Am 5. August 2011 ist die Raumsonde Juno ins Weltall gestartet. Fast 5 Jahre lang war sie unterwegs. Gestern, am 3. Juli 2016 um 20 Uhr MESZ hat sie die Umlaufbahn von Callisto passiert, dem äußersten der vier großen Monde des Jupiters. Heute (4. Juli 2016) Nachmittag um 13 Uhr MESZ ist sie an Ganymed vorbeigeflogen. Um 19.30 wird sie die Umlaufbahn des Eismondes Europa passieren und um 23.15 die Bahn des innersten der großen Monde, dem Vulkanmond Io. Und morgen früh, am 5. Juli 2016 um 5:18 MESZ wird das Triebwerk der Sonde für 35 Minuten eingeschaltet werden, um Juno in eine Umlaufbahn um den größten Planeten unseres Sonnensystems zu befördern!
Wenn alles klappt, wird die Raumsonde ihre Geschwindigkeit um 542 Meter pro Sekunde verringert haben und kann dann von der Gravitationskraft des Jupiters eingefangen werden. Während der nächsten 20 Monate wird Juno den Jupiter 37 Mal umrunden und ihm dabei bis auf 4100 Kilometer nahe kommen. Wer Lust hat, kann sich morgen früh – 5. Juli 2016, 7:30 MESZ – auf NASA TV ansehen, ob alles so funktioniert hat, wie sich das die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vorgestellt haben.
Auf die Ergebnisse der Mission wird man noch ein wenig länger warten müssen. Aber sie werden das Warten wert sein! Das erste Mal wird eine Raumsonde auch die Pole des Jupiters überfliegen und neue Informationen über das Magnetfeld liefern. Wir werden viel mehr über die Zusammensetzung des Jupiters erfahren als wir bisher wissen. Und vor allem endlich lernen, wie es in seinem Inneren aussieht! Hat der riesige Planet irgendwo unter all den Schichten einen festen Kern? Oder findet man dort nur immer seltsame und extremere Zustände der Materie?
Jupiter hat die vergangene Entwicklung des Sonnensystems entscheidend geprägt und übt seinen Einfluss auch heute noch aus. Es wird sich lohnen, mehr über ihn zu erfahren. Viel Glück, Juno!
@all
wie wird den ein fester kern definiert also größenverhältniss.
fest muss er ja wohl sein. also eisen,nickel usw.
oder ?
@tomtoo: „fest muss er ja wohl sein“
Eben nicht zwingend. Genau das will man ja rausfinden. Siehe hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2015/06/01/haben-planeten-wie-jupiter-und-saturn-eine-feste-oberflaeche-bzw-einen-festen-kern/
danke für den artikel !
also kann ich das wohl so verstehen das man sich nicht sicher ist ob die energetichen vorgänge im innere ausreichen den kern sozusagen von innen aufzumichen ? bzw irgentwelche turbulent abrasiven vorgänge ?
hatt so eine sonde ne change so tief reinzuchauen ?
bin mal wieder baff
gruss
tom
NasaTV hat ein wenig Bandbreitenprobleme wie es scheint, aber auf https://www.ustream.tv/nasajpl2 ist alles ein klein wenig Zeitversetzt auch gerade 🙂
Verdammt! Ich habe verschlafen! Wie ein Stein. WAAAA!
@Dietmar
Der Link in Thomas‘ Post funktioniert noch und führt jetzt zur Aufzeichnung. Der Applaus kommt bei 1:23:30.
@tomtoo:
Man vermutet bei den großen Gasriesen aufgrund der herrschenden Drücke auch eine metallische Wasserstoffform.
@Alderamin: Danke, aber ich war nicht „dabei“…
https://www.youtube.com/watch?v=SgEsf4QcR0Q
Nabend zusammen,
mittlerweile gibt es ja eine Menge nicht unbedingt erfreuliche Infos über den aktuellen – 23.10.2016 – Missionsstatus der Sonde. Sie scheint auf Standby. Ventile des Hauptantriebs scheinen Probleme zu machen. Man scheint zuversichtlich am 11. Dezember 2016 einen Flyby mit allen Sensoren auf „on“ absolvieren zu können. Gibts dazu Infos? Bin ich hier vielleicht in einen schon aufgegebenen Blog gelandet? Schönen Sonntag noch.