In meiner Serie über Wissenschaft aus den Ländern die an der Fußball-EM teilnehmen hatte ich ja schon Frankreich, Irland, Ungarn und Russland vorgestellt. Aber es gibt so viele Länder und so viel Wissenschaft! Es gibt so viele schöne Geschichten, die man erzählen sollte und so wenig Zeit, sie alle aufzuschreiben. Aber zum Glück habe ich ein paar der Geschichten früher schon aufgeschrieben! Und deswegen gibt es heute eine Leseliste, passend zum aktuellen Spieltag!

Das erste Match des Tages bestreiten England und Wales. An Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Großbritannien mangelt es ja definitiv nicht. Ich hab aus den Texten in meinem Blog folgendes dazu heraus gesucht:

  • Caroline Herschel wurde zwar in Deutschland geboren, aber ihre große astronomische Karriere hat sie in England begonnen. Zusammen mit ihrem Bruder, dem ebenfalls berühmten Astronom William Herschel hat sie den Himmel beobachtet und wurde die erste professionelle Astronomin. Die Herschels waren überhaupt eine erfolgreiche Astronomenfamilie. John Herschel, der Sohn von William gehörte ebenfalls zu den führenden Wissenschaftlern seiner Zeit und der Enkel Alexander Stewart Herschel führte die Familientradition weiter. Über Caroline habe ich hier mehr geschrieben und das Leben von Alexander Stewart hier ausführlich behandelt.
  • Alfred Russel Wallace (Bild: gemeinfrei)
    Alfred Russel Wallace (Bild: gemeinfrei)
  • Alfred Russel Wallace ist zwar nicht so bekannt wie sein Zeitgenosse Charles Darwin. Aber sein Beitrag zur Evolutionstheorie war mindestens ebenso wichtig und noch dazu stammt er aus Wales. Über Wallace Ideen zur Astrobiologie wurde im Rahmen des letzten Blog-Schreibwettbewerbs ein schöner Artike veröffentlicht. Nämlich dieser hier.

Im zweiten Spiel des heutigen EM-Tages treffen die Ukraine und Nordirland aufeinander. Dazu gibt es das hier zu lesen:

  • Jocelyn Bell Burnell ist eine der bedeutendsten Radioastronominnen des 20. Jahrhunderts. Die in Nordirland geborene Wissenschaftlerin hat diese Disziplin nicht nur mit begründet, sondern auch eine großartige Entdeckung gemacht, die den Verlauf der Astrophysik bis heute maßgeblich beeinflusst. Was das war und was das mit Aliens zutun hat, könnt ihr hier nachlesen.
  • George Gamow hat mit seiner Arbeit zur Entstehung der Elemente nach dem Urknall mit dazu beigetragen, aus der Kosmologie eine ernsthafte Wissenschaft zu machen. Über die Arbeit des in der Ukraine geborenen Astrophysikers habe ich hier mehr geschrieben.
  • Der ukrainische Komet! (Bild:  ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)
    Der ukrainische Komet! (Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)
  • Klym Tschurjumow und Swetlana Gerassimenko kannte bis vor ein paar Jahren kaum jemand. Aber seit die Raumsonde Rosetta sich auf den Weg zu dem Kometen gemacht hat, den die beiden in der Ukraine geborenen Astronomen entdeckt hatten, hat sich das geändert. „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“ ist zwar für viele immer noch ein unausprechbarer Name. Aber die Erkenntnisse die wir von diesem Himmelskörper gewonnen haben, sind revolutionär. Ich habe in meinem Blog oft genug darüber berichtet. Erst vor ein paar Wochen habe ich über die Entdeckung der Bausteine des Lebens auf „Tschuri“ geschrieben. Aber herausgefunden hat man dort natürlich noch viel mehr – siehe zum Beispiel hier. Und noch ist Rosettas Reise nicht zu Ende

Im letzten Spiel des Tages versucht heute Deutschland gegen Polen zu gewinnen (und umgekehrt). Wissenschaftlich sieht die Lage hier so aus:

  • Emmy Noether ist eine von vielen deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, über die ich im Laufe der Jahre in meinem Blog berichtet habe. Ihr Leben und ihre Arbeit waren aber so spannend und wichtig, dass sich ein zweiter Blick auf jeden Fall lohnt.
  • Maria Goeppert-Mayer ist ein Name mit dem, ein paar Experten ausgenommen, niemand etwas anfangen kann. Dabei ist die in Deutschland geborene Wissenschaftlerin (mit Marie Curie) eine von nur zwei weiblichen Physik-Nobelpreisträgerinnen. Wofür sie den Preis bekommen hat, könnt ihr hier nachlesen.
  • Maria Cunitz aus Polen ist eine meine absoluten Lieblingswissenschaftlerinnen. Warum, das könnt ihr hier nachlesen.
  • Prost!
    Prost!
  • Johannes Hevelius aus Danzig ist mir ebenfalls sehr sympathisch. Nicht nur war ein guter Astronom, er hat neben auch noch Bier gebraut. Über sein Leben habe ich hier geschrieben.
  • Nikolaus Kopernikus darf beim Match Polen gegen Deutschland natürlich nicht fehlen. Ein großartiges Buch über seine Arbeit habe ich hier vorgestellt.

Natürlich gibt es noch viel mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den jeweiligen Ländern die es verdient hätten, ausführlich vorgestellt zu werden. Ich hoffe, ich kann mich in den nächsten Tagen zumindest ein paar davon widmen.

P.S. Hinweise und Vorschläge für andere interessante Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den EM-Ländern nehme ich gerne in den Kommentaren entgegen!

6 Gedanken zu „Wissenschaft statt Fußball: Astrobiologie, Revolutionen, Kometen, Planeten, der Mond und der Urknall!“
  1. Hier ein Vorschlag, der zwar nicht eine spezielle Wissenschaftlerin betrifft aber eine sehr interessante Weltraummission mit weiblichem Namen: eLISA
    Das ist ja inzwischen eine rein Europäische mission und daher auch für die EM relevant. Mit LISA Pathfinder wurde gerade die Machbarkeit von eLISA nachgewiesen. Auch das Prinzip der völlig Kraftfreien Massen, die das Herzstück des Interferometers sind finde ich sehr faszinierend.

  2. @Soturi: Das versuche ich, mir grade bildlich vorzustellen … 😉 Außerdem glaube ich nicht, dass Frau Gianotti damit einverstanden wäre, von jemandem, dem sie aller Wahrscheinlichkeit nach noch nie begegnet ist, geworfen zu werden :D)

  3. A propos „Wissenschaft statt Fussball“:

    Sehr dankbar bin ich Florian für die relativ vielen Artikel einschließlich des Rätsels, die/das es im Moment zu lesen und lösen gibt. Und gleichzeitig dankbar für wechselhaftes Wetter mit milderen Temperaturen. Fußball und Hitze meide ich wie die Pest, Blogartikel suche ich wie Eiswürfel.

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