Die neue Woche möchte ich mit einem Lesetipp beginnen. In der Februar-Ausgabe von Scientific American wurde ein Artikel über die kosmologische Inflation veröffentlicht. Über diese Theorie habe ich schon öfter geschrieben – zum Beispiel hier – und sie stellt einen wichtigen Baustein der modernen Kosmologie dar. Im Wesentlichen ist die Inflation das, was beim Urknall „geknallt“ hat: Man geht davon aus dass sich das Universum kurz nach seiner Entstehung während eines enorm kurzen Zeitraums enorm stark ausgedehnt hat. Viel stärker als es das davor und danach getan hat. Mit dieser Phase der Inflation lassen sich viele Phänomene erklären; zum Beispiel das Flachheitsproblem oder das Horizontproblem.

Die Kosmologen Anna Ijjas, Paul Steinhardt und Abraham Loeb kritisieren in ihrem Artikel in Scientific American die kosmologische Inflation allerdings sehr heftig. Was an sich natürlich noch nicht verwerflich wäre: Wissenschaft lebt davon, dass Hypothesen und Theorien kritisiert, erweitert oder verworfen werden. Sehr kontrovers wurde aber ihre Behauptung aufgefasst, die Beschäftigung mit der kosmologischen Inflation sei keine echte Wissenschaft mehr. Eine lange Liste anderer Wissenschaftler hat darauf reagiert und erklärt, dass dieser Vorwurf nicht gerechtfertigt ist und eine ausführliche Replik veröffentlicht.

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Unter den Verteidigern der Inflation findet sich auch der Kosmologe und Blogger Sean Carroll der sich vor einigen Tagen in seinem Blog selbst noch einmal geäußert hat.

Ich kann euch alle drei Texte zur Lektüre sehr empfehlen. Es ist ein interessantes und wichtiges Thema. Vor allem ist es auch ein Thema an dem überraschend viele Leute interessiert sind, die selbst keine Experten auf dem Gebiet sind. Das ist prinzipiell gut, denn je mehr Menschen sich mit Wissenschaft beschäftigen umso besser. Es ist aber auch manchmal ein wenig irritierend. Ich habe immer wieder Kontakt mit Leuten, die ich „Privatwissenschaftler“ nennen möchte – also Menschen, die sich intensive Gedanken über eine bestimmte wissenschaftliche Disziplin gemacht haben und zu dem Schluss gekommen sind, selbst eine bessere Theorie entwickelt zu haben als die professionellen Wissenschaftler. Der revolutionäre Eifer beschränkt sich dabei meistens auf die drei Gebiete der Relativitätstheorie, der Quantenmechanik und der Kosmologie. Sieht man sich an was diese Leute motiviert im Alleingang fast die gesamte Basis der modernen Naturwissenschaft als falsch zu bezeichnen, dann hat es so gut wie immer mit mangelnder Intuition zu tun: „Das ist alles so kompliziert und widerspricht meiner Alltagserfahrung, also kann es nur Unsinn sein!“

Die Inflationskritik von Anna Ijjas, Paul Steinhardt und Abraham Loeb hat mit den pseudowissenschaftlichen Einstein-Leugnern natürlich nichts zu tun. In der modernen Naturwissenschaft ist es kein Problem, wenn Erklärungen der Alltagserfahrung widersprechen. Denn es gibt ja die Mathematik; es gibt die theoretischen Vorhersagen und die experimentelle Überprüfung. Relativitätstheorie und Quantenmechanik mögen uns völlig absurd erscheinen – aber diese Theorien machen Vorhersagen die immer wieder im Experiment exakt bestätigt worden sind. Genau hier setzt aber nun die Kritik von Ijjas & Co an: Sie behaupten, die Inflation sei experimentell nicht überprüfbar.

Warum das nicht den Tatsachen entspricht kann man in den Repliken von Sean Carroll und seinen Kollegen nachlesen. Es sollte eigentlich offensichtlich sein, dass das so nicht stimmt. Wer sich noch an das Jahr 2014 erinnert, erinnert sich vielleicht auch noch an die dramatische Geschichte über den Nachweis der sogenannten „B-Moden“. Die wurden als erster Nachweis der kosmologischen Inflation gefeiert; auch wenn sich die Daten später als nicht ausreichend für so eine Aussage heraus gestellt haben. Trotzdem: Ein Nachweis WÄRE möglich gewesen und er ist es immer noch – wenn die Daten irgendwann gut genug sind.

Bei den Gravitationswellen war es ja nicht anders. Da hat man auch Jahrzehnte auf einen Nachweis gewartet und in der Zwischenzeit gab es immer wieder Leute die das ganze als Unsinn abgetan haben weil ein Nachweis entweder nicht technisch nicht machbar schien bzw. immer wieder scheiterte. Aber genau hier muss man eine wichtige Unterscheidung machen! Aussagen, die prinzipiell nicht überprüfbar sind, sind tatsächlich unwissenschaftlich. Wenn ich zum Beispiel behaupte: „Ich kann mich unsichtbar machen – aber nur dann wenn niemand zuschaut“, dann gibt es keine Methode um diese Aussage zu prüfen. Und es wird auch nie keine geben, weil es in diesem Fall keine geben kann. Als Albert Einstein aber damals seine Hypothese zu den Gravitationswellen aufstellte, gab es auch keine machbare Methode um sie nachzuweisen. Aber man wusste, wie man sie im Prinzip nachweise könnte – man konnte sich nur nicht vorstellen wie man die technischen Probleme auf dem Weg dorthin lösen soll.

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Inflation ist nicht per se unüberprüfbar und Sean Caroll bringt in seinem Artikel einige Beispiel für Vorhersagen die aus der Theorie der Inflation folgen und deren Überprüfung. Ein Teil der Kritik von Ijjas & Co bezieht sich auf die Verbindung zwischen der Inflation und dem Multiversum (Wer mehr zu diesem Thema wissen möchte, dem kann ich meine sehr, sehr ausführliche Besprechung des Buches „The Hidden Reality“ empfehlen). Hier ist die Kritik noch am ehesten verständlich: Da sich das Multiversum zwangsläufig mit Phänomenen beschäftigt die außerhalb unseres Universum stattfinden scheint es unmöglich, hier experimentelle Überprüfungen durchzuführen. Und ein Multiversum – je nach Hypothese – so umfassend ist das quasi alles möglich ist, lässt sich damit auch quasi alles erklären. Und Vorhersagen die alles möglich erscheinen lassen sind ebenfalls nicht sonderlich brauchbar. Aber auch hier ist die Lage nicht so klar wie sie scheint. Auch Multiversumstheorien machen überprüfbare Aussagen über unser eigenes Universum (siehe zum Beispiel hier oder hier). Außerdem weist Carroll zu Recht darauf hin, dass es eigentlich egal wäre wenn die Inflation unüberprüfbare Aussagen über das Multiversum macht. Es kommt nur darauf an, ob sie überprüfbare Aussagen über unser Universum macht und das tut sie.

Ich schließe mich also den Schlussworten von Caroll und seinen Kollegen an: „Empirical science is alive and well!“ Auch wenn es um die Inflation geht.

100 Gedanken zu „Ist die kosmologische Inflation noch echte Wissenschaft?“
  1. War da nicht Feynman einer der ersten der zeigte wie sich Gravitationswellen prinzipiell detektieren lassen müssten? Stichwort Sticky Bead Argument und so.
    Werd mir die 3 Artikel bei Gelegenheit mal durchlesen, klingt nach einer interessanten Diskussion!

  2. Ich empfinde die Inflationskritik vom Februar als reine Wichtigtuerei, grade *weil* die Kritik primär darauf abzielt die derzeitige Forschung in diesem Gebiet als *keine echte Wissenschaft* zu bezeichnen. Damit zieht man die bisherige Arbeit durch den Kakao auf einer recht persönlichen Ebene und schafft unnötige Gräben zwischen den Befürwortern unterschiedlicher Denkansätze.

    Wie soll denn ein gesunder wissenschaftlicher Diskurs stattfinden wenn die eine Seite die andere als unprofessionell bezeichnet?

    Man hatte sich bewusst dazu entschieden die Inflationskritik so zu präsentieren. Mir kommt es so vor als wollte man einfach Drama erzeugen um sich Gehör zu verschaffen, was mMn völlig kindisch ist.

    Die Inflationskritik mag noch so wichtig und richtig sein; der Ton macht die Musik.

  3. Sehr interessante Artikel und fast witzig, wie da gegenseitig und beidseitig fast dogmatisch die jeweilige Position dargestellt wird. Wird nur dann problematisch, wenn die Theorie der Inflation sich eines Tages als falsch herausstellen würde. Fast witziger jedoch der link zum Artikel vom 03.08.2011, in dem Sie, sehr geschätzter und immer wieder gern gelesener Herr Freistetter, sich mit den Herren Meyenburg und Wappler ein nettes Schreibduell lieferten…:)

    1. @Achim Mantel: “ Wird nur dann problematisch, wenn die Theorie der Inflation sich eines Tages als falsch herausstellen würde“

      Wieso soll das problematisch sein? Es ist eigentlich ganz normal, dass sich wissenschaftliche Hypothesen als falsch herausstellen bzw. korrigiert/erweitert werden müssen. Genau so funktioniert Wissenschaft.

      1. Problematisch war der wohl exakt passend gewählte Ausdruck. Gemeint habe ich, dass sich im Moment (fast) alle Wissenschaftler auf die Inflationstheorie bauen, einige Herleitungsmodelle auch die dunkle Energie als Ursache hierfür postulieren und wir derzeit nicht in der Lage sind, dunkle Materie indirekt oder direkt nachzuweisen. Oder anders, im Moment stützen sich zwei Hypothesen gegenseitig. Für den interessierten Laien wie mich etwas verwirrend, aber dafür gibts ja Sie…:)

        1. @Achim Mantel: „einige Herleitungsmodelle auch die dunkle Energie als Ursache hierfür postulieren“

          Sicher? Das wäre mir neu – aber ich kenn auch nicht alles auf diesem Gebiet. Inflation hängt mWn kaum ursächlich mit der dunklen Materie zusammen.

          „und wir derzeit nicht in der Lage sind, dunkle Materie indirekt oder direkt nachzuweisen.“

          Ähm – also indirekt auf jeden Fall. Ansonsten gäbs ja diesen Begriff nicht – das hat sich ja nicht einfach irgendwer aus SPaß an der Freude ausgedacht. Ich empfehle dazu meine Serie: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/06/26/dunkle-welten-alles-uber-dunkle-materie-die-komplette-serie/

          (Oder ist hier dunkle Materie mit dunkler Energie verwechselt worden)

  4. Ich kann das Kernunbehagen von IS&L schon verstehen 😉
    Eine Theorie, wie die der Multiversen, in der ich einfach nur an ein paar Parameter-Rädchen drehen muss, um jedes beliebige Universum zu erhalten, hat bei laienhafter Betrachtung einen eingebauten Immunisierungsmechanismus, der jeden möglichen Widerspruch einfach dadurch wegerklären würde, dass man ein paar Rädchen im Parameterpool einfach soweit dreht, bis es wieder stimmt.
    Das muss doch das unangenehme Gefühl vermitteln, dass dieses Modell unangreifbar ist.

      1. @Achim: „Es wir immer wieder erwähnt, wenn auch nix bewiesen ist, dass dunkle Energie EINE Ursache für die kosm. Inflation sei. Kann nur zitieren“

        Jetzt redest du von dunkler Energie. Vorhin war es dunkle Materie. Das sind zwei GANZ unterschiedliche Phänomene.

  5. Zu sehr vielen Theorien der Astronomie gibt es sogeannte Paradoxien, also Phänomene die im Widerspruch zur These stehen. Im Fall der kosmischen Expansion wurde es als https://de.wikipedia.org/wiki/Horizontproblem bekannt. Wie man solche Paradoxien konstruiert ist simpel: zunächst einmal nimmt man die aufgestellte These (der Weltraum weitet sich aus) als Gegegeben an und versucht dann einen Widerspruch auszumachen. Also Phänomene die dazu im Widerspruch stehen. Weitere bekannte Paradoxien sind das Fermi-Paradoxon, Olbers-Paradoxon und das Zwillingsparadoxon. Ein wenig umgangssprachlich handelt es sich dabei um Debunking der ursprünglichen These.

    1. @Manuel Rodriguez: Ich weiß nicht genau was du mit deinem Kommentar meinst. Das Horizontproblem habe ich im Artikel erwähnt. Aber der Rest ist mir ein wenig unklar. Meinst du, dass die Expansion des Alls nur eine These ist und nicht durch Beobachtungen gestützt wird?

  6. Bevor ich mir irgendwelche Ursachen für ein Phänomen ausm Rücken zieh, würde ich doch zuerst mal einige beobachtbare Effekte anführen, die das Inflationsmodell falsifizieren können.

  7. @Florian(du erlaubst):
    In meinem zweiten Post schrieb ich, dass dunkle Energie EINE der Ursachen der kosm. Inflation sein könnte und gleichzeitig schrieb ich, dass dunkle Materie nicht nachgewiesen ist. Somit baut EIN gängiger Erkärungsansatz über postulierte dunkle Energie (ohne die es keine dunkle Materie gäbe-soweit ich das verstanden habe) zur postulierten kosm. Inflation und somit eine Folgetheorie auf eine vorhandene Theorie. Ich stelle das nicht in Frage, weil ich es bestimmt nicht besser weiß, jedoch finde ich es merkwürdig, dass ein Theoriegerüst aufgebaut wird, ohne dass zumindest eine Ausgangsbasis feststeht…

    1. @Achim Mantel: „Somit baut EIN gängiger Erkärungsansatz über postulierte dunkle Energie (ohne die es keine dunkle Materie gäbe-soweit ich das verstanden habe“

      Dunkle MATERIE und dunkle ENERGIE sind zwei völlig verschiedene Phänomene die außer dem Adjektiv „dunkel“ nichts miteinander zu tun haben. Der Nachweis von dunkler Materie oder sein Fehlen (und wie gesagt: Indirekt wurde die dunkle Materie seit den 1930er Jahren immer wieder nachgewiesen) spielt keine Rolle für die Inflation.

      „jedoch finde ich es merkwürdig, dass ein Theoriegerüst aufgebaut wird, ohne dass zumindest eine Ausgangsbasis feststeht…“

      Die kosmische Inflation ist kein reines Fantasieprodukt. Sie basiert auf Beobachtungen. Sie basiert auf theoretischen Modellen die anderweitig ausführlich und gut bestätigt wurden. Sie macht beobachtbare Vorhersagen die beobachtet wurde.

      Das Wissenschaftler sich ohne Fundament irgendwas „ausdenken“ um irgendwelche Theorien „zu retten“ ist ein weit verbreitetes Vorurteil. Leider – denn es hat nichts mit der Realität zu tun.

  8. @Achim:

    Es wir immer wieder erwähnt, wenn auch nix bewiesen ist, dass dunkle Energie EINE Ursache für die kosm. Inflation sei. Kann nur zitieren…

    Na, dann zitier‘ doch mal bitte. In _beiden_ Artikeln, die du oben zitiert hattest, steht zwar einiges zum Thema dunkle Energie, aber kein Wort zur Inflation.

    postulierte dunkle Energie (ohne die es keine dunkle Materie gäbe-soweit ich das verstanden habe)

    Das hast du falsch verstanden. Dunkle Energie und dunkle Materie sind, wie Florian oben schon gesagt hatte, zwei völlig voneinander unabhängige Phänomene.

    dass ein Theoriegerüst aufgebaut wird, ohne dass zumindest eine Ausgangsbasis feststeht

    Zumindest für die dunkle Materie gibt es doch eine „Ausgangsbasis“: (1) jede Menge astronomische Beobachtungen und (2) jede Menge Modelle aus der Teilchenphysik, die genau so etwas vorhersagen.

    1. @Achim: „OK, und aus was ist dann die dunkle Energie entstanden, wenn sie vor 13,8 Mrd. Jahren noch nicht da war?“

      Lies doch bitte diesen Artikel: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/11/05/was-ist-dunkle-energie/?all=1
      Und diese Artikelserie: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/06/26/dunkle-welten-alles-uber-dunkle-materie-die-komplette-serie/

      Vielleicht wird der Unterschied zwischen dunkler Energie und dunkler Materie dann klarer.

  9. @Florian Freistetter wrote #12:
    > Meinst du, dass die Expansion des Alls nur eine These ist
    > und nicht durch Beobachtungen gestützt wird?

    Ops, jetzt möchtest du mich aber festnageln. Aber kein Problem, ich glaube das Wikipedia Recht hat und dort unter https://de.wikipedia.org/wiki/Expansion_des_Universums dass sich das Universum ausdehnt. Der Text ist umfangreich mit Wikipedia-Einzelnachweisen gepflegt und wurde von der erfahrenen Astronomie-Fachredaktion so abgesegnet. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Ausdehung des Universums durch verschiedene Anomalien hinterfragt werden kann so dass die These allein nicht vollständig ist.

    1. @Manuel Rodriguez: Mir ist immer noch nicht ganz klar, was du möchtest. Ja, die Expansion des Universums ist seit mehr als 100 Jahren durch Beobachtungsdaten mehr als gut belegt. Die Inflation hat aber mit der kontinuierlichen Expansion des Alls nix zu tun. Hier geht es um einen unvorstellbar kurzen Zeitraum unmittelbar nach dem Urknall. Nur da hat die Inflation stattgefunden.

  10. @Achim Mantel

    Die Dunkle Energie wie auch die Inflation folgen automatisch aus der Allgemeinen Relativitätstheorie, wenn das Vakuum eine Energie enthält (und von der Energiedichte hängt ab, ob’s allmählich oder rasant expandiert). Ich habe dazu im „Fragen zur Astronomie“ Thread neulich mal ein paar Quellen zur Herleitung verlinkt.

    Dass das Vakuum eine Energie hat, ist messbar (sie könnte im Higgs-Feld stecken, mit dem die Masse der Elementarteilchen erklärt wird), nur haben wir dafür noch keine Herleitung. Die Idee ist, dass aus einer zufälligen Quantenfluktuation ein kleines Stück Vakuum entstand, dass eine sehr hohe Energiedichte hatte. Dieses musste sodann gemäß der ART rasant expandieren, bevor es in einem Phasenübergang auf ein niedrigeres Niveau gefallen ist, dem heutigen Vakuum. Die überschüssige Vakuumenergie wurde als Strahlung frei, aus der dann die Teilchen entstanden (wegen einer kleinen Asymmetrie ein klein wenig mehr Materie als Antimaterie).

    So kann überhaupt erst erklärt werden, woher die ganze Materie im Universum kam, denn in dem anfänglichen winzigen Stück Vakuum steckten nur ein paar Gramm Masseäquivalent an Energie. Aber das inflationär expandierende Vakuum hat sich bei der Gravitation potenzielle Energie geborgt, und ihr Konto kann beliebig hoch überzogen werden. So blieb die Energiedichte des Vakuums konstant und mit zunehmendem Volumen wurde die Energie insgesamt unermesslich groß.

    Dass eine Quantenfluktuation eine so hohe Energiedichte erreicht hat, ist eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Wenn man eine Unendlichkeit an Zeit hat, tritt auch ein unwahrscheinlicher Fall irgendwann einmal zwingend ein.

    Das ist so ungefähr die populärwissenschaftliche Version.

  11. Kosmische Inflation belegt?

    Der Artikel schließt mit den Worten:

    In der Tat müssen zu einem endgültigen Nachweis der „primordialen B-Moden“ die Daten durch andere Experimente bestätigt werden. Und die Konkurrenz auf diesem Gebiet ist durchaus groß. Neben einigen Experimenten, die ebenfalls von US-amerikanischen Forschergruppen betrieben werden, sind es vor allem die noch nicht veröffentlichten Polarisationsdaten des Planck-Satelliten, die den Befund bestätigen oder widerlegen können.

    Heute ist es klar, die Skepsis war berechtigt. Doch der Artikel erläutert recht anschaulich, worum es geht.

  12. Wie kann es eine Teilchenfluktuation geben zu einem Zeitpunkt, in dem die Zeit laut der Urknalltheorie noch gar nicht vorhanden war?

    Zeit und Raum sollen ja danach entstanden sein. Eine Fluktuation kann doch nur dann stattfinden, wenn Raum und Zeit bereits vorhanden waren. Wo ist mein Denkfehler?

  13. @Laie

    Dass mit dem Urknall die Raumzeit entstanden ist, gilt nur für das Modell, dass nur genau unser Universum existiert (oder man schränkt es ein auf unsere Raumzeit). In Inflations-Multiversumstheorien gibt’s eine übergeordnete Raumzeit, die höchstwahrscheinlich immer noch inflationär expandiert („eternal inflation“).

    Aber der Ursprung des ganzen soll darin liegen, dass die Raumzeit selbst nie komplett nichtexistent sein kann, sondern ständig aus dem Nichts wieder neu entsteht und wieder verschwindet, so ähnlich wie virtuelle Teilchen in der Raumzeit ständig entstehen und verschwinden. Das Nichts wäre gewissermaßen instabil. Das ist aber zugegebenermaßen nur eine Hypothese, solange wir keine Quantengravitstionstheorie haben. Eine Art vermutete Unschärferelation für die Raumzeit.

  14. @Achim:

    OK, und aus was ist dann die dunkle Energie entstanden, wenn sie vor 13,8 Mrd. Jahren noch nicht da war? …
    (siehe Bildchen mit Materie-Energie-Anteiltorte…)

    Sie war auch damals schon da, und hatte auch damals schon dieselbe Dichte wie heute. Allerdings hatten Materie und Strahlung damals eine _weit_ höhere Dichte als heute. Deshalb war der _Anteil_ der dunklen Energie am gesamten Materie-/Energieinhalt des Universums damals so gering (deutlich kleiner als 1%), dass er in dem Tortendiagramm nicht gezeigt wird.

    1. @Bjoern: „Eine Alternative ist z. B. das “ekyprotische Universum” von Steinhardt und Turok, soweit ich weiß.“

      Das aber spätestens seit den Planck-Messungen nicht mehr im Rennen ist, soweit ich weiß zumindest. Da hätte man in der Hintergrundstrahlung schon spezielle Strukturen sehen müssen, die man aber nicht gesehen hat.

  15. @Bjoern

    Danke für den Link, schaue ich mir gleich an.

    Beim ekpyrotischen Universum nimmt man beispielsweise die Kollision zweier kosmologischer Branes an. Diese Modell erklärt aber nicht den Ursprung der Materie, sie müsste schon immer existiert haben. Das Sympathische am inflationären Universum ist, dass seine Energiebilanz (Masse+Strahlung+potenzielle Energie der Gravitation) immer Null ist.

    Die Multiversumshypothese wird übrigens derzeit wieder befeuert durch einen großen „kalten Fleck“ in der Hintergrundstrahlung, den man bisher durch einen großen (oder mehrere hintereinanderliegende) Voids erklärte, aber das hat sich nicht bestätigt. Die einzige Möglichkeit zum Nachweis anderer Universen wäre, wenn diese nach der Inflation mit dem unsrigen kollidiert wären und dies eine größere Signatur in der Hintergrundstrahlung hinterlassen hätte. Der kalte Fleck käme als solche Signatur in Frage.

    Auch: https://www.skyandtelescope.com/astronomy-news/debate-on-universes-cold-spot-heats-up/

  16. @Florian

    Soviel ich weiß, hatten nur die Daten von BICEP2 das ekpyrotische Universum ausgeschlossen, aber die waren ja auf kosmischen Staub zurückzuführen. Oder gab’s da neues von PLANCK, das mir entgangen ist? Über die Polarisationsmessungen, die irgendwann folgen sollten, habe ich nichts mehr vernommen.

    1. @Alderamin: Interessant ist es auf jeden Fall. Aber ich fürchte da weiß ich zu wenig über die ART um das vernünftig übersetzen zu können. Aber mal schauen – vielleicht find ich nen anderen Weg.

      Obwohl es bei mir mit der Zeit ja noch bis Mitte Juni dürftig ausschaut 🙁

  17. @Florian

    Uff, das Paper ist aber auch extrem heftig. Vielleicht mag sich ja auch Martin Bäker da mal durchackern. Aber wenn die Aussage stimmt, dann haben wir einen neuen Nobelpreisanwärter, da bin ich absolut sicher.

  18. Kosmische Inflation:
    Mathematik ist unter Beachtung ihrer Formalien immer wissenschaftlich und vor allem unabhängig.
    Bei der Beschreibung des Universums gibt es an erster Stelle jedoch die materiellen Befunde primär zu beachten und exakt zu würdigen.
    Die kosmische Inflation beruht ausschließlich auf mathematischen Berechnungen. Es war wohl keiner dabei, der entsprechende Messungen hätte durchführen können.
    Ich kenne bisher keinen materiellen Befund, der die Expansion des Universums beweist. Selbst Hubble soll bezüglich der Rotverschiebung von einer scheinbaren Expansion des Universums gesprochen haben. Aber den können wir nun leider nicht mehr fragen.
    Ein Beweis, dass sich das Universum tatsächlich ausdehnt, könnte beispielsweise die Feststellung der zeitlichen Änderung der Rotverschiebung bezogen auf ein weit entferntes Objekt sein.
    Alle Theorien haben eins gemeinsam. Egal was der Mensch als Theorie aufschreibt, das Universum wird sich nicht danach richten.
    Dem Urknall und der damit verbundenen Expansion des Universums den Kenntnisstand 1 zu geben, hieße außerdem, die Freiheit der Wissenschaft zu beschränken – und das wollen Sie doch sicher nicht, Herr Freistetter.
    Erst wenn alle Probleme, die die Urknalltheorie mit sich bringt, gelöst sind, kann man von einer gesicherten Theorie sprechen, nicht eher. Und die Anzahl ungelöster Probleme bezüglich der Urknalltheorie ist noch unverhältnismäßig hoch. Und das, was keiner Lösung zugänglich ist, wird regelmäßig verdrängt.
    Ich gehöre jedenfalls zu denen, die unter primärer Beachtung und exakter Würdigung des materiellen Befundes eigene Beschreibungen des Universums und seiner Erscheinungen bevorzugen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Joachim Blechle

  19. @Joachim Blechle:

    Sagen wir es einmal so: Nur weil Sie sie nicht verstanden haben, muss die kosmische Expansion ja nicht falsch sein. Fred Hoyle hat bekanntlich auch nicht daran geglaubt und die Hypothese als „Big Bang“ verspottet. Der Name ist geblieben, die Hypothese auch – und wurde zur gesicherten Theorie. Wenn Sie es besser wissen und die nötige Kompetenz besitzen, dann widerlegen Sie doch das ganze einfach. Danach müssen Sie sie nur einen Frack besorgen und auf die Einladung nach Stockholm warten, denn der nächste Physik-Nobelpreis wäre ihrer.

    Übrigens: Wie sagt Astrophysiker Harald Lesch ganz gerne? „Vielleicht irren wir uns, aber dann zumindest verdammt gut!“

  20. @Joachim Blechle

    Die kosmische Inflation beruht ausschließlich auf mathematischen Berechnungen. Es war wohl keiner dabei, der entsprechende Messungen hätte durchführen können.

    Es hat auch noch keiner ein Proton gesehen, und dennoch wissen wir, dass es aus drei Quarks besteht. Indirekte Nachweismöglichkeiten über die Beobachtung der Hintergrundstrahlung gibt es, und unter der Vorraussetzung einer hinreichenden Vakuumenergie purzelt die Inflation von selbst aus der ART heraus. Genau wie deren andere Voraussagen, die auch mal nur „mathematisch“ waren wie die Lichtablenkung im Schwerefeld der Sonne, Schwarze Löcher oder Gravitationswellen.

    Ich kenne bisher keinen materiellen Befund, der die E5xpansion des Universums beweist.

    Ist zwar ein anderes Thema als die Inflation, aber: Oh, dann haben Sie aber nicht sehr viel darüber gelesen. Machen Sie sich mal schlau über die Entstehung des relativen Mengenverhältnisses der primordialen Elemente bei der Nukleogenese, über die von Quasaren und warum es keine mehr gibt, die Entstehung der Hintergrundstrahlung und ihrer Temperatur, baryonische Oszillationen, Wachstum von Galaxien, Alter der ältesten Sterne und natürlich die Kalibrierung der Beziehung zwischen Entfernung und Rotverschiebung (kommt gleich noch ein Link)

    Selbst Hubble soll bezüglich der Rotverschiebung von einer scheinbaren Expansion des Universums gesprochen haben.

    Selbst Kolumbus dachte, er sei in Indien gelandet, so what?

    Ein Beweis, dass sich das Universum tatsächlich ausdehnt, könnte beispielsweise die Feststellung der zeitlichen Änderung der Rotverschiebung bezogen auf ein weit entferntes Objekt sein.

    So etwas?Gab einen Nobelpreis dafür. Die Änderung der kosmologischen Rotverschiebung beim selben Objekt werden wir wohl kaum messen können, wenn wir nicht ein paar Tausend Jahre Zeit aufbringen, die Rotverschiebung beträgt ja nur ein paar m/s pro Kiloparsec, und ehe sich irgendwas selbst mit Lichtgeschwindigkeit so weit bewegt hat, vergehen 3260 Jahre.

    Alle Theorien haben eins gemeinsam. Egal was der Mensch als Theorie aufschreibt, das Universum wird sich nicht danach richten.

    Das klingt so als sei die Theorie irgendwas am Sonntagnachmittag Erdachtes und nicht die in der Naturwissenschaft bestmöglich durch heute mögliche Beobachtungen gestützte mathematische Beschreibung eines Naturphänomens. Genau letzteres ist sie aber.

    Dem Urknall und der damit verbundenen Expansion des Universums den Kenntnisstand 1 zu geben, hieße außerdem, die Freiheit der Wissenschaft zu beschränken

    100% Sicherheit gibt’s nie, aber Kritik ist und war nie verboten, aber man darf dann nicht mit leeren Händen kommen, wenn es heißt „was denn sonst?“. Bisher standen die wenigen Kritiker mit sehr leeren Händen oder völlig abstrusen Thesen da, die bestenfalls einzelne Effekte erklären konnten, selbst aber auch nicht experimentell überprüfbar waren („müdes Licht“, „kontinuierliche Entstehung von Materie aus Weißen Löchern“ und dergleichen.

    Erst wenn alle Probleme, die die Urknalltheorie mit sich bringt, gelöst sind, kann man von einer gesicherten Theorie sprechen, nicht eher.

    Man kann niemals von einer „gesicherten Theorie“ sprechen weil sicher immer nur das sein kann, was im Bereich der Beobachtungsmöglichkeiten liegt. Und bei der speziellen Relativitätstheorie hat man beispielsweise die Längenverkürzung noch nie direkt gemessen. Sollen wir also von der Speziellen Relativitätshypothese sprechen?

    Und die Anzahl ungelöster Probleme bezüglich der Urknalltheorie ist noch unverhältnismäßig hoch.

    Eine Hand reicht: Ursprung der Dunklen Energie, Träger der Dunklen Materie, Inflation, deren Auslöser und der Materieüberschuss über Antimaterie. Fehlt noch was?

    Und das, was keiner Lösung zugänglich ist, wird regelmäßig verdrängt.

    Bitte was soll das sein? Und wie genau wird es „verdrängt“?

    Ich gehöre jedenfalls zu denen, die unter primärer Beachtung und exakter Würdigung des materiellen Befundes eigene Beschreibungen des Universums und seiner Erscheinungen bevorzugen.

    Nicht Ihr Ernst, oder? 10 Millionen Kosmologen der letzten 80 Jahre – alle blöd, aber Sie, der offenbar nicht einmal die oben aufgezählten stützenden Beobachtungen für die Urknalltheorie bzw. den Begriff der wissenschaftlichen Theorie kennt, wollen es alleine besser wissen? Was muss man für eine Ingenieurwissenschaft studiert haben, um auf diese Idee zu kommen?

  21. @Alderamin:

    Die Änderung der kosmologischen Rotverschiebung beim selben Objekt werden wir wohl kaum messen können, wenn wir nicht ein paar Tausend Jahre Zeit aufbringen, die Rotverschiebung beträgt ja nur ein paar m/s pro Kiloparsec, und ehe sich irgendwas selbst mit Lichtgeschwindigkeit so weit bewegt hat, vergehen 3260 Jahre.

    Doch. Zumindest ist das ein Ziel für den CODEX Spektrographen für das E-ELT.
    Bei ca. 1mm/s Präzision in der Rotverschiebung sollte es in einigen Jahren zum Erfolg führen. Die Frage ist nur, wie viele Objekte man beobachten muss, um lokale Beschleunigungen auszumitteln.

  22. @UMa

    Wow. Bisher ist HARPS ja noch das Maß der Dinge mit 1 m/s bis optimalerweise 0,3 m/s. Die Performance wird besser, je heller das Objekt. Blöderweise sind die Galaxien, die sich am schnellsten entfernen (mit hoch einstelligem z), aber auch die lichtschwächsten, für die wir meist eine zusätzliche Gravitationslinse brauchen.

    Die Samplegröße dürfte (außer bei Gravitationslinsen-Galaxien, z=1 ist ja auch halbe LG oder so) weniger das Problem sein, es gibt ja genug ferne Galaxien. Und wenn z dort gegenüber dem Effekt der Eigenbewegung einen Faktor 100 und mehr überwiegt, dann braucht das Sample so groß ja gar nicht zu sein.

    Dem Universum beim Expandieren live zuschauen – das wäre was…

  23. Danke für die netten Kommentare.
    Ich möchte das nicht weiter ausdehnen, aber noch einige Gedanken loswerden.
    Wenn da jemand trotz fehlender materieller Befunde mit den vorgesetzten Theorien klar kommt, warum nicht.
    Ich konnte das nicht und ich wollte wissen, wie es tatsächlich funktioniert – z.B. das Universum oder eben Erscheinungen wie Trägheit und Schwere. Und das hat sich zu meinem Hobby entwickelt.
    Durch die weitestgehend abstrakten Betrachtungen kam ich zu Ergebnissen, die nicht das Ziel spezialisierter Forscher werden können.
    Sofern es einer interessierten Institution (oder Forscher) möglich wäre, über ihren Schatten zu springen, könnte sie von meinen Erkenntnissen ungemein partizipieren. Aber, wer kann oder will schon über seinen Schatten springen.
    Nur mit der den Formalitäten von Physik und Mathematik angepassten Erkenntnissen könnte man sich dann zur Ehrung anstellen. Das ist aber nicht mein Ding.
    In der Relativitätstheorie steckt mehr, als man vermutet, nur nicht das, was man daraus macht. Auf die Idee zu kommen, seine seit Jahren tote Großmutter noch früher erschießen zu können, noch bevor sie geschwängert wurde und davon die Mutter gebar, strotzt nur so von Ignoranz des materiellen Befundes.
    Damit möchte ich es belassen und abschließen.
    Punkt.
    Mit freundlichen Grüßen
    Joachim Blechle

  24. @Joachim Blechle

    Ich fasse also zusammen: keine Ihrer Behauptungen belegt und allen meinen Fragen gekonnt durch konsequentes Ignorieren ausgewichen. Ade!

    1. @Alderamin
      wenn Sie materielle Befunde ignorieren, Sie haben 5 aufgezählt, die fehlen, lohnt sich keine weitere Diskussion.
      Mit freundlichen Grüßen
      Joachim Blechle

  25. @Alderamin:

    Das sieht mir ganz nach einem neuen Rekord aus.

    Von „Ich weiß das besser als die ganzen doofen Wissenschaftler“ über „Unverschämtheit meine Privattheorie anzuzweifeln!“ bis „Püh! Mit euch rede ich nicht mehr“ ….

    … In nur zwei Posts.

    Herzlichen Glückwunsch Herr B.

  26. @Joachim Blechle

    wenn Sie materielle Befunde ignorieren, Sie haben 5 aufgezählt, die fehlen, lohnt sich keine weitere Diskussion.

    Die an einer Hand abzählbaren Dinge waren keine „materiellen Befunde“, sonden „ungelöste Probleme“, aka offene Fragen. Die Urknalltheorie startete mit sehr viel mehr offenen Fragen, die dann über die Jahre geklärt wurden. So geht Forschung. Wir wissen noch immer nicht genau, wie Schwerkraft aus Masse (und anderen Eigenschaften) entsteht. Damit ist die ART aber nicht etwa eine unsinnige Theorie, weil fast (?) alle ihrer Vorhersagen bestätigt wurden. Materielle Befunde habe ich die folgenden aufgezählt:

    die Entstehung des relativen Mengenverhältnisses der primordialen Elemente bei der Nukleogenese, […] die von Quasaren und warum es keine mehr gibt, die Entstehung der Hintergrundstrahlung und ihrer Temperatur, baryonische Oszillationen, Wachstum von Galaxien, Alter der ältesten Sterne und natürlich die Kalibrierung der Beziehung zwischen Entfernung und Rotverschiebung

    Die haben Sie geflissentlich ignoriert. Ich hoffe, Ihre Privattheorie sagt ein Weltalter voraus, das nicht viel älter als 13,8 Milliarden Jahre ist, sonst zeigen Sie mir einen Stern, der älter ist. Und einen Prozess zur Generierung von Wasserstoff, Helium, Deuterium und Lithium im Massenverhältnis von 75% zu 25% zu 0,01% zu 10^-10. Dann sollte noch eine homogene Schwarzkörperstrahlung von 2,78 K erklärt werden mit einer korellierenden Feinstruktur in der Größenordnung von sehr genau 1°. Stark akkretierende Supermassive Schwarze Löcher sollten nur bei hoher Rotverschiebung existieren und Galaxien dort sollten eine 100-1000fach höhere Sternentstehungsrate haben und typischerweise kleiner sein als heutige, dafür häufiger an Kollisionen beteiligt sein. Und dann sollte die Rotverschiebung der Galaxien mit der aus der Helligkeit folgernden Entfernung von in ihnen enthaltenen Supernovae vom Typ Ia linear korrelieren.

    Wenn Ihre Theorie das alles kann und dafür weniger als 10 freie Parameter braucht (oder eine der 5 obigen Fragen beantwortet), dann kaufen Sie sich einen Reiseführer für Stockholm, man wird Sie anrufen und ins Radhuset einladen. Ansonsten können Sie das Rathaus aber auch auf eigene Anreisekosten besuchen, lohnt sich, vor allem im Sommer.

  27. Joachim Blechle:

    Sofern es einer interessierten Institution (oder Forscher) möglich wäre, über ihren Schatten zu springen, könnte sie von meinen Erkenntnissen ungemein partizipieren

    Anläßlich des letzten Bundesligaspieltages:
    Zehntausendfacher Chor aus der Kurve der Wissenschaftler:
    Wir singen Dunning-Kruger, wir singen Dunning-Kruuuger, Schalalalaaaa…
    Aus der Gästekurve kommt aber, wie immer nichts.

    Um im Bild zu bleiben, diese hat einfach keine Fans mitgebracht, nur vereinzelte laute Schreihälse…

    Da kommt wie immer nichts was wissenschaftlich verwertbar wäre, wie etwa veröffentlichte Paper.
    Nur irgendwelche unausgegorenen Ideen und die Vorstellung, man selbst wäre schlauer als die Experten und könne mal eben im Hinterzimmer, ohne entsprechende Ausbildung, die Kosmologie auf den Kopf stellen.
    Keine Ahnung, warum sich so dermaßen viele dipl.ings nicht einfach auf ihr Fachgebiet beschränken können.
    Die auffällige Häufung im Cranktum ist jedenfalls frappierend.
    Läuft da etwa in deren Ausbildung etwas falsch?

  28. @Joachim Blechle:

    Danke für die netten Kommentare.

    Da nicht für – Sie haben förmlich nach „netten Kommentaren“ geschrienen, und tun es immer noch.

    Ich möchte das nicht weiter ausdehnen, aber noch einige Gedanken loswerden.
    Wenn da jemand trotz fehlender materieller Befunde mit den vorgesetzten Theorien klar kommt, warum nicht.
    Ich konnte das nicht und ich wollte wissen, wie es tatsächlich funktioniert – z.B. das Universum oder eben Erscheinungen wie Trägheit und Schwere. Und das hat sich zu meinem Hobby entwickelt.

    Sollen wir Ihnen noch einmal erklären, was Ihr eigentliches Problem ist? Genau gesagt ist es ein dreiteiliges.

    1. Sie haben keine Ahnung von moderner Physik.
    2. Sie haben keine Ahnung von der zugrundeliegenden Mathematik.
    3. Sie haben einen tiefsitzenden Widerwillen, Menschen zu vertrauen, für die die Punkte 1.) und 2.) nicht zutreffen.

    Die ersten beiden Punkte werden Sie vermutlich nicht abstellen können, aber beim dritten kann Ihnen bestimmt ein Psychiater helfen.

    Durch die weitestgehend abstrakten Betrachtungen kam ich zu Ergebnissen, die nicht das Ziel spezialisierter Forscher werden können.
    Sofern es einer interessierten Institution (oder Forscher) möglich wäre, über ihren Schatten zu springen, könnte sie von meinen Erkenntnissen ungemein partizipieren. Aber, wer kann oder will schon über seinen Schatten springen.

    „Abstrakte Überlegungen“ sind aber keine Wissenschaft, solange Sie keine Belege dafür beibringen können. Und noch wichtiger: Machen Sie mit Ihrer Hypothese Vorausssagen, die sich überprüfen lassen. Liefern Sie der Wissenschaft Testfälle, mit denen sich Ihre Hypothese widerlegen lassen müsste, falls Sie falsch liegen. Andernfalls sind alle Ihre Überlegungen ein Muster ohne Wert.

    Und wieso betreiben Sie überhaupt ein Wissenschaftler-Bashing mit dem „über den Schatten springen“? Haben die Naturwisschaftler diese Fähigkeit in den letzten 400 Jahren nicht nun wirklich hinlänglich unter Beweis gestellt? Das Bild vom Universum, wie wir es heute haben, ist entstanden, weil die Vorgänger gleich mehrere Male völlig umgeworfen und umgeschrieben wurden. Gehen Sie lieber einmal in sich und springen Sie dann über Ihren eigenen Schatten. Wie gesagt: Ein Psychiater müsste Ihnen dabei helfen können.

    Nur mit der den Formalitäten von Physik und Mathematik angepassten Erkenntnissen könnte man sich dann zur Ehrung anstellen. Das ist aber nicht mein Ding.

    Mit anderen Worten: Sie geben Ihre eigene Inkompetenz zu, richtig? Das ist ja nichts schlimmes, in moderner Physik inkompetent zu sein. Die meisten hier sind es! Nur man sollte nicht dem Wahn anheim fallen, man wäre hinreichend kompetent.

    In der Relativitätstheorie steckt mehr, als man vermutet, nur nicht das, was man daraus macht. Auf die Idee zu kommen, seine seit Jahren tote Großmutter noch früher erschießen zu können, noch bevor sie geschwängert wurde und davon die Mutter gebar, strotzt nur so von Ignoranz des materiellen Befundes.
    Damit möchte ich es belassen und abschließen.
    Punkt.

    Das hätten Sie mal lieber weggelassen, denn das hört sich wie reinste Esoterik-Geschwurbel an. Sie wissen doch, was Esoterik ist? Falls nein: Esoterik ist, wenn man glaubt, zu einem kleinen Kreis von Eingeweihten zu gehören, das Wissen
    dieses Kreises aber einfach nur Unfug ist.

  29. Viele selbstberufene Erklärer machen einen von zwei Fehlern:
    Entweder sie verstehen gar nicht, was sie gelesen haben.

    Oder sie nehmen das wörtlich, was sie gelesen haben, übersehen dabei aber, dass es nicht die wirkliche Aussage der Wissenschaft ist, sondern eine Erzählung oder Erklärung, oder in bestimmten Fällen eine vereinfachte Formel (wobei die exakte bekannt, aber nicht so leicht zu berechnen ist). Da stößt man dann scheinbar auf einen inneren Widerspruch – es ist aber kein Widerspruch in der Wissenschaft selber, sondern ein Problem, dass sich in der Vermittlung der Wissenschaft eingeschlichen hat.

    Wenn man sich aber von vornherein von der Mathematik abwendet, wird man kaum auf eine korrekte Lösung stoßen.

  30. Sowas wie die relative Häufigkeit bestimmter Elemente im Zuge der primordialen Nukleosynthese mag in den Augen praktisch denkender Menschen möglicherweise kein besonders guter Nachweis für diese oder jene Theorie sein. Zumindest erkläre ich mir damit die vielen pensionierten Ingenieure unter den selbstberufenen Erklärern…

  31. Ich gehöre jedenfalls zu denen, die unter primärer Beachtung und exakter Würdigung des materiellen Befundes eigene Beschreibungen des Universums und seiner Erscheinungen bevorzugen.

    Also das würde ich mal ein gelungenes Beispiel für PTB nennen (und man muss dafür nicht mal nach Braunschweig fahren).
    Danke an Alderamin für die saubere Zerlegung. Was allerdings die hier wiederholt aufgekommenen Seitenhiebe zu den Ingenieurswissenschaften angeht, da möchte ich mich dagegen verwahren. Die meisten von uns sind doch recht vernünftig. 😉

  32. @Oliver Gabath

    Es ist halt nicht ganz so trivial, irgendetwas über das Geschehen 2 Minuten (oder gar weniger) nach dem mutmaßlichen Großen Knall herauszufinden, aber was die ganzen, ähem, Kritiker offenbar nicht verstehen ist, dass man nicht einfach irgendetwas behaupten und für wahr erklären kann, ohne das auch durch Daten unterlegen zu können, sonst ist es halt nur eine nette (?) Idee. Selbst wenn man es mathematisch hergeleitet hat, steht am Ende die Forderung nach einer messbaren oder beobachtbaren Konsequenz. Einstein hat ja bekanntlich zuerst die Periheldrehung des Merkur mit der ART erklären können und postulierte dann die Lichtablenkung im Schwerefeld, z.B. von Sternenlicht am Sonnenrand bei einer totalen Sonnenfinsternis. Erst als diese Vorhersage dann auch nachgewiesen wurde, hatte die ART ihren Durchbruch. Und heute finden wir solche netten Dinge am Himmel.

    Die Wissenschaftler sind aber unheimlich kreativ darin, der Natur Informationen zu entlocken, wie z.B. eben dieses Verhältnis der Elemente. Es sagt einem nämlich, wie lange welcher Druck und welche Temperatur vorhanden gewesen sein müssen, um diesen Mix zu erzeugen. Damit kann eine Aussage über die Dichte und Expansionsgeschwindigkeit des Alls zu einer bestimmten Zeit getroffen werden, und man kann sogar die Menge dunkler Matterie daraus herleiten. Ethan Siegel hat da mal einen netten Artikel drüber geschrieben. Das vorletzte Diagramm (Element Abundance Graph) zeigt z.B., wie die Menge dunkler Materie (x-Achse) das Verhältnis verschiebt, und die rote Linie zeigt die von WMAP aus der Hintergrundstrahlung auf komplett andere Weise hergeleitete Menge an Dunkler Materie, die genau an den richtigen Stellen die Kurven schneidet, nämlich bei den heute im ursprünglichen Gas zu messenden Elementhäufigkeiten. So bestätigen sich zwei Messungen gegenseitig. In der Art gibt’s noch mehr und das kann dann nicht einfach Zufall sein. Der Astrophysiker Lawrence Krauss hat gesagt, er habe dieses Bild immer in der Hosentasche und wenn jemand behaupte, den Urknall habe es nie gegeben, dann zücke er das Bild, das sei der Gegenbeweis.

    Wenn man dann noch berücksichtigt, dass Lithium in den Kernreaktionen in Sternen abgebaut wird (und so z.B. zur Alterbestimmung von Sternen verwendet werden kann), dann soll so ein Besserwisser bitte mal genau erklären, woher das Lithium in genau dieser Menge denn bitte kommen soll. Und schön vorrechnen, welcher Kernprozess da unter welchen Bedingungen abgelaufen ist. Wer das nicht kann (ich könnte das nie), besser akzeptieren, dass Experten nicht blöde sind und man ihren Ergebnisse eher vertrauen sollte, als den eigenen Einfältigkeitlen.

    Bei meiner Antwort dachte ich anfangs noch, der Herr Blechle kritisiere nur die Urknalltheorie aus Unkenntnis, das ist keine Schande, man kann ja alles erklären, aber dann am Ende zu behaupten, er habe eine bessere eigene Theorie hat mich dann ein wenig verärgert. Hätte ich seinen Post zu Anfang besser gelesen, wäre die Antwort kürzer ausgefallen.

  33. @Der Seltsame Quark

    Was allerdings die hier wiederholt aufgekommenen Seitenhiebe zu den Ingenieurswissenschaften angeht, da möchte ich mich dagegen verwahren. Die meisten von uns sind doch recht vernünftig.

    War nicht als Seitenhieb auf Ingenieurswissenschaften generell gemeint, sondern sollten ihn eher aus der Reserve locken, zuzugeben, dass er einer ist, denn es sind ja fast immer genau diese, die mit Oberstufen-Mathematikkenntnissen Dinge kritisieren, für die andere ganze neue Mathematik erst erfinden mussten.

    In Wahrheit habe ich großen Respekt vor den Ingenieusen und Ingenieuren, denn die müssen die Erkenntnisse der Naturwissenschaft in real funktionierende Dinge umsetzen. Alleine wenn ich an das Ding hier vor mir denke, auf dem ich herumtippe, was das zu leisten vermag, da kann einem schon die Kinnlade herunter fallen.

    Aber man könntebei manchen Pensionären meinen, der Dampf aus dem Lötfett oder -zinn sei auf Dauer vielleicht nicht so gesund oder so…

  34. @Alderamin
    Musste Blechle gerade jetzt hier vorbeikommen? Jetzt habe ich den Zeitpunkt verpasst, zu sagen, dass ich immer noch denke, dass in der Erklärung der Schwarzen Löcher ein Fehler steckt.

    Wohlgemerkt nicht in der Mathematik. Die statische Schwarzschildlösung ist OK, und dank Birkhoffs Theorem kann man die im Vakuum auch anwenden. Die mathematische Modellierung des Kollaps zum Schwarzen Loch im mitbewegten Koordinatensystem sieht auch gut aus (bis auf die Varianten, die angeblch für nackte Singularitäten sorgen). Und gäbe es keine Hawking-Strahlung, müsste man das Innere nicht modellieren, denn von dort könnte nichts jemals entkommen.

    Solange man in einem einzigen konsistenten mathematischen Modell bleibt, gibt es keine Probleme. Bei der allgemeinen Erklärung werden aber Teile mehrerer Modelle syllogistisch verknüpft, die Modelle sozusagen mit Klebeband verbunden. Und genau dort sehe ich das Problem. Man kann nur sagen „Aus ‚Wenn A, dann B‘ und ‚Wenn B, dann C‘ folgt ‚Wenn A, dann C‘ „, wenn man wirklich sicher sein kann, dass B in beiden Fällen exakt das Gleiche ist.

    Ein Beispiel, wo es nicht so ist, ist zum Beispiel der Zusammenhang zwischen Ereignishorizont und Schwarzschildradius. Im statischen Modell sind die beiden an derselben Stelle zu finden. Im Kollapsmodell dagegen ist am Anfang am Schwarzschildradius gar nichts los, und der Ereignishorizont entsteht irgendwann und bewegt sich nach außen, mit dem Schwarzschildradius als Grenzwert. Das ergibt sich aus der offiziellen Definition des Ereignishorizonts als der Grenze zwischen den Regionen, von denen Information (oder Licht) gerade noch bzw gerade nicht mehr in den Raum außerhalb des Objekts entkommen kann.

    In der Erklärung Schwarzer Löcher, die damit endet, dass nach endlicher Standard-Koordinatenzeit die Materie die Singularität erreicht, gibt es etliche Kleibestreifen.

    Nun besagt das noch nicht, dass die Erklärung falsch sein muss, sondern nur, dass sie eventuell falsch sein könnte. Man bräuchte also wiederum ein intern konsistentes mathematisches Kollapsmodell. Ich persönlich kann leider kein solches entwickeln, aber ich habe eins in einem Paper gefunden. Zumindest einer der Beteiligten (Professor Shuang-Nan Zhang) sieht für mich wie ein sehr seriöser Astrophysiker aus: https://www.journals.elsevier.com/journal-of-high-energy-astrophysics/editorial-board/shuang-nan-zhang

    Ich fürchte, seine Arbeit wurde deshalb nicht zur Kenntnis genommen, weil sie zu einem anderen Schluss kommt als das Klebestreifen-Modell. Und da er ein seriöser Astrophysiker ist, tingelt er eben nicht mit seinem Modell durch die Gegend (wie deine „pensionierten Ingenieure“ und andere Privattheoretiker), sondern ist stets mit neuen Forschungen beschäftigt.

    Im Normalfall würde eine bessere Theorie durch bessere Beobachtungsdaten gestützt und könnte sich so auch durchsetzen, aber das Innere Schwarzer Löcher ist ja leider unbeobachtbar…

    Ist dir eigentlich ein Fall bekannt, wo sich eine heute akzeptierte Theorie am Anfang längere Zeit nicht durchsetzen konnte, weil sie dem widersprach, was man angeblich sicher wusste? (Die Allgemeine Relativitätstheorie wurde ja von einem Teil der wissenschaftichen Gemeinschaft eher schnell akzeptiert, auch wenn sie danach längere Zeit brauchte, um den Rest ebenso zu überzeugen)

  35. @Ambivalent

    Ich fürchte, bei Deinen Berechnungen kann ich Dir keine Hilfe sein, dazu fehlt es mir an Kompetenz und Rechen´praxis.

    Ist dir eigentlich ein Fall bekannt, wo sich eine heute akzeptierte Theorie am Anfang längere Zeit nicht durchsetzen konnte, weil sie dem widersprach, was man angeblich sicher wusste?

    Alfred Wegeners Theorie zur Kontinentalwanderung? War bis in die 1970er umstritten, dann mit Satelliten messbar.

  36. Kosmische Inflation
    @Alderamin
    Sie schreiben:
    Die an einer Hand abzählbaren Dinge waren keine „materiellen Befunde“, sonden „ungelöste Probleme“, aka offene Fragen. Die Urknalltheorie startete mit sehr viel mehr offenen Fragen, die dann über die Jahre geklärt wurden. So geht Forschung. Wir wissen noch immer nicht genau, wie Schwerkraft aus Masse (und anderen Eigenschaften) entsteht. Damit ist die ART aber nicht etwa eine unsinnige Theorie, weil fast (?) alle ihrer Vorhersagen bestätigt wurden. Materielle Befunde habe ich die folgenden aufgezählt:

    Wenn man Dunkle Materie mathematisch postuliert, muss man deren Existenz auch nachweisen. Ohne Nachweis in Form eines geeigneten materiellen Befundes ist die Theorie eben keine Theorie sondern nur ein Ansatz einer Theorie.
    Ich hatte geschrieben, eine eigene Kosmologie zu haben. Ihr Titel könnte lauten:
    Kreislauftheorie
    Sofern Sie mal wissen wollen, wie Gravitation funktioniert, könnte ich Ihnen das erklären. Aber bitte nicht hier.
    Ich habe das aus der Relativitätstheorie entwickelt. Und die Erkenntnis, wie Gravitation funktioniert, hat mir ganz wesentlich bei meiner Kreislauftheorie geholfen. Die ART ist keine unsinnige Theorie, man braucht einigen Berechnungen, die anders nicht gehen, aber eben nicht nur diese. Für die Gravitation (Trägheit und Schwere) braucht man die gesamte RT (und noch ein wenig mehr).
    Mit freundlichen Grüßen
    Joachim Blechle
    NS: Manchmal sollte der Mathematiker auf den Bauern hören, der ihm erklärt, dass die Kuh, für die er die Milchleistung berechnet hat, ein Ochse ist und ihm nicht verhalten, dass er keine Ahnung von Mathematik hat. Die Mathematik ist deswegen aber nicht falsch … sondern …
    Ende

  37. @Joachim Blechle:

    Was sind Sie doch für ein arroganter Mensch! Da schlagen Sie hier auf, verwerfen fast die gesamte moderne Physik, sprechen dabei der Kosmologie des expandierenden Universums den Status einer Theorie ab, um uns ihre „Kreislauftheorie“ unterjubeln zu wollen. Halten wir doch einmal eines in aller Deutlichkeit fest: Ihre „Kreislauftheorie“ ist keine Theorie, sondern nur eine wirre Idee. Da reicht es nicht einmal zur Hypothese. Und da brauchen Sie uns gar nicht so gönnerhaft das Angebot zu machen, uns die Gravitation zu erklären, denn Sie wissen es ja selber nicht. Wenn Sie es wüssten – nun, wie schon gesagt: Schreiben Sie es auf und leihen sich einen Frack aus.

    Apropos Mathematiker: Wenn der die Milchleistung eines Ochsen ausrechnet, kommt er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach auf den Wert „Null“. Und dann wird er auch nicht auf den Bauern hören, wenn der ihm erklärt, dass die Rechnung von vornherein keinen Sinn gemacht hatte, weil Ochsen keine Milch geben. Die Mathematik ist deswegen nicht falsch…

    Aber machen Sie ruhig weiter! Noch mehr blamieren, als Sie es bislang bereits getan haben, können Sie sich nun auch schon nicht mehr.

    1. @Captain E
      Für mich immer wieder interessant. Man beurteilt etwas, was man nicht kennt. Das zieht sich durch, wie ein roter Faden. Die Arroganz liegt immer auf der Gegenseite. Ich lasse mich auf solche Diskussionen nicht ein.
      Und wenn man etwas erfahren kann, selbst, wenn man es nicht akzeptiert, festigt es auf alle Fälle die eigenen Erkenntnisse. Man muss es aber erst einmal kennen.
      Noch einmal abschließend für Sie: Die verfügbaren materiellen Befunde bezüglich UKT, hier kosmische Inflation, reichen nicht aus!!!
      Mit freundlichen Grüßen
      Joachim Blechle

  38. @Herr Blechle:

    Auch Ihnen sei folgendes ans Herz gelegt:

    Das Sie etwas nicht verstehen, bedeutet nicht, dass es falsch ist.
    Es bedeutet möglicherweise nur, dass Sie es nicht verstanden haben.

    Und wenn Sie so gar keinen Zugang zur Mathematik haben, dann tut mir das leid.

    Das ist aber Ihr Problem und nicht das anderer Leute.

    Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit.

    Gute Nacht.

  39. @Joachim Blechle:

    Die kosmische Inflation ist lange her und hat nur bedingt etwas mit dem restlichen Bild zu tun, das sich die Naturwissenschaften vom Universum machen. Die Experten sind überwiegend anderer Meinung als sie. Vielleicht irren sie sich ja trotzdem, aber zumindest irren sie sich dann schon ziemlich gut. Da müssen Sie, Herr Blechle, noch sehr lange für stricken, um mit diesen Cracks mithalten zu können. Bis dahin können Sie sich aber gerne mit Dunning-Kruger vertraut machen.

  40. Na, heilig’s Blechle, immerhin gesteht er der ART zu, nicht „unsinnig zu sein“, unser verkanntes Genie.
    Würde er jetzt nur irgendeinen Nachweis seiner angeblichen Erkenntnisse liefern, oder einfach nur, dass er Einstein verstanden hat, könnte man ihn vielleicht ernst nehmen.
    SO bleibt er ein 0815-Crank, wie dieser Blog ihn schon unzählige male erlebt hat.
    Aber denen reicht offensichtlich immer, sich selbst als den Größten anzuerkennen. Andere Meinungen zählen da eh nicht.
    Ist solch ein Grad einer Kognitiven Dissonanz eigentlich schon offiziell geistesgestört oder fällt das noch unter „Spleen“?

  41. @ Alderamin
    War auch nicht ganz ernst gemeint, deshalb ja auch der 😉
    Mir ist dass hier nur schön öfter aufgefallen und ich wollte mal dezent drauf hinweisen, dass es auch Ingenieure gibt die wissen dass sie keine Ahnung von Mathematik haben (zumindest einen, dem putz ich nämlich jeden morgen die Zähne). Also nix für ungut.

  42. Im DESY-Magazin femto war ein interessanter Artikel, für mich klingt der fast zu gut um wahr zu sein.

    Auch die Zitate der beteiligten Wissenschaftler erscheinen mit doch sehr optimistisch …

    Ich stell das mal hier rein, hoffe, das passt einigermaßen. Ich selbst kann das im Detail nicht beurteilen, ich wundere mich nur, dass man davon außerhalb von DESY bisher überhaupt nichts liest. Das sind alles Indizien, die mich aufhorchen lassen. Eigentlich ist hier mein – auf Scienceblogs trainierter – Crackpot-Detektor angesprungen, aber immerhin handelt es sich um DESY, und die sind ja nun alles andere als dubios. Was meint ihr dazu?

    Ein internationales Team theoretischer Physiker hat nun eine Erweiterung des Standardmodells entwickelt, die nicht nur die Dunkle Materie erklären, sondern gleich fünf große Probleme der Teilchenphysik auf einen Schlag lösen könnte.

    SMASH fügt dem Standardmodell insgesamt sechs neue Teilchen hinzu: Drei schwere, rechtsdrehende Neutrinos, ein zusätzliches Quark sowie ein sogenanntes Axion und das schwere Teilchen Rho (ρ). Die letzteren beiden Teilchen werden durch ein neues Feld beschrieben, das sich durchs gesamte Universum zieht.

    „Insgesamt ergibt sich ein vollständiges, konsistentes Bild der Geschichte des Universums von der Inflation bis heute.“
    DESY-Wissenschaftler Andreas Ringwald, Ko-Autor der Studie

    „Es ist davon auszugehen, dass unsere Ergebnisse zu einem Wettlauf um die Entdeckung dieser Teilchen führen werden“
    Zoltán Fodor, Bergische Universitat Wuppertal

    Artikel auf desy.de
    https://www.desy.de/aktuelles/news_suche/index_ger.html?openDirectAnchor=1176

    Die Zeitschrift findet ihr über eine Websuche nach „desy femto“, dort gibt es sie auch als PDF. Der Artikel dort ist noch ausführlicher als der oben verlinkte (S. 32 im Magazin, 34 im PDF).
    (Kein direkter Link hier, weil keine Lust auf Moderation ;))

    1. @Dampier: Also Erweiterungen des Standardmodells die neue Teilchen vorhersagen gabs und gibt es immer wieder. Das Higgs war ja im Prinzip auch nichts anderes. Vieles von dem was man vorhersagt lässt sich nicht bestätigen – aber an und zu klappt es. Ob jetzt SMASH deutlich vielversprechender ist als die anderen Erweiterungen kann ich allerdings nicht einschätzen (aber das sie im hauseigenen Magazin davon schwärmen ist klar 😉 ).

  43. Hallo Florian,

    wiedermal die Inflation…und du diskutierst in deinem Artikel wie immer nur soweit Richtung Gegenseite, andere Meinung, wie auch immer, um ohne Mühe alles was gegen Einstein spricht locker vom Tisch zu wischen.
    Ich möchte nur jedem der sich ernsthaft kritisch und nicht nur „pseudokritisch“ wie Florian, mit Einstein als Grundlage der heutigen „Kosmologie“ auseinandersetzen will das Buch von Walter Theimer „Relativitätstheorie – Lehre, Wirkung, Kritik“ ans Herz legen.
    Das beste Zitat aus dem Buch, was im Grunde alles zu Einstein beschreibt: „petitio principii“.
    Wer denkt, dass sei eine Einzelmeinung sollte sich mit dem G.O.Mueller Projekt auseinandersetzen. Eine Zusammenstellung aller Einstein kritischen Autoren
    https://www.kritik-relativitaetstheorie.de/projekt-go-mueller/

    Ich war sehr überrascht, dass ich vor geraumer Zeit im Deutschlandfunk hören konnte, dass die Relativitätstheorie mathematisch bewiesen wurde.
    Es fehlt der Zusatz „nur“.
    Denn Mathematik ist letztlich nur eine Sprache, ein Hilfsmittel, die Hure der Wissenschaft, die man sich so hindrehen kann, wie man will. Statistik muss demnach die Puffmutter sein.
    Es gibt so viele Widersprüche, Auslassungen und einseitige Betrachtungen in der modernen, vom Messbaren abgekoppelten Kosmolgie, dass es schon weh tut und eigentlich Kosmologismus heißen müsste.

    Und jetzt bitte nicht so Antworten wie:
    Ich hätte da was nicht verstanden…
    Es ist doch alles bewiesen…
    Das und das sind falsch geschrieben…
    Er hat Jehova gesagt…

  44. @Irgend Einer:

    Und jetzt bitte nicht so Antworten wie:
    Ich hätte da was nicht verstanden…

    Tut mir leid, dass bleibt dir nicht erspart.

    Auch dir sei ans Herz gelegt:

    Das du etwas nicht verstehst, bedeutet nicht, dass es falsch ist. Es bedeutet erst mal nur, dass du es nicht verstanden hast. Was offenbar insbesondere auf die Mathematik als solche und deren Sinn und Zweck in der Physik im Speziellen zu trifft.

    Und im Übrigen: Nonsens ist keine Kritik.

  45. @Irgend Einer
    Diese Zusammenfassung von Theimers Buch sieht nicht gerade danach aus, als ob er seine Kritik an der SRT mit echten Belegen (z. B. Experimenten) unterfüttert hätte. Dein Kommentar übrigens auch nicht.

    Und Friebe und der Rest seiner Knalltüten Mitstreiter waren schon oft genug Thema auf den Scienceblogs. Ebenfalls, ohne dass etwas Zählbares (und gegen die RT Verwendbares) herausgekommen wäre.

  46. @Florian Freistetter
    Sie schreiben
    „Das Wissenschaftler sich ohne Fundament irgendwas “ausdenken” um irgendwelche Theorien “zu retten” ist ein weit verbreitetes Vorurteil. Leider – denn es hat nichts mit der Realität zu tun.“
    Glücklicherweise stimmt das nicht 😉 Wissenschaftler denken sich unentwegt jede Menge aus. Und eine gute Theorie zu retten ist auch kein Verbrechen. Warum hätte Einstein sonst seine berühmten Einwände gegen die Quantenmechanik verfassen sollen? Das war zwar ein Schuss in den Ofen, hätte aber die Physik damals die Relativitätstheorie verworfen, wäre das wohl ein viel größerer Fehler gewesen. Mir jedenfalls ist keine alternative Theorie bekannt, die auch nur annähernd an deren Erklärungsmacht rührt.
    LRkS: Die Inflationstheorie so scharf zu kritisieren, wo möglicherweise ein Nachweis kurz bevor steht, ist allemal gewagt …

  47. @MG:

    Und eine gute Theorie zu retten ist auch kein Verbrechen. Warum hätte Einstein sonst seine berühmten Einwände gegen die Quantenmechanik verfassen sollen?

    Eine „gute“ Theorie muß man nicht retten.
    Einsteins Einwände gegen die Quantenmechanik sind davon getragen, daß er die Quantenmechanik schlicht nicht verstanden hat. Er war – trotz seiner epochalen Erkenntnisse – eben ein echter Klassiker. Ich finde es zumindest gewagt, hier zu behaupten, du wüßtest, was ihn zu seinen Aussagen zur Quantenmechanik bewogen hat. Link or it didn’t happen.

  48. @Bullet:

    Eine “gute” Theorie muß man nicht retten.
    Einsteins Einwände gegen die Quantenmechanik sind davon getragen, daß er die Quantenmechanik schlicht nicht verstanden hat. Er war – trotz seiner epochalen Erkenntnisse – eben ein echter Klassiker. Ich finde es zumindest gewagt, hier zu behaupten, du wüßtest, was ihn zu seinen Aussagen zur Quantenmechanik bewogen hat. Link or it didn’t happen.

    Es ist vielleicht ein wenig hart zu behaupten, Einstein als einer von etlichen „Vätern der Quantenmechanik“ hätte sie nicht verstanden. Es gibt da die Auffassung, dass er sie durchaus verstanden hat. Er hätte sie halt nur nicht gemocht. Und mal ehrlich: Bis zu einem gewissen Grad trifft das auch auf seine Relativitätstheorien zu. Man bedenke nur Einsteins darauf aufbauende Kosmologie und was die Kollegen aus der am Ende gemacht haben. Das hat Einstein anscheinend auch nicht gemocht. Aber das Leben ist halt kein Wunschkonzert!

  49. @Bullet
    Ich nehme an, Du meinst nicht, eine Theorie sei nur gut, wenn sie die Wirklichkeit immer und vollständig abbildet. Eine solche Theorie kann es nicht geben. So etwas wäre eine Religion. Einsteins Relativitätstheorien sind Wissenschaft. Der lokale Realismus z.B. kann wegen der zahlreichen Bestätigungen quantenmechanischer Effekte m.E. als widerlegt gelten. Trotzdem wird wohl niemand, der bei Verstand ist, behaupten, Einsteins Theorien seien nicht gut.
    In der Tat weiß ich nicht, was Einstein zu seiner Kritik der Quantenmechanik bewogen hat. Aber ich denke, man kann davon ausgehen, dass die Absicht, die Relativitätstheorie zu verteidigen (aka ‚retten‘), ein Beweggrund war.

  50. Hier (siehe Link) lese ich, dass die Inflation VOR dem Urknall stattfinden musste:

    „Die bekannteste ist die Inflationstheorie [2], nach der es vor dem Urknall eine kurze Phase von äußerst schneller Expansion gab.“

    https://www.mpg.de/4693329/Inflation_Zyklen_Multiversum

    Hier im Artikel, oder auch auf Wiki und in vielen Publikationen, lese ich, dass die Inflation NACH dem Urknall erfolgte:
    „Man geht davon aus dass sich das Universum kurz nach seiner Entstehung während eines enorm kurzen Zeitraums enorm stark ausgedehnt hat. “

    Widerspruch. Wie erklärst sich das?

  51. „Sie behaupten, die Inflation sei experimentell nicht überprüfbar.“

    Das halte ich für eine falsche Aussage. Die Autoren behaupten mitnichten, dass die Inflations-Theorie nicht experimentell überprüfbar sei. Vielmehr sagen sie, die Inflationstheorie ist zu „anpassungsfähig“, es gibt zu viele Freiheitsgrade, so dass fast alle experimentellen Ergebnisse eingepasst werden könnten. Wenn eine „Theorie“ aber diese Eigenschaft (wie Knetmasse, alles ist damit zu machen, sogar Elefanten) aufweist hat sie keine Voraussagekraft und ist damit wissenschaftlich wertlos.

    Hier noch mal deren Artikel ohne Bezahlschranke, falls noch nicht im Thread genannt:

    https://www.columbia.edu/~ami2132/assets/pdfs/SciAm.pdf

  52. @Albrecht Storz

    Es kommt halt darauf an, wonach man fragt und welche Hypothese man betrachtet. In dem Link der Max-Planck-Gesellschaft geht es um eine mögliche Zeit vor dem Urknall, und da gibt es unter anderem die Hypothese, dass die Inflation ein nicht endender Prozess ist, der schon sehr lange im Gange sein kann und es immer noch ist, und der lokale Blasen hervorbringt, innerhalb derer die Inflation endet, während drum herum alles weiter mit rasender Geschwindigkeit expandiert. Solche Blasen sind dann eigene Universen wie unseres, expandieren viel langsamer und können mit dem drum herum expandierenden inflationären Raum bei weitem nicht Schritt halten, so dass die Inflation nicht insgesamt enden kann. Das nennt sich die Hypothese der ewigen Inflation (eterntal inflation) bzw. der Blasenuniversen (bubble universes), siehe hier. Im Sinne dieser Hypothese ist der Urknall als Ursprung unseres Universums der Zeitpunkt, als die Inflation endete und unsere Universums-Blase entstand.

    In der ursprünglichen Inflationstheorie bzw. in anderen heutigen Varianten endet die Inflation hingegen überall und alles, was dabei enstanden ist, ist alleine unser Universum ohne weitere Paralleluniversen. Dann ist der Urknall der Moment, in dem die Inflation begann.

    Es ist halt Definitionssache. Normalerweise wird mit dem Urknall der Zeitpunkt benannt, zu dem unser Universum entstanden ist, und das wäre bei der ewigen Inflation eben der Augenblick nach der Inflation, nach anderen Varianten ggf. der Zeitpunkt vor der Inflation. Welche davon richtig ist (wenn überhaupt), ist ohnehin völlig unklar.

  53. @Cpt. E (und eigentlich auch Mattes Grinsen, aber ich bin mir nicht sicher, ob er/sie das noch lesen wird):

    Es ist vielleicht ein wenig hart zu behaupten, Einstein als einer von etlichen “Vätern der Quantenmechanik” hätte sie nicht verstanden.

    Klingt hart, ja, aber MG selbst hat ja die Arbeit von Einstein, Podolsky und Rosen per Link nachgelegt. Und da steht genau das im abstract:
    A sufficient condition for the reality of a physical quantity is the possibility of predicting it with certainty, without disturbing the system.
    Wir wissen heute mit -haha- Bestimmtheit, daß diese Forderung an die Realität nicht haltbar ist und einer relativ tiefverwurzelten Uhrwerk-Weltsicht entspringt. So ist die Welt aber nicht.

    Es gibt da die Auffassung, dass er sie durchaus verstanden hat. Er hätte [die Quantenmechanik] halt nur nicht gemocht.

    Dasselbe läßt sich, wie du ja erwähnst, auch für die SRT sagen – daß die einige so sehr unbequeme Aussagen erzwingt, die selbst heute noch die eine oder andere Schakkeline auf die Palme bringt, hat ihn ja auch nicht davon abgehalten, die SRT zu formulieren. Und das ist ja auch gut so.

  54. @Bullet:

    Ja, das ist im Nachhinein schwer zu sagen, wo man die Meinung all dieser historischen Wissenschaftler in erster Linie aufgrund ihrer Arbeiten und in zweiter Linie aufgrund erhalten gebliebener Aussagen zu bewerten sucht. Ich denke, wir können uns darüber einig sein, dass die von dir zitierte Forderung Einsteins sein völliger Ernst gewesen ist. Dass die Resultate der Quantentheorie etwas völlig anderes ergeben haben, dürfte ihn daher ziemlich gestört haben.

    Aber wie war das mit seiner kosmologischen Konstante? Er hat sie selber eingeführt, um das statische Universum in seinem Modell zu erhalten, und dann haben ihm die lieben Kollegen seine eigene Relativtätstheorie um die Ohren gehauen und erst bewiesen, dass das Universum überhaupt nicht statisch sein muss und später noch, dass es gar nicht statisch sein kann. Das dürfte ihm auch nicht geschmeckt haben.

    Und alle seine späteren Versuche, seine persönliche Lieblingsicht auf das Universum (statisch, deterministisch usw.) am Leben zu halten, sind dann ja gescheitert.

  55. Alderamin,

    das lese ich anders:

    In der Zusammenfassung:
    „Es gibt derzeit zwei Theorien, die sowohl die Homogenität des Universums wie auch die Temperaturschwankungen in der kosmischen Hintergrundstrahlung (im groben) erklären können: die Inflationstheorie und das zyklische Universum.“

    Freilich ist hier „derzeit“ der Stand 2012.

    Weiter:
    „Es gibt zur Zeit nur zwei gute Theorien über die Vor-Urknallzeit. Die bekannteste ist die Inflationstheorie [2], nach der es vor dem Urknall eine kurze Phase von äußerst schneller Expansion gab.“

    Hier wird die Inflationstheorie (nicht „Big Bounce“ oder sonstiges) ausdrücklich mit der Expansion VOR dem Urknall verknüpft.
    Wobei ich das schon erstaunlich finde. Schließlich versagt die uns bekannte Physik schon kurz vor dem Urknall (wohlgemerkt: im Rückblick, also die retrospektive Annäherung von heute aus gesehen, also ist das „vor“ hier nicht zeitlich sondern vom Betrachterstandpunkt aus verstanden).

    Interessant ist diese Stelle:
    „Der Urknall fand also nicht an einem Punkt, sondern auf einer ausgedehnten Fläche statt! “

    Wie wird das heute gesehen?

    Genau aus diesem Umstand heraus fordert der Autor ja eine „Vor-Urknall-Inflation“. Siehe:

    „Doch diese Fläche besteht aus etlichen Regionen, die bis zu diesem Zeitpunkt keinen Kontakt miteinander haben konnten, da es ja vor dem Urknall nichts gegeben haben soll. Trotzdem soll der Urknall zur gleichen Zeit an all diesen Orten stattgefunden haben! Diese Hypothese ist nicht vertretbar, wenn man an Ursache und Wirkung glaubt, denn wie soll man unzählige Urknalle synchronisieren, wenn es keine Zeit gibt? Es ist daher viel sinnvoller anzunehmen, dass der Urknall nicht der Anfang war, sondern ein Ereignis in der Geschichte unseres Universums. Doch was war vorher?“

  56. @Albrecht Storz

    “Es gibt zur Zeit nur zwei gute Theorien über die Vor-Urknallzeit. Die bekannteste ist die Inflationstheorie [2], nach der es vor dem Urknall eine kurze Phase von äußerst schneller Expansion gab.”

    Hier wird die Inflationstheorie (nicht “Big Bounce” oder sonstiges) ausdrücklich mit der Expansion VOR dem Urknall verknüpft.

    Wie ich sagte, es kommt auf die Frage an, die man sich stellt. Wenn man sich fragt, was kann vor dem Urknall gewesen sein, dann ist die Inflationstheorie eine von zwei mindestens drei Möglichkeiten (die dritte, nicht erwähnte ist das ekpyrotische Universum, und es gibt auch noch die eine oder andere weitere Alternative). Es gibt aber eben nicht „DIE Inflationstheorie“ und die Frage nach dem Vorher kann auch einfach falsch gestellt sein, weil es kein Vorher gab. Man muss sich klar machen, dass dies bisher alles unbewiesene Hypothesen sind und keiner weiß, welche stimmt (und ob überhaupt).

    Gemäß einem der Väter der Inflation (Alan Guth) war die Inflation der eigentliche „Knall“ im Urknall.

    Interessant ist diese Stelle:
    “Der Urknall fand also nicht an einem Punkt, sondern auf einer ausgedehnten Fläche statt! ”

    Wie wird das heute gesehen?

    Im Text steht einen Satz vorher: „Nimmt man diese Ausdehnung und verfolgt sie mithilfe der Gleichungen der Relativitätstheorie in die Zeit bis kurz nach dem Urknall zurück, so sieht man, wie sich das Universum nicht auf einen Punkt, sondern auf eine große Fläche zusammenzieht.“

    Klar, kurz nach dem Urknall war das Universum kein Punkt mehr, das besagt noch nicht, dass es insgesamt aus einer „Fläche“ hervorging. Hier wird das Horizontproblem erläutert, das die Inflation lösen soll. Die Standardtheorie besagt, dass vor der Inflation noch Kontakt zwischen verschiedenen Zonen bestand, die sich somit in der Temperatur ausgleichen konnten. Unmittelbar nach der Inflation (der Zeitpunkt der o.g. „Fläche“) bestand ob der großen Entfernungen keine Möglichkeit mehr, noch einen Temperaturausgleich zu ermöglichen und es wäre ohne Inflation somit unerklärt, warum die Hintergrundstrahlung in jeder Richtung die gleiche Temperatur hat.

    „Fläche“ meint hier übrigens eine Hyperfläche, natürlich war der Raum immer schon (mindestens) dreidimensional. Es kann übrigens auch sein, dass das Universum unendlich groß ist und es demgemäß schon zu Beginn war (jedes Teilvolumen wäre dann seit dem Urknall weiter gewachsen). Nur unser beobachtbares Universum ist durch den Horizont der Lichtlaufzeit auf jeden Fall begrenzt. Ob das Universum jenseits des Horizonts unendlich weiter geht oder sich irgendwie zu einer großen Mannigfaltigkeit schließt, kann man mit Messungen heute nicht entscheiden.

    Genau aus diesem Umstand heraus fordert der Autor ja eine “Vor-Urknall-Inflation”

    Wie gesagt, es gibt dazu keine eindeutige Definiton, was genau den Urknall ausmacht (immerhin war es Schmähwort von Fred Hoyle, der gar nicht daran glaubte) und hier wird genau eine Variante von vielen erläutert.

  57. @Albrecht Storz

    Ich schrieb in #85 (noch in Moderation):

    Es gibt aber eben nicht “DIE Inflationstheorie” und die Frage nach dem Vorher kann auch einfach falsch gestellt sein, weil es kein Vorher gab.

    aus Deinem Link in #84:

    Furthermore, there are literally hundreds of proposals from the past 35 years for what the inflationary energy may be, each generating very different rates of inflation and very different overall amounts of stretching. Thus, it is clear that inflation is not a precise theory but a highly flexible framework that encompasses many possibilities.

  58. @Albrecht Storz

    Mein Kommentar #79 war übrigens an FF gerichtet. Das Zitat

    “Sie behaupten, die Inflation sei experimentell nicht überprüfbar.”

    ist aus dem Artikel von FF.

    Diese Aussage geht völlig an den Erläuterungen im fraglichen Paper vorbei, siehe:

    Wenn im Kommentarteil des Blogs und nicht als E-Mail gefragt wird, dürfen alle darauf antworten,daher…:

    Im Artikel aus #84 steht am Schluss:

    Still, there is a hitch: inflationary cosmology, as we currently understand it, cannot be evaluated using the scientific method. As we have discussed, the expected outcome of inflation can easily change if we vary the initial conditions, change the shape of the inflationary energy density curve, or simply note that it leads to eternal inflation and a multimess. Individually and collectively, these features make inflation so flexible that no experiment can ever disprove it.
    Some scientists accept that inflation is untestable but refuse to abandon it. They have proposed that, instead, science must change by discarding one of its defining properties: empirical testability. This notion has triggered a roller coaster of discussions about the nature of science and its possible redefinition, promoting the idea of some kind of nonempirical science.

    Das ist doch genau, was Florian oben geschrieben hat, oder?

  59. Alderamin

    Zitat Alderamin: „Klar, kurz nach dem Urknall war das Universum kein Punkt mehr, das besagt noch nicht, dass es insgesamt aus einer “Fläche” hervorging.“

    Aber genau das steht doch im Text (genau ein Satz danach!):
    Zitat Text: „Der Urknall fand also nicht an einem Punkt, sondern auf einer ausgedehnten Fläche statt! “

    Vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen. Ist hier also nichts über diese Anschauung bekannt, dass das Universum als Ursprung keinen Punkt sondern eine Fläche gehabt haben könnte?

  60. Alderamin (zu #88)

    Hier müssen wir untersuchen, was man unter „experimenteller Nachprüfbarkeit“ versteht. Und FF erläutert eben eine andere Art der Nachprüfbarkeit als die von den Autoren gemeinte:

    FF geht in seinen Beispielen auf Hypothesen ein, aufgrund derer nachmessbare, eindeutige Aussagen gemacht werden konnten. Diese Hypothesen waren aber auch klar definiert. Welche Messergebnisse man erhalten musste um sie zu bestätigen (oder um sie zu falsifizieren) war klar.

    Die Autoren monieren aber zurecht, dass das Urknall-Modell viel zu wachsweich ist. Nimmt man ein konkretes Modell und macht damit Voraussagen und sie würden nicht bestätigt werden, so ändert man einfach einen Parameter (oder zwei) des Modells, und schwupps, passen die Messergebnisse doch zum Urknall.

    Ich fürchte aber so langsam, dass die Autoren (und ich) hier nicht verstanden werden (können).

    FF schreibt noch: „Aussagen, die prinzipiell nicht überprüfbar sind, sind tatsächlich unwissenschaftlich.“

    Ich würde noch hinzufügen:
    Und schwammige Aussagen bzw. Modelle die beinahe beliebig anpassbar sind, sind auch _tatsächlich_ unwissenschaftlich.

    Dieser zweite Punkt ist es, den Du und FF vollkommen verfehlt.

    Man findet dazu übrigens auch eine Mengen bei Hossenfelder.

  61. @Albrecht Storz

    Aber genau das steht doch im Text (genau ein Satz danach!):
    Zitat Text: “Der Urknall fand also nicht an einem Punkt, sondern auf einer ausgedehnten Fläche statt! ”

    In dieser Absolutheit ist das so nicht haltbar und im Satz vorher steht eindeutig, dass man sich auf die Zeit kurz nach dem Urknall bezieht. Ich finde diese Aussagen für den Leser äußerst verwirrend und wenig hilfreich, der ganze Absatz ist (Entschuldigung!) Murks. Es geht eigentlich darum zu erklären, warum die kosmische Inflation das Horizontproblem löst, dass unterschiedliche Regionen der Hintergrundstrahlung die gleiche Temperatur haben, ohne klassisch gerechnet je eine Chance zum Temperaturausgleich gehabt zu haben. Viel besser erklärt steht es in der Wikipedia.

    Die „Fläche“ kommt im MPG-Artikel dadurch ins Spiel, dass die Hintergrundstrahlung uns aus einer bestimmten Entfernung erreicht, die so weit entfernt ist, wie es der Lichtlaufzeit der Strahlung vom Beginn des Universums bis heute im expandierenden Universum entspricht. Das ist dann scheinbar eine Fläche (so wie der Horizont auf dem Meer scheinbar ein Kreis ist). Die kann man im Kopf rückwärts bis zu ihrer Entstehung rekapitulieren und dann von einer Ausgangsfläche reden. Aber die Strahlung entstand damals überall im Universum, im gesamten Volumen (so wie auch vor und hinter dem Horizont noch Meer ist). Die Fläche ist nur ein scheinbarer Horizont.

    Man kann sagen, der Urknall fand an jeder Stelle des Universums statt, aber diese Ort waren sich beim Urknall erheblich viel näher, mikroskopisch nahe, und erst durch die Inflation und die nachfolgende Hubble-Expansion wurde sie makroskopisch groß.

    Ob man den Urknall jetzt als das Aufploppen des ersten Planck-Volumens, von dem alles ausging, definiert, oder als den Augenblick, in dem bei ewiger Inflation unser nicht-inflationär expandierendes Blasenuniversum entstand, ist dann Definitionssache und vom Modell abhängig. Eine 2-dimensionale Fläche war das Universum jedensfalls nie (zum „holographischen Universum“ sage ich jetzt aber lieber nichts…)

  62. @Albrecht Storz

    Und schwammige Aussagen bzw. Modelle die beinahe beliebig anpassbar sind, sind auch _tatsächlich_ unwissenschaftlich.

    Zum Glück arbeitet man tatsächlich in der Wissenschaft nicht mit verbalen Aussagen, sondern mit mathematischen (Formeln), die wesentlich präziser sind, und derartige Aussagen kann man dann auch nur mit Formeln angreifen. Auf dem Level hier im Blog oder in populärwissenschaftlichen Büchern kann es nur eine Annäherung geben, so dass man das Bauchgefühl bekommt, man hätte etwas verstanden und könne mitdenken. Wenn man das Thema nicht 10 Jahre formeltechnisch beackert hat, kann man nicht mitreden, sondern nur froh sein, wenn man ein bisschen was bauchmäßig nachvollziehen kann.

  63. Alderamin,

    „In dieser Absolutheit ist das so nicht haltbar“,

    „Eine 2-dimensionale Fläche war das Universum jedensfalls nie“

    „so wie der Horizont auf dem Meer scheinbar ein Kreis ist“ Der Horizont ist auf der Erdkugel entweder ein Kreis – oder gar nichts, auch nichts scheinbares.

    Woher nimmst Du nur all die Gewissheit?

    „Zum Glück arbeitet man tatsächlich in der Wissenschaft nicht mit verbalen Aussagen, sondern mit mathematischen (Formeln), die wesentlich präziser sind“

    Du verstehst kein Stück, um was es mir geht. Tut mir Leid.

    ZB auch ein Spline ist mathematisch präzise – trotzdem kann ich je nach Parameteranzahl fast jede beliebige Kurve modellieren. Und wenn ich neue Messpunkte finde, passe ich eben meinen Spline an. Aber genau aus dem Grund hat der Spline keine Vorhersagekraft. Er ist zu beliebig. Und genau das werfen die Autoren Anna Ijjas, Paul J. Steinhardt and Abraham Loeb den verfechtern des Urknall-Modells vor: das Urknall-Modell ist wie ein Spline beliebig anpassbar, und hat daher Null Vorhersagekraft.

  64. @Albrecht:

    Du verstehst kein Stück, um was es mir geht.

    Ich auch nicht so recht…schreib´s doch bitte mal ganz deutlich auf den Punkt gebracht 😉

  65. Krypto,

    Zitat Alderamin: “Zum Glück arbeitet man tatsächlich in der Wissenschaft nicht mit verbalen Aussagen, sondern mit mathematischen (Formeln), die wesentlich präziser sind”

    Zitat ich: „ZB auch ein Spline ist mathematisch präzise – trotzdem kann ich je nach Parameteranzahl fast jede beliebige Kurve modellieren. Und wenn ich neue Messpunkte finde, passe ich eben meinen Spline an. Aber genau aus dem Grund hat der Spline keine Vorhersagekraft. Er ist zu beliebig. Und genau das werfen die Autoren Anna Ijjas, Paul J. Steinhardt and Abraham Loeb den verfechtern des Urknall-Modells vor: das Urknall-Modell ist wie ein Spline beliebig anpassbar, und hat daher Null Vorhersagekraft.“

  66. @Albrecht Storz

    “so wie der Horizont auf dem Meer scheinbar ein Kreis ist” Der Horizont ist auf der Erdkugel entweder ein Kreis – oder gar nichts, auch nichts scheinbares.

    Woher nimmst Du nur all die Gewissheit?

    Weil aus der Friedmann-Gleichung keine Fläche hervorgeht.

    Du verstehst kein Stück, um was es mir geht. Tut mir Leid.

    Du hattest die Frage gestellt:

    “Die bekannteste ist die Inflationstheorie [2], nach der es vor dem Urknall eine kurze Phase von äußerst schneller Expansion gab.”
    […]
    Hier im Artikel, oder auch auf Wiki und in vielen Publikationen, lese ich, dass die Inflation NACH dem Urknall erfolgte:
    “Man geht davon aus dass sich das Universum kurz nach seiner Entstehung während eines enorm kurzen Zeitraums enorm stark ausgedehnt hat. ”

    Widerspruch. Wie erklärst sich das?

    und ich habe Dir erklärt, dass es keine eindeutige Definition dafür gibt, was genau den Anfang des Universums und damit den Urknall definiert, unter anderem weil das vom Modell abhängig ist. Und dass es zahlreiche Modelle für den Anfang gibt, die alle Hypothesen sind. Damit ist diese Frage hinlänglich beantwortet. Siehe Zitat #94. Das hat aber nichts mit Beliebigkeit zu tun, sondern damit, dass man nicht WEISS, wie genau der Urknall zustande kam. Wissenschaft beschäftigt sich vor allem mit Dingen, die man noch nicht weiß, das ist kein Manko, sondern ein Feature.

    Aber genau aus dem Grund hat der Spline keine Vorhersagekraft.

    Die Allgemeine Relativitätstheoie ist aber kein Spline, mit dem man alles fitten kann; die Friedmann-Gleichung kann man aus der ART herleiten, die den größten Teil der Raumexpansion aufgrund der heute messbaren Parameter (Dichten von Materie, Dunkler Materie und Dunkler Energie, Hubble-Konstante) bis auf Bruchteile der ersten Sekunde des Universums beschreibt. Nur nicht den Anfang. Die Inflation könnte die ART auch beschreiben, wenn man die damals gültigen Parameter kennen würde. Kennt man aber nicht.

    Und genau das werfen die Autoren Anna Ijjas, Paul J. Steinhardt and Abraham Loeb den verfechtern des Urknall-Modells vor: das Urknall-Modell ist wie ein Spline beliebig anpassbar, und hat daher Null Vorhersagekraft.

    Nicht den Verfechtern der Urknall-Theorie, sondern denen der kosmologischen Inflation. Die Urknall-Theorie gibt es auch in Varianten ohne Inflation (siehe #85). Damit ändert sich zwar der Ursprung und das etwaige „Vorher“, aber nicht die Entwicklung nach der ersten Sekunde ab Entstehung unseres Universums. Die Expansionsgeschichte danach ist gut verstanden und unstrittig (strittig ist dann wieder die Natur der Dunklen Materie und Dunklen Energie, nicht jedoch ihre Wirkung auf die Expansion). Mit der Urknalltheorie ist die Gesamtheit der Expansionsgeschichte gemeint, bis heute und in die Zukunft hinein, nicht bloß der Augenblick der Entstehung.

    Mehr kann ich dazu nicht sagen.

  67. Alderamin,

    „und ich habe Dir erklärt, dass es keine eindeutige Definition dafür gibt, was genau den Anfang des Universums und damit den Urknall definiert, unter anderem weil das vom Modell abhängig ist.“

    Okay. Auf deutsch gesagt: die Urknall-Theorie ist ein von einem Jesuiten erfundene Story die alles oder nichts sein kann und um die sich etliche mathematische Ausformulierungen spinnen die mehr oder minder gut zu Beobachtungen passen (oder passend gemacht werden) während die darüber in Worten ausgesponnenen Geschichten nichts weiter als Flitter für die gläubige Gemeinde ist, ähnlich wie das Theologenlatein für die des Lateins unkundigen Gläubigen im Mittelalter. Sobald man nachfragt wird entweder Unverständnis geäußert oder es wird einem erklärt, dass das Ganze so nicht gemeint sei bzw. nicht wörtlich genommen werden könnte, da nur die mathematische Form (welche von den zig vielen?) die wahren Sachverhalte beschreiben könnten.

    Das ist mir jetzt das einzige, was mir dazu noch einfällt.

  68. @Albrecht Storz

    Auf deutsch gesagt: […]

    Äh, nein… aber belassen wir’s halt dabei, dass Du das so verstanden hast. Will ja niemandem eine Meinung aufzwingen. Schönen Tag noch…

  69. Wie Alderamin schrieb:
    „Das hat aber nichts mit Beliebigkeit zu tun, sondern damit, dass man nicht WEISS, wie genau der Urknall zustande kam. Wissenschaft beschäftigt sich vor allem mit Dingen, die man noch nicht weiß, das ist kein Manko, sondern ein Feature.“
    Sic!
    Wer sich mehr von Wissenschaft verspricht, wird mit Sicherheit enttäuscht. Kein physikalischer Sachverhalt kann je bewiesen werden. Es handelt sich um (zuweilen sehr) plausible Modelle der Realität. Mehr geht nicht mit Wissenschaft aber – zum Glück – auch nicht weniger. Und das gilt genau so auch für Inflationshypothesen (s. FFs Artikel). Zum Beispiel befasst sich die BICEP-Kampagne damit (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Background_Imaging_of_Cosmic_Extragalactic_Polarization). BICEP -2 ist daran gescheitert. Ob es BICEP-3 ebenso ergeht? Wir werden sehen …
    Im Übrigen kann angesichts der vielen ernsthaften Kritiken an der Inflation von einer „gläubige[n] Gemeinde“ (#98) überhaupt nicht die Rede sein. Schlechter kann man die Wissenschaft wohl kaum charakterisieren.

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