Eine kurze Notiz hat mich letzte Woche etwas geärgert. Der Bund der Steuerzahler hat sich wieder einmal über die Verschwendung von Steuergeldern aufgeregt. Das ist an sich natürlich nicht verwerflich; Steuergelder sollten sinnvoll eingesetzt werden. Aber gerade der Bund der Steuerzahler scheint oft anderer Auffassung zu sein, was „Verschwendung“ ist als ich es bin. Zum Beispiel scheint man es dort generell nicht so gerne zu sehen, wenn Steuergeld für Wissenschaft ausgegeben wird, wie ich schon früher einmal berichtet habe. Letzte Woche hat man nun in einer Pressemitteilung (WebCite) wieder einmal etwas gefunden, über das man sich aufregen kann. Anlass war die Fernsehsendung „Mario Barth deckt auf“, in der der Comedian auf „lustige“ Art und Weise über Steuerverschwendung meckert.

Abgesehen davon dass Barth mit seinen „Enthüllungen“ ab und zu auch mal daneben liegt ist das, was in der Pressemitteilung des Bunds der Steuerzahler steht etwas irritierend. Nämlich:

“ Der Comic „Klar soweit?“, der monatlich in den Blogs der Helmholtz-Gemeinschaft erscheint, ist nicht für Kinder gedacht, sondern soll Wissenschaftlicher (sic) ansprechen. Unsere Kritik: Diese Zielgruppe weiß, was zum Beispiel Energie-Erhaltung bedeutet – dazu braucht es keine skurrilen Comics!“

Bild: Veronika Mischitz/Helmholtz-Gemeinschaft, CC-BY-ND 4.0
Bild: Veronika Mischitz/Helmholtz-Gemeinschaft, CC-BY-ND 4.0

In der Sendung selbst wurde dann dieses Gespräch geführt:

Reiner Holznagel, BdSt-Präsident: Wir fangen mal klein an. Heute geht es erst mal nur um 10.000 Euro – nur in Anführungszeichen, ist auch Steuergeld. Es gibt sogenannte Wissenschaftscomics – Comics kennst Du, Donald Duck …

Mario Barth: … Mickey-Maus …

Reiner Holznagel: … alles Super-Sachen …

[Bildeinblendung: Seite 2 von Comic Nr. 15 „Verbitterte Möhren“]

Reiner Holznagel: Sei’s drum. Das macht die Helmholtz-Gesellschaft (sic) in einem sogenannten Wissenschaftsblog und da sollen schwierige Themen lustig dargestellt werden … alles nett, Problem ist nur, es kostet 10.000 Euro und ich finde das kann man einsparen, weil das Bundesforschungsministerium (sic) das mit unterstützt und da sagen wir: ein kleiner Beitrag, fangt an ein bisschen sparsamer zu werden, lasst die Comics weg.

[Applaus.]

Es geht um den Comic, den die Biologin Veronika Mischitz, aka Frau Kirschvogel für die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren zeichnet. Die Comics werden in der – kostenlos beziehbaren – Zeitschrift „Helmholtz Perspektiven“ veröffentlicht so wie online im „Augenspiegel“-Blog der Gemeinschaft (und das übrigens unter einer Creative Commons Lizenz). Es geht darin um moderne Forschung wie die CRISPR-Technik in der Genetik; um in den Medien diskutierte Themen wie den angeblichen Zusammenhang zwischen Wurstkonsum und Krebserkrankungen aber auch um die Erklärung von alltäglichen Phänomenen wie der Funktionsweise eines Kühlschrankes.

Ich lese diese Comics immer gerne. Sie sind witzig; sie sind informativ und eine hervorragende Möglichkeit zur Wissenschaftskommunikation. Die Kritik des Bunds der Steuerzahler ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Zuerst einmal, weil man dort anscheinend der Meinung ist, Comics hätten für Kinder zu sein? Dass das Unsinn ist (und eigentlich schon immer Unsinn war) sollte sich eigentlich mittlerweile herum gesprochen haben. Natürlich gibt es jede Menge Bildergeschichten für Kinder, die sich anfangs eben leichter tun, wenn es mehr zu sehen als zu lesen gibt. Aber Comics sind darüber hinaus einfach nur Genre bzw. Medium mit dem sich Geschichten erzählen lassen. Geschichten jeglicher Art und nicht nur Geschichten für Kinder. Und eben auch Geschichten über die Wissenschaft.

Bild: Veronika Mischitz/Helmholtz-Gemeinschaft, CC-BY-ND 4.0
Bild: Veronika Mischitz/Helmholtz-Gemeinschaft, CC-BY-ND 4.0

Genausowenig ist es richtig, dass sich ein Comic wie „Klar soweit?“ nur an Wissenschaftler (bzw. „Wissenschaftlicher“ wie der Bund der Steuerzahler es schreibt) wendet. Der Blog in dem die Comics erscheinen bzw. die Zeitschrift sind Medien der wissenschaftlichen Öffentlichkeitsarbeit bzw. der Wissenschafts-PR. Man richtet sich damit logischerweise an die Öffentlichkeit und nicht an die Forscher (obwohl ich mir sicher bin, dass auch Wissenschaftler die Comics gerne lesen). „Klar soweit?“ vermittelt Wissenschaft an alle, die Interesse daran haben bzw. weckt vielleicht bei manchen erst ein Interesse an der Wissenschaft. Das ist eine lohnende und wichtige Aufgabe (und warum es wichtig ist, die Öffentlichkeit über Wissenschaft zu informieren habe ich in meinem Blog schon so oft gesagt, dass ich das nicht mehr wiederholen will – abgesehen davon ist es eigentlich auch trivial…). Sich darüber aufzuregen, dass dafür 10.000 Euro ausgegeben werden, ist lächerlich. Noch lächerlicher ist es, gerade den Comic als Negativ-Beispiel herauszugreifen, in dem es um „sprechende Möhren“ geht. Denn die Forschung die darin beschrieben wird, sollte eigentlich nach dem Geschmack des Bunds der Steuerzahler sein. Es geht um Bitterstoffe, die sich in Möhren entwickeln können, wenn sie falsch transportiert werden, was natürlich ein Problem ist, wenn man sie verkaufen möchte. Was da genau passiert haben Lebensmittelchemiker der TU München untersucht. Das zu wissen und Strategien dagegen zu entwickeln ist sowohl für die produzierende Landwirtschaft als auch die Konsumenten von Interesse.

Wissenschaft ist wichtig! Darüber zu informieren ist wichtig. Meiner Meinung nach gibt es nur ein Problem mit den Steuergeldern und der Wissenschaftskommunikation: Es wird noch viel zu wenig Geld eingesetzt um wissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit zu fördern!

60 Gedanken zu „Mario Barth, der Bund der Steuerzahler und das Wissenschaftscomic „Klar soweit?““
  1. Ich habe letztes Wochenende(?) beim vorbeizappen ca. 1 Minute der Sendung gesehen. Ja die Geschichte mit dem Comic wurde erwähnt. Jedenfalls in dem Abschnitt in dem scheinbar irgend welche Einsparungen zusammengezählt wurden (zweiter Punkt).

  2. Ich habe z.B. die Max Planck Forschung abonniert. Ein informatives und hervorragend gemachtes Wissenschaftsmagazin. (Kostenloses Abo hier)

    Ich finde diese Art der Wissenschaftskommunikation richtig und wichtig, gerade weil die Grundlagenforschung der Max-Planck-Gesellschaft und anderer steuerfinanziert ist. Grundlagenforschung ist doch für viele immer noch eine Black Box und wird gern als „brotlos“ missverstanden. Umso wichtiger, dass diese Forschungsgesellschaften „uns“ Steuerzahlern auch etwas zurückgeben, zum Beispiel in Form eines kostenlosen Wissenschaftsmagazins (welches – das ist nicht unwichtig – auch gut und ansprechend gestaltet ist und nicht in Form einer lieblosen Textwüste daherkommt!)

    Würden diese Forschungsgesellschaften nur Steuergelder in Anspruch nehmen, ohne im Gegenzug irgendeine Form der Wissenschaftskommunikation zu betreiben, hätten sie ein noch viel stärkeres Akzeptanzproblem.

  3. Zu Mario Barth muss man immer das „Mario Barth Trinkspiel“ erwähnen. Man muss jedes mal trinken wenn Mario Barth lustig ist. Ich bin jetzt seit 7 Jahren trocken. Danke Mario Barth 😀

  4. Gerade der Möhrencomic war bei meinem 4jährigen Sohn ein voller Erfolg. Über ‚Uärks‘ konnte er sich kaputt lachen. Natürlich richtet sich der Comic nicht immer an Kinder. Dann ist er halt langweilig und ich muss in nur ein einziges Mal vorlesen (und nicht wie im Falle der Karotte mehrmals pro Woche).
    Dem Comic und dem Magazin kann man meiner Meinung nach allenfalls vorwerfen, dass er eher an Stellen veröffentlicht wird wo ihn nur schon Interessierte lesen und bemerken.

  5. Der Bund der Steuerzahler ist nur ein verkappter neoliberaler Think-Tank, der regelmäßig fordert, die Steuern für Unternehmen zu senken und Sozialleistungen zu streichen.
    Absolut kein Verein, dessen Ratschläge man ernst nehmen sollte.

  6. Danke Florian, mit diesem Beitrag sprichst du mir aus der Seele. Das Medium Comic bietet so viel Potential, es wäre schlichtweg fahrlässig, das nicht für Kommunikationszwecke zu nutzen. Ich bin sehr froh, dass das Bundesministerium den Comic unterstützt. Im Gegensatz zum BdSt. finde ich nämlich, dass es eine sehr wichtige Aufgabe ist, Bildung auch dorthin zu bringen, wo sie auf klassischem Weg vielleicht nie hingelangen würde.

    Auch an anderen Stellen scheint man zunehmend auf die „Macht der Bilder“ zu setzen z.B. mit dem Comic „Hinter Türen“ von Stefan Dinter und Isabel Kreitz, der vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben unterstützt wird und häusliche Gewalt thematisiert.

    Ich bin gespannt, wie sich das Feld noch entwickeln wird.

  7. Mich erscheckt es, daß ich in den letzten Tagen von so vielen Menschen vermittelt bekomme, daß sie Mario Bart ernst nehmen. Heißt das, daß seine Äußerungen über die Rollenverteilung von Frau und Mann bisher auch von vielen Menschen ernst genommen wurden? Glaubt ihr, daß seine Freundin tatsächlich so ist, wie er sie in seinen Bühnenprogrammen beschreibt?

    Mario Barth ist Comedian! Es ist sein Beruf, Unsinn zu erzählen! Mario Barth deckt nichts auf, er redet über erfundene Sachverhalte – so wie früher Peer Augustinski in der tollen Sendereihe „Fiktiv“, die wie ein Reportagemagazin aufgemacht war.

    Man muß seine Witze nicht mögen, man muß darüber nicht lachen, und man muß sie auch nicht verstehen – aber heißt doch nicht, daß es keine Witze wäre, sondern wortwörtlich gemeinte Investigativreportagen.

    Es wird Mario Barth unter anderem angekreidet, daß er nicht sofort widersprochen hätte, als er gemerkt hat, daß es Menschen gibt, sie seine „Reportagen“ ernst nehmen, sondern daß er sogar noch einen obendraufgesetzt hat. Aber muß man denn sofort widersprechen, wenn Menschen einen Witz ernst nehmen?

    Mir selbst geht da auch so: Ich mache zum einen Witz, ich sage zum Beispiel „Pi ist doch eine Primzahl“. Meistens kommt gar keine Reaktion. Vielleicht ist den Menschen bewusst, daß der Begriff „Primzahl“ überhaupt nur für positive ganze Zahlen definiert ist, vielleicht haben sie aber auch meinen Witz nicht verstanden.

    Wenn eine Reaktion kommt, dann meist eine eher ungläubige. Und ich kann dann nicht sicher sein, ob der betreffende Mensch meine Aussage „Pi ist eine Primzahl“ womöglich wörtlich nimmt. Aber muß ich das in dem Moment wirklich auflösen? Muß ich auf das Offensichtliche hinweisen, nämlich das Pi noch nicht einmal eine ganze Zahl ist? Statt dessen sage ich dann etwas wie „Kannst Du denn eine Zahl benennen, durch die Pi teilbar ist?“. Ist nicht vielleicht die Frage „Wenn Pi keine Primzahl ist, wie lautet denn dann die Primfaktorzerlegung von Pi?“ ein deutlicher Hinweis darauf, sich an das das Offensichtliche, nämlich die Ganzzahligkeit von Primzahlen zu erinnern?

    Muß Mario Barth das wirklich auflösen, wenn Menschen seinem Beitrag glauben, daß vor dem Trump-Tower keine Demonstrationen stattfinden? Muß er wirklich auf das Offensichtliche hinweisen, daß sein Beitrag bei heller Mittagssonne aufgenommen ist, während die Demonstrationen am späten Abend stattfinden? Ist nicht vielleicht sein überdeutliches Betonen, daß grundsätzlich strikt wahrheitsgemäß berichtet werden muß, ein deutlicher Hinweis, die offensichtlichen Logikfehler in dem Beitrag zu erkennen?

    Hätte Peer Augustinski in der Sendung „Fiktiv“ darauf hinweisen müssen, daß man im Bild die Innenstadt von Dortmund mit der Reinoldikiche im Hintergrund sieht, während im Text der Reportage beispielsweise über einen Markt in Bagdat erzählt wird, auf dem man gerade Kontakt mit Außerirdischen aufgenommen hat? Was wäre herausgekommen, wenn es zu der Zeit dieser Sendung bereits Twitter gegeben hätte?

  8. @Daniel Rehbein:

    Na das war aber jetzt sehr viel Text um zu sagen „Dat hatter doch nisch so jemeiiiint!“ „Is doch allet nur Spass!“

    Spass??? Kennnste Kennsste? Kennste Spaaaaassss???

    Den mit Peer Augustinski zu vergleichen ist übrigens eine grobe Unverschämtheit.

  9. @Daniel Rehbein:

    Ihnen ist schon bekannt, dass „Mario Barth deckt auf!“ durchaus Ernst gemeint ist? Man kann also gar nicht sagen, dass alles, was Barth sagt oder tut, witzig gemeint ist. Noch dazu, da die Situation in dem Video am Trump-Tower nicht derart überzeichnet ist wie das Beispiel, das Sie aus „Fiktiv“ anbringen.
    Und spätestens als die Rechtsausleger auf das Video angesprungen sind, hätten bei Herrn Barth die Alarmglocken schrillen müssen, wenn doch alles nur „witzisch jemeint“ war.

    Und der Ausgangspunkt dieses Beitrags war die Sendung „Mario Barth deckt auf!“, die laut Senderangaben eben nicht „witzisch jemeint“ ist. Wenn einer also etwas nicht verstanden hat, dann offenbar Sie. Denn an der Sendung ist eben nicht „alles erfunden“, wie Sie sagen.

  10. Ja aber ok das ist ja nur Mario Barth.
    Der Typ macht nicht mal Witze, er meckert immer nur. Ich weiß nicht warum die Leute lachen. Der repräsentiert echt des Deutschen schlechteste Eigenschaft, das Dauernölen.

    Insofern war der Beitrag bei ihm ganz gut aufgehoben.

  11. Soweit ich das verstehe, ich habe die Sendung nie geguckt, tritt der BdS Präsident Reiner Holznagel in jeder Sendung auf und der BdS gibt eine Pressemeldung für jede Sendung raus.

    Damit scheint mir ganze Sendung eher eine PR-Veranstaltung des BdS zu sein und kein investigativer Journalismus. Hat jemand da mehr Informationen?

  12. Diese Sendung ist ein Versuch, bereits im öffentlich-rechtlichen Fernsehen erfolgreich laufende Konzepte zu kopieren und in das RTL/Mario Barth Schema zu pressen. Herausgekommen ist das übliche Privatfernsehen in dümmlichster Manier für Leute, die sich eher von Sensationen blenden lassen wollen und sich lieber über Sachen, von denen sie nichts verstehen, in Häme echauffieren wollen. Mit Verbraucher- oder Steuerzahlerschutz hat die Sendung nichts gemein – reines Theater. Schauen wir mal, wann sich über Rollstuhlrampe in öffentlichen Gebäuden aufregt und dem Spott preisgibt – weil de Rollies kamma ja och tragen, wa, Mario Barth?

  13. Hallo,
    ich hatte 2 mal das mehr als zweifelhafte Vergügen das mir der Barth im Urlaub „über die Füße gelaufen“ ist.
    Mir gefiel sein „Humor“ noch nie, aber nach dem Erlebniss gibt es bei mir nur noch eine Reaktion
    -> MB im Fernsehen oder Radio
    -> Such die FB zum Um- oder Ausschalten, wenn ich diese schon in der Hand habe, ist das fast wie ein sechser im Lotto 😉

    MB ist auch als Mensch unmöglich

    Funsailor

  14. @Kirschvogel #11

    Vermute es ist immer da gut, wo es Leute bemerken die sonst so einen Comic nicht lesen würden. Also in Zeitschriften die irgendwo beim Arzt rumliegen (blitz illu, die aktuelle, Brigitte, CQ, auto-motor-sport etc) Und für Kinder geeignete Comics in Zeitschriften die Kinder so lesen oder die sie mitgebracht bekommen. z.B. diese Apothekenhefte/Knax… oder MickeyMaus oder für ältere die BRAVO (oder wie die Teeniehefte heute so heißen)

    Könnte mir vorstellen, dass gerade die kostenlosen Hefte ganz dankbar über solche Beiträge wären. Immerhin müssen sie dann schon keinen eigenen Content produzieren

  15. @Lioman Danke für die Antwort. Meine Erfahrung sind die, dass Verlage/Zeitschriften Material wie unsere Comics in der Regel nicht zweitverwerten, für die Entwicklung eigener Strips andererseits auch kein Geld in die Hand nehmen wollen.

    Das mag sich in absehbarer Zeit ändern. Wir werden die Augen offen halten.

  16. Hmm, man könnte vielleicht erwägen inwiefern und in welchem Masse man es tatsächlich als erforderlich betrachtet Wissenschaft und Öffentlichkeitsarbeit vom Steuerzahler finanziert zu lassen oder wo und wann eine privatwirtschaftliche Finanzierung zweckmässiger wäre, vielleicht – in Sachen Forschung wird diese Überlegung ja bekannterweise gemacht.

    Jedoch finde ich auch, dass diese Arbeit für jede/n wichtig ist und sein soll. Es soll aber auch in der PR nicht passieren, wie das manchmal in der Forschung Fall ist, etwa dass nämlich finanzstarke Firmen sich steuertechnisch Subventionen erbeuten, die eigentlich für jene Forschung gedacht wäre, welche sich nicht oder noch nicht selbst erhalten kann.

    Ich sehe es daher auch so, dass es grundsätzlich nichts gegen den Comic einzuwenden gibt. Er scheint mir unterhaltsam UND interessant zu sein. Eine super Sache..!

  17. Das grosse Problem eines Mario Barth ist doch, dass er seine Frauenwitz-Tour nun so lange und in excessis geritten hat, dass er sich schon seit langem nur noch anhört, wie eine Schallplatte mit Sprung. Also versucht sein Haussender, ihn neu zu erfinden. Was aber nicht funktioniert, Mario Barth funktioniert nur wie Mario Barth, und der ist alles andere, nur kein Investigativjournalist.

    Was ich aber viel trauriger finde, ist der Umstand, wieviele Zuschauer der Mann immer noch anzieht. Sagt viel über unsere Gesellschaft aus.

    Wer wissen mächte, wo Barth in 10-15 Jahren stehen wird, braucht sich übrigens nur Ingo Appelt anzuschauen. Aber selbst der findet immer noch sein Publikum. Ich sag’s ja immer: die Deutschen haben keinen Humor, sie reden ihn nur ständig herbei. Und das finden sie zum Schreien komisch.

  18. “Den mit Peer Augustinski zu vergleichen ist übrigens eine grobe Unverschämtheit“

    Man kann alles mit allem vergleichen.
    Sogar Amöben mit Wolkenkratzern.

  19. @ Onkel Jörg
    „Mario Barth (…) redet über erfundene Sachverhalte – so wie früher Peer Augustinski“
    ‚a ist so wie b‘ ist kein Vergleich, sondern eine Gleichsetzung.

  20. @ Onkel Jörg
    Tut mir leid, wenn du dich angegriffen fühlst.
    Ich habe dich nur darauf hinweisen wollen, dass in #13 nichts verglichen, sondern etwas gleichgesetzt wurde und dein Kommentar darum keinen sinnvollen Bezug aufweist.
    Im Übrigen ist D.R.s Behauptung auch sachlich falsch, denn Barth redet in seiner Sendung nicht über erfundene Sachverhalte.

  21. Wieso sollte “Mario Barth deckt auf!” ernst gemeint sein? Und wieso soll ich Mario Barth nicht mit Peer Augustinski vergleichen dürfen?

    Das Argument „Das ist doch etwas völlig anderes!“ kommt schnell, wenn Menschen einer bestimmten Analogie nicht zustimmen wollen. Aber es wäre doch dann zu erklären: Was ist denn da so völlig anders, so daß ein Vergleich sich verbietet?

    Ich sehe als Unterschied zwischen der Sendung „Fiktiv“ mit Peer Augustinski und den Formaten von Mario Barth nur die Tatsache, daß der eine lustig ist und der andere nicht. Aber die Tatsache, ob ein Außenstehender etwas lustig findet oder nicht, kann doch kein objektives Kriterium dafür sein, ob etwas ernst gemeint ist oder eine Satire darstellt.

    Nach welchen Kriterien soll ich denn entscheiden, ob etwas ernst gemeint ist oder nicht? Kann da jemand Kriterien benennen, die wirklich objektiven Ansprüchen (z.B. Falsifizierbarkeit) genügen?

    Und natürlich redet Mario Barth über erfundene Sachverhalte. Daß vior dem Trump-Tower keine Demonstrationen stattfänden, ist ein erfundener Sachverhalt. Daß Comics nur für Kinder gedacht seien, ist ein erfundener Sachverhalt.

  22. Ich habe mal ein wenig gegoogelt, weil die Sendung mit Peer Augustinski wirklich eine tolle Sendung, die aber heutzutage kaum jemand kennt. Auch zum Tod von Peer Augustinski vor zwei Jahren wurde im Wesentlichen über seine Rolle bei Klimbin und seine Arbeit als Synkronsprecher berichtet, nicht über die tolle Sendung „Fiktiv“.

    Immerhin einen Artikel dazu habe ich gefunden:
    https://www.quotenmeter.de/n/49318/der-fernsehfriedhof-erstunken-und-erlogen

    Bei Youtube habe ich immerhin eine einzige der in der Sendung präsentierten Reportagen gefunden:
    https://www.youtube.com/watch?v=FYJ7lMSQqGA

    Natürlich ist das lustiger als die Comedy von Mario Barth. Und es ist auch wesentlich professioneller gemacht als z.B. ein schnell gedrehtes Handyvideo vor dem Trump-Tower. Aber gerade deswegen ist es doch noch viel mehr dazu prädestiniert, von den Zuschauern ernstgenommen zu werden.

    In dem Text über die Sendung, den ich oben verlinkt habe, steht, die Sendung wäre aufgrund ihrers Titels nicht ernstgenommen worden. Müsste das nicht genauso auch auf Sendungen zutreffen, die den Namen „Mario Barth“ in ihrem Namen tragen?

    P.S.: Ein Photo von der Moderation habe ich dann doch noch gefunden:
    https://www.christiankapp.de/de/fiktion/fiktiv/fiktiv00.htm

  23. @Daniel Rehbein:

    Nach welchen Kriterien soll ich denn entscheiden, ob etwas ernst gemeint ist oder nicht? Kann da jemand Kriterien benennen, die wirklich objektiven Ansprüchen (z.B. Falsifizierbarkeit) genügen?

    Ach du je. Du armes, armes Hascherl. Gabs denn da, wo du herkommst so gar nichts von der Sorte „Selber Denken“?

    Ich mein, wir hatten ja auch nichts damals! Aber Denken war schon noch drin …

    Ich helf dir mal:

    Wenn die Nummer mit den nicht vorhandenen Demos vor dem Trump-Tower ernst gemeint war, war sie (aus genannten Gründen) richtig schlecht, weil nach objektiven Gründen (Journalismus, recherchieren und so …) total daneben.

    Falls das nicht ernst gemeint gewesen sein sollte, war die Nummer so richtig, richtig schlecht.
    Weil nach objektiven Gründen. Beschäftige dich einfach mal mit dem Begriff „Satire“.

  24. Wer ist überhaupt Mario Barth? Muss man den kennen?
    Darf man den suchen, ohne den Rechner zu beschmutzen?

    Muss man überhaupt irgend einen Hauptschüler kennen?
    ;-).

  25. @PDP10: Was ich selber denke, ist doch wohl klar geworden: Ich denke, daß die Sendung von Mario Barth nicht ernstzunehmen ist – und daß sie auch gar nicht dazu gemacht ist, ernstgenommen zu werden.

    Meine Frage nach den objektiven Kriterien dafür, wann etwas ernstzunehmen ist, richtig sich ja an diejenigen, die glauben, daß die Beiträge von Mario Barth sehr wohl ernstzunehmen seien: Welches sind die objektiven Kriterien, nach denen ihr entscheidet, daß das Sendeformat „Mario Barth deckt auf“ doch ernstgemeint ist?

    Übrigens finde ich durchaus, daß man den Beitrag über den Trump-Tower als Satire sehen kann: Mario Barth macht sich lustig über alle Lügenpresse-Rufer, er kritisiert eine gesellschaftliche Strömung. Wenn man im Fernsehen oder in Zeitungen in Berichte über die Proteste bei abendlicher Dunkelheit sieht, und dann Mario Bart bei hellen Tageslicht an derselben Stelle keine Demonstranten sieht, dann ist es doch völlig offensichtlich, daß er die Lügenpresse-Rufer vorführen will.

    BTW: Und wie von Kurt Tucholsky definiert, so fordert auch Mario Barth in seiner Satire nicht zum Zeichnen von Kriegsanleihen auf.

  26. @Daniel Rehbein:

    Welches sind die objektiven Kriterien, nach denen ihr entscheidet, daß das Sendeformat “Mario Barth deckt auf” doch ernstgemeint ist?

    Na, welches sind denn deine? Da du ja so steil darauf abhebst, solltest du doch welche haben, oder nicht?

    Objektiv und falsifizierbar bitte.

  27. @ Rehbein
    „dann ist es doch völlig offensichtlich, daß er die Lügenpresse-Rufer vorführen will.“
    Ernsthaft? Ich dagegen denke, es ist offensichtlich, dass MB ein aufmerksamkeitsgeiler Reaktionär ist, der, sofern es sich auszahlt, jederzeit bereit ist, an die niedrigsten Instinkte seiner beschränkten Klientel zu appellieren. – MB als Aufklärer, ich lach mich schlapp!

  28. Ich vergleiche die Beiträge von Mario Barth mit anderen Filmbeiträgen, von denen unwidersprochen ist, daß sie nicht ernstgemeint sind. Und dann sehe ich deutlich Parallelen, zum Beispiel die Tatsache, daß die Logikfehler in den Filmbeiträgen ganz offen dargestellt werden. Und ich sehe auch die Tatsache, daß Mario Barth auch in der Vergangenheit noch nie mit Sachen im Fernsehen aufgetreten ist, die wirklich ernstgemeint gewesen wären.

    Als Gegenargumente höre ich hier lediglich:
    * Du kannst doch Mario Barth nicht im Peer Augustinski vergleichen!
    * Die Sendung „Mario Barth deckt auf“ ist durchaus ernstgemeint!

    Und bei beiden stellt sich mir die klassische Frage: Warum?

    Ich bin ja in dieser Runde wohl der einzige, der davon ausgeht, daß die Filmbeiträge von Mario Barth sämtlich von erfundenen Sachverhalten ändern. Also müsste es doch irgendwelche passenden Argumente geben, die mich davon überzeugen, daß Mario Barth es hier mal tatsächlich ernstgemeint hat.

    Überzeugt mich!

  29. @Daniel Rehbein:

    Und ich sehe auch die Tatsache, daß Mario Barth auch in der Vergangenheit noch nie mit Sachen im Fernsehen aufgetreten ist, die wirklich ernstgemeint gewesen wären.

    Sag mal, du hast schon den Artikel da oben gelesen?

    In „Mario Barth deckt auf“ hat er Leute vom Bund der Steuerzahler da und „deckt dann auf“. Irgendwelche Geldverschwendungen, die der BdSZ ganz doof findet.

    Natürlich ist das Format ernst gemeint.

    Überzeugt mich!

    Nö. Du behauptest – du belegst.

  30. @ Rehbein
    Ich fürchte, du bist dir nicht darüber klar, was die Begriffe bedeuten, die du verwendest. Du sagt selbst, wie oben zitiert: “dann ist es doch völlig offensichtlich, daß er die Lügenpresse-Rufer vorführen will” und nennst das Satire.
    Satire will durchaus ernstgenommen werden! Und ist ernst gemeint.
    Andererseits sollen wir dich davon überzeugen, dass MB es ernst meint und nicht nur einen Witz macht. – Ich sehe da einen kleinen Widerspruch.
    Und was bitte verstehst du unter ‚erfundenen Sachverhalten‘? In meiner Sprache bedeutet das ’nicht zutreffende Tatsachenbehauptung‘, Dinge, die es nicht gibt. Feen, Einhörner, intelligente Barth-Fans.
    Ich meine, du hast dich da in etwas verrannt. Denk noch mal nach.

  31. Seit wann „Natürlich“ eine schlüssige Argumentation? Willst Du damit sagen „Der Beweis sei dem Leser als Übungsaufgabe überlassen“?

    Oder willst Du mir erzählen, daß der Bund der Steuerzahler ein total seriöser Verein ist, mit dem man selbstverständlich niemals Späße treiben darf?

  32. Ich hatte geschrieben: Und natürlich redet Mario Barth über erfundene Sachverhalte. Daß vor dem Trump-Tower keine Demonstrationen stattfänden, ist ein erfundener Sachverhalt. Daß Comics nur für Kinder gedacht seien, ist ein erfundener Sachverhalt.

    Und das Gegenargument soll nun sein: „Und was bitte verstehst du unter ‘erfundenen Sachverhalten’? In meiner Sprache bedeutet das ‘nicht zutreffende Tatsachenbehauptung’, Dinge, die es nicht gibt.“

    Die Behauptung, daß vor dem Trump-Tower keine Demonstrationen stattfänden, ist doch eine nicht zutreffende Tatsachenbehauptung. Und auch die Behauptung, daß Comics nur für Kinder gedacht seien, ist eine Tatsachenbehauptung, die nicht zutrifft.

    Und genauso auch mein Witz, daß die Zahl Pi eine Primzahl sei. Auch das ist eine Tatsachenbehauptung, die nicht zutrifft.

    Ob man das nun „Satire“ nennen will, oder doch lieber „Comedy“, ob also Mario Barth damit bewusst Menschen vorführen möchte oder sich einfach nur lustig macht, ist ja eher eine Nebendiskussion. Dazu kenne ich ihn wohl auch zu wenig, um das zu beurteilen. Die Argumente, warum es mir offensichtlich ist, daß seine Filme nicht für bare Münze zu nehmen sind, habe ich nun mehrfach dargelegt – und darin spielt keine Rolle, ob er selbst das als „Satire“ sieht oder nicht.

  33. @Daniel Rehbein: Was ist deiner Meinung nach die Rolle von BdS Präsident Holznagel? Ist er auch der Meinung, dass die Beispiele für Steuerverschwendungen „erfundene Sachverhalte“ sind?

    Der BdS gibt übrigens (scheinbar) ernstgemeinte Pressemeldungen vor jeder Sendung heraus, in der die Beispiele aufgezählt werden. Weiss der BdS, dass es sich hier um Satire handelt?

  34. Können wir uns nicht auf einen Kompromiss einigen?
    – Mario Barth glaubt das, was er sagt
    – Davon wird es aber nicht automatisch wahr

    (Wenn ich könnte, würde ich wieder glauben wollen, dass Barth Fußballprofi ist. Musste ich mir den wirklich anschauen?)

  35. @Rebhein:
    Davon falsche Sachverhalte darzustellen und damit Leute täuschen zu wollen, leben manche Parteien (AfD, FPÖ). Die machen aber bestimmt keine Satire und bewegen sich teilweise in einer rechtlichen Grauzone.
    Wenn Mario Barth glaubt in einer Zeit, wo man häufig merkt, dass viele Menschen Dinge nicht mehr hinterfragen können/wollen, mit solcher Satire keinen Schaden anzurichten, dann ist er nicht nur nicht lustig sondern auch wahnsinnig naiv. Wenn der gute Herr Barth scheinbar so eine kluge Seele ist, dann sollte er sich auch seiner Verantwortung einmal bewusst sein und das ganze aufklären.

    Auch in Österreich gibt es einen Kabarettisten (Komiker), der eine ganz ähnliche Show hat und sehr fragwürdigen Persönlichkeiten eine Bühne bietet.

  36. Ich glaube durchaus, daß der Bund der Steuerzahler sich selbst ernst nimmt. Es nehmen sich auch die Gläubigen diverser Verschwörungstheorien ernst – und sie merken selbst gar nicht, daß sie von anderen nicht ernst genommen werden, sondern als Witze-Lieferant dienen.

    Der Bund der Steuerzahler ist doch schon seit vielen Jahrzehnten für seine teilweise abstrusen Anschuldigen bekannt. Und es gab doch auch schon früher Fernsehsendungen in der Art „Die 10 schlimmsten Steuerverschwendungen“, in denen der Bund der Steuerzahler vorgeführt wurde. Da wird dann zum Beispiel die irgendwo auf einem Feld stehende Autobahnbrücke gezeigt, zu der die Autobahn noch nicht gebaut wurde, dann wird das Papier des Bunds der Steuerzahler vorgelesen, und dann wird das Ganze auch noch tricktechnisch garniert mit aufziehenden Wolken und Blitzen, unter denen die Brücke dann in zwei Teile verbricht und nach unten aus dem Fernsehbild herauskippt, um auch noch dem letzten Fernsehzuschauer klar zu machen, daß die ganze Sendung zur Belustigung dient.

    Auch in der genannten Sendung von Mario Barth wird schon in der Ankündigung die Absurdität der Anschludigungen des Bundes der Steuerzahler erwähnt: Im Rombergpark in Dortmund ist das Fahrradfahren verboten, und deswegen gilt der zu diesem Park über eine Brücke führende Radweg für den Bund der Steuerzahler als Steuerverschwendung. Deutlicher kann man doch dem Fernsehzuschauer nicht sagen: „Jetzt kommt wieder dieser komische Verein, über dessen Ansichten man sich so herrlich lustig machen kann“.

  37. @Daniel:

    Fassen wir mal kurz zusammen:

    Du willst sagen, dass jede Fernsehsendung die über Steuerverschwendung berichtet, die der Bund der Steuerzahler anprangert eigentlich Satire ist.

    Hmja, genau.

    Ich merkte ja weiter oben schon an: Mich deucht, es redet wirr, Sire.

    Q.E.D.

    Und kritisches Fernsehensehen sollte es auch mal üben …

  38. Zu der Frage, ob es gefährlich ist, in einer nicht ernstgemeinten Fernsehsendung erfundene Sachverhalte zu präsentieren, möchte ich mal eine Analogie zur Diskussion geben:

    Vor einigen Jahren hat ein kreativer Mensch, der sich über die Anhänger der Chemtrail-Verschwörungstheorie lustig machen wollte, ein Bild, auf dem ein Flugzeug mit vielen Kondensstreifen zu sehen war, im Phantasienamen für angeblich versprühte Stoffe beschriftet. Dieses Bild wurde von der Chemtrail-Community begierig aufgenommen und als wissenschaftlicher Beweis gewertet.

    https://chemtrail-fragen.de/cf-bilder/chemtrails_jo_conrad.jpg

    Es ist damit deutlich gezeigt worden, daß die Chemtrail-Community alles begierig aufnimmt, was irgendwie zum eigenen Erklärungsmuster passt, ohne die Inhalt überhaupt einmal zu prüfen. Es war also ein Beweis für die Leichtgläubigkeit ideologisch verblendeter Menschen.

    Gleichzeitig hat dieses Bild aber auch die Aktivität der Chemtrail-Gläubigen befeuert, in dem es von diesen kommentiert und weiterverbreitet wurde.

    War es nun richtig, so ein Phantasiebild zu erschaffen und zu veröffentlichen? Oder war es gefährlich? Nicht lustig, sondern wahnsinnig naiv, ohne Bewusstsein für die eigene Verantwortung?

    Nach welchen Kriterien will man bei fiktiven Darstellungen entscheiden, ob sie gefährlich oder ungefährlich sind? Gibt es überhaupt ungefährliche Komik?

  39. @Daniel:

    Lass es!

    Du hast am Anfang eine steile These aufgemacht, die man nur als puren Bullshit bezeichnen kann. Und jetzt kannst du dahinter nicht mehr zurück. Warum auch immer. Is mir egal.

    Deine „Argumente“ werden aber mit jeder Verteidigungsrunde immer absurder – und jetzt kommst du auch noch mit etwas das mit dem Barthi überhaupt nix zu tun hat …

    Nochmal: Lass es! Du machst dich gerade zum Affen …

  40. @PDP10: Der Bund der Steuerzahler hat diese plakative Schuldenuhr, die man gerne in Fernsehbeiträgen über die Staatsverschuldung als Symbolbild verwendet. Und sicherlich befindet sich in den Anprangerungen des Bundes der Steuerzahler manchmal auch Sachverhalte, über die auch unhängig davon im Fernsehen seriös berichtet wird.

    Wenn aber der Bund der Steuerzahler selber zu Wort kommt, so ist das in der Regel nicht ernstzunehmen. Ich kann natürlich nicht ausschließen, daß es Journalisten gibt, die in diesem Verein tatsächlich eine Vertretung der Steuerzahler in Deutschland sehen. Aber dann muß ich mich natürlich fragen: Wo haben diese Menschen denn die vergangenen Jahrzehnte gelebt, daß sie nicht mitbekommen haben, welche Agenda diesen Verein umtreibt? Halten die dann auch die Bild-Zeitung für eine seriöse Tageszeitung? Halten sie den ADAC für eine Naturschutzorganisation, weil er plötzlich das Thema Umweltschutz zur Mitgliederwerbung entdeckt hat?

    Mich beschäftigt aus dieser Diskussion aber noch eine andere Frage: Wo sieht Du den wesentlichen Unterschied zwischen Mario Barth und Peer Augustinki, der sich auf die Glaubwürdigkeit der Fernsehbeiträge dieser beiden Personen auswirkt?

  41. @T: Die Gleichsetzung von B und A IST natürlich eine Frechheit.
    Sorry, dass ich nur noch die kurzen Kommentare lese, aber ich bin schon alt, und habe nicht mehr so viel Zeit.

  42. @Rehbein:

    Nach welchen Kriterien soll ich denn entscheiden, ob etwas ernst gemeint ist oder nicht?

    Na ja, defintiv mal nicht danach, weil du hier gut aussehen willst :-). Wenn Du was gegen lobbys hast, solltest Du dir andere Opfer, als ausgerechnet der Bund der Steuerzahler suchen.

  43. […] Mario Barth, der Bund der Steuerzahler und das Wissenschaftscomic “Klar soweit?” Astrodicticum Simplex, Florian Freistetter Der Bund der Steuerzahler, der seinen Daseinszweck vor allem darin sieht, tatsächliche oder vermeintliche Verschwendung öffentlicher Gelder anzuprangern, hat schon vor gut einem Jahr die Comicreihe Klar soweit? kritisiert, (siehe Links der Woche 40/15), den Véro Mischitz für die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren zeichnet und damit Öffentlichkeitsarbeit für die Wissenschaft betreibt. Diese Kritik wurde nun vor großem Publikum erneuert, nämlich in der RTL-Fernsehshow Mario Barth deckt auf!, in der BdSt-Präsident Reiner Holznagel regelmäßig zu Gast ist. Florian Freistetter, Astronom und Mitglied der Science Busters, verteidigt den Comic auf seinem Blog gegen diese unangebrachte Kritik und stellt fest: „Sich darüber aufzuregen, dass dafür 10.000 Euro ausgegeben werden, ist lächerlich.“ […]

  44. Es ist ein grundsätzliches Prinzip des Erkenntnisgewinns, daß man Regeln, die man aus einem konkreten Fall abgeleitet hat, auf andere Fälle anwendet. Wenn sie dort zu falschen oder unerwarteten Ergebnissen führen, ist das ein Zeichen dafür, daß die Regeln nicht allgemeingültig sind.

    Genau das mache ich zum Beispiel im Beitrag #52: Ich greife die von kari90 in #49 geäußerte Argumentation über die Gefährlichkeit falscher Aussagen auf und übertrage sie auf einen anderen Sachverhalt, um zu hinterfragen, ob diese Argumente wirklich allgemeingültig sind. Genauso auch mein Beitrag #31, wo ich zu einem Filmausschnitt verlinke, um Analogien zu zeigen und die Argumentation zu überprüfen.

    Dieses Vorgehen hat einen Namen: Deduktion.

    Induktion und Deduktion sind zwei grundsätzliche Prinzipien der Logik: Die Aufstellung einer allgemeinen Regel aus der Betrachtung eines Einzelfalls ist die Induktion. Die Anwendung (und Überprüfung) dieser Regel durch Übertragung auf andere Sachverhalte ist die Deduktion.

    Wenn also mit zum Beispiel in #53 vorgeworden wird, daß ich etwas schreibe, was mit Mario Barth nichts zu tun hat, oder in #14, daß ich Mario Barth nicht mit Peer Augustinski vergleichen dürfte, dann bedeutet das also: Ich soll die Regeln der Logik nicht anwenden.

    Das läuft dann letztlich auf eine spezielle „Lex Barth“ hinaus. Die Argumentation, was Mario Barth seine Aussagen ernstgemeint haben soll, kann man zusammenfassen mit „Den mögen wir nicht“. Und jegliche Übertragung der Argumentation auf andere Personen oder ähnliche Sachverhalte wird quasi verboten.

    Ich habe diese Diskussion in #13 mit der Äußerung begonnen, daß es mich erschreckt, daß Mario Barth ernstgenommen wird. Ich habe mich erschrocken! Ich verstehe nicht, was da passiert! Ich möchte verstehen, warum Mario Barth ernstgenommen wird. Deshalb auch meine Äußerung in Beitrag #38: Überzeugt mich!

    Warum es für mich klar ist, daß Mario Barth seine Äußerungen nicht ernstgemeint hat, habe ich in meinen Beiträgen ausführlich dargelegt. Wo sind nun die Gegenargumente? Also wirklich schlüssige Argumente, die nicht nur in einer gefühlten Unsympathie für Mario Barth bestehen, sondern die wirklich objektiv sind und einer logischen Überprüfung standhalten? Solche komischen Äußerungen wie etwa in Beitrag #43, daß ich mir die Argumente, die mich erst überzeugen sollen, selbst ausdenken soll, helfen mir da auch nicht weiter.

    Ich möchte doch gerne verstehen, warum Mario Barth ernstgenommen wird. Ich möchte es logisch nachvollziehen, warum zum Beispiel die Fernsehbeiträge von Peer Augustinski als Spaß (und damit als nicht wahr) erkannt werden, die Fernsehbeiträge von Mario Barth aber nicht. Mehr erwarte ich doch gar nicht!

  45. @Daniel Rehbein:

    Ganz einfach deswegen, weil die Fallbeispiele einen durchaus wahren Kern haben, nämlich dass Steuerausgaben zu den genannten Zwecken stattgefunden haben. Der „Bund der Steuerzahler“ bauscht das ganze in der Sendung zum Skandal auf und Mario Barth serviert es als der große Aufdecker. Er versucht zwar immer noch, „witzisch“ zu sein, aber beim Zuschauer soll sich die Botschaft „schau her, da wird jaaaanz viel Steuerjeld verschloooidaat“ festsetzen.

    Ich verstehe ja, dass Sie eventuell wirklich Probleme damit haben, aber sehen Sie es so: Das Konzept ist durchaus ernstgemeint, aber es ist viel zu polemisch und Mario Barth spielt das, was er am besten kann: Marion Barth. Und der passt in so ein Format nicht rein.

    Bei Augustinski, den Sie als Beispiel anführen, war alles von vorn bis hinten erfunden. Bei „Mario Barth deckt auf“ ist es das nicht.

  46. Ich habe diese Diskussion in #13 mit der Äußerung begonnen, daß es mich erschreckt, daß Mario Barth ernstgenommen wird. […] Ich möchte verstehen, warum Mario Barth ernstgenommen wird.

    Confirmation bias? Viele Zuschauer denken, dass Politiker Steuergelder des kleinen Mann verschwenden und Mario Barth ist einer von ihnen. Ein Außenseiter wie Trump. Zusätzlich gibt der BdS dem ganzen noch einen professionellen Anstrich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.