Ich bin gerade an der Universität Graz, um dort zu erklären, wie man Wissenschaftsblogs verfasst. Der erste Tag ist vorbei und die Studierenden haben ihre ersten Blogartikel verfasst. Morgen werden wir darüber diskutieren und schauen, was gut daran ist und was man verbessern könnte. Dafür ist echtes Feedback natürlich am besten, weswegen ich einige der Texte hier als Gastbeitrag veröffentlichen werden. Dieser Artikel kommt von Hannes Almer & Co. und ich würde mich über konstruktive Kritik und Kommentare freuen (aber bleibt bitte nett!)
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In Österreich herrscht gerade großer Unmut über das Hin- und Her der Politik in der Raucherdebatte. Auch ich bin nicht wirklich erfreut darüber. Ich hatte mich schon auf den 1.Mai vorbereitet und in der Annahme eines generellen Rauchverbotes, einen Großteil meiner Kleidung verschenkt. Ich dachte mir, man müsste endlich nicht mehr nach jedem Lokalwechsel nach Hause laufen, um sich wieder frische Klamotten anzuziehen und somit war ich bei den letzten Kleiderkreiseln sehr spendabel. Da ich mir nun aber keine neue Kleidung leisten kann und auch nicht will, bin ich nach kurzer Internetrecherche auf eine mögliche Lösung dieses Problems gestoßen.
BACKPULVER!!!
Aus Backpulver kann man nicht nur Raketen bauen, nein, aus Backpulver lässt sich auch wunderbar Rattengift herstellen. Das wunderbare daran ist, dass Backpulver ein sehr nachhaltiges Mittel ist. Denn nach kurzer Zeit fängt die tote Ratte zu stinken an und man glaubt es kaum, man kann das übrig gebliebene Backpulver dazu verwenden, um die schlechten Gerüche zu neutralisieren. Und das funktioniert nicht nur gegen meine stinkenden Schuhe, sondern es funktioniert auch gegen den ekelhaften Zigarettengeruch in der Kleidung.
Der Rauch besteht aus Harz und Teerrückständen. Diese alkalischen Rückstände (vgl. Offermanns S. (2012) Tabakrauch. In: Pharmakologie & Toxikologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg) werden durch das Natron, welches sich im Backpulver befindet, wieder auf einen neutralen pH-Wert gebracht. Genau diese Fähigkeit des Natrons vertreibt üble Gerüche!
Wunderbar dachte ich mir! Ich wollte mir nun einen Riesenvorrat an Backpulver zulegen und fragte bei Dr. Oetker nach, ob sie mir nicht gegen ein bisschen Werbung auf meinem Blog ein wenig unter die Arme greifen könnten.
Ich war sehr überrascht, dass diese leider gerade einen Lieferengpass hatten, da die Österreichische Bundespolizei Backpulver in großen Mengen angefordert hatte. Zuerst hatte ich ein klischeehaftes Bild eines Polizisten mit unzähligen selbstgebackenen Donuts, Weihnachtskeksen und Kaffee im Kopf, aber dann wurde mir einiges klar…
Ich bin wirklich froh, dass der Pfefferspray gegen einen Backpulverspray ausgetauscht wird und heiße die nächtlichen Polizeipatrouillen gegen diesen fiesen, stinkigen Zigarettenrauch, welcher in meinem Stammbeisel nichts zu suchen hat, jetzt schon willkommen!
Hat diese unselige Diskussion jetzt auch Österreich erreicht, ja? Man kann für die Gastronomie dort nur hoffen das sich die Frischluftfanatiker nicht durchsetzen.
Um mal Rudi Michel, den Kommentator des Wembley-Tors 1966 zu zitieren:
„Na das wird wieder Diskussionen geben!“ :-).
Aber abgesehen davon: Ich verstehe den Artikel nicht. Keine Richtung, keine Stringenz, wo will der hin?
Brauchts unbedingt ein Ziel, PDP10? Eine Erzählung über gehabte spontane Gedanken ist doch auch ganz nett…
harrharr…
Aber ernsthaft, wird in A echt das Rauchverbot in Restaurants gekippt? Was bin ich froh, dass ich den Gestank vom Nachbartisch beim Essen los bin.
Mein spontan gehabter Gedanke angesichts dieses Textes war:
Äähhh….vergessen….
@Samira
Z/iehen Sie sich doch mal eine Plastiktüte über den Kopf und belassen sie dort für ein paar Minuten. Ich kann Ihnen garantieren, dass Sie auch ganz schnell zum Frischluftfanatiker werden. Aber sowas von.
Samira, es geht dabei nicht um Frischluft, sondern um die Gesundheit. Ich als Raucher entscheide für mich, dass ich mit den gesundheitlichen Risiken leben (oder im Ernstfall auch sterben) kann und nicht für mein gesamtes Umfeld. So sollte es meiner Meinung (die einem starken Raucher gehört) nach zumindest sein.
Nun aber zum Blogartikel: Sehr amüsant geschrieben, brachte mich sogar dazu laut aufzulachen, was definitiv nicht sehr häufig geschieht. Er ist mir allerdings ein wenig zu kurz geraten, was eventuell auch an der amüsanten Art der Aufbereitung des Themas liegt. In gewisser Weise kann ich auch die Kritik verstehen, dass man ein wenig verwirrt darüber ist, wohin die Reise geht. Ich habe es beim ersten Lesen als Ode an das Backpulver verstanden und fand es sehr gut (auch wenn ich mir mehr Beispiele gewünscht hätte, was man mit dem Zeug anstellen kann, das Dr. Oetker, nebst dem Verkauf von aromatisierter Stärke, derart reich machte). Etwas Lockeres und amüsantes für Zwischendurch darf es ruhig auch in Wissenschaftsblogs geben. Den Verweis zum Buch würde ich allerdings als Fußnote platzieren, das reißt mich persönlich zu sehr aus dem Lesefluss heraus.
Die Frage, die sich mir nun stellt ist: Wie würde ein längerer und ernsthafterer Blogartikel von Hannes Almer & Co. aussehen. Eine Priese Humor ist nie verkehrt, nur ist dieses Werk hier ja regelrecht darin mariniert worden. Wenn jeder Artikel vergleichsweise wäre, empfände ich es in einem Blog als störend. Wenn der Humor als Gewürz für die Texte genutzt wird, wäre es hingegen angenehm. Ein Blog hingegen, der immer wieder durch solche Einträge aufgelockert wird, wäre für mich perfekt.
@Alderamin:
Nein. Die bisherige Regelung (rauchen nur in kleinen Kneipen und separaten Raucherräumen erlaubt) sollte in ein komplettes Verbot umgewandelt werden. Das will die neue Regierung nicht. Somit bleibt einfach alles beim alten und wer will kann auch in Ö. überall rauchfrei essen.
@PDP10: „und wer will kann auch in Ö. überall rauchfrei essen.“
Wenns nach dem aktuellen Gesetz geht, ja. In der Realität muss man aber oft erst mal durch den (sehr viel größeren) Raucherbereich hindurch in ein (oft wenig attraktives) Nichtraucherzimmer – und wenn man Glück hat, steht die Tür zwischen beiden nicht ständig offen…
@Florian:
Ok, so rum soll das natürlich genau nicht sein.
Ich hatte angenommen, dass sich das in etwa so verhält, wie hier nach dem ersten Nichtraucherschutzgesetz in NRW (das vor längerem schon durch ein totales Rauchverbot ersetzt wurde) – das ganz ähnlich war, wie das derzeitige Gesetz in Ö.
Da gab es kaum noch Raucherkneipen und die Raucherbereiche in Restaurants waren, wenn überhaupt vorhanden, winzig.
Das ganze war IMHO eine vernünftige Koexisistenz. Zumal ich als Raucher auch immer schon lieber rauchfrei gegessen habe …
Musste auch lachen, schöne Pointe.
Hierzulande wird ja gemunkelt, dass die FPÖ in den Koalitionsverhandlungen die EU-Agenden der ÖVP überlassen hat, als Dank kippt diese nun das Rauchverbot, welches sie in der letzten Regierung selbst mitbeschlossen hat.
Den türkis-schwarzen Wahlslogan „Es ist Zeit“ darf man meines Erachtens also gerne mit „für mehr Schwachsinn“ ergänzen. Noch nicht mal im Amt, aber schon fleißig Punkte in Lächerlichkeit sammeln.
So wird man die Politikerverdrossenheit wohl eher nicht in den Griff bekommen.
Kurz und knackig, etwas zu knackig. Ich hätte gern noch einen (Halb-)Satz zur genauen Wirkungsweise und einen zur Anwendung gehabt. Oder geht’s einfach so: eine Tüte schön gleichmäßig im Auto verstreuen und am nächsten Tag wieder aufsaugen ?
Die Pointe mit der Polizei ist prima, das erste Komma muß weg.
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass bereits 200.000 Unterschriften gegen das Kippen des Rauchverbots gesammelt wurden und die SPÖ nun ein Volksbegehren zu diesem Thema andenkt.
Die FPÖ will die direkte Demokratie stärken, aber dass sich diese jetzt gleich mal gegen ihre Pläne richtet, das haben die Blauen wohl nicht kommen sehen.
So so, also alles nur eine Verschwörung der bösen Backindustrie. 🙂 Aber im Ernst: Ich finde es selbst auch schade, dass das komplette Rauchverbot nun doch nicht kommt. Ich rauche zwar gerne hin und wieder mal eine Zigarre, aber das kann ich auch auf den Sommer verlegen, wenn ich draußen sitzen kann. Beim Essen habe ich es lieber, wenn ich von stinkendem Rauch aller Art verschont bleibe.
Gerade die letzten Tage habe ich wieder eine Diskussion mit Wenn-einen-der-Rauch-stört-kann-man-doch-woanders-hingehen-Menschen geführt. Mühsam. Denn das sind auch immer Menschen, die trotz aller Faktenlage einfach nicht wahrhaben wollen, dass Passivrauchen wohl schädlicher ist, als wenn man selbst raucht und sich Nichtraucher diese Schädigung der Gesundheit einfach nicht antun wollen.
Ansonsten: Netter Text. Hat mir gut gefallen.