In unserer Milchstraße gibt es 36 außerirdische Zivilisationen (35, wenn man uns nicht mitzählt)! Haben Wissenschaftler berechnet. Mit echter Mathematik und so. Steht überall in großen Schlagzeilen in den Medien. Es gibt sogar eine wissenschaftliche Facharbeit dazu – „The Astrobiological Copernican Weak and Strong Limits for Extraterrestrial Intelligent Life“ – die 47 Seiten lang und voll mit Formeln und Zahlen ist. Wo auch tatsächlich genau das drin steht: Dass es in unserer Milchstraße mindestens 36 außerirdische Zivilisationen geben sollte die fähig wären, mit uns zu kommunizieren. Was aus all dem aber definitiv nicht folgt, ist dass es diese 36 Zivilisationen tatsächlich gibt. Um das festzustellen muss man aber zumindest ein klein wenig genauer auf die Forschungsarbeit schauen und nicht nur immer wieder diese eine spektakulär klingende Zahl von „36 außerirdischen Zivilisationen!!“ wiederholen.
Sich über außerirdisches Leben Gedanken zu machen ist absolut nicht verwerflich und durchaus Teil der seriösen Astronomie. Selbst dann, wenn man sich über intelligentes außerirdisches Leben macht und darüber, ob und wie man mit solch einer Zivilisation Kontakt aufnehmen oder sie entdecken kann. Und natürlich kann man auch Statistik betreiben und versuchen zu schätzen, wie häufig (intelligentes) Leben im Universum sein könnte. Das Problem an der Sache mit der Statistik ist allerdings das wir als Grundlage für sämtliche Schätzungen bis jetzt nur genau einen einzigen Datenpunkt haben (nämlich die Existenz unserer eigenen Zivilisation) und den noch nicht mal vernünftig verstanden haben. Und wenn man aus einem einzigen Datenpunkt Vorhersagen ableiten will, muss man ganz genau darauf aufpassen, was man tut.
Tom Westby und Christopher J. Conselice von der Universität Nottingham die die aktuelle Arbeit verfasst haben, haben das getan. Ich möchte jetzt nicht die komplette, sehr ausführliche Facharbeit nacherzählen. Im Prinzip geht es um die bekannte „Drake-Gleichung“. Die stammt aus dem Jahr 1961 und mit ihr soll es möglich sein, exakt zu berechnen wie viele andere Zivilisationen in unserer Milchstraße existieren. Was in der Theorie sogar stimmt. In der Praxis aber nicht, wie ich zum Beispiel hier ausführlich erklärt habe. Denn um die Rechnung durchführen zu können muss man zum Beispiel wissen, wie viele Planeten in der Milchstraße lebensfreundliche Bedingungen aufweisen. Oder auf wie vielen Planeten Leben entstanden ist. Und das wissen wir eben nicht. Das können wir nur schätzen und nicht mal das können wir vernünftig. Die Drake-Gleichung kann daher beliebige Ergebnisse liefern, je nachdem welche Schätzwerte man da einsetzt.
Westby und Conselice haben die Drake-Gleichung ein wenig modifiziert so dass man weniger schätzen muss. Aber auch da kommen Zahlen drin vor, die wir schlicht und einfach (noch) nicht kennen, zum Beispiel die Menge an Planeten die sich in der sogenannten „habitablen Zone“ um ihren Stern befinden und lebensfreundliche Bedingungen aufweisen. Ich will gar nicht auf die Details dieser „neuen Drake-Gleichung“ eingehen. Viel wichtiger sind nämlich die Annahmen die Westby und Conselice treffen um ihre Berechnungen durchführen zu können. Das sind im wesentlichen zwei unterschiedliche Annahmen: 1) das „Weak Astrobiological Copernican scenario“ das besagt, dass intelligents Leben auf einem Planeten mit entsprechend lebensfreundlichen Bedingungen frühestens nach 5 Milliarden Jahren entstehen kann. Und 2) das „Strong Astrobiological Copernican scenario“ laut dem sich intelligentes Leben auf einem Planeten mit entsprechend lebensfreundlichen Bedingungen immer 4,5 bis 5,5 Milliarden Jahren nach der Entstehung so eines Planeten bilden kann.
Die Begründung für beide Annahmen lautet: Bei uns auf der Erde ist genau das passiert. So was kann man natürlich machen. Wenn es auf der Erde intelligentes Leben und auf der Erde dieses intelligente Leben circa 5 Milliarden Jahre nach der Entstehung des Planeten entstanden ist, dann kann man das zum allgemeinen Prinzip erheben und sagen, dass es so wie bei uns auch überall anders abläuft. Denn warum sollten wir ein Spezialfall sein? Wie gesagt: Das kann man machen. Man muss sich aber auch darüber im Klaren sein, dass man hier sehr viel auf sehr wenig aufbaut. Klar, es wäre seltsam, wenn wir ein Spezialfall wären. Aber was heißt schon „Spezialfall“? Wir wissen zum Beispiel, dass ein Stern mit Planeten absolut nichts besonderes ist. Jede Menge Sterne haben Planeten. Aber wir haben in den letzten Jahrzehnten auch gelernt, dass da eine große Vielfalt gibt. Wir haben bei anderen Sternen Planetentypen gefunden, die es bei uns nicht gibt – riesige Gasplaneten in unmittelbarer Nähe des Sterns („heiße Jupiter“), Gesteinsplaneten die größer als die Erde sind („Supererden“), usw – und trotz langer Suche haben wir noch kein Planetensystem entdeckt dass so aussieht wie unser Sonnensystem. Planeten an sich sind also nicht speziell. Aber vielleicht ist die konkrete Struktur unseres Sonnensystems etwas, was man nicht sehr oft findet? Wissen wir momentan schlicht und einfach nicht…
Genau so ist es mit dem Leben. Auf der Erde ist definitiv Leben entstanden; vor circa 3,5 Milliarden Jahren. Und nachdem dieses Leben 3,5 Milliarden Jahren recht zufrieden damit war, als Mikroorganismen und simple Einzeller zu existieren, ist vor – aus astronomischer Sicht – kurzer Zeit komplexer geworden und quasi erst gestern ist dann auch intelligentes Leben entstanden. Warum? Und warum erst so spät? Wissen wir nicht… Wir wissen nicht, was genau alles für Bedingungen erfüllt sein müssen, damit überhaupt Leben entsteht und wir wissen nicht, was konkret passieren muss, damit aus Leben intelligentes Leben wird. Ebenso wissen wir nicht, auf welchen Zeiträumen sich das abspielt und ob die 3,5 Milliarden Jahre „Wartezeit“ auf die irdische Intelligenzt typisch sind oder nicht.
Die Annahmen die Westby und Conselice getroffen haben kann man also durchaus treffen. Aber nur weil man sie getroffen hat folgt daraus nicht, dass sie auch die Realität beschreiben! Man muss halt irgendwelche Annahmen treffen weil man sonst überhaupt keine Berechnungen durchführen kann. Mit diesen Annahmen (es gibt auch noch ein paar andere Fälle die in der Arbeit untersucht worden sind) und diversen konkreten astronomischen Daten über die Häufigkeit und das Alter von Sternen, Planeten, und so weiter; mit Schätzungen über die Lebensdauer von Zivilisationen und jeder Menge Statistik kann man dann diverse Zahlen berechnen. Eine davon ist die mit den 36 außerdirdischen Zivilisationen. Was in den Medien aber meistens nicht erwähnt wird, sind die Fehlergrenzen. Denn wir haben die Sterne und Planeten ja nicht Stück für Stück abgezählt; die aus den Beobachtungsdaten abgeleiteten Werte sind mit Fehlern behaftet und das führt zu Fehlern beim Ergebnis. Und in dem Fall sind es nicht exakt 36 Zivilisationen. Sondern irgendwas zwischen 4 und 211 Zivilisationen!
Aber hey! Immerhin mindestens 4 Alienzivilisationen! Oder halt 3, weil wir selbst stecken in der Rechnung ja auch drin! Mindestens drei außerdirdische Völker in unserer Galaxis; das ist doch eine sehr coole Information! Im Prinzip schon – aber selbst dieser untere Wert des Fehlerbalkens basiert auf der Annahme das sich Leben anderswo genau so entwickelt wie es das hier bei uns getan hat. Wenn man an diese Annahme glaubt, kann man auch an die 3 oder 36 oder 211 Zivilisationen glauben. Und wenn man nicht an die Annahme glaubt, dann kann man auch an irgendwelche beliebigen anderen Zahlen zwischen 1 und unendlich glauben.
Ich sage nicht, dass solche Arbeiten wie die von Westby und Conselice unnötig oder schlecht sind. Das sind sie definitiv nicht. Man kann durch die Beschäftigung mit diesen Themen sehr viel lernen. Was man aber eben nicht lernen kann ist die genaue (oder selbst geschätzte) Anzahl an außerirdische Zivilisationen. Dazu haben wir schlicht und einfach nicht genug Informationen. Wir müssen entweder vernünftig verstehen wie und unter welchen Bedingungen (intelligentes) Leben entsteht. Oder mindestens noch einen weiteren Datenpunkt (d.h. eine andere Zivilisation) finden. Beides wird vermutlich nicht so schnell passieren…
Wenn man seinen Horizont erweitern kann, dann ist das gut ! Herr Freistetter, ein Plus für diese Neuigkeit.
Ich halte es für einen Trugschluss, dass sich intelligentes Leben überhaupt entwickeln MUSS, quasi als Krone der Schöpfung. Der frühe Homo hat in einer ökologischen Niesche gelebt, die durch sehr spezielle Bedingungen entstanden ist. Er war ein Universalist in einer sich schnell verändernden Umgebung und konnte wohl gerade noch so mit seiner Intelligenz ausgleichen, was ihm körperlich gefehlt hat. Dieses Konzept ist wohl sehr knapp gut gegangen, wenn man die genetischen Flaschenhalse ansieht, den es in unserer Vergangenheit gab.
Leben ist sicher nichts außergewöhnliches im Universum…aber das das leben überhaupt „überlebt“ und sich in Galaxien ausdehnt ist sicher nicht so häufig der Fall… wie angenommen in diesem Paper.
…
Würde auf max.12 Technische Zivilisationen setzen…
Also bei „außerirdisch“ würde ich uns nie mitzählen. Also 36, davon 35 außerirdisch.
Überhaupt gibt es in unserer Entwicklungsgeschichte viele Zufälle, deren Wahrscheinlichkeit gar nicht abschätzbar ist. Wenn das Leben immer im Meer beginnt, dürften die dominanten Landlebewesen zuerst immer reptilienartig sein. Unsere Dinosaurier sind aber nicht durch die Evolution ausgestorben, sondern durch einen Asteroiden. Der ist genau im richtigen Moment eingeschlagen, als es schon Säugetiere gab die das überleben und zur neuen dominanten Gattung werden konnten.
Oder der irdische Mond, dessen Entstehung durch Zusammenstoß auch ein extremer Zufall gewesen ist, der die Erdrotation aber entscheidend verlangsamt hat sodass es hier heute so gemütlich ist.
Außerdem braucht man nicht nur einen Planeten in der habitablen Zone, sondern eine zweiten wie Jupiter, der die meisten großen Brocken aus dem System fischt. Aber eben nicht alle, siehe oben..
Wieder ein Beispiel dafür, dass sich die Physik in Richtung Esoterik wandelt.
Man hat noch nicht verstanden, warum sich Leben auf der Erde entwickelte – aber man rechnet fleißig drauf los.
Man darf solche Rechnungen ohne irgendeine belegbare Grundlage natürlich gerne anstellen – aber dann sollte man auch klar sagen, dass dies Esoterik ist.
Konkret gesagt wissen wir noch nicht einmal, ob es überhaupt einen zweiten Planeten gibt, auf dem die Entstehung von Leben möglich ist.
Unter „Esoterik“ würde ich das noch nicht einordnen. Nicht jede Spekulation ist esoterisch. Es ist und bleibt aber Spekulation. Einzig sicher ist die Untergrenze für technische Zivilisationen in unserer Galaxie: Die liegt bei 1.
Die von den Astronomen beigesteuerten Faktoren der Drake-Gleichung sind vermutlich, obwohl extrem ungenau, immer noch die genauesten. Völlig unbekannt ist doch im Grunde die Wahrscheinlichkeit für eine zivilisationsbildende Spezies. (Aufgabe der Evolutionsbiologie) Ebenso unbekannt ist auch die Wahrscheinlichkeit mit der eine zivilisationsbildende Spezies in der Lage ist eine Technologie zu entwickeln. (Aufgabe der Soziologie) Wenn ich beide Werte mit jeweils 1e-6 abschätze (also 1e-6 x 1e-6 = 1e-12), leuchtet ein, warum noch kein Alien mit uns Kontakt aufgenommen hat.
Aber vielleicht ist meine Schätzung ja auch völlig falsch. Wer weiß….
> Sondern irgendwas zwischen 4 und 211 Zivilisationen in unserer Galaxie!
Kann einer bitte daraus die Entfernung zwischen zwei „benachbarten“ Zivilisationen ausrechnen? Eine grobe Abschätzung genügt mir schon.
Mindestens einMeterFuffzich.
Oder war Dir das jetzt vielleicht doch etwas zu grob abgeschätzt, Hugo?
@ rolak:
Und ohne Corona?
Mußt Du auch nicht, Heljerer, das sind bloß *how to
nameblame it* proaktive InbesitznahmeVersuche seitens des Sehers.btw: seit längerem, wenn auch nur ab+zu+sonstwo gefunden/lesen, kleine Neugiernachfrage wg des nicks: Gehe ich recht in der Annahme, daß der ein wenig mit sakraler Farbe zu tun hat?
Die 5DM liegen schon auf dem Schweinderl…
Schwierig, sehr schwierig, Joseph. Spontan käme ein ‚≥3Ly‘ wg des Abstandes zum NachbarBlog. Doch wenn ich so bedenke, daß mir erst gestern
tC einer mit seiner Einkaufskarre in die Hacken fuhr – vielleicht doch nur ‚bis unters Bett‘? Kindermund tut Wahrheit kund, heißt es doch…
Grob gerechnet bei 211 Zivilisationen ca. 4000 LJ.
Je nachdem wie man rechnet kann auch ein bisschen mehr oder weniger rauskommen (den inneren Teil der Galaxie darf man z.B. nicht berücksichtigen, da wahrscheinlich nicht habitabel).
Ich sehe gerade:
Der Abstand wurde in der von Florian Freistetter verlinkten Literatur auch berechnet.
Bei 36 Zivilisationen: 17000 Lj.
Bei 211 Zivilisationen: 7000 Lj.
Die haben sich etwas genauer damit beschäftigt. Ich habe bei meinen 4000 Lj. nur ganz schnell und grob gerechnet.
Die Datenbasis ist einfach zu dünn, um hier etwas Konkretes berechnen zu können.
Dazu kommt, dass eine Zivilisation für ihre die technische Entwicklung diverse Ressourcen (z.B. Metalle, Energie, Wissen) benötigt. Technologien bauen aufeinander auf. Die Entwicklung einer Technik zur Kommunikation mit anderen Zivilisationen auf entfernten Planetensystemen ist ein „Nebenprodukt“ anderer Technologien und kann nicht unabhängig erreicht werden (eine „mittelalterliche“ Zivilisation baut noch keine Radioteleskope).
Technologien werden unter Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt, um nützliche Dinge herzustellen. Nützlich ist alles, was das Leben erleichtert und angenehmer macht. Ein Problem dabei ist, dass die Anwendung von Technologien oft negative Nebeneffekte auf die Natur hat, diese z.T. sehr stark stören und damit auch die Lebensgrundlagen vieler Lebewesen des Planeten beeinträchtigen kann. Dies könnte auch die Dauer einer Hochzivilisation negativ beeinflussen.
Bei den Entfernungen zwischen den Planetensystemen kann wohl nur eine einseitige Kommunikation stattfinden: Man sendet und hofft, dass es irgendwo Empfänger gibt, die etwas mit dem Gesendeten anfangen können. Eine eventuelle Rückantwort könnte man, wenn sie denn überhaupt käme, nur Jahrzehnte oder Jahrhunderte später erwarten. Wobei die Frage ist, was man einem unbekanntem Empfänger (außer der Tatsache, dass man existiert) mitteilen will. Eine Sendeanlage bindet für ihren Aufbau und Betrieb erhebliche Ressourcen. Es wird daher immer auch Gegner geben, die diese Ressourcen lieber anderweitig verwenden wollen. Wenn alle aber nur darauf warten, bis sie die Signale anderer empfangen können, dann sendet keiner.
Der indirekte physische Kontakt, also das Aussenden entsprechender Sonden, benötigt noch mehr Ressourcen und ein direkter Kontakt wäre nur unter immensem Aufwand möglich. Eine Reise zu einem anderen Planetensystem wäre etwas ganz anderes als eine Autofahrt in die nächste Stadt oder selbst eine Schiffsreise zu einem anderen Kontinent. Ein Flug über die Distanz von mehreren Lichtjahren würde Jahrhunderte dauern. Da wäre es sicher, dass sich die Gesellschaftsstrukturen der Zurückgelassenen und der Reisenden auseinander entwickeln werden.
@rolak
Die 5 DM kamen aber immer für ein „nein“ ins Schweinderl.
Ja sicher doch, Heljerer, Raten ist Zocken und beim Zocken mußt du bereit sein, zu zahlen.
Oder wie ein Wetteinsatz, den mußt du auch bringen, selbst wenn du dir sicher bist.
Mich würde mal interessieren, wie und ob die Drake-Gleichung eine intelligente Zivilisation überhaupt definiert. Es würde mich nicht wundern, wenn nach einer Überarbeitung des Begriffes „Intelligenz“ und unter sehr konservativen Annahmen am Ende 0 raus käme – und nicht etwa 1. Weil es zweifelhaft ist, ob wir selbst wirklich in das Muster fielen.
@Adam:
Das du darüber reflektieren kannst (was ich übrigens gelegentlich auch tue) ist allerdings ein klarer Beweis für mindestens 1.
@Heljerer:
*himmelnochmal*
Was nu? 5er ins Schweinderl oder nicht?!
Erkläre er sich! Ich bin neugierig!
@PDP10
Vielleicht.
Vielleicht sind wir aber auch nur die Blinden, die blind geboren wurden, blind blieben, blind sterben werden und dazwischen über Farben philosophieren.
Vielleicht ist das, was wir unter „Intelligenz“ verstehen aus Sicht einer hypothetischen anderen Spezies nicht mal einen Begriff wert.
Vergleichbar damit, wie wir Ameisen betrachten: sie verhalten sich nach einem Muster, sie agieren komplex, aber wir sprechen bei ihnen nicht von Intelligenz oder gar Bewusstsein. Nur von Vorläufern davon, auf Basis von Instinkten, genetischen Programmen, Affekten und so weiter.
Was ist, wenn wir aus Sicht Anderer genauso sind? Nur Vorläufer. An der Schwelle zur Intelligenz, mit einem nur rudimentär funktionierenden Bewusstsein ausgestattet, geleitet von Trieben, Affekten und so weiter.
Ich weiß nicht, was Intelligenz ist.
Schon gar nicht weiß ich, was Bewusstsein ist.
Mein „gesunder Menschenverstand“ sagt mir: Joa, die Milchstraße ist dermaßen groß, da wird es außer uns schon intelligentes Leben geben. Und wenn nicht bei uns, dann vermutlich in anderen Galaxien.
Ich denke mit diesem Gedanken bin ich nicht alleine. Diese wissenschaftliche Facharbeit scheint mir genau das zu sein: Eine Ausformulierung dessen was eh schon viele glauben, aber formuliert basierend auf mathematischen Prinzipien.
Cool!
Adam #21
Intelligenz ist Struktur mit Fehlern. Dazu kommt eine Prise Phantasie + ein TL Sehnsucht nach Symmetrie und Ordnung + 500 g Gefühl.
@bote (daher auch @Aam und @PDP):
Das ist genau der Fehler. Du kennst (maximal) die Intelligenz, die Menschen sich selber zuschreiben, deswegen definierst du Intelligenz immer so, daß zumindest einige Menschen ins Schema passen.
Es reicht bereits der Ansatz, daß Intelligenz die Fähigkeit ist, Probleme ohne physische Gewalt zu lösen. Dann sind wir aber SOWAS von raus.
Man kommt sich wie ein hier gestrandetes Alien vor, wenn einem seit Jahrzehnten das Leben zerstört wird. Wäre sicher gerne woanders, wo zudem das elende Krepieren entfällt, weswegen sich manche kryokonservieren lassen, was mir extrem unwahrscheinlich vorkommt.
Aus Langeweile umfassende Erkenntnisse über den Menschheitszustand, Ursachen und Abhilfe: https://neutronenquellen.eu5.org/Immunsystem/ Zu Aliens Seite 13 und 14.
Weitere Erkenntnisse wären nützlich.
Sterberei ist abstellbar und längst hätten wir unbegrenzt aus dem All erdnah abschöpfbare Energie. Passt das gar nicht ins Weltbild, denBeitrag einfach löschen.
@Bullet
Ja.
Ich glaube, dass „Intelligenz“ ein ähnlicher Begriff ist wie „Gott“, „Seele“ oder „Welt“.
Jeder glaubt zu wissen, was gemeint ist, aber niemand weiss es wirklich. Jeder hat andere Assoziationen, andere Kriterien, andere Bilder, andere Emotionen, ein anderes damit einher gehendes Wissen, andere Trigger, andere Erwartungen, Hoffnungen und Ängste, eine andere Semantik.
Vielleicht trifft das sogar auf die meisten Begriffe zu (woher weiss ich, ob mein Blau auch dein Blau ist?), aber bei diesen hier genannten wird es besonders deutlich.
Es würde mich nicht überraschen, wenn wir eines Tages einen Erstkontakt haben sollten, der aber nicht uns gilt, sondern Delphinen und Walen ala Star Trek IV. Spätestens dann wüssten wir, was einige von uns schon immer ahnten: dass wir uns überbewertet haben, dass „Intelligenz“ aus Sicht anderer an ganz anderen Dingen gekoppelt ist.
So oder so, der Mensch muss noch sehr viel lernen.
Adam, Bullet
der Hintergrund war ja die Ameise und ob man der Intelligenz zubilligen kann. Wenn die Struktur des Denkens schon anglegt ist, dann ist Intelligenz angeboren, gar nicht mehr geheimnisvoll, nur noch quantitiv zu bestimmen.
Tatsächlich lernt der Mensch und auch die Tiere aus Erfahrung. Und wenn man das Verhältnis zwischen der Komplexität der Erfahrung und der Verhaltensänderung heranzieht, dann hat man das, was Intelligenz ausmacht, das Abstraktionsvermögen.
@bote
Ich habe Informatik und Psychologie studiert, habe mich in beiden Fällen eine Zeitlang mit Intelligenz beschäftigt und ich habe keinerlei Ahnung, was diese ist. Bei mir lief das nur nebenbei, aber einige Intelligenzforscher, die das professionell betreiben, sagen dasselbe.
Neuronale Netze und lernende Maschinen lernen ebenfalls aus Erfahrung. Sind sie deswegen intelligent? Um das beurteilen zu können, müssten wir zunächst mal instande sein unsere eigene Intelligenz beurteilen zu können. Und wie schaut’s da aus?
Wir entwickeln Tests, die räumliches Vorstellungsvermögen testen, logisches Verständnis, Zahlen-Reihen-Zusammenhänge, mathematische Begabungen, technisches Verständnis, Kausalitätswahrnehmung, Mustererkennung und diverses Weiteres. Das messen wir auf Zeit, erzeugen also ungewollt Stress, um eine einheitliche Skala zur Bemessung zu haben und verfälschen alleine dadurch schon das Ergebnis. Dann bilden wir einen Durchschnitt, wir nennen es dann den Intelligenzquotienten und haben fertig.
Haben wir?
Was genau haben wir denn getestet? Doch nur räumliches Vorstellungsvermögen, logisches Verständnis, Zahlen-Reihen-Zusammenhänge usw. Wir unterstellen also, dass jemand, der entweder in einigen dieser Teildomänen exzellente Ergebnisse aufweist, mit denen er dann die schlechten in anderen ausgleicht oder jemand, der in allen durchschnittliche Ergebnisse aufweist oder jemand, der in allen hervorragende zum Besten gibt, intelligent ist.
Wenn da jemand also mit reinem Bauchgefühl einen Menschen einschätzen kann binnen einer Sekunde oder ein Bild malen kann, über das noch Generationen später gesprochen wird oder Menschen in Not hilft und überzeugt ist, dass es das Wichtigste ist, was ein Mensch können und wollen muss – aber den Zusammenhang bei 2, 4, 6, 8, 10 , x? nicht erkennt, keine 12 da hintippert, sondern eine 13, dann sagen wir, er wäre nicht intelligent. Ist das intelligent? Ist es intelligent Intelligenz zu testen, die wir nicht mal beschreiben können? Eher nicht so, gelle?
Es ist so, als würde man in der Physik das Volumen des Planeten Erde messen wollen, indem man jedes Gebäude vermisst, jeden Gartenzaun, jeden Teich, jedes Quadratmeterchen Oberfläche. Und was ist mit dem Rest? Da hätte man wortwörtlich die Sache nur angekratzt, wenn man bedenkt, wie dünn die Erdkruste ist. Genau dasselbe Problem gibt es bei Intelligenz.
Wäre es anders, gäbe es keine IntelligenzFORSCHER (!). Wäre es anders, hätten wir nicht solche Probleme bei KIs. Und zwar in einem doppelten Sinne: einerseits sie zu konstruieren und andererseits zu rekapitulieren, was genau sie da eigentlich gemacht haben – wie die GO-KI. Wir stochern im Nebel, tasten uns vor. Aber wissen tun wir nur sehr, sehr wenig.
Und selbst im Erfolgsfalle wüssten wir gerade mal, wodurch sich UNSERE Intelligenz auszeichnet – wie es Bullet schon richtig sagte. Ob sich das aber auf Maschinen übertragen lässt, ob dieselben Kriterien für andere Spezies genauso gelten – wieder ein großes Fragezeichen. Stanislaw Lem hat mit dem SF-Roman „Solaris“ gezeigt, wie andersartig eine fremde Intelligenz sein kann. Völlig inkompatibel gar. Sie mit unserer zu vergleichen wäre nicht nur der Vergleich von Äpfeln und Birnen, sondern von Autos und Wasserwellen.
Es könnte daher ohne Weiteres möglich sein, dass wir intelligente Aliens gar nicht erkennen und / oder verstehen werden.
Meiner Meinung nach wäre es Intelligent, sich NICHT für intelligent zu halten, dann hinterfragt man mehr und achtet nicht so sehr auf herausbrechende Zacken aus nicht vorhandenen Kronen. Das hilft beim Menschsein, das kompliziert einfach oder einfach kompliziert ist.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Solaris_(Roman)
Adam
Intelligenz ist ein Oberbegriff, so wie Energie. Erst wenn mann etwas genaues meint, z.B. Sprachverständnis, soziale Kompetenz, Gedächtnis, dann kann man sie messen.
Karl-Heinz
Wir wissen noch nicht mal was die Schriftzeichen der Mayas im Einzelnen bedeuten, da brauchen wir uns um die Aliens gar nicht zu bemühen.
Vielleicht ist im Gen-Code der Menschen eine verschlüsselte Nachricht der Aliens? Man sollte mal Klausi fragen.
Nicht viel Neues seit Enrico Fermi. Sollten die Außerirdischen sich überlegen, die geklauten New Yorker Mülltonnen wieder zurückbringen, werden sie sich angesichts von Corona das genau überlegen.
@bento
Nein, so einfach ist es nicht, weil in Wirklichkeit sehr viel auf sehr vielen Ebenen verarbeitet wird, unabhängig davon, was und wieviel davon an das reflektorische Bewusstsein direkt zurück übermittelt wird. Selbst etwas vergleichbar Einfaches wie Gedächtnis funktioniert nicht so simpel, wie man vielleicht meint. Man denkt bei einer „1“ eben nicht einfach nur an den simplen mathematischen Wert einer 1, einer ungleich und größer null, eines singulären Vorhandenseins von etwas, eben genau ein mal. Das scheint nur so. Sie löst auch Emotionen, Erinnerungen und weitere Prozesse aus – die ihrerseits keinesfalls statisch sind, das berühmt-berüchtigte „Früher war alles besser“, die nachträgliche Einfärbung und selektivistische, halbbewusste Veränderung von Erinnerungen bis hin im Extremfall: zum Geschichtsrevisionismus.
Im astro- oder exobiologischen Bereich gehen wir meist von konvergenter Evolution aus, erwarten also, simpel ausgedrückt, überall „dasselbe“ Prinzip. Doch das muss nicht der Fall sein. Wir haben uns auf einer Welt entwickelt, die sowohl komplementäre (Symbionten), als auch kompetitive (Fressen und gefressen werden) Organismen hervor gebracht hat. Holt man aber nun die Lupe hervor, dann sieht man, dass bei den wahrscheinlich weiter verbreiteten kompetitiven Lebensformen Komplentäres eine große Rolle spielt. Was wären wir ohne unsere Darmflora, ohne Bakterien? Tot.
Eigentlich sind wir ein Staatswesen, vergleichbar mit Quallen – und dann doch nicht, je nachdem, wo man die Messlatte ansetzt. Doch davon hängt sehr viel ab! Davon hängt z.B. ab, ob wir uns als Individuum wahrnehmen oder nicht. Davon hängen Selbstorganisationsprozesse ab. Neuronale Signalmuster sind solche.
Innerhalb derer kann es reflektive Teile geben, die mal schneller und direkter schalten, also in Form von Triggern, die auch eher die Tendenz zur Abgabe chemischer Botenstoffe haben, wir nennen sie grob vereinfacht „Gefühle“, mal komplexere Muster annehmen, nennen wir sie mal „rationale Gedanken“. Beide Muster können aber durchaus abweichen beim jeweiligen Individuum. Die Trennung zwischen Emotio und Ratio ist eine tendenziell willkürliche, die in der Realität keinesfalls so scharf gezeichnet ist. Zwar haben wir beobachtet, dass in der linken Hemisphäre vermehrt Signale der Kategorie II (also Ratio) und in der rechten eher solche der Kategorie I (also Emotio) stattfinden, aber eine so saubere Trennung, wie man sie z.B. bei einem Computer erwarten würde (Bilder in Ordner A, Texte in Ordner B) findet so nicht statt.
Also ist die Vorstellung von „Sachlichkeit“ oder „Rationalität“ in einem unberührten, kühl-distanzierten, überautistischen Sinne eines Mr. Spock eine Illusion. So etwas wie Sachlichkeit gibt es nicht, diese ist nur ein Konstrukt oder Ideal, das wir uns geschaffen haben, woran wir uns aber nur extrem schwer halten können, ob wir es wollen oder nicht. Das widerum bedeutet, dass Gefühle permanent zugegen sind. Wir sind keine Computer.
Besonders deutlich wird das, wenn man sich mit Linguistik beschäftigt und Etymologie betreibt, v.a. im Kontext anderer Kulturen, als der eigenen. Im Chinesischen ist Beijing (Peking) die Hauptstadt, das Symbol dafür erinnert an ein großes Haus. Also finden semantische Wort-(griech.: Logos, Logik, Ratio) und Bild (Emotio)-Verschmelzungen statt auf kultureller Assoziationsbasis. Doch das ist noch harmlos. Betrachtet man Synästheten, geht dieser Prozess viel weiter. Da ist dann die Rede von einem „kalten Blau“, einem „warmen Rot“. Oder noch mehr: „Es riecht so abgestanden, es riecht alt, es riecht … blau!“. Eine Verarbeitung auf vielen Ebenen, die aber nicht bei jedem Menschen gleich abläuft und deren bewusstwerdende Anteile auch nicht immer gleich sind. Das reinste babylonische „Sprachen“-Chaos also.
Definierten wir nun also mal beispielsweise Intelligenz als Fähigkeit abstrakter Datenverarbeitung und zögen wir dazu den uns bekannten, am meisten abstrakten Formalismus dazu hervor, also die Mathematik, messten wir die Richtigkeit der Ergebnisse und werteten sie anhand eines Zeitindexes, dann wären wir überzeugt davon, dass Person A intelligenter ist als Person B. Tatsächlich hätte diese Messung aber etwas ganz anderes ausgesagt, nämlich dass Person A ganz ANDERE Prozesse verarbeitet, als Person B. Eine Wertung davon ist schon sehr fraglich, aber eine Übertragung auf die vermeintlichen Qualitäten ganzheitlicher Verarbeitungsprozesse wäre wissenschaftlich falsch. Daher bin ich seit meinem Studium ein entschiedener Gegner solcher Tests. Weil sie nicht messen, was sie vorgeben zu messen. Eigentlich messen sie nur Konzentrationsfähigkeit und evtl. vorhandene Neigungen – und leiten davon allgemeine geistige Kompetenz ab, die aber SELBST das gesamte Muster ist, welches mit keinem Test erfasst werden kann. Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Wir stellen die Frage welches Auto nun besser ist, ein Fiat oder ein Ferrari. Besser WOFÜR? In der Innenstadt gewinnt Fiat, auf der Autobahn Ferrari – aber auch nur, wenn sie frei ist.
Schon innerhalb von soziologischen Strukturen, als auch im individuellen Bereich gibt es aufgrund dieser Komplexität eine unüberschaubare Fülle an Missverständnissen, die die menschliche Sprache nur sehr leidlich lösen kann. Weil nach allem, was wir wissen es nicht DIE eine Intelligenz gibt, sondern genauso viele, wie es Menschen gibt. Übertragen wir also diese extrem komplexe Situation auf andere Lebewesen, gar von einem anderen Sternsystem, gar von einem, auf dem der vorherrschende Trend komplementär war – dann war’s das für uns. Gar nichts mehr würden wir verstehen oder messen können. Und wenn wir nur schauten, wie gut sie in Mathe sind, könnten wir denken, wir hätten es mit genialen Wesen zu tun. Dabei wären es „nur“ Taschenrechnerartige Von-Neumann-Sonden, die gerade mit ihrer Reproduktion beschäftigt sind und noch weniger wissen, was Intelligenz ist, weil das nicht ihr Job war.
Intelligenz und Bewusstsein, was das ist – das gehört zu den schwierigsten Dingen, mit denen wir Menschen je konfrontiert wurden. Weil es nur eine Ersatzfrage für eine viel ältere ist:
Wer sind wir?
Wo wir gerade von Verabeitung auf vielen Ebenen reden: keine Ahnung wie ich auf „bento“ kam. Sorry, meinte natürlich „bote“ 🙂
Hunger, eindeutig Hunger, Adam.
Ertappt 😀
@ Adam, # 32:
Danke für den in mehrfacher Hinsicht wunderbaren Kommentar.
Auch deshalb, weil du komplizierte Dinge/Gedanken/Zusammenhänge anschaulich und verständlich darstellst/formulierst und ganz ohne Fach-Termini auskommst.
Das gibt es ganz selten – leider viel zu selten.
Leute wie dich bräuchte man in der Wissenschaftskommunikation – damit die endlich besser wird …
Apropos „Wissenschaftskommunikation“:
Hier sei für Interessierte nochmal der Text der Rede von Julika Griem (DFG, 2018) verlinkt:
https://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/2018/181107_keynote_fwk18_griem.pdf
„Forum Wissenschaftskommunikation 2018
Zumutungen. Wissenschaftskommunikation und
ihre Widersprüche
Prof. Dr. Julika Griem (Vizepräsidentin der DFG)“
Bin übrigens seit Jahrzehnten Stanislaw Lem-Fan.
P. S.:
Vielleicht war es doch nicht der „Hunger“ wg. „bento“ – sondern eher (irgendwo im Hinterstübchen) der Titel des mittlerweile eingestellten SPIEGEL online-Magazins für junge Leute … ? :
https://www.nzz.ch/feuilleton/medien/bento-macht-dicht-haltungsjournalismus-ade-ld.1560791?reduced=true
Tja, die Sache mit der Intelligenz – beantwortet euch doch bitte mal folgende Frage: Was fällt euch ein, wenn einer euch nach einem „Vorzeichen“ mit vier Buchstaben fragt? Antwortet bitte ganz spontan und ohne vorher zu lesen, was vielleicht jemand anderer geantwortet hat.
Nomen est Omen
Captain E
mein Vorzeichen heißt HALT oder STOP, weil das Zeichen Vor der Kreuzung steht.
Adam
Fiat oder Ferrari ?
die gehören zum gleichen Konzern.
Beim Ferrarie braucht man Ohrstöpsel und einen guten Chiropraktiker.
Beim Fiat 500 muss man schlank sein. Du hast die Wahl .
Und bei Sockenpuppen braucht man einfach nur eine Löschtaste.
Weitere Vorzeichen,
der Astronom freut sich wenn er sinh
liest,
das Kind freut sich wenn es einen Furz hört. Ja , lieber Leser wenn man dieses Vorzeichen missachtet kann es peinlich werden.
Die Löschtaste ist mit Entf beschriftet, auch ein Vorzeichen, dass man gleich nichts mehr sieht.
Puppensocken gibt es jetzt auch in den gleichen Farben wie Kindersocken.
@Beobachter
Dann kennst du ja sicher auch „Eden“ von Lem, ähnliche Thematik. Alte Schinken, heute teilweise nur noch schwer lesbar und dennoch zeitlos. Das gilt aber für einen Grossteil der SF-Altmeister. Asimov, Heinlein, van Vogt – das kann man sich heute nur noch schwer rein ziehen. Nur Clarke geht irgendwie immer, auch so ein „Zeitloser“. Mit einigen denkwürdigen Zitaten, z.B. diesen hier, was zum Thema passt:
„Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wir sind allein im Universum oder wir sind es nicht. Beide sind gleichermaßen beängstigend.“
@Florian
Frank Drake selbst macht ja neben einigen namhaften Leuten (Kip Thorne, Geoffrey Marcy, +Stephen Hawking, …) beim vom russ. Milliardär Yuri Millner finanzierten Breakthrough-Projekt mit, in dem Falle im Unterprojekt „Listen“.
Weisst du, wo da der Unterschied zu SETI ist?
Sie kooperieren mit SETI afaik, aber auf den ersten Blick scheint mir, dass sie dasselbe machen. Ich hätte jetzt wegen dem Exo-Planetenjäger Marcy erwartet, dass die Suche spezifischer läuft, z.B. Systeme mit Kandidaten wie Keppler 22b (https://de.wikipedia.org/wiki/Kepler-22b#/media/Datei:Kepler-22_diagram.jpg) vermehrt ins Visir rücken.
Also quasi genau die Eingrenzung auf wenigstens einigermaßen „vielversprechende“ Systeme, auch wenn bisher keines mit einem wirklich erdähnlichen dabei ist.
Die Erdlinge strangulieren ihre Entwicklung. Alleine in den letzten Jahrhunderten wären wir Jahrtausende weiter gekommen. Was unsere Entwicklung massiv behindert, wird offenbar sehr gerne ausgeblendet. Locker 95 % vergeuden ihr Leben mit beruflichen Blödeleien und mit täglichem Überlebenskampf wegen Elend und Krankheiten. Wo wir sein könnten wird nicht erforscht. Damit wären auch die Ursachen zu objektivieren, was nirgendwo gewollt ist. Ob das andernorts auch so gruselig zugeht, ist es evolutiv erzwungen?
@bote:
Deine „Vorzeichen“ lassen wirklich tief blicken!
Die meisten Menschen würden das wohl eher „Verkehrszeichen“ nennen. Bitte alle mal melden, die darin genau wie bote ein „Vorzeichen“ sehen wollen.
Der Astronom mag sich über „sinh“ freuen, aber ob er als Vorzeichen sieht? Ich hätte eher auf „Hyperbelfunktion“ getippt, aber der Hausherr weiß das ja am besten.
Auch die „Entf“-Taste habe ich, ehrlich gesagt, noch nie als Vorzeichen empfunden oder gehört, dass das jemand getan hätte. Aber auch bitte melden, wer sich bote anschließen möchte.
Was Bote da anbietet, hat vielleicht jeweils 4 Buchstaben, passt aber nicht auf Vorzeichen.
Mir kam als erste, schnelle Antwort „plus“ in den Kopf.
Auf „Omen“ kam ich dann als zweitens nach ungleich längerer Zeit.
Nach Internet-Recherche kam ich dann noch auf „flat“, das generische Moll-Tonart-Vorzeichen auf Englisch. (Im Deutschen: „Be“).
Gibt es mehr Lösungen?
Captain E
kannst du dich erinnern , was du verlangt hast „Antwortet bitte ganz spontan“.
Bei Psychotests muss man schnell antworten ohne zu überlegen. Der Schwerpunkt liegt auf „ohne zu überlegen“.
Und jetzt verlangst du eine wissenschaftliche Antwort.
Wer A sagt muss auch B ertragen können.
Wizzy.
Das Wort Vorzeichen lässt sich auf verschiedenen Ebenen erklären.
1. Umgangssprache. Im Sinne von Anzeichen, also schicksalhaft. Das was Fluffy gemeint hat, das omen.
oder
2. Wissenschaft. In der Mathematik das“ plus“, was aber streng genommen nicht stimmt, denn das „plus“ wird so nicht gebraucht sondern als “ + „.
3. Musik . In irgendeiner Sprache wird sich ein Wort mit 4 Buchstaben finden. (Dass es deutsch sein muss , das war nicht verlangt)
Hallo, machen wir hier Kreuzworträtsel für Aliens. ?
CaptainE,
Der Duden 8 mit den Sinn- und sachverwandten Wörtern verweist nur auf „Anzeichen“.
Geht man aber zu den Verkehrszeichen, dann findet man unter Zeichen 439 die Bezeichnung „Vorwegweiser“.
Sinngemäß ist das ein Vorzeichen. Das ist das rechteckige große gelbe Schild mit schwarzen Richtungspfeilen und Ortsangaben.
Wenn also das Bundesverkehrsministerium nach neuen bezeichnungen sucht, dann könnte man für diese Art von Zeichen das Wort „Vorzeichen“ verwenden. Dazu gehören auch die Baken vor Bahnübergängen , Zeichen 159 z.B.
@ Adam, # 43 und @ alle
“Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wir sind allein im Universum oder wir sind es nicht. Beide sind gleichermaßen beängstigend.”
In der Tat.
Besonders beängstigend ist es, immer wieder zu sehen, wie viele „Idioten“ auf diesem Planeten rumrennen, alles Mögliche und Unmögliche über`s wehrlose Internet und dortige Kommentarspalten hinausposaunen und sich dabei noch besonders schlau und männlich überlegen und „niveauvoll“ vorkommen.
Und sei es auf dem Niveau von Küchenmöbeln ältester „Norm“ – und unterster Schublade (siehe nebenan).
Vielleicht beobachten uns und unser seltsames irdisches Treiben und Gewusel „außerirdische, zivilisierte“ Wesen wie wir die Ameisen und deren Dasein bemerken/beobachten –
und sonnen sich auch im Schein ihrer Überlegenheit, ihrem Weiter-Sein.
Beobachter
Adam hat es in #32 auf den Punkt gebracht. Solange wir nicht wissen, wer „wir“ sind, können wir auch nicht beantworten , ob wir allein sind.
Definieren wir „Mensch“ über unsere Biologie, oder definieren wir Mensch über die „Intelligenz, den Geist“.
Oder definieren wir die „Anderen“ über deren Möglichkeit sich zu einer intelligenten Spezies zu entwickeln.
An Adam:
Du hast wirklich Talent fürs „Schreiben“! Deine Kommentare sind nahezu perfekt – und die Einschränkung an dieser Stelle nur deswegen, weil nichts perfekt ist. Aber dein Schreibstil ist nah dran.
Ich kann mich nur dem Beobachter anschließen: Diese Gabe sollte/ könnte/ müsste in der Wissenschaftskommunikation (aber nicht nur dort) eingesetzt werden.
Wer so ästhetisch komplexe Sachverhalte in gut versteh- und lesbare Worte gießt, der leistet einen großen Beitrag dazu, dass man evtl. irgendwann die Menschheit als Ganzes „intelligent“ nennen kann.
PS: Meine Definition für Intelligenz ist diese:
Die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten – also Sinneseindrücke wahrzunehmen (zu be-greif-en), zu kombinieren und aus allen zur Verfügung stehenden Wissensfragmenten (die Information) etwas größeres, bedeutungsvolleres, erklärendes, bezeichnendes, nützliches Etwas zu kreieren.
Wenn das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile, dann ist Intelligenz die Summe von Informationen + Sinn.
(Wer möchte kann nun gern den Begriff „Sinn“ auseinandernehmen.)
Von daher ist Intelligenz nicht quantifizierbar. Wer Informationen verarbeiten kann ist intelligent. Punkt.
Für die weitere Abstufung gibt es ja zum Glück andere Wörter wie „schlau“, „schlagfertig“ oder „schwer von Begriff“.
So ist jedenfalls meine naive Ansicht.
@Adam erstklassige Beiträge von dir zum Thema Intelligenz.
Zur Frage Vorzeichen mit 4 Buchstaben fiel mir spontan minus ein, bis ich merkte das sind 5, als Zweites war dann plus dran. Die Idee Vorzeichen nicht mathematisch zu sehen ist mir überhaupt nicht in den Sinn gekommen
Intelligenz im Sinne unseres Themas hier würde ich wie folgt definieren: Intelligent ist eine Spezies wenn sie in der Lage ist von Neumann Sonden zu bauen und sie einsetzt um die Milchstrasse zu kolonialisieren. Nach der Definition sollte es in der Milchstraße aktuell noch keine intelligente Spezies geben.
@bote:
Ja, kann ich. Und erinnerst du dich auch? Ich sagte, das lässt tief blicken, was du so spontan in die Tasten gehauen hast.
Und übrigens: Aus einem „Verkehrszeichen“ und „Vorwegweiser“ ein „Vorzeichen“ zu machen, zeugt auch von deiner Denkweise.
Und übrigens: Das Vorzeichen „+“ wird als ganzes Wort als „plus“ geschrieben und natürlich sowieso gesprochen.
@Wizzy:
Es geht eigentlich nicht in erster Linie um die Lösungen, sondern um die Denkweise, die sich mit der Frage beschäftigt. Und tatsächlich denken naturwissenschaftliche gebildete Menschen in der Regel als erstes an „Plus“, alle anderen dagegen eher an „Omen“. Offensichtlich gibt aber auch noch an Menschen wie bote, die sofort an „Halt“, „Stop“, „sinh“, „Furz“ oder „entf“ denken.
Macht euch am besten selber einen Reim drauf!
CaptainE,
als alter Kreuzworträtsellöser muss man bedenken, ist ein Synonym gefragt oder ein Beispiel.
Das Plus ist ein Beispiel, das Omen ist ein Synonym.
Uns geht es ja hier um Intellgenz. Ein Kriterium der Intelligenz ist die Phantasie. Die erlaubt es auch „um die Ecke zu denken. “
Von außerirdischen Intelligenzen auf Furz zu kommen ist natürlich grenzwertig.
“ Auf jeden Fall hast auch du deine Intelligenz bewiesen.
Und jetzt, wie denken Aliens ? Assoziativ, wissenschaftlich deduktiv ? Darauf kommt es an.