Sehr viele (wirklich SEHR viele) Leute haben mich darauf hingewiesen, dass Astronomen einen neuen Planeten unseres Sonnensystems entdeckt hätten. Und da das nach einer wirklich spektakulären Sache klingt, möchte ich kurz erklären, was da nun tatsächlich passiert ist; was man „entdeckt“ bzw. nicht entdeckt hat und was von der Sache zu halten ist.
Um was geht es eigentlich?
Gestern wurde eine Pressemitteilung veröffentlicht. Sie behauptet in der Überschrift „Caltech Researchers Find Evidence of a Real Ninth Planet“. Also: „Caltech-Wissenschaftler finden Beleg für einen echten, neunten Planeten“. Dazu gibt es auch gleich das passende Bild, das künstlerisch darstellt, wie dieser „Neuzugang“ im Sonnensystem aussehen soll:
Das klingt natürlich alles sehr dramatisch. Die Entdeckung eines bisher unbekannten Planeten in unserem Sonnensystem wäre allerdings auch eine dramatische Sache! Aber trotz Schlagzeile und Bild ist es nicht das, was tatsächlich passiert ist.
Es geht um einen Fachartikel der beiden Astronomen Konstantin Batygin und Michael Brown. Darin haben sie sich mit Asteroiden in den äußeren Bereichen unseres Sonnensystems beschäftigt. Also Objekten, die sich weit hinter der Bahn des Neptun befinden; weit hinter Pluto und den anderen Asteroiden des Kuiper-Gürtels. Allzu viele kennen wir davon noch nicht, aber eine Handvoll hat man in den letzten Jahren dort entdeckt (zum Beispiel letztes Jahr im November).
Betrachtet man die Umlaufbahnen dieser Asteroiden, dann zeigen sich dort einige Auffälligkeiten. Die Bahnen sind nicht einfach irgendwie zufällig verteilt; sie scheinen alle bestimmte gemeinsame Eigenschaften zu haben. Das ist überraschend, und es wird als Hinweis auf einen externen Einfluss interpretiert. Die gravitativen Störungen eines großen Himmelskörpers könnten dafür sorgen, dass sich die Umlaufbahnen der fernen Asteroiden alle auf die gleiche Art und Weise verändert haben – so wie das ja auch zum Beispiel der Jupiter mit den Asteroiden des Asteroidengürtels macht.
Diese Erkenntnis ist aber nicht neu. Entsprechende Vermutungen gibt es schon lange. Schon 2011 hat man anhand der Bahnen von Kometen spekuliert ob da irgendwo noch ein Planet ist, der fern der Sonne unentdeckt seine Runden zieht. Auch 2012 gab es solche wissenschaftlichen Arbeiten. 2014 entdeckte man dann weitere extrem entfernte Asteroiden und stellte dort das erste Mal den potentiellen Einfluss eines unbekannten Planeten fest. Diese Daten wurden dann 2015 erneut interpretiert und das mehrmals von verschiedenen Wissenschaftlern.
Alle kommen zu dem Schluss, das die Umlaufbahnen der Asteroiden Hinweise auf einen unbekannten Planeten enthalten könnten. Eine konkrete Entdeckung so eines Planeten hat aber nicht stattgefunden.
Auch jetzt nicht. Batygin und Brown haben in der neuen Arbeit ebenfalls die schon bekannten Daten der fernen Asteroiden genutzt und sie erneut analysiert. Es ging vor allem darum, einen Mechanismus zu finden, wie genau die gravitativen Störungen eines Planeten die beobachteten Auffälligkeiten bei den Asteroiden erzeugen können. Die bisherigen Modelle hatten der Meinung von Batygin und Brown alle ein paar Mängel und deswegen haben sie selbst noch mal nachgesehen. Sie haben einerseits ein mathematisches Modell aufgestellt um damit testen zu können, wie sich so ein Planet verhalten und auswirken könnte und andererseits auch Simulationen am Computer angestellt um die Bewegung der Himmelskörper zu verstehen.
Sie haben dabei – ein weiteres Mal – festgestellt, dass man die Beobachtungen tatsächlich gut durch die Existenz eines Planeten erklären kann, der sich weit entfernt von der Sonne befindet. Die gravitativen Störungen die er ausübt können sich unter gewissen Umständen „aufschaukeln“ – das nennt man „Resonanz“ und kommt im Sonnensystem öfter vor – und so dafür sorgen, dass die Bahnen der Asteroiden auf die gleiche Art und Weise verändert werden.
Was für ein Planet soll das sein?
Ein Planet, der die Asteroiden in den äußeren Bereichen des Sonnensystems beeinflussen kann, muss weit entfernt sein. Wäre er zu nahe, dann hätten wir ihn schon längst gefunden. Dann hätte er nicht nur die ganzen fernen Asteroiden beeinflusst, sondern auch die näheren von denen wir mittlerweile schon sehr viele kennen und bei denen wir keine entsprechenden Auffälligkeiten beobachten. Ein vergleichsweise naher Planet würde auch die Umlaufbahnen der anderen Planeten stören und die können wir wirklich gut sehen. Wir beobachten da aber keinerlei Hinweise auf solche Störungen.
Batygin und Brown erklären in ihrem Artikel, dass ein Planet der ungefähr zehnmal so schwer ist wie die Erde die entsprechenden Störungen auf die Asteroiden ausüben könnte, wenn er circa 700 Mal so weit von der Sonne entfernt ist wie die Erde. Sie erklären gleichzeitig aber auch, dass sie mit ihren Berechnungen keine konkreten Aussagen über die Eigenschaften irgendeines Planeten machen können, da es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, wie die Störungen ablaufen können:
„As already alluded to above, the precise range of perturber parameters required to satisfactorily reproduce the data is at present difficult to diagnose. Indeed, additional work is required to understand the tradeoffs between the assumed orbital elements and mass, as well as to identify regions of parameter space that are incompatible with the existing data.“
Es ging den beiden auch explizit nicht darum, einen neuen Planeten zu „entdecken“. Sie wollten mit ihrer Analyse herausfinden, wie sich die Eigenschaften der Umlaufbahnen der Asteroiden am besten beschreiben lassen.
Ist der Planet jetzt da oder nicht?
Ob unser Sonnensystem nun weit draußen noch einen zusätzlichen Planeten hat, bleibt weiterhin unbekannt. „Entdeckt“ im eigentlichen Sinn hat niemand etwas. Schon gar nicht beobachtet. Die neue wissenschaftliche Arbeit hat nur schon bestehende Erkenntnisse verfeinert und erweitert. Wir wissen, dass es bei den Umlaufbahnen weit entfernter Asteroiden einige Auffälligkeiten gibt. Wir wissen, dass diese Auffälligkeiten durch die Existenz eines Planeten erklärt werden könnten.
Aber ob es diesen Planeten auch tatsächlich gibt ist eine ganz andere Frage. Um das herauszufinden brauchen wir erst einmal mehr Daten. Wir müssen mehr Asteroiden finden und untersuchen um eine bessere Statistik zu erhalten. Je genauer wir wissen, wie die Auffälligkeiten in den Umlaufbahnen aussehen, desto besser können wir verstehen, welcher Mechanismus dahinter steckt. Vielleicht ist ja auch etwas ganz anderes dafür verantwortlich? Über die äußersten Bereiche des Sonnensystems wissen wir noch wenig und es gibt viel zu lernen.
Das einzige was man momentan mit Sicherheit sagen kann ist: Die Existenz weiterer Planeten in den äußeren Bereichen des Sonnensystems lässt sich nicht ausschließen.
Kann es solche Planeten überhaupt geben und wo kommen sie her?
Die meisten Astronomen sind sogar durchaus davon überzeugt, dass solche Planeten gibt. Wir wissen, dass bei der Entstehung des Sonnensystems einige größere Himmelskörper aus den inneren Bereichen weit hinaus geschleudert worden sind. Manche ganz aus dem Sonnensystem hinaus; manche werden aber auch in den äußersten Bereichen unseres Systems geblieben sein und nun dort ihre Runden ziehen. Es ist also absolut möglich, dass noch unentdeckte Planeten existieren.
Ist so ein Planet gefährlich?
Die Frage muss man leider auch immer beantworten, wenn es um dieses Thema geht. Aber zum Glück ist die Antwort einfach: Nein! Egal wie viele noch unentdeckte Planeten sich in den äußeren Bereichen unseres Sonnensystems herumtreiben: Sie stellen keine Gefahr für die Erde dar. Sie können keine Gefahr darstellen! Denn wenn sie in der Lage wären, irgendeinen Einfluss auszuüben, hätte wir das schon längst gemerkt. Alle noch unentdeckten Planeten müssen also zwangsläufig enorm weit entfernt sein und dürfen sich auf ihrer Umlaufbahn der Erde auch nie annähern. Es gibt absolut keinen Grund, angesichts solcher wissenschaftlichen Untersuchungen besorgt zu sein.
Kann man so einen Planeten irgendwann wirklich entdecken?
Ein einwandfreier Nachweis, also eine konkrete Beobachtung so eines Planeten wird schwierig. Er ist weit weg; er reflektiert nur wenig Sonnenlicht und ist dunkel und er bewegt sich nur sehr, sehr langsam um die Sonne herum. All das macht die Suche derzeit fast aussichtslos. Zukünftige Beobachtungsprogramme (zum Beispiel die des Weltraumteleskops GAIA) könnten mit etwas Glück entsprechende Ergebnisse liefern. Aber mit einer konkreten Entdeckung in naher Zukunft rechnet eigentlich kaum ein Astronom.
Wenn nix entdeckt worden ist, warum machen dann alle so ein Theater?
Tja, das frage ich mich auch. Die Arbeit von Batygin und Brown ist selbstverständlich enorm interessant. Die Himmelsmechanik und die Mathematik die hier präsentiert wurde, sind spannend und können einige interessante Dinge über die Dynamik von Planetensystemen erklären. Aber es ist eben eine rein theoretische Arbeit; es wurde nichts beobachtet, nichts entdeckt und genaugenommen auch nichts fundamental neues heraus gefunden. Und zumindest in der Facharbeit auch nichts gegenteiliges behauptet. Ich würde mich ja freuen, wenn die Medien sich öfter mal himmelsmechanischen Themen widmen; mein Spezialgebiet in der Astronomie IST super und sollte mehr im Rampenlicht stehen 😉 Aber ich fürchte, die meisten Medien haben die eigentlich Arbeit von Brown und Batygin ignoriert sondern sich nur auf die reißerische Pressemitteilung konzentriert mit ihrer dramatischen Schlagzeile konzentriert.
Ich war kürzlich an der TU Dortmund und habe dort vor Journalismusstudenten einen Vortrag zum Thema „Wissenschaft im Blog“ gehalten. Dort wurde ich auch gefragt, was der Wissenschaftsjournalismus meiner Meinung nach anders bzw. besser machen sollte. Ich habe geantwortet, dass ich es mir wünschen würde, wenn sich die Leute mehr Zeit lassen würden! Es ist niemandem geholfen, wenn alle sofort irgendwelche Texte veröffentlichen, wenn in diesen Texten dann sowieso nur überall das gleiche drin steht wie in der Pressemitteilungen weil keiner Zeit hatte, irgendwas zu recherchieren oder darüber nachzudenken, wie man einen Artikel schreiben kann, der ein wenig anders ist als die anderen. Stattdessen setzt man auf schnelle Klicks durch dramatische Schlagzeilen und hofft, dass niemand die fehlenden Inhalte bemerkt.
Der „neue“ Planet unseres Sonnensystems ist vielleicht irgendwo da draußen. Aber keine noch so reißerische Schlagzeile kann etwas daran ändern, dass er sich ziemlich gut versteckt. Wir haben noch viel Arbeit vor uns!
Danke für den Beitrag, ich hatte auch ein wenig die Stirn gerunzelt bei den Nachrichten über die „Entdeckung“, und habe mir einfach gedacht „bestimmt postet der Florian was in den nächsten Tagen.“
Und tatsächlich, auf Dich ist Verlass! 🙂
Sehr schöner Beitrag mal wieder. Du schaffst es, die einzelnen Zusammenhänge sehr schön für mich als Laien zusammenzufassen und ich kann jedem Journalisten empfehlen bei solchen Nachrichten Dich mal anzuschreiben, um einen Artikel zusammenzukriegen.
Danke für deinen Beitrag und die Info. Es tut gut, neben den reißerischen Schlagzeilen auch konkrete und reale Informationen zu bekommen.
Und das auch noch so schnell.
Herzlichen Dank
hm, vor 200 Jahren lief doch was ganz ähnliches. Vor der endgültigen Sichtung des Neptun? Da hat man sich ja auch die Köpfe zerbrochen wegen der vorerst unvollständigen Erklärung der Uranusbahn?
Danke für den Beitrag: BTW: Durch „Störungen“ der Bahnen der schon bekannten Planeten wurden einst auch Uranus, Neptun und Pluto entdeckt.
@Sepp: „Durch “Störungen” der Bahnen der schon bekannten Planeten wurden einst auch Uranus, Neptun und Pluto entdeckt.“
Na ja, Uranus wurde durch Zufall entdeckt; Pluto ebenfalls. Nur bei Neptun haben die Störungen wirklich eine Rolle gespielt: scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/07/12/happy-birthday-neptun-die-geschichte-des-einzig-wahren-planet-x/?all=1
#4 Mathias Völlinger, #5 Sepp Rothwangl
Wenn man den „neunten Planeten“ durch Bahnunruhen der großen Planeten erkennen könnte, wäre das längst passiert. Wie Florian im Artikel hier schrieb, gibt’s ja Hinweise auf einen weiteren Planeten schon länger, nur so wie früher bei Neptun kann’s nicht laufen. Gründe: siehe Artikel.
Eine Frage zu GAIA: Wurden einige der Daten schon ausgewerted? Wann ist die Mission denn „abgeschlossen“ (sodenn sie das sein kann)? BZW, wann mann man mit ersten (veröffentlichen) Daten von GAIA rechnen?
Weil es wäre sehr spannend was GAIA alles hervorbringt, including dass es evtl einen 9. oder sogar 10. Planeten gibt.
@Rex-Lii: GAIA-Daten werden im Laufe dieses Jahr veröffentlicht; zumindest mal ein erster Katalog für ein paar Millionen Sterne. Bis die Daten für die Milliarde Sterne vorliegen wirds noch ein wenig dauern.
#6 Ridikuli
Gründe: Mit dem damaligen Instrumentarium war das genauso herausfordernd wie das jetzige Problem mit heutigem Instrumentarium.
Also eigentlich nichts neues…
Aber eine Frage: Die Definition für Planeten beinhaltet ja das Leerräumen der Umlaufbahn während der Entstehung des betreffenden Planeten. Was ist dann mit einem, hypothetischen, Planeten, der ursprünglich nicht zum Sonnensystem gehörte und von der Sonne eingefangen wurde. Der hätte seine Umlaufbahn ja nicht leer geräumt. Wäre das dann kein Planet?
Danke für die aufklärenden/einordnenden Worte, Florian. Was vielleicht noch zu erwähnen wäre, ist die statistische Signifikanz (Fehlertoleranz; mal vereinfacht) der Ergebnisse, die ja wohl bei 3,5 Sigma liegt, was eher mittelprächtig erscheint. Der an sich in recht ruhigem Ton geschriebene Artikel bei SPON ( https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/astronomen-wollen-neuen-planeten-gefunden-haben-a-1073059.html ) hat diesen Aspekt auch betrachtet.
@ M.Völlinger
Bingo, so sieht’s doch aus!
@ F.Freistetter
Die nächste pöse Verschwörungstheorie, die sich allmählich als wahr herausstellt. Tja, kannste nix machen Flori…
Die seriösen Skeptiker sollten sich auch hin und wieder mit seriösen Alternativwissenschaften beschäftigen, um sich ein neutrales und ganzheitlichen Bild machen zu können.
Scharlatane sind natürlich immer auf beiden Seiten zu finden sowie gleichermaßen ernstzunehmende Fakten und Theorien.
Ehrlich gesagt, hab ich auf einen Kommentar von Florian gewartet, denn mir sind die Schlagzeilen in den sattsam bekannten „seriösen“ Quellen zu reißerisch gewesen. Ich bin auch eher von einer Möglichkeit ausgegangen, dass da etwas sein könnte, dass eventuell alles beeinflusst. Und bei den Entfernungen is klar, dass man direkt fast nix sehen kann. Bestes Beispiel – Pluto, der erst durch den Vorbeiflug von New Horizons sein wahres Aussehen preis gegeben hat.
Dank Florian bin ich jetz wieder ein bisl gescheiter – Danke dafür!
Besser wär wohl was in der Richtung gewesen wie:
„More evidence for existence of ninth planet, yet data still too scarce for searchable orbit“.
Aber das ist halt auch nicht so sehr der Brüller. Bemerkenswert fand ich jedenfalls, dass Mike Brown jedenfalls nicht die Absicht hat, in nächster Zukunft selbst ein Suchprogramm zu starten.
Und ein Blog der Autoren gibts auch schon https://www.findplanetnine.com/ und auch schon eine Karte wo der Planet zu finden ist: https://www.findplanetnine.com/p/blog-page.html
Wissenschaftler versuchen die Daten von WISE weiter zu analysieren um ihn in einem kälter aufgenommenen Spektrum zu finden.
Auch hofft man auf die Zusammenarbeit mit dem japanischem Subaru Teleskop, was einen 75 fach größeren Field of View als das Keck hat.
Aber all zu viel Hoffnung hat man da nicht.
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Es ist etwas kurios den potentiellen Planeten Planet X zu nennen – wo sich Pluto kein Planet mehr ist.
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Bezüglich ‚Beweis‘
„The 0.007% chance that the clustering of the six objects is coincidental gives the planet claim a statistical significance of 3.8 sigma—beyond the 3-sigma threshold typically required to be taken seriously, but short of the 5 sigma that is sometimes used in fields like particle physics.“
Quelle: https://www.sciencemag.org/news/2016/01/feature-astronomers-say-neptune-sized-planet-lurks-unseen-solar-system?utm_source=sciencemagazine&utm_medium=twitter&utm_campaign=planetx-1987
@Florian eine direkte Gefahr stellt er nicht dar. Aber ich würde nicht ausschließen dass er mit dazu beiträgt, dass das innere Sonnensystem ab und an mit Kometen gesegnet wird.
Schade, kein neuer Planet. Jetzt hat man uns erst den Pluto weggenommen und dann gönnt man uns noch nicht mal einen Ersatz.
Ich finde, das das Paper wieder einmal klar macht, das Wissenschaft funktioniert und wie sie das tut. Da setzen sich Leute hin und ÜBERPRÜFEN alte Sachverhalte mit den neuesten Daten. Auch wenn sie nichts Neues entdeckt haben, alleine die Aussage : “Ja, was wir bisher wußten stimmt auch mit den neuesten Daten überein.“ verweist das Vorurteil über die ‚dogmatischen Wissenschaftler‘ erneut in’s Reich der Phantasie.
@ PlanetX in #11 :
ernstzunehmende Fakten und Theorien
Okay, lass hören, was Du für ernstzunehmende Fakten hast. Gut finde ist es ,das Du in ’seriöse‘ und damit auch ‚unseriöse‘ Alternativwissenshcaften unterscheidest. Was ist denn Deiner Meinung nach eine ’seriöse Alternativwissenschaft‘ , was zeichnet sie aus, was grenzt sie zu den Unseriösen ab, wer entscheidet über die Seriösität ?
Was mir beim Lesen ausführlicherer Berichte zum Thema neu untergekommen ist, sind die Begriffe Kuiperklippe und Kirkwoodlücken. So wie Jupiter die Kirkwoodlücken erklärt, könnte der theoretische Planet Neun nämlich auch sehr gut die Kuiperklippe erklären.
Und dann gibt es noch eine Sache, die die Forscher von ihrer ursprünglichen Skeptik (eigentlich wollten sie die Planetentheorien widerlegen) hat umschwenken lassen: ihre Simulationen haben ergeben, dass es auch Kuipergürtelobjekte geben muss, die mehr senkrecht zur Ekliptik über Nord-/Südpol der Sonne ihre Bahn haben – und wie sich herausstellte, gibt es sogar schon solche Objekte, die exakt zur Simulationsvorhersage passen.
@Rex-Lii / #7: Der erste Gaia Katalog kommt dieses Jahr (nur Positionen). Siehe https://www.cosmos.esa.int/web/gaia/release
Ähm, das Wort Skeptik gibt es nicht. Sollte natürlich Skepsis lauten (blöd, dass man hier nicht editieren kann).
@Florian
GAIA hat nur eine Grenzgröße von 20,7 mag. Das reichte nur, wenn der Planet in Sonnenähe wäre. (dann hätten ihn aber auch andere Durchmusterungen schon gefunden). Die Autoren sprechen davon, dass der Planet bei Sonnenferne mit den größten derzeit vorhandenen Teleskopen gefunden werden könnte. Keck kommt so auf 28 mag. Aber Keck macht keine Himmelsdurchmusterungen.
Mal angenommen, er habe die Albedo von Eris (0,85, 18,8 mag. bei 96 AU) und 2 Erddurchmesser = 11 Eris-Durchmesser = 121 Eris-Flächen, dann wäre er bei 700 AU ungefähr 18,8-2,5* lg ((96/700)^4*121) = 22,2 mag, im Aphel = 700*1,6 = 1120 AU nur 24,3 mag. LSST ist gerade im Bau und wird den Himmel regelmäßig innerhalb von ein paar Nächten mit 24-27 mag. abscannen, dieses Teleskop müsste eigentlich rasch fündig werden. 2021 geht es los mit der Wissenschaft.
Das kann man so auch ohne jegliche Beobachtungen von Kuiper-Belt-Objekten sagen. Ich würde es hier schon etwas optimistischer sehen, die Autoren sagen ja, dass die Chance für eine zufällige Ausrichtung der Bahnneigungen von 6 betrachteten KBOs nur 0,007% sei. Das spricht stark dafür, dass da wirklich irgendetwas ist. Und die Ergebnisse sind jedenfalls konkreter als bei den Papieren der vergangenen Jahre.
Ich denke, LSST wird ihn finden. In 5-7 Jahren sollten wir es wissen.
@Alderamin: “ Ich würde es hier schon etwas optimistischer sehen, die Autoren sagen ja, dass die Chance für eine zufällige Ausrichtung der Bahnneigungen von 6 betrachteten KBOs nur 0,007% sei. „
Mag sein. Aber ein Planet ist halt kein Elementarteilchen. Dort ist die Statistik WIRKLICH gut und die Abweichungen die man als „Entdeckung“ interpretiert basieren auf Milliarden von Ereignissen. Bei nem Planeten kann das Sigma noch so gut sein: Der ist erst da, wenn man ihn gesehen hat. Dynamische Systeme sind fies; vor allem wenn man nur einen sehr unvollständigen Überblick hat. Wer weiß, was bei solche fernen und schwach gebundenen Objekten noch alles nen Einfluss haben kann? Wer weiß, wie die Kollisionsgeschichte aussieht? Ich bin ja eh auch davon überzeugt dass da draußen noch große Himmelskörper sind und wir Hinweise von den Asteroiden suchen müssen und sie auch schon finden. Aber ich bin auch sehr vorsichtig, aus wenigen Daten und Simulationen allzu viel abzuleiten.
@Planet X
Mitnichten und Neffen. Ein Planet X wird schon seit langem von den Astronomen nicht ausgeschlossen. Der in der VT soll sich aber der Erde nähern, und das ist nach wie vor ausgeschlossen, der wäre längst mit irgendeinem anderen Planeten kollidiert. Wir reden hier von einem Objekt, dass der Sonne nie näher kommt als die 9-fache Entfernung des Neptun von der Sonne, oder 280-fache Erdentfernung. Nix Nibiru.
Der Planet X der VT und derjenige der Astronomen klingen nur ähnlich. Wie Kuchenbacken und Pobacken. Ist aber was ganz anderes.
Ich hoffe übrigens, wenn er gefunden wird, dass er einen Namen mit „P“ bekommt. Dann passen die alten Merksätze wie „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten“ wieder. 😉
@Alderamin
Das stimmt doch wirklich optimistisch. Danke für die Einschätzung!
Entschuldigung, aber dieses Mal halte ich deine Befürchtung für arg übertrieben. Ich kann bei den „meisten Medien“ keine Dramatik erkennen. Nur die Pressemitteilung zu veröffentlichen ist vollkommen in Ordnung. Für tiefergehende Artikel kann man woanders hinklicken als auf Tageszeitungsseiten. Wozu gibt es denn solche Seiten wie deinen Blog hier zum Beispiel?
Außerdem rechtfertigen die Untersuchungsergebnisse der beiden Forscher meiner Meinung nach die gewisse Aufregung. Denn auch die Entdekcungen von Uranus, Neptun und Pluto wurden durch vorangegangene Berechnungen und Theorien getriggert.
@mcpomm: „Nur die Pressemitteilung zu veröffentlichen ist vollkommen in Ordnung. „
Ein etwas seltsames Verständnis von Journalismus. Wozu brauchts dann Journalisten überhaupt? Die Pressemitteilung stellen die PR-Leute der Uni eh selbst ins Netz wo sie jeder sehen kann.
„Außerdem rechtfertigen die Untersuchungsergebnisse der beiden Forscher meiner Meinung nach die gewisse Aufregung. Denn auch die Entdekcungen von Uranus, Neptun und Pluto wurden durch vorangegangene Berechnungen und Theorien getriggert.“
Warum ist die Aufregung 2016 gerechtfertigt, aber nicht 2015, 2014, 2013, 2012, wo auch mehrere Arbeiten zu diesem Thema publiziert worden sind? Das Thema wird schon seit langem erforscht und die neue Arbeit ist interessant, aber nicht fundamental neu.
Danke für den ausführlichen Bericht. Endlich mal etwas rein informatives.
Dann muss ich mir nicht allzu viel Sorgen um die Astrologen machen, die sicherlich schon schwitzten angesichts der unzähligen Korrekturen bei Horoskopen. *schmunzel*
Danke für den Artikel! Sehr gut erklärt was jetzt da genau herausgefunden wurde etc.
@Ollie
Ich rechne mir ’nen Wolf an der Helligkeit und in dem Link steht schon alles. Da werden auch kleinere große Halbachsen und Perihelia betrachtet. Blöde wäre, wenn der Planet nördlich von +10° Deklination stünde, LSST scannt nur südlich von +10°, wenn ich das richtig verstanden habe.
Danke!
Ich hoffe, dass der Planet gefunden wird. Das wäre nach der Entdeckung des Neptun 1846, Pluto 1930 und der vielen weiteren TNOs in den letzten Jahren ein neues wirklich grandioses historisches Ereignis für die Astronomie.
Angenommen man findet ihn in ein paar Jahren mit einem Teleskop: Welche weiteren Eigenschaften könnte man dann eigentlich ermitteln?
Dass unser Sonnensystem neun Planeten hat, bleibt also erst mal gesicherte Vergangenheit und bis zu einer wirklichen Entdeckung also ungesicherte Zukunft.
Vielleicht weil sich die Hinweise immer mehr verdichten?
Und Brown ist ja nun kein Unbekannter. Immerhin hat er (mit seinem Team) in den letzten Jahren etliche Zwergplaneten und Zwergplaneten-Kandidaten in den entfernten Gegenden des Sonnensystems entdeckt.
@Tina_HH: „Vielleicht weil sich die Hinweise immer mehr verdichten?“
Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das der Fall ist. Die Hinweise erscheinen immer noch so „dicht“ wie früher. Die KBOs zeigen uns, dass da etwas sein könnte. Das war schon 2013 so und schon damals wars ein recht spannender und guter Hinweis. Jetzt kann man da natürlich jede Menge Simulationen über die Daten laufen lassen und jede Menge papers schreiben. Mir würden noch ein ganzer Schwung Analysen einfallen, die B&B nicht gemacht haben (was keine Kritik ist – es gibt hier so enorm viel zu analysieren und simulieren das man nicht alles auf einmal machen kann) und wenn ich noch aktiver Himmelsmechaniker wäre, könnte ich die PCs anwerfen und auch ein paar Simulationen machen und ein paper schreiben. Dann wüssten wir noch ein bisschen über das Thema, aber „verdichtet“ hätten sich die Hinweise mMn erst, wenn es konkrete neue Daten gäbe. Also einen Schwung neuer Asteroiden die sich genau so verhalten, wie sie es tun müssten wenn da ein Planet wäre (was B&B ja auch in ihrem paper vorschlagen), usw.
Das ist ein schönes Bild des neuen Planeten! Ein herrlich dunkles, samtiges Blau welche zum Rande hin in sanft leuchtendes Hellblau übergeht. Schön!
Was mich interessieren würde: Wer macht so was eigentlich? Gibts da Leute im Caltech welche professionell Bilder von potentiell zu entdeckenden Planeten kreieren?
@Florian
Ich hatte aus dem Caltech-Report verstanden, dass die neuen Simulationen vohersagten, dass man KB-Objekte mit 90° Inklination finden sollte und die wurden dann tatsächlich gefunden. Brown sagte, da sei ihm die Kinnlade heruntergefallen. Das lese ich als eine deutliche experimentelle Bestätigung der Theorie. Für mich klingt das so, als sei man in einer vergleichbaren Situation, wie damals als Adams und Le Verrier den Neptun theoretisch vorher gesagt hatten, bevor der Planet dann gefunden wurde. Nur diesmal mit einer vageren Position, weil man zwar die grobe Bahn kennt, aber die wahre Anomalie (Planetenort auf der Bahn) nicht.
Vielleicht ist Brown aber auch etwas überoptimistisch.
@Florian
Als Laie kann ich natürlich nicht einschätzen, wie wahrscheinlich solche Zusammenhänge sind (deshalb lese ich hier ja auch alles seit Jahren mit Interesse). Danke für die Erklärung.
Aber egal, ich bin auf jeden Fall begeistert, alleine wegen der Möglichkeit, dass es diesen Planeten geben könnte und dass man ihn auch finden könnte. 😉
Immer wieder gibt es ja auch eine Dikussion zum periodischen Auftreten von Massenaussterben. Raup und Sepkoski haben ja schon Anfang der 80er einen hypothetischen dunklen Begleiter „Nemesis“ hypothetisiert. Käme dieser neu postulierte Planet für ein periodisches Massensterben (ich glaube alle 28 Millionen Jahre) in Frage? Klar, die Umlaufzeit wird auf 10-20.000 Jahre geschätzt und ist damit als erste Mode erstmal zu kurz. Aber gäbe es vielleicht aufgrund der Periheldrehung eine x-Millionen Jahre Mode?
Gut, das hier gelesen zu haben!
Es muß alles ins rechte Licht gerückt werden!
Wenn erst so wenig dieser Asteroiden gefunden wurden, die auffällige Abweichungen in ihren Bahnen haben, dann würde mir auf Anhieb noch ein Grund einfallen, warum das so ist … einer, der ganz ohne einen weiteren Planeten auskommt. Ich bin mir aber sicher, dass der den Wissenschaftlern auch schon eingefallen ist, und sie das berücksichtigt haben.
Trotzdem: wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Asteroiden deshalb alle ähnliche Abweichungen zeigen, weil wir bisher nur genau die finden konnten? Sprich dass die Besonderheit dieser Asteroiden gar nicht in ihnen selbst, sondern in unseren Suchmethoden begründet sind?
So war zum Beispiel in den vergangenen Jahren zu lesen, dass im Rahmen der New Horizons Mission gezielt in dessen möglicher zukünftigen Flugbahn nach Objekten gesucht wurde, die New Horizons nach Pluto besuchen könnte. Wenn ich so gezielt bestimmte Himmelsbereiche absuche, aber andere nicht, ist es dann nicht auch sehr wahrscheinlich, dass ich Objekte mit ganz bestimmten Bahnparametern finde, andere aber nicht oder wesentlich seltener?
Vergleichbar wäre das mit der Exoplanetensuche, bei der ja in den Anfangsjahren auffällig oft sog. Hot Jupiter gefunden wurden. Als Laie hätte man meinen können, unser Sonnensystem wäre ein Sonderfall, weil es hier keinen Hot Jupiter gibt. Tatsächlich aber lag der Grund in der Art der Suche begründet. Hot Jupiter waren viel einfacher zu finden als andere Planeten, weshalb davon auch überproportinal viele gefunden wurden.
@TheKarl
Offenbar ja! Kurze Recherche ergab: der war’s.
Mir scheint, ein würdiger Nachfolger des guten alten Chesley Bonestell.
@André
Diese Suche hatte einen ganz bestimmten Zweck, nämlich Objekte zu suchen, die in der Nähe der Flugbahn von New Horizons lagen, aber die KBOs, um die es in dem Paper geht, wurden schon vorher und ganz woanders gefunden.
Es stimmt zwar, dass Asteroiden eher in der Nähe der Ekliptik gesucht wurden und werden, aber mittlerweile gibt es auch automatische Suchprogramme, die den ganzen Himmel absuchen. Eine Präferenz für Objekte mit einer bestimmten Bahnneigung gibt es nicht. Außer für eine Bahnneigung nahe 0, eben der Ekliptik. Weil dort auch die Objekte gesucht werden, die der Erde nahe kommen könnten. Alle anderen Bahnneigungen haben ungefähr die gleiche Abdeckung durch Beobachtungsprogramme.
Calltech?
Den Planeten hat doch dann sicher Dr. Rajesh Koothrappali entdeckt… 😉
Nibiru könnte da draußen wirklich existieren?
Das hängt davon ab, was du unter „Nibiru“ verstehst. Allerdings halte ich es für wenig wahrscheinlich, dass die IAU jemals irgendetwas in diesem Sonnensystem „Nibiru“ nennen wird.
@ Florian Freistetter
Also, ich fand den zunächst gefundenen Artikel auf derStandard.at ehrlich gesagt auch sehr unaufgeregt. Nicht so detailliert wie hier natürlich, aber nicht reißerisch und ausreichend um kurz mal angetriggert zu werden, aufmerksam auf Deinen Blogpost zu warten. ;o)
Yeah,
SPON sucht bereits einen Namen für den neuen Planeten.
Planet X, Nemesis und Tyche endlich gefunden? Mal wieder? Die Überschrift der letzten Tage war wohl doch zu optimistisch aber noch lange kein Grund aufzugeben. Es wäre nämlich eine Sensation wenn doch ein Planet nachgewiesen werden kann, der Entdecker würde unsterblich werden, eine Sonde würde losgeschickt werden, die Weltraumforschung würden einen gewaltigen Push erleben und und und
Leicht off-topic:
Ich muss da an Sherlock Holmes und Professor Moriarty denken: Is he not the celebrated author of The Dynamics of an Asteroid, a book which ascends to such rarefied heights of pure mathematics that it is said that there was no man in the scientific press capable of criticizing it?
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Dynamics_of_an_Asteroid
@ Teufel
Der Name einer römischen Gottheit natürlich, was sonst? Nox oder Janus gefallen mir sehr gut…
@Alderamin
Interessant. Herzlichen Dank!
Haha, Planet hin oder her, den Vogel schießt bei alledem immer noch web.de ab:
„Die Wahrscheinlichkeit, dass allein der Zufall für ihre Beobachtungen verantwortlich ist, liegt laut Batygin und Brown bei 1 zu 15.000.
Um ganz sicher von einer Entdeckung sprechen zu können, muss die Wahrscheinlichkeit jedoch bei 1 zu 3,5 Millionen liegen.“
Wie war doch gleich mit „Zeit lassen und sauber recherchieren“?
(https://web.de/magazine/wissen/himmelskoerper-entdeckt-wissen-planet-31297670)
@ Alderamin:
Na klar: „Persephone“, wie in Douglas Adams‘ Roman „Mostly Harmless“. Dann können wir ihn alle fröhlich „Rupert“ nennen.
#50 Caracalla
„eine Sonde würde losgeschickt werden, die Weltraumforschung würden einen gewaltigen Push erleben und und und“
So eine Sonde würde mit heutiger Technik mindestens 50 Jahre dorthin unterwegs sein
Wenn man ihn denn entdeckt – wie wird das sein? Eine wenig helle Kugel vor schwarzem Hintergrund, oder eine schwarze Kugel, die einen Stern dahinter verdeckt? Würde er letzteres schaffen bei den angenommenen Parametern hinsichtlich Größe und Entfernung? Könnte zB Sirius einfach mal für … wir lange? … verdeckt sein? Klar, so einfach wird es nicht sein. Aber irgendein anderer mit Auge oder nur Fernrohr sichtbarer Stern?
Danke!
@Mirko: „Wenn man ihn denn entdeckt – wie wird das sein?“
Ein extrem schwach leuchtender Lichtpunkt. Mehr wirds nicht geben…
Tja… würde mich nicht überraschen. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Da draußen wird noch einiges sein. Das dort etwas großes sein könnte haben wir ja schon im Zusammenhang mit der Nemesis Theorie des öfteren durchgekaut (das wäre allerdings ein Stern/Neutronenstern). Man merkt eben doch das wir gar nicht mal so viel über unser eigenes System wissen. Ist ziemlich weit draußen. Wenigstens können wir eingrenzen wo wir suchen müßten. Relativ. Ziemlich viel Platz auch da draußen. Für eine Entdeckungsmeldung scheint es aber noch etwas früh.
Aber was ist, wenn der Planet eine ganz andere Umlaufbahn hat, mehr so wie das Unendlichkeitszeichen? Also, zwei große Schleifen, und der Treffpunkt der Schleifen liegt mitten im Zentrum des Sonnensystems. Dann stößt das Ding womöglich mit mehreren Planeten zusammen, bevor es die Sonne auslöscht…..im Moment ist der Planet halt noch gerade weit genug weg, aber bald….
Tschuldigung, ich wollte einmal der erste sein, der ein bescheuertes Bedrohungsszenario in die Runde wirft.
Aber wer weiß…..und was wissen wir schon mit Sicherheit? Außerdem müsste es rein statistisch gesehen solche Schleifchenbahnen auch mal geben.
Also, bereuet schon mal, ihr Atheisten. Die Zeugen Jehovas haben recht, bei Gott……..ich geb ihnen mal nen Tipp für die nächste Armageddon-Phantasie.
Und ich danke dem Blogger für seine nüchterne Informationspolitik. Ist aber wahrscheinlich nicht sexy genug, um wilde Spekulationen zu verhindern.
@Alisier: „ber was ist, wenn der Planet eine ganz andere Umlaufbahn hat, mehr so wie das Unendlichkeitszeichen?“
Solche Bahnen gibts nicht.Planeten können nicht irgendwie umlaufen sondern müssen sich an die Naturgesetze halten. Und die Gravitation ist da eindeutig. Da gehen nur Ellipsen…
Na, „Randifan“, wie ich sehe, sitzt dein Alu-Hut immer noch fest auf dem hohlen Schädel.
@ Gelmir
Sollte sich alles als echt herausstellen, dann werden wir sehen, wer als letzter lacht.. Wäre kein schwerer Rückschlag, sollte alles nur eine Ente sein.
Danke schön für diesen informativen Beitrag! Ich habe in der „Presse“ von diesem neuen Planeten gelesen und gleich an diesen Blog gedacht, wo mysteriöse Himmelskörper immer wieder ein spannendes Thema sind.
Wäre auch schön, wenn die Medien direkt auf einen Blog wie diesen verweisen würden, wenn sie schon keine Zeit für eine eigene Recherche haben.
Ein schöner Artikel. Mit ein paar Kommata wäre er noch lesbarer.
Sehr informativer und ganz wichtig sachlicher Bericht! Dafür recht herzlichen Dank. Darüber hinaus hatte ich eher den Eindruck man wollte mit der Wahnsinns Entdeckungsmeldung gleich auch wieder Verschwörungstheorien bedienen und so medienwirksam “Planet X” wiederbeleben. Ich habe gestern herzlich gelacht als ich diverse Meldung dazu lesen konnte. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Sensationsmeldung eines neuen Planeten. Man war schon kurz davor die Koffer zu packen und sich auf das Abhol-Kommando vorzubereiten. Sensationsjournalismus heißt das wohl heute, oder sollte man es Klick hascherei nennen?
Egal mir hat Dein Bericht heute viel besser gefallen, denn wir haben auf unseren Planeten leider genug Probleme mit uns selbst…
@noch’n Flo
Sehr schön. Dieser Name gefällt mir erheblich besser als die Vorschläge bei Spiegel Online.
@Randifan
Und? Dann ist ein Planet da draussen, wieso auch nicht? Möglich ist das, ohne Frage.
Nur ist es nicht PlanetX, Niburu oder sonstiger Humbug und da treiben sich auch keine Annunaki oder sonstige Gestalten darauf rum.
Wie gesagt, es wird schon länger vermutet und es ist auch im Artikel oben zu lesen, dass da ein Objekt sein könnte.
Nur muss man es finden und das ist nicht gerade einfach.
Es könnte sich ev. um eine supermassive Teekanne handeln…
Auf der Seite https://www.findplanetnine.com/p/blog-page.html wird versucht, die Position von Planet Neun zu skizzieren. Am wahrscheinlichsten ist es, dass er sich momentan mehr im Aphelion befindet. Was wohl auch bedeuten würde, in der Milchstraßenebene – also mit dem hellen galaktischen Hintergrund. Was es leider noch schwerer machen würde, ihn zu entdecken.
Und, wenn ich es richtig verstehe, dann ist das vermutete Aphelion auf der Nordhalbkugel Ende November in der Mitte des Nachthimmels. Das Perihel Ende Mai.
@mcpomm
Das sollte für automatische Suchprogramme aber kein Problem sein. Man identifiziert den Planeten, wenn er sich zwischen zwei Aufnahmen mit einigen Monaten Zeitunterschied bewegt hat. Und zwar nicht wegen seiner geringen Eigenbewegung, sondern wegen der Parallaxe durch die Verschiebung der Erde. Deswegen nannte Florian GAIA als möglichen Entdecker, die Sonde vermisst genau solche Parallaxen, aber der Planet wird für GAIA voraussichtlich nicht hell genug sein. LSST wäre ideal, aber Brown sucht schon mit Subaru, und man kann ja auch existierende Aufnahmen anderer Teleskope durchforsten.
Wäre das ein Gas- oder Gesteinsplanet?
das ist ein unsichtbarer Planet !
@Walter
Weiß man nicht, könnte eine Supererde oder ein Sub-Neptun sein. In dem Massenbereich geht beides (Quelle: https://twitter.com/elakdawalla/status/689878957731131392)
Er ist nicht sichtbar !
@ _:
Aha, und Du kannst uns bestimmt auch verraten, warum das so sein sollte?
Weil ?
Es gibt auch die Möglichkeit, dass es kein einzelner großer Planet ist, sondern mehrere kleine Zwergplaneten, die man noch nicht entdeckt hat. Und dann gibt es auch noch die Möglichkeit, weder-noch. Das heißt, weder Planet noch Zwergplaneten. Für dieses wurde aber nur eine nur 0,007-prozentige Wahrscheinlichkeit berechnet.
Wie unterscheiden sich die Wahrscheinlichkeiten, dass es ein einzelner größerer Planet ist oder mehrere Zwerge? Etwa gleich groß (50:50)?
[…] diese Woche begeistert über den vermeintlichen Zuwachs im Sonnensystem. Florian Freistetter ordnet den Sachverhalt ein. Spannend in jedem Fall: Mike Brown, der gerade in den USA vielen als derjenige gilt, der Pluto den […]
[…] wenn das gestern vielfach anders klang: Es ist noch zu früh, einen Namen für den neuen neunten Planeten in unserem Sonnensystem zu suchen. Viel zu […]
@mcpomm #20: Ähm, das Wort Skeptik gibt es nicht. Sollte natürlich Skepsis lauten.
Sollte es aber geben, klingt super!
@Florian #63: Und die Gravitation ist da eindeutig. Da gehen nur Ellipsen…
Ich postuliere bei passendem Bezugskoordinatensystem eine Hyperbel bei einer numerischen Exzentrizität >1 und eine Parabel für den Grenzfall einer numerischen Exzentrizität = 1 🙂
@Ignoramus: Stimmt schon – aber die Frage bezog sich ja auf Umlaufbahnen. Und das klappt nur mit ner Ellipse 😉
XKCD hat heute auch einen dazu:
https://xkcd.com/1633/
Naja, nicht direkt. Aber eine sehr schöne Veranschaulichung des grossen Ganzen. Und auch gleich eine dafür, wie hilfreich logarithmische Skalen sind und vor allem, dass sie gar nicht so unintuitiv sind, wie viele Vorurteile behaupten … 🙂
@Florian: Stimmt auch wieder, wenn wir nicht Geozentrisch werden und auf Epizykeln ausweichen. Das ist unnötig kompliziert, man hat es dennoch über Jahrhunderte so versucht.
@Florian: Natürlich werden jetzt wieder viele Fragen aufgeworfen, die ja schon vor Jahren hier aufkamen und es ist mal wieder toll, wie Du auf das Thema eingehst und verständlich die Dinge erklärst:-) Doch, wenn er soweit draußen sein sollte, der sog. 9. Planet und wir ihn deswegen noch nicht gesehen haben, könnte das nicht daran liegen, dass er einfach nur langsamer kreist, also viel länger braucht um in dem Bereich aufzutauchen, wo man ihn dann sehen kann? Jetzt könnte man däumchendrehend sagen, dann warten wir doch mal, bis das er dann irgendwann in dem Bereich kommt und rufen dann erst „Hurra oder Ohh“ aber angenommen, er ist wirklich so groß, welche Folgen hätte das für die Erde? Du schreibst ja, er dürfte auch nicht in die Umlaufbahn kommen..und natürlich soll hier nicht schon bei nem unentdeckten Etwas Verunsicherung entstehen, aber die Frage stellt man sich ja. Was ist, wenn der wirklich so groß ist..
Und noch was Anderes: Auf der Live App von der ISS, was ich übrigens empfehlen kann, sich mal anzuschauen, sieht man tolle Bilder:-) habe ich beim Nacht-Tag-Wechsel im Hintergrund einen hellen Punkt gesehen. Ich weiß, Du hast hier auch schon was darüber geschrieben bezüglich der Sterne, Planeten, Sattelitten und ich habe mich gefragt, was man von der ISS Alles sehen kann, kann das der Mond gewesen sein? Sah toll aus…kann das Bild auch mal posten..
Warum kein Hinweis auf die „Unschärfe“ der Englischen Sprache?
Bei „evidence“ sind im Online Wörterbuch „dict.cc“ allein bei den Substantiven 21 unterschiedliche Bedeutungen eingetragen. (https://www.dict.cc/?s=evidence)
Das wichtigste scheint mir dabei zu sein, das „evidence“ sowohl
„Beweise“ als auch
„Hinweise“ oder „Indizien“ bedeuten kann.
a) Singular, Peter
b) jedwege Übersetzung als ‚Beweis‘ außerhalb des Kontextes Jurisprudenz bzw Gerichtsverfahren (~Beweisstück 7 der Verteidigung) ist grottenschlecht bis falsch zu nennen
Die einzige Unschärfe ist in diesem Falle das unbedachte Übersetzen durch unreflektiertes Nachschlagen.
@Peter Roth auf was bezieht sich Dein Text? Kann gerade nicht folgen..auf den Post von Ignoramus?
@ planeta amicum in #85 :
Der gesuchte Planet ist 10x schwerer, nicht 10x größer als die Erde. Er muss bei 10x Masse nur gut den doppelten Durchmesser haben. Somit ist er relativ winzig und bekommt sehr wenig Licht. Davon reflektiert er (wahrscheinlich) noch sehr wenig. Der Mond reflektiert etwa 9%, die Erde etwa 40% und Enceladus etwa 98% des Lichtes. Alderamin hat ein paar Beiträge weiter oben ausgerechnet, wie hell der vermutete Planet am Himmel sein könnte. Es gibt z.Z. nur ein paar Teleskope die ihn überhaupt sehen könnten. Aber das alleine reicht ja nicht. Wir müssen auch erkennen, das er sich bewegt. Und das erscheint mir das noch größere Problem. Wenn er wirklich 20.000 Jahre für einen Umlauf braucht, müssten wir lange beobachten. Wahrscheinlich viele Jahre bis die Wanderung die Messungenauigkeit übersteigt. Am ehesten wird das, ebenfalls von Alderamin angesprochene, LSST (ab 2021 in Betrieb) den Planeten finden können.
WENN der Planet einen Einfluss auf die Erde hätte, wäre das immer der Fall. Saturn ist nur ~ 10 AU von der Erde entfernt und besitzt ~ 95 Erdmassen. Ein Einfluss ist nicht messbar. Was soll also ein Körper, der ’nur‘ 10 Erdmassen hat, aber 750 AU entfernt ist für einen Einfluss haben ?
@planeta amicum, bikerdet
Statt auf die Eigenbewegung des Planeten zu warten, brauchen wir nur abzuwarten, bis sich die Erde ein paar Monate weiterbewegt hat, dann verschiebt sich der Planet perspektivisch vor dem Hintergrund (Parallaxe). In dem Sternengewimmel fällt das aber nur auf, wenn man zwei Aufnahmen des selben Himmelsausschnitts übereinander legt und danach sucht, welcher Punkt sich zwischen ihnen verschoben hat. Da man nicht genau weiß, wo man suchen muss, und die Blickfelder der meisten Aufnahmen, die so schwache Sterne noch zeigen, klein sind, ist das eine Stecknadel im Heuhaufen suchen, selbst mit Computerhilfe.
@ rolak (#87)
a) Was wäre denn der Plural von ‚evidence‘?
b) Muss ich also schließen, dass „Caltech Researchers Find Evidence of a Real Ninth Planet“ Juristen geschrieben haben? (zitiert aus dem Blog-Artikel)
Wenn schon Planet X kaum Licht reflektiert, sollten zumindest wir etwas reflektieren können, da stimme ich Dir zu.
Facebook hat mich übrigens gerade darauf hingewiesen, was ich exakt vor einem Jahr gebloggt habe: Zwei neue Planeten im äußeren Sonnensystem entdeckt?. Tja.
@ rolak
Mein Textverständnis lässt manchmal zu wünschen übrig.
Was ich zu b) eigentlich hätte sagen sollen: Ich möchte zu bedenken geben, dass das deutsche ‚Beweis‘, auch in einem abgeschwächten Bedeutung vorkommt, die auch immer wieder in wissenschaftlichen Kontexten Verwendung findet und eine entsprechende Übersetzung erlaubt.
Europa fällt, Deutschland fällt, wegen offener Grenzen die Du immer propagierst.. das haben wir jetzt nun davon. Danke Herr Freistetter.
„Europa fällt, Deutschland fällt, wegen offener Grenzen die Du immer propagierst.. das haben wir jetzt nun davon. Danke Herr Freistetter.“
Ich habe auch geheime Dokumente darüber, dass Herr Freistetter nachts heimlich für die Chemtrails verantwortlich ist. Aber *pssst*
Oh, ein Pegidist hat sich hierher verirrt! Mikrozephalus 33-45 hat sich beim Spazierengehen wohl verlaufen und möchte gerne im Bälleparadies abgeholt werden.
„Planet Neun“ gibt es jetzt auch auf Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Planet_Neun
Einzelnachweis Nr. Drei verweist auf FF-Blog
Ab morgen gibts bei mir bis Donnerstag ne ausführliche Artikelserie zur mehr als 200jährigen Geschichte der Suche nach „Planet X/9“ – mit großem Fazit am Ende 😉
@Florian:
Das war jetzt ein bischen kontextzerstörend gelöscht.
Da wärs konsequenter, wenn du meine letzen beiden auch noch löschen tätest.
Auf die Artikelserie bin ich jedenfalls gespannt!
@noch’n Flo: Europäischer Binnenmarkt. 70 Jahre relativer Friede aufgrund zunehmender Annäherung europäischer Staaten. Ist das wirklich erklärungsbedürftig oder diskussionswürdig?
Sowieso off topic. Hätte gar nicht auf den Unsinn reagieren dürfen, weil der mich von meiner Suche ablenkt: Ich finde den Artikel gerade nicht, in dem, nach meiner Erinnerung, Florian das Argument des Perihels auf die Asteroiden anwendet und zeigt, dass sie zum allgemein den gleichen Winkel haben. Anlass: In meines Sohnes Klasse wird der „neue Planet“ abseits des Unterrichts von ein paar Jungen diskutiert. Da wäre das hilfreich.
Ha! Da isser:
https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2015/01/23/zwei-neue-planeten-im-aeusseren-sonnensystem-entdeckt/
Wunderbar! Also ich frage mal hier, weil das der aktuelle Artikel ist und die Frage ja zur Sache gehört:
Bei den ferneren Asteroiden beträgt der Winkel beim Argument des Perihels gehäuft ca. 0 Grad. Also heißt das, ihr sonnennahster Punkt liegt auf dem aufsteigenden Knoten und somit in der Bahnebene der Erde. Dass die Häufung kein Zufall sein kann, habe ich verstanden. Dass der Knoten und das Perihel zusammenfallen, müsste aber Zufall sein, oder? Die Erde kann ja schlecht etwas mit diesen weit entfernten Objekten zu tun haben, also hätte sich diese Häufung auch bei beispielsweise 5 Grad sich eingependelt haben. Verstehe ich das richtig?
@Dietmar: „Verstehe ich das richtig?“
Ja. Bis Donnerstag gibts ne Artikelserie zu dem Thema und am Donnerstag kommt ein Artikel wo ich genau das genauer erkläre.
„also hätte sich diese Häufung auch bei beispielsweise 5 Grad eingependelt haben“ können.
@Florian Freistetter: Danke! Sehr spannendes Thema und es ist wirklich schön, dass man bei Dir wunderbar auf dem Laufenden bleiben kann.
In Australien versuchen Astronomen bereits, Beobachtungszeiten zu planen:
https://www.news.com.au/121d7d372a5c1969366416973c1feb77
Insbesondere SkyMapper wäre ein Kandidat: Astronomer Dr Brad Tucker of the Australian National University says the Australian SkyMapper project is already beginning to explore the idea of just such a search in the general direction of the constellation Orion.. Die bräuchten allerdings längere Belichtungszeiten und überlegen, ob und wie sie diese erreichen können.
Im Gegensatz zu den anderen großen Teleskopen in Hawaii und Chile haben sie wohl keinen so voll gepackten Zeitplan.
[…] dicker Planet weit draußen im Sonnensystem?”) und im Blog von Astronom Florian Freistetter (“Einige Informationen zur Entdeckung des “neuen” Planeten in unserem Sonnensystem&…) […]
@planeta amicum:
Erstens ist ein Orbit bei dem ein Planet sich von etwa 700 AU auf nur ein paar AU an die Sonne nähert schon EXTREMST unwahrscheinlich. Der Orbit wäre eine Elipse die schon mehr an einen geraden Strich erinnert und nur geringfügig andere Geschwindigkeiten würden zu einem wesentlich kreisförmigeren Orbit oder dem Verlassen des Sonnensystems führen.
Zweitens hätte selbst ein Planet der 100000 Jahre für eine Umrundung der Sonne braucht bereits mehrere zigtausend Annäherungen an die Sonne gemacht. Und dabei wäre sowohl seine eigene Bahn durch die anderen Planeten gestörrt worden als auch die Bahnen der anderen Planeten durch ihn. Damit wäre er bereits aus dem Sonnensystem geschmissen oder zerstörrt worden und gelichzeitig könnte unser inneres Sonnensystem heute nicht so aussehen, wie es das tut.
In Why Planet Nine might not exist schreibt Brown, dass sie ihre Simulationen rund 6 Monate lang auf einem Supercomputer durchgeführt haben. Erstaunlich finde ich, dass diese Zeit trotzdem nicht reichte, um alle Parameter durchzutesten. Sie machen aber in den nächsten 6 Monaten weiter und probieren noch andere Ideen, die ihm und Batygin eingefallen sind, um das ungewöhnliche Muster für die Umlaufbahnen der sechs Sedna-artigen KBOs zu erklären.
abo :]
Pielefeld !
Erstmal danke für den Artikel.
Bzgl. der Verwunderung warum das jetzt so ein Theater gemacht wird möchte ich aber ein Wort verlieren.
Immer mehr Menschen interessieren sich dafür was „da draußen“ so passiert. Ich hoffe auf gesteigertes wissenschaftliches Interesse.
Dadurch fokussiert sich natürlich auch mehr Medien und Berichterstattung auf das Thema. Der Gedanke das es da noch mehr als die 8 altbekannten Planeten in unserem Sonnensystem existieren könnten, fasziniert die Menschen. Je konkreter die Verdachtsmomente, desto spannender wird das ausserhalb der theoretischen Astronomie und interessierten Kreisen.
Viele hören halt zum ersten mal davon und sind entsprechend „thrilled“.
Sich darüber zu wundern wirkt ein bisschen Elitär. Den Effekt kenne ich auch aus meinem Berufsfeld. Aber man muss einfach anerkennen das nicht alle gleich tief in der Materie stecken. Zumal in Wissensfeldern die das Leben der meisten Menschen nicht wirklich tangiert.
Man sollte sich also freuen über die gestiegene Berichterstattung und das Interesse.
@Tobi: „Sich darüber zu wundern wirkt ein bisschen Elitär. „
Meine Verwunderung bezog sich ja auch eher auf die Medien. Mit ein bisschen Recherche hätte man das ganze vernünftig einordnen und trotzdem noch spannend berichten können. Und nicht nur reinen Sensationalismus…
Bzgl. Planet 9 gibt’s übrigens Neues: ein weiterer KBO wurde gefunden, dessen Argument des Perihels zu den 5 anderen Objekten passt.
https://twitter.com/plutokiller/status/713111594197061632?lang=de
Das senkt die Wahrscheinlichkeit für eine zufällige Häufung von Asteroiden mit diesem Bahnparameter weiter.
In der Blume des Lebens Bd.I, S.55 gibt es eine Passage, in der Drunvalo Melchesidek behauptet, die Sonne und der Sirius kreisen umeinander, sie würden ein „System“ bilden. Was weiß denn die Astronomie darüber?
In der Blume de Lebens wird so mancherlei behauptet, wie etwa die Sonne würde in einer Zykloide um das galaktische Zentrum rotieren.
Im Grunde kann man dort bereits alles nachlesen, was den Hype um 2012 ausgelöst hat.
@Willibald: „Was weiß denn die Astronomie darüber?“
Die weiß, dass Sirius definitiv die Sonne nicht umkreist.
@ W. Limbrunner:
Die gesamte Milchstrasse rotiert um ihr Zentrum, somit also auch unsere Sonne. Aber dass Sonne und Sirius ein System bilden würden, ist kompletter Blödsinn.
[…] Brown und Konstatin Batygin schlugen 2016 vor, dass ein großer, neunter Planet in einer mittleren Entfernung von der Sonne von 700 AE, dessen Perihel ungefähr in der […]