Als ich letztes Jahr im März darüber geschrieben habe, das ich ein Fan der Zeitumstellung bin, hab ich dafür jede Menge Kritik bekommen. Teilweise durchaus zu Recht, in meinem Artikel damals habe ich außer meiner eigenen Meinung zur Sache nicht viele Argumente inkludiert. Ich habe aber vor einigen Tagen einen sehr netten Text von Dan Falk zum Thema gelesen, der das Problem sehr gut zusammenfasst und den ich hier ein wenig ausführlicher vorstellen möchte. Denn es läuft ja alles auf eine Frage hinaus: Wenn wir die Zeitumstellung abschaffen: Was machen wir stattdessen?

Die Zeit lässt sich nicht stoppen. Aber man kann die Uhr umstellen! (Bild: public domain)
Die Zeit lässt sich nicht stoppen. Aber man kann die Uhr umstellen! (Bild: public domain)

Die klassische Begründung der Zeitumstellung liegt ja beim Energieverbrauch. Wenn man die (Uhr)Zeit des Sonnenuntergangs weiter nach hinten am Tag verschiebt, braucht man die elektrische Beleuchtung nicht so lange eingeschaltet zu lassen. Aber abgesehen davon, dass dieses Argument vermutlich nie sonderlich überzeugend war, ist es heute mit Sicherheit nicht mehr brauchbar. Unsere Gesellschaft hat sich verändert und mit all unseren Computern, Smartphones, etc verbrauchen wir sowieso ständig Energie, egal ob es draußen hell oder dunkel ist.
Gründe gegen gegen Zeitumstellung beschäftigen sich im Allgemeine mit gesundheitlichen Folgen, aber wie stark die wirklich ausgeprägt sind, ist immer noch nicht zweifelsfrei und eindeutig nachgewiesen.

Aber gehen wir mal davon aus, dass wir die Zeitumstellung abschaffen. Dann bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir benutzen das ganze Jahr über die „normale“ Winterzeit oder wir bleiben beständig bei der „umgestellten“ Sommerzeit. Und beide Varianten sind problematisch.

Dazu muss man sich ansehen, was die Zeitumstellung eigentlich macht. Beim englischen Wort für die Sommerzeit wird das klarer: „Daylight Saving Time“. Wir leben auf einem Planeten, wo man zu verschiedenen Zeiten im Jahr verschieden viel und verschieden lange Licht von der Sonne abbekommt (ich habe das hier ein wenig ausführlicher erklärt). In Europa sind die Nächte im Winter lang und der helle Tag ist kurz; im Sommer ist es umgekehrt. (Sehr viel) Früher war das relativ unkompliziert. Man stand auf, wenn es hell wurde und ging schlafen, wenn es dunkel war. Wenn das an unterschiedlichen Orten der Erde zu unterschiedlichen Zeiten stattfand und sich Nacht/Tag im Laufe eines Jahres veränderten, war das kein großes Problem. Heute ist unsere Gesellschaft aber eine ganz andere. Wir sind sehr viel stärker mit dem Rest der Welt verbunden. Und wir richten uns sehr viel stärker nach der Uhrzeit und nicht mehr nach der Realität der astronomischen Bedingungen. Wenn unser Arbeitstag um 8 Uhr beginnt, dann stehen wir (zum Beispiel) um 6.30 auf; egal ob es draußen hell ist oder nicht.

Sonnenaufgang. Verschlafen wir aber meistens... (Bild: Angeoun, CC-BY 2.0)
Sonnenaufgang. Verschlafen wir aber meistens… (Bild: Angeoun, CC-BY 2.0)

Wer am 10. März 2016 in Berlin um 6.30 MEZ aufgestanden ist, konnte das fast gleichzeitig mit dem Sonnenaufgang machen (der um 6:29 MEZ stattfand). Und wenn man seinen Arbeitstag dann um 18 Uhr MEZ beendet, war das ebenso fast gleichzeitig mit dem Sonnenuntergang der um 18:02 MEZ stattfand. Der helle Tag wurde also optimal genutzt. Stellen wir uns aber vor, wir würden die Zeitumstellung abschaffen und bei der Winterzeit bleiben. Am 10. März 2016 ändert das nichts, da gilt ja noch die Winterzeit. Aber schauen wir uns mal den 10. Juni 2016 an. Da würde die Sonne dann um 3:42 MEZ (nicht MESZ, die gibts ja nicht mehr) aufgehen. Bis wir uns dann um halb 7 aus dem Bett gequält haben, war es schon fast drei Stunden hell. Und wenn wir dann um 18 Uhr Feierabend machen, haben wir nur noch zweieinhalb Stunden Helligkeit bis zum Sonnenuntergang um 20:28 MEZ. Die drei hellen Stunden am Morgen verschlafen wir – und mit uns die meisten anderen Menschen sowieso (und diejenigen, die nicht schon um 6:30 aufstehen verschlafen noch viel mehr); am Abend könnten wir die Helligkeit dagegen viel besser brauchen. Nicht aus Energiespargründen; sondern einfach um ein bisschen mehr Zeit für Aktivitäten im Hellen zu haben. Was man eben so macht an lauen Sommerabenden 😉

Also: Lieber Sommerzeit das ganze Jahr über? Kann man auch machen, aber auch das führt zu Problemen. Diesmal wird der Winter ungemütlich. Am 21. Dezember 2016 würde die Sonne in Berlin dann zum Beispiel erst aufgehen, wenn die Uhr schon 9:15 zeigt. Untergehen würde sie trotzdem schon kurz vor fünf Uhr Nachmittags. Die dunklen Winterabende bleiben uns also nicht erspart; dafür handeln wir uns jetzt viel längere dunkle Wintermorgen ein.

Noch klarer wird es mit dieser schönen Grafik:

Bild: SualehFatehi, DaylighChart, public domain
Bild: SualehFatehi, DaylighChart, public domain

Dieses Bild zeigt, wann die Sonne auf und untergeht und zwar in Greenwich und für das Jahr 2007 (die verwendete Software sollte so ein Bild eigentlich auch für Mitteleuropa produzieren können, aber mein PC weigert sich, sie zu installieren). Violett zeigt Dunkelheit an; gelb den hellen Tag. Am ordentlichsten wäre es, wenn da einfach ein gelbes Rechteck zu sehen wäre. Dann würde die Sonne jeden Tag zur gleichen Zeit und zur gleichen Zeit untergehen und wir könnten unsere Uhrzeit entsprechend anpassen. Aber auf so einem ordentlichen Planeten leben wir eben nicht. Wir sehen einen schmalen gelben Bereich im Winter und einen dicken gelben Klumpen in der Mitte, wenn Sommer ist. Die weiße Linie oben zeigt an, wie die Zeit des Sonnenaufgangs sich im Lauf des Jahres verändert. Diese Linie ist geschwungen: Die Sonne geht im Sommer früher auf als im Winter.

Die Zeitumstellung ist der Versuch, die Uhrzeit des Sonnenaufgangs im Verlauf des Jahres so konstant zu halten, wie es praktischerweise möglich ist und gleichzeitig im Sommer mehr Tageslicht am Abend zur Verfügung zu haben. Deswegen hat man den dicken „Sommerklumpen“ einfach um eine Stunde nach unten (bzw. zeitlich nach vorne) geschoben. Ideal ist das natürlich nicht; die Sonne geht auch mit der Zeitumstellung im Laufe eines Jahres zu unterschiedlichen Zeiten auf. Aber die Unterschiede sind nicht mehr so dramatisch, wie sie ansonsten wären.

Ich weiß, dass es genügend Gründe gibt, die Zeitumstellung zu kritisieren (und ich bin mir sicher, ich werde in den Kommentare alle zu hören bekommen 😉 ). Aber ohne Zeitumstellung ist es eben auch nicht optimal.

Meine Frage an diejenigen, die die Zeitumstellung abschaffen wollen lautet daher: Was soll stattdessen passieren? Und: Seid ihr euch sicher, dass das dann besser ist als der Status Quo? Wenn ja, warum?

Ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen: Am 27. März 2016 ist nicht nur Ostersonntag. Um 2 Uhr werden die Uhren auf 3 Uhr vorgestellt. Vergesst das nicht, sonst kommt ihr nicht pünktlich zum Osterfrühstück 😉

415 Gedanken zu „Willkommen Sommerzeit: Eine Verteidigung der Zeitumstellung!“
  1. Was ist denn so schlimm daran, am Abend „nur“ zweieinhalb Stunden Sonnenlicht zu haben? Was hindert Menschen, denen das zu wenig ist, daran, morgens einfach von sich aus früher aufzustehen? Sorry, aber ich kann der Argumentation nicht so ganz folgen…

    1. „Was hindert Menschen, denen das zu wenig ist, daran, morgens einfach von sich aus früher aufzustehen?“

      Kinder die zur Schule müssen? Usw.

      @alle: Mich würde interessieren ob es wirklich stichhaltige und umfassende und methodisch gute Studie gibt die belegen dass die Umstellung wirklich so ein großes Problem für den Biorhythmus ist. Will ich nicht ausschließen, aber zumindest meine persönliche Erfahrung ist eine völlig andere (auch was meine Bekannten angeht). Mich würde vor allem interessieren ob da auch mal der Effekt selektiver Wahrnehmung untersucht worden ist.

  2. Die Zeit lassen wie sie ist. Wo ist das Problem? Und wer arbeitet wirklich bei Tageslicht im Freien? Wenige. Bei uns brennt z.B. das künstliche Licht dauernd. Warum? Weil das Büro südseitig ausgerichtet ist, die Schreibtische am Fenster stehen und somit das Sonnenlicht gnadenlos auf die Monitore brennt und man nichts mehr sieht. Folglich werden die Rollbalken runtergelassen und.. eben. Das Büro ist finster. Licht an. Ob Winter oder Sommer is dabei egal. Ebenso egal ist es, ob es bewölkt ist oder die Sonne scheint. Ich hab nichts davon. Und wenn man um so wie ich um 4:45 aufstehen muss, ist es auch egal, ob es Sommer- oder Winterzeit ist. Am Abend hab ich dann relativ wenig Geist, weiß der Teufel wie lange aufzubleiben, nur weil es hell ist. Ich bin müde und möchte schlafen. Mir kann die ganze Zeitumstellung sowas von gestohlen bleiben. Aber die Spaßgesellschaft mit ihren Aktivitäten dürfte ihre Freude daran haben.

  3. Ich bin für die ersatzlose Streichung der Sommerzeit.

    Ich finde die zweimal im Jahr stattfindende totale Verwirrung meines Biorhythmuses aufgrund der Zeitumstellung wesentlich nerviger und einschränkender meiner Lebensqualität als die Tatsache im Sommer ein paar Stunden Helligkeit zu verschlafen oder abends bereits um halb neun den Sonnenuntergang zu haben.
    Abgesehen davon steht ja nicht jeder um 6:30 Uhr auf und geht bis 18 Uhr arbeiten. Das Argument zieht ja nun auch wieder nur für einen Teil der Bevölkerung. Ich frage mich wie z.B. Schichtarbeiterinnen mit der Zeitumstellung zurechtkommen.

    Wir leben nun mal in Breitengraden wo die Tageslänge übers Jahr sehr variiert. Daran ändert auch die Sommerzeit nichts. Sie führt in erster Linie zu einer Art Jetlag.
    Mit oder ohne Zeitumstellung ist es im Sommer mehr als 12 Stunden hell und im Winter halt nur sehr wenig. Das wirklich belastende sind doch die Wintermonate wenn man im Dunkeln aus dem Haus geht und im Dunkeln wieder heimkommt. Das gleicht auch eine Stunde Zeitumstellung im Sommer nicht aus.

  4. Ist, ich und die meisten andern mit denen ich über das Thema gesprochen habe fühlen sich durch die Zeitumstellung schlecht (Thema Minijetlag. Kann jetzt leider spontan keine Studien zu dem Thema vorlegen. Gefühlt ist es aber die überwiegende Mehrheit), nicht das beste Argument gegen die Zeitumstellung? Wie du ja geschrieben hast, die Sonne geht sowieso auf und unter. Egal wie wir die Zeit einteilen. Im Sommer ist es länger hell, im Winter weniger lang. Sollte man, wenn es Astronomisch eh egal ist, nicht mehr Rücksicht auf den Biorhythmus der Menschen nehmen? Und das die meisten Menschen die Helligkeit am Abend viel besser brauchen können als am Morgen, halte ich persönlich für eine sehr gewagte These. Dazu sind die Tagesabläufe der Menschen zu unterschiedlich. Nicht jeder hat einen 9-to-5-Job.

  5. #4
    ich denke, die zeitumstellung entspricht eher unserem biorythmus. ich glaube dir das dich die zeitumstellung 1-2 tage nervt. aber was sind 1-2 tage (mit der rückstellung sind es dann 4), gegen ein paar monate?

    wenn es gar keine uhr gäbe, würde sich unserer biorythmus ganz von alleine der sonne anpassen und wir würden im sommer eher- und im winter später aufstehen. das, was uns nervt sind die uhrzeiten der zuvilisation. um 6 auf arbeit sein, oder um 9 im kindergarten.

    mit der zeitumstellung rücken wir dem biorythmus ein stück näher. besser wäre, es würde jeden tag eine minute verschoben werden, so das es keinen sprung gibt. da dies aber sicherlich zu kompliziert ist, kann ich auch ab und zu mal mit einem sprung von einer stunde leben. muss aber auch zugeben, das mich da kein jetlag ereilt…mir ists ziemlich boogie und ich freu mich stattdessen, nachmittags nochmal eine stunde länger mit den kindern an die sonne gehen zu können.

  6. @ FF:

    “Was hindert Menschen, denen das zu wenig ist, daran, morgens einfach von sich aus früher aufzustehen?”

    Kinder die zur Schule müssen? Usw.

    Hä? Ich kann doch, während die Kinder sich im Bett nochmal gemütlich umgehen, draussen alleine einen Spaziergang in der Morgensonne machen. Wieso sollten mich die Kids daran hindern? Verstehe ich nicht.

  7. Hallo Florian,
    ich heb den Daumen richtig hoch – bis ins sommerliche späte Abendrot. Von mir aus könnte es im Juni und August gleich noch ne doppelte Sommerzeit geben.
    Es gibt Lerchen und Eulen, ich mutiere immer mehr zur Eule, weshalb ich mich abends freue, wenn ich in den lauen Nächten lange das dahinfliessende Tageslicht geniessen kann.
    Und noch ein Argument dafür: die Erwärmung
    bei normaler Zeit, hat die Sonne im Sommer schon etliche Stunden die Räume erwärmt, ein Lüften, wenn man dann erst ins Büro kommt bringt dann nichts mehr
    und wer hat schon das Glück, dass dort einer um 5 anfängt, alle Fenster aufreisst, und zu deinem Arbeitsbeginn die Rollos schon wieder unten hat.
    Klimaanlagen sind aus energetischer Sicht natürlich nicht einzusetzen – ausser sie sind in einem guten ausgetüfftelten System der Abwärmerückgewinnung eingebaut.
    sonnige Grüsse

  8. In Russland haben sie die ganze Umstellerei abgeschafft und die „ewige Sommerzeit“ eingeführt. Ist dort jetzt alles prima oder was?

    Nein, natürlich nicht! Der beschriebene Effekt ist eingetreten und die Leute fühlen sich selber völlig depressiv, weil es im Winter erst so spät am Morgen hell wird. Dasselbe erwarte ich bei Einführung der „ewigen Sommerzeit“ in Deutschland. Und natürlich möchte ich mir die Klagen im Sommer nicht anhören müssen bei Einführung der „ewigen Winterzeit“. „Wo sind diese schönen langen, hellen Sommerabende geblieben?“

    Aber mal ganz ehrlich: Die Beschwerden sind echt zu vernachlässigen. Das Umstellen entspricht dem Mikro-Jetlag, wenn man eine Zeitzone nach Osten (WS->SS) bzw. Westen (SS->WS) reist. Hat so eine Stunde Zeitunterschied schon jemals irgendjemand am Reisen gehindert? Wer sich bei Umstellung auf Sommerzeit (umgekehrt hört man die Klagen komischerweise so gut wie nie) schwertut, sollte niemals nach Warschau oder Moskau fliegen. Und wenn er nach London reist, darf er nie wieder nach Deutschland zurückkehren. Alles derselbe Effekt.

    Darum kann ich mich dem Florian nur anschließen: Lasst alles so, wie es heute ist!

  9. @Freitstetter:
    Na, wo ist denn das Problem, wenn man früher aufsteht und Kinder zur Schule müssen? Das Argument ist keines,
    Wieso gibt es eigentlich nur 2 Möglichkeiten, Sommer oder Winterzeit? Was ist mit der Zeit dazwischen?

    Was mir persönlich aufgefallen ist, ist daß die Nutzung der hellen Phase am Abend im Frühjahr und Sommer immer gleich ist, nämlich abhängig von der Helligkeit, nicht der Uhrzeit. Sprich. das gemütliche Beisammensitzen findet im Sommer nicht länger, sondern später statt, weil die Atmosphäre bei Nähe zum Sonnenuntergang auch schöner ist als zu Tageslichtzeit.

  10. Bin leider kein Biologe oder Psychologe und habe daher keinen Zugang zu entsprechenden Studien oder Fachliteratur. Aber Stimmst du nicht zu, sollte ein belastender Effekt durch die Zeitumstellung auf den Biorhytmus nachweisbar sein, das dieser höher einzustufen ist, als der Tageslichtgewinn für einige am Abend?

    Und ja, selektive Wahrnehmung ist ein Problem was man da auf jeden Fall berücksichtigen muss.

    Könnte mir vorstellen, das wir Menschen uns im Laufe der Zeit (Jahrtausende) an die unterschiedlich langen Tage gewöhnt haben. Die dauernde Zeitumstellung ist ein relativ „neuer“ Effekt für den menschlichen Biorhythmus. Vielleicht ist das in ein paar tausend Jahren kein Thema mehr. Bis dahin: „Ich mag es nicht.“

  11. @Fraggle Zustimmung zu:

    „Was mir persönlich aufgefallen ist, ist daß die Nutzung der hellen Phase am Abend im Frühjahr und Sommer immer gleich ist, nämlich abhängig von der Helligkeit, nicht der Uhrzeit. Sprich. das gemütliche Beisammensitzen findet im Sommer nicht länger, sondern später statt, weil die Atmosphäre bei Nähe zum Sonnenuntergang auch schöner ist als zu Tageslichtzeit.“

  12. @noch’n Flo:

    Das Problem an solchen Studien ist aber doch: Woran macht man es denn fest, dass ein beobachteter statistischer Effekt tatsächlich von der vermuteten Ursache herrührt? Was ist etwa mit Ernährung oder Rauchen der untersuchten Personen, was mit Schlaf- oder Reiseverhalten?

  13. @Captain E.

    Wie lange reist denn der Mensch schon so schnell, dass er den Jetlag tatsächlich spüren kann?

    Und ja, Menschen die beruflich die Zeitzonen ständig wechseln müssen, leiden darunter. Zumindest die die ich kenne. (Ja, das ist keine repräsentative Menge)

  14. Jeder, der schon mal versucht hat, bei hellem Sonnenschein einem Kind klarzumachen, dass es eben nunmal um 20h wegen der Sommerzeit noch nicht dämmrig ist, es aber trotzdem Schlafenszeit ist, kann nachvollziehen, dass Sommerzeit vielleicht was für hippe kinderlose Partyleute ist, aber eben doch nicht für alle Vorteile bringt. 😉

    1. @Siskin:“dass Sommerzeit vielleicht was für hippe kinderlose Partyleute ist, aber eben doch nicht für alle Vorteile bringt.“

      Da ist mir dann doch zu viel Vorurteil dabei. Abgesehen davon ist es genau so unangenehm Kinder bei völliger Dunkelheit aus dem Bett und in die Schule zu scheuen…

  15. Meine sehr persönliche Meinung dazu: entweder wir behalten alles so bei wie gehabt (also mit Umstellung), oder wir stellen auf Sommerzeit um. Ich mag es, wenn ich im Sommer am frühen Abend nach getaner Arbeit, gschwind noch eine 3 h Mountainbiketour im Wienerwald drehen kann. Bin aber ehrlich gesagt auch Frühsaufsteher (im Sommer fang ich immer um 7 Uhr mit dem Arbeiten an) und Kurzschläfer (6-7 h im Winter, 5-6 Stunden im Sommer). Der kleine Umstellungs Jet-Lag, ist spätestens nach 1 Woche erledigt.

  16. Man könnte im Sommer einfach von 7 bis 16 Uhr arbeiten. Dann muss man keinen mit Zeitumstellung nerven.

    In der Softwareentwicklung und mit Blick auf die globale Welt sehe ich nur Fehler und Probleme, die man vermeiden könnte. Ansonsten tangiert mich das Thema herzlich wenig.

  17. @???:

    Bin leider kein Biologe oder Psychologe und habe daher keinen Zugang zu entsprechenden Studien oder Fachliteratur. Aber Stimmst du nicht zu, sollte ein belastender Effekt durch die Zeitumstellung auf den Biorhytmus nachweisbar sein, das dieser höher einzustufen ist, als der Tageslichtgewinn für einige am Abend?

    Und ja, selektive Wahrnehmung ist ein Problem was man da auf jeden Fall berücksichtigen muss.

    Könnte mir vorstellen, das wir Menschen uns im Laufe der Zeit (Jahrtausende) an die unterschiedlich langen Tage gewöhnt haben. Die dauernde Zeitumstellung ist ein relativ „neuer“ Effekt für den menschlichen Biorhythmus. Vielleicht ist das in ein paar tausend Jahren kein Thema mehr. Bis dahin: „Ich mag es nicht.“

    Ach ja, der „Biorhythmus“. Haben nicht vor etlichen Jahren Forscher heraus gefunden, dass der menschliche Biorhythmus eher so bei 25 Stunden liegt? Bis die Erde sich dermaßen langsam um die eigene Achse dreht, wird das aber noch ein paar Jährchen dauern. Zum Glück hat unser Organismus aber auch die Möglichkeit, die „innere Uhr“ neu zu stellen, und zwar täglich mithilfe von Licht, das in unseren Augen fällt. Das klappt mangels ausreichend Licht im Winter natürlich nicht so gut, aber leider können wir nicht einfach ein Referendum zur Abschaffung des Winters anberaumen. Die Argumentation mit dem vermeintlich so starren Biorhythmus unseres Körpers erscheint mir daher nicht wirklich stichhaltig zu sein.

  18. Also mir wäre es egal, wenns im Winter morgens noch ewig dunkel ist, wenn ich eh arbeiten muss. Dafür nach Feierabends wenigstens noch ein bisschen hell. Ich plädiere hiermit gegen die Zeitumstellung und bestehe auf dauernde Sommerzeit.
    btw1 als Badener bin ich eher der Greenwich Zeit UTC verbunden als der Berliner MEZ
    btw2 Und die Spanier haben es am besten, wenn die noch westlicher als Greenwich wohnen und trotzdem nach Berliner Zeit leben. Tageslicht bis Mitternacht in deren Sommerzeit 🙂

  19. @Freitstetter:
    Wenn man deine Argumentation weiterspinnt, könnte man ja einfach die Tageslänge variieren, so dass (per Definition) jeden Tag die Sonne z.B. um 6:30 aufgeht.

    Ich mach das übrigens ganz einfach: beim Umstellen der Uhrzeit stelle ich den Wecker mit um. Entweder in den Wochen vorher oder nacher rücke ich täglich 5-10 Minuten die Weckzeit wieder dorthin, wo ich sie haben will. Trotzdem nervt das und die (so immerhin erträgliche) Umstellung macht unnötigen Aufwand.

    Oder ganz populistisch: was erdreisten sich die Spätaufsteher, den Frühaufsteher die hellen Stunden zu klauen‽

  20. Hi,

    ich kann da voll mitgehen Flo.
    Ich fand es schon immer toll, dass es im Sommer so lange hell ist. Und das ist auch heute im Erwachsenenalter noch so. Gemeinsame Aktivitäten mit Freunden, aber auch viele Freizeitaktivitäten, die man alleine auslebt, finden nunmal nicht in den Morgenstunden vor der Arbeit, Schule, etc. statt, sondern am Abend. Ist doch toll. Man kommt nach Hause, kann was essen, bzw. Besorgungen machen, und hat dann noch Zeit für Freizeit im Freien bei Sonnenlicht. Sei es joggen, oder Grillen, oder sonst was.

    Und ich kenne sehr viele, die das ähnlich sehen. Die rufen nur eben nicht so laut, wie die Zeitumstellungsgegner, was ja auch verständlich ist, da sie ja die Änderung fordern.

  21. Ich finde die Sommerzeit sehr gut. Ich brauche morgens nicht um 4.00 aufzustehen, da darf es ruhig dunkel bleiben. Abends will ich aber lange die Sonne genießen und nach der Schule noch viel Zeit haben. Ich freue mich auf die Sommerzeit.

    Kann man als andere Möglichkeit, wenn die Leute ihre Uhren nicht umstellen wollen, die Erde einfach eine Stunde zurückdrehen? Ich habe mir das auf dem Globus angeschaut und mit einer Taschenlampe silumiert. Das müßte doch das gleiche Ergebnis sein, oder?

  22. Noch etwas. Ich habe mal gelesen, dass es Menschen gibt, die sind Spätaufsteher. Die können gar nicht früh aufstehen. Darum ist es keine Idee, denen zu sagen „steh doch früher auf“, weil die das ja nicht können.

  23. @ Captain E.:

    Was ist etwa mit Ernährung oder Rauchen der untersuchten Personen

    Inwieweit sollte dies die Studien bitteschön beeinflussen?

    Haben nicht vor etlichen Jahren Forscher heraus gefunden, dass der menschliche Biorhythmus eher so bei 25 Stunden liegt?

    Da gab es diverse Studien. Ich kann mich noch gut an eine aus den 1990ern erinnern, bei der ein 35-Stunden-Rhythmus (21 Stunden wach, 14 Stunden Schlaf) gefunden wurde.

    @ Dwon:

    Man könnte im Sommer einfach von 7 bis 16 Uhr arbeiten. Dann muss man keinen mit Zeitumstellung nerven.

    Das wäre dann im Endeffekt aber doch eine (indirekte) Zeitumstellung.

    @ Nairda:

    Hast Du KInder?
    (gleiche Frage auch an alle anderen Zeitumstellungs-Befürworter)

    1. Zur Sache mit den Kindern: Gibt es da abseits anekdotischer Evidenz verlässliche Studien? Ansonsten haben wir wieder das Ding mit der selektiven Wahrnehmung (so wie bei der“zuviel Zucker macht Kinder hysterisch“-Sache…)

  24. Kann man als andere Möglichkeit, wenn die Leute ihre Uhren nicht umstellen wollen, die Erde einfach eine Stunde zurückdrehen? Ich habe mir das auf dem Globus angeschaut und mit einer Taschenlampe silumiert. Das müßte doch das gleiche Ergebnis sein, oder?

    Ich hoffe doch sehr, dass das ein Poe ist (auch wg des Namens).

  25. Warnung: Dieser Kommentar ist nur meine Meinung und meine Erfahrungen mit den Zeitumstellungen. Sie sind weder ein Argument für oder gegen die Zeitumstellung. Wer dies trotzdem behauptet ist anscheinend des Lesens nicht allmächtig.

    Ich habe eigentlich keine Probleme mit der Zeitumstellung, das liegt evtl auch daran wie mein Körper bzw Gehirn funktioniert.

    Ich würde mich als „Licht-Mensch“ bezeichnen. Das hat nichts mit Esoterik oder so zu tun, sondern ich will damit ausdrücken dass ich sehr vom Licht abhängig bin und sehr Empfindlich auf Licht reagiere.

    ZB kann ich nicht schlafen wenn es hell ist, ausser ich bin Krank oder habe zB eine nacht nicht geschlafen. Im Normall kann ich zB nicht wieder einschalfen wenn ich um 6:00 oder 7:00 aufwache und es schon hell bzw sehr hell ist. Dass es morgens später hell wird dank der Sommerzeit finde ich gut. Wenn es um 7:00 oder 8:00 rum schon schön hell ist, finde ich’s gut da ich um diese Zeit meist aufstehe.

    Am Abend schätze ich auch die längeren Abende, da ich durch die Dunkelheit müde werde und so besser am Nachmittag/Abend meinen Hobbies nachgehen kann. Ich fühle mich einfach besser wenn es abends länger hell ist.

    Der Winter allerdings ist immer recht schwer für mich, egal ob es in der Sommer oder Winerzeit wäre. Es ist morgens um 7:00 noch dunkel wenn ich aufstehe, was dazu führt dass ich sehr müde bin und erst richtig wach werde wenn es schön hell ist.

    Im grossen und ganzen ist mir die Zeitumstellung relativ egal, da ich sehr Lichtempfindlich bin und es so oder so immer ein paar Probleme für mich geben wird.

  26. @???:

    Wie lange reist denn der Mensch schon so schnell, dass er den Jetlag tatsächlich spüren kann?

    Und ja, Menschen die beruflich die Zeitzonen ständig wechseln müssen, leiden darunter. Zumindest die die ich kenne. (Ja, das ist keine repräsentative Menge)

    Ja, seit wann kann man den Jetlag spüren? Die heftigen Jetlags so ab 5 Stunden aufwärts gibt es natürlich erst seit Einführung des Flugzeugs, und da kam so mit Macht in den 50er Jahren. Mit Schiffen oder Zügen in die Nachbarzeitzone reisen geht aber schon seit weit mehr als hundert Jahren. Aber auch damals besaß der menschliche Organismus bereits die Fähigkeit, sich durch Licht jeden Tag neu zu takten.

  27. ich frag mich halt bei den Leuten, deren Biorhythmus anscheinend völlig durchdreht bei der einen Stunde: wie machen die das im Urlaub? Bleiben die dann immer in derselben Zeitzone? Weil so ein kleiner Flug nach Mexico und ein paar Stunden Zeitverschiebung plus das ganze nach der Rückkehr nochmal müsste dann doch einen noch extremeren Effekt auf den Körper dieser Leute haben…
    (jaja, ich weiß dass jetlag und so einen Einfluss auf den Körper hat. Aber man stellt ja seinen circardianen Rhythmus dann auf die vorherrschenden Umstände ein.)

  28. @Ruben:

    Wir sollten auf jeden Fall auf ausschließlich Sommerzeit wechseln, alles andere macht keinen Sinn.

    Nein, das macht nun überhaupt gar keinen Sinn. Sommerzeit alias UTC+2h bedeutet, dass es um den Winteranfang herum erst nach 9:00 Uhr zum Sonnenaufgang kommt. Gleichzeitig ist es im Sommer zwar immer noch relativ früh hell, aber im Urlaub oder am Wochenende ist es häufig zur Frühstückszeit schlichtweg noch zu kalt, um auf der Terrasse zu frühstücken.

    Also, wenn wir uns mehrheitlich zur Abschaffung der Zeitumstellung entschlössen, dann sollte es eher MEZ (UTC+1h) sein.

  29. Mal ohne Sommerzeit: der Mensch schläft nicht dann, wenn es dunkel ist. Dann müsste nämlich die Schlafenszeit symmetrisch zur Mitternacht liegen, also etwa vón abends acht bis morgens vier. Es gibt Mönche, die so etwas machen, aber üblich ist doch eher von zehn bis sechs.

    Warum eigentlich? Da habe ich gelesen, dass eine Studie in den USA ergeben hat, dass die Sommerzeit zwar an der Beleuchtung etwas sparte, dafür aber um so mehr Heizkosten anfielen. Ah, das hieße, der Mensch schläft nicht, wenn es dunkel ist, sondern wenn es kalt ist, was ja immer etwas nachhinkt. So wird ein Schuh draus.

    Die Sommerzeit ist nun ein Trick, um die Leute zu veranlassen, symmetrischer zur Mitternacht zu schlafen. Aber die Assymetrie hat eben ihre Gründe und die sollte man nicht übersehen. Ob das mit den Heizkosten stimmt, sollte man auch mal bei uns überprüfen.

  30. Ich verstehe das Argument mit dem Minijetlag nicht. Die vielen Leute, die am Wochenende später ins Bett gehen und ausschlafen, klagen doch auch nicht über Jetlag und erhöhte Schlaganfallgefahr.
    Persönlich bin ich eine Nachteule und komme morgens schlecht aus dem Bett, weswegen ich die Sommerzeit vorziehe. Die meisten Lärchen dagegen würden am liebsten ganzjährig die Winterzeit beibehalten. Somit ist es jetzt eigentlich am fairsten. Ich freue mich im Herbst, dass ich eine Stunde länger schlafen kann und im Frühjahr, dass es jetzt abends wieder länger hell ist. Und wir haben zweimal ein Jahr ein schönes Aufregethema für endlose und unfruchtbare Diskussionen. Was will man mehr? 😉
    Lasst uns also die Zeitumstellung beibehalten!

  31. @Sinia:

    ich frag mich halt bei den Leuten, deren Biorhythmus anscheinend völlig durchdreht bei der einen Stunde: wie machen die das im Urlaub? Bleiben die dann immer in derselben Zeitzone? Weil so ein kleiner Flug nach Mexico und ein paar Stunden Zeitverschiebung plus das ganze nach der Rückkehr nochmal müsste dann doch einen noch extremeren Effekt auf den Körper dieser Leute haben…
    (jaja, ich weiß dass jetlag und so einen Einfluss auf den Körper hat. Aber man stellt ja seinen circardianen Rhythmus dann auf die vorherrschenden Umstände ein.)

    Mexiko ist zu weit entfernt, um vergleichbar zu sein. Eine Umstellung von Winter- auf Sommerzeit ist aber so, als ob man von Deutschland aus in die Türkei fliegt – oder nach einem längeren Aufenthalt (zwecks Akklimatisierung) aus dem Vereinigten Königreich zurück nach Deutschland kommt. Allgemein gesprochen: Eine Zeitzone nach Westen zu reisen entspricht der Umstellung auf Sommerzeit, eine Zeitzone nach Osten zu reisen entspricht der Umstellung auf Winter- bzw. Normalzeit.

  32. @ #1

    Was hindert Menschen, denen das zu wenig ist, daran, morgens einfach von sich aus früher aufzustehen?

    Die Angst vor Herzinfarkt und Unfällen?

  33. Mich würde interessieren, ob das Argument Biorhythmus wirklich stichhaltig ist, wenn jene, die damit argumentieren, sich an ihre Arbeitszeiten halten. Wenn sie beispielsweise erst um 6.30 Uhr in der Früh aufstehen im Sommer, weil um 8 Uhr die Arbeitszeit beginnt, aber die Sonne schon um 3 Uhr irgendwas aufgeht, dann wäre ja das Biorhythmusproblem um ein vielfaches extremer, als bezüglich der Sommerzeit. Auch wenn man argumentieren kann, dass man Abends mit der Dunkelheit schlafen geht, bleibt bei fast allen Menschen frühmorgens sowieso das Biorhythmusmodell nicht haltbar.
    Frage 2: Passt sich der Biorhythmus eigentlich an die sich verändertenden Zeiten (Sonnenaufgang/Untergang) an oder ist er starr, was, die Zeitdauer betrifft? z.b. Immer 8 Stunden, aber zeitlich verschoben oder kürzer und verschoben … weil das wäre ja entscheidend in der Argumentation.

    Vielleicht hat wer eine Antwort, weil vom logischen Aspekt ist die Zeitumstellung sinnvoll, weil die meisten eigentlich mehr Zeit Helligkeit haben wollen als Dunkelheit, außer Grufties, Vitamin-D-Schlucker und andere Extremisten

  34. Ich bin dafür die Zeitumstellung so zu belassen. Das Argument, dann eben im Sommer ohne Sommerzeit früher anzufangen zu arbeiten gilt eben nicht für alle. Nicht jeder hat Gleitzeit. Und ja, natürlich gibt es auch viele Schichtarbeiter, aber der Großteil dieses Landes arbeitet eben im Zeitfenster von ca. 8 bis 18 Uhr. Und auch wenn ich dann im Sommer rein rechnerisch gleich viel Freizeit im Hellen habe: Gerade mit zeitaufwendigen Hobbies bringen mir drei Stunden am Stück im Hellen deutlich mehr als eine Stunde morgens, bevor die Kinder aufstehen und zwei Stunden abends.
    Tja, da bin ich wohl ein Mitglied der Spaßgesellschaft. Und? Mein Leben besteht aus mehr als arbeiten.

  35. Ich bin ganz klar für die Beibehaltung der Sommerzeit. Es ist einfach schön mit seinem Kind einen tollen Abendspaziergang, Radtour, etc. zu machen und dann abends noch immer die Helligkeit zu genießen. Es geht ja nicht nur um die Zeit des längsten Tages sondern auch die Monate davor bzw. danach. Wir bekommen sowieso eher zu wenig als zu viel Licht ab.

    Ich stimme also Florian zu und der Biorhythmus meiner Tochter ist am Abend im hellen und draußen besser, als morgens um 4 Uhr. 😛

    Während der Schulzeit sitzen die Kinder nämlich die meiste Zeit bis Nachmittags drinnen.

  36. „Meine Frage an diejenigen, die die Zeitumstellung abschaffen wollen lautet daher: Was soll stattdessen passieren? Und: Seid ihr euch sicher, dass das dann besser ist als der Status Quo? Wenn ja, warum?“
    Meine Antwort: Chronobiologisch gesehen ist die einzig sinnvolle und gesunde Alternative die Abschaffung der Sommerzeit also die ganzjährige Beibehaltung der Normalzeit..
    Ich versuche in aller Kürze zu begründen: Weil Licht am Morgen chronobiologisch das Gegenteil von Licht am Abend ist. Morgendliches Licht verstellt die inneren Uhren nach vorne (beschleunigt sie), Licht am Abend stellt die inneren Uhren nach hinten (verlangsamt sie). Da vier Fünftel der Bevölkerung ohnehin schon einen Wecker stellen müssen, um morgens rechtzeitig in die Schule oder zur Arbeit zu kommen, leben Sie im so genannten sozialen Jetlag, das heißt, ihre inneren Uhren hinken der äußeren/physikalischen Zeitgebung aus Sonnenauf- und Untergang hinterher. (Warum das so ist, dafür gibt es viel Gründe, die hier aber zu weit führen würden. ich empfehle dazu mein Buch „Wake up!“ http://www.wake-up-das-buch.de.) Deshalb bauen die meisten Menschen hierzulande ein chronisches Schlafdefizit auf. Dieses Schlafdefizit wird durch die Sommerzeit vergrößert, denn der soziale Jetlag (also die Differenz zwischen äußerer und innerer Zeit) in der Bevölkerung vergrößert sich um eine weitere Stunde. Das eigentliche Problem ist also nicht die Zeitumstellung sondern die siebenmonatige Vergrößerung des sozialen Jetlags. Darunter leiden grob geschätzt mindestens zwei Drittel der Bevölkerung. Sie haben mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit gesundheitliche Nachteile. Das verbleibende Drittel der eher lerchenhaften Menschen hätte im Gegensatz keinen gesundheitlichen Nachteil, wenn die Sommerzeit abgeschafft werden würde.
    Artikel von mir zum Thema:
    https://www.peter-spork.de/100-0-Schonzeit-fuer-Eulen.html
    Das entsprechende Kapitel aus meinem Buch:
    https://www.peter-spork.de/93-0-Leseproben.htmlf

  37. Endlich einmal ein Artikel der sich mit sinnvollen Argumenten gegen die Abschaffung der Sommerzeit stellt! Wobei ich aber für die Abschaffung plädiere.
    Allein der Umstellungsprozess ist das Problem!
    Lieber sollten einzelne Menschen und Bereiche (Branchen) ihre Situation auf der Basis von Beobachtungen und Überlegungen überprüfen und der Jahreszeit gemäss anpassen. Was ja ohnehin passiert und der erfolgsversprechendere Weg scheint! Grundsätzlich belästigt mich vor allem die Umstellung zur Sommerzeit und das damit verbundene frühere Aufstehen. Aber nicht immer. Wenn ich im Frühjahr bis in den Mai (oder Juni) skifahre ist es besser ganz früh dran zu sein. Gletscherskigebiete machen, um den Skifahrern den zumeist besseren Schnee morgens anbieten zu können, ihre Lifte bspw. schon sehr früh auf. Dem Liftbetreiber kann die Umstellung der Uhr somit egal sein. Er muss seine Öffnungszeit an die spezielle Situation, die eng mit der Sonneneinstrahlung zusammen hängt, anpassen. Das könnten andere Branchen nach ihren unterschiedlichen Bedürfnissen auch so machen. Und den Mitarbeitern – da wo möglich – eine Kernzeit anbieten. Dann könnte man auch überlegen ob man Kinder nicht später in die Schule schickt. Denn das frühe Aufstehen soll eher leistungsabträglich sein. Kann ich aber auf die Schnelle nicht belegen…

  38. Ich zitiere: „Deswegen hat man den dicken “Sommerklumpen” einfach um eine Stunde nach unten (bzw. zeitlich nach vorne) geschoben.“
    Genau hier liegt das Problem: Biologische Uhren sind auf die Tagesmitte justiert, nicht auf den Sonnenaufgang, da morgendliches Licht das Gegenteil bewirkt wie abendliches Licht. Die entsprechende Kennlinie wurde bereits vor Ewigkeiten gemessen und zigmal bestätigt. https://images.google.de/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fupload.wikimedia.org%2Fwikipedia%2Fen%2Fthumb%2Fd%2Fdc%2FHuman_PRC.png%2F400px-Human_PRC.png&imgrefurl=https%3A%2F%2Fen.wikipedia.org%2Fwiki%2FPhase_response_curve&h=239&w=400&tbnid=PvcfLMLIgGdidM%3A&docid=XQYk7TntfQ48CM&ei=coPqVq7oCsXO6ASsu4KwCg&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1451&page=2&start=33&ndsp=47&ved=0ahUKEwiu6dOhvsfLAhVFJ5oKHaydAKYQrQMI6gEwQw

  39. @Dietmar Trinkaus:

    Mich würde interessieren, ob das Argument Biorhythmus wirklich stichhaltig ist, wenn jene, die damit argumentieren, sich an ihre Arbeitszeiten halten.

    […]

    Meines Erachtens ist es das nicht. Der menschliche Biorhythmus tut uns nicht den Gefallen, sich an Sonnenauf- bzw. -untergangszeiten zu halten, noch nicht einmal an die 24-h-Rotation der Erde. Je nachdem, wen man fragt, kommen „natürliche Biorhythmen“ von 25 bis 34 Stunden heraus. Eine Stunde Zeitunterschied durch Uhrenumstellung liegt daher im natürlichen Schwankungsbereich von wechselnder Tagesplanung und natürlich vor allem arbeitsfreier Tage (Urlaub, Wochenende, Schichtwechsel).

    Diese Woche wurde im Radio erwähnt, dass viele von uns ein Schlafdefizit vor sich herschieben. Normal wären 7 bis 7,5 Stunden Schlaf täglich. Viele schaffen höchstens 5 bis 6 Stunden. Man kann zwar z.B. am Wochenende das Defizit ausgleichen, aber vielleicht wäre es wirklich viel sinnvoller, sich jeden Tag seine volle Dosis Schlaf zu besorgen. (Und ja, ich selber schaffe es auch nicht.) Die Effekte durch diesen Schlafmangel sollten die jeder Zeitumstellung aber deutlich übertreffen.

  40. Hier der Link zu einem Artikel der ZEIT, der sich mit dem Problem des zu frühen Unterrichtsbeginns bei Kindern auseinandersetzt. Geht man davon aus, dass schon das Aufstehen in der Winterzeit zu früh ist, gilt das für die Umstellung auf MESZ allemal. Ob was dran ist oder nicht, ist aber eigentlich egal. Deutlich wird dass der Unterschiedlichkeit der Tageslängen möglichst individuell Rechnung getragen werden sollte.

    https://www.zeit.de/2014/52/schule-beginn-uhrzeit-frueh-aufstehen

  41. Das Thema interessiert mich. Ich habe jetzt in der Schulbibliothek nach den Störungen des Biorhythmus recherchiert und als Analogieproblem den Jetlag von Flügen über eine Zeitzone ausgewertet und es ist wirklich auffällig, wie viele Studien es zu den dramatischen Jetlags bei Flügen über eine Zeitzone gibt.Gar keine, weil es keinen Jetlag gibt. Dafür treicht eine Stunde Verschiebung nicht.

    Aber der Biorhythmus soll durch Zeitumstellung gestört werden? Was machen diese Menschen, die so sensible auf minimale Schwankungen reagieren, wenn sie Interkontinentalflüg absolvieren? Gibt es dann vier Wochen Zombiemodus?

    Das ist eine ernste Frage, schwanken die Reaktionen auf Jetag deshalb so extrem, weil Menschen unterschiedlich empfindlich sind?

  42. @Florian:
    Wenn ich Deine Argumente zu Ende denke, müssten wir dann nicht die Arbeitszeit an den Sonnenstand anpassen – im Sommer von 4:00 bis 22:00 arbeiten und im Winter von 9:00 bis 15:00?
    Alles andere sind nur vorgeschobene Gründe.

    Ich bin gegen die Umstellung. Gerne mit dauernder Sommerzeit.
    Mich nervt es sehr, dass ich bei jeder Umstellung 12 Uhren verstellen muss, von der Küchenuhr, ein paar Zeitschaltuhren bis zur Uhr im Auto.
    Die Kinder brauchen jedes mal eine Woche, bis sie wieder im Rhythmus sind.

    Bringen tut es nichts: im Winter stehe ich im dunklen auf und sehe beim Arbeiten, dass es Tag ist. Abends, wenn ich Feierabend habe, ist es schon wieder dunkel.
    Das ist so mit und ohne Umstellung.
    Einzig im Frühling nach und im Herbst vor der Umstellung ist es abends noch etwas hell. Da habe ich etwas davon. Deshalb bin ich für dauernd Sommerzeit.

  43. @Florian

    Mein Herz ist zwiegespalten.

    Als Hobbyastronom hätte ich es gerne im Sommer früher dunkel. Als Abendläufer hätte ich es im Frühjahr und Winter gerne länger hell. Idealerweise würde ich also die Uhr im Winter eine Stunde vorstellen und im Sommer die normale Zeit lassen…

    Die Zeitumstellung ist der Versuch, die Uhrzeit des Sonnenaufgangs im Verlauf des Jahres so konstant zu halten, wie es praktischerweise möglich ist und gleichzeitig im Sommer mehr Tageslicht am Abend zur Verfügung zu haben.

    Das ist eigentlich widersinnig, weil man es sich mit einer noch ungleicheren Verteilung der Abendstunden erkauft. Im Sommer ist es eh bis in die Puppen hell und morgens hat kaum einer Freizeit; wenn es also um diese ginge, müsste man genau das Gegenteil versuchen, im Winter den Untergang der Sonne verzögern, im Sommer nicht.

    Tatsächlich nervt mich aber die Umstellerei überhaupt, und ich wäre extrem dafür, das ganze Jahr über die Sommerzeit beizubehalten. Im Winter ist es morgens eh‘ dunkel, wenn es zur Arbeit oder Schule geht, da kommt es auf die eine Stunde, die man ohnehin drinnen verbringt, nicht an, da hat so gut wie niemand Freizeit. Stattdessen hätten die Schüler mehr vom Nachmittag und die arbeitende Bevölkerung etwas früher im Jahr schon vom Abend (mittlerweile stellen wir ja erst Ende Oktober zurück auf MEZ, symmetrisch dazu müssten wir eigentlich schon Ende Februar auf MESZ umstellen, dann wäre es da schon bis 19:30/20:00 Uhr hell). Und im Sommer haben wir dann halt abends Party wie gehabt.

    Aber gefragt wird da sowieso niemand nach. Es gab schon meherere Petitionen an den Bundestag zu dem Thema, die immer damit abgebügelt wurden, dass so eine Entscheidung auf europäischer Ebene getroffen werden müsse. Wir können hier so lange diskutieren wie wir wollen, das wird nicht geändert werden (oder höchstens nach Gutdünken in Brüssel).

  44. @Kevin-Marcel
    Es gibt keine Analogie zwischen einer Flugreise über Zeitzonen hinweg und einer Zeitumstellung. Fliegt man nach Peking ist es dort 7 Stunden früher entsprechend des Sonnenstandes. Der Jetlag entsteht aus der Anpassung an diesen neuen Sonnenstand.
    Stellt man bei uns die Uhr 7 Stunden früher und steht dann nachts um 1 auf und wiederholt das immer wieder ist es jedesmal trotzdem noch tiefe Nacht!
    Die Uhrumstellung auf MESZ ist aber nichts anderes als die kollektive Vereinbarung eine Stunde früher aufzustehen.

  45. Bei so einer zentralen Frage hilft es doch nichts, nach persönlichen Präferenzen zu fragen… mir persönlich macht es gar nichts aus, wenn die Sonne im Winter erst um 10 Uhr aufgeht, Hauptsache sie geht im Sommer schön spät unter. Aber tut das was zur Sache? Wichtiger wäre es, den volkswirtschaftlichen Schaden zu untersuchen: wieviele Sonderregelungen muss man im Verkehr einrichten, um die Zeitumstellungen zu umgehen, was kostet es in der IT die vielen verschiedenen Regelungen in globalen Systemen zu berücksichtigen, was macht es mit der Gesundheit usw. usf… das Argument „wir haben es ja jetzt und optimal geht es sowieso nicht“ für die Beibehaltung finde ich ziemlich schwach.

  46. Tut mir Leid, aber ich habe noch etwas (dann höre ich aber auch auf ;-), und zwar ein Statement, das Chronobiologen aus ganz Europa an das EU-Parlament übermitttelt haben und das eine Menge der angesprochenen Fragen beantwortet, vor allem der letzte Punkt: How does DST impact health?. Das Statement hat mir die Chronobiologin Martha Merrow übermittelt:
    „Here is a statement that was given to the EU Parliament: Evidence-based approach to evaluating Daylight Saving Time (DST):
    The relevance to our Biological Clock

    What is the Biological Clock?
    As the name implies, biological clocks keep time. They are a mechanism – found in practically all cells of all organisms including humans – that choreographs behaviours and physiologies to specific times of day. Biological clocks control our life at many levels ranging from gene-activation and hormonal regulation to behaviour, cognition and performance – their task is to optimise metabolism, cardiovascular and immune systems as well as our sleep-wake behaviour in the context of the predictable changes within the 24-hour day. Light and darkness are the key signals that synchronise our biological clocks to 24-hours.

    Modern life-styles challenge our biological clock
    Since biological clocks are encoded in our genes and are thus individual, we are all different so-called chronotypes – some of us are early (larks), some are late (owls) and many in are in between. This is easy to see in sleep behaviour – just compare yourself to your partner or neighbours – or your teenage child. The clocks of teenagers and young adults make them sleep later than younger children and older adults. The differences between extreme early and late chronotypes can be as much as 12 h. When we were still working outside (with 1,000-fold brighter light than inside buildings), this difference was probably no more than 3 h. Modern lifestyles mean less light and, as a consequence, our biological clocks have become significantly delayed, so that they make us sleep much later.

    What is social jetlag?
    Although most of the population drifts to a later chronotype when day-time light is weak, work schedules remain relatively early. As a result, our biological clock – our internal time – has drifted away from social clocks (e.g., work and school schedules). This situation resembles the jetlag that results from travel across time zones and is thus called ‘social jetlag’. Put simply, social jetlag is the difference in time between when your body clock would wake you naturally and when your alarm clock drives you out of bed in the morning. It’s worth reflecting on how much earlier and shorter we sleep on workdays compared to work-free days. This is especially true for teenagers and young adults. About 80% of people in industrialised regions regularly use an alarm clock. They incur chronic sleep deprivation and social jet lag. Social jetlag appears to act as a chronic stressor. It is associated with addiction to nicotine, alcohol and caffeine, and with overweight, metabolic syndrome and depression.

    How does DST impact health?
    Daylight saving time (DST) is the practice of advancing social clocks during the spring by one hour and then pushing them backward in the autumn to „normal“ clock time. Acute effects of DST are apparent during the days following the shift: for example, accidents and heart attacks increase. Beyond these acute effects, DST chronically increases social jetlag. If you suffer jetlag only occasionally, e.g., with travel, the risks are negligible. However, evidence shows clear associations between social jet lag and conditions that are epidemic in western society (e.g. obesity). Chronic exposure to an increased social jetlag may therefore lead to health and performance deficits that cost (directly and indirectly) 1% of the GNP, which could amount to 131 Billion EUR across the EU.

    Our biological clocks are synchronised using the timing and amount of light and darkness – not the alarm clock. As a result our biology does not respond to DST changes. Rather, with the spring DST, we simply have to go to work an hour earlier relative to our biological clock. For 7 months, we are adding an extra hour of social jetlag to the European population.

    Prepared by chronobiologists from the LMU Munich, Charité Berlin, the Universities of Würzburg, Basel, Zürich, Surrey and Padova, Oxford University, Erasmus University Medical Center Rotterdam, INSERM Lyon, Semmelweis University Budapest, and the Czech Academy of Sciences.“

  47. @Toby Baier

    Richtig. Z.B. ist es für Schichtarbeiter, die während der Zeitumstellung arbeiten müssen, belastend, eine Stunde mehr Dienst zu haben (und es ist keineswegs gesichert, dass die selbe Person bei der Rückumstellung wieder Nachtdienst hat und profitiert). Ganz zu schweigen der Mehraufwand bei der Erstellung von Plänen für den öffentlichen Personenverkehr und andere Aktivitäten, die mit einer verdoppelten / fehlenden Stunde 3 klar kommen müssen.

    So, wie es es jetzt ist, ist es am schlechtesten. Mit einer Stunde mehr Licht im Winter statt im Somnmer wäre es ein bisschen besser. Ohne Umstellung das ganze Jahr MEZ wäre am zweitbesten für die meisten Menschen, und das ganze Jahr MESZ wäre die beste Lösung. Nach meiner Auffassung.

  48. Ein bekannter Schlafforscher, bei dem man sich informieren kann, ist Jürgen Zulley; hier seine Webseite, die allerlei Artikel und Verweise auf Literatur enthält. Seine Vita, seine Publikationen und Auszeichnungen scheinen mir zu zeigen, dass er seriös und ernstzunehmen ist, und dass er außerdem beruflich die Erfahrungen mit Schlafumstellungen und Biorhythmus gesammelt hat.

    In einem kurzen Aufsatz befasst er sich mit der Sommerzeit, und er spricht die meisten Punkte an, die hier in den Kommentaren schon aufgetaucht sind. Seine Haltung ist die, dass die eigentliche Umstellung das Problem (für viele Menschen) ist, also die Notwendigkeit zur Anpassung im Körper. Die Kräfte (oder „Energien“), die der einzelne dazu aufbringen muss und auch aufbringen kann, sind offenbar individuell unterschiedlich. Demzufolge leiden einzelne mehr, andere weniger unter der Umstellung.

    Abgesehen davon wird hier dargestellt, dass der Biorhythmus zwar bei den meisten Menschen auf einem 25-Stunden-Schema beruht, es aber „vorgesehen“ ist, dass dieser Rhythmus durch das Tageslicht synchronisiert wird, und damit eben auch eine Anpassung an wechselnde Tageslichtbeginne möglich ist. Es gibt eben auch noch einen Melatonin-Serotonin-Stoffwechsel, und damit ein Hormonsystem zur Regulation. Übrigens ist bei vielen Menschen mit Depressionen dies mit einer Störung dieses Stoffwechsels verbunden.

    Mich würde also als Fragestellung weiter interessieren, inwieweit die Zeitumstellungen einerseits, und andererseits unser „liberalisiertes“ Arbeits- und Freizeitverhalten mit dem Auftreten von Krankheiten, dauerhaften Jet-Lags und eben auch Depressionen ursächlich verknüpft ist.

  49. Da wir inzwischen sowieso eine Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft sind, macht eine Zeitumstellung überhaupt keinen Sinn. Außer daß ich mich ein bis zwei Wochen nach der jeweiligen Umstellung morgens oder abends nicht wohl fühle, hat diese Umstellerei keinen spürbaren Effekt bei mir. Ich könnte gerne drauf verzichten!

  50. @Alderamin:

    Tja, die Sache mit der persönlichen Ansicht: Ich finde (nach wie vor), dass wir die jetzige Regelung beibehalten sollten. Die zweitbeste Lösung wäre MEZ (UTC+1), die zurzeit schlechteste MESZ (UTC+2). Dazwischen könnte man noch Lösungen platzieren wie UTC+0:30 oder UTC+0:15.

  51. Wie wäre es mit damit: Die Sommerzeit abschaffen, dafür in den Sommermonaten eine Stunde früher zur Arbeit und dafür eine Stunde eher Feierabend machen. Hätte den selben Effekt, nur – auch da merkt man, dass das Argument mit der Arbeitszeit nur für einen Teil der Bevölkerung gültig ist. Schichtarbeiter und beispielsweise die Kassiererinnen im Supermarkt, die bis 22 Uhr oder noch länger ausgebeutet werden, haben beispielsweise nichts davon, egal, wann wir den Sonnenaufgang und Sonnenuntergang festlegen. Zumal man trotz Sommerzeit morgens theoretisch immer noch zwei (statt drei) Stunden Tageslichtzeit verschläft. Da müsste man eigentlich schon zwei statt einer Stunde vorstellen, oder? Ich meine, wie machen z.B. die Isländer das? Die haben keine Sommerzeit, trotzdem ist es im Sommer in Reykjavík nicht mal zwischen 0-3 Uhr richtig dunkel. Die verpennen da also i.d.R. richtig viel Tageslichtzeit. Andererseits würde denen eine Zeitumstellung im Winter auch nicht helfen – da geht die Sonne eben erst um 11 Uhr morgens auf und um 15 Uhr wieder unter. Trotzdem dreht da kaum einer am Rad, die haben sich einfach darauf eingestellt, und so ist es hier denke ich auch. Es gab ja auch Zeiten, in denen keine Zeitumstellung existierte.

    Naja, das Argument mit „abends mehr Tageslicht zur Verfügung zu haben“ ist jedenfalls eher schwach – das könnte man auch anders lösen ohne an der Uhr zu drehen (wie z.B. oben vorgeschlagen). Zumal wir uns und die Kinder ohnehin viel zu früh zur Arbeit bzw. in die Schule zerren – so richtig Leistungsfähig (kopfmäßig) ist man doch erst so ab neun, zehn Uhr morgens (ich würde meinen, ich habe dazu mal eine Studie gelesen, kann mich aber auch täuschen), und da wäre es in jedem Fall hell (oder trotzdem dunkel, siehe Island).

  52. Ich würde auch gerne auf die Zeitumstellung verzichten.
    Als Lärche wäre mir die Winterzeit recht.
    Persönlich brauche ich ca. 1 Woche um meinen Rhythmus wiederzufinden und noch 2 weitere Wochen um auch ohne Wecker zur richtigen Zeit wachzuwerden.

    Die längere Sonneneinstrahlung im Sommer sehe ich eher als negativ an.
    So bleibt die Hitze des Tages viel zu lange, wo es ohne Sommerzeit schon eine Stunde eher abkühlen kann.
    Mir fehlt auch die Abenddämmerung, die mich müde werden lässt, so dass ich trotz Sommertemperaturen schlafen kann. So wie es jetzt ist, ist es eher die Erschöpfung, die einen einschlafen lässt.

    Gibt es überhaupt noch Kinder, die einen richtigen Nachtspaziergang kennen, oder ein Lagerfeuer im Dunkeln?

  53. In Kürze: der Mensch (wie jedes andere Tier auch) passt seinen Schlaf an die jahreszeitliche Änderung des Sonnenstandes an, dies wird über einen komplexen Mechanismus gesteuert an dem unsere innere biologische Uhr zentral beteiligt ist. Die Uhr-Anpassung (an der Zeit selbst lässt sich ja nicht drehen) sorgt dafür, dass wir diesen über Millionen von Jahren in den Genen verankerten Prozess der saisonalen Anpassung stören. Es ist nur eine Stunde, dafür aber 7 Monate lang. Die Konsequenzen beginnt die Wissenschaft gerade erst zu verstehen, Forschung läuft und weitere Ergebnisse werden folgen. Ja, es gibt auch Menschen – nämlich die sehr frühen Chronotypen – denen die Sommerzeit wenig oder nichts ausmacht, dies sind in der Masse auch die Befürworter, es widerspricht aber nicht der Schlussfolgerung. Deshalb, gesamtgesellschaftlich gehört die Sommerzeit abgeschafft weil es auf keiner Ebene Vorteile bringt, sondern in der Masse nur Nachteile. Es geht nicht um subjektive Befindlichkeit weil wir abends eine Stunde früher zu Hause sind und der Illusion unterliegen es wäre tatsächlich länger hell, sondern um die Biologie des Menschen welche die Gesellschaft durch Sommerzeit, aber auch Schichtarbeit und zu frühen Schulanfang konsequent ignoriert.

    Im Rahmen unseres Projektes ChronoCity Bad Kissingen, haben mein Kollege Michael Wieden und ich hierzu ausführlich berichtet:
    https://www.badkissingen.iunctio.de/category/sommerzeit/sommerzeitnews/

    Herr Wieden hat hierzu sogar ein Video zusammengestellt um den Unsinn der Sommerzeit zu erläutern:
    https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=iXrIt9EEhO0

  54. Das ganze Leben ist Zeitplanung. Wir legen den Zahnarzttermin so, dass er nicht mit der wichtigen Besprechung am Nachmittag kollidiert, und anstatt am Mittwoch frei zu nehmen, sparen wir den Urlaub für den nächsten Brückentag auf. Wir schieben unseren Urlaub an der See so hin, dass wir die günstigen Preise der Vorsaison nutzen können aber das Wetter trotzdem schon gut genug für den Strand ist. Es soll Leute geben, die Überstunden aufbauen, um am Tag nach der nächtlichen Liveübertragung der Formel-1 ausschlafen zu können.
    Warum sollen wir also in den Sommermonaten nicht die Tageszeit so hin schieben, dass möglichst viel von ihr im Hellen liegt? Der Mensch ist biologisch ein tagaktives Tier, also ist es sinnvoll, die Aktivitätsphase möglichst in den hellen Bereich zu legen. Das Argument mit der „Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft“ greift nicht. Die allermeisten Menschen schlafen nachts und arbeiten am Tag, auch wenn die Internetshops 24/7 offen haben und die Straßenlaternen die ganze Nacht über die Ereignislosigkeit beleuchten.

  55. „Was machen wir stattdessen?“ fragt nur jemand, der nicht über seine Nasenspitze, resp. sein kurzen Leben hinaus denkt 🙂
    Wie war das vor der zweimal-im-Jahr-zeitlich-umdenken-Zeit? Wie konnten wir da nur überleben, uns wohlfühlen, Kinder zeugen, ins Kino gehen, essen, schlafen… kurz: leben?
    Wie konnte die Menschheit nur all die vielen Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte … überleben, ohne eine Uhr zurück- oder vorzustellen…
    DASS sie ohne den momentan modischen Zeitumstell-Quatsch überlebt hat: q.e.d.

    1. @Klaus: „“Was machen wir stattdessen?” fragt nur jemand, der nicht über seine Nasenspitze, resp. sein kurzen Leben hinaus denkt“

      Nein, das fragt jemand der wissen will, was wir stattdessen machen wollen. Sommerzeit gibts hier seit knapp 100 Jahren. Die Welt ist heute aber nicht mehr so wie vor 100 Jahren. Und funktioniert auch nicht mehr so wie vor 100 Jahren. Zu sagen „Machen wirs halt einfach so wie früher“ ist ein wenig naiv…

  56. Ich bin jetzt ganz schockiert, dass so viele die Sommerzeit abschaffen wollen, ich kenne das von meinem Umfeld gar nicht, im Gegenteil , viele hätten es eher gern, wenn schon, dann die Sommerzeit beizubehalten. Ich kann es gar nicht glauben, dass so viele diese extremen Probleme haben….ein, zwei Tage, dann ist das doch schon vergessen. Man kann sich auch in was reinsteigern.
    Ich bin ein Outdoor Typ und der Meinung, dass ich in der Sommerzeit vom Tag doch einiges mehr habe und bin im Oktober im ganz frustriert wenn es dann so plötzlich wieder früh dunkel ist. Da wir eine Apotheke haben arbeiten wir bis fast 7 Uhr,d.h. nach der Umstellung verlasse ich die Arbeit schlagartig im Dunkeln und nach kurzer Zeit fange ich auch schon im Dunkeln an zu Arbeiten…..das ist frustrierend genug und ich bin dankbar um die Sommerzeit, wo mir Abends noch einige helle Stunden bleiben von denen ich auch was habe. Von den hellen Morgenstunden, sind wir mal ehrlich , haben doch die wenigsten was. Wer geht denn schon am Morgen mit seinen Kindern zum Spielplatz oder ins Schwimmbad????
    Auch verstehe ich die Eltern nicht, die sich beschweren, dass sie ihre Kinder noch bei Helligkeit ins Bett schicken müssen…..ja mein Gott, was sollen denn da die Skandinavier sagen? Nützt die helle Zeit, geht raus mit euren Kindern, dann sind sie auch müde und das klappt besser mit dem schlafen.

  57. Ich war schon vor der Einführung der Sommerzeit auf dieser Erde und soweit ich mich erinnern kann wollte es kaum jemand und es wurde auch niemand gefragt.
    Ich tendiere dazu eher die Nachteile zu sehen:
    1) Der ganze Aufwand der Umstellung (Bahn, Bus, Schule, Firma …)
    2) Es wird endlich hell am morgen und dann wieder plötzlich dunkel
    3) Die Umstellung nervt (vor allem wenn man Kinder hat)
    4) Am Abend ist es heiß und hell wenn man schlafen will
    5) Keiner hat uns gefragt ob wir das wollen
    6) Interessiert das wirklich so viele Leute ob es abends hell ist ? Party macht doch erst Spass wenn es finster wird und der Rest sitzt vorm Fernseher oder schläft.
    7) Als In-die-Arbeit-radfahrender finde ich es auch dumm wenn es in der Früh immer dunkel ist

  58. Bevor ich vor 1,5 Jahren Vater wurde, wurde mein Biorythmus jedes Wochenende durch langes Aufbleiben und Ausschlafen zerstört.

    Ich würde mal behaupten, dass das bei vielen Menschen so ist und zumindest bei denen die Zeitumstellung kein Problem sein sollte.

  59. Das Problem ist auch, dass die Rechnung vielleicht in Berlin Sinn machen mag, bei mir zu Hause aber nicht. Ich lebe auf Fehmarn. Bei uns wird es im Sommer gar nicht richtig dunkel, manchmal kann man mitten in der Nacht sogar am Horizont ein Restschimmern sehen, und im Winter ist es umgekehrt. Bei uns macht die Sommerzeit das Schwein auch nicht mehr fett, wie man so sagt. Und umso weiter nördlich man geht umso sinnloser wird es.

  60. Aus Informatiker-Sicht bzw. wenn man mit Zeitdaten arbeitet, kann eine einheitliche Zeit ein Vorteil sein. In der Praxis erfordert die Umstellung oft Sonderlocken im Code etc..

  61. @Franz

    „1) Der ganze Aufwand der Umstellung (Bahn, Bus, Schule, Firma …)“

    Das einzige, was umgestellt werden muss, sind die Uhren. Der Rest folgt automatisch.

    „3) Die Umstellung nervt (vor allem wenn man Kinder hat)“
    Was genau nervt? Das die Kleinen am Sonntag einmal eine Stunde früher/später aus dem Bett kommen?

    „4) Am Abend ist es heiß und hell wenn man schlafen will“

    Das bringt der Sommer so mit sich, auch ohne Zeitumstellung.

    6) Interessiert das wirklich so viele Leute ob es abends hell ist ?“

    Ja. Tagaktives Tier. Ich empfehle Dir mal einen mehrwöchigen Aufenthalt im Winter in Skandianvien. Danach wirst Du um jeden Sonnenstrahl betteln.

    „Party macht doch erst Spass wenn es finster wird und der Rest sitzt vorm Fernseher oder schläft.“

    Nein. Party macht erst Spaß, wenn die richtigen Leute, die richtige Musik und der richtige Alk dabei sind.
    Und der „Rest“, der den überwiegenden Teil ausmachen dürfte, nutzt die Gelegenheit, um spät Abends ein Buch auf dem Balkon zu lesen, mit den Kindern im Garten zu spielen oder mal wieder die Gartenmöbel zu streichen.

    „7) Als In-die-Arbeit-radfahrender finde ich es auch dumm wenn es in der Früh immer dunkel ist“

    Dann bleibst Du den ganzen Winter über zuhause, vermute ich? Schau mal oben im Diagramm nach, wie lange es nach der Zeitumstellung dauert, bis die nominale Helligkeit wieder erreicht ist. Etwa vier Wochen, wenn ich das richtig sehe. Die bekommst Du im Herbst wieder dazugeschenkt.

  62. Wieso ist die „natürliche“ Zeit nicht gut genug? Die Sommerzeit wurde 19-wann? 80 oder so? eingeführt, um angeblich Strom zu sparen – ein Effekt, der längst widerlegt ist, weil sich die Stromspitzen lediglich verschieben.

    Ganz davon ab – ich freue mich, wenn es im März endlich auch früh allmählich hell wird, weil ich nämlich um 6.00 Uhr außer Haus gehe – und dann – mit Sommerzeitbeginn – rumms! die ersten 14 Tage nach der Umstellung fühlen sich an wie Februar! Dass es der Motivation auch nicht gerade gut tut, wieder im Dunkeln ausser Haus gehen zu müssen, liegt imho auf der Hand.
    Ich jedenfalls bin definitiv für die permanente Rückkehr zur ganzjährigen MEZ.

  63. Naja, Fehmarn ist doch noch ein gutes Stück vom Polarkreis weg. Etwas Lichtschein kann also nur durch sehr sehr viel Dunst erklärt werden.

    Aber ja, gegen Norden nimmt der Effekt etwas ab. Nur kann man schlecht jedem Ort seine persönliche Zeit geben. Eine gewisse Gleichheit müssen wir schon anstreben und dabei gehts halt auch immer um die Mehrheit der Menschen.

    Ich persönlich habe wenig Probleme mit der Umstellung. 2-3 Tage dauert es. Aber ich bin trotz meines Alters auch immer ein Mensch geblieben der Gewohnheiten meidet, wo es geht. Mal früh schlafen, mal spät, mal so mal so….das hilft ungemein, sich gegen solche Umstellungsschwierigkeiten zu wappnen. Daher gehe ich auch davon aus, das es hausgemachte Probleme sind. Menschen die nichts mehr hassen als ihren geliebten Rythmus zu ändern, tun sich natürlich schwer. Aber sowas ist nicht angeboren. Sondern Teil der Persönlichkeit und die ist gewachsen im laufe der Entwicklung dieses Menschen. Ob er Schlamper oder Pendant ist, ist kein genetischer sondern ein erzieherischer Effekt. Aber ja, ist er erstmal da, wirkt er auch. Und er macht natürlich auch das aus, was man für die Gesellschaft ist. Ich möchte keinen Schlamper haben wenns um mein Geld geht. Bestimmte Dinge benötigen eben auch bestimmte Eigenschaften des Menschen.

    Daher wird man sicherlich noch 100 Jahre drüber diskuttieren können ohne je einen Konsens zu finden. Es wird Menschen geben, denen es Probleme macht und einigen eben nicht. Und beide Typen sind für die Gesellschaft wichtig.

  64. Wer Kinder hat (und nicht ausschließlich Funkuhren), könnte die Kleinen vielleicht in den Prozess des Uhrenumstellens einbinden. Dann empfinden sie die Umstellung hoffentlich eher als Abenteuer denn als Schikane.

  65. Kein edit möglich:

    Fehmarn liegt 2 Grad nördlich von Berlin, während München 4 Grad südlich von Berlin liegt. Das sind jetzt nicht so wirklich gewaltige Effekte was diese Tag/Nacht Zeiten angeht. Den Lichtschein den man dort wahrnimmt kommt von Lichtverschmutzung und Flachland. Kein Berg dazwischen der das Licht etwas abschottet. Alleine der Hafen von Puttgarden ist nachts mit über 100KW Licht ausgeleuchtet, das ist schon gewaltig.

  66. @Schlappohr
    „Das einzige, was umgestellt werden muss, sind die Uhren. Der Rest folgt automatisch.“

    Ganz so einfach ist es vielleicht doch nicht. Nehmen wir nur mal als Beispiel die Bahn. Wenn die Uhr von 3 auf 2Uhr zurückgestellt wird, bleiben einfach alle Bahnen eine Stunde lang stehen, und dann passt der Fahrplan wieder. Kann die Bahn heutzutage ja als „Streik“ tarnen, fällt keinem Fahrgast weiter auf. Aber wenn die Uhr von 2 auf 3 Uhr vorgestellt wird – teleportiert sich dann so ein ICE einfach 300km weiter? Und was machen die Fahrgäste, die dazwischen ein- oder aussteigen wollten? Ganz so einfach scheint die Umstellung des Fahrplans bei der Bahn zumindest nicht zu sein. Und bei anderen Logistikbranchen ist es ähnlich.

    Schichtarbeiter bekommen (zumindest in einem mir bekannten Betrieb) übrigends die zusätzliche Stunde bei Uhr-Rückstellung nicht angerechnet mit der Begründung, dass bei Uhr-Vorstellung ja die Stunde verrechnet wird. Dass die dann aber wahrscheinlich nicht in der gleichen Schicht sind, ist egal.. 😉

  67. @Chefin

    Naja, Fehmarn ist doch noch ein gutes Stück vom Polarkreis weg. Etwas Lichtschein kann also nur durch sehr sehr viel Dunst erklärt werden.

    Man muss nicht bis zum Polarkreis, damit es um Mitternacht nicht mehr richtig dunkel wird. Es ist ja auch nicht sofort dunkel, wenn die Sonne eben unter den Horizont gerutscht ist. Damit es richtig dunkel wird, muss sie 18° unter dem Horizont stehen astronomische Dämmerung). Was sie im Sommer in Deutschland nicht überall tut. Und die nautische Dämmerung mit 12° wird im Norden von Deutschland dann auch ein paar Tage lang nicht erreicht.

    https://www.wetterdienst.de/Deutschlandwetter/Thema_des_Tages/1371/von-mitternachtsdaemmerung-und-weissen-naechten

  68. Erschwerend ist noch die überdimensionierte mitteleuropäische Zeitzone. A Coruña und Białystok liegen in der selben Zeitzone, sind aber 47 Längengrade auseinander, was drei Stunden Unterschied emtspricht.

  69. @Karsten

    Wieso ist die “natürliche” Zeit nicht gut genug? Die Sommerzeit wurde 19-wann? 80 oder so? eingeführt, um angeblich Strom zu sparen – ein Effekt, der längst widerlegt ist, weil sich die Stromspitzen lediglich verschieben.

    An der Zeit ist nichts natürlich, die Normalzeit ist genauso willkürlich festgesetzt. In der Mitteleuropäischen Zeit steht die Sonne nur in Ausnahmefällen um 12:00 am höchsten Punkt: am 15. Längengrad Ost und auch das nur an vier Tagen im Jahr.

  70. @Gedankenknick

    Die Zeitumstellung ist Samstag tief in der Nacht (da ist ein Fahrgast-Minimum) und ist außerdem lange planbar. Das verschiebt die Fahrpläne, aber bringt die Bahn sicher nicht aus dem Konzept.

    Was die Schichtarbeit betrifft: Du kannst diese Ungerechtigkeit nicht der Zeitumstellung anlasten, sondern den Verantwortlichen. Es wäre ohne viel Aufwand möglich, den betroffenen Arbeitern einen Ausgleich anzurechnen.

  71. Ja, viele denken Sommerzeit wäre eine Erfindung der 80er, nein da wurde sie WIEDER eingeführt.

    Was diverse Probleme bei Logistik angeht, das existiert nun auch schon über 30 Jahre und hat sich eingespielt. Die davon betroffenen Menschen haben sich dran gewöhnt.

    @Alderamin
    Naja…so genau wusste ich das nicht, aber kann mir auch nicht so wirklich vorstellen um wieviel das sich ändert bei nur 6 Grad Breitenänderung innerhalb Deutschlands. Sprich der Effekt ist dort halt deswegen zu sehen weil es Topfeben ist. Woanders ist er nur zu sehen, wenn man auf dem Berg wohnt. Die meisten wohnen aber im Tal. Also kein Sommerzeitproblem sondern ein Geologisches.

    Ich kann auch nicht schlafen, wenn es im Raum hell wird. Daher haben wir Rolladen die dicht schliessen. Naja…eher umgedreht, ich kanns nicht mehr seit wir Rolladen haben, früher ging es. Also auch wieder nur eine Gewohnheit. Und auf Fehmarn wird man sicherlich dann aufgrund der geologischen Besonderheit mehr dicht schliessende Rolläden haben. Nicht jede hat da Arbeitszeiten die sich gut mit den Sonnenzeiten im Sommer decken. Wer bis in die Nacht arbeitet, will morgens schlafen und dann ist es so oder so hell. Und jeder Supermarkt der bis 22:00 offen hat hat Mitarbeiter die morgens erst um 9 uhr aufstehen. Weil um 22:00 uhr ist man nicht zuhause. Auch Tankstellen, Polizei, medizinische Bereiche und andere haben solche Arbeitszeiten. Die müssen auch ohne Sommerzeit damit klar kommen.

    Daher ist sowas eben kein Argument Pro/Contra Sommerzeit, da es eben nicht damit direkt zusammen hängt.

  72. Die Kommentare hier sind herrlich: Der eine arbeitet eh immer und findet, die Sonne sei was für die Idioten von der Spaßgesellschaft, die anderen leiden wochen-, ja monatelang unter „Jetlag“, die einen wollen abends mehr Licht für die Terrasse, die anderen morgens, damit es beim Frühstück nicht zu kalt ist, und denkt denn überhaupt niemand an die Kinder?!

    Die Lösung ist klar: Flächendeckende Einführung einer Individualzeit, die von Staatsbürgern unter Angabe der Sozialversicherungsnummer beim Einwohnermeldeamt beantragt wird. Die Umrechnung erfolgt via Smartphone; wer also den Achtuhrzug bekommen will, muss der ÖBB-App Zugriff auf die Relationalzeitapp des Einwohnermeldeamts geben, damit alle Zeitwerte korrekt in die amtlich genehmigte Individualzeit umgerechnet werden. Die Software stellt dafür ein elektronisches Zertifikat aus, dieses ist bei Terminvereinbarungen stets anzugeben.

    Kinder unter 18 werden auf einer Zeit geführt, die dem Mittelwert der Zeiten der Erziehungsberechtigten entspricht.

  73. Darf man hier nur maximal zwei Mal kommentieren oder sich ncht auf Englisch äußern oder warum wird mein letzter Beitrag nicht übernommen?

    1. @Peter Spork: „Darf man hier nur maximal zwei Mal kommentieren oder sich ncht auf Englisch äußern oder warum wird mein letzter Beitrag nicht übernommen?“

      Es gibt hier einen automatischen Spamfilter der zB anspringt, wenn man mehr als einen Link setzt. Oder sehr lange Kommentare schreibt. Oder manchmal einfach nur so. Mein Blog kriegt pro Stunde 500-1000 Spamkommentare. Da kann es schon vorkommen, dass der Filter mal was falsch aussortiert…

  74. @Schlappohr

    Trotzdem dürften solche (Fahr)Plan-Umstellungen einiges an Gehirnschmalz kosten. Ich bezweifel einfach mal, dass dies derzeit schon von „kreativen“ Computerprogrammen erledigt wird. Das „Nicht-aus-dem-Konzept-bringen“ dürfte da eher die Übung machen.

    Was die Schichtarbeit betrifft: Um so größer der Konzern (hier ein mittelgroßer Gesundheitskonzern Deutschlands), um so unflexibler die Chefetage. Ist zumindest meine (anekdotische und nicht ausschlaggebende) Erfahrung. Wobei ich denke, dass langjährige Schichtarbeit sowieso viel schlimmer für die Betroffenen ist als das bischen Sommerzeit-Umstellung.

    Aber gerade Computerprogramme haben so ihre Probleme, wenn sie zur Zeitumstellung laufen sollen und uhrzeitrelevante Aufgaben abzuarbeiten haben, die man nur durch programmierte „Verrenkungen“ in den Griff bekommt. Hat aber hier (oder im letztjährigen Diskussionsfaden) schon mal jemand angemerkt.

    Ansonsten stehe ich der Zeitumstellung sehr indifferent gegenüber, da sich bei mir die persönlich empfundenen Vor- und Nachteile so ungefähr ausgleichen. Ich vertrete also keine Seite vehement.

  75. @gedankenknick

    „Ich vertrete also keine Seite vehement.“

    Ich eigentlich auch nicht. Wenn die SZ jetzt wieder abgeschafft würde, wäre das kein Weltuntergang für mich, aber ich gebe zu, dass bei mir durch die längeren Sommerabende ein „Wohlbefinden“ entsteht, dass die vorübergehende Dunkelheit am morgen mehr als ausgleicht. Umstellungsschwierigkeiten habe ich überhaupt keine, die eine Stunde geht im Rauschen unter. Ich habe immer eine gewisse Varianz in meinen Schlafzeiten, ich versuche ohnehin, eine minutengenaue Taktung meines Tagesablaufs zu vermeiden. Hinzu kommt, dass ich die meisten Argumente gegen die SZ nicht wirklich nachvollziehen kann. Daher würde ich es persönlich begrüßen, wenn die SZ erhalten bliebe, auch wenn sie ihren ursprünglichen Zweck nicht erfüllt.

  76. @Chefin

    Naja…so genau wusste ich das nicht, aber kann mir auch nicht so wirklich vorstellen um wieviel das sich ändert bei nur 6 Grad Breitenänderung innerhalb Deutschlands.

    Na ja, 6° Unterschied im Sonnenstand unter dem Horizont (und genau dies ist die Folge von 6° Unterschied im Breitengrad) ist ja genau die Abstufung zwischen bürgerlicher und nautischer bzw. nautischer und astronomischer Dämmerung. Bürgerliche Dämmerung ist von Sonnenuntergang bis die ersten Sterne auftauchen. Nautische Dämmerung ist von da an, bis der Himmel überwiegend schwarz erscheint. Und die Astronomische ist erst beendet, wenn es auch am Nordhorizont völlig schwarz ist.

    Man kann das auch in Ost-West- Richtung nach Sonnenuntergang gut beobachten. Ich hatte mal einen Kollegen in Berlin, der mich abends in Aachen anrief und fragte, was das für eine Gruppe Sterne am Himmel sei. Offenbar meinte er die Plejaden, die nicht sehr hell sind. Ich ging dann zum Fenster, schaute in die entsprechende Richtung und sah nur blauen Himmel, von den Plejaden war nichts zu sehen. Berlin liegt bei 13° Ost und Aachen bei 6°, das entspricht ziemlich genau einer halben Stunde Unterschied in der lokalen Ortszeit. Bei uns war es also dem Sonnenstand nach eine halbe Stunde früher und damit noch nicht dunkel genug, um so schwache Sterne zu sehen (für Sirius hätte es wohl gereicht).

    Hier im Westen haben wir sowieso eine halbe Stunde Sommerzeit gegenüber dem 15. Längengrad Ost, auf den die mitteleuropäische Zeit bezogen ist (d.h. da steht die Sonne um 12 Uhr mittags am höchsten; jedenfalls im Mittel, das schwankt über’s Jahr um rund 15 Minuten wegen der elliptischen Umlaufbahn der Erde um die Sonne und der Schiefe der Ekliptik). Wie oben schon erwähnt wurde hat auch La Coruña, noch viel weiter westlich bei 8° westlicher Länge ME(S)Z. Alle 15° weiter westlich ohne Zeitzonenwechsel verzögern den Sonnenuntergang um eine Stunde. Die haben also schon ohne Sommerzeit einen 1,5 h späteren Sonnenuntergang als Berlin.

  77. Ich habe Probleme mit der Zeitumstellung und das nicht nur 2-3 Tage. Da ich auch nicht kreuz und quer in die „weite“ Welt reise, kenne ich den Jetlag auch nicht. Ganz abgesehen davon, macht man das freiwillig. Was nutzt mir das „Abends länger hell“, wenn ich am morgen um 5.00 aufstehe und Abends „länger hell“ gar nicht geniessen kann. Weil ich fast jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett gehe, egal ob hell oder dunkel und mich bei Sommerzeit dann das Licht stört. Und leider habe ich nicht den ganzen Sommer über Ferien, sondern gehöre zu den Leuten, die arbeiten müssen.
    Der Mensch hat ewigs mit der Normal-(Winter)zeit gelebt und ich würde mir diese zurück wünschen. Ausserdem weiss ich noch, wie das war, als ich die Kinder für die Schule eine Stunde früher aus dem Bett kriegen musste.

  78. @myself

    Wie oben schon erwähnt wurde hat auch La Coruña, noch viel weiter westlich bei 8° westlicher Länge ME(S)Z

    Ergänze ein Komma hinter „Länge“, dann wird’s verständlicher.

  79. OK, man strafe mich ab ob meiner Faulheit, alle 84 Kommentare zu lesen… ich beziehe mich einfach mal auf eine Frage aus #3:
    „Ich frage mich wie z.B. Schichtarbeiterinnen mit der Zeitumstellung zurechtkommen. “

    Als Schichtarbeiter kann ich da nur antworten: für uns ist die Zeitumstellung sowas von egal wie der berühmte schwerkraftgebeutelte Sack Reis in China. Tatsächlich habe ich sogar noch die realistische Chance auf eine um eine Stunde verkürzte Nachtschicht einmal pro Jahr. Die analog dazu um eine Stunde verlängerte Nacht bei der Umstellung zurück auf die Winterzeit ist manchmal etwas zäh, da wir aber sowieso ständig Überstunden machen ist auch das nur marginal…
    Und über alle, die regelmäßige Arbeitszeiten gewöhnt sind und wegen der zweimaligen Zeitumstellung im Jahr anfangen zu jammern (die ja an einem Wochenende, wo diese Menschen in der Regel ja sowieso ihre Schlafenszeit flexibel gestalten können stattfindet) kann ich einfach nur lachen.
    Das einzige Argument echter Zeitverwirrung mag wohl die Nutztierwelt betreffen: wenn sich Fütterungs-/Melkzeiten verändern, mag das dort wohl tatsächlich für Verwirrung sorgen. Aber die Tiere scheinen es ja auch zu überleben…

    Gruß vom Intensivpfleger

  80. Ich hab jetzt nicht alle 86 Kommentare gelesen, aber hier mein Senf zu dem Thema:
    Alle, die damit argumentieren, dass die, die unter der einen Stunde Jetlag leiden, ja dann auch nicht in den Urlaub fliegen dürften, bitte ich zu realisieren, dass das dann URLAUB ist. D.h. Ich kann schlafen, so lange ich will, vollkommen egal, ob’s draußen hell oder dunkel ist und welche Zeit auf der Uhr steht.

    Und ich möchte doch noch mal in aller Deutlichkeit auf das Thema Kinder hinweisen. Sowohl meine als auch eine beträchtliche Menge anderer mir bekannter Kinder (v.a. Babies und Kleinkinder) haben ein großes Problem mit diesem Zeitwirrwarr zwei Mal im Jahr! Und diese Probleme fallen dann zwangsweise auf deren Eltern zurück. Jemand, der keine Kinder hat, hat nicht die leiseste Vorstellung davon, was es bedeutet, ein noch viel zu waches Kind zum schlafen zu bewegen, weil es am nächsten Tag eine Stunde früher raus muss. Der ahnt nicht, was es nach sich zieht, dieses vollkommen übermüdete Kind am nächsten Tag abmarschfertig zu bekommen und zB in Kita oder Krippe abzuliefern. Viele Eltern bibbern vor diesen Tagen im Kalender, glaubt mir!

  81. @ Peter Spork

    heart attacks increase

    (#56)

    Wichtig wäre es, immer alle Daten in eine Gesamtbetrachtung einfließen zu lassen. So sollte man auch die positiven Auswirkungen der Zeitumstellungen auf Herzinfarkte am Ende der Sommerzeit nicht unter den Tisch fallen lassen:

    Wenn die Sommerzeit im Herbst endet, ist die Herzinfarkt-Häufigkeit an den Dienstagen darauf um 21 Prozent tiefer.

    (Quelle: 2. Link aus Kommentar #9; watson.ch)

    Es verbleibt anscheinend insgesamt also nur ein geringes Nettorisiko von plus 3% (im Frühling steigt das Risiko an einem Tag um 24 Prozent), das eventuell noch durch die längere Sonnenbestrahlung an all den ganzen Sommerabenden und das damit einhergehende Glücksgefühl und Wohlbefinden mehr als kompensiert wird.

  82. Alles in Allem sieht es ja wohl doch so aus, dass weder gesundheitlich noch wirtschaftlich irgend ein Vorteil – eher gegenteilig – an der Sommerzeit ( Umstellung ggüb. Normalzeit, i.e. Mittag(höchster Sonnenstand – und im Detail „in der Mitte der Zeitzone“ = 12:00 Uhr) besteht.
    Pointiert kann man den Verfechtern der Zeitumstellung ja Inkonsequenz entgegen halten, da eigentlich jeden Tag eine Zeitumstellung stattfinden müßte damit jeden Tag Sonnenuntergang um 18:00 Uhr ist….

    1. @StefanL: „Pointiert kann man den Verfechtern der Zeitumstellung ja Inkonsequenz entgegen halten, da eigentlich jeden Tag eine Zeitumstellung stattfinden müßte damit jeden Tag Sonnenuntergang um 18:00 Uhr ist….“

      Den Sonnenuntergang auf 18 Uhr zu fixieren ist nun aber weder Zweck noch Ziel der Zeitumstellung…

  83. >>Was soll stattdessen passieren?

    Eine Zeit soll beibehalten werden. Präferiere die Winterzeit.

    >>Seid ihr euch sicher, dass das dann besser ist als der Status Quo? Wenn ja, warum?

    Ja. Den Sonnenaufgang bzw Untergang können wir nicht beeinflussen. Die Tageslänge wird folglich immer variieren. Damit müssen wir leben. Was wir ändern können ist, dass für einige Menschen die Probleme mit der Umstellung wegfallen. Also auf der einen Seite können wir nichts verlieren auf der anderen Seite nur gewinnen. Warum sollten wir daher an der Zeitumstellung festhalten?

  84. @ #90 Intensivpfleger

    Zitat: Und über alle, die regelmäßige Arbeitszeiten gewöhnt sind und wegen der zweimaligen Zeitumstellung im Jahr anfangen zu jammern (die ja an einem Wochenende, wo diese Menschen in der Regel ja sowieso ihre Schlafenszeit flexibel gestalten können stattfindet) kann ich einfach nur lachen.
    Zitat Ende.

    Wir sind Frühaufsteher und haben feste Arbeitszeiten. Der Zeit dämmert es, wenn wir zur Arbeit fahren und es wird jeden Tag früher hell. Das freut uns, weil endlich der Frühling naht und wir wieder bei Tageslicht fahren können. Das ist eine Erleichterung für uns und wir können uns daran gewöhnen. Auch wenn es im Herbst stetig früher dunkel wird, können wir uns daran gewöhnen. Das ist alles OK.
    In der Nacht vom 26. zum 27. März wird wieder mal an der Uhr gedreht – und wir fahren morgens wieder schlagartig im Dunkeln zur Arbeit. Das ist Bullshit und gehört endlich abgeschafft. Mit welchem Recht wird dem Frühaufsteher das Tageslicht am Morgen geklaut? Und mit welchem Recht wird dem Frühaufsteher ein Sommer-Abend aufgebrummt, an dem es ZU LANGE hell ist? Im Sommer schlafen wir schon naturgemäß weniger als im Winter. Das ist normal. Aber die viel zu hellen Abende lassen einen noch weniger schlafen als normal, weil man am Abend durch die Helligkeit nicht zur Ruhe kommt – es wird kein Melatonin gebildet! Also schlafen wir noch kürzer!! Und das NUR, damit Leute wie Sie abends bis 23:30 bei Tageslicht am Grill sitzen können?? So ein Schwachsinn, und da werde ich richtig sauer.
    Suchen Sie im Netz nach „Unfallstatistik Sommerzeit“ -> und lachen Sie weiter! Die Sommerzeit gehört ein für allemal angeschafft!

  85. @Captain E.

    „Ja, seit wann kann man den Jetlag spüren? Die heftigen Jetlags so ab 5 Stunden aufwärts gibt es natürlich erst seit Einführung des Flugzeugs, und da kam so mit Macht in den 50er Jahren. Mit Schiffen oder Zügen in die Nachbarzeitzone reisen geht aber schon seit weit mehr als hundert Jahren. Aber auch damals besaß der menschliche Organismus bereits die Fähigkeit, sich durch Licht jeden Tag neu zu takten.“

    Hierzu:

    Selbstverständlich kann sich unser Körper neu takten und das ist auch gut so. Nur warum sollten wir ihn mit ständigen unnötigen(!) Neutaktungen belasten?

    Meine Knochen verfügen auch über die Fähigkeit zur Selbstheilung. Deshalb breche ich mir dennoch nicht vorsätzlich den Arm.

  86. @FF

    Den Sonnenuntergang auf 18 Uhr zu fixieren ist nun aber weder Zweck noch Ziel der Zeitumstellung…

    …das hätte doch wenigstens den Vorteil den Nachthimmel zu passablen Zeiten beobachten zu können. 🙂
    Den „Sinn“ jeden Tag Sonnenaufgang um 6:00 ( oder um 7:00 etc. „daylight saving“ – als Hobby Insekten länger sammeln zu können zieht ja heutzutage auch nicht wirklich, bei all der künstlichen Beleuchtung…) zu haben ist doch zusätzlich auch breitengradabhängig. Was machen denn die Kollegen auf Spitzbergen – spezielle Uhren benutzen?
    Das Argument der Freizeitindustrie dann länger „Draußen-„Aktivitäten anbieten zu können, läßt sich ja auch umdrehen in „Aktivitäten können viel früher angeboten werden“.
    Gesamt-)Wirtschaftlich (und wohl auch (gesamt-)gesundheitlich) ist die Umstellung nicht effektiv ( http://www.spektrum.de/news/beginn-der-sommerzeit-die-folgen-der-zeitumstellung/1339472
    auch sleepbetter.org/Lost-Hour-Economic-Index/ ) und jede Festlegung ( außer „Mittag“ mit der einzigen Ausnahme Polarnacht) ist doch willkürlich. Und dann stellt sich für jede Festlegung Frage: warum ändern bzw. warum nicht täglich?

  87. Meh mir egal, auf meiner Uhr is eh Tokyotime eingestellt. xD

    Sommerzeit abschaffen. Der Großteil der Menschheit hat eh nur Normalzeit – ergo sollte man dieses „westliche Ding“ einfach abschaffen.

  88. @Matthias: Wir sind Spätaufsteher und haben feste Arbeitszeiten. Wenn wir im Oktober von der Arbeit kommen, sind die Tage schon langsam immer kürzer und wir freuen uns an jedem Licht am Abend. Vom Morgenlicht haben wir leider nicht viel. Ende Oktober ist es dann schlagartig dunkel und wir sehen gar kein Tageslicht mehr unter der Woche. Ende März ist es dann schlagartig abends wieder länger hell und wir haben noch ein klein Wenig vom Tag, können auch noch bei Helligkeit mit dem Fahrrad fahren. Mit welchem Recht werden dem Spätaufsteher dunkle Abende aufgebrummt,keine Zeit am Abend noch Licht tanken zu können und auch noch ein bisschen Outdoor Aktivitäten zu genießen. Zu wenig Licht macht depressiv, das ist statistisch erwiesen, suchen Sie mal nach den Selbstmordraten im Winter in Island oder im Norden von Skandinavien……So what? Ich hätte auch gern mein Recht auf Licht und Sonne……und das nicht am frühen Morgen wo ich es mir nichts nützt (zu kurz, zu früh)

  89. Folgendes ist selbstredend anekdotisch, rein subjektiv.
    Ich bin Vater, 7-jährige Tochter, keine fixen Arbeitszeiten, kein Büroarbeiter, viel unterwegs… – soviel vorweg.
    Sommerzeit ist für mich sehr gut, nach der Arbeit noch 2 Stunden am Rad ist toll.
    „Minijetlag“ halte ich für pure Einbildung. Ich spüre erst etwas, wenn es deutlich über 4-5 Stunden sind. Malediven kein Problem, USA schon.
    Ich stelle zwei mal im Jahr die Uhren um und das war’s dann schon. Auch bei meiner Tochter gibt es kaum Auswirkungen, nur im Frühjahr ist das Aufstehen in der ersten 1-2 Tagen etwas mühsamer. Die dramatischen Bilder mit im Halbschlaf herumgezerrten Kleinkindern kann ich allerdings nicht nachvollziehen, das gab/gibt es bei uns nicht.
    Vielleicht ist es ein wenig ungerecht, aber ich ordne die Hypersensiblen, deren Biorhythmus schon durcheinander kommt, wenn sie im 3km östlich gelegenen Nachbardorf übernachten müssen, in eine ähnliche Gruppe ein, wie die 90% der Lebensmittelallergiker, die gar keine sind.
    Mein Hauptargument für die Sommerzeit: länger hell am Abend, länger Sport möglich. Von mir aus könnte immer Sommerzeit sein, wobei ich die Argumente des Artikels gegen Sommerzeit im Winter nachvollziehen kann. Also: lasst es so, wie es ist, das passt schon so.
    P.S.: in meinem Bekannten- und Freundeskreis ist die gefühlte (nicht gezählte) Mehrheit für die Sommerzeit (sind natürlich viele Radfahrer darunter ;-))

  90. Die Zeitumstellung kostet die Energiewirtschaft imho mehrere xx Millionen im Jahr, durch falsche Energie-Mengen-Prognosen und der nötigen Berücksichtigung der Zeitumstellungen in sämtlichen genutzten Softwaresystemen.
    Allein meine Abteilung in einem größeren Stadtwerk in welchem ich arbeite, verwendet dafür locker 3 bis 12 Personen-Wochen pro Jahr, damit möglichst keine Fehler und möglichst geringe Prognoseabweichungen auftreten.

    -> Ich würde mich in meiner Arbeit gerne um Wesentliches kümmern, als diese künstliche Arbeitsbeschaffungs- und Fehler-Generierungs-Maßnahme…

  91. In den meisten Betrieben ist doch ohnehin schon Gleitzeit. Und in denen, wo das nicht so ist, ist sicher größtenteils Schichtbetrieb, da hat man das Problem mit dem Licht sowieso.
    Ich bin daher für die Abschaffung. M.E. bringt die Zeitumstellung viel mehr Nach- als Vorteile.

  92. Also ich mag die Sommerzeitumstellung aus den von Florian geschilderten Gründen ebenfalls sehr. Von mir aus könnte die Umstellung auch 4 Wochen zum Jahreswechsel verschoben stattfinden.

    Das liegt sich auch an der Psychologie: Mich holt früh nicht die Sonne aus dem Bett, sondern die Pflicht. Wenn mich im Sommer die Pflicht eher weckt, habe ich dann abends auch was davon: länger viel Licht. – Ohne mich abends nur regelmäßig zu zwingen, nur deshalb gleich nach Sonnenuntergang ins Bett zu gehen. 🙂

  93. Da schon nahezu alles gesagt wurde, hier meine Meinung in Kurzform:
    als kinderloser, fahrradfahrender Nachtmensch aus Norddeutschland bin ich ganz klar für die ganzjährige Beibehaltung der Sommerzeit.

    In diesem ständigen Umstellungstheater sehe ich jedenfalls nicht viel Sinn. Das hat für mich schon fast Schildbürger-Qualität.

    Letztes Jahr musste ich feststellen, dass sich bei manchen Zip-Paketen, die man zur Winterzeit anlegt und zur Sommerzeit wieder öffnet, die Erstellungsdaten der gepackten Dateien um eine Stunde verstellen. Das hat mich dann einige zusätzliche Stunden Freizeit gekostet (sprich Überstunden).

    Hab den Effekt damals etwas recherchiert, kam aber nicht dahinter, warum das so sein muss – mein Erstellungsdatum (Geburtszeit) verschiebt sich ja auch nicht mit der Zeitumstellung … weiß da jemand mehr drüber?

    @Wabbeldickwurst
    Schöner Text, danke für den Lacher :]

  94. Ich bin ja auch dafür, die Sommerzeit wieder abzuschaffen. Und ohne die Kommentare bisher gelesen zu haben, mal meine Antworten auf die Fragen:

    Meine Frage an diejenigen, die die Zeitumstellung abschaffen wollen lautet daher: Was soll stattdessen passieren? Und: Seid ihr euch sicher, dass das dann besser ist als der Status Quo? Wenn ja, warum?

    Ich denke, die Menschheit sollte sich so weit wie möglich wieder an den natürlichen, d.h. durch Tages- und Jahreszeiten gegebenen Rhythmus anpassen, weil ich meine, dass das unserer biologischen Konstitution und Gesundheit langfristig besser bekommt, als die Zeiten, die sich durch den derzeitigen Tagesrhythmus ergeben, der sich ja auch erst durch die Industriealisierung ergeben hat. Sicher werden sich nicht alle Bereiche des Lebens daran anpassen lassen, insbesondere jene, deren Personalbedarf bei 24 Stunden pro Tag an 7 Tagen pro Woche liegt. Aber da liesse sich mit einer angepassten Personalplanung sicher auch das eine oder andere bewerkstelligen. (Was aber wahrscheinlich Geld kosten wird, und deshalb mit aktuell gelebter Wirtschaftsideologie nicht vereinbar ist.)
    Und es ist ja schliesslich auch so, dass umso näher man dem Polarkreis kommt, um mehr verschärft sich das Problem mit den Tages- und Nachtzeiten. Okay, die Gebiete sind nur dünn besiedelt und wir weit davon entfernt. Aber gerade deshalb wäre es dann sinnvoller, wenn man die Zeiten für Arbeit und Freizeit wieder vollständig an die durch die Natur vorgegebenen Tageszeiten koppelt, damit all jene, die lieber bei Tageslicht aktiv sind, auch die volle Tageslichtphase zur Verfügung haben, während Nachteulen wie ich dann auch während der Nachtstunden sinnvoll aktiv sein können.
    Und wer es in Mitteleuropa während der Sommermonate zu seinen / ihren Schalfenszeiten unbedingt dunkel haben möchte, kann sich ja lichtdichte Vorhänge oder Rolläden ans Fenster montieren (lassen). Gerade Rolläden bewirken da sehr viel.

    —–

    Dieses Bild zeigt, wann die Sonne auf und untergeht und zwar in Greenwich und für das Jahr 2007 (die verwendete Software sollte so ein Bild eigentlich auch für Mitteleuropa produzieren können, aber mein PC weigert sich, sie zu installieren).

    Das könnte daran liegen, dass das Programm in Java geschrieben ist und deshalb sehr wahrscheinlich zumindest eine Java-VM auf dem PC benötigt, um zu funktionieren. Und eine Java-VM ist ja noch kein sicherheitskritisches Browser-plugin, letzteres bekommt man nach meinem letzten Stand der Dinge zwar mit der VM mitgeliefert, aber man muss es ja nicht installieren/aktivieren, bzw. kann es auch wieder deaktivieren und löschen.

  95. Dampier, #105

    Letztes Jahr musste ich feststellen, dass sich bei manchen Zip-Paketen, die man zur Winterzeit anlegt und zur Sommerzeit wieder öffnet, die Erstellungsdaten der gepackten Dateien um eine Stunde verstellen. …
    Hab den Effekt damals etwas recherchiert, kam aber nicht dahinter, warum das so sein muss – weiß da jemand mehr drüber?

    Nicht wirklich, aber ich vermute mal, dass das was mit den Betriebssysten zu tun hat.
    Wo ich jetzt drüber nachdenke: Solche Effekte mit Zeitunterschieden in Archivdateien hab ich auch schon erlebt, aber noch nicht intensiver drüber nachgedacht. Aber da die Zeitumstellung ja noch nicht war, bietet es sich an, jetzt mal ein paar Dateien in ein ZIP-Archiv zu packen und sie nach der Zeitumstellung wieder zu entpacken. Vielleicht kann man dann genauer feststellen, wie der Effekt zustande kommt.
    Eine Möglichkeit wäre, das es mit den unterschiedlichen Zeiten zu tun hat, die im Dateisystem verwaltet werden. Bei NTFS, also unter Windoof gibt es z.B. 3 unterschiedliche Zeitpunkte die mit jeder Datei verwaltet werden: Erstellung, letzte Änderung und letzter Zugriff. Werden die Zeiten auch alle mit ins ZIP-Archiv übernommen und beim auspacken wieder so zurück geschrieben, wie sie im Archiv stehen? Das würde ich jetzt mal bezweifeln, denn zumindest der Zeitpunkt des letzten Zugriffs ist ja ein anderer, nämlich der Augenblickliche, wo die Datei wieder auf die Festplatte geschrieben wird (unter der Annahme, das sie nach dem Archivieren von dort gelöscht wurde.) Dann könnte es noch sein, das mit dem zurückschreiben der Datei auch der Zeitpunkt der „letzten Änderung“ an den aktuellen Zeitpunkt angepasst wird. Aber das muss nicht unbedingt sein.
    Und dann ist natürlich die Frage, ob es vergleichbare Effekte bei den diversen Dateisystemen gibt, die unter Unix/Linux verwendet werden?

    Eine weitere Möglichkeit ist, wie das Betriebssystem, bzw. die ZIP-Software die Zeitumstellung behandelt? – Könnte es sein, das die Zeitumstellung nur nach aussen hin angezeigt wird, intern aber immer mit der eingestellten Zonenzeit (also etwa MEZ bzw. UTC+1) gearbeitet wird?

    Da dieses Thema aber ziemlich OffTopic ist, sollten wir es im Plauderthread vertiefen, wenn interesse daran besteht.

  96. Wie wäre es mit einer dynamischen Zeit? Statt an einem Wochenende die Uhr um eine komplette Stunde zu verstellen könnte man, natürlich vollautomatisch, jeden Tag zwei Minuten verstellen. Oder noch besser, ne Stunde ist im Sommer tagsüber einfach etwas länger als nachts, so dass es immer 12 Stunden hell und 12 Stunden dunkel ist.
    Ich weiß, das ist Unsinn. Was ich damit sagen möchte ist: Die Uhrzeit ist virtuell. Sie ist nicht real. Wir machen uns von ihr abhängig, starr und alternativlos, ohne Not. Warum immer zur selben Zeit mit etwas beginnen? Wir stellen die Zeit doch nur um, weil so viele Menschen um sieben oder um acht irgendwo sein müssen. Viel besser wäre, diese armen Menschen, die übrigens immer weniger werden, machen das unter sich aus und vereinbaren, dass sie im Sommerhalbjahr einfach um sechs statt um sieben beginnen. Fertig. Nicht mein Problem. Immer mehr Menschen arbeiten in „Gleitzeit“, wenn was dringend ist, kann man ja einen Termin vereinbaren. Und es ist inzwischen auch Stand der Forschung, dass es für Kinder deutlich besser ist, ausgeschlafen in der Schule zu sitzen, Zeitumstellung hin oder her. Mich interessiert dieses Problem nicht. Ich stehe auf, wenn ich das Gefühl habe ausgeschlafen zu sein. Meine Kinder gehen auf eine Schule, wo sie zwischen sieben und neun kommen können, weil es nun mal Frühaufsteher und Langschläfer gibt. Die Lehrer machen das übrigens genauso, manche kommen spät, bleiben dafür lange.

  97. @Alderamin #87

    Hm, einen Effekt hat es sicher, wobei ich mir eben schwer tue deinen Argumenten zu folgen, da sie meines erachtens auf falscher Rechnung beruhen. Die Sonne steht im Westen und Osten, der Breitegrad schiebt uns aber nach Norden. Der Polarkreis ist bei ca 66grad, das Minimum ist aber der Äquator und dazwischen nimmt der Sonnenstand beständig ab. Ich geh mal davon aus, das es linear abnimmt, was heist das die Sonne ca 1,5Grad weniger tief unter dem Horizont steht pro grad Breitenänderung. Eine 6/6 Grad Änderung würde nur sein, wenn die Erdachse genau senkrecht stehen würde zur Umlaufbahn.

    Ich weis das du hier recht gut dich auskennst, aber an diesem Punkt bezweifel ich das du dich wirklich damit beschäftigt hast. Sonst wüsstest du das ein Grad mehr nach Norden wohl mehr als 1grad höheren Sonnenstand hinter Horizont bedeutet. Und wenn ich dann noch lese, das da Fachbegriffe wie sie normalerweise Wissenschaftler in diesem Gebiet benutzen reingeworfen werden, ist das normalerweise ein starkes Indiz für einen Blender. Aber wie gesagt, du weist in einigen Bereichen sehr viel und deswegen sehe ich auch keinen Blender in dir. Vieleicht trotzdem mal nachdenken, um was es im Detail eigentlich geht.

    Und im Detail gehts nunmal drum, Das die Sommerzeitumstellung und die relative Helligkeit durch Sonnenstand kaum miteinander wechselwirken. Zwar verschiebt es sich, aber wer damit Probleme hat, hat die auch ohne. Weil Aufstehen und Schlafen gehen im Laufe des Lebens viel stärker wechseln. Weil geologische Einflüsse es mehr oder weniger gut sichtbar machen. Weil Menschen die darauf empfindlich sind, sich auch ohne Sommer/Winterzeitumstellung eine Lösung einfallen lassen müssen. Und weil ausgerechnet auf einer Insel mit 10km Durchmesser und flach wie Helga Fedderson jemand über längere Nachthelligkeit meckert dabei aber eine der größeren Lichtverschmutzer in direkter Sichtweite hat.

    Da passen Dinge nicht zusammen und der Sonnenstand in der Sommerzeit hat damit einfach nichts zu tun. Der Effekt trifft nur auf jemanden zu der viele Rahmenparameter ganz genau einhält. Wenn man aber 10 alltägliche Dinge nicht ändern darf um betroffen zu sein, ist das konstruiert und unglaubwürdig. Und wenn du dann versuchst mir zu erklären, das es da einen dementsprechenden Effekt gibt, nimmst du im Prinzip seine Position ein. Die aber halte ich für eine Ausrede und kein echtes Argument.

    So…und back to topic: Ja, du hast mal wieder ins Wespennest gestochen Florian. Aber so ist das eben mit Dingen die an der Gewohnheit und dem Alltag rütteln. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wehe jemand rüttelt dran. Dann werden selbst positive Veränderungen abgelehnt, weil es Veränderungen sind.

  98. @ Dampier #105
    Zeiten werden im PC in UTC angelegt.

    Google mal Koordinierte Weltzeit bei Wikipedia

    Das heist, das der PC nicht 17:30 in den header schreibt sondern 15:30. Im Winter rechnet das OS wenn es auf Deutschland gestellt ist, 1 Std dazu. Im Sommer 2 Std. Es berücksichtigt dabei nicht das die Datei im Winter angelegt wurde und somit auch im Sommer die Winterzeit angezeigt werden sollte.

    Der Vorteil dabei: Wenn du eine Datei zusammen mit einem Kalifornier (+9Std) bearbeitest und du um 10:00 speicherst und sie ihm rüber mailst, er um 8:00 Uhr öffnet, bearbeitet und um 9:00 Uhr selbst speichern will, wäre seine neuere Datei nach Uhrzeit und Datum älter. Wird alles in UTC gespeichert, hat man dieses Problem nicht. Wo man dann in Grenzfällen jeweils die Kompromisse legt macht jeder etwas anders.

    Hoffe mich verständlich ausgedrückt zu haben.

  99. Mich würde interessieren ob es wirklich stichhaltige und umfassende und methodisch gute Studie gibt die belegen dass die Umstellung wirklich so ein großes Problem für den Biorhythmus ist.

    Kann ich nicht mit dienen. Aber gestern habe ich auf NDR Info gehört, dass es sie gibt und Anlass für Bundestagsabgeordnete ist für eine Prüfung. Zumal auch kein wirtschaftlicher Nutzen zu erkennen ist.

    Ich habe Probleme mit der Umstellung. Noch mehr hat mein Sohn aufgrund seiner chronischen Erkrankung. Handhabbar aber unnötig.

    Stichwort Schule: Zum Schönsten gehörte in den warmen Jahreszeiten das Frühstücken draußen. Gab es nach der Umstellung fast nur noch an freien Tagen.

  100. @???:

    Selbstverständlich kann sich unser Körper neu takten und das ist auch gut so. Nur warum sollten wir ihn mit ständigen unnötigen(!) Neutaktungen belasten?

    Meine Knochen verfügen auch über die Fähigkeit zur Selbstheilung. Deshalb breche ich mir dennoch nicht vorsätzlich den Arm.

    Da hast du etwas noch nicht so ganz verstanden. Der menschliche Biorhythmus schert sich einen feuchten Kericht um astronomische Gegebenheiten wie Rotation oder Bahnneigung. Zieh für ein paar Wochen in einen Bunker ohne Uhren und organisier deinen Tagesrhythmus nach Gefühl, und du wirst dich wundern, wie lang deine „Tage“ werden. Mit anderen Worten: Unsere „innere Uhr“ wird jeden Tag neu gestellt, egal ob Sommer- oder Winterzeit oder ob der Tag umstellungsbedingt 23 oder 25 Stunden hat.

  101. Also ich kenne einen echten Todesfall durch die Zeitumstellung! Meine Oma hatte solche Probleme mit den 2 Zeitumstellungen jedes Jahr – sie war dann 86 Jahre und fast erblindet – hat sich jeweils viele Wochen danach gegrämt und hat dies auch jeden wissen lassen und ist schließlich wegen Herzprobleme dann verstorben…. Ein klares Argument für die Abschaffung!

    ICH freue mich auf die Umstellung, endlich wieder mehr Zeit am Abend fürs Werkeln draußen und fürs Fahrradfahren!
    Recht kann man es sowieso keinem machen. Wenn ich schon von den Initiativen höre, die die Schule am besten erst um 9 oder um 10Uhr anfangen lassen wollen, weil es ja seelische Grausamkeit ist, so zeitig lernen zu müssen.
    Wir haben um halb acht angefangen – mache Schulen hatten sogar eine sogenannte „0.te“ Stunde um 7Uhr, übrigens auch Sonnabends, was haben sich viele Eltern da (hinter vorgehaltener Hand) gefreut 😉

  102. @Joker (#93)
    Die Antwort kommt gleich im nächsten Satz: „Beyond these acute effects, DST chronically increases social jetlag.“
    Wie sich erst allmählich abzeichent, weil hier epidemiologische Studien extrem schwierig sind, gilt: Das ist das eigentliche Problem mit der Sommerzeit, nicht die Zeitumstellung. Für diese These sprechen Resultate aus der Grundlagenforschung der letzten 20 Jahre, wobei jede neue Studie die bisherigen bestätigt. Das sind schon sehr klare und eindeutige Befunde. Allein der direkte epidemiologische Zusammenhang ist schwer herzustellen, da es hier v.a. um die Folgen chronischen Schlafangels geht, die kaum direkt nachweisbar sind. Indirekte Hinweise gibt es aber massenweise: Wer in einem starken sozialen Jetlag lebt, raucht häufiger, trinkt mehr Alkohol, etc. Wer chronisch zu wenig schläft hat ein erhöhtes Risiko für Stoffwechselkrankheiten aller Art (Fettsucht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Störungen usw). Außerdem steigt mit chronischem Schlafmangel das Risiko für praktisch jede psychische Krankheit, von ADHS bei Kindern bis zu Depressionen bei Erwachsenen. Ich könnte diese Liste jetzt endlos fortführen. (Stattdessen bitte mein Buch „WAke up!“ lesen)
    Wichtiger scheint mir aber: In diesem Forum posten m.E: kaum die am schwersten Betroffenen, nämlich jugendliche Schüler und Arbeiter/Angestellte, die früh am Morgen mit der Arbeit beginnen müssen. Erstere haben biologisch bedingt eine verzögerte innere Rhythmik, auf die der Schulbeginn keine Rücksicht nimmt, letztere müssen ohnehin zu früh aufstehen (von Schichtarbeitern ganz zu schweigen). All diese Menschen haben auch in der Normalzeit ein großes soziales Jetlag, das wird durch die Sommerzeit um eine Stunde vergößert, 7 Monate lang! Ihretwegen gehört die Sommerzeit abgeschafft!
    Ich selbst gehöre als Freiberufler übrigens nicht in diese Gruppen. ich kann morgens ausschlafen und finde es auch schön, wenn es abends länger hell ist. Aber im Interesse der Anderen stelle ich diese Befindlichkeiten gerne hintan.
    (Es wundert einen schon, dass hier in fast allen Statements ausschließlich persönliche Vorlieben als Argument herhalten müssen, obwohl das hier doch ein Wissenschafts-Blog ist, kein Freizeit-Blog 😉

  103. Ich könnte diese Liste jetzt endlos fortführen. (Stattdessen bitte mein Buch “WAke up!” lesen)

    Ach so. Du machst nur WErbung für dein BUch.
    DUrchgefallen.

  104. @Captain E.
    „Unsere “innere Uhr” wird jeden Tag neu gestellt, egal ob Sommer- oder Winterzeit oder ob der Tag umstellungsbedingt 23 oder 25 Stunden hat.“
    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das teilweise stimmt. Der Zyklus passt sich jeden Tag an, aber nicht um mehrere Stunden, sondern maximal um einige Minuten (so wie der Sonnenauf- und -untergang. Zufall?)
    Man kann sich auch problemlos an einen 23h55min-Rhythmus gewöhnen. So wurde ich vom Spät- (~10:00) zum Frühaufsteher (5:30). Das schwierigste daran? Nach der Verkürzung auf 23h50min und dann 23h45min (damit’s schneller geht) wieder auf 24h hoch. 15 Minuten Zyklusverschiebung sind schon massiv schwieriger als 5 Minuten. Eine Stunde bringt mich komplett raus, egal in welche Richtung.

  105. Als erstes breche ich mal eine Lanze für die Resilienz: eine Stunde rauf oder runter, das ist weniger als die normale Schwankungsbreite meiner Nachtruhe. Der Beruf bringt’s halt mit sich. Ob das ganze Chaos eine Stunde nach vorne oder nach hinten verschoben wird, ist mir ziemlich schnuppe, und deshalb ertrage ich das auch ganz gut.

    So, und dann breche ich eine weitere für die Interessen der Amateurastronomen und Astrofotografen: die Sommerzeit ist eine Landplage! Wenn erst mal richtig Sommer ist, hat man ab dem 50. Breitengrad mit Ach und Krach noch eineinhalb bis zwei Stunden, in denen es richtig dunkel wird. Und da spielt es schon eine Rolle, ob die zwischen elf und eins stattfinden – oder zwischen Mitternacht und zwei Uhr.

  106. @Bullet (#116)
    Sorry, aber das habe ich nicht nötig (Florian Freistetter hat das Buch ja selbst an dieser Stelle verlost). Es entspricht nur einfach den wissenschaftlichen Gepflogenheiten, Quellen und Nachschlagemöglichkeiten zu nennen. Alternativ zu „Wake up!“ empfehle ich:
    Till Roenneberg: Wie wir ticken
    oder ganz neu und von einem Schlafmediziner geschrieben:
    Hans-Günter Weeß: Die schlaflose Gesellschaft.
    Interessant ist auch ein Blick in den erst vorgestern erschienenen Bericht des Technologiefolgenausschusses des Bundetstags: https://www.tab-beim-bundestag.de/de/pdf/publikationen/berichte/TAB-Arbeitsbericht-ab165.pdf
    Der ist naturgemäß extrem zurückhaltend formuliert, bestätigt aber im Grunde meine Aussagen in diesem Forum. (In meinen vorigen Beiträgen hatte ich übrigens auch schon ein paar andere Quellen genannt bzw. zitiert, u.a. ein Statement von Forschern von 13 Universitäten aus ganz Europa.)

  107. Schon die Zeitzonen stellen ja in gewisser Weise einen Kompromiss dar zur Ortszeit bzw. Sonnenzeit, welche mit der Einführung des Fernsehprogramms nicht mehr praktisch war (scherz, das war natürlich schon früher).

    Ich finde die Zeitumstellung meistens einfach nur unpraktisch, vor allem, da sie ja weltweit nicht einheitlich geregelt ist (manche machen mit, manche nicht, manche stellen früher um, manche später, manche behalten nach einer Umstellung die DST bei, etc). Insofern ist meine persönliche Erfahrung, dass die Zeitumstellung mehr Probleme als Vorteile mit sich bringt.

    Die Frage, was machen wir statt dessen, stellt sich mir so gar nicht, denn ohne die Zeitumstellung hat es doch auch jahrzentelang irgendwie funktioniert. Ein konkreter Handlungsbedarf liegt also eigentlich gar nicht vor, zumal sich die erhofften Vorteile (Energieersparnis) ja wohl nicht erfüllten. (Ich würde in der Diskussion der Objektivität wegen auch eher von [normaler „Winterzeit“] statt von [„normaler“ Winterzeit] sprechen.)

    Mein persönliches Ideal, wobei ich das noch nicht bis zu Ende gedacht habe, wäre wohl die Verwendung von UTC, vielleicht aber sogar in Verbindung mit der wahren Ortszeit (12 Uhr höchster Sonnenstand). Das sollte technologisch ja eigentlich machbar sein. DST ist ja eigentlich eine Lösung aus der historischen Mottenkiste.

  108. Peter Spork: Wenn ich das richtig verstehe, versuchst du jetzt das allgemein übliche Schlafdefizit mit der Sommerzeitregel zu verbinden? Ich halte das, ehrlich gesagt, für nicht statthaft. Zu wenig schlafen würden wir alle auch mit ganzjähriger Zeitzone UTC+1 oder UTC+2.

  109. Als Jäger möchte ich darauf hinweisen, dass durch die Zeitumstellung der Berufsverkehr vier mal im Jahr anstelle von zwei mal im Jahr in die Phase (Dämmerung) fällt, wo Wild besonders aktiv ist und es daher zu vermehrten Wildunfällen kommt. Der Effekt ist besonders im Frühjahr stark festzustellen. Wildunfälle sind für das Wild fast immer und für den Menschen leider viel zu oft tödlich. Diese Unfälle durch Zeitumstellung sind unnötig und vermeidbar.

  110. Captain E.: Nein versuche ich nicht, ich versuche nur, ein paar basale Dinge der Chronobiologie zu erklären, wozu man eigentlich ganze Bücher braucht ;-). Fakt ist: Wir leben in einer unausgeschlafenen Gesellschaft. Das hat sehr, sehr viele Gründe und in meinem Buch entwerfe ich einen 8-Punkte-Plan, was man alles dagegen tun könnte. Einer dieser Gründe ist die Sommerzeit, die für 2/3 bis 4/5 der Bevölkerung den sozialen Jetlag vergrößert, weshalb sie abends (in Bezug zur sozialen „Wecker“-Zeit) später zu Bett gehen und insgesamt über 7 Monate hinweg weniger schlafen, da sie morgens nicht entsprechend später aufstehen. Dafür gibt es übrigens gesicherte epidemiologische Daten von sehr vielen Menschen (Chronotyp-Umfrage von Roenneberg et al., mittlerweile ca. 200.000 Teilnehmer: http://www.euclock.org; kann jeder mitmachen). Folgerichtig ist die ganzjährige Beibehaltung der Normalzeit einer der acht Punkte in meinem Buch.

  111. @Chefin

    Hm, einen Effekt hat es sicher, wobei ich mir eben schwer tue deinen Argumenten zu folgen, da sie meines erachtens auf falscher Rechnung beruhen. […] Der Polarkreis ist bei ca 66grad, das Minimum ist aber der Äquator und dazwischen nimmt der Sonnenstand beständig ab. Ich geh mal davon aus, das es linear abnimmt, was heist das die Sonne ca 1,5Grad weniger tief unter dem Horizont steht pro grad Breitenänderung.

    Es ging ja ursprünglich darum, dass Tom behauptete, auf Fehmarn werde es in den Sommermonaten gar nicht richtig dunkel und dass man am Nordhorizont die ganze Zeit ein Restschimmern sehen könne, was Du angezweifelt hast. Es geht also um den tiefstmöglichen Sonnenstand zur lokalen Mitternacht (Ortszeit, nicht ME(S)Z). Dazu kann ich Dir sagen: die Höhe des Himmelspols (und damit des ihm nahen Polarsterns) über dem Horizont entspricht genau dem Breitengrad des Ortes, an dem man sich befindet. Am Pol steht der Polarstern im Zenit, am Äquator liegt er am Horizont, und bei mir zu Hause ist er bei 50,8°, das weiß ich ganz genau, denn danach muss ich mein Teleskop ausrichten. Die Deklination der Sonne ist ihr „Breitengrad“ in Himmelskoordinaten und entspricht genau dem Breitengrad der Erde, über dem sie zur jeweiligen Zeit im Zenit steht; also über dem nördlichen Wendekreis bei 23 ⅓ ° nördlicher Breite am 21. Juni, was folglich auch ihre Deklination an diesem Datum ist.

    Der Himmelspol hat eine Deklination von 90° (logisch, er steht ja am Nordpol im Zenit). Am 21. Juni beträgt also der Winkelabstand zwischen Himmelsnordpol und Sonne 90°-23° = 67°. Wenn die Höhe des Himmelspols aber gleich der geografischen Breite ist und Fehmarn bei 54° N liegt, steht dort der Polarstern 54° hoch und die Sonne ist nachts höchstens 67° niedriger bei -13°, d.h. 13° unter dem Horizon. Das ist eine Handspanne bei ausgestrecktem Arm, und kaum tiefer als beim Ende der nautischen Dämmerung (-12°).

    Aus dieser Rechnung kannst Du nachvollziehen, dass der Sonnenstand um Mitternacht zwangsläufig mit jedem Grad, dass Du in der Breite nach Norden gehst, ein Grad höher ausfällt (und der Stand am Mittag ein Grad tiefer). Das gilt übrigens zu jedem Datum, für jede Deklination der Sonne. Das ist auch völlig logisch, weil Deine Körperachse dann um ein Grad kippt (einmal um die Erde herum gelaufen hast Du eine 360°-Wendung gemacht).

    Ich weis das du hier recht gut dich auskennst, aber an diesem Punkt bezweifel ich das du dich wirklich damit beschäftigt hast. Sonst wüsstest du das ein Grad mehr nach Norden wohl mehr als 1grad höheren Sonnenstand hinter Horizont bedeutet.

    Das ist nicht korrekt und ein wenig kenne ich mich damit schon aus.

    Und wenn ich dann noch lese, das da Fachbegriffe wie sie normalerweise Wissenschaftler in diesem Gebiet benutzen reingeworfen werden, ist das normalerweise ein starkes Indiz für einen Blender.

    Ich weiß jetzt nicht, welche Begriffe Du meinst („nautische Dämmerung“ heißt das nun mal, ein anderes Wort dafür weiß ich nicht), aber ich erkläre solche Begriffe gemeinhin (wenn ich’s mal vergessen sollte, sorry, nachfragen). Blender trifft mich ein bisschen. Ich wollte lediglich Tom verteidigen, weil das, was er sagt, stimmt, und das weiß er als Anwohner ja sicher am besten.

    Und im Detail gehts nunmal drum, Das die Sommerzeitumstellung und die relative Helligkeit durch Sonnenstand kaum miteinander wechselwirken.

    Mir ging’s nur darum, dass Du seine Aussage, es sei auf Fehmarn um Mitternacht im Norden noch hell mit einer beleuchteten Dunstglocke abgetan hast, und den obigen Satz verstehe ich nicht.

    Und weil ausgerechnet auf einer Insel mit 10km Durchmesser und flach wie Helga Fedderson jemand über längere Nachthelligkeit meckert dabei aber eine der größeren Lichtverschmutzer in direkter Sichtweite hat.

    Er hat ja lediglich gesagt, dass da die Abende ohnehin länger sind (um die Nachthelligkeit selbst geht’s dabei gar nicht, die ergibt sich nur als Folge des ebenfalls nach Norden verschobenen Untergangspunkts der Sonne; der scih übrigens nicht linear verschiebt, vielleicht meintest Du das mit den 1,5° pro Breitengrad). Ich merke ja auch schon den Unterschied zwischen Aachen und Hamburg im Mai. Je weiter es nach Norden geht, desto weniger braucht man die Sommerzeit.

    Wenn man aber 10 alltägliche Dinge nicht ändern darf um betroffen zu sein, ist das konstruiert und unglaubwürdig. Und wenn du dann versuchst mir zu erklären, das es da einen dementsprechenden Effekt gibt, nimmst du im Prinzip seine Position ein. Die aber halte ich für eine Ausrede und kein echtes Argument.

    Deinen leicht gereizen Unterton kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, man kann doch auch einfach mal sagen „oh, das hab‘ ich nicht gewusst“. Ich lerne hier ja auch viel von anderen, die sich in manchen Dingen besser auskennen. Aber man soll seiner Chefin ja nicht widersprechen, heißt es…

  112. @Peter Spork:

    Na, medizinisch-statistische Studien sind immer eine heikle Angelegenheit. Manchmal kommt einfach das heraus, was der Durchführend sehen möchte.

    Was soll beispielsweise ein „sozialer Jetlag“ sein? Der normale Jetlag ist ja noch einigermaßen klar und fällt bei steigender Reiseentfernung in Ost-West-Richtung heftiger aus, bis man sich akklimatisiert hat. Eine Stunde mehr oder weniger bewegt sich dabei aber wirklich im Rahmen der lebensüblichen Schwankung.

    Deine Argumentation ist nun, dass zwei Drittel bis vier Fünftel der Bevölkerung also im Sommer später ins Bett gehen als im Winter. Warum sollten die Leute das denn tun? Und dann gleich so viele? Das Tageslicht sollte jedenfalls für die meisten nicht ausschlaggebend sein, höchstens für jene wenigen, die gerne um 21:00 Uhr schlafen gehen. Um die Uhrzeit ist es tatsächlich im Sommer, gerade bei Sommerzeit, noch recht hell. Wer später ins Bett geht, tut dies im Dunkeln, und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit. (Für besonders lichtempfindliche kann ich da wirklich nur den Gebrauch der Rolläden empfehlen. Alternativ müsste man es halt mit einer Schlafmaske probieren. Sieht albern aus, aber wenn es hilft?) Abgesehen davon kann ich, das ist zugegebermaßen anekdotisch, auch im Hellen schlafen. Ein Mittagsschläfchen im Urlaub oder am Wochenende ist auch ein sehr gutes Mittel gegen das weit verbreitete Schlafdefizit.

    Wer aber nun regelmäßig um Mitternacht ins Bett geht und um 5:00-6:00 Uhr aufsteht, schläft zwar werktags zu wenig, tut dies aber mit Sicherheit sommers wie winters. Woher sollen durch die gerade einmal einstündige Verschiebung der Sonnenauf- und -untergangszeiten irgendwelche Probleme herrühren?

  113. @Chefin, danke für die Erklärungen (#111). So etwa habe ich mir das auch damals zusammengereimt (hab auch ein kleines Memo darüber geschrieben, komme aber jetzt nicht ran). Das schlimme ist ja, dass in Systemen, die auf regelmäßigen Datenabgleich angewiesen sind (Backup-Systeme z.B.) ursprüglich identische Dateien auf einmal nicht mehr als identisch erkannt werden. Sowas kann manche Workflows übel durcheinanderbringen.

    Von wegen Fehmarn (auch @Alderamin). Ich wohne nicht weit von dort und kann die Aussagen meines Holsteiner Landsmannes nur bestätigen. Im Sommer wird es kaum mehr vollständig dunkel. Genau im Norden ist fast(!) durchgehend ein Lichtschimmer am Horizont zu sehen. Bei mir in der Gegend gibt es keinen Fährhafen, und die Lichtglocken der umliegenden Kleinstädte kenne ich, und kann sie sehr gut vom Lichtschimmer der „Mitternachtssonne“ unterscheiden.
    Ich finde es auch etwas anmaßend von dir, einem Fehmarner zu unterstellen, er könne das (evtl. sichtbare) Leuchten seines Fährhafens nicht von einem Astronomischen Lichtschein unterscheiden (zumal Puttgarden natürlich nur in einem kleinen Streifen der Insel direkt im Norden liegt).
    Also glaub uns Nordlichtern: es ist wirklich so :))

  114. @Captain E. Bitte auch meine Posts #46, 48 und 56 lesen. Und vielleicht auch mal den Links folgen. Dort ist eigentlich alles erklärt. Der soziale Jetlag hat mit dem Reise-Jetlag nichts zu tun. Er beschreibt die Diskrepanz zwischen innerer (biologischer) und äußerer (sozialer) Uhr. Diese wird in der Sommerzeit um eine Stunde vergrößert, allerdings sind die Effekte abhängig vom Chronotyp eines Menschen – und 4/5 bis 2/3 haben eben einen Chronotyp, für den das problematisch ist (kann man messen!, siehe Roenenberg). Entscheidend für die Einbettung des Schlaf-Wach-Rhythmus in den äußeren Tag ist die innere Uhr und nicht die soziale Uhr. Die innere Uhr wird über das Licht im Laufe des Tages gesteuert, wobei das Licht in Abhängigkeit von der Tageszeit völlig unterschiedliche Einflüsse hat (sehr gut erklärt im Video, auf das der Chronobiologe T. Kantermann in #63 hingewiesen hat). Mehr Licht am Abend – und genau das macht die Sommerzeit! – verschlimmert den sozialen Jetlag, weil es die innere Uhr verlangsamt. Natürlich kann man sich abends eine Sonnenbrille aufsetzen oder die Rollläden früh runterlassen. Dann kann man sich auch morgens, wenn es noch dunkel ist, vor eine Lichttherapielampe setzen (beschleunigt die innere Uhr), aber wozu das Ganze? Die Sommerzeit abschaffen wäre dann doch die simplere Lösung oder?

  115. @Hans #108,
    Danke für deine Erklärung. Ich finde das Thema „Zeitumstellungsinduzierter Datumsbug in Zip-Dateien“ überhaupt nicht off-topic. Man könnte es auch als digitalen Minijetlag bezeichnen. ;]

    Es hängt tatsächlich damit zusammen, dass hier verschiedene Betriebssysteme und Dateisysteme miteinander kollidieren:

    Mac OS Extended – Lokalzeit
    FAT (MS-DOS) – Lokalzeit
    NTFS (Windows) – UTC-Zeit

    The .ZIP format has no notion of time zone, so timestamps are only meaningful if it is known what time zone they were created in. (wiki)

    Allerdings betrifft es wirklich das Erstellungsdatum, und nicht das des letzten Zugriffs (meines Wissens kann sich letzteres ruhig ändern, ohne dass betroffene Dateien danach als unterschiedlich erkannt werden).
    Naja, ganz verstanden habe ich es nicht, es hängt immer auch davon ab, wo (also in welcher Systemkonfiguration) und mit welcher Zip-Software man es ver- bzw. entpackt. Da müsste man mehr vom Zip-Algorithmus verstehen und lange Testreihen machen etc.
    Bei uns lief es darauf hinaus, dass ich Dutzende Zip-Pakete neu packen musste, und zwar auf dem einzigen Windows, das wir hatten, einem alten Macbook mit ner tierisch lahmen Windows-7-Emulation … da ging es dann. (Es ging darum, dass die Zips an den Kunden ausgeliefert wurden, der Windows hatte, und der auf einmal überall Fehlermeldungen bekam. Technisch war das nicht weiter dramatisch, aber wenn das Zip das Endprodukt ist, welches wir ausliefern, muss das halt perfekt sein). Die von mir angeregte Anschaffung eines echten Windows-PCs für solche Zwecke wurde übrigens abgelehnt.
    So hat mich also der Schildbürgerstreich der Zeitumstellung noch einige Stunden zusätzlich gekostet.

  116. @Alderamin: Ganz schön cool und souverän auf die Chefin reagiert. Schön, dass Du immer so locker bleibst. :o)

    @Alle, die hier hin und wieder auf Kommentarnummern verweisen: Es macht in diesem Blog wenig Sinn, Kommentare mit #XX zu benennen, wenn man eindeutig darauf verweisen will. Sobald Florian einen Beitrag aus dem Spamfilter aktiviert oder einen bereits veröffentlichten löscht, werden die Kommentare anders (fortlaufend) durchnummeriert. Das was gleich bleibt, ist die comment-Nummer im Link zum Beitrag. (#comment-616092 im von mir verlinkten Beitrag von Alderamin.)

    Zum Thema: Die ganze, teils aufgeregte Diskussion um dieses Thema ist echt witzig. Zuweilen muss ich allerdings Beiträge überspringen, weil’s mir zu repetetiv wird. Um auch noch meinen Schmalz dazu zu schmieren:

    Mir ist die Zeitumstellung im Grunde bloß zu umständlich. Wir könnten uns den Aufriss sparen. Was anders machen? Das ist mir echt egal! Halt nein… richtig witzig wäre es, wenn wir alle einfach nur noch Weltzeit nutzen würden. Was interessiert’s mich, was die Uhr anzeigt, wenn ich schlafen, zocken, arbeiten, wandern, grillen gehe? Leute, die regelmäßige uhrzeitliche Vereinbarungen brauchen, können die ja nach ihren eigenen Orts- und Anlassanforderungen gestalten.

  117. Ich bin dafür, das Ganze um zwölf Stunden zu verschieben. Man könnte dann in der Nacht arbeiten und zur Schule gehen, und hätte den ganzen hellen Tag für sinnvolle Dinge übrig.
    Und ein Mittel, das einem erlaubt, generell auf Schlaf zu verzichten, ist sicher auch entwickelbar.
    Bei der Gelegenheit könnte man auch überlegen, welche Maßnahmen man ergreifen könnte, um sich nicht in Diskussionen verwickeln zu lassen, die nur völlig fruchtlos sein können. Die Tatsache, dass so viele darauf einsteigen, ist eventuell dadurch erklärbar, dass es eine echte „Wir-drehen-uns-harmlos-im-Kreis“-Geschichte ist, welche völlig an jeder relevanten Tagesaktualität vorbeigeht.
    Endlich ein Thema, bei dem man sich gar nicht aus dem Fenster lehnen kann, und jede Position gleich belanglos ist.

  118. Wenn ich mir die Kommentare hier so durchlese und dabei entdecke, wie viele Menschen hier ihren Unmut über die Sommerzeit kundgetan haben – praktisch wie als ein Hoffnungsschimmer, endlich gehört zu werden(!) – , finde ich es zum Teil erschreckend, mit welcher Ignoranz und Hochmut gegenüber eben diesen Menschen das Thema hier (und auch anderswo) von Einigen behandelt und kommentiert wird, die die SZ befürworten. Das betrifft nicht alle(!).

    Leute, wo sind wir hier eigentlich?: Da werden leidende Menschen fast ins Lächerliche gezogen, weil sie mit der Zeitumstellung Probleme bekommen? MANN! Gehts denn noch? Da nehmen Menschen die unnötige Belastung Anderer billigend in Kauf, nur, damit es für SIE abends ungewöhnlich länger hell ist? Gehts denn noch?

    Wenn ich mit 53 km/h durch eine Ortschaft fahre und dabei geblitzt werde, bin ich ein „Raser“ und bekomme ein Bußgeldbescheid. Was auch immer ein „Raser“ ist, sei mal dahingestellt da nicht definiert. Dabei habe ich aber nachweislich niemanden verletzt oder gefährdet.

    Wer aber an der Uhr dreht und damit Millionen von Menschen und auch Tiere in Bedrängnis bringt – ist ein Held? Sorry Leute, für mich ist das mindestens „fahrlässige Körperverletzung“ – und somit ein Straftatbestand!

    Schafft diese unnötige Strapaze für Millionen von Bürgern endlich ab. Die unendlichen Diskussionen seit JAHREN(!) haben bestimmt mehr Geld und Zeit gekostet, als die Abschaffung der SZ jemals kosten wird.

  119. Ja ne, und dann die ganzen psychischen Störungen, und nicht zu vergessen die Toten, die verhungert sind, weil sie abends vor verschlossenen Supermärkten standen…..Es ist schlimm, echt schlimm, und kein Mitleid nirgends….

  120. @Alisier:

    Der @Matthias scheint das ja echt nicht lustig zu finden …

    Wer aber an der Uhr dreht und damit Millionen von Menschen und auch Tiere in Bedrängnis bringt – ist ein Held? Sorry Leute, für mich ist das mindestens “fahrlässige Körperverletzung” – und somit ein Straftatbestand!

    Aber: Nun ja … Ihm sei immerhin zu Gute gehalten, dass er das H-Wort nicht benutzt hat.

    Mir wäre das Thema ja eigentlich ziemlich ladde … wenn ich nicht jedes Jahr aufs Neue mit leichtem Gruseln feststellen würde, was diese an sich minimale Anpassung an astronomische Gegebenheiten für Diskussionen auslösen kann …

    Du liebe Güte!

  121. @noch’n Flo: „Hä? Ich kann doch, während die Kinder sich im Bett nochmal gemütlich umgehen, draussen alleine einen Spaziergang in der Morgensonne machen. Wieso sollten mich die Kids daran hindern? Verstehe ich nicht.“

    Kinder alleine lassen? Ja, wenn sie älter sind, aber wenn sie jünger sind? Vor der Arbeit einen Zweistundenspaziergang machen? Das kann ich nach der Arbeit machen, wohl kaum vor der Arbeit. Fakt ist, dass die meisten eben am Abend nach der Arbeit etwas machen wollen und nicht vor der Arbeit. Dazu zählt z. B. Wandern, Radfahren, Tennis spielen – das kommt vor der Arbeit schlicht und einfach nicht in Frage. Zumindest für die meisten Menschen, die arbeiten.

  122. @chefin, #111
    Ah, danke für die Info.
    .
    @Dampier, #129

    Es hängt tatsächlich damit zusammen, dass hier verschiedene Betriebssysteme und Dateisysteme miteinander kollidieren:

    Mac OS Extended – Lokalzeit
    FAT (MS-DOS) – Lokalzeit
    NTFS (Windows) – UTC-Zeit

    Interessant. Wäre noch die Frage, wie Linux das macht, wobei es da ja so rund ein Dutzend oder mehr Dateisysteme gibt. Aber es reicht ja, sich auf die am weitesten verbreiteten zu beschränken. Eine weitere Fage, die sich mir dabei gerade stellt ist die, warum FAT immer noch erwähnt wird? – Wahrscheinlich, weil es so weit verbreitet war und auf Disketten immer noch verwendet wird – sofern noch jemand Disketten verwendet. – Aber ich hab ja auch noch welche…

    Für Windows hab ich eine Infoseite beim Hersteller gefunden: File Times

    Dann hab ich auch mal kurz einen Blick in die ZIP File Format Specification geworfen, aber die ist ja erstaunlich lang (jedenfalls war ich über die Länge erstaunt) und deshalb hab ich (noch?) nicht so genau geguckt, wo die entscheidenden Infos darin stehen.

  123. Gut, ihr habts geschafft. Ich werde diesen thread als Musterbeispiel für diskursiven Leerlauf per excellence markieren, und empfehlen ihn für alle Ewigkeit und als Mahnung für zukünftige Generationen zu dingsen…also irgendwie als ganz doll wichtig mit ganz vielen Sternchen zu überhäufen. Ihr seid die Größten, und das meine ich ganz ehrlich!

  124. Ah nö, PDP10, so geht das aber nicht! Sich erst null an dieser hochwichtigen, ja weltbewegenden Diskussion beteiligen, und dann das Lob mit einheimsen wollen. Das ist in höchtstem Maße unfair und sollte nicht toleriert werden! Wehret den Lobschmarotzern!

  125. @Alisier:

    Sich erst null an dieser hochwichtigen, ja weltbewegenden Diskussion beteiligen, und dann das Lob mit einheimsen wollen.

    Isdochgarnichtwahr!

    Ich hab mich doch beteiligt!

    Und zwar mit einem besonders hochwertigem Beitrag, wie ich ohne Neid auf mich selbst feststellen kann!

    Jawohl!

    … Ähm .. aber abgesehen davon:

    Ich glaube, wir sollten das lieber wieder einstellen.
    Ich kann schon die kleinen, weissen Wölckchen aus den Ohren so mancher raus rauchen sehen, die das Thema – aus mir sich nicht erschliessen wollenden Grünen – als so bedrohlich empfinden, wie sagen wir mal, Ebola, Erdbeben oder Lothar Matthäus ….

  126. „Grünen“ statt „Gründen“: wusst ichs doch, du versuchst hier hintenrum einen politischen Dreh reinzuschmuggeln!
    Also auch für dich nochmal: hier gehts um Irrelevanz, IRRELEVANZ, verstanden?!
    Versuch bloß nicht nochmal, irgendwas Diskussionswürdiges heimlich durch die Hintertür zu schieben.

  127. @Alisier

    Ich werde diesen thread als Musterbeispiel für diskursiven Leerlauf per excellence markieren

    Es ist in der Tat ein schönes Thema für eine entspannte Plauderei …

  128. Ooooch….jetzt hört doch nicht einfach auf, zu „diskutieren“……wie war das jetzt eigentlich mit den Tieren? Sie leiden fürchterlich, weil sie sich in Jahrmillionen daran angepasst haben, dass ein bestimmter Sonnenstand an einem bestimmten Tag mit einem bestimmten Zeigerstand auf der Küchenuhr korreliert? Und wenn sie während der SZ einen Blick darauf werfen, kriegen sie augenblicklich die Gelbsucht. So wie ihre menschlichen Leidensgenossen.
    Veränderungen sind halt bööooose, und bringen das ganze Gesellschaftsgefüge durcheinander. Fragen Sie die AfD.

  129. Leiden eigentlich alle Tiere unter der SZ oder nur die, die auf Fehmarn ihren Nachwuchs um acht ins Nest oder den Bau bringen?
    The horror… the horror…

  130. @Alisier

    Dein Niveau lässt wirklich zu wünschen übrig. Merke: Wenn du nicht verstehst, warum andere unter etwas leiden, heißt das nicht, dass sie eigentlich nicht leiden. Es heißt nur, dass du es nicht verstehst. Und darauf wäre ich an Deiner Stelle nicht auch noch stolz …

    Veränderungen sind halt bööooose

    Nein. Aber Rumspielen an natürlichen Verhältnissen sollte sich verbieten, wenn es nicht wirklich außergewöhnlich gute Gründe dafür gibt.

    Das ist hier eindeutig nicht der Fall.

  131. @freistetter

    So jetzt sind wir schon bei der AFD. Godwin’s law lässt grüßen. Die Entwicklung der Diskussion war ja zu erwarten! Bevor ich mich jetzt hier verabschiede hätte ich noch eine Frage an dich:

    War hier etwas dabei, was geeignet ist deine Meinung zur Zeitumstellung zu überdenken, irgendwelche neuen Gedankenansätze oder war das nur die erwartete Auflistung der (altbekannten) Argumente?

  132. @gaius:

    Aber Rumspielen an natürlichen Verhältnissen sollte sich verbieten, wenn es nicht wirklich außergewöhnlich gute Gründe dafür gibt.

    Was bitte sind denn „natürliche Verhältnisse“?

    Das wir alle aufstehen, wenns hell wird und wenns dunkel wird wieder ins Bett gehen?

    War denn schon möglicherweise das Lagerfeuer ein „unnatürlicher“ Irrtum?

    Oder begann der Irrtum schon als wir die „natürlichen Verhältnisse“ dahingehend geändert haben, dass wir von den Bäumen runterkletterten und in der Savanne rumgelatscht sind?
    Auf zwei Beinen! Wie unnatürlich!

  133. @???:

    @freistetter

    So jetzt sind wir schon bei der AFD. Godwin’s law lässt grüßen.

    Also erstens heisst das entweder „Herr Freistetter“ oder ganz einfach „Florian“ (jedenfalls nehme ich an, dass er da nix gegen hat).
    Ein bischen Höflichkeit sollte schon möglich sein.

    Und zweitens: muss man heute Albernheit und Ironie echt immer mit dem Holzhammer ausliefern, damit auch der Letzte versteht, dass gewisse Sachen nicht ernst gemeint sind?

    Echt jetzt?

  134. @ gaius:

    @Alisier

    Dein Niveau lässt wirklich zu wünschen übrig.

    Ist mir auch schon aufgefallen. Wobei bemerkenswert ist, dass dieser Kommentator (wenn auch unter anderem Nick) hier bei SB früher einmal ein sehr geschätzter Diskussionsteilnehmer war. Ich weiss leider nicht, was zwischenzeitlich mit ihm passiert ist, aber irgendwie hat er seinen Blick für die Realität verloren.

    Wirklich schade!

    Merke: Wenn du nicht verstehst, warum andere unter etwas leiden, heißt das nicht, dass sie eigentlich nicht leiden.

    Für einen selbsternannten Philosophen wie „Alisier“ gelten solche Selbstverständlichkeiten natürlich nicht. Er steht wohl zu tief im eigenen Wald.

    Es heißt nur, dass du es nicht verstehst.

    Er könnte, wenn er wollte. Allerdings hat er sich dafür entschieden, ganz philosophisch jeden zu seinem persönlichen Feind zu erklären, der seine eigene Weltsicht nicht 1:1 teilt.

    Und darauf wäre ich an Deiner Stelle nicht auch noch stolz …

    Isser leider.

    Das mit der „AfD“ war im Übrigen eine Spitze gegen mich. Ich habe ihm nämlich den Rechtsruck in Deutschland schon vor Monaten vorausgesagt. Damals hat er dieses Problem massiv bagatellisiert (und mich umfassend beleidigt). Es würde sich ja sicherlich von selbst erledigen, wenn man es nur ausreichend ignorieren würde.

    Letzte Woche habe ich ihn in Alis Blog nochmal darauf angeprochen. Er zog es vor, mich weiter zu beleidigen (und die aktuellen politischen Veränderungen in Deutschland und Europa zu ignorieren).

    Auf erneute Ansprache zu Beginn der aktuellen Woche hat er – zumindest bis heute – nicht reagiert. Nicht wirklich souverän, wenn man vorhat, in einer politischen und gesellschaftlichen Diskussion ernst genommen zu werden.

  135. Ich bin ganz klar für die Abschaffung der Zeitumstellung. Florians Argumente kann ich zwar nachvollziehen, finde die Gegenargumente gewichtiger.
    Am liebsten wäre mir das ganze Jahr Sommerzeit.
    Dass es dann im Winter recht spät hell wird, würde mich nur wenig stören. Es ist auch jetzt noch dunkel, wenn ich zur Arbeit gehe. Auch für Schüler und andere Menschen würde sich nicht so viel ändern. Die Zeitumstellung finde ich jedes Mal unangenehm.

  136. Wow, manche Leute nehmen die Zeitumstellung echt ernst, was es so alles gibt 🙂
    MIr fällt dazu nur ein:
    Wer hat an der Uhr gedreht,
    Ist es wirklich schon so spät…
    Und ich finde nicht, das Paulchen Panther kriminell ist (Achtung, könnte Ironie enthalten).

  137. @ Florian Freistetter
    Herzlichen Dank für den Versuch, wieder Ruhe reinzubringen. Es gibt halt Menschen, die davon überzeugt sind, die ganze Welt drehe sich nur um sie und ihre Wehwehchen. Mach was dran. Und Ironie sowie Sarkasmus scheint ihnen ebenfalls fremd.
    Zum Thema: ich hatte Braunschweiger #58 übersehen. Ich finde seine Frage wichtig, inwiefern unsere genau getaktete Lebensweise zu ernsthaften Problemen führen kann. Ich bin aber auch der Meinung, dass die Verschiebung um eine Stunde nicht die direkte Ursache für ernste Störungen darstellt. Zumindest bis nicht eine halbwegs wasserdichte Studie auf dem Tisch liegt.Vielleicht sehe einige das Ganze als Symptom und Symbol für Gängelung, und wehren sich deswegen so heftig dagegen. Insofern würde es sich eher anbieten über das Eingebundensein in enge Zeitrahmen zu diskutieren, als über die SZ.

  138. Nachtrag: ich wünsche mir ganz allgemein, dass Kommentatoren nicht wie Rumpelstilzchen herumgiften. Etwas Distanz, etwas Humor und einige grundlegende Höflichkeitsformen helfen ungemein, wenn man sich wirklich verständigen will.

  139. @Alisier

    Die Sommerzeit wurde wegen Wehwehchen (ein bisschen Stromverbrauch, ein bisschen Freizeit) eingeführt, dann kann man sie auch wegen Wehwehchen wieder abschaffen oder als dauerhafte Zeit oder Umschaltung auf Winterzeit beibehalten (wie übrigens in Russland geschehen), wenn das die Summe der Wehwehchen aller verkleinert. Sie soll schließlich den Menschen dienen. Dann soll sie sich auch nach der Mehrheit der betroffenen Menschen richten. Und eine deutliche Mehrheit ist gegen die Umschalterei:

    https://www.fr-online.de/panorama/sommerzeit-grosse-mehrheit-gegen-zeitumstellung,1472782,32219846.html

    https://www.sueddeutsche.de/news/leben/gesellschaft-umfrage-mehrheit-fuer-abschaffung-der-sommerzeit-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-151023-99-00025

    https://www.abendblatt.de/ratgeber/article205219777/Mehrheit-gegen-Sommerzeit-Warum-sie-nicht-abgeschafft-wird.html?formSent=true

  140. @ Alderamin
    Ich bezog die Wehwehchen auf was ganz anderes. Aber ja, klar, wenns eine Mehrheit gibt, dann spricht nicht viel dagegen, die Vorgehensweise zu ändern.
    Russland als Beispiel halte ich übrigens für sehr Interessant. DAS zu ändern ist halt eine Kleinigkeit und einigermaßen Pillepalle. Sich um andere, wirklich wichtige und zukunftsweisende Dinge zu kümmern ist schon nicht mehr ganz so einfach.
    Ich sehe tatsächlich im Furor, der zuweilen in solchen Diskussionen sichtbar wird, einen merkwürdigen Kontrast zu anderen Themen, die nur sehr verhalten wenn überhaupt stattfinden. Und das interessiert mich, obwohl hier natürlich nicht der Ort ist, darüber zu sprechen.

  141. Am interessantesten finde ich einen Aspekt, der hier genannt wurde: dass es nämlich aufs gleiche hinausliefe, wenn wir alle im Sommer eine Stunde früher aufstehen/Zur Arbeit gehen etc. würden.
    Die Zeitumstellung habe ich immer als quasi gegeben hingenommen, mich ein bisschen geärgert, aber nicht allzu sehr.

    Sollte der Staat aber wagen, uns alle zum früheren Aufstehen verpflichten zu wollen, wäre ich der erste, der „Faschismus!“ schriee. Ich würde mich wie ein Insasse eines Arbeitslagers fühlen. Bevormundet und gegängelt. Obwohl es technisch dasselbe ist.

    Mir erschiene ein staatlicher Zwang zum früheren Aufstehen wesentlich weniger mit meinen individuellen Freiheiten/Menschenrechten vereinbar als die Zeitumstellung. Würde nicht ein solcher staatlicher Befehl direkt vom Bundesverfassungsgericht kassiert werden? Ist also evtl. die Zeitumstellung nur ein besonders subtiler Weg des Staates, uns zum früheren Aufstehen zu zwingen? Könnte somit nicht auch die Zeitumstellung Verfassungs-/ Menschenrechtswidrig sein?

    Soweit erstmal meine ungeordneten Gedanken. Ich muss da noch etwas drüber nachgrübeln …

  142. @PDP10

    Was bitte sind denn “natürliche Verhältnisse”?

    Alles, was natürlich gewachsen ist. Darin steckt die ungeheuer feine Abstimmungsarbeit der Evolution, deren Ergebnisse hologrammartig in unserem Körper und seinem Stoffwechsel eingeschrieben sind (und von denen wir nach wie vor nur Bruchteile kennen – wir wissen also nicht, was wir tun). Chronobiologie ist dafür ein sehr gutes Beispiel.

    Jede Abweichung davon bringt unseren Körper durcheinander – und wir können die Folgen nicht einschätzen. Schon zur Risikovermeidung sollte man so etwas nur mit wirklich guten Gründen tun. (Und nein, auf zwei Beinen gehen ist keine solche „Abweichung“, weil es eine langsame Anpassung ist und als solche Teil der Evolution).

    Das Problem ist nicht das Herumspielen am kulturellen Rahmen „Uhrzeit“. Das Problem sind die erzwungenen sprunghaften Umstellungen von Lebensgewohnheiten zweimal im Jahr. Das ist 1. unnatürlich und 2. einfach vermeidbar. Also lassen wir es doch einfach.

    @Dampier

    Könnte somit nicht auch die Zeitumstellung Verfassungs-/ Menschenrechtswidrig sein?

    Toller Gedankengang! Sollte man weiterverfolgen.

  143. @ Alisier:

    Nachtrag: ich wünsche mir ganz allgemein, dass Kommentatoren nicht wie Rumpelstilzchen herumgiften. Etwas Distanz, etwas Humor und einige grundlegende Höflichkeitsformen helfen ungemein, wenn man sich wirklich verständigen will.

    Gikt natürlich nicht für Dich – wie man an Deinen Kommentaren #139, 141 und 143 bestens sieht.

    @ alle:

    Ich finde es doch erstaunlich, wie hier angesichts des Umstandes, dass verschiedene negative Effekte der Zeitumstellung auf die Menschen (wenn auch nicht auf alle) klar nachgewiesen sind (siehe die im Verlauf verlinkten Studien), immer noch einige Abendsonnenfetischisten pro SZ argumentieren können. Selbst wenn es nur einer Minderheit schlechter geht: steht deren Recht auf körperliche Gesundheit nicht wesentlich höher, als das vermeintliche „Recht“ einiger Spasssfanatiker auf lange Abende im Biergarten?

  144. @gaius

    Ich war gestern sicher etwas ungehalten, aber der Gedanke, dass die Zeitumstellung evtl rechtlich nicht OK ist beschäftigt mich schon länger. Menschen mit festen Arbeitszeiten werden gezwungen, ihren Biorhythmus zu ändern. Aber auch alle anderen Menschen, die der „geltenden Uhr“ folgen müssen / wollen.
    Auch stellt sich mir die Frage, ob der mit der Weile als „Krankheit“ anerkannte Burnout nicht indirekt auch mit der Zeitumstellung zu tun haben könnte. Aber dazu gibt es keine belastbaren Fakten. Oder ich kenne sie einfach nur nicht.

  145. Also dieser Pro-Zeitpfuscherei-Artikel hat für mich das große Problem, tageslichttaugliche Aktivitäten als Optimum und erstrebenswert hinzustellen und Nacht/Dunkelheit mit Passivität und Dümpelei zu verbinden.

    Das mag ja für die Sonnenanbeter und Grillhähnchen zutreffen, aber was ist mit all den Dämmerungsaktiven und Nachteulen und Vampiren?

    Gerade im Sommer, ich denke nur an den letzten Höllenhorrorsonnensommer, hat die Nacht einen unschlagbaren Vorteil für Aktivitäten wie Sport.
    Am Tage bei wochenlang 35 Grad kann man da als hitzeempfindlicher Mitteleuropäer eigentlich so gut wie gar nix tun, außer was man muss!
    Gleißendes Tagelicht brauch ich jedenfalls für die alltermeisten Aktivitäten nicht.

    Mir ist das im Grunde schnuppe, hab auch keine Umstellungswehwehchen, sind mir zumindest noch keine aufgefallen.
    Grundsätzlich wäre ich jedoch dafür, der Zeit einfach ihren natürlichen Lauf zu lassen, da die Umstellung doch garantiert eh nur auf dem Mist irgendwelcher ausbeuterischen Kapitalisten gewachsen ist.

    ach so, noch was, auf die letzten Kommentare bezogen: Ich mache das ganz selbstverständlich auf natürliche Art, mit Längerwerden der Tage (was für ein Ausdruck als ob sie plötzlich mehr Stunden bekämen) früher aufzustehen.
    Das ist auch irgendwie (bio)logisch. Im Winter ist ja Energiesparen angesagt und da wird der Drang zu allen möglichen Aktivitäten eben auch heruntergefahren. Mit Licht und ohne Licht.
    Wie gesagt, die Kapitalisten sind die Übeltäter und haben sich das ausgedacht, um uns optimaler verwerten zu können! ^^

  146. Ich sehe es, ich gehöre hier zu einer Minderheit. Schade! Da kann ich nur hoffen, dass sich trotzdem so schnell nix ändert.
    @Zimtspinne u.a.: Es geht nicht um die Zeit im Hochsommer, da ist es in der Tat egal ob Sommerzeit oder nicht. Aber die langen Übergangszeiten von April bis Juni und von Mitte August bis Ende Oktober bringen soviel mehr Tageslichtstunden für einen Outdoormenschen wie mich, der ich bis abends 7 Uhr arbeiten muss. Aber ich sehe an den Beiträgen hier, das Gros hockt lieber drin,was sich auch deckt mit unserem Umsatz an Vit.D in der Apotheke( der ist nämlich in den letzten Jahren um ein paar 100% gestiegen ) und meinen Freunden in den USA, die alle ausnahmslos an einem Vit. D Mangel leiden, was mich gar nicht wundert, da sie sich kaum im Freien aufhalten. Schade finde ich es auch für die Kinder , denn ich bin sicher, es geht ihnen an Zeit draußen ab, sofern sie überhaupt noch nach draußen gehen….

    1. @Claudia Weber,

      Vitamin D Mangel hatte ich noch nicht auf dem Schirm.
      Ihre Argumente scheinen zunächst stichhaltig. Aber: Wenn der Umsatz an Vitamin D in den letzten Jahren um ein paar 100% gestiegen ist (Ihre Aussage), dann war die Zeitumstellung wohl kein Erfolg, diesen Vitamin D Mangel zu beseitigen. Oder sehe ich das falsch? Vielleicht gibt es für den Vitamin D Mangel andere Gründe?

      Was ich verstehen kann ist Ihre Argumentation, dass Sie bis 19:00 arbeiten müssen. Da ist es hier (also bei uns) jetzt fast dunkel (19:03). Sie können also den Frühling kaum genießen, weil Sie Abends im Dunkeln sitzen. Soweit verstanden.
      Geht dann aber am Morgen nichts?

      Viele Grüße
      Matthias

  147. Ich bin ja auch der Meinung, dass (gleißende) Helligkeit komplett überbewertet ist 🙂 .

    Gerade abends, wenn es im Sommer noch warm ist, finde ich die Dämmerung oder Dunkelheit total angenehm. Wenn man Urlaub in südlicheren Gefilden macht, wo es abends auch im Sommer früh dunkel wird, merkt man, wie schön das sein kann. Da kann man auch draußen im Dunkeln jeder Menge kulturellen Aktivitäten nachgehen, das bunte Leben auf den Straßen und in den Cafés genießen usw. Dazu muss es nicht hell sein – das wäre sogar geradezu störend für die Atmosphäre.

    Hier im Norden Deutschlands wird es im Sommer aufgrund der Sommerzeit erst gegen halb elf oder elf Uhr abends dunkel. Das finde ich eindeutig zu spät und die Sommerzeit komplett überflüssig, von den Problemen der Zeitumstellung mal ganz abgesehen, dazu wurden ja schon reichlich Argumente gebracht.

    Mein Fazit: Dunkelheit am Abend kann im Sommer total schön sein. Am Morgen hingegen, wenn man sich im Dunkeln aus dem Bett quälen muss, finde ich sie ziemlich schrecklich. Von mir aus sollte man es bei der normalen Zeit einfach belassen und die Sommerzeit ersatzlos streichen.

  148. Guter Punkt, Claudia Weber.
    Aber wäre es nicht sinnvoller, den Menschen bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeit etwas mehr Freiheiten zu lassen? Klar, wenn man beim Arbeiten an Öffnungszeiten gebunden ist, ist das eher illusorisch.

  149. @Dampler (#160) „Am interessantesten finde ich einen Aspekt, der hier genannt wurde: dass es nämlich aufs gleiche hinausliefe, wenn wir alle im Sommer eine Stunde früher aufstehen/Zur Arbeit gehen etc. würden.“
    Genau das Szenario habe ich als Einstieg in mein Sommerzeit-Kapitel in „Wake up!“ entworfen. Findet sich in der entsprechenden Leseprobe: https://www.peter-spork.de/93-0-Leseproben.html

  150. Ja na und, wo ist das Problem? Die meisten oder ziemlich viele haben eh Gleitzeitangebote in der Arbeit und es braucht daher überhaupt keine Regelung von oben.

    Die Schichtarbeiter und die mit festen unflexiblen Arbeitszeiten haben halt in diesem einem Punkt die A..karte. Dafür haben sie sicher anderswo Vorteile und Ausgleich.

    und nochmal: Weshalb sollte nur die Tageslichtzeit sinnvoll zu nutzen sein?
    Sogar in meiner Kleinstadt haben nahezu alle Lebensmittelmärkte bis 20 Uhr geöffnet, zwei sogar bis 22 Uhr.
    Ich weiß auch nciht, was ich anders mache als andere (die Spießer, die für alles Pläne und Regeln brauchen?) dass ich bisher in jeder Lebenssituation Wege gefunden habe, meinen Kühlschrank zu füllen oder sonstwas zu tun, was ich gerne tue.

  151. Beim Verfolgen dieser langen Diskussion kommt mir als Schichtdienstleistender so langsam der Verdacht, dass meine Zunft gar nicht so sehr der Verlierer unter den Biorhythmikern ist, sondern sogar eher der Gewinner: wir haben zwar keinerlei Rhythmus in unserem Leben, jedoch haben wir durch unsere Arbeits(un)rhythmen offensichtlich sehr viel mehr Gelegenheiten die Tage zu nutzen, als dies den regelmäßig Arbeitenden vergönnt scheint.
    Ich habe ja längst die Hoffnung aufgegeben, ein langes Rentendasein zu erleben, aber scheinbar kann ich mit meinem Schichtdienst im Hier und Jetzt sehr viel mehr mit den Tagen anfangen, als dies dem Rest der Menschen möglich ist. Und irgendwie bin ich sehr froh, nicht in solch engen Zeitkorsetts gefangen zu sein.

    Gruß vom
    Intensivpfleger

  152. Gedanken eines Nachtarbeiters:

    Zur Zeit bin ich beschäftigungslos, und bin gerade dabei langsam meinen … äh … Tagesrhythmus auf Tag umzustellen. Diskussionen um eine Sonderzeit, wie sie die so genannte Sommerzeit darstellt, finde ich zwar interessant, aber fast lachhaft. Bei mir war 15 Jahre lang Tag und Nacht vertauscht. Es gab Zeiten da bin ich noch längst nicht im Bett gewesen, wenn die Tagmenschen schon wieder aufgestanden sind. Freilich merke ich wie sehr der Körper das Licht braucht. Ich war oft den halben Vormittag noch wach um Licht zu sehen. Da ich mir nun die Zeit einteilen kann schlafe ich meisten 2x. So dass ich genug Schlaf habe und auch genug Licht (einen „normalen“ Rhythmus habe ich noch nicht). Wenn ich es schaffe mit dem ersten Bus an den Stadtrand zu fahren um dort auf einer Anhöhe den Sonnenaufgang zu sehen bin ich der glücklichste Mensch auf diesem Planeten (der Unterschied zu Sonnenaufgängen von früher: jetzt bin ich ausgeschlafen). Würde mich jemand fragen ob wir gerade Sommerzeit oder Normalzeit haben würde ich womöglich die Frage gar nicht verstehen 🙂

    Das Argument dass man die Sonnenstunden durch die Sommerzeit gleichmäßiger verteilt, scheint mir schlüssig. Auch die englische Bezeichnung Daylight Saving Time macht für mich Sinn.

    Zum Thema Biorhythmus kann ich nicht viel sagen, ausser dass man für sich selbst sehr wohl einen eigenen Rhythmus finden kann – wenn man alleine lebt ist das sicher einfacher. Wie weit ein solcher Rhythmus biologisch vorgegeben ist, und wie weit man ihn konditionieren kann ist sicher eine wichtige Fragestellung. Wenn ich mir vorstelle wie viele Leute in der Nacht arbeiten (unsere Gesellschaft würde innerhalb weniger Stunden kollabieren ohne diese Menschen), und wenn ich mir vorstelle wie viele Leute Wechseldienste haben (was ich mir noch viel schwieriger vorstelle), dann stelle ich immer wieder fest, dass das eigentliche Problem das Sozialleben ist, also der Umstand dass das Umfeld eben einen anderen Rhythmus hat. Aber das ist ein anderes, weitläufiges Thema.

    Eine Diskussion um eine Stunde ist für mich persönlich jedenfalls fast trivial (und ich nehme an auch für viele andere die ganz andere Lebensrhythmen haben).

  153. @zimtspinne

    Ich weiß auch nciht, was ich anders mache als andere (die Spießer, die für alles Pläne und Regeln brauchen?)

    Du bist einfach hipper drauf als diese Spießer, die etwa meinen ihr Vieh pünktlich versorgen zu müssen. Oder ihre Runde in der Altenpflege machen . Oder bei denen sein müssen, die aufgrund von Behinderungen geregelte Tagesabläufe brauchen. Oder auch hipper als alle anderen Spießer, die meinen, dass die Organisation von Gemeinschaften terminliche Rahmen erforderlich macht. Sind echt Spießer, die unflexiblen Diabetiker, die immer ihre Dosis anpassen müssen, weil sich das ganze Leben um eine Stunde verschiebt. Oder die Dementen, die die Orientierung verlieren.

    Ja, so toll bist Du, danke für die sachdienliche Information . . .

  154. @Matthias:
    Ich wollte damit andeuten, was ich aus der Diskussion sehe ist, dass es offensichtlich der Mehrheit egal ist, ob sie mehr Tageslicht haben oder nicht, also dass es ihnen insofern lieber ist die Winterzeit beizubehalten, da sie sich sowieso wenig draußen bewegen, denn es macht für sie keinen Unterschied. Für Menschen die gerne draußen sind wie ich, macht das eben einen großen Unterschied, denn ich habe morgens dann nicht genügend Zeit diese Stunde wieder rauszuholen…es ist einfach ein Unterschied ob ich mir dann morgens noch ne Stunde abzwacke, was ich dann in Hektik tue und dann sowieso nicht mache, als wenn mir abends mehr zusammenhängende Zeit bleibt.
    Was das Vit, D angeht,steht es plötzlich seit ein paar Jahren im Focus (in Amerika schon ein bisschen länger). Ich sage meistens den Kunden, geht doch lieber ein bisschen an die frische Luft anstatt die Pillen einzufahren ( obwohl es mir ja recht sein kann). Nach meiner Erfahrung sind es eben genau DIE , die sich wenig draußen bewegen. ( Vielleicht ist das nicht repräsentativ, aber ich beschäftige mich da schon ein paar Jahre damit) und ich , wie auch meine Freunde, die viel mit mir draußen sind haben alle keinen Mangel. Sie haben Recht, für die Leute, die die Zeit draußen nicht nutzen, macht es auch keinen Sinn. Und das liegt wohl am Zeitgeist….
    Für mich wäre eine durchgängige Sommerzeit kein Problem, auch mit der Umstellung habe ich kein Problem, aber ich sehe, dass ich da in der Minderheit bin…

  155. Vitamin D-Mangel ist eine Erfindung der NME-Industrie.
    Klingt jetzt nach einer VT, ist aber so. Im Sommer reichen 15 Minuten pro Tag an der Sonne, im Winter zehrt man von den Depots, die man vorher angesammelt hat. Eine extra Zufuhr ist in den seltensten Fällen notwendig (Säuglinge, Gebrechliche,…)
    Und wer dann noch glaubt, die Zeitumstellung fördere einen Mangel… – naja…

    @ noch’n Flo
    Ich bin auch etwas über deine Polemik enttäuscht.
    Du tust nix anderes, als eine vermeintliche Minderheit gegen eine andere auszuspielen. Allen recht manchen kann man es ohnehin nicht. Irgend jemand wird immer aufheulen, egal, was man macht.
    Ich wäre sehr traurig, wenn man mir meine lange hellen Abende zum Radfahren rauben würde, ginge aber nicht so weit, das dann den einbetonierten Spaßbremsen umhängen zu wollen.

  156. Hier noch ein weiterer Link zu Sommerzeitgegnern: initiative sonnenzeit.
    Die Argumentation klingt am Anfang möglicherwise etwas schräg, ist aber dennoch eine Perspektive, die hier noch nicht genannt wurde und die ich für bedenkenswert halte.

    Diese Überlegungen brachten mich dann auf eine Idee, die für Kommentatoren wie Claudia Weber interesant sein könnte. Sie argumentiert im wesentlichen mit ihrer Arbeitszeit, bzw. dem Feierabend, der ihr durch die Zeitumstellung nach Feierabend noch etwas Tageslicht beschert, als es ohne die Zeitumstellung der Fall wäre. So wie ich ihre Beiträge verstehe, scheint sie mehr oder weniger selbstständig zu sein, weil sie den ganzen Tag im Laden, bzw. Ihrer Apotheke stehen muss. Aufgrund der Argumentation im oben verlinkten Beitrag frage ich mich jetzt, ob da nicht irgend etwas in unserer Gesellschaft grundsätzlich falsch läuft, und diese Debatte um das für und wieder der Sommerzeit nur ein Symptom davon ist? – In diesem Fall wäre es das Arbeitsrecht und dadurch falsch gesetzte Anreize. In diesem Fall müssten durch das Arbeitsrecht die Arbeitszeiten so umgestaltet werden, das Leute wie Frau Weber auch früher Feierabend machen können ohne dabei einen nennenswerten Verdienstausfall erleiden zu müssen. Wie man das genau gestalten müsste und was dabei sonst noch zu berücksichtigen wäre, weis ich zwar nicht, da ich nie Selbstständig beschäftigt war und folglich auch keine praktische Erfahrung damit habe.
    .
    Ich hab auch mal was von einer Initiative gelesen, die versucht hat, auf EU-Ebene für eine Abschaffung der Sommerzeit zu intervenieren. Weis aber nicht, was daraus wurde.

    Dann noch ein Fundstück: Parteitagsbeschluss: CDU votiert für Abschaffung der Sommerzeit – seit dem scheint sich da aber nicht mehr viel bewegt zu haben, denn der Beschluss ist von 2014. Oder weis da jemand mehr?

  157. @gaius:

    Jede Abweichung davon bringt unseren Körper durcheinander – und wir können die Folgen nicht einschätzen. Schon zur Risikovermeidung sollte man so etwas nur mit wirklich guten Gründen tun. (Und nein, auf zwei Beinen gehen ist keine solche “Abweichung”, weil es eine langsame Anpassung ist und als solche Teil der Evolution).

    Risikovermeidung. Ja, das scheint wohl das vordringlichste Pronblem unserer Zeit zu sein.
    Aber klar, die Sommerzeit-Umstellung passierte zu schnell. Wie nur soll ein menschlicher Organismus damit klarkommen?
    @Noch’n Flo:

    Selbst wenn es nur einer Minderheit schlechter geht: steht deren Recht auf körperliche Gesundheit nicht wesentlich höher, als das vermeintliche “Recht” einiger Spasssfanatiker auf lange Abende im Biergarten?

    Ja, verstanden. Deine Kinder streiken, wenn es um 8.00 Uhr noch hell ist. Warum bringst du sie dann nicht einfach um 9.00 ins Bett. Oder später? Funktioniert in südlichen Ländern auch ganz gut.
    Vielleicht solltest du was Schlafenszeiten angeht, nicht mehr ganz so deutsch sein.

  158. @Claudia Weber:

    Aber ich sehe an den Beiträgen hier, das Gros hockt lieber drin,was sich auch deckt mit unserem Umsatz an Vit.D in der Apotheke( der ist nämlich in den letzten Jahren um ein paar 100% gestiegen ) und meinen Freunden in den USA, die alle ausnahmslos an einem Vit. D Mangel leiden, was mich gar nicht wundert, da sie sich kaum im Freien aufhalten. Schade finde ich es auch für die Kinder , denn ich bin sicher, es geht ihnen an Zeit draußen ab, sofern sie überhaupt noch nach draußen gehen….

    Wenn Du so viel draußen bist, sollten Dir die anderen Menschen aber auffallen, die draußen sind.

    @jolietjake:

    Vielleicht solltest du was Schlafenszeiten angeht, nicht mehr ganz so deutsch sein.

    Wahrscheinlich liegt das an der zu deutschen Schulpflicht in der Schweiz, dass er seine Kinder ausgeschlafen haben möchte. Aber das ist nur geraten. Vermutlich gehen die einfach nie raus und wollen deshalb die Zeitumstellung nicht mehr.

    Spannend, wie oben Claudia, die im Gesundheitssektor arbeitet, Argumente aus Pflegeberufen ignoriert. Die gehen einfach alle zu wenig raus. Und stellen sich an.

  159. @Dietmar: hm ganz verstehe ich deine Kritik nicht. Was sind denn die Argumente aus Pflegeberufen??? Weiter oben schreibt „Intensivpfleger“:
    „Beim Verfolgen dieser langen Diskussion kommt mir als Schichtdienstleistender so langsam der Verdacht, dass meine Zunft gar nicht so sehr der Verlierer unter den Biorhythmikern ist, sondern sogar eher der Gewinner: wir haben zwar keinerlei Rhythmus in unserem Leben, jedoch haben wir durch unsere Arbeits(un)rhythmen offensichtlich sehr viel mehr Gelegenheiten die Tage zu nutzen, als dies den regelmäßig Arbeitenden vergönnt scheint.
    Ich habe ja längst die Hoffnung aufgegeben, ein langes Rentendasein zu erleben, aber scheinbar kann ich mit meinem Schichtdienst im Hier und Jetzt sehr viel mehr mit den Tagen anfangen, als dies dem Rest der Menschen möglich ist. Und irgendwie bin ich sehr froh, nicht in solch engen Zeitkorsetts gefangen zu sein.“

    Das Anpassen der Diabetikerdosis, naja das halte ich jetzt auch nicht für ein Riesenproblem, da dürften sie ja gar keine Reisen unternehmen. Was die Altenpflege betrifft, werde ich mich gleich morgen mal erkundigen wie problematisch das ist.

    „Wenn Du so viel draußen bist, sollten Dir die anderen Menschen aber auffallen, die draußen sind.“
    Ja DIE fallen mir auf, aber das sind eben nicht sooo viele und von denen rede ich nicht. Es fällt mir auf, dass die Schwimmbäder (abgesehen von den Hitzetagen) leerer sind als früher, dass die Spielplätze leerer sind als früher, dass man kaum noch Kinder auf Bolzplätzen sieht,dass bei nicht ganz optimalem Wetter sowieso kaum jemand draußen ist…..
    Zudem habe ich ja ein gewisses Verständnis für Leute die Probleme mit der Umstellung haben,obwohl ich es nicht nachempfinden kann, da man sich doch gut darauf einstellen kann. Was sonstige Prozesse, die die Umstellung mit sich bringt angeht sehe ich die Nachteile auch ein, aber ich würde dann halt für eine Sommerzeit plädieren. Ich verstehe die Argumente für eine ständige Winterzeit irgendwie nicht ganz. Die sind mir nicht schlüssig, denn ich glaube eigentlich, dass die wenigsten am Morgen noch früher aufwachen wollen, weil es eben früher hell ist. Für meine Freundin ist das z.B. ein Problem und nicht die abendliche Helligkeit.

    Dass man bestimmte Arbeitsprozesse und auch die Schule für Jugendliche besser an den Tag anpassen sollte halte ich unabhängig von Sommer/Winterzeit.
    Fest steht für mich, das Licht wichtig ist für die Psyche des Menschen und für die Gesundheit. Dazu muss ich rausgehen und ich sehe dazu mit der Sommerzeit einfach mehr Möglichkeiten. Ob diese genutzt werden oder nicht dafür hat man sowieso keinen Einfluss, das muss dann jeder selber wissen.

  160. Warum wird eigentlich so oft so unhinterfragt davon ausgegangen, dass lange Helligkeit am Abend nur positiv ist? Muss es wirklich im Sommer abends bis halb elf oder elf Uhr hell sein? Mal ehrlich: Wer macht denn um diese Zeit noch sein Sportprogramm (draußen) und hatte in den Stunden vorher keine Chance das zu tun?

    Und das „Argument“, dass man mit der Sommerzeit besser länger im Biergarten sitzen kann, finde ich ehrlich gesagt auch etwas putzig. Nach meinem Empfinden ist es viel gemütlicher, in der Dämmerung oder im Dunkeln in einem Café oder Biergarten oder was auch immer zu sitzen. Ist doch in den südlicheren Ländern, wo die Sonne viel früher untergeht, auch so. Dort ist es normal, dass die abendlichen sozialen Aktivitäten im Dunkeln stattfinden und die sind oft eher sehr viel umfangreicher als bei uns.

    Dunkelheit hat auch ihre Vorteile – und das nicht nur für Grufties und Hobby-Astronomen 😉 .

  161. Okay, wenn überspitzte Formulierungen für einige hier gleich Polemik darstellen, formuliere ich es mal so:

    Die Zeitumstellung bedeutet für eine gewisse Minderheit gewisse gesundheitliche Nachteile – da sind wir uns doch inzwischen einig oder?

    Nun wäre abzuwägen, ob die Nachteile, die andere Personen (unabhängig von deren Anzahl) mit der Abschaffung der SZ erleiden würden (kann abends nicht mehr so lange joggen, in den Biergarten gehen, mit den Kindern draussen spielen etc.), schwerer wiegen.

    Und in diesem Vergleich muss ich eindeutig konstatieren: gesundheitliche Beeinträchtigungen – egal wie wenige Menschen sie betreffen – dürfen niemals der Preis dafür sein, dass eine andere Gruppe in der Gesellschaft (und sei sie noch so gross) Vorteile bei der Freizeitgestaltung hat.

  162. @ jolietjake:

    Es ist schon interessant, was Du alles so über Muddi und mich raushaust, ohne uns zu kennen.

    Deine Kinder streiken, wenn es um 8.00 Uhr noch hell ist. Warum bringst du sie dann nicht einfach um 9.00 ins Bett. Oder später? Funktioniert in südlichen Ländern auch ganz gut.

    Aha, unser gerade mal 4jähriger soll also um 21 Uhr ins Bett? Ich bezweifle sehr, dass das selbst in „südlichen Ländern“ (welche auch immer das sein sollen – aus deutscher Sicht liegt die Schweiz ebenfalls im Süden) so gehandhabt wird.

    Vielleicht solltest du was Schlafenszeiten angeht, nicht mehr ganz so deutsch sein.

    Vielleicht solltest Du, was die Schlafenszeiten angeht, mal ein wenig realistischer sein.

    Nicht die Kinder “stellen sich sich an”, sondern die Helikopter-Eltern.

    Komisch, Muddi und ich sind das genaue Gegenteil von Heli-Eltern und stellen uns trotzdem an…

    @ Dietmar:

    Wahrscheinlich liegt das an der zu deutschen Schulpflicht in der Schweiz, dass er seine Kinder ausgeschlafen haben möchte.

    Hast Du Kinder? Möchtest Du nicht, dass die morgens ausgeschlafen sind?

    Aber das ist nur geraten. Vermutlich gehen die einfach nie raus und wollen deshalb die Zeitumstellung nicht mehr.

    Schliess nicht von Dir auf andere.

  163. @ noch’n Flo

    gesundheitliche Beeinträchtigungen – egal wie wenige Menschen sie betreffen – dürfen niemals der Preis dafür sein, dass eine andere Gruppe in der Gesellschaft (und sei sie noch so gross) Vorteile bei der Freizeitgestaltung hat.

    Auch dann nicht, wenn sich mittels der Freizeitgestaltung gesundheitliche Beeinträchtigungen vermeiden ließen? Was, wenn sogar die Anzahl der durch die Zeitumstellung gesundheitlich Beeinträchtigten durch die Zeitumstellung längerfristig reduziert würde, es insgesamt weniger Diabetiker und Demente gäbe?

    Müssen wir in der Freizeit auf unser Motorrad, auf unser Auto und auf den Flug in den Urlaub verzichten, weil einige unter dem Lärm und den Abgasen gesundheitlich leiden? Machst Du das? Wenn nein, warum nicht?

    Deine Ansicht klingt mir etwas überspitzt und zu radikal formuliert, zu polemisch. Eine wünschenswerte Gesellschaft sieht in meinen Augen anders aus, sie solte mehr auf Ausgleich und auf Freiheit hin ausgerichtet sein.

  164. @Claudia: Auf Dich antworte ich noch. Aber erst später: Jetzt gehen wir raus. Denn es ist ja weniger los als früher und wir haben die Stadt für uns allein…

    (Stichwort Pflege u. Diabetes: Da kenne ich als mittelbar Betroffener aus.)

  165. Ich habe übrigens gar nicht den Eindruck, dass heutzutage draußen weniger los ist als früher. Eher ganz im Gegenteil.

    Nach meinem Eindruck hat zumindest hier in Hamburg in den letzten ca. 20 Jahren sowohl der Anteil an Freizeitsportlern eher zugenommen (mit teilweise fast schon „Stau“ auf beliebten Joggingstrecken) als auch die Anzahl an Cafés, Kneipen und Restaurants, bei denen man draußen sitzen kann.
    Das wird nicht nur angeboten, sondern auch fleißig genutzt, was teilweise so weit geht, dass man sogar bei relativer Kälte und eher schlechtem Wetter trotzdem z.B. unter einer Markise (teilweise sogar neben einem dieser Heizpilze) draußen sitzt und sich in eine bereitgelegte Wolldecke einwickelt. All das, nur um draußen statt drinnen sitzen zu können.

    Und warum das ein Argument für oder gegen die Sommerzeit sein soll, erschließt sich mir jedenfalls nicht.

  166. @ Joker:

    Auch dann nicht, wenn sich mittels der Freizeitgestaltung gesundheitliche Beeinträchtigungen vermeiden ließen? Was, wenn sogar die Anzahl der durch die Zeitumstellung gesundheitlich Beeinträchtigten durch die Zeitumstellung längerfristig reduziert würde, es insgesamt weniger Diabetiker und Demente gäbe?

    Wenn Du dafür eine (oder besser mehrere) Studien parat hast: immer her damit. Ansonsten bleibe ich bei meiner Argumentation.

    Was machen diese Menschen denn dann eigentlich im Winter? Im Sommer jeden Tag stundenlang trainieren und im Winter mangels Sonnenlicht gar nicht mehr ist jedenfalls auch nicht gesund.

    @ Dietmar:

    Ich versuchte die Einwände gegen Deine Position zu ironisieren.

    Dann solltest Du vielleicht das nächste Mal Ironie-Tags setzen.

  167. Hm. Erstaunlich, welche Kommentarlawinen das Thema „Zeitumstellung“ doch immer wieder auslösen kann.

    Ich glaube, das liegt daran, dass es eben doch immer wieder die eigenen Befindlichkeiten sind, die hinter den Pro- und Kontraargumenten stehen. Denn ob einen die Zeitumstellung stört oder nicht, hängt natürlich schlichtweg mit den eigenen Lebensumständen und der Fähigkeit des eigenen Körpers, die Umstellung zu bewältigen, zusammen.

    Wie ich weit oben schon erwähnt habe, gehöre ich zur Fraktion „Kontra Zeitumstellung“, wobei ich, um Florians Frage aus dem Artikel zu beantworten, stattdessen lieber einfach bei der Ursprungs- also Winterzeit bleiben würde. Als ich klein war, gab es auch keine Sommerzeit und ich habe das in der Rückschau nie als „Mangel“ empfunden.

    Da ich dreifache Mutter und im Bildungsbereich tätig bin, möchte ich zum Thema „Zeitumstellung und Kinder noch etwas beitragen:

    Die Kommentatoren, die im Bezug auf Kinder immer wieder fordern, man möge doch einfach „lockerer“ sein, so wie im Süden, bzw. was denn dann die armen Schweden etc. täten, bei denen sei es ja noch schlimmer mit der allabendlichen Helligkeit usw., möchte ich höflich darauf hinweisen, dass die genannten Länder genau aus selbigen Gründen ihre Schulzeiten völlig anders legen als hier in D. Würde bei uns die Schule um neun beginnen, bzw. hätten wir im Sommer nicht 6 Wochen, sondern mehrere Monate frei etc. (gerne kann sich jeder selbst über die unterschiedlichen Regelungen informieren), dann sähe ich ebenfalls weniger Probleme. Aber das ist eben nicht der Fall. Bei uns beginnt die Schule spätestens um acht, in vielen Fällen auch bis zu eine halbe Stunde früher. Wir haben (hier in Bayern) erst Anfang August Sommerferien.

    Fazit: Ich kann ein sechs Jahre altes Kind, das i.d.R. (auch dafür gibts Studien) ca. 11 Std. Schlaf benötigt, das aber um viertel nach sieben morgens aus dem Haus muss, also ca. um 6:30 aufsteht, NICHT erst um 21 Uhr ins Bett schicken. (Und jeder, der Kinder hat, wird auch bestätigen, dass zwischen der Ansage „Schlafenszeit“ und dem tatsächlichen Einschlafzeitpunkt des Kindes durchaus ca. 45 – 75 Min. liegen)

    Ich muss hier nicht groß weiterrechnen, das kann gerne jeder selber tun. Es ist Sommers eh schon schwer, Kinder rechtzeitig ins Bett zu bekommen. Die Sommerzeit macht das nicht leichter.

    Der andere Punkt, den viele scheinbar nicht nachvollziehen können, ist, dass das Umstellen selber für viele Kinder eine Quälerei ist. Viele Kinder haben eine ganz hervorragend funktionierende innere Uhr, die bei regelmäßigen Schlafenszeiten dazu führt, dass sie tatsächlich zur passenden Zeit anfangen zu gähnen und müde werden. Viele Kinder schlafen aber auch nur dann wirklich gut ein, wenn sie diese Müdigkeit spüren. Muss ich mein Kind nun (aufgrund der erwähnten äußeren Umstände) plötzlich eine Stunde früher ins Bett stecken, gerät dieses wunderbare, Eltern und Kinder in vieler Hinsicht entlastende Konstrukt aus seinem Takt. Die Kinder brauchen etwa 1-2 Wochen, um wieder in ihren neuen Rhythmus zu finden und in dieser Zeit sind nicht nur sie selbst, sondern auch die Eltern massiv belastet. Jeder, der schon mal mehrere Stunden lang versucht hat, ein noch zu waches Kind zum Schlafen zu bewegen, wird das bestätigen können.
    Für die Eltern bedeutet das eine Doppelbelastung, denn sie müssen ja nicht nur ihre eigene innere Umstellung aushalten, sondern auch noch die ihrer Kinder.

    Dass meine Ausführungen weder für alle Eltern, noch für alle Kinder gelten, ist hoffentlich selbstverständlich. Dass sie jedoch für viele Familien real sind, sehe ich in meinem Job, in meinem Freundeskreis und kann auch jeder gerne in entsprechenden Foren nachlesen.

    Ich gebe jedoch ein Argument zu bedenken, das schon mehrmals angeführt wurde: Warum sollen wir etwas beibehalten, das vielleicht einem Teil der Menschen ein nettes „Zuckerl“ beschert, dafür aber einem anderen Teil der Menschen massive Schwierigkeiten bereitet?
    Aus dem selben Grund wurde das Rauchen in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten verboten. Warum sollte das nicht auch mit der Zeitumstellung gehen?

  168. @ noch’n Flo
    Diese „anderen Menschen“ (ich, z.B.) sitzen im Winter am Ergometer und freuen sich tierisch auf die hoffentlich bald wieder länger werdenden Tage, flüchten 1-2 Mal pro Winter in den Süden, um dort Rad zu fahren (und Vitamin D zu tanken).
    Zugegeben, wir sind genauso eine Minderheit, aber eine, die darunter leiden würde, wenn es die Sommerzeit nicht mehr gäbe.
    Ich fahre keine 15.000km/Jahr mehr, wie früher, aber genieße es donnoch, oft und lange draußen zu fahren. Weekend Warrior sein mit 7-stündigen Ausfahrten kann ich mir als Vater auch nicht (oft) leisten. Daher sind die lange hellen Abende unter der Woche umso wertvoller für mich.

  169. @noch’n Flo:

    Dann solltest Du vielleicht das nächste Mal Ironie-Tags setzen.

    Wahlweise liest Du im Zusammenhang statt blind um Dich zu ballern.

    @TinaHH hat etwas geschrieben, das meine Antwort an Claudia überflüssig macht, weil ich mich Tina, mal wieder, nur anschliessen (sz ist kaputt) kann.

    Wenn ReinerO nicht sieht, dass Joker herbei phantasiert, kann ich auch nichts machen.

    Also: Schönen Abend in die Runde.

  170. @ RainerO:

    Diese “anderen Menschen” (ich, z.B.) sitzen im Winter am Ergometer und freuen sich tierisch auf die hoffentlich bald wieder länger werdenden Tage, flüchten 1-2 Mal pro Winter in den Süden, um dort Rad zu fahren (und Vitamin D zu tanken).
    Zugegeben, wir sind genauso eine Minderheit, aber eine, die darunter leiden würde, wenn es die Sommerzeit nicht mehr gäbe.

    Ihr habt aber die Alternative, gäbe es die SZ nicht mehr, weiterhin auf dem Ergometer zu trainieren. Die SZ-Benachteiligten haben keine vergleichbare Alternative.

    @ Dietmar:

    Wahlweise liest Du im Zusammenhang statt blind um Dich zu ballern.

    Habe ich. War trotzdem nicht als Ironie erkennbar.

  171. @ noch’n Flo
    Bist du schon mal 2 Stunden auf einem Ergometer gesessen (und das 3-4 mal/Woche)… 😉
    Ok, ich gebe ja zu, dass das ein Luxusproblem ist, dem man auch ausweichen könnte. Ich wurde ja nicht mit vorgehaltener Pistole dazu gezwungen, Rad zu fahren.
    Trotzdem wehre ich mich gegen die moralische Keule, die mir unterstellt, dass andere Menschen darunter leiden, weil ich am Abend Rad fahren will. Dieses gegeneinander Ausspielen kann man bis zum Erbrechen weiter treiben und es endet nicht selten damit, dass es wohl am besten wäre, würde die Menschheit ganz verschwinden.
    Werde ich als Nichtraucher dann auch noch mit Rauchern verglichen, werde ich grantig.
    Und natürlich bin ich egoistisch, wenn ich Vorteile für mich beibehalten will. Ich bin nicht so scheinheilig, mit Vorteilen für die Allgemeinheit zu argumentieren, weil ich mich körperlich fit halte. Ich mache das in erster Linie für mich und nicht, um dem Staat Kosten zu ersparen.
    Wie schon gesagt wurde: Es gibt viele Argumente gegen die SZ und viele dafür, es gilt abzuwägen, was mehr Gewicht hat.

  172. Jetzt schreibe ich noch ein letztes Mal, dann reicht’s mal wieder 🙂
    @noch’n Flo:
    Der obige Kommentar kann nur von jemandem kommen, der keine Freude an Outdoor Aktivitäten hat: ein Ergometer Indoor kann niemals eine Alternative für eine Radrunde Outdoor sein …..in gar keiner Hinsicht…..aber egal, das ist nun mal so.

    Ich akzeptiere ja eure Argumente, vor allem die mit den Kindern, ich kann sie nur so gar nicht nachempfinden. Ich weiß nicht wie ich meine 3 Kinder im Altersabstand von 2 Jahren großgekriegt habe ohne je diese Probleme bemerkt zu haben. Auch bei meinem Enkel 3 habe ich das Problem nicht mitgekriegt bis jetzt, der fällt abends ins Bett wie nix, wenn ich vorher mit ihm über den Spielplatz getobt bin und er ausgepowert ist, mal sehen wie das nächste Woche wieder wird.

  173. Ich habe nicht alle Kommentare durchgelesen. Möchte aber kurz was zum Biorhythmus anmerken, der bei einigen anscheinend bei zwei mal einer Stunde Zeitverschiebung durcheinander kommt.
    Gehen diese Menschen denn auch jeden Tag (auch am Wochenende) genau zur gleichen Zeit in’s Bett und stehen auch zur gleichen Zeit auf? Ich kann mir eine Störung des Biorhythmus nur erklären, wenn man die Schlafenszeit tatsächlich JEDEN Tag auf ein paar Minuten genau einhält. Doch kenne ich niemand, der das tut.
    Also hält jemand wirklich seine Schlafenszeit so genau ein? Alle Menschen die ich kenne, ändern ihre Schlafenszeit jedes Wochenende. Also wo soll die Zeitumstellung ein Problem sein?
    Und wie sicherlich jeder der vielen vielen Schichtarbeiter kann ich es mir nicht wirklich vorstellen, dass zwei mal im Jahr die Schlafenszeit um eine Stunde zu verschieben, eine Beeinträchtigung des Biorhythmus oder sonstige unangenehme Folgen haben kann.

  174. @noch’n Flo:

    Aha, unser gerade mal 4jähriger soll also um 21 Uhr ins Bett? Ich bezweifle sehr, dass das selbst in “südlichen Ländern” (welche auch immer das sein sollen – aus deutscher Sicht liegt die Schweiz ebenfalls im Süden) so gehandhabt wird.

    Ich meinte Mittelmeeranrainer, speziell Italien. Jedenfalls weiß ich, wie es da gehandhabt wird. Nämlich sehr lax.
    Man isst in den Sommermonaten (und überhaupt) nicht um 18.00 und schickt die Kinder um 20.00 ins Bett, egal wie hell oder warm es ist. Im Gegenteil.
    Cena, also das Abendessen, gibt’s frühestens um 8. Vorher ist es sowieso zu warm. Man passt sich eben den Umständen an. Bis dahin spielen die Kinder.
    Was ich sagen will: Ich sehe absolut keinen Grund, warum ein 4-jähriges Kind nicht um 21.00 Uhr ins Bett gehen kann wenn es vorher draußen noch hell ist.

    Aber entschuldige, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Selbstverständlich kenne ich dich oder Muddi nicht persönlich und erlaube mir auch keine Einschätzung eurer Erziehung.

    Ich kann lediglich diese rigide Einhaltung von Uhrzeiten nicht nachvollziehen.

  175. @Michael Seidel:
    Ja, es gibt Menschen (wie mich), die jeden Tag – auch am Wochenende – zur selben Zeit aufstehen. Warum? Weil das Einhalten des fixen Rhythmuses die einzige Möglichkeit ist, nicht in einen mit 27h oder noch mehr zurückzufallen. Die Zeitumstellung wäre für mich 2mal im Jahr eine extreme körperliche Belastung, die sich bis weit in die zweite Arbeitswoche danach hineinzieht. „Wäre“, weil ich die Stunde auf 5-10 Minuten pro Tag für 1-2 Wochen hinausziehe. So ist es gerade erträglich, ein unnötiger organisatorischer Aufwand und alles nur, damit andere mir meine Morgenstunden, in denen ich üblicherweise meinen Sport mache, klauen können.
    Gibt’s wirklich Leute, die Abends noch die Muße dazu haben? Frag ich mal genauso ignorant wie Abendsportler über Frühsport hier reden …

    Und nein, Jetlag bei Reisen ist kein Argument für die Zeitumstellung. Erstens hat der Reisende sich freiwillig dafür entschieden und zweitens kann man mit Schlaftrhythmusproblemen damit recht gut umgehen, indem man einfach einen Tag durchmacht und danach zur richtigen Zeit aufsteht. An Arbeitstagen ist das nicht praktikabel.

  176. @noch’n Flo: Da hast Du wohl #174 nicht gelesen. Musst Du ja auch nicht.

    @Claudia: Ist angekommen: Es gehen alle zu wenig raus, sitzen nicht auf dem Fahrrad und haben deshalb Probleme mit der Umstellung, die Du als energiebündelige Powerfrau nicht hast. Da Deine Anekdoten als Beleg herhalten sollen, stelle ich mal meine dagegen:

    Drei meiner engsten Familienangehörigen arbeiten oder arbeiteten in Pflegeberufen, zwei davon im Schichtdienst bzw. Nachtdienst. Vor ein paar Jahren ist eine meiner Schwestern an einem Hirntumor verstorben. Es deutet einiges darauf hin, dass Schicht-/Nachtdienst das Krebsrisiko erhöht. Insbesondere wenn die Uhr vor gestellt wird, gibt es bei manchen Pflegern wie Patienten Schwierigkeiten. (Der Einwand mit den kurzzeitigen natürlichen Schwankungen funktioniert nicht, weil man das in Folgenächten wieder ausgleicht.)

    Stichwort Diabetes:

    Das Anpassen der Diabetikerdosis, naja das halte ich jetzt auch nicht für ein Riesenproblem, da dürften sie ja gar keine Reisen unternehmen

    Deine schulterzuckende Flapsigkeit präsentiert ein albernes Strohmann-Argument. Wieso dürften (!) an Diabetes Erkrankte gar keine (!) Reisen unternehmen? Natürlich dürfen sie das. Der medizinisch-technische Fortschritt macht die Handhabung auch leichter als früher, aber zu Hyper- oder Hypoglykämie kann es trotzdem kommen, den Blutzuckerspiegel in der Toleranz zu halten ist schwierig, die Folgen bedrohlich. Sport, Ferienreisen u.s.w. sind wichtig, Zeitumstellung nicht. Sie verursacht aber wochenlange Anpassungsprobleme. Heute müssen wir ja nicht mehr bis jeder Korrektur zur Spritze greifen, das konnte gerade in der Umstellungszeit gerne mal zehn mal am Tag sein, dass wir mit Norvorapid am Kind herumstechen mussten. Völlig unnötig! Jetzt drohen aber nach wie vor Folgeschäden.

    Dein „Reiseargument“ ist genauso haltlos wie das der Raucher, man könne Krebs auch als Nichtraucher bekommen und Helmut Schmidt sei alt geworden. Aber wenn Du solche Sprüche für Argumentation hältst, habe ich mir grade vergeblich Mühe gegeben.

    (Ich fuhr übrigens jährlich ca. 12.000 km Rad. Den Rückweg von der Arbeit im Dunkeln, trotz Zeitumstellung. Das geht tatsächlich! Nach Ostern fange ich damit wieder an; ging im letzten Jahr nicht.)

  177. @allexBlume u.a.
    Volle Zustimmung, auch wenn es mir persönlich egal ist, ob nun die Zeit umgestellt wird oder nicht, sehe ich die Argumente eindeutig auf Seiten der Contras. Von Seiten der Pros kam bisher nur „ich finds aber gut weil ich das und das machen kann“, was für mich noch nie ein Argument war. Insofern weg mit der Sommerzeit (gern mal nur zum Testen) und dann sehen wir mal wie sich die Argumente verändern (oder nicht).

  178. Tja, wenn ich mir die abgelaufene Diskussion durch den Kopf gehen lasse, fällt mir folgendes auf:

    Viele fordern die Abschaffung der Sommerzeit und in Folge davon eine einheitliche und ganzjährliche Zeitzonenregelung. Nur wenige wollen den Status quo beibehalten. Nur haben einige Kommentatoren dafür plädiert, Deutschland auf Sommerzeit (alias UTC+2) zu fahren, andere wie etwa Buchautor Peter Spork sind dagegen der Meinung, dadurch die Schlaflosigkeit massiv zu fördern. Eine Zeitzone UTC+2 würde natürlich den angenommenen Zeitraum schwerster Beeinträchtigungen von 7 Monaten pro Jahr auf maximale 12 erhöhen (und vielleicht nach russischem Vorbild zu mehr Depressionen führen).

    Da prallen also zwei völlig unvereinbare Positionen aufeinander. Das untermauert nun sehr schön meine Argumentation. Wenn man das Hin- und Herstellen zwischen UTC+1 und UTC+2 abschafft, werden einige Menschen immer unzufrieden sein. Entweder wird der späte winterliche Sonnenaufgang, die depressiven Phasen und der verstärkte Schlafmangel beklagt oder eben die fehlenden hellen Sommerabende. Da sich da ohnehin kein Kompromiss und folglich keine Mehrheit wird finden lassen, werden wir geradezu zwangsläufig bei der jetzigen Regelung bleiben. Findet euch am besten damit ab.

    Achtung, ab hier Sarkasmus-Modus!

    Wenn wir nicht mehr im Frühjahr und im Herbst die Uhren umstellen, worüber wolltet ihr euch denn dann noch aufregen? 😉

  179. Unter Linux kann man sich mit zdump -v anschauen, zu welchen Zeiten die Umstellung in welchen Ländern eingeführt oder abgeschafft wurde. In Deutschland z.B. 1916 bis 1918 und 1940 bis 1949. Nach Kriegsende wurde sie dann wieder abgeschafft, als sichtbares Zeichen des Friedens.

  180. Ich selbst erlebe jedes Mal bei der Umstellerei einen Mini-Jetlag. Das ist aber nur der Fall, wenn uns eine Stunde gelaut wird, also bei der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit. Nun das mag daran liegen, dass ich eigentlich eine Eule bin und somit mein schon eh zu frühes Aufstehen nochmal um eine Stunde nach vorne geschoben wird.

    Aus energietechnischer Sicht ist es natürlich inzwischen total absurd die Umstellung durchzuführen. Auch aus logistischer Sicht wäre eine Abschaffung sicherlich Geld wert:
    Bei Tieren müssen immer die Fütterungs- und Melkzeiten tagelang angepasst werden. Bei Geburten werden A und B Stunden eingeführt. Die Fahrpläne müssen angeglichen werden, bzw. fährt eine Stunde lang gar kein Zug.
    Deutschland könnte zwar theoretisch alleine darüber entscheiden, aber wir sind ja stark mit der Wirtschaft in ganz Europa verknüpft und von Polen bis nach Spanien exisitert unsere Zeitzone. So, dass diese Länder bei einer Abschaffung ebenfalls mitziehen müssten.

    Demzufolge werden die Beharrungskräfte wohl bei der aktuellen Regelung bleiben. Ob tatsächlich mehr Europäer für oder gegen die Umstellung sind, weiß ich nicht.

    Meine Empfehlung als neue Einheitszeit: nur eine halbe Stunde, also UTC+1,5, da hat dann jeder was davon.

  181. Heise hat heute übrigens auch einen Artikel zum Thema Zeitumstellung:

    https://www.heise.de/newsticker/meldung/Umfrage-Mehrheit-gegen-Zeitumstellung-waechst-3145245.html

    „Zu jeder Zeitumstellung zeigen Umfragen, dass eine Mehrheit in Deutschland eigentlich dagegen ist – und diese Ablehnung in der Bevölkerung wächst. Das untermauert eine neue repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit mit 1001 Befragten. 74 Prozent der Bevölkerung halten die Zeitumstellung demnach für überflüssig. 2013 sagten dies nur 69 Prozent. Frauen sind demzufolge mit 80 Prozent eher gegen die Sommerzeit als Männer mit 68 Prozent.“

    (Ausnahmsweise mal ein längeres Zitat. Ich hätte das jetzt nicht besser mit eigenen Worten zusammenfassen können… 😉 )

    Interessant finde ich auch die dort verlinkten Aussagen (DAK) zu den gesundheitlichen Problemen, die nach der Zeitumstellung bei letztlich doch ganz schön vielen Menschen auftreten. Sind also nicht einfach eingebildete Wehwehchen von Hypersensiblen.

  182. Mir kommt dieses Minijetlagsyndrom ganz schön überzogen vor. Wer hat nicht mindestens +-30min Toleranz beim zu Bett gehen? Stellt sich hier wirklich jemand den Wecker damit er/sie immer auf den Punkt zur selben Zeit die Decke drüber ziehen kann?

  183. …ganz schön überzogen…

    Als die Sommerzeit Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts wieder eingeführt wurde, hatte ich noch einen jugendlichen Körper, der eine ganze Menge einfach so wegstecken konnte.

    Inzwischen bin ich über 50 und die Sache sieht ein bisschen anders aus. Im Lauf der Jahre wurden die Auswirkungen der Zeitumstellung immer deutlicher zu spüren. So lange man jung ist, merkt man das vielleicht noch nicht so, und dann ist es von Mensch zu Mensch sicherlich auch noch sehr unterschiedlich. Wenn einige Kommentatoren die Auswirkungen der Zeitumstellung SEHR deutlich spüren und das hier äußern, ist es schon unangebracht, das als überzogen zu bezeichnen, nur weil man selber es vielleicht (noch) nicht so deutlich spürt.

  184. Danke an Findelkind für den Hinweis. Ich dachte nämlich auch, dass ich die Einführung der Sommerzeit Ende der Siebziger als Kind miterlebt habe (bin Jahrgang 1971). Die Sommerzeit gibt es also keineswegs „seit 100 Jahren“, auch wenn sie es sie in den letzten 100 Jahren immer mal wieder gab.

    In Russland wurde das Experiment der dauerhaften Sommerzeit übrigens 2014 beendet, seither gilt dort wieder die oft fälschlicherweise als „Winterzeit“ bezeichnete Normalzeit. Und die Zahl der Zeitzonen wurde auch wieder erweitert.

    Mich würde ja mal die Meinung der Spanier interessieren. Im Westen des Landes ist der Sonnenaufgang selbst am längsten Tag des Jahres nur wenige Minuten vor sieben Uhr morgens, den Zenit erreicht der Sonnenstand dort um halb drei nachmittags.

  185. Die Zeitumstellung ist allein aus dem Grunde abzulehnen, weil es offenbar eine nicht unerhebliche Anzahl Menschen gibt, die objektiv (wenn auch ggf. nur temporär) darunter leiden. Die Verwaltung der individuellen Lebenswelt durch externe Autoritäten (s.u.a. Adorno, Horkheimer, Kogon) sollte dringend auch Grenzen erfahren, zumal in einer Gesellschaft, die sich ohne Pause und Scham ihrer vermeintlichen Freiheit rühmt.

  186. @ GeHa:

    Wer hat nicht mindestens +-30min Toleranz beim zu Bett gehen? Stellt sich hier wirklich jemand den Wecker damit er/sie immer auf den Punkt zur selben Zeit die Decke drüber ziehen kann?

    Da sehr viele Kommentare zuletzt in diese Richtung gingen:
    es geht gar nicht darum, immer zur selben Zeit aufzustehen oder ins Bett zu gehen. Sondern darum, dass von einem Tag auf den anderen plötzlich die innere Uhr des Menschen nicht mehr mit den Umgebungsbedingungen übereinstimmt.

  187. Nur mal zur Erinnerung: Dieses „von einem Tag auf den anderen“ geschieht immer an einem Wochenende und betrifft also einen Samstag und einen Sonntag, an dem viele Menschen frei haben und ausschlafen. Wie soll sich diese läppische eine Stunde denn bis Montag noch auswirken? Gut, es haben viele Menschen Probleme damit, und auch wenn es nur in ihrem Kopf geschieht, sind es reale Probleme. Letztlich ist das aber immer eine selbsterfüllende Prophezeiung. „Mir wird eine Stunde geraubt, also muss ich mich schlecht fühlen.“ Von ähnlicher Qualität ist die Erwartung, bei Vollmond nicht schlafen zu können. Andere fühlen sich schlecht, weil die Ausstrahlungen der Mobilfunkantenne sie krank macht – selbst wenn diese womöglich überhaupt nicht in Betrieb ist. Die Ursache Zeitumstellung ließe sich mit Hängen und Würgen beseitigen (auf welche Zeit soll man sich einigen?), Handymasten dagegen fast und der Vollmond überhaupt nicht. So bedauernswert diese Menschen mit all ihren Leiden auch sind, aber ist das nicht eher eine Angelegenheit für die Psychiater?

  188. @Captain E.

    Eine Zeitzone UTC+2 würde natürlich den angenommenen Zeitraum schwerster Beeinträchtigungen von 7 Monaten pro Jahr auf maximale 12 erhöhen (und vielleicht nach russischem Vorbild zu mehr Depressionen führen).

    Nö, die Beeinträchtigung ist doch hauptsächlich durch das abrupte Umschalten der Schlafenszeiten verursacht. Die Kinder (wie auch die Erwachsenen) würden sich schon an das langsam länger dauernde Licht abends gewöhnen, wenn sie ihre Schlafzeiten beibehalten würden. Allenfalls die etwas größere Hitze beim Zubettgehen (na ja, in einer Stunde fällt das Thermometer aber auch nur um 1-2° C) wäre ein Nachteil (den wir jetzt mit der Umstellung auch haben).

    Aber im Winter wäre die Depression geringer: in Skandinavien leiden die Menschen vor allem an der langen Dunkelheit, da geht in Stockholm um 15 Uhr die Sonne unter und um 16:00 Uhr ist es stockfinster. Über zu viel Licht im Sommer habe ich die Skandinavier noch nie meckern hören, weder jung noch alt. So überflüssig die Sommerzeit für die Skandinavier ist, so nützlich wäre sie dort im Winter.

  189. @Captain E.

    Nur mal zur Erinnerung: Dieses “von einem Tag auf den anderen” geschieht immer an einem Wochenende und betrifft also einen Samstag und einen Sonntag, an dem viele Menschen frei haben und ausschlafen. Wie soll sich diese läppische eine Stunde denn bis Montag noch auswirken?

    Ich wache immer zusammen mit dem Wecker auf. Hab‘ jetzt so einen Activity Tracker, und mit dem mal die Nacht auf Samstag überwacht: auch da war ich zur betreffenden Zeit auch in leichtem Schlaf, obwohl ich danach nochmal zwei Stunden tief weiter geschlafen habe. Es dauert ungefähr eine Woche, bis sich dieser Rhythmus bei mir um eine Stunde früher verschoben hat. In die andere Richtung, im Herbst, geht es in zwei Tagen oder so. Und in drei bis vier Tagen kann ich 8 h Zeitunterschied in den USA oder China umstellen. Da wird irgendwie komplett resettet.

    Ich werd’s in der Woche nach Ostern mal mit der Uhr protokollieren.

  190. @Captain E.

    Letztlich ist das aber immer eine selbsterfüllende Prophezeiung. “Mir wird eine Stunde geraubt, also muss ich mich schlecht fühlen.” Von ähnlicher Qualität ist die Erwartung, bei Vollmond nicht schlafen zu können. Andere fühlen sich schlecht, weil die Ausstrahlungen der Mobilfunkantenne sie krank macht – selbst wenn diese womöglich überhaupt nicht in Betrieb ist.[…]So bedauernswert diese Menschen mit all ihren Leiden auch sind, aber ist das nicht eher eine Angelegenheit für die Psychiater?

    Was qualifiziert Sie solche Aussagen zu treffen und solche vermeintlichen Zusammenhänge und Lösungen in fragenden Ansatz zu bringen? ( Studien, Belege etc.?)

    (auf welche Zeit soll man sich einigen?)

    Wie wär’s mit „Mittag“ definiert durch den Zenit der Sonne?
    All die, die meinen sie könnten mit SZ ja dann abends eine Stunde länger die Helligkeit genießen könnten doch viel einfacher einfach eine Stunde früher aufstehen und sich dann mal fragen was sie dann daran hindert ihrem psychologischem Bedürfniss nachzukommen. Bemerkenswert dazu ist @Dampier hinsichtlich intrinsinischer psychischer Konstellation.
    So als Hinweis “ gesundheit.com/gc_detail_11_gc17030804.html “
    und “ krankenkassen.de/dpa/210949.html „; und das wollen Sie mit

    …betrifft also einen Samstag und einen Sonntag, an dem viele Menschen frei haben und ausschlafen.

    einfach abtun?

  191. Die gesundheitlichen Folgen der Zeitumstellung sollte man meiner Meinung nach lieber nicht einfach so als Einbildung, selbsterfüllende Prophezeiung oder Fall für den Psychiater abtun. Wenn Ärzte und Krankenkassen auf echte Risiken und gesundheitliche Probleme hinweisen, warum das dann nicht einfach mal ernst nehmen?

    Ich finde eine Haltung, nach dem Motto „Mir macht das alles nichts aus, sollen sich die anderen mal nicht so anstellen, ist doch alles nur ein Kopfproblem.“ ehrlich gesagt ein wenig ignorant.

    Vielleicht z.B. einfach mal Folgendes zur Kenntnis nehmen:

    dak.de/dak/service_und_downloads/Zeitumstellung_fuehrt_zu_Mini-Jetlag-1599258.html

  192. @CaptainE.: Dass es für einige mehr ist als sich lapidar umzugewöhnen und ernsthafte gesundheitliche Aspekte hat, scheint Dir egal zu sein.

  193. So bedauernswert diese Menschen mit all ihren Leiden auch sind, aber ist das nicht eher eine Angelegenheit für die Psychiater?

    Schönes Argument, wenn wir wieder Basalrate und Korrekturbolus jonglieren müssen, bis sich alles eingependelt hat…

  194. Die Menschen sind trotz unbequemer Lichtverhältnisse in der Lage gewesen Technik zu entwickeln, um bis auf den Mond zu fliegen. Seit der Einführung der Sommerzeit hat man es offenbar so gemütlich, dass man den erdnahen Orbit nicht mehr verlässt 😉

  195. Danke Gaius (#175)
    Ein bisschen ermüdet das schon. Aber gesamtgesellschaftlich (v.a. auch auf politischer Ebene) hat sich mitterweile eine Menge getan. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse werden immer mehr bestätigt. Es spricht sich herum, dass der 7 Monate anhaltende vergrößerte soziale Jetlag das Hauptproblem ist, nicht die Zeitumstellung selbst. Die Erfahrungen in Ruslland haben ihr Übriges getan. Die Befürworter der Zeitumstellung und der ganzjährigen MESZ verlieren zunehmend an Boden. Gesundheistpolitiker begreifen, dass eine Abschaffung der Sommerzeit eine gute Präventionsmaßnahme wäre, dass man auf diesem Weg vielleicht sogar etwas gegen die Zunahme vieler Volkskrankheiten tun könnte, von Diabetes über Fettsucht bis zu Depressionen und ADHS. Nur in diesem Forum scheint all das noch nicht so recht angekommen zu sein. Größtenteils erinnert es mich ehrlich gesagt schon ein wenig an die Diskussionen, die wir vor rund 10 Jahren geführt haben ;-).

  196. @ Captain E.:

    Dieses “von einem Tag auf den anderen” geschieht immer an einem Wochenende und betrifft also einen Samstag und einen Sonntag, an dem viele Menschen frei haben und ausschlafen. Wie soll sich diese läppische eine Stunde denn bis Montag noch auswirken?

    Indem der Sonnenstand am Montag immer noch nicht mit der inneren Uhr des Menschen übereinstimmt.

    Gut, es haben viele Menschen Probleme damit, und auch wenn es nur in ihrem Kopf geschieht, sind es reale Probleme.

    Der Sonnenstand ist nichts, was nur „im Kopf“ geschieht.

    Letztlich ist das aber immer eine selbsterfüllende Prophezeiung. “Mir wird eine Stunde geraubt, also muss ich mich schlecht fühlen.“

    Das ist es ganz bestimmt nicht.

    Von ähnlicher Qualität ist die Erwartung, bei Vollmond nicht schlafen zu können.

    Für die es mittlerweile auch sehr gute wissenschaftliche Erklärungen gibt – ausserhalb der Psyche des Menschen.

    Andere fühlen sich schlecht, weil die Ausstrahlungen der Mobilfunkantenne sie krank macht – selbst wenn diese womöglich überhaupt nicht in Betrieb ist. Die Ursache Zeitumstellung ließe sich mit Hängen und Würgen beseitigen (auf welche Zeit soll man sich einigen?), Handymasten dagegen fast und der Vollmond überhaupt nicht.

    Du vergleichst hier Dinge, die man nicht vergleichen kann.

    So bedauernswert diese Menschen mit all ihren Leiden auch sind, aber ist das nicht eher eine Angelegenheit für die Psychiater?

    Diejenigen, die unter der Zeitumstellung leiden, sicherlich nicht.

  197. Wer zum Sonnenaufgang aufsteht um zur Arbeit zu fahren und zum Sonnenuntergang wieder zuhause ist, der hat meiner Meinung nach den Tag nicht perfekt genutzt, sondern komplett vergeudet! 😉

  198. Fast alle meiner Bekannten machen Urlaub in anderen Zeitzonen. Griechenland oder Teneriffa, sowas ist ja die Regel. Da wird die Uhr ne Stunde umgestellt und keiner jammert rum. Und 3 Wochen später zurück, auch kein Problem. Und bei der 1 Stunde im Frühjahr und im Herbst wird rumgejammert, der Biorhythmus sei durcheinander.

  199. Ach du dickes Ei. Jetzt hat diese völlig depperte Sommerzeit/Winterzeitdebatte auch Florians Blog erreicht.
    Florians Beitrag bringt die Sache auf den Punkt, aber es hällt natürlich nicht die „ich muss über alles diskutieren und meine Nase überall reinhänger“ nicht davon ab, über so ein wirklich belangsloses Thema sich den Wolf zu schreiben.
    Die Gesundheitsstudien sind aber der Burner…………(kreisch lol)
    Tageslicht ist für uns lebendswichtig und je länger wir es nutzen,umso besser ist es. (Gerade weil wir Sesselpubser davon in der Regel viel zu wenig bekommen) . Wer es nicht versteht, der schaue sich die versoffenen Nordeuropäer um und unmittelbarer Nähe zum Polarkreis an. Ist nämlich absolut geil, wenn es erst um 10.30 hell wird und um 14.30 schon wieder dunkel. Naja, viel mehr Möglichkeiten haben die auch nicht,aber wozu gibt es denn den schönen Alk, um sich die 9 Monate Dunkelheit erträglich zu saufen.
    Aber über was sollen sich die glutenfreien Ingwergesichter(um mal Rolf Miller zu zitieren ) denn sonst „ernsthafte“ Sorgen machen, wenn nicht über die Zeitumstellung?

  200. @Gonzo01

    Aber über was sollen sich die glutenfreien Ingwergesichter(um mal Rolf Miller zu zitieren ) denn sonst “ernsthafte” Sorgen machen, wenn nicht über die Zeitumstellung?

    Über die zunehmende Respektlosigkeit im Umgang mit anderen Menschen und ihren Meinungen im Internet?

  201. @StefanL:

    Was qualifiziert Sie solche Aussagen zu treffen und solche vermeintlichen Zusammenhänge und Lösungen in fragenden Ansatz zu bringen? ( Studien, Belege etc.?)

    Darum sage ich ja, dass Menschen mit entsprechenden Problemen sich professionelle Hilfe suchen sollen.

    (auf welche Zeit soll man sich einigen?)

    Wie wär’s mit “Mittag” definiert durch den Zenit der Sonne?
    All die, die meinen sie könnten mit SZ ja dann abends eine Stunde länger die Helligkeit genießen könnten doch viel einfacher einfach eine Stunde früher aufstehen und sich dann mal fragen was sie dann daran hindert ihrem psychologischem Bedürfniss nachzukommen. Bemerkenswert dazu ist @Dampier hinsichtlich intrinsinischer psychischer Konstellation.
    So als Hinweis ” gesundheit.com/gc_detail_11_gc17030804.html ”
    und ” krankenkassen.de/dpa/210949.html “; und das wollen Sie mit

    Das mit dem Sonnenstand haut aber nicht hin. Deutschland ist kein allzu großes Land, wenn es mit Staaten wie Russland, Kanada, USA, China, Australien oder Brasilien vergleicht, aber es ist definitiv zu groß für so eine simple Lösung. Oder sollen wir die „gute, alte“ Ortszeit wieder einführen? Nun, sicherlich nicht. Das wäre schlichtweg zu unpraktisch.

    Soweit ich mich erinnern kann, entspricht im Durchschnitt die Sommerzeit, also UTC+2, genauer dem Sonnenhöchststand als die Winterzeit UTC+1. Das dürfte also für UTC+2 sprechen (oder man führt UTC+1:45 oder so ein).

    Wenn es aber zwischen der Wahl immer UTC+1 oder immer UTC+2 geht, werden wir in ganz Deutschland genauso wenig eine Einigung finden wie hier im Kommentar-Board.

    Zwei aktuelle Beiträge dazu:

    Alderamin:

    Nö, die Beeinträchtigung ist doch hauptsächlich durch das abrupte Umschalten der Schlafenszeiten verursacht. Die Kinder (wie auch die Erwachsenen) würden sich schon an das langsam länger dauernde Licht abends gewöhnen, wenn sie ihre Schlafzeiten beibehalten würden. Allenfalls die etwas größere Hitze beim Zubettgehen (na ja, in einer Stunde fällt das Thermometer aber auch nur um 1-2° C) wäre ein Nachteil (den wir jetzt mit der Umstellung auch haben).

    Aber im Winter wäre die Depression geringer: in Skandinavien leiden die Menschen vor allem an der langen Dunkelheit, da geht in Stockholm um 15 Uhr die Sonne unter und um 16:00 Uhr ist es stockfinster. Über zu viel Licht im Sommer habe ich die Skandinavier noch nie meckern hören, weder jung noch alt. So überflüssig die Sommerzeit für die Skandinavier ist, so nützlich wäre sie dort im Winter.

    Peter Spork:

    Ein bisschen ermüdet das schon. Aber gesamtgesellschaftlich (v.a. auch auf politischer Ebene) hat sich mitterweile eine Menge getan. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse werden immer mehr bestätigt. Es spricht sich herum, dass der 7 Monate anhaltende vergrößerte soziale Jetlag das Hauptproblem ist, nicht die Zeitumstellung selbst. Die Erfahrungen in Ruslland haben ihr Übriges getan. Die Befürworter der Zeitumstellung und der ganzjährigen MESZ verlieren zunehmend an Boden. Gesundheistpolitiker begreifen, dass eine Abschaffung der Sommerzeit eine gute Präventionsmaßnahme wäre, dass man auf diesem Weg vielleicht sogar etwas gegen die Zunahme vieler Volkskrankheiten tun könnte, von Diabetes über Fettsucht bis zu Depressionen und ADHS. Nur in diesem Forum scheint all das noch nicht so recht angekommen zu sein. Größtenteils erinnert es mich ehrlich gesagt schon ein wenig an die Diskussionen, die wir vor rund 10 Jahren geführt haben ;-).

    Die beiden Ansichten stehen einander diametral gegenüber. Die einzige Gemeinsamkeit ist es, nicht zweimal im Jahr die Zeit umzustellen. Wie soll da eine Einigung möglich sein? Die logische Konsequenz ist es daher, den Status Quo mit Winter- und Sommerzeit einfach beizubehalten.

    Wer damit ein Problem hat, sollte sich wirklich professionelle Hilfe suchen. Ihr erinnert euch? Den Rat bekommen auch immer die Kommentatoren, die hier im Board aufschlagen und Florian die Ohren volljammern, wie viel Angst sie haben vor dem kommenden Weltuntergang. Auch diese Ängste sind real und geschehen trotzdem nur in den Köpfen der Betroffenen.

  202. Fast alle meiner Bekannten machen Urlaub in anderen Zeitzonen. Griechenland oder Teneriffa, sowas ist ja die Regel. Da wird die Uhr ne Stunde umgestellt und keiner jammert rum.

    Urlaub! Das ist das, wo man entspannt über den Tag selbst bestimmt und entspannt. Das soll ein ernsthafter Einwand sein?

    Das Thema beschäftigt mich allgemein nicht so sehr. Aber hier ist gefragt, welche Meinung wir dazu haben. Also sagt man sie. Das als Jammern zu diskreditieren ist Tollerei. Und meine Meinung ist: Es gibt aus meiner Erfahrung Probleme mit der Zeitumstellung, die unnötig sind. Die Vorteile sind: abends später dunkel und „Stellt euch nicht so an, ihr Weichflöten!“.

    Steht in keinem Verhältnis.

  203. Jetzt hat diese völlig depperte Sommerzeit/Winterzeitdebatte auch Florians Blog erreicht.

    Den Du jetzt elaboriert und kultiviert argumentativ verteidigst…

  204. @Gonzo01

    Die Gesundheitsstudien sind aber der Burner…………(kreisch lol)

    Es geht halt nichts über eine sachliche Argumentation insbesondere wenn all die „spaßigen“ Pro-SZ-Studien berücksichtigt werden, oder?

  205. Lieber Gonzo01,

    offenbar haben Sie Florians Beitrag gar nicht zu Ende gelesen. Denn er fragt darin: „Meine Frage an diejenigen, die die Zeitumstellung abschaffen wollen lautet daher: Was soll stattdessen passieren? Und: Seid ihr euch sicher, dass das dann besser ist als der Status Quo? Wenn ja, warum?“
    Ich fühlte mich angesprochen und habe geantwortet, bereue das ehrlich gesagt aber inzwischen, denn der Aufwand scheint sich kaum zu lohnen. Im Gegenteil wird man ja noch beschimpft. Wenn Sie schreiben, die Gesundheitsstudien seien „der Burner“ und Menschen wie ich seien „glutenfreie Ingwergesicher“, dann verunglimpfen Sie nicht nur das Urteil einer ganzen Reihe von Chronobiologie-Professoren aus ganz Europa (siehe Post #56), sie machen sich auch lustig über das neueste Gutachten des Ausschusses für Technologiefolgenabschätzung des deutschen Bundestags (siehe Post #119) und eine Menge seriöse Bücher von Fachleuten oder Autoren wie mir, die sich mit der Thematik seit rund 20 Jahren beschäftigen (auch #119). Sie scheinen im Gegensatz dazu beim Wissensstand von 1995 stehen geblieben zu sein, was mich angesichts der Zeit, die Sie offenbar mit der Lektüre von Argumenten von Menschen verbringen, die anderer Meinung sind als Sie, kein bisschen wundert.
    Im Gegensatz zu Ihnen habe ich meine Argumente mit einer Reihe von Quellenhinweisen unterlegt (siehe zB auch #46 und 48, aber auch den Post von Herrn Kantermann, #53). Insgesamt geben sich die Sommerzeitgegener in diesem Forum eindeutig mehr Mühe, ihre Argumente auszuführen und zu belegen. Die Sommerzeitbefürworter kontern mit persönlichen Befindlichkeiten und – wie in Ihrem Fall – mit Beschimpfungen. Dieses Muster kenne ich schon lange. Ich begründe es inzwischen damit, dass viele Sommerzeitbefürworter offenbar noch nicht begriffen haben, wie wichtig es ist, halbwegs ausgeschlafen zu sein. Deshalb finden sie ja auch die Somemrzeit so schön. Das Problem: Chronische Unausgeschlafenheit macht reizbar, grantig und aggressiv. Und es schärft nocht gerade die Urteilsfähigkeit.
    Ich werde mich aus dieser Diskussion jetzt verabschieden. Es hat größtenteils Spaß gemacht.
    Eine Sache noch: Wie lebenswichtig größere Mengen Tageslicht sind, darüber kann man streiten. Dass chronischer Schlafmangel krank macht, ist hingegen eine Tatsache. Ich selbst kritisiere oft genug, dass wir heutzutage viel zu wenig ans Tageslicht gehen. (Das erste Kapitel von „Wake up!“ heißt nicht umsonst „Mehr Licht!“). Doch wenn Sie die Beiträge in diesem Forum sorgfältig gelesen hätten, wüssten Sie, dass es für die Mehrheit der Bevölkerung wichtig ist, vormittags mehr Tageslicht zu bekommen, nicht abends. (Ja, das ist ein Unterschied! Siehe auch das zweite Kapitel in „Wake up!“: „Mehr Dunkelheit!“).

  206. Immerhin hab‘ ich hier erst erfahren, dass Russland 2014 die Zeit von dauerhafter Sommerzeit auf dauerhafte Normalzeit umgestellt hatte. Medwedjew führte als Präsident 2011 die dauerhafte Sommerzeit ein, über die sich unter anderem Putin im Winter beklagte, weil er da morgens nicht gut aus dem Bett kam. Und als er selbst unter relativ plumper Umschiffung der Verfassung wieder Präsident wurde, schaffte er sie wieder ab. Hihi. Unter anderem auch aus wirtschaftlichen Gründen, um in Moskau zeitlich näher an der EU zu sein, wie ich las.

  207. Eine Sache noch, weil sie so schön zu den „glutenfreien Ingwergesichern“ passt (Ich liebe Ingwer): Ein Auszug aus der Einleitung von „Wake up!“, findet sich auch in der ersten Leseprobe (https://www.peter-spork.de/93-0-Leseproben.html):
    „Natur ist in. Immer mehr Menschen greifen beim Einkaufen zu, wenn sie die Labels „natürlich“ oder „biologisch“ entdecken. Nahezu alle politischen Parteien möchten mit ökologischen Passagen in ihren Programmen punkten. „Zurück zur Natur“ ist einer der bedeutendsten Trends der Gegenwart. Der neue Hang zur Natürlichkeit treibt allerlei seltsame Blüten: Solange das Bio-Etikett auf dem Nahrungsmittel in vollem Glanz erstrahlt, ist die Welt in Ordnung. Ist das Lebensmittel von Gluten – absurderweise eine natürliche Substanz – befreit, glaubt man sich auf dem Weg der Besserung. Die Effekte auf die Gesundheit (und auch die Gesellschaft) allerdings sind nicht nachgewiesen positive.
    Dabei gibt es ein Feld, auf dem eine Art „Rückkehr zur Natur“ wirklich Not täte: unser Umgang mit der Zeit. Sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft gehen auf zutiefst widernatürliche Weise mit den physikalisch vorgegebenen Wechseln aus Tag und Nacht, Frühling, Sommer, Herbst und Winter um. Und die Hinweise nehmen zu, dass es eben diese Art von Widernatürlichkeit ist, die wirklich negative Folgen hat.“

  208. @Captain E.

    Soweit ich mich erinnern kann, entspricht im Durchschnitt die Sommerzeit, also UTC+2, genauer dem Sonnenhöchststand als die Winterzeit UTC+1. Das dürfte also für UTC+2 sprechen (oder man führt UTC+1:45 oder so ein).

    Nö. Unsere Normalzeit gilt für 15° Ost, während für 0° Greenwich-Zeit gilt. Der zentrale Längengrad Deutschlands ist 10° Ost, damit ist es ein wenig näher an MEZ als an UT/WEZ.

    Aber bei Sommerzeit werden wir auf die Ortszeit von 30° Ost umgestellt. Dann ist hier in Aachen (6° Ost) Sonnenhöchsttand um 13:36h. Sonst 12:36h. Hier wäre Greenwich-Ortszeit näher am Sonnenstand.

    Die beiden Ansichten stehen einander diametral gegenüber. Die einzige Gemeinsamkeit ist es, nicht zweimal im Jahr die Zeit umzustellen. Wie soll da eine Einigung möglich sein?

    Von den Erfahrungen in Russland wusste ich nichts, ich hab‘ nur solche mit der Sommerzeit und mit der Normalzeit davor, in den 1970ern. An sich finde ich die längeren Abende ja gut, nur die Umstellung nicht.

    Wie man sich einigen soll? Entweder abstimmen. Oder auf die am stärksten gesundheitlich Betroffenen Rücksicht nehmen. Das mag dann eine gewählte, weise Regierung entscheiden.

    Die logische Konsequenz ist es daher, den Status Quo mit Winter- und Sommerzeit einfach beizubehalten.

    Dafür gibt’s nun aber gar keine Mehrheit und kein gesundheitliches Argument.

    Wer damit ein Problem hat, sollte sich wirklich professionelle Hilfe suchen. Ihr erinnert euch? Den Rat bekommen auch immer die Kommentatoren, die hier im Board aufschlagen und Florian die Ohren volljammern, wie viel Angst sie haben vor dem kommenden Weltuntergang. Auch diese Ängste sind real und geschehen trotzdem nur in den Köpfen der Betroffenen.

    Ich verstehe auch Dich hier nicht. Florian ruft zu einer Diskussion über das Thema auf, und dann werden Argumente ausgetauscht. Warum das jemand als „jammern“ bezeichnet und Leute anderer Meinung in die Nähe von psychisch Kranken rückt, kann ich nicht nachvollziehen. So kenne ich Dich auch aus vergangenen Diskussionen gar nicht.

  209. @Peter Spork

    Ich werde mich aus dieser Diskussion jetzt verabschieden.

    Warum? Wegen Gonzo01? Der war mir nur eine Zeile wert. Wer beleidigend wird, hat anscheinend sonst keine Argumente, würde mich in meiner Meinung nur bestärken.

  210. @Captain E.
    Da wird aber Unterschiedliches gemischt. Nämlich die willkürliche Zeitfestlegung ( MESZ= UTC +2 ) mit der Standardisierung von Zeitzonen. UTC = 0-Meridian mit 12:00 als dem Zeitpunkt des Zenits der Sonne auf dem 0-Meridian.
    Mit einer stundenbasierten Zeitzoneneinteilung ist schlicht UTC+/- bezogen auf die Mitte des jeweiligen 15° Intervalls der jeweiligen Zeitzone. Dazu kommen dann politisch/wirtschaftliche Organisationseinheiten die sich ggfs. eine einheitliche Zeitangabe geben, bspw. Indien mit NeuDehli time (UTC+5:30) oder China mit einer Peking-time obwohl dort 5-Zeitzonen betroffen sind.
    Die hier angesprochene Problematik betrifft aber die (mehrmalig im Jahr wiederholte) willkürliche Änderung der Zeitangabe ( und damit eine Änderung des „Zeitkorsetts“ des gesellschaftlichen Lebens) innerhalb einer etablierten „Zeitzone“. D.h. sofern eine Zeitzone definiert/vereinbart ist, ist die „natürliche Zeit“ dieses Gebietes durch die definierte „Mitte“ und deren Mittagssonnenstand eine „natürliche“ Wahl.

  211. @Aldemarin
    Nein, deshalb nicht. Ich muss einfach arbeiten, sprich, mein nächstes Buch schreiben. Ich denke auch, meine Argumente sind deutlich geworden und ich bin auf viele Argumente der Gegenseite eingegangen. Wer sich noch intensiver mit alldem auseinandersetzen möchte, kann ja meinen Links folgen, in einen meiner Vorträge kommen, meine Website oder FB-Autorenseite besuchen oder meine Bücher lesen (ja, das ist Werbung!, aber ein Arzt behandelt ja im allgemeinen seine Patienten auch nicht umsonst ;-).

  212. Da habe ich ja mal wieder etwas polarisiert,oder sollte ich besser sagen:“getroffene Hunde bellen?“

    Zurück zur Natur,aha.
    der Verfasser dieser Phrase(weil mehr ist sie nicht) ein gewisser Jean-Jacques Rousseau,Aufklärer und er Urvater der Grünen.
    Der Selbe, der über die Frau schrieb, die Frau ist nicht zum Laufen geschaffen und wenn sie es tut, nur um eingefangen zu werden, dessen Spruch wird ja so gerne in die Welt hinaus posaunt.
    Was mangendes Tages/Sonnenlicht für den einzelnen Menschen bedeuten kann, lesen sie bitte unter den Folgen der industriellen Revolution in England nach. Es tut gut denn ganzen Tag in Neonlicht zu sein…..auch den Kindern die in Arbeiterbaracken kaum noch die Sonne gesehen haben. Folge davon war ein massives Kindersterben und eine Alterssterblichkeit, die bsi heute seinesgleichen sucht.
    Und nein, es lag nicht nur an der Hygiene.
    Da war doch was mit dem Vitamin D ……
    Diese ganzen Studien sind Momentaufnahmen, wie in der Wissenschaft üblich. Zum Vorankommen unerlässlich,aber in einer Zeitscala von ein paar Jahrzehnten immer mit einem gewissen ,Hmm, naja zu sehen.(Auch reden mir keine Wissenschaftler mehr meinen Rotwein madig. Erst schlecht fürs Herz, dann sehr gut, inzwischen beides und schlecht für den Dickdarm;-) )
    Tatsache ist , dass wir von einem Agrarvolk das seine größte „Wachzeit “ im Freien verbracht hat, zu Schattenbewohnern mit den bekannten Defiziten „mutiert“.
    Darum ist die Argumentation von Florian absolut richtig,dass wir das Sonnenlicht nicht verpennen sollen und bei verspäteten Arbeitszeiten zumindest Abends noch die Restsonne geniesen können, die dann glücklicherweise noch eine Stunde länger scheint.

  213. Da habe ich ja mal wieder etwas polarisiert,oder sollte ich besser sagen:”getroffene Hunde bellen?”

    Tja, Pech: Wer sich so in seiner beleidigenden Pöbelrolle gefällt, dessen Kommentare lese ich nicht.

    Aber vielleicht antwortet ja jemand, den Getrolle nicht stört. . .

    1. @Dietmar: „Aber vielleicht antwortet ja jemand, den Getrolle nicht stört. . .“

      Das passiert mit absoluter Sicherheit. Hier hat es (leider) noch jeder Troll geschafft, nach Belieben zu provozieren. Es finden sich immer ausreichend Leute, die bereitwillig auf jede noch so simple Provokation eingehen und den Trollen das geben, was sie wollen. Würde mich wundern, wenn es gerade jetzt anders sein sollte.

  214. @ Gonzo01:

    aber es hällt natürlich nicht die “ich muss über alles diskutieren und meine Nase überall reinhänger” nicht davon ab, über so ein wirklich belangsloses Thema sich den Wolf zu schreiben.

    Und es hält Dich nicht davon ab, Dich hier völlig danebenzubenehmen.

    Die Gesundheitsstudien sind aber der Burner…………(kreisch lol)

    Was für ein fundiertes Argument.

    Es tut gut denn ganzen Tag in Neonlicht zu sein…..auch den Kindern die in Arbeiterbaracken kaum noch die Sonne gesehen haben. Folge davon war ein massives Kindersterben und eine Alterssterblichkeit, die bsi heute seinesgleichen sucht.

    Bitte näher erklären.

    Diese ganzen Studien sind Momentaufnahmen, wie in der Wissenschaft üblich.

    Okay, von Wissenschaft hast Du also auch keine Ahnung.

    Zum Vorankommen unerlässlich,aber in einer Zeitscala von ein paar Jahrzehnten immer mit einem gewissen ,Hmm, naja zu sehen.(Auch reden mir keine Wissenschaftler mehr meinen Rotwein madig. Erst schlecht fürs Herz, dann sehr gut, inzwischen beides und schlecht für den Dickdarm;-) )

    Komplette Widerlegungen sind in der Wissenschaft eher selten. Das meiste sind Erweiterungen früherer Theorien.

    Und ganz allgemein zu unserem „great Gonzo“: Form&Inhalt (© Bullet)

  215. Hier mal aktuell und für Jena mit dem erwähnten Programm ein Chart:

    https://anonm.gr/8784.png

    @Florian
    Das Tool kann man unter https://github.com/sualeh/DaylightChart/releases fertig gepackt ziehen.
    Das enthaltene Startscript muss aber wohl aktuell geändert werden (https://github.com/sualeh/DaylightChart/pull/2)

    Für Windows (daylightchart.cmd):
    @echo off
    set BASEPATH=%~dp0
    set VERSION=4.1.0
    javaw -cp %BASEPATH%lib\ -jar %BASEPATH%lib\daylightchart-%VERSION%.jar

    Für Linux (daylightchart.sh):
    #!/bin/sh
    BASEPATH=“`dirname $0`“
    VERSION=4.1.0
    java -cp „$BASEPATH“/lib -jar „$BASEPATH“/lib/daylightchart-$VERSION.jar

    Ich fürchte die Forensoftware wird das verschlucken.
    Also am besten selbst mal bei dem Github Link schauen.

  216. Ich wäre da sowieso mal für eine Generalüberholung des Zeitsystems. Es ergibt doch irgendwie keinen Sinn, dass die Stunde Null mitten in der Nacht ist.

    Sollte der Tag nicht um ca. 0 Uhr anfangen? Und dann halt so viele Zeitumstellungen, dass der Sonnenaufgang und 0-Punkt über das Jahr verteilt möglichst nahe bei einander liegen.

    Arbeitsbeginn um 1 und alle sind zu frieden.

  217. @Peter Spork
    Neben all den fachlich kompetent klingenden Argumenten bleibt bei mir trotzdem hauptsächlich der fahle Beigeschmack, dass in jedem Beitrag mindestens zweimal auf das eigene Buch hingewiesen wird.

  218. @Gonzo01

    Deine unsäglichen Texte sind keiner Erwiderung würdig, aber hier ein Hinweis für dich:

    Der Spruch

    … getroffene Hunde bellen …

    disqualifiziert seinen Benutzer.

    Gemeint ist natürlich die Umkehrung: Wer „bellt“ tut dies nur, weil er (zu recht) „getroffen“ wurde. Logisch zu Ende entwickelt bedeutet das: wer sich wehrt, ist prinzipiell im Unrecht. Es ist demnach also nicht legitim, sich zu wehren. Nie. Egal unter welchen Umständen.

    Auch ein Troll wird das nicht ernsthaft vertreten wollen. Ich nehme an, dass du darüber noch nie nachgedacht hast, weil der Spruch so attraktiv trollig klingt …

  219. Auch ein Troll wird das nicht ernsthaft vertreten wollen.

    Doch, ich bin ziemlich sicher. Das ist so gemeint und wird auch von hinreichend vielen so im realen Leben vertreten. Taugliche Waffe gegen Mobbing- Opfer.

  220. Ich denke, dass ich das nur individuell für mich betrachten kann. Mir persönlich wäre es schon lieb, da ich ein Frühaufsteher bin (5 Uhr morgens), dass es Abends nicht so lange hell ist. Ich hätte kein Problem damit, wenn es schon um 5 Uhr morgens hell draußen ist.
    Aber… ich kann auch gut damit leben, wie es im Moment ist.

  221. @ Dietmar

    „“Du bist einfach hipper drauf als diese Spießer, die etwa meinen ihr Vieh pünktlich versorgen zu müssen. Oder ihre Runde in der Altenpflege machen . Oder bei denen sein müssen, die aufgrund von Behinderungen geregelte Tagesabläufe brauchen. Oder auch hipper als alle anderen Spießer, die meinen, dass die Organisation von Gemeinschaften terminliche Rahmen erforderlich macht. Sind echt Spießer, die unflexiblen Diabetiker, die immer ihre Dosis anpassen müssen, weil sich das ganze Leben um eine Stunde verschiebt. Oder die Dementen, die die Orientierung verlieren.

    Ja, so toll bist Du, danke für die sachdienliche Information . . .““

    Nö, ich möchte einfach nur so wenig staatliche Reglementierung wie möglich, natürlich auch so viel wie nötig. Ich lebe lieber in einer permissiven Gesellschaft als in einer restriktiven.

    Ins Zeitgefüge einzugreifen, halte ich für ganz schön dreist und obendrein arg bevormundend und genau das passt mir nicht. Wäre auch so, wenn ich selbständig wäre oder im Pflegedienst oder Biobauer.

    Mich persönlich betrifft das weder gesundheitlich noch wohlfühltechnisch; mich stört nur einfach dieser Eingriff in die Natur (und damit auch meine Natur). Überflüssig.
    Außerdem bin ich wie gesagt der Meinung, dass unsere Regierung damit keineswegs zum Wohle der Bürgerlein handelt sondern höchst egoistischen Motiven nachgeht.

    Was deín komisches Diabetikerargument angeht, kann ich dir nicht folgen.
    Diabetiker haben ganz andere, viel gravierendere Probleme in Sachen Anpassung und Kontrolle, als zweimal jährlich eine Stunde Zeitverschiebung. Echt jetzt. Fassungslos ist man hier manchmal….. ^^

  222. @ zimtspinne:
    „Außerdem bin ich wie gesagt der Meinung, dass unsere Regierung damit keineswegs zum Wohle der Bürgerlein handelt sondern höchst egoistischen Motiven nachgeht.“

    Welche Motive sollen das denn sein?

    @ All (wen’s interessiert):
    Ich bin für die Abschaffung der Zeitumstellung auf Sommerzeit, da ich es eigentlich lieber etwas früher dunkel hätte im Sommer. Ich schlaf da einfach besser ein (Licht du Temperatur). Morgens früher Hell fände ich nicht störend.
    Und wenn es abends doch länger dauert, dann gibt es Kerzen / Lampen, …

  223. @zimtspinne: Ich habe Deine überhebliche und unsachliche Selbstdarstellung kritisiert. Du fällst eben sehr stark dadurch auf, andere beleidigend abzuwerten und Dein Starke-Frau-Image zu propagieren (bei Cornelius hast Du Dich dahin verstiegen, dass Frauen, die geschlagen werden, zu wenig dagegen tun bzw. das sogar wollen, Dir würde das ja nicht passieren, das solle mal jemand wagen etc. pp.), was Dich mir widerlich macht.

    Diabetiker haben ganz andere, viel gravierendere Probleme in Sachen Anpassung und Kontrolle, als zweimal jährlich eine Stunde Zeitverschiebung.

    Die sind hier aber nicht das Thema. Die Frage ist, welche Argumente wir gegen die Zeitumstellung haben. Die Frage ist nicht, ob die, die Probleme haben, noch andere und größere haben.

    Was deín komisches Diabetikerargument angeht, kann ich dir nicht folgen… Echt jetzt. Fassungslos ist man hier manchmal….. ^^

    Ich habe begründete Zweifel, dass Du Dich mit Diabetes so auskennst wie ich. Aber Deine hier wieder gezeigte selbstgefällige Haltung fügt sich ins Bild.

  224. @ Zimtspinne,

    alle die hier nicht in Reih und Glied mitmarschieren sind hier Trolle ,Mobber , oder einfach zu niedrig, um sich mit ihnen zu beschäftigen. 😉
    Werde mich in Zukunft an das halten, was mir geraten wurde, also mich raushalten.

  225. Ich hatte jetzt doch nochmal geschrieben, aber es ist wohl verlorengegangen, entweder bei mir oder was weiß ich….
    Also nochmal: Das ganze hat mich doch sehr beschäftigt, da das ganze Problem bisher so gar nicht auf meinem Schirm war. Ich verstehe also, dass die Umstellung und auch die Sommerzeit als solche für viele ein Problem darstellt. Wenn dies also so ist, und man es ändern sollte müsste ich das so akzeptieren auch wenn ich und mein Umfeld das offensichtlich anders sieht und empfindet. Dass die Umstellung ökonomisch kein Erfolg ist scheint wohl geklärt zu sein. Was die anderen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse betrifft haben sie mich noch nicht so ganz überzeugt, sie kommen mir ein bisschen tendenziös vor. Eventuell käme jemand der Pro Sommerzeit (also nur SZ ohne Umstellung jetzt) forscht auf ganz andere Ergebnisse???
    Nun ja, mein einziges Argument war: die längere Helligkeit am Stück am Abend ist besser nutzbar um nach draußen zu gehen und damit für unser Wohlergehen ( Vit D, Antidepression…..)von Vorteil. Dieses Argument halte ich auch wenn das einige bestreiten, immer noch für stichhaltig, aber es ist wohl das einzige und wenn es nicht genutzt wird, ist es sowieso hinfällig, das sehe ich ein.
    Die frühe Helligkeit , die manche hier so hochloben, scheint sowieso für andere so gar nicht wünschenswert, das habe ich nämlich auch gehört: die Vögel die so früh zwitschern wecken einen auf, die Helligkeit am Morgen wird störend emfunden, weil man dann so früh aufwacht…..( womit ich persönlich jetzt keine Probleme habe)
    Was allerdings @Dietmar angeht möchte ich noch folgendes schreiben:
    Das „Diabetekerargument“ scheint auch mir ein sehr persönliches zu sein. Ich habe in der letzten Woche mindestens 12 -15 Diabetiker dazu befragt u.a auch einen 10jährigen Schüler von mir ( ich unterrichte Schwimmen in einem Gymnasium 5.,6.Klasse) mit Insulinpumpe. NICHT EIN EINZIGER hat mir Probleme bei der Zeitumstellung in Bezug auf’s Insulin spritzen bestätigt, alle waren da sehr verwundert.
    Auch im Pflegeheim ist das gar kein Thema.

    Sonstige Probleme im Pflegeheim wurden unterschiedlich bewertet. Während man mir in der Pflegeabteilung sagte, dass das gar kein Problem sei,die Leute das gar nicht mitkriegen würden, hieß es in der Demenzabteilung, dass die Leute doch etwas verwirrt seien in den ersten Tagen, aber noch einer Woche sei es ok.
    Ich bin PTA in der Apotheke meines Mannes , war aber Lehrerin, deshalb der Schwimmunterricht, den ich noch einmal die Woche für drei Klassen halte , falls sich jemand wundert

  226. @Claudia Weber:

    Das “Diabetekerargument” scheint auch mir ein sehr persönliches zu sein.

    Die Antworten haben Gründe: Man führt ein weitgehend normales Leben ohne sich unterkriegen zu lassen und im Vergleich zu früher hat sich in der Therapie enorm viel verbessert. Im Alltag dürften an Diabetes Erkrankte wunderbar zurecht kommen, wenn die Therapie vernünftig durchgeführt wird. Insbesondere die neuen Pumpen (patch-pump) sind großartig, um normal zu leben. Korrekturen erledigt man durch Programmierung der Basal- und Bolusraten. Würdest Du mich fragen, gibt es ein Problem, wäre meine Antwort aus der Pistole geschossen nein.

    Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Zeitumstellung regelmäßig die beschriebenen Korrekturen notwendig macht. Sie sind bequem machbar insbesondere im Vergleich zu der früheren Spritzentherapie. Insofern empfindet man das kaum als lästig. Das sind aber vermeidbare und unnötige Schwankungen. Die sollte man vermeiden, wo es geht, weil sie eben in der Summe Folgeschäden nach sich ziehen. Ob einem die Korrekturen bemerkenswert erscheinen, weil sie lästig sind, oder nicht.

    Ich möchte, weil Du sagtest „persönliches Problem“, klarstellen, dass wir das hervorragend im Griff haben (HbA1c seit Jahren vorbildlich fast ständig im Normbereich), eben weil wir mehr im Blick haben als nur die Frage, wie akut belastend etwas an der Therapie oder Erkrankung ist. Beispielsweise haben wir uns für Studien zur Verfügung gestellt, die konkrete Verbesserungen in der Therapie brachten (etwa patch-pump).

    Auch im Pflegeheim ist das gar kein Thema.

    So gehen die Erfahrungen auseinander: Du fragst Bekannte oder Kunden, mir erzählen Angehörige, und wir haben unterschiedliche Wahrnehmungen und Du hältst Deine gesammelten Antworten für so signifikant, dass Du meine Argumente für nicht glaubhaft oder valide hältst. Was kann man da nur tun? Es müsste so etwas wie Wissenschaftsstudien geben, die Anekdoten ersetzen…

    Es ist zudem ein Abwägungsproblem: Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass es (jetzt nochmal) an Diabetes erkrankte Personen gibt, die die Zeitumstellung sogar toll finden und keinerlei Umstellungs-Probleme haben. Oder sie toll finden trotz riesiger Probleme. Wenn es denen das wert ist, bitte! Ist doch schön. Die Frage ist aber, welche Argumente es gegen die Zeitumstellung gibt. Und das waren meine. Aus persönlicher Erfahrung. Man kann auch so weiter machen. Von mir aus. Wir kommen klar und ich als Selbständiger kann mir den Morgen einteilen. Aber das ändert nichts an den Argumenten gegen die Umstellung.

    Ich finde großartig, dass und wie Du Dich nochmal gemeldet hast. Dagegen ging mir Deine Geht-Doch-An-Die-Frische-Luft-Attitüde ziemlich auf den Keks; dürfte aufgefallen sein.

    1. Zitat: „Ich finde großartig, dass und wie Du Dich nochmal gemeldet hast.“ Zitat Ende.

      Dem kann ich mit Verlaub nur beipflichten! Claudia scheint hier (neben Florian!) die einzige Person zu sein, die hier versucht sinnvolle Argumente für die MESZ zu bringen. Hut ab!

  227. @Claudia: Ich habe Dir ausführlich geantwortet, hänge damit aber in der automatischen Moderation (Entschuldigung, Florian).

    @Matthias: Ich ja.

  228. Ach ja, wusste ich es doch, dieser Diskutant Diemar kommt mir irgendwie (unangenehm) bekannt vor; danke für die Erinnerung!
    Was für eine Chemiestörung, mit manchen Leuten kommt man einfach nicht zurecht und muss es ja zum Glück auch nicht.
    Ich diskutiere hier so lange, wie ich in irgend einer Form davon profitiere. Ist das nicht der Fall, lass ich es.
    Gehe mir also bitte zukünftig aus dem Weg, werter Diemar. Dürfte ja nicht so schwer sein.

    @ Claudia

    dein Vitamin D Argument zieht überhaupt nicht, da die Abendhelligkeit in der lichtarmen Jahreszeit keineswegs dafür ausreicht, egal ob du eine Stunde oder zwei draußen herumtollst.

    Mittagszeit und am besten MIT Sonne wären angesagt, wenn es dir wirklich DARUM geht.
    Nix mit abends im Halbduster…..

  229. Führ Deine Haltung zu Frauen als Vergewaltigungs- und Gewaltopfer ruhig nochmal aus. So aus Deiner touphen Weiblichkeit heraus. Da bist Du auf Florians Blog genau richtig, wenn Du darüber schwadronierst, dass man Frauen nur hilft, wenn man sie allein lässt, weil sie lernen müssen „Nein!“ zu sagen.

    Ich diskutiere hier so lange, wie ich in irgend einer Form davon profitiere.

    Nein: Du haust nur ständig Selbstdarstellung und Herablassung heraus. Diskussion findet bei Dir nicht statt.

    Aber Du wirst Dich noch schnell genug demaskieren; wahrscheinlich haben die meisten Kommentatoren Dich sowieso schon durchschaut und ich spiele hier nur wieder Captain Obvious.

  230. Moin,
    einfach alle Zeit abschaffen. Und Arbeitsstart oder Schulstart einfach legen wenn man ausgeschlafen hat. Nur so kann jeder seinem eigenen Biorythmus gerecht werden.

    Feste Zeiten dienen eh nur zum Unterdrücken der individuellen Entfaltung des Menschen. Wenn man einen zeitlichen Ablauf planen muss kommt man so oder so viel besser aus indem man mit Zeitintervallen und Startpunkten hantiert statt mit Uhrzeiten, sobald zeitzonenübergreifend geplant werden muss wird das auch so gemacht und dann mit viel Trarara in Unterdrückerzeit hin und hergerechnet.
    😉

    Ehrlich ich denke eins der großen Probleme ist das sich anscheinend viele Menschen grundsätzlich nicht mehr als 5-6h Schlaf/Tag spendieren, mit Umstellung werdens dann einmalig 4h. Das ist aber viel zu wenig und mit zunehmendem Alter brauchen manche Menschen Tage um ein solches Defizit aufzuholen. Versucht einfach wieder ~8h Schlaf/Tag zu bekommen dann geht ihr über einen längeren Kneipenbesuch unter der Woche oder eine Zeitumstellung weg ohne irgendwas davon zu merken.

    @gedankenknick

    Schichtarbeiter bekommen (zumindest in einem mir bekannten Betrieb) übrigends die zusätzliche Stunde bei Uhr-Rückstellung nicht angerechnet mit der Begründung, dass bei Uhr-Vorstellung ja die Stunde verrechnet wird. Dass die dann aber wahrscheinlich nicht in der gleichen Schicht sind, ist egal..

    Das kenne ich so nicht. Entweder das läuft übers Überstundenkonto oder wird explizit und zeitnah wieder rein geholt. Ich bin mir auch nicht sicher ob das rechtlich ganz koscher ist das unter den Tisch fallen zu lassen.
    Bei dem ein oder anderen inhabergeführten KMU ohne Betriebsrat ist das anders, dort sieht der Diktator Firmenvorstand es aber eh als Ehre an für seine Familie arbeiten, nein, sich vergnügen zu dürfen und 8h/Tag Arbeit sind kein voller sondern allenfalls ein dreiviertel Arbeitstag, tendenziell eher ein halber. So eine Stunde hin und her ist da der kleinste Streitpunkt im Jahr, zumal Überstundenkonten dort auch gut in Wochen/Monaten statt Stunden gerechnet werden können.

  231. Ich wollte das wegen dieser Diskussion genau ansehen: Gestern Nacht lag der Kontrollwert um das Dreifache über dem Zielwert, die Nacht davor ca. zweifach höher. Wegen einer beginnenden Erkältung ist die Ursache aber nicht eindeutig.

  232. Ich protokolliere mal meine Umstellung; hab die Pulstracker-Uhr die vergangenen und folgenden Nächte getragen.

    Normale Aufstehzeit ist um 7:20h (nach Umstellung ist das zunächst also 8:20). Gehe meistens erst um 1h ins Bett, am Wochenende auch schon mal später. Typische Eule.

    Vergleichstag: Tiefschlaf bis 7:01, leichter Schlaf bis 7:15, Wecker klingelt, aufgestanden 7:20.

    Sonntag morgen, Zeitumstellungsnacht: leichter Schlaf 7:40-8:00, tief bis 8:20, dann wieder leicht bis 8:40. Weitergeschlafen bis 9:10, dann aufgewacht.

    Montag morgen: Tiefschlaf bis 8:00, leichter Schlaf bis 8:44, dann wieder tief bis 9:05. Geschlummert bis 9:40

    Dienstag morgen: Tiefschlaf bis 7:15, Wecker klingelt, im Traum erwacht (kann mich sonst nie an Träume erinnern). Snooze bis 7:30, aufgestanden. Jetzt, 10:06, fühle ich mich etwas müde und gähne vor mich hin.

    Bis jetzt (obwohl ich die Zubettgehzeiten nach der neuen Uhrzeit einhalte) noch keinerlei Umstellung der inneren Uhr.

  233. Eine weitere Anekdote… – meine Umstellung:
    Sonntag: bis 10:40 geschlafen, da Biowecker (Tochter, 7) bei den Großeltern nächtigte; sie war um ca. 7:30 wach
    Montag: Tochter ist um 7:15 wach, wie üblich, ich daher auch, kein Schlafdefizit bemerkbar
    Dienstag: ab kurz nach 6 wach, Dösen bis 6:45, wie immer
    Tochter um 7:00 geweckt, übliches Raunzen, sonst kein Unterschied zu vorher
    Die inneren Uhren meiner Familie scheinen Grobmotoriker zu sein; keine klaren Unterschiede feststellbar.

  234. was ich vergaß… – die Zubettgehzeiten (vor allem meiner Tochter) schwankten in den letzten Tagen nur innerhalb des üblichen Rahmens.

  235. Ehrlich gesagt lebe ich noch weitestgehend nach der alten Uhrzeit. Habe heute erst meine Wohnzimmeruhr umgestellt (dort guck ich meist spontan hin, weil von jeder Ecke aus sichtbar und schön groß – aber eben auch die unzuverlässigste Uhrzeit im ganzen Haus), weil ich quasi dazu genötigt wurde, als ich für später einen Verabredungstermin vereinbarte…. und bisschen Angst hatte, ihn zu verpassen, wenn die innere und äußere Haupt-Uhr noch im Wintermodus sind *g

    Bis nächste Woche muss ich es aber drin haben, dann ist Schluss mit lustig Zeit individuell einteilen…

    Meine Katzen sind auch noch voll in der Altzeit.
    Nach Sommerzeit müssten sie nun schon aktiv sein, aber die sind noch in ihrem Tagesschlaf und lassen sich von mir auch nicht einfach so aktivieren.

  236. @myself

    Vergleichstag: Tiefschlaf bis 7:01, leichter Schlaf bis 7:15, Wecker klingelt, aufgestanden 7:20.

    Sonntag morgen, Zeitumstellungsnacht: leichter Schlaf 7:40-8:00, tief bis 8:20, dann wieder leicht bis 8:40. Weitergeschlafen bis 9:10, dann aufgewacht.

    Montag morgen: Tiefschlaf bis 8:00, leichter Schlaf bis 8:44, dann wieder tief bis 9:05. Geschlummert bis 9:40

    Dienstag morgen: Tiefschlaf bis 7:15, Wecker klingelt, im Traum erwacht (kann mich sonst nie an Träume erinnern). Snooze bis 7:30, aufgestanden. Jetzt, 10:06, fühle ich mich etwas müde und gähne vor mich hin.

    Mittwoch morgen: Diese Nacht unruhig geschlafen, 7 Bewegungsphasen (letzte Nacht nur 3). Tiefschlaf bis zum Wecker klingeln um 7:15, vollkommen fertig, bis 7:36 liegen geblieben, dann völlig groggy aufgestanden. Bis jetzt der schwerste Tag. Für eine Dienstreise mal um 3 Uhr aufstehen ist ok, aber zweimal hintereinander eine Stunde früher ist anstrengend.

  237. Scheint keine Erkältung zu sein: Allgemein fit, steht aber erheblich später auf als üblich, geht jedoch in neuer Zeit pünktlich ins Bett. Gestern Nacht stark unterzuckert, gegengesteuert, heute Morgen aber immer noch unterzuckert. Die Ernährung ist normal und pünktlich.

  238. @Alderamin

    Für eine Dienstreise mal um 3 Uhr aufstehen ist ok, aber zweimal hintereinander eine Stunde früher ist anstrengend.

    Gut beschrieben. Den Effekt kenne ich auch. Manchmal verdirbt mir so eine kleine Abweichung einen ganzen Tag (besonders wenn sie nicht freiwillig ist).

    Hat vielleicht auch damit zu tun, dass 3 Uhr nachts ein „Abenteuer“ ist, 7:15 Uhr aber eher nicht …

  239. Gestern Nacht leicht erhöhter Wert mit geringer Korrektur. Also Schwankung im Toleranzfenster. Heute Morgen Wert im Normbereich mit leichter Tendenz abwärts aber ohne Korrekturerfordernis. Normales Aufstehen nach normaler Schlafdauer zur neuen Zeit. Keine Erkältungsymptome, also ist da keine Ursache zu suchen.

  240. @myself

    Vergleichstag: Tiefschlaf bis 7:01, leichter Schlaf bis 7:15, Wecker klingelt, aufgestanden 7:20.

    Sonntag morgen, Zeitumstellungsnacht: leichter Schlaf 7:40-8:00, tief bis 8:20, dann wieder leicht bis 8:40. Weitergeschlafen bis 9:10, dann aufgewacht.

    Montag morgen: Tiefschlaf bis 8:00, leichter Schlaf bis 8:44, dann wieder tief bis 9:05. Geschlummert bis 9:40

    Dienstag morgen: Tiefschlaf bis 7:15, Wecker klingelt, im Traum erwacht (kann mich sonst nie an Träume erinnern). Snooze bis 7:30, aufgestanden. Jetzt, 10:06, fühle ich mich etwas müde und gähne vor mich hin.

    Mittwoch morgen: Diese Nacht unruhig geschlafen, 7 Bewegungsphasen (letzte Nacht nur 3). Tiefschlaf bis zum Wecker klingeln um 7:15, vollkommen fertig, bis 7:36 liegen geblieben, dann völlig groggy aufgestanden. Bis jetzt der schwerste Tag. Für eine Dienstreise mal um 3 Uhr aufstehen ist ok, aber zweimal hintereinander eine Stunde früher ist anstrengend.

    Donnerstag morgen: Tiefschlaf komplett die ganze Nacht durch bis 7:01, dann leichter Schlaf. Um 7:10 wach geworden. 7:15 ging der Wecker. Zeitumstellung erfolgt.

  241. Ich weiß ja nicht, was das hier werden soll. Aber ich fühle mich beschissen. Schaue ich um 12 Uhr Mittags auf die Uhr, zeigt diese mir 13 Uhr. Der Vormittag ist also schon lange durch. Ich komme zwar „pünktlich“ (also eine Stunde zu früh) zur Arbeit, aber der ganze Tag vergeht wie im Flug. Es ist jetzt laut MESZ 19:50 Uhr. Da komme ich normalerweise auf natürliche Art runter vom Aktionismus. Aber ich bin nicht unten, sondern noch fit zum Bäume-Ausreißen. Denn es ist nicht 19:50 MEZ sondern 18:50 MEZ. Also muss ich mich jetzt dazu zwingen, runterzukommen. Und das geht nun schon die ganze Woche so. Es ist zum Kotzen.

    Ganz ehrlich: Ich werde mich wohl an diese scheiß MESZ nie gewöhnen. Es ist jedes Jahr der gleiche Mist. Ich kann die hellen Abende einfach nicht genießen, selbst wenn ich wollte. Es liegt mir immer ein Zeitdruck im Nacken, da mir die vorgestellte Uhr ständig sagt, dass ich „zu spät“ bin. Mein Körper aber sagt, dass ich genau drin bin. Das bedeutet unnötigen Stress und mindert sowohl meine Lebensqualität als auch mein Leistungsvermögen. Und das ist kein Witz.

    Was für ein Bullshit!

    Es gibt und gab genug Petitionen gegen die MESZ, bei denen ich unterschrieben habe. Sollte wieder mal eine aufgesetzt werden, bin ich wieder dabei. Aber die nächste Petition sollte ein Kracher werden. Wie? – davon habe ich zu wenig Ahnung.

  242. @ Matthias
    Sorry, aber für mich klingt das schon ein wenig hysterisch.
    Wenn du am Abend noch Bäume ausreißen kannst (warum eigentlich: du hast ja vermutlich gleich viel gearbeitet, wie in der Woche zuvor, in der du noch – zufrieden über das verrichtete Tagwerk – am Abend erschöpft auf das Sofa sankst), was hindert dich daran, diese Energie zu nutzen und noch eine Runde Laufen, Radeln, Heimwerken, etc. zu unternehmen?
    _Eine_ Stunde richtet so etwas bei dir an? Wow! Ich hoffe, du musst nie in Ost-West-Richtung eine Geschäftsreise unternehmen. Lass vertraglich festhalten, dass das bei dir nur während der Winterzeit geht.

  243. Ja. Genau diese eine Stunde richtet sowas bei mir an. Und Deine unsinnigen Nebenbei-Bemerkungen ändern nichts daran. Es ist genau so, wie ich es geschrieben habe. Und ich klinke mich hier damit endgültig aus, da hier einige zu blöd und / oder zu eigensinnig sind, die Probleme anderer zu verstehen, oder zumindest versuchen nachzuvollziehen.

    Du kannst noch nicht mal konstruktiv darüber reden oder diskutieren. Es gibt immer nur eine Art von Diskriminierung aus dem Lager der MESZ-Verfechter.
    Denke einfach darüber nach – wenn Du es überhaupt kannst! Ich meinte Nachdenken! – Im Sinne von: Hineinversetzen! Aber das kannst Du natürlich nicht. Warum auch immer.

    Allerdings: Ich hätte da eine Erklärung… Aber die interessiert Dich eh nicht.

    Tschüß – Ihr lest mich hier nicht mehr. Ist mir zu blöd hier.

  244. Warum so dünnhäutig? Du lässt dich von einem Deppen vertreiben? Wenn dich meine launigen Bemerkungen so treffen, tut mir das leid. Diskriminieren will ich dich definitiv nicht.
    Natürlich interessiert mich deine Erklärung. Wie kommst du darauf, dass ich nicht darüber nachdenken will, oder darüber nachgedacht habe? Wenn das so wäre, hätte ich hier keine einzige Zeile geschrieben.
    Ich habe auch eine These dafür, warum mir die Zeitumstellung absolut überhaupt nichts ausmacht. Interessiert _dich_ die?

  245. Unsere Kids hatten nun – dank Osterferien – mehr als eine Woche Zeit, sich auf die SZ umzustellen. Ergebnis: grosses Drama beim Aufstehen heute morgen. Aber ich weiss schon – das ist natürlich auch nur wieder eine Anekdote…

  246. Ich denke, dass wohl fast jeder hier nur persönliche Anekdoten beisteuern kann.
    Unsere Tochter hatte nur einen Tag mit schwererem Aufstehen, das war aber interessanterweise letzten Donnerstag und nicht am Mittwoch, den ersten Schultag nach den Ferien. Aber solche Tage hat sie immer wieder, die sind sogar ziemlich abgekoppelt von der Zubettgehzeit.
    Zusammengefasst kann ich für meiner Familie sagen: Business as usual, keine besonderen Vorkommnisse. Ob das nur an meinem confirmation bias liegt und ich etwas (unbewusst) übersehen habe, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Jedenfalls bemerkte ich keine Dramen (über das übliche Maß hinaus), die man der Umstellung in die Schuhe schieben könnte.
    Da ich anscheinend Matthias hinausgeekelt habe (nochmal sorry dafür, das war nicht meine Absicht), breite ich unaufgefordert meine These aus, warum mir das alles nichts ausmacht:
    Berufsbedingt bin ich in meiner Morgengestaltung sehr flexibel. Mal muss ich um 6 raus, mal erst um 8, an Home Office Tagen auch schon mal erst um 8:30. Ich gehe aber trotzdem meist so gegen Mitternacht ins Bett. Ich bin also stark schwankende Schlafzeiten gewohnt. Daher denke ich, dass die Umstellung auf mich keinen Einfluss hat.
    Umgekehrt kann ich mir vorstellen, dass ein stark geregelter Nachtablauf (23:30 Bett, 6:45 Wecker), umso störanfälliger ist. Ich kann nachvollziehen, wenn es Menschen gibt, die einen derart geregelten Ablauf unbedingt brauchen, durch diese „geraubten“ Stunde aus dem Takt kommen.
    So, kurz vor Mitternacht, muss ins Bett, und morgen dieses Mal ca. um 7 raus.

  247. Moin,
    @Matthias
    Wo ist das Problem wenn Du um 1950h noch fit bist?

    @noch’n Flo

    das ist natürlich auch nur wieder eine Anekdote…

    In der Tat. Sie hatten also am Ende der Ferienzeit Probleme dabei wieder frühs zur Schule zu kommen?
    Du willst mir jetzt erzählen das läge an der Umstellung auf Sommerzeit?

  248. @RainerO: Das sieht die Arbeitszeiten betreffend bei mir ähnlich aus und ich hielt mich für ähnlich, ich sage mal, abgehärtet. Bis ich letztes mit einem Zusammenbruch ins Krankenhaus kam und lernen musste, dass man seinen Tagesablauf etwas gleichförmiger strukturieren sollte; neben anderen „Gegenmaßnahmen“ betreffend die anderen Ursachen dafür.

  249. @RainerO

    Die Probleme bei der Umstellung hängen auch damit zusammen, ob man „Eule“ oder „Lerche“ ist, also eher Spätaufsteher oder Frühausteher. Wenn Du eine Eule oder eine Lerche in einen fensterlosen Raum sperrst und sie nach Gutdünken schlafen und wach sein lässt, dann ergibt sich bei der Eule ein Tag von rund 25 h, bei der Lerche von 23 h.

    Ich bin so was von Eule – ich hab‘ mal in den Semesterferien den Hund bei meinen Eltern versorgt, als die im Urlaub waren, und ging so nach Gutdünken ins Bett und stand entsprechend auf. Irgendwann weckte mich dann der Hund nach 11 Uhr vormittags, weil’s ihm zu spät für den ersten Rundgang wurde. Und vor 1:00 h bin ich seltenst zu bewegen, ins Bett zu gehen, zu schade um die schöne Freizeit. Die Umstellung zurück auf Normalzeit merke ich daher gar nicht. Auch auf Fernreisen in die USA bin ich in 3-4 Tagen um 9h umgestellt. Nur die Rückreise ist heftiger, aber da zwinge ich mich dann, die ausgefallene Nacht durchzumachen bis normale Schlafenszeit daheim ist, schlafe dann wie eine Leiche, und bin so ziemlich schnell „resettet“. Das Tageslicht hilft dabei.

    Mein Schwiegervater ist die typische Lerche. Ab 20 Uhr geht die Gähnerei los. Dafür um 8h schon in der Stadt zum Markt gewesen. Er meint immer, ich würde mehr schlafen als er. Dabei schlafe ich nur gute 6h pro Nacht und er um die 8. Er fängt halt früher damit an.

  250. Gegen 20:00 (Normalzeit) beginnt meine Phase zum Runterkommen von allen (also wirklich ALLEN!) Tagesaktivitäten. Diese dauert i.d.R. ca 2,5 – 3 Stunden bis ich endlich Bettschwere erlangt habe und ohne Stress einschlafen kann, um am nächsten Morgen gegen 5:00 ohne Stress aufzustehen und gegen 5:30 – 5:45 zur Arbeit zu fahren.

    Mir ist es nicht möglich, in wenigen Minuten von 100 auf 0 runterzukommen. Vielen anderen ist das möglich. Wenn ich zB um 23:00 von einer Dienstreise nach hause komme, brauche ich ca 3 Stunden um runterzukommen. Andere legen sich sofort und direkt ins Bett und schlafen ein – meinen Glückwunsch! Bei mir geht das einfach nicht. Ich brauche eine Zeit der Ruhe und Besinnung, bis ich gesund einschlafen kann. Dann komme ich auch morgens wieder gut raus. Auch nach nur ca 3 Stunden Schlaf, den dann fehlenden Schlaf kann ich an anderen Tagen nachholen (das geht wirklich!).

    Dienstreisen sind Sonderfälle, denen ich gewachsen bin. Die Sommerzeit ist aber ein Dauerzustand, dem ich mich (auch wegen Terminen) nicht entziehen kann. Mir fehlt jeden Tag genau 1 Stunde. Das ist keine Hysterie, lieber Rainer, sondern für mich (uns!) traurige Realität.

    Wir sind beide s.g. „Hochsensibelchen“. Und wir leiden beide unter dieser bekloppten Zeitumstellung, die niemand wirklich braucht. Und das jeden Sommer-Tag!
    Zum Thema „hochsensibel“ geht es vielleicht hier entlang:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hochsensibilit%C3%A4t
    https://www.zartbesaitet.net/

    Es gib genügend andere Quellen – einfach mal Tante Google etc fragen.

    Diese Quellen haben alle samt zunächst nichts mit der MESZ zu tun. Aber weiter Nachdenken und recherchieren hilft ganz sicher.

    Der Speicher ist am Abend einfach „übervoll“, wenn nicht schon vorher.
    Ich glaube nicht, dass wir die einzigen Menschen sind. Es gibt mehr davon als wir „sehen“ oder wahrnehmen. Und wer Menschen eine geänderten Biorhythmus vorschreibt, ist hart an der Grenze zu einer Nötigung, die strafrechtlich verfolgt werden könnte. Und das ist wirklich kein Witz mehr; und hat mit Hysterie nichts mehr zu tun.

    Deine bisherigen Auslegungen dazu, lieber Rainer, sind mir dabei vollkommen egal.

    Bin dann mal wieder für ne Weile weg.

    Viele Grüße
    Matthias

  251. @ Matthias
    Da dir meine Meinung ohnehin am Arsch vorbei geht, muss ich wohl auch nicht sonderlich rücksichtsvoll sein.
    Dein dich einschränkendes Korsett ist sicher nicht angenehm und in deiner Haut will ich definitv nicht stecken, egal ob mit oder ohne Sommerzeit. Mir ist trotzdem nicht klar, warum dir jeden Tag eine Stunde abgeht. Der Tag hat bei der Umstellung einmalig 23 Stunden, dananch aber wieder die gewohnten 24 Stunden. Entweder hast du einen entscheidenden Punkt in deiner Beschreibung vergessen, damit ich es verstehe, oder ich bin zu dumm dazu.
    Ich würde verstehen, wenn du einige Zeit brauchst, länger als die meisten, um dich umzustellen. Aber den ganzen Sommer? Stehst du dann jeden Tag gefühlt gezwungenermaßen eine Stunde zu früh auf (die Arbeit ruft), kannst dich aber nicht zwingen, eine Stunde früher ins Bett zu gehen? Ist das die fehlende Stunde? Dann wäre aber dein aktiver Tag den ganzen Sommer lang eine Stunde länger. Warum kannst du dann aber am Abend trotzdem noch Bäume ausreißen, obwohl sich eher ein Schlafdefizit aufbauen sollte?
    Wenn das so ist, bist du dein Leben lang in dieser Zeitzone gefangen. Eine Übersiedlung nach Japan oder Amerika wäre extrem problematisch, Neuseeland geht gar nicht. Oder richtet sich dein Biorhythmus nach dem Sonnenhöchststand, was dann Mittag zu sein hat. Dann wäre Neuseeland wieder eine Option, aber wie kompensierst du dann die 12 Stunden?
    Du siehst: ich mache mir jede Menge Gedanken darüber und will es verstehen. Aber vielleicht bin ich einfach zu unsensibel.
    Was zu meinem Schluss führt: Hochsensibilität… – nun ja. Wenn ich mir die Definition genauer betrachte, treffen viele Anzeichen auch bei mir zu. Das ist alles sehr schwammig und geht schon fast in Richtung Barnum-Effekt. Ich habe aber definitv kein Problem mit der Zeitumstellung, gar keins. Ich sehe keinen Konnex zwischen HSP und Problemen mit der MESZ. Sehen kann ich allerdings dich teilweise in diesem Artikel ab „Narzisstisch und Hochkränkbar“: https://www.ideenlese.de/2014/07/gentest-fuer-hochsensible-narzisstische-persoenlichkeitsstoerung/
    … vielleicht auch nur ein Barnum-Effekt…

  252. @ Chris:

    Sie hatten also am Ende der Ferienzeit Probleme dabei wieder frühs zur Schule zu kommen?
    Du willst mir jetzt erzählen das läge an der Umstellung auf Sommerzeit?

    Sie haben immer grosse Probleme mit der Umstellung – egal ob diese in die Ferien fällt oder nicht. Habe ich aber weiter oben auch schon geschrieben. Diesmal hatten sie nur mehr Zeit für die Umstellung. Hat aber auch nicht geholfen.

  253. @Matthias
    Mir fehlt jeden Tag genau 1 Stunde.

    Das verstehe ich nicht, sind die Tage in der Sommerzeit kürzer? Eigentlich ist es ja nur ein Tag der lediglich über 23 Stunden verfügt und das dürfte Ihnen ja kein Problem machen.

    Auch nach nur ca 3 Stunden Schlaf, den dann fehlenden Schlaf kann ich an anderen Tagen nachholen (das geht wirklich!).

    Sie können am Tag der Umstellung nur 5 Stunden anstatt der üblichen 6 Stunden schlafen, das sind 2 Stunden mehr als die von Ihnen benötigten 3 Stunden Schlaf, wieso können Sie die eine fehlende Stunde nicht nachholen und den restlichen Sommer, wie auch im Winter, von 23 Uhr – 5 Uhr schlafen, was hat das mit der Zeitumstellung zu tun?

    Mir persönlich ist es gleich ob wir mit oder ohne Zeitumstellung leben, für mich macht das keinen Unterschied. Da es anscheinend aber keine wirklichen sinnvollen Vorteile durch die Zeitumstellung gibt, zumindest wurde hier in den Kommentaren keiner genannt, könnte man sie auch wieder abschaffen.

  254. @ Rainer,

    deine _Meinung_ geht mit nicht am Arsch vorbei, sonst hätte ich zuvor nicht so reagiert, und schon gar nicht wieder hier geschrieben. Also hättest du ruhig etwas rücksichtsvoller schreibseln können 😉

    Meine Bemerkung „jeden Sommer-Tag“ erscheint dir zu Recht ominös. Ich tue mich aber schwer damit, das erklären zu können. Ich kann es einfach nicht. Ich kann ja nur schildern, was ich mit der Zeitumstellung erlebe. Und dass wir zumeist mit der abendlichen Helligkeit kämpfen. Und das ist alles scheinbar subjektiv.

    Und ja, ich habe zwei Punkte nicht gebracht. Ich wollte aber eigentlich auch keine Autobiografie schreiben. Und das mache ich auch jetzt nicht, sonst müsste ich meinen ganzen Tages- und Nachtablauf darlegen. Hinweis: Lichtempfinden (subjektiv) und Schlafzyklen (privat).

    Was mich jedoch ziemlich auf die Palme bringt ist folgendes: offensichtlich leidende Menschen müssen sich in einer zivilisierten und demokratischen Gesellschaft erklären und verteidigen, weil sie mit der Zeitumstellung nicht klarkommen? Gehts denn noch?? Ich drehe nicht an der Uhr. Es sind andere, die mir ihre Zeit aufdrängen. Und ICH muss mich deswegen verteidigen oder erklären, weil mir eine Zeit aufgedrängt wird? Nee Leute!

    Jedes Tier (somit – laut Darwin – auch der Mensch) hat einen Biorhythmus. Dieser richtet sich neben Nahrungsangebot und Temperatur hauptsächlich nach dem vorhandenen Tageslicht, und ändert sich naturgemäß während der Jahreszeiten. Egal wo auf der Erde.

    Sagt jetzt hier einer Amsel, dass es jetzt nicht 5:00 sondern 6:00 ist. Sie wird trotzdem nicht ihr Morgenlied anstimmen. Und da haben uns die Amseln einiges voraus. Sie richten sich nach der Normalzeit. Ist doch ganz einfach und normal. Oder?

  255. @Matthias

    Was mich jedoch ziemlich auf die Palme bringt ist folgendes: offensichtlich leidende Menschen müssen sich in einer zivilisierten und demokratischen Gesellschaft erklären und verteidigen, weil sie mit der Zeitumstellung nicht klarkommen? Gehts denn noch?? Ich drehe nicht an der Uhr. Es sind andere, die mir ihre Zeit aufdrängen. Und ICH muss mich deswegen verteidigen oder erklären, weil mir eine Zeit aufgedrängt wird? Nee Leute!

    Volle Zustimmung. Wer an einem natürlichen System rumspielt, muss gute Gründe dafür liefern. Nicht umgekehrt.

  256. Ich möchte allerdings daran erinnern, dass das derzeitige weltweite Zeitsystem mit UTC und Zeitzonen gemäß UTC+1 (MEZ) oder UTC+2 (MESZ) alles andere als „natürlich“ ist. Ob eine Umstellung von Normal- auf Sommerzeit und zurück erfolgt oder nicht, ist dabei völlig irrelevant. Wer also an die „Natürlichkeit“ unserer Zeit glaubt, macht sich damit bloß etwas vor.

    1. Captain E. – da hast Du natürlich recht, wobei sich die Zeitzonen (ohne DST) ja immerhin daran annähern sollen, dass die Sonne zur Tagesmitte (12:00 Uhr) ihren Höchststand erreicht hat.

  257. @Captain E.

    Das „Natürliche“ liegt für mich vor allem im Kontinuierlichen. Unstetigkeiten wie die halbjährliche sprunghafte Umstellung sind (leider) ein typisches Merkmal von menschengemachten, künstlichen Systemen.

  258. Wie man es nimmt: Stunden, Minuten, Sekunden – alles künstlich, ebenso wie die ganzen Zeitzonen. Wer das anders sieht, macht sich einfach nur etwas vor. Das ist aber völlig natürlich…

  259. Für alle die gesund Leben wollen, hier einige medizische Argumente die für die Beibehaltung der Normalzeit und Abschaffung der Uhr-Zeit-Umstellung auf die sog. „Sommerzeit“ MESZ (nach neuer Definition: Mittel Europäische Schlafentzug Zeit) sprechen:
    – Gesundheitspetition Momo: https://www.openpetition.de/petition/online/beibehaltung-der-normalzeit-abschaffung-der-sommerzeitverordnung
    Bitte auch die unter Neuigkeiten gemachten medizinischen Veröffentlichungen beachten!
    https://www.zeitumstellung-abschaffen.de/
    https://www.freiewelt.net/nachricht/sommerzeit-dauerhafte-negative-auswirkungen-10065766/
    https://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php
    https://www.epochtimes.de/gesundheit/zeitumstellung-sommerzeit-auf-normalzeit-warum-wir-ab-sonntag-ausgeschlafener-und-gluecklicher-sind-a1278560.html/function.include?object_id=32202303
    https://www.badkissingen.de/de/wirtschaftsfoerderung/web-blog-neu/chronobiologie/20015.Sommerzeit-aus-chronobiologischer-Sicht.html
    https://polcms.secure.europarl.europa.eu/cmsdata/upload/ab68c683-6f1b-43b0-8
    1b8-634602b3e0dd/Evidence_based_opinion_DST_final.pdf
    https://www.epochtimes.de/gesundheit/9-aerztliche-tipps-so-bleibt-man-gesuender-und-wacher-trotz-zeitumstellung-a1316038.html

    Der Arzt der Zukunft wird keine Medikamente verabreichen, sondern das Interesse seiner Patienten für die Pflege seines Körpers, für Ernährung sowie Ursache und Prävention von Krankheiten wecken.
    Thomas Alva Edison, Physiker, 1847-1931

  260. Wie zu lesen ist, ein heiß diskutiertes Thema …
    Ich kann die Ablehnung der Zeitumstellung durchaus nachvollziehen, auch wenn ich selbst von den vermeintlich negativen Folgen nicht betroffen bin. Das Gegenargument der trotzdem steigenden Zahlen an Fernreisenden, die sich offensichtlich auch durch einen eventuellen Jetlag nicht davon abhalten lassen, ist allerdings auch nicht von der Hand zu weisen.

    Ich bin ebenfalls überzeugt davon, dass eine Zeitumstellung nicht notwendig ist. Allerdings stellt sich dann nur die Sommerzeit (neue „Normalzeit“) als sinnvoll heraus, da mir kein objektives Gegenargument hierzu einfällt.

    Wenn ich überlege, dass das ursprüngliche Ziel der Zeitumstellung war, das Tageslicht effektiv zu nutzen (Energieeinsparung als früher als Hauptargument … heute eher weniger), so sehe ich jegliche Erfüllung dieses Ziels im Festhalten an der aktuellen Sommerzeit. Die Zeitspanne des Tageslichtes würden somit auch im Winter, aber insbesondere im Sommer deutlich mehr die gewohnten und durchschnittlichen Zeitspannen der gesellschaftlichen Aktivitäten abdecken. Im Sommer würde, bei dauerhafter Winterzeit, die Mehrheit der Bevölkerung viele Stunden des Tageslichts während der mehrheitlichen Inaktivität zwischen 3:30 Uhr und 6:30 Uhr verlieren. Der Sonnenuntergang um ca. 20:30 Uhr bis 21:00 Uhr würde eine Stunde früher einsetzen – eine Stunde die am Anfang des Tages zur Verfügung stünde, doch von kaum einem genutzt würde. Im Winter hingehen würden trotz dauerhafter Sommerzeit bei einem Sonnenaufgang um etwa 9:00 Uhr und einem Sonnenuntergang um ca. 17:30 Uhr alle Tageslichtstunden in den gewohnten Aktivitätsbereich fallen (wie natürlich auch aktuell während der Winterzeit). Weshalb sich bei mir die Meinung verstärkt, dass eine dauerhafte Sommerzeit die Vorteile der Zeitumstellung zum Teil aufrechterhält und die Nachteile der dauerhaften Winterzeit beseitigt.

    Ich bin nur mit der Zeitumstellung aufgewachsen, so wie alle nach 1980 geborenen, weshalb es für mich keine „Normalzeit“ gibt. Eine Umstellung auf einen dauerhafte Zeit sollte also für alle nach 1980 Geborenen und diese Bevölkerungsgruppe wächst unaufhörlich 😉 praktische Vorteile und sinnvolle objektive Gründe aufweisen. Diese erschließen sich mir nur bei der dauerhaften Sommerzeit. Aber ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen.

  261. @DeMikeles:

    Es könnte tatsächlich sein, dass es eine Mehrheit für die Abschaffung der halbjährlichen Zeitumstellung gibt. Eine Mehrheit für eine dauerhafte UTC+1 oder UTC+2 sehe ich dagegen nicht. UTC+1 bedeutete den Wegfall der von vielen so geschätzten langen Sommerabende, UTC+2 hieße, dass es im Winter noch später hell würde. Da ich persönlich keine besonderen Probleme mit der Sommerzeit habe, kann ich die Diskussion recht entspannt verfolgen, selbst wenn als Ergebnis alles beim alten bliebe.

  262. Ich hab noch einen Buchtipp (hoffe, der kam nicht schon irgendwo in den 312 Kommentaren zuvor): Till Roenneberg: Wie wir ticken – Die Bedeutung der Chronobiologie für unser Leben

  263. @ FF:

    Schon, aber die EU-Kommission wird sich wohl kaum einer solch deutlichen Mehrheit verweigern können. Warum sonst hätte man die Umfrage denn sonst gemacht?

    Ich meine: wenn das Ergebnis 55:45% gelautet hätte – okay. Aber nachdem mehr als 4/5 der Abstimmenden gegen die Sommerzeit votiert haben, dürfte ihr Ende recht bald kommen.

    Wir können aber gerne eine Wette zu dem Thema abschliessen, wenn Du möchtest. Um ein grosses Bier?

    1. @nnF: „Schon, aber die EU-Kommission wird sich wohl kaum einer solch deutlichen Mehrheit verweigern können“

      Nun, ne Umfrage ist ne Umfrage. Wieviel von den 300 Millionen haben sich da beteiligt? Und natürlich kann man davon ausgehen, dass bei so ner Umfrage, bei der man selbst aktiv werden muss um teilzunehmen, vor allem einmal die mitmachen, die mit dem Status Quo unzufrieden sind.
      Ich würde die Ergebnisse nicht überinterpretieren…

  264. @noch’n Flo

    Aber wie fiel das Ergebnis bzgl. permanenter Winterzeit vs. Sommerzeit aus? Auf die Extra-Stunde Licht nach der Arbeit möchte ich keinesfalls verzichten. Gerne auch im Winter. Schlimmstenfalls auch weiter mit Umschaltung. Leider gibt’s dazu noch keine Angabe, soviel ich weiß.

  265. @ Alderamin:

    Aber wie fiel das Ergebnis bzgl. permanenter Winterzeit vs. Sommerzeit aus? Auf die Extra-Stunde Licht nach der Arbeit möchte ich keinesfalls verzichten. Gerne auch im Winter. Schlimmstenfalls auch weiter mit Umschaltung. Leider gibt’s dazu noch keine Angabe, soviel ich weiß.

    Doch. Die Mehrheit war für eine permanente Sommerzeit.

    @ FF:

    Und natürlich kann man davon ausgehen, dass bei so ner Umfrage, bei der man selbst aktiv werden muss um teilzunehmen, vor allem einmal die mitmachen, die mit dem Status Quo unzufrieden sind.

    Das muss man bei Wahlen auch.

  266. Schön geschriebener Artikel, doch was mich (ein Normalzeitfan) irritiert, ist die Geringschätzung des morgendlichen Tageslichts. Ich wache einfach besser auf, wenn es draußen hell wird, und die Sommerzeit bringt mich immer schon ab September um diese Helligkeit, da ich zwischen 6 und 7.30 aufstehen muss, und es da durch die Sommerzeit schon dunkel wird. Mein Horrorszenario ist jetzt natürlich Dezember mit Sommerzeit. Danke, dass Sie darauf hinweisen!

  267. @ FF:

    Aber wenn bei ner Wahl die Wahlbeteiligung bei 1,5 Prozent liegt, würde man dem Ergebnis vermutlich nicht allzuviel Allgemeingültigkeit zugestehen.

    Bei einer Wahl bekommen alle Wahlberechtigten aber auch eine Benachrichtigungskarte. Wieviel Prozent der EU-Bevölkerung wussten überhaupt von der Abstimmung?

    1. @nnF: „Wieviel Prozent der EU-Bevölkerung wussten überhaupt von der Abstimmung?“

      Keine Ahnung. Vermutlich nicht so viele, wie Bescheid wissen hätten sollen. Aber das ändert mMn nichts daran, dass man aus dieser Abstimmung eben kein „deutliches“ Urteil ableiten kann. D.h. nicht das die Umfrage keinen informativen Wert hat. Aber eben keinen, den man überinterpretieren sollte.

  268. Diverse Nachrichten und dortige Kommentatoren berichten, dass man bei dieser „deutlichen“ Beteiligung (und man sprach interessanterweise von unter 1%) schon darauf reagieren müsse. Folgerichtig haben angeblich schon erste konservative politische Gruppierungen (Parteivertretungen vermutlich) Anträge eingereicht, ein erster Schritt. Bürokratische Mühlen mahlen langsam, und ob nicht noch alternative Begründungen gegen ein Aussetzen gefunden werden, sei dahingestellt. Wenn aber die Umstellung abgeschafft würde, und das kann dann dauern, könne jeder Mitgliedsstaat über die eigene Zeitzone entscheiden. Folglich wäre ein Chaos von Zeitzonen möglich, ein unter Umständen kontraproduktives Ergebnis.

    Ich persönlich wäre mit einem Stopp der Umstellungen und konstanter Sommerzeit sehr zufrieden; die Gründe passen zu denen, die weiter oben schon diskutiert wurden. Allerdings hatte ich selbst den Vorschlag eingebracht, die Zeit konstant um eine halbe Stunde gegenüber der jetzigen Winterzeit zu verschieben, um einem Sonnenhöchststand zwischen 12 und 13 Uhr an möglichst vielen Orten in D. nahezukommen.

  269. @Braunschweiger:

    Wenn aber die Umstellung abgeschafft würde, und das kann dann dauern, könne jeder Mitgliedsstaat über die eigene Zeitzone entscheiden.

    Nein. Für sowas gibts ja die EU – damit nicht alle ihr eigenes Süppchen kochen sondern im Interesse der Bürger wenigstens bei Dingen die übernational relevant sind einheitliche Regelungen haben … (Manche Leute haben echt komische Vorstellungen für was die EU eigentlich gut ist …).

    Genauso wie die Sommerzeit wird man dann auch ihr nicht-vorhanden-sein EU weit regeln. Die Mitgliedsstaaten wären auch ausgesprochen dumm, wenn sie aus so einer Regelung ausscheren würden. Der logistische Aufwand würde auf keine Kuhhaut passen … was übrigens der Grund ist, warum auch die Schweiz hier (und auch anderswo) der EU Regelung folgt. Die sind nämlich nicht blöd sondern effizient.

    Wie kommst du eigentlich darauf? Sowas wie eine einheitliche Zeitzone gibts in Europa schon seit den 1880er Jahren …

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mitteleurop%C3%A4ische_Zeit

  270. Übrigens: Was mich an der ganzen Zeit-Umstellerei inzwischen am allermeisten nervt sind die ganzen sinnlosen und unnötigen Diskussionen und Zeitungsartikel und sonstwas dazu … zweimal (!) im Jahr!
    Für mich allein schon ein Grund, warum der ganze Quatsch abgeschafft gehört …

  271. @PDP10:
    Ich habe wiedergegeben, was ich den Nachrichten entnommen habe. Demnach wird die Frage Umstellung Ja oder Nein einheitlich bleiben, aber jeder Staat kann seine Zeitzone wählen und dann festschreiben lassen. Das geht auch nicht anders, denn bei einer Längenausdehnung von Westgrönland bis Ostweißrussland (oder so) ist eine einzige Zeitzone nicht denkbar.

  272. @Braunschweiger:

    Jetzt verstehe ich noch weniger, was das mit der Zeitumstellung zu tun hat …

    Das geht auch nicht anders, denn bei einer Längenausdehnung von Westgrönland bis Ostweißrussland (oder so) ist eine einzige Zeitzone nicht denkbar.

    Das war aber schon immer so.

    Deswegen haben diese Ecken der Welt ja auch verschiedene Zeitzonen und Mitteleuropa eine einheitliche. Und das wird auch so bleiben …

  273. @PDP10

    Was Braunschweiger schreibt (dass jedes Land das in Eigenverantwortung entscheiden soll) habe ich auch im Radio gehört. Und was die MEZ betrifft:

    Portugal, Großbritannien, Irland, Finnland, das Baltikum, Ukraine, Bulgarien, Rumänien, Mazedonien und Griechenland haben sie heute schon nicht. Es gibt keine einheitliche Zeitzone in der EU.

    @Braunschweiger

    Eine halbe Stunde Verschiebung macht das Umrechnen in andere Zonen schwieriger.

  274. @Braunschweiger:

    Sowas wie Sommerzeit gibts übrigens auch nicht überall. Eigentlich ist das sogar die Ausnahme. Mach halt nicht in jeder geografischen Lage Sinn.
    Meine Kollegen in Indien zB sind mir im Winter 4,5h voraus und zur Zeit nur 3,5h weil die keine Sommerzeit haben …

  275. @Alderamin:

    Was Braunschweiger schreibt (dass jedes Land das in Eigenverantwortung entscheiden soll) habe ich auch im Radio gehört.

    Da geht es aber um die Sommerzeit und nicht um die Zeitzone wie @Braunschweigers Post impliziert hat.
    Und auch bezogen auf die Sommerzeit ist das Unsinn. Siehe oben.

    Portugal, Großbritannien, Irland, Finnland, das Baltikum, Ukraine, Bulgarien, Rumänien, Mazedonien und Griechenland haben sie heute schon nicht. Es gibt keine einheitliche Zeitzone in der EU.

    Das habe ich auch nicht behauptet (siehe den von mir verlinkten Wikipedia Artikel). Die Länder die du aufzählst, liegen halt alle nicht in einer geographischen Ecke, in denen MEZ sinnvoll wäre.

  276. @Alderamin:

    @Braunschweiger

    Eine halbe Stunde Verschiebung macht das Umrechnen in andere Zonen schwieriger.

    Jep. Gibts trotzdem. Siehe #334. Bringt auch keinen aus dem Konzept.

  277. @Alderamin:
    Stimmt. Ist so, für Menschen, nicht für Computer. Zeit sollte durchaus auch für menschliches Verständnis gemacht sein.
     

    @PDP10:
    Es geht schon um die Umstellung der Umstellung, und ich meinte die EU. Klar ist natürlich, dass es hier „schon immer“ Zeitzonen gab. Der Punkt ist, dass im Zuge einer Neuregelung möglicherweise Staaten ihre Zone neu festlegen können. Im Zeitalter der Computer sollte das denoch beherrschbar sein.

  278. @Alderamin:

    Was der größte vorstellbare Unsinn wäre …

    @Braunschweiger:

    Sommerzeit behalten oder nicht wäre aber nicht dasselbe wie eine Zeitzone festlegen. Das war eigentlich was ich sagen wollte.

    Ausserdem glaube ich das nicht, dass das einzelne Mitgliedsstaaten dann so einfach können – auch wenns im Radio war :-).

    In der EU gilt immer noch möglichst alle oder keiner – oben genannte, sinnvolle Abweichungen von der MEZ bei den Zeitzonen sind da auch schon eingepreist (So blöd ist die EU-Kommission dann auch nicht, dass sie glaubt gegen solche Sachen wie Astronomie und Physik anregeln zu können).

  279. Langsam haben wir’s; danke euch.
    Wir werden warten müssen und sehen, was passiert. Bisher war es auch nur Meinung, auch die aus dem Radio. Aber es wird schon klar: einfach wird das nie werden.

  280. Ich habe das mit der Abstimmung z.B. erst zu spät mitgekriegt, da ich einige Wochen im Urlaub war und hätte für den Status quo gestimmt, bzw. für eine durchgehende Sommerzeit, mit deren Nachteilen. Für mich ist es z.B. eine Horrorvorstellung im Sommer um 3am schon vom Vogelgezwitscher aufgeweckt zu werden, was mir jetzt um 4-5 am ( ja nach Monat) schon auf den Wecker geht……oder wenn dann mein Enkel hier übernachtet, dem ich dann um 5 immer erklären muss, dass es noch nicht Zeit zum Aufstehen ist und er aber nicht mehr zum Einschlafen kommt, weil “ es ja draußen schon hell ist und man dann aufstehen muss“ 🙂

  281. Noch ein paar Details:

    Bei der EU-Umfrage zur Zeitumstellung haben sich nach offiziellen Angaben 84 Prozent der Teilnehmer für eine Abschaffung ausgesprochen. In der gesamten Europäischen Union hatten sich nach Angaben der Kommission 4,6 Millionen Menschen an der Online-Umfrage beteiligt. Das entspricht 0,89 Prozent der EU-Bevölkerung. In Deutschland lag der Anteil mit 3,79 Prozent weit darüber. Auch in Österreich, Luxemburg, Finnland und Estland beteiligten sich überdurchschnittlich viele Menschen. Die geringsten Teilnehmerquote hatten Italien und Rumänien (jeweils 0,04 Prozent der Bevölkerung) sowie Grossbritannien (0,02 Prozent).

    Die Ablehnung der Zeitumstellung war unter den Teilnehmern in fast allen Ländern überwältigend: In Finnland und Polen erreichten die Gegner des Hin und Her Quoten von jeweils 95 Prozent, in Spanien 93, in Litauen 91 und in Ungarn und Kroatien jeweils 90 Prozent der Abstimmenden.

    Nur in Griechenland und Zypern waren die Befürworter der Zeitumstellung unter den Teilnehmern in der Mehrheit, mit einem Anteil von 56 Prozent beziehungsweise 53 Prozent.

    (Quelle: https://www.tagblatt.ch/international/eu-kuendigt-abschaffung-der-zeitumstellung-an-ld.1049347 )

  282. Das Problem, nnF, ist der Umstand, daß es eine Online-Befragung war, an der naturgemäß nur diejenigen teilnehmen, die das Thema wirklich interessiert. Und an dem Thema interessiert sind in Deutschland mindestens 3,9 %? Uhaha.
    Da ist doch die Frage viel interessanter, warum in Deutschland die Beteiligung an dieser Umfrage so hoch war.

  283. @noch’n Flo:

    Ein “Krieg zwischen Langschläfern und Frühaufstehern”? Echt?!?

    Mich wundert, dass dich die martialische Wortwahl wundert … du hast doch hier auch mitdiskutiert. Lies mal nochmal die Kommentare ab #132

    Du liebe Güte …

  284. Ein interessanter Artikel, der heute bei heise erschienen ist:

    https://www.heise.de/newsticker/meldung/Zeitumstellung-Wissenschaftler-warnen-vor-ewiger-Sommerzeit-4162075.html

    Meiner Meinung nach ist der jetzt geplante Schnellschuss, schon ab nächstem Jahr eine ganzjährige Sommerzeit einzuführen, noch gar nicht ausreichend diskutiert worden. Da bräuchte es viel mehr Aufklärung über die Vor- und Nachteile und auch eine richtige Abstimmung in den Staaten der EU.

    Ganzjährige Sommerzeit hört sich ja zunächst ganz nett an. Abends immer eine Stunde länger hell, ist doch schön. Allerdings muss man dafür dann ganzjährig eine Stunde früher aufstehen und im Winterhalbjahr über einen viel längeren Zeitraum morgens im Dunkeln zur Arbeit gehen (oder zur Schule oder wohin man eben so muss).

    Hier in Hamburg würde das zum Beispiel bedeuten, dass im Dezember die Sonne erst um halb zehn aufgehen würde. Das ist schon verdammt spät bzw. man muss schon verdammt früh aus den Federn und dann stundenlang morgens im Dunkeln rumkrauchen – nicht gut.

    Aufgrund der im verlinkten Artikel zusammengefassten Argumente wäre ich jedenfalls – wenn man die Zeitumstellung abschaffen will, was ich grundsätzlich gut finde – für eine ganzjährige Normalzeit (also die Zeit, die man jetzt Winterzeit nennt), die dem tatsächlichen Sonnenstand am besten entspricht. Das wäre wohl tatsächlich am gesündesten, insbesondere aufgrund der negativen Folgen des prognostizierten dauerhaften Schlafmangels bei großen Teilen der Bevölkerung, falls man eine dauerhafte Sommerzeit einführt.

  285. Tja, vielleicht sollten wir (ausnahmsweise! 😉 ) einmal von Russland lernen und nicht den russischen Fehler wiederholen.

    Was die „Mehrheit“ aber nun will, ist die „ewige Sommerzeit“, also UTC+2 ganzjährig für Deutschland. Offensichtlich ist das keine gute Idee, kombiniert sie doch einige Nachteile im Sommer (zu spätes Schlafen gehen & zu niedrige Temperaturen für Frühstück draußen) mit schweren Nachteilen im Winter (sehr später Sonnenaufgang) im Gegenzug für ein paar Vorteile (helle Abende). Besser wäre also die gute alte MEZ alias UTC+1, oder wir belassen einfach alles so, wie es gerade ist. Nur sollte man dann natürlich das Argument „Energie sparen“ endgültig entsorgen, da es nun einmal nicht zutrifft.

  286. @Captain E.
    @noch’n Flo

    Ich finde auch, dass die Argumente für die ganzjährige „Winterzeit“ bzw. Normalzeit (das muss man vielleicht öfters noch mal deutlich sagen) eindeutig überwiegen.
    Eigentlich müsste die Diskussion über die Vor- und Nachteile einer ganzjährigen Sommer- oder Normalzeit jetzt richtig beginnen, denn wenn die Zeitumstellung schon 2019 endgültig abgeschafft wird, bleibt uns ja nur noch wenig Zeit, dies zu entscheiden.

    Vielleicht sollte man den vermeintlichen Anhängern der ganzjährigen Sommerzeit auch mal sagen, dass es dadurch nicht mehr Sommer gibt 😉 , sondern alle das ganze Jahr über und dann für immer eine Stunde früher aufstehen müssen. Gruselig!

    So viele Frühaufsteher-Fans kann es doch eigentlich gar nicht geben…
    (Ich gebe zu, ich bin eine Eule oder Nachtigall und auf keinen Fall eine Lerche).

  287. Aber in unserer Gesellschaft dominieren nun einmal die Lerchen, nicht die Nachtigallen, also wird es wohl die Sommerzeit werden.

    Das wäre der größte anzunehmende Unsinn. Sage ich als Eule.

  288. @Tina_HH

    Vielleicht sollte man den vermeintlichen Anhängern der ganzjährigen Sommerzeit auch mal sagen, dass es dadurch nicht mehr Sommer gibt , sondern alle das ganze Jahr über und dann für immer eine Stunde früher aufstehen müssen. Gruselig!

    Nö, gar nicht. Schwer fällt immer nur die Umstellung. Nach einer Woche merke ich keinen Unterschied, es herrscht kein Schlafmangel, da ich zu den gleichen Uhrzeiten ins Bett gehe und aufstehe, egal welche Zeitzone gilt. Das richtet sich morgens nach dem Job und abends nach der nötigen Schlafenszeit (also letztlich auch nach dem Job). Überhaupt nicht nach dem Licht.

    Manche, die bisher im Hellen zur Arbeit fahren konnten, müssten bei MESZ im Winter sicher im Dunklen fahren, aber als ich Jobs hatte, die um 8 Uhr anfingen, fuhr ich auch bei Winterzeit im Dezember und Januar im Dunklen zur Arbeit. Und im Dunklen wieder nach Hause.

    Dafür fährt man mit MESZ aber auch längere Zeit im Hellen nach Hause. Sobald auf Winterzeit umgestellt wird, fahre ich ein halbes Jahr lang im Dunklen über die Autobahn heim. Das ist gruselig.

    Ob ich im Büro oder die Schüler in der Schule morgens eine Stunde mehr im Dunklen sitze oder nicht, ist doch belanglos, ist eh‘ keine Zeit, um sich draußen aufzuhalten. Die Stunde Helligkeit abends kann man viel besser nutzen. Auch am Wochenende, wenn man mal ausschlafen kann. Bin deshalb für MESZ ganzjährig. Oder weiterhin umschalten.

  289. Zumindest sollte man ein anderes Argument endlich wegwerfen, nämlich jenes mit dem Biorhythmus. Wenn die eine Stunde, die einem bei der Zeitumstellung im Frühling „geklaut“ wird (komischerweise hat sich in meiner Gegenwart noch nie jemand über die zusätzliche Stunde im Herbst beschwert!), tatsächlich dermaßen zu schaffen macht, dann sollte sich der Wechsel von „Arbeitswoche“ zu „Wochenende“ und wieder zurück um einiges schwerer auswirken als die Zeitumstellung. Das tut es wahrscheinlich auch, und daher tun sich viele wohl auch eher schwer mit Montagen. Die meisten von uns dürften deutlich mehr als nur eine Stunde später aufstehen, wenn sie nicht zur Arbeit müssen, oder?

    Was also ratsam wäre (aber natürlich sehr schwer umzusetzen), ist letztlich folgendes: An jedem Arbeitstag schläft man ausreichend und steht dafür an arbeitsfreien Tagen trotzdem zur selben Zeit auf.

    Dieser persönliche Tagesrhythmus und der oftmals selbst verordnete werktägliche Schlafentzug hat aber letztlich wenig bis gar nichts zu tun mit irgendwelchen Zeitzonen oder -umstellungen.

  290. @Alderamin

    Die Probleme. die durch die Zeitumstellung entstehen, wurden ja schon ausführlich diskutiert, auch dass einige damit wenig bis gar keine Probleme haben, andere aber dafür umso mehr.
    Interessant – und für mich persönlich vollkommen nachvollziehbar – finde ich die jetzt beginnende Diskussion (die eigentlich noch viel intensiver geführt werden müsste) über die Folgen einer eventuellen ganzjährigen Sommerzeit.

    Zitat aus dem verlinkten heise-Artikel:

    „Die Forscher und die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) sprechen sich für eine dauerhafte „Normalzeit“ aus. „Die bisherige Winterzeit entspricht den Verhältnissen, die unter Berücksichtigung der natürlichen Lichteinflüsse für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus am günstigsten ist“, sagt der DGSM-Vorsitzende Alfred Wiater. „Wenn wir im Winter am Morgen länger der Dunkelheit ausgesetzt sind, werden wir schlechter wach“, sagt Wiater. Das könne Konzentration und Aufmerksamkeit beeinträchtigen und zu mehr Fehlern in der Schule und im Job führen sowie Unfälle begünstigen.“

    Und weiter:
    „Wenn es durch die Sommerzeit abends länger hell ist, setzt die Produktion des Schlafbotenstoffs Melatonin erst später ein. Man wird nicht rechtzeitig müde, muss aber morgens trotzdem früh aus dem Bett. „Mit der Zeit droht ein Schlafmangel – wir werden noch mehr zu einer chronisch unausgeschlafenen, übermüdeten Gesellschaft“, sagte Schlafforscher Hans-Günter Weeß kürzlich dem Stern.“

    Es wird ja schon länger diskutiert, dass Kinder eigentlich zu früh (bezogen auf die Uhrzeit) zur Schule müssen und dass das negative Folgen hat. Wenn nun die ganze Gesellschaft, einschliesslich der Kinder, auch im Winterhalbjahr noch eine weitere Stunde früher aufstehen müssen, kann das nicht gut sein.
    Als Ausweg aus diesem Dilemma werden nun flexiblere Arbeitszeiten diskutiert. Ich frage mich ernsthaft, was das soll. Erst sollen per Uhrzeit-Veränderung alle eine Stunde früher aufstehen und um die negativen Folgen davon ein´wenig abzumildern, wird einem Teil der Berufstätigen dann erlaubt, später mit der Arbeit anzufangen. Das kanns ja wohl nicht sein…

  291. @Captain E.

    Die meisten von uns dürften deutlich mehr als nur eine Stunde später aufstehen, wenn sie nicht zur Arbeit müssen, oder?

    Deswegen ist es ja auch so unsinnig, dass nun alle auch im Winterhalbjahr noch eine Stunde früher aufstehen sollen.

    Was also ratsam wäre (aber natürlich sehr schwer umzusetzen), ist letztlich folgendes: An jedem Arbeitstag schläft man ausreichend und steht dafür an arbeitsfreien Tagen trotzdem zur selben Zeit auf.

    Wenn man sich auch noch das Wochende versauen will, kann man das ja machen 😉 .

    Doch ernsthaft, ich fürchte, das klappt in der Praxis einfach nicht. Die meisten Menschen sammeln über die Arbeitswoche ein Schlafdefizit an und versuchen dann am Wochenende, dieses wieder ein wenig auszugleichen.

    Dieser persönliche Tagesrhythmus und der oftmals selbst verordnete werktägliche Schlafentzug hat aber letztlich wenig bis gar nichts zu tun mit irgendwelchen Zeitzonen oder -umstellungen.

    Doch, ich denke schon, denn der „selbst verordnete werktägliche Schlafentzug“ kommt doch neben sozialen Aspekten (man will die Zeit für Freizeitaktivitäten ausnutzen) auch daher, dass es im Sommer (mit Sommerzeit) abends zu lange hell ist und man nicht früh genug müde wird und dehalb zu spät ins Bett geht.

    Die Zeitzone, in der man lebt, sollte dem Sonnenstand schon angemessen sein.

  292. @Tina_HH:

    Deswegen ist es ja auch so unsinnig, dass nun alle auch im Winterhalbjahr noch eine Stunde früher aufstehen sollen.

    Sicher, und ich habe bei der besagten EU-Abstimmung auch dafür votiert, alles beim alten zu belassen, ggf. aber zur dauerhaften Normalzeit zurück zu kehren. Ich habe im Freitextfeld sogar explizit darauf hingewiesen, dass die Wünsche der Befürworter einer Abschaffung nicht in Einlang zu bringen sein werden. Entweder werden die Freunde der Normalzeit enttäuscht werden oder die der Sommerzeit. Ich persönlich möchte halt auch nicht in der dunklen Jahreszeit nach UTC-2 leben müssen.

    Wenn man sich auch noch das Wochende versauen will, kann man das ja machen .

    Doch ernsthaft, ich fürchte, das klappt in der Praxis einfach nicht. Die meisten Menschen sammeln über die Arbeitswoche ein Schlafdefizit an und versuchen dann am Wochenende, dieses wieder ein wenig auszugleichen.

    Man würde sich sein Wochenende ja nicht versauen. Nur mit dem „auf die Piste gehen“ in den Nächten von Freitag auf Samstag oder Samstag auf Sonntag wäre dann natürlich Essig! 😉

    Aber klar – das werden nur die wenigsten von uns hinbekommen, wobei ich mich selbst ausdrücklich zur mutmaßlichen Mehrheit zähle. Rein hypothetisch wäre es aber schon faszinierend. Man geht immer zur selben Zeit ins Bett und steht zur selben Zeit auf, egal ob man frei hat oder arbeiten muss, sorgt aber jeden einzelnen Tag für ausreichend viel Schlaf.

    Doch, ich denke schon, denn der “selbst verordnete werktägliche Schlafentzug” kommt doch neben sozialen Aspekten (man will die Zeit für Freizeitaktivitäten ausnutzen) auch daher, dass es im Sommer (mit Sommerzeit) abends zu lange hell ist und man nicht früh genug müde wird und dehalb zu spät ins Bett geht.

    Die Zeitzone, in der man lebt, sollte dem Sonnenstand schon angemessen sein.

    Das mag sein, aber ich fürchte, viele von uns geben sich den Schlafentzug auch dann, wenn es draußen schon am Nachmittag stockfinstere Nacht ist. Bei einer längsten Nacht von etwas mehr als 16 Stunden in unseren Breiten macht man einfach einen gar nicht so geringen Teil davon trotzdem zum Tage.

  293. @Captain E.

    Rein hypothetisch wäre es aber schon faszinierend. Man geht immer zur selben Zeit ins Bett und steht zur selben Zeit auf, egal ob man frei hat oder arbeiten muss, sorgt aber jeden einzelnen Tag für ausreichend viel Schlaf.

    So eine Lebensweise gelingt ja manchmal im Urlaub (wenn man ausschlafen kann) und fühlt sich dann auch richtig gut an. Aber im Alltag klappt das einfach nicht, weil man immer dann aufstehen muss, wenn der Wecker klingelt und das ist eben immer zu früh 😉 .

    Bei einer längsten Nacht von etwas mehr als 16 Stunden in unseren Breiten macht man einfach einen gar nicht so geringen Teil davon trotzdem zum Tage.

    Ja, was bleibt einem auch anderes übrig. Ich kann ja schließlich nicht wie meine Katze einfach 16 Stunden am Tag schlafen…

  294. @Tina_HH

    “Wenn es durch die Sommerzeit abends länger hell ist, setzt die Produktion des Schlafbotenstoffs Melatonin erst später ein. Man wird nicht rechtzeitig müde, muss aber morgens trotzdem früh aus dem Bett. “Mit der Zeit droht ein Schlafmangel – wir werden noch mehr zu einer chronisch unausgeschlafenen, übermüdeten Gesellschaft”, sagte Schlafforscher Hans-Günter Weeß kürzlich dem Stern.”

    Was sollen dann erst die Skandinavier sagen? Die müssten im Sommer ja alle unausgeschlafen sein. Und wir auch – in den Tropen wird’s immer gegen halben Sieben Uhr abends dunkel. Ich hatte mal ein Training auf 15° Nord zu geben, da war nie nach Dienstschluss Zeit, noch irgendwas zu besichtigen, weil es so früh dunkel wurde. Ich denke, wenn man seinem natürlichen Schlafdrang folgt, dann bekommt man auch genug Schlaf.

    Das einzige Problem bei Eulen wie mir ist, dass ich, wenn man mich ließe, einen 25h-Tag hätte und jeden Tag ein bisschen später aus dem Bett müsste. Deshalb tut der 23h-Tag bei der Zeitumstellung im Frühjahr mir doppelt weh, während er für Lerchen mit 23h-Biorhythmus perfekt ist.

    Es wird ja schon länger diskutiert, dass Kinder eigentlich zu früh (bezogen auf die Uhrzeit) zur Schule müssen und dass das negative Folgen hat.

    Die einfache Lösung wäre, die Schule einfach erst um 9 Uhr anfangen zu lassen. Viele Jobs haben ja bereits die Möglichkeit, erst um 9 starten.

    Die meisten Menschen sammeln über die Arbeitswoche ein Schlafdefizit an und versuchen dann am Wochenende, dieses wieder ein wenig auszugleichen.

    Dazu gab’s kürzlich mal eine Studie, dass genau das auch funktioniert. Problematisch sei nur, bei Schlafdefizit am Wochenende auch noch früh aufzustehen.

    Aber wie gesagt, es gibt eigentlich keinen Grund, wegen des längeren Tageslichts länger aufzubleiben. Und das Problem beträfe ohnehin nur den Sommer, wo nur eine Minderheit zurück auf Normalzeit möchte (nur diejenigen, die weder die jetzige Regelung noch die ganzjährige Sommerzeit befürworten). Ob’s im Winter um 17 oder 18 Uhr dunkel wird, hat ja keinen Einfluss darauf, wann man ins Bett geht.

    In einer Welt, in der man morgens zur Arbeit muss, ist eine Stunde späteres Licht einfach eine Stunde mehr Lebensqualität. Außer für Hobbyastronomen. Irgendwen trifft’s immer, unvermeidlicherweise.

  295. @Alderamin

    Vermutlich ist der entscheidende Unterschied in unserer Betrachtung einfach der, dass es dir nichts (oder wenig) ausmacht, morgens im Dunkeln aufzustehen, du aber Dunkelheit am Nachmittag oder Abend nicht so magst.
    Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich finde es sehr unangenehm, im Dunkeln aufstehen zu müssen und finde Dunkelheit am späten Nachmittag oder Abend nicht unbedingt schlecht. Damit erklärt sich eigentlich ziemlich gut, warum du für eine ganzjährige Sommerzeit bist und ich für die Normalzeit.

  296. @Captain E.

    Wenn die eine Stunde, die einem bei der Zeitumstellung im Frühling “geklaut” wird (komischerweise hat sich in meiner Gegenwart noch nie jemand über die zusätzliche Stunde im Herbst beschwert!), tatsächlich dermaßen zu schaffen macht, dann sollte sich der Wechsel von “Arbeitswoche” zu “Wochenende” und wieder zurück um einiges schwerer auswirken als die Zeitumstellung.

    Ich kann da nur für mich sprechen, aber für mich trifft das so nicht zu. Ich kann am Wochenende durchschlafen oder zur gewohnten Zeit kurz aufwachen und mich dann zufrieden noch einmal umdrehen und zwei, drei Stunden weiterschlafen. Trotzdem wache ich am Montag zur gewohnten Zeit wieder auf.

    Mich auf eine neue Weckzeit umzustellen, dauert etwa eine knappe Woche, dafür reicht kein Wochenende. Ich habe das vor zwei Jahren mal mit einer Pulsuhr getestet, der Puls erhöht sich vor dem Aufwachen. Es dauerte von Sonntag bis Freitag, bis der Puls zur neuen Zeit nach Umstellung auf Sommerzeit anstieg.

    Das ist ziemlcih genau die gleiche Dauer, die ich brauche, um mich bei einer Fernreise auf die neue Zeit umzustellen, und nur die ersten zwei, drei Tage sind da härter. Vor allem Reisen nach Osten machen mir zu schaffen (Heimreise aus USA oder Reise nach Asien), weil die Nacht dann verkürzt wird. Bei Lerchen wird es umgekehrt sein, aber auch die werden ein paar Tage zur Umstellung brauchen und nicht nur ein Wochenende.

  297. @Alderamin

    Da hat sich unser Post überschnitten.

    Was sollen dann erst die Skandinavier sagen? Die müssten im Sommer ja alle unausgeschlafen sein.

    Sind sie das nicht auch? Man kann natürlich so einiges machen, z.B. mit Verdunkelungsgardinen, aber das hilft auch nicht immer.

    Die einfache Lösung wäre, die Schule einfach erst um 9 Uhr anfangen zu lassen. Viele Jobs haben ja bereits die Möglichkeit, erst um 9 starten.

    Ja, aber wenn man die ganzjährige Sommerzeit einführt, hat man damit ja nichts gewonnen. Dann müsste die Schule erst um zehn anfangen und ich denke, das wird nicht passieren.

    In einer Welt, in der man morgens zur Arbeit muss, ist eine Stunde späteres Licht einfach eine Stunde mehr Lebensqualität.

    Genau diesen Punkt sehe ich genau andersherum. Siehe meinen vorherigen Post.

  298. @Tina_HH

    Genau so ist das. Und wenn man die Abstimmung der EU ernst nimmt, empfindet es eine Mehrheit so wie ich und eine Minderheit so wie Du. Und noch eine größere Zahl mit Vertretern beider Seiten ist gegen das Hin und Her. Man kann es nicht allen Recht machen, bestenfalls der Mehrheit. Das ist in Summe und im Schnitt am gerechtesten, auch wenn’s im Einzelfall ungerecht sein kann.

  299. @Alderamin

    Wahrscheinlich bin ich diesbezüglich tatsächlich in der Minderheit. Wäre halt Pech…

    Allerdings denke ich, dass über die Nachteile der ganzjährigen Sommerzeit bisher noch nicht ausreichend diskutiert wurde. Deshalb fand ich ja auch den heise-Artikel so interessant, da er auf die Schlafforscher und die gesundheitlichen Risiken der Sommerzeit verweist.

  300. @Tina_HH

    Ja, aber wenn man die ganzjährige Sommerzeit einführt, hat man damit ja nichts gewonnen.

    Aber auch nichts verloren. Dein Argument war doch, dann müssten die Kinder im Winter länger im Dunklen unterwegs sein. Und das würde dann kompensiert. Im Sommer wäre es dann halt schon viel länger hell, wenn die Schule beginnt, was aber kein großer Nachteil wäre (nach Schulschluss gäbe es eine Stunde weniger Freizeit, aber die hätte man bei ganzjähriger Normalzeit auch verloren und Kinder haben immerhin einen freien Nachmittag mit Licht, Erwachsene meistens nicht).

  301. @Alderamin

    Soviel ich weiß, gehen Forscher aber davon aus, dass die Kinder jetzt schon morgens zu früh zur Schule müssen und ein späterer Schulanfang gut wäre. Wenn man nun noch die ganzjährige Sommerzeit einführen würde, würde sich das Problem zusätzlich zum Sommer auch noch im Winter ergeben. Um das auszugleichen, würde es nicht reichen, wenn die Schule um neun anfangen würde, sondern sie müsste dann eigentlich erst um zehn beginnen und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das jemals eingeführt wird.

  302. @Alderamin:

    Genau so ist das. Und wenn man die Abstimmung der EU ernst nimmt, empfindet es eine Mehrheit so wie ich und eine Minderheit so wie Du. Und noch eine größere Zahl mit Vertretern beider Seiten ist gegen das Hin und Her. Man kann es nicht allen Recht machen, bestenfalls der Mehrheit. Das ist in Summe und im Schnitt am gerechtesten, auch wenn’s im Einzelfall ungerecht sein kann.

    Und eine geradezu überwältigende Mehrheit stand der Frage dermaßen desinteressiert gegenüber, dass sie an der Abstimmung nicht einmal teilgenommen hat. Also müssen wir gar nicht ändern, oder?

    Aber was sagst du zu den russischen Erfahrungen? Hat da ein Großteil des Volkes gelitten oder nur ein einzelner (sehr mächtiger) Mann? Die „ewige Sommerzeit“ ist Geschichte und es gilt jetzt „ewige Normalzeit“.

    Und was das mit dem „Recht machen“ angeht, können wir da wirklich sicher sein, dass die Befürworter der einen oder anderen Regelung die daraus resultierenden Konsequenzen für sich wirklich in allen Einzelheiten durchdacht haben? So mancher meint bestimmt nur, Vorteile durch die von ihm selber präferierte Lösung zu haben und unterschlägt unbewusst die ganzen Nachteile. Als Hobbyastronom spricht bei dir ja einiges für Normal- statt Sommerzeit, nicht wahr?

  303. @Captain E.

    Und was das mit dem “Recht machen” angeht, können wir da wirklich sicher sein, dass die Befürworter der einen oder anderen Regelung die daraus resultierenden Konsequenzen für sich wirklich in allen Einzelheiten durchdacht haben?

    Das ist genau der Punkt. Meiner Meinung nach wurde über die Vor- und Nachteile der Einführung einer ganzjährigen Sommerzeit noch gar nicht ausreichend diskutiert und aufgeklärt, weil es bisher ja vorrangig immer über die Beibehaltung oder Abschaffung der Zeitumstellung ging. Wenn die nun ab nächstem Jahr Geschichte sein soll, muss man dies aber dringend nachholen.

    Vermutlich wäre vielen Leuten im Winterhalbjahr die Sommerzeit nämlich gar nicht mehr so recht, wenn sie zu spüren bekämen, was das in der Praxis bedeutet. Diese Erfahrung fehlt ja im Moment, da es sowas bisher nicht gab. Konkret: Jeden Tag eine Stunde früher aufstehen und monatelang morgens raus im Dunkeln!

  304. Ich als Nachteule habe ja immer eine ganzjährige Sommerzeit bevorzugt. Natürlich aus egoistischen Motiven.

    Jetzt, wo tatsächlich eine baldige Änderung möglich scheint, denke ich neu drüber nach, und finde, dass 1. die Umstellerei abgeschafft gehört und 2. unsere Zeitzone so nah wie möglich an der realen Tageszeit liegen sollte. So gern ich es auch abends möglichst lange hell hätte, es wäre ein künstliches Konstrukt. Also meinetwegen UTC+1 dauerhaft. Fertig.

  305. Tja, wie hat der Hausherr im Artikel oben gefolgert? „Aber ohne Zeitumstellung ist es eben auch nicht optimal.“

    Ich hoffe, alle aktuellen Leser haben diesen zweieinhalb Jahre alten Beitrag noch einmal gründlich durchgelesen? Das wäre schon auch wichtig…

  306. @Captain E.

    Und eine geradezu überwältigende Mehrheit stand der Frage dermaßen desinteressiert gegenüber, dass sie an der Abstimmung nicht einmal teilgenommen hat. Also müssen wir gar nicht ändern, oder?

    Nein, das war diejenige EU-Befragung der mit Abstand höchsten Beteiligung überhaupt. Sonst bräuchte man die Leute gar nicht mehr zu fragen. Viele werden es nicht gewusst haben, vielen wird es egal gewesen sein, trotzdem ist es ein Meinungsbild. Repräsentative Umfragen von Meinungsinstituten waren in den Jahren zuvor, wie ich gelesen hatte, zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.

    Aber was sagst du zu den russischen Erfahrungen? Hat da ein Großteil des Volkes gelitten oder nur ein einzelner (sehr mächtiger) Mann?

    Nach dem, was ich gelesen hatte, war es ein einzelner Mann. Putin, Lerche.

    Und was das mit dem “Recht machen” angeht, können wir da wirklich sicher sein, dass die Befürworter der einen oder anderen Regelung die daraus resultierenden Konsequenzen für sich wirklich in allen Einzelheiten durchdacht haben?

    Ich sehe jedenfalls bei der Umstellung im Herbst jedesmal den krassen Verlust an Lebensqualität und im Frühjahr die Belastung der Umstellung. Außerdem kenn ich die Zeit vor der Sommerzeit noch. Da gab’s ein Lied von Rosa Precht (Cosa Rosa), „Morgens um vier“. Da wurde es damals im Sommer schon hell, und daran erinnere ich mich. Viel ungenutzte Zeit für sehr viele Leute.

    Als Hobbyastronom spricht bei dir ja einiges für Normal- statt Sommerzeit, nicht wahr?

    Ich laufe dreimal die Woche nach Dienst und gucke mir dreimal im Jahr den Himmel an, normalerweise freitags oder samstags abends. Da ist die Präferenz schon eindeutig. Es ist ja auch nur ein paar Monate lange hell abends, und da ist auch die Hauptferienzeit, wo’s mir Wurst sein kann, wie lange es hell bleibt. Im Winter kann ich mit der Astronomie hingegen gleich nach dem Abendessen anfangen. Nein, kein Problem mit der Hobbyastronomie für mich. Im Winter störte es nicht, im Sommer bliebe alles wie gehabt.

  307. Ich werde jedenfalls froh sein, wenn nächsten Monat die Uhren eine Stunde zurückgestellt werden und ich dann den Winter mit Normalzeit genießen kann.

    Wenn es für mich (und alle anderen Normalzeit-Anhänger) blöd läuft – und ich befürchte, das wird es – werden nächstes Jahr im März die Uhren eine Stunde auf Sommerzeit vorgestellt und dann bleibt diese Uhrzeit so für immer. (Grrr!)

    Falls doch noch darüber abgestimmt werden sollte, sehen meine Präferenzen jedenfalls so aus:

    1. Normalzeit für das ganze Jahr
    2. die jetzige Regelung mit Zeitumstellung
    3. ganzjährige Sommerzeit (bitte nicht!)

    Ich fürchte, es wird Option 3.

    Natürlich bestünde dann noch die Hoffnung, dass die Leute nach einem Winter mit Sommerzeit so genervt vom frühen Aufstehen und der stundenlangen Dunkelheit am Morgen sind, dass die Beschwerden sich häufen und sich eine Protestbewegung etabliert, unter dem Motto:

    #Wir wollen endlich wieder länger schlafen!

    😉

  308. Ich hab k.A., weshalb hier ausgiebigst über reine Symptome diskutiert wird: Packen wir doch das Ganze radikal (an der Wurzel) an:
    Wir richten die Erdachse endlich (wenigstens annähernd) senkrecht zu ihrer Bahn aus, dann ist doch das Thema erledigt!? Diese unordentlichen 23.5° Neigung ggü der Erdbahn gehören doch längst korrigiert!

    OK, um noch die Illusion von Jahreszeiten behalten zu können, können wir ja abstimmen, ob sie noch 5…10° betragen soll.

    Und aus die Maus!

    Außerdem könnten wir gleich über die ~24 Std Tageslänge abstimmen, wenn wir schon mal dabei sind. Kürzer? Länger?

    😉

  309. Ich bin ebenfalls für eine radikale aber gerechte Lösung:

    Führen wir doch einfach wieder die WOZ ein.
    –> wahre Ortszeit.

    12 Uhr mittags ist es, wenn die Sonne ihren Höchststand hat. Und zwar im jeweiligen Ort.
    Dann hat Berlin natürlich eine andere Zeit als Köln usw.

  310. Jahreszeiten können abgeschafft werden, stattdessen Anpassung an die Lebensrealität: Treibhauszeit (April-September, evtl auch in Kürze Anpassung: März – Oktober) und Polarwirbelzeit (Oktober/November – März/April).

  311. zimtspinne

    Ich habe nicht gegen Zeitzonen argumentiert! Die sind ja dennoch sehr praktisch.
    Die WOZ würde jegliche Zeitangaben praktisch unmöglich machen.
    Alles will ich ja doch nicht verdrehen. Kennt sich dann ja keiner mehr aus.
    Außer bei Deinem Post fehlt ein 😉

  312. haha, ja, der fehlte absichtlich. Bin gerade bisschen auf smilie-Diät, da sie das Nachdenken verhindern^^

    Was ich damit aber eigentlich sagen wollte… Begriffe wie „Sommerzeit“, „Normalzeit“ etc sind ja sowieso Konstrukte.
    die Zeitzonen wurden ja mit der Eisenbahnisierung eingeführt und man könnte das Modell ja langsam auch mal generell aktualisieren.
    Ich weiß zwar auch nicht wie, gerade, aber aus der Eisenbahnära sind wir ja nun wahrlich raus…..

    Wir leben im „jederzeit verfügbar“-Zeitalter.

    Ich zB hab nahezu gar nichts, was ich täglich zu festen vorbestimmten Zeiten mache. Naja, zwei, drei Dinge vielleicht… auch die sind aber noch verhandelbar.

    Leider muss ich Zahnarzttermine noch festmachen, da wäre mir Flexibilität auch lieber.
    Irgendwann wird es ein Zahnfeecenter geben, da geht man dann einfach ohne Termin hin und wird verzahnt… natürlich ohne Schmerzen und mit netter Beschallung.

  313. @awmrkl

    Wir richten die Erdachse endlich (wenigstens annähernd) senkrecht zu ihrer Bahn aus, dann ist doch das Thema erledigt!? Diese unordentlichen 23.5° Neigung ggü der Erdbahn gehören doch längst korrigiert!

    Bester Vorschlag überhaupt, ganz eindeutig!

    Auf die Illusion von Jahreszeiten könnte man meiner Meinung nach komplett verzichten. Dann erledigt sich endlich auch das grundsätzliche Problem, dass es im Sommer immer zu warm und im Winter immer zu kalt ist. Auf 53,5 Grad nördlicher Breite hätten wir dann endlich ganzjährig angenehme Frühlings/Herbst-Temperaturen das ganze Jahr! Nie wieder heizen oder Klimaanlagen verwenden müssen! Fantastisch!

    (Bezüglich der Tageslänge wäre ich für irgendwas zwischen 25 und 26 Stunden.)

    Packen wir´s an!

  314. @zimtspinne

    WOZ

    Finde ich gut. Hab ich auch schon dran gedacht. Mit heutigen Smart-Uhren sollte es auch kein Problem mehr sein, die WOZ immer richtig anzuzeigen, auch für Reisende. Vielleicht noch eine globale Computerzeit dazu, zum verabreden …

  315. @Zimtspinne

    Noch radikaler wäre es ja, wenn man gleich jegliche Zeitmessung abschaffen würde. Keine Zeit für niemand sozusagen. Und dann machen wir alle nur noch was wir wann wollen…

  316. „Auf die Illusion von Jahreszeiten könnte man meiner Meinung nach komplett verzichten.“

    Ja, klar. Das war ein prophylaktisches Zugeständnis an i-welche Konservendosen, die ohne sowas glauben, nicht leben zu können …

  317. @Tina_HH

    wenn man gleich jegliche Zeitmessung abschaffen würde

    Das kann auch jeder für sich machen. Ich nenne es Ereigniszeit. Wenn gerade nichts anliegt, schalte ich für mich auf Ereigniszeit. Ich finde des sehr entspannend.
    (Hab gerade 2 Wochen Ereigniszeit hinter mir ;))

  318. @Tina_HH:

    Wenn es für mich (und alle anderen Normalzeit-Anhänger) blöd läuft – und ich befürchte, das wird es – werden nächstes Jahr im März die Uhren eine Stunde auf Sommerzeit vorgestellt und dann bleibt diese Uhrzeit so für immer. (Grrr!)

    Wir könnten in dem Fall natürlich eine Petition an den Bundestag initieren das D die Zeitzone wechseln soll. Nach GMT nämlich. Also mit ewiger Sommerzeit nach GMT+1.
    Die Anhänger der ewigen Sommerzeit wären größtenteils zufrieden, weil die meisten sowieso nicht merken würden, dass sie gerade verarscht werden und wir hätten endlich unsere Normalzeit wieder …

    ;-).

  319. @PDP10

    Sehr clever! Diese Möglichkeit sollten wir uns auf jeden Fall offenhalten, falls das mit der Korrektur der Erdachse nicht so schnell klappen sollte. (Könnte bei der Umsetzung ja vielleicht doch das ein oder andere kleinere technische Problem geben…)

  320. Ergänzung zu #376

    Nach gründlichem Nachdenken habe ich eine neue Liste meiner Präferenzen erstellt:

    1. Korrektur der Erdachse. Ohne Neigung
    2. Korrektur der Erdachse auf 5 Grad Neigung
    3. Korrektur der Erdachse auf 10 Grad Neigung

    Falls 1- 3 nicht innerhalb eines Jahres umsetzbar sind (aber nur bei eventuellen technischen Schwierigkeiten):

    4. Jegliche Zeitmessung abschaffen / Ereigniszeit für alle und immer
    5. Normalzeit für das ganze Jahr
    6. Wechsel der Zeitzone nach GMT+1
    7. die jetzige Regelung mit Zeitumstellung (nein, eigentlich doch nicht)
    8. ganzjährige Sommerzeit (nicht akzeptabel)

  321. @Dampier:

    Finde ich gut. Hab ich auch schon dran gedacht. Mit heutigen Smart-Uhren sollte es auch kein Problem mehr sein, die WOZ immer richtig anzuzeigen, auch für Reisende. Vielleicht noch eine globale Computerzeit dazu, zum verabreden …

    Genau, und bei Einträgen in gemeinsamen Kalendern oder Terminbenachrichtigungen per E-Mails oder vergleichbaren Medien werden die Zeiten in die jeweilige individuelle Wahre Ortszeit umgerechnet. Den genauen Standort haben die Smartphones ja, dank GPS, Glonass und Galileo.

  322. Das eigentliche Problem ist doch die Umstellung um je 1 Stunde, also der plötzliche Sprung und der damit verbundene Wechsel im Tagesablauf, und in den Lichtverhältnissen, oder? Andererseits hat es in der Hell-Dunkel-Verteilung jeweils Vorteile mit der Winterzeit und der Sommerzeit, nur ist der „Umzug“ dorthin jeweils ein kleiner Schlag in die Magengegend oder in den Jetlag-„Generator“, wie auch immer.

    Warum nutzen wir nicht unsere heutige Technik und lassen uns unsere Uhren einen wesentlich kontinuierlicheren Wechsel erzeugen? Die uns zur Verfügung stehende Computertechnik sollte alles vollziehen können, was im Hintergrund organisatorisch notwendig ist. Eine tägliche winzige Anpassung von weniger als einer Minute wäre für unseren Körper zu verkraften, und für Haustiere etc. genauso.

    Verlängern oder verkürzen wir jede Stunde um genau eine Sekunde, jeder Modus für je ein halbes Jahr lang. Dann wird im ersten Halbjahr jeder Tag 24 Sekunden kürzer sein, und im zweiten um 24 Sekunden länger. In 182.5 Tagen verschiebt sich Mitternacht um insgesamt 73 Minuten, also 1 Stunde 13 Minuten, jeweils einmal nach vorne, einmal nach hinten. Insgesamt bleibt das Jahr gleich lang.

    Wählen wir den 21.Dez. als Start der Verkürzung und den 21.Juni als Start der Verlängerung, dann hat jeweils am 21.3. und am 20.9. der Tag die gegenüber Normalzeit „richtige“ Lage. Zum Sommeranfang ist der Tag um 36.5 Minuten nach vorne verschoben, zum Winteranfang dieselbe Zeitspanne nach hinten. Im Effekt hätten wir zu den Sonnenwenden eine (mehr als) „volle“ Sommer- oder Winterzeit, und dazwischen etwas Angepasstes mit einem kaum merkbaren Wechsel.

    Rein rechtlich sollte ein um eine Sekunde kürzere oder längere Stunde kein Problem für die Festlegung von Zeitpunkten sein. Das beträfe zB. Geldgeschäfte. Bei der Durchführung von Netzplänen (zB. Fahrplänen) sollte es auch keinen großen Unterschied ausmachen.

  323. @Captain E.

    werden die Zeiten in die jeweilige individuelle Wahre Ortszeit umgerechnet

    Jo, vielleicht gleich noch einen Ereigniszeit-Layer dazu …

    Eigentlich müsste das ja heute alles schon gehen, man braucht nur eine entsprechende App. Wenn man die Arbeitszeiten noch weiter individualisieren würde, könnte man fast komplett nach der eigenen Zeit leben (welche man auch immer für sich wählt).

    Aber letzlich wird es wohl immer einen verbindlichen Taktgeber fürs Rattenrennen brauchen 🙁

  324. Aber was machen dann die Besitzer von mechanischen Uhren oder überhaupt allen Uhren, die weder per DCF77 noch über das Internet ihr Zeitsignal erhalten, sondern schlichtweg ab und an gestellt werden müssen?

  325. Die Uhrenindustrie freut sich immer, wenn sie neue Produkte verkaufen kann. Die alten Uhren werden eben als für Dynamikzeit untauglich erklärt. Leider bekomme ich da für Lobbyismus kein Geld. ;-).

    Die Besitzer können sich entweder dafür entscheiden, ihre unflexiblen Uhren Standardzeit (Normalzeit) anzeigen zu lassen, oder sie müssten ihre Uhren ab und an neu stellen. In 5 Tagen wären das genau 2 Minuten vor/zurück, in 5 Wochen genau 14 Minuten und in 20 Wochen und 4 Tagen genau eine Stunde. Wenn man sie nicht (oft) stellt, gehen diese Uhren eben ein wenig ungenau. Aber ehrlich, eine Funkuhr kann sich doch fast jeder leisten, und wer hätte denn kein Handy/Smartphone?

    Bei einem der größten Uhrenabnehmer, der Bahn, geht das übrigens fast automatisch. Jede gesteuert Bahnuhr braucht für einen minütlichen Umlauf etwa 58.5 Sekunden, den Rest wartet der Sekundenzeiger in der 12-Uhr-Position auf ein Synchrosignal. Dies kann man leicht um 1/60 Sekunde per Minute verlängern oder verkürzen.

  326. Hänge schon wieder in der Mod. Ich muss mir wohl die Smilies abgewöhnen, schade eigentlich …

    @scienceblogs: Wieso führt ein Smilie überhaupt in den Spamfilter? Könnt ihr nicht wenigstens die Smilie-Obergrenze auf 3 setzen oder so?

  327. @Braunschweiger

    Die Idee an sich ist nicht schlecht, aber dann müsste die ganze Welt mitziehen, sonst würde es beliebig kompliziert, von einer Zeitzone in die andere umzurechnen. Und das muss auch im Kopf möglich sein.

  328. @Dampier

    @scienceblogs: Wieso führt ein Smilie überhaupt in den Spamfilter?

    Weil man einen beliebigen String schwarzlisten kann. Und das hat Florian mit den meisten Smilies getan. Bei mir kannst Du smilen, wie Du magst.

    Könnt ihr nicht wenigstens die Smilie-Obergrenze auf 3 setzen oder so?

    Schwarzgelistet ist schwarzgelistet. Die Option mit N erlaubten gibt’s nur für Links. Wenn man bis zu drei erlaubt, erlaubt WordPress tatsächlich zwei (wie hier). Bei mir gehen 3, weil ich’s auf 4 gestellt habe. 😉

  329. @Alderamin, danke für die Info.
    Ich frage mich immer noch, warum Smileys irgendwie Spamverdächtig sein sollen … oder geht’s darum, Teenager auszuschließen? (zwinkersmiley)

  330. @Dampier

    Der normale Smilie funktioniert ohne Moderation, wenn man hinter ihm noch einen Punkt macht:

    :-). Allerdings wird er dann nicht umgewandelt.

    Ansonsten kann man auf den Zwinkersmilie ausweichen, der immer funktioniert:

    😉

    Muss man einfach wissen und wenn man sich in der Eile vertut, landet man sicher in der Moderation.

  331. @Alderamin:
    Die Voraussetzung mit „die ganze Welt“ mag stimmen oder fast zwingend sein; darüber habe ich lieber nicht spekuliert. 😕 😞
     

    @Dampier:
    Wie Tina schrub, einen Punkt dahinter setzen, und es sieht auch aus, als hätte Smiley einen Leberfleck (bis Florian das auch ändert, aber er wird begreifen, dass die Liste potenziell unendlich wird). Oder einen Unicode-Smiley verwenden (suche im Netz), als &#x…; oder einen vorhandenen copy&pasten.

    Tee-Nager werden damit nicht viel zu tun haben; die sind auch alles von hochvernünftig bis tiefbehämmert.

  332. @Braunschweiger

    Ich könnte mir vorstellen, dass dein Vorschlag bei den Ländern, die in der Äquatorialregion liegen, auf ein gewisses Unverständnis stößt… ;-).

  333. @Tina_HH:
    Und nicht nur das, sondern: auf der Südhalbkugel müsste es genau anders herum laufen, wenn es den gleichen Sinn ergeben soll. Da werden die nicht mitmachen, jedenfalls nicht bei „alle das Gleiche“. Ich wollte es nicht sagen, aber das ist DER Hinderungsgrund, die Sache global anzusetzen. Man müsste eine Adaption der Zeitzonen finden, und das ergäbe höchstwahrscheinlich an den Breiten ausgerichtete Zeitenstreifen.

    Aber vielleicht kann Europa auch einen Alleingang machen… wenn die Uhrenindustrie eine Lobby hat… obwohl das Ergebnis dem „im-Kopf-umrechnen-Können“ sicher widerspräche.

  334. @Braunschweiger

    Man müsste eine Adaption der Zeitzonen finden, und das ergäbe höchstwahrscheinlich an den Breiten ausgerichtete Zeitenstreifen.

    Dann hätten wir also so eine Art Feld mit lauter Rechtecken, wenn man die Zeitzonen nach Längengraden und Breitengraden aufteilt?
    Ich weiß nicht, ob die Uhren-Lobby wirklich so mächtig ist, das durchzusetzen… 😉

  335. @Tina_HH:
    Eher nicht. Es wird die Idee schon irgendwo irgendwann gegeben haben und ich bin nicht der erste, der das überlegt. Hat man davon schon gehört oder sieht es irgendwie nach einer Durchsetzung irgendwo aus? Auch eher nicht. Ergo?

    Aber vielleicht kann den Anstoß irgendwer aufgreifen und eine gute Idee draus machen…

  336. Leute, man kann sich doch immer darauf verlassen, dass irgendsoein Professor den allergrößten Blödsinn raushaut und das als den Weisheit letzten Schluss verkauft. Hier hätten wir so einen:

    Da argumentiert ein Professor damit, dass das Ende der Zeitumstellung nicht zu einem Flickenteppich unterschiedlichster Minizeitzonen führen darf. Die Wirtschaft hätte dadurch höhere Kosten, die Preise würden steigen und das eine oder andere Geschäftsmodell würde sogar unrentabel.

    So weit, so gut. Er persönlich wünscht sich die „Ewige Sommerzeit“, aber mit folgender Einschränkung: Wir sollten unser Verhalten im Winter anpassen.

    Nun, was meint er damit? Wir sollten also alle im Winter eine Stunde später aufstehen und Schul- und Arbeitsbeginn sollte entsprechend ebenfalls eine Stunde später sein! Herjemine! Genau das machen wir doch gerade. Das nennt sich „Zeitumstellung/Rückstellung auf Normalzeit“. Dadurch wird doch gerade sichergestellt, dass wir von Ende Oktober bis Ende März eine Stunde später aufstehen und zur Schule und Arbeit gehen. Wir unterstützen dieses gewünschte Verhalten sogar dadurch, dass wir uns wie gewohnt an der Uhrzeit orientieren können. Dieser Professor plädiert also letztlich für die Beibehaltung der jetzigen Regelung, aber merkt es selber nicht.

    Übrigens hat die EU-Kommission diesen späteren Beginn zumindest für Schüler ja auch schon angeregt. Trotzdem scheinen viele eher für Sommer- als für Normalzeit zu sein.

    Und hier noch einmal meine persönliche Meinung: Am besten lassen wir alles, wie es ist. Wenn wir aber unbedingt die Sommerzeit und die damit notwendige Umstellung zweimal im Jahr abschaffen wollen, dann schaffen wir halt die Sommerzeit ab. Normalzeit das ganze Jahr über kenne ich noch von früher, und ein Vorteil war damals: Man konnte im Sommer viel öfter draußen auf dem Balkon oder der Terrasse frühstücken. Bei Sommerzeit fehlt halt oft doch die eine Stunde, so dass es zur Frühstückszeit noch etwas unangenehm kühl ist.

    Fazit: Die „ewige Sommerzeit“ ist die schlimmste aller Lösungen für diese Fragestellung.

  337. Ich habe die europäische Zeitumstellung für mich abgeschafft. Von Mai bis September bin ich in Deutschland und Europa mit dem Wohnmobil unterwegs, die übrige Zeit verbringe ich in Thailand. So habe ich es fast immer warm, tut mir gut. Ob in Europa an der Zeit geschraubt wird, ist mir egal. Mal sind es zu Thailand 5 Std. (Sommerzeit), mal sind es 6 Std. (richtige Zeit). Die Sommerzeit ist eh nur für die Daheimgebliebenen interessant, wer im Sommer Urlaub weiter südlich macht, weiß, daß dort die Tage kürzer sind. Hier wird es grade (18.30) dämmerich, gleich ist es dunkel. Geht hier viel schneller als in Deutschland.

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