lennon):
Man kann halt, soweit ich weiß, außer den supermassiven Schwarzen Löchern im Zentrum und gelegentlichen Supernovae in anderen Galaxien keine Einzelsterne auflösen. In der Milchstraße gibt es derartige Sterne, und der Bulge der Milchstraße sieht in anderen Galaxien ziemlich ähnlich aus.
Es wurde ja mal wieder kurz angerissen das Schwarze Löcher (ob primordial oder nicht) irgendwann durch Hawking-(Ab)Strahlung selbst auflösen bzw. zerstrahlen.
Mich würde hier mal der Grenz-Übergang wenn die Dinger sehr klein werden interessieren. Kann das Loch stabil bleiben wenn es sehr klein wird, also reicht es hier das die verbleibende Masse ausreichend dicht gepackt ist um das ganze stabil zu halten?
Hätte ja gedacht das es evtl. irgenwann ‚platzt’…
Kann es sein, dass ihr, beim Thema „Dunkle Materie“ folgende Veröffentlichung von G.Hasinger, dem ESA-Direktor für Wissenschaft, der also nicht gerade ein unbekannter Außenseiter ist, übersehen habt: „Illuminating the dark ages: cosmic backgroundsfrom accretion onto primordial black hole darkmatter.“ von Hasinger in „Journal of Cosmology andAstroparticle Physics“.
Als pdf hier : https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1475-7516/2020/07/022/pdf
Wenn ich es recht verstanden habe sieht er die primordialen BH als sinnvolle Erklärung für die Dunkle Materie. Oder habe ich ihn da missverstanden?
@Peter Paul: „Wenn ich es recht verstanden habe sieht er die primordialen BH als sinnvolle Erklärung für die Dunkle Materie“
Ergänzung ist aber keine Erklärung. Wir haben ja schon viel dunkle Materie gefunden: Neutrinos! Die reichen aber nicht. Und die PBH auch nicht.
@Peter Paul
Danke für den Hinweis. 🙂
Schwarze Löcher erklären die Dunkle Materie – Schwarzes Loch in unserem Sonnensystem
Wenn „ausgeschlossen“ werden kann, dass überhaupt kein zentrales/supermassives SL mehr vorhanden ist, können diese Galaxien eigentlich nur sehr alt sein, das heißt (nach meiner TOE) der zentrale Stern(explosive Phase des SL)/das z. SL und die meisten anderen Sterne/SL sind bereits zu DM/DE zerfallen und zerfallen weiterhin ins Unendliche.
Die Masse bleibt schließlich erhalten, außer die Materie, die durch SN-Explosionen aus der Galaxie(also über ihren Halo hinaus) geschleudert wird, entsprechend der Radioaktivität in unserem Mikrokosmos.
@How?(Lennon)
Wenn du schon das Bedürfnis hast dich mitzuteilen, frage ich mich warum du keine Reiseberichte schreibst. Ist doch sicher interessanter als Astronomie von der du keinerlei Grundkenntnisse hast, oder? 🙂
Was mich ein bisschen traurig macht ist, dass Tobias Cronert nicht mehr ist. :‘-(
@Karl-Heinz
Wieso? Ich kommentiere extrem selten und bin auch sonst ein sehr unaufdringlicher und ruhiger Zeitgenosse.
Meine Gedanken sind hypothetisch absolut legitim. Da ich fast überzeugt bin, dass es eine TOE oder Weltformel gar nicht geben kann, nenne ich meine Idee jetzt HOE oder Welthypothese. :p
Ansonsten immer locker bleiben…Peace!
@Karl-Heinz
Meine HOE verstößt im Übrigen gegen keine Naturgesetze nur gegen einige Auffassungen/Interpretationen.
@How?(Lennon):
Wie sollte sie auch? Deine Ideen sind dermaßen schwammig, dass man sie gar nicht falsifizieren kann. Aber köpf jetzt bloß keine Flasche Sekt! Sie ist eben auch zu gar nichts zu verwenden.
Ich bin mir mittlerweile auch fast sicher, dass das Leben(der Ursprung des Lebens) in erster Linie mit radioaktivem Zerfall zusammenhängt. Wer weiß, was das Uran/Radon, das wir aufnehmen in unseren Zellen bewirkt?
Radioaktiver Zerfall/Sternentwicklung = Leben
@Captain E.
Jaaha! Ich weiß das selbst. Man kann sie nicht „gebrauchen“.
Sie erklärt aber im Großen und Ganzen alles…recht logisch. Finde ich zumindest.
Und sie beruhigt mich irgendwie ungemein.
Ein Piccolöchen ist aber schon drin!
@How?(Lennon):
Nein, logisch ist sie leider auch nicht. Wie gesagt: Sie taugt vorne und hinten nichts, und du brauchst du daher überhaupt nicht zu wundenr, dass sie dir hier niemand abkaufen mag. Und die Profis, die du ja eigentlich überzeugen müsstest, nehmen so einen Unsinn nicht einmal zur Kenntnis.
Stell erst einmal ein Modell auf, mit dem man rechnen kann, und dann sähe die Sache schon ein klein wenig anders aus.
An deiner Stelle würde ich wohl eher zu hochprozentigeren Getränken greifen.
@How?(Lennon)
Du kannst ja mal im Kleinem beginnen und folgende Frage beantworten. 😉
Welchen Sicherheitsabstand sollte ein Nachbarstern zu uns mindestens haben, damit er nicht zur Gefahr für uns wird?
Solche Aussagen sind immer wahr, Captain, denn das bewusste Denkmodell hat kein Vorne und kein Hinten und aus falsch folgt alles.
^^Hey, das ist Verführung zur Sucht! Sucht! Wo ist Walter?
Mööönsch
HeinziKalleKarl-Heinz, dat hamwer dies Johr doch all jeliehrt: mindestens 2m und ne Maske wär auch nicht schlecht – und sei sie auch nur dazu da, Anwesenden das Besondere der Situation zu verdeutlichen.Nächste Frage.
Zum Thema Corona lass ich jetzt mal meine Intuition sprechen: Wie kann man – fürs Volk glaubhaft – neue Super-Duper-Rettungspakete durchwinken, nur damit das alte Zombie-System(mit den Reichen und Mächtigen) noch ein, zwei Jährchen länger „überlebt“?
Mein Kopf sagt: Vielleicht ist an der Extrem-Gefährlichkeit ja doch was dran?
Mehr habe ich zu diesem Thema nicht zu sagen.
Jetzt wieder zum interessanten Thema:
Da nach meiner Hypothese Supernova und Spontane Spaltung das gleiche sind(bis auf die Kosmenstufen-Größe und die Zeit), wäre die seltene Spontane Spaltung auf der Erde(Uran) wahrscheinlich DER Lebenskeim/-funke(Seele).
Schließlich produziert eine SN immer superschwere Atome=Galaxien(supermassive Schwarze Löcher/Riesen-Sterne)=Kosmen, die durch SS=SN=Urknall wiederum – eine Kosmenstufe kleiner – superschwere Atome produzieren usw.
Das würde bedeuten, dass diese Lebenskeime(Seelen) tatsächlich unsterblich sind. Seelenwanderung wäre also real und genauer ein Downsizing in das unendlich Kleine.
Und damit Folke nicht wieder mit ihren Pilzen kommt, muss es genau heißen: Superschweres Atom entspricht supermassivem Schwarzes Loch entspricht Singularität.
Oder im explosiven Prozess: „Explodierendes“ Atom(Spontane Spaltung) entspricht Supernova entspricht Urknall.
Und meine Frage #23 lässt How?(Lennon) einfach links liegen. 🙂
@Karl-Heinz
Ach so, keine Ahnung.
Müsste ich nachlesen…
@How?(Lennon)
Und bei deiner HOE bzw. TOE musst nicht nachlesen? 🙂
@How?(Lennon):
Nein.
Nein.
@Karl Heinz #13
Danke auch für deinen Link.
Jetzt wäre es natürlich interessant zu sehen, wie die wissenschaftliche Community darauf reagiert, aber wie findet man Reaktionen auf diese Veröffentlichung von Hasinger?
@Peter Paul
Entweder Florian äußert sich dazu oder ich warte bis im Spektrum der Wissenschaft oder Sterne und Weltraum ein entsprechender Artikel erscheint. Ich bin genauso ratlos wie du. 😉
@FF #33
Ich dachte aber schon, dass G.Hasinger meint, mit den PBHs nicht nur eine Ergänzung gefunden zu haben, sondern mehr.
Zur Ergänzung von #34 aus dem Abstract von Hasingers Arbeit :
„Here I assume a realistic 10^-8–10^10 MPBH mass distri-bution providing the bulk of the dark matter, consistent with all observational constraints.“
So wie ich das verstehe meint Hasinger also, dass er den größten Teil (the bulk) der DM durch PBHs erklären kann. So gesehen wäre alles andere vielleicht noch eine „Ergänzung“.
Aber wie gesagt, ich kann´s letztlich nicht beurteilen, aber so ne „kleine“ Ergänzung scheint es wohl in Hasingers Augen nicht zu sein.
@Peter Paul
Die Antwort von Florian hätte ich jetzt so nicht erwartet. Aber andererseits lese ich gerade, dass bei Sciencebusters die Vorstellung
abgesagt
abgesagt
abgesagt
verschoben ist. So was ist sicher nicht lustig. 🙁
Ich zitiere aus Spektrum Kompakt.
Massereiche primordiale Schwarze Löcher würden auf einen Schlag das Rätsel der Dunklen Materie und weitere kosmologische Probleme lösen, aber erst die Zukunft wird zeigen, ob sie gegen andere Modelle und Erklärungen bestehen können. In den kommenden Jahren werden mehrere denkbare Tests das Konzept der primordialen Schwarzen Löcher auf die Probe stellen. Vor allem besitzen wir nun mit Advanced LIGO und anderen Gravitationswellendetektoren völlig neue Instrumente zur Erforschung des Kosmos. Wenn LIGO tatsächlich Verschmelzungen aus einer ganzen Population massereicher primordialer Schwarzer Löcher entdeckt hat, dürfen wir bald viele weitere derartige Ereignisse erwarten. 2016 und 2017 vermeldeten die LIGO-Forscher neue Entdeckungen. Gravitationswellen sind etwa bei der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher mit 14 beziehungsweise 8 Sonnenmassen entstanden sowie bei einem Ereignis mit 30 und 20 Sonnenmassen. Weitere Kandidaten werden derzeit überprüft. Nach diesen ersten Beobachtungen treten Paare von Schwarzen Löchern häufiger auf als erwartet, und sie besitzen höchst divers verteilte Massen. Das würde unser Szenario bestätigen, das die Dunkle Materie durch massereiche primordiale Schwarze Löcher erklärt. Warten wir es ab – erhellende Zeiten stehen bevor.
@Karl-Heinz: „Die Antwort von Florian hätte ich jetzt so nicht erwartet.“
Wieso nicht? Ich hab das geantwortet, was ich dachte, dass ich wusste. Ich bin leider kein Experte für Kosmologie und dunkle Materie; kann auch nicht jedes paper dazu immer sofort lesen. MWn waren PBHs nicht geeignet, um die dunkle Materie komplett zu erklären (vor allem auch da bis jetzt noch niemand ein PBH entdeckt hat). Im Wesentlichen ist da die Situation nicht anders als sie es schon war. PBH sind ja auch nix anderes als ein neues „Teilchen“, dass als DM-Hypothese herangezogen wird. Müssen wir halt erstmal entdecken und dann können wir weiter schauen…
@Karl-Heinz:
Letztens habe ich noch etwas über das oben bereits erwähnte „holographische Prinzip“ im Fernsehen gesehen. Demzufolge sind aus dem Problem des Informationsverlusts bei Schwarzen Löchern Überlegungen entstanden, dass die Information quasi im Ereignishorizont eingraviert wird. Das wurde dann auf das gesamte Universum erweitert.
Das Faszinierende ist jetzt aber folgendes: Die darauf aufgebaute Mathematik scheint aufzugehen und die bisher bestehenden Widersprüche zwischen Relativitätstheorien und Quantentheorie aufzulösen. Wie sagte dazu einer der gezeigten Wissenschaftler? „Wenn die Mathematik funktioniert, ist das immer ein Grund, einmal genauer hinzuschauen.“
Und das ist schon mal um Längen mehr, als viele dieser selbsternannten Welterklärer hinbekommen.
@Captain E.
Die Bezeichnung AdS/CFT correspondence liest sich aber lustig. Im ersten Moment dachte ich, es handle sich um eine Krankheit. 😉
@Florian Freistetter
Danke für die Antwort. Jetzt bin ich mit der Antwort zufrieden.
Und falls mal Sciencebusters in meiner Gegend ist und es möglich ist die Vorstellung zu besuchen, …
da freue ich mich schon darauf. 🙂