Dieser Gastartikel ist ein Beitrag zum ScienceBlogs Blog-Schreibwettbewerb. Alle eingereichten Beiträge werden im Lauf des Septembers hier im Blog vorgestellt. Danach werden sie von einer Jury bewertet. Aber auch alle Leserinnen und Leser können mitmachen. Wie ihr eure Wertung abgeben könnt, erfahrt ihr hier.
Dieser Beitrag wurde von Dampier eingereicht.
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William Dampier – Freibeuter der Wissenschaft
Versuch einer umständlichen Beschreibung von Freibeuterei und Wissenschaft im Zeitalter der Entdeckungsreisen im Allgemeinen und des Lebens und Wirkens von William Dampier im Besonderen.
William Dampier ist eine der faszinierendsten Gestalten aus der großen Zeit der Entdeckungsreisen. Er gilt manchen als der größte Seefahrer zwischen Drake und Cook, er war der erste, der die Welt dreimal umsegelte. Er war Freibeuter, Abenteurer und Bestsellerautor. Und er war Naturforscher, ein Mann der Wissenschaft!
In diesem Artikel soll es um den jungen Dampier gehen, und um seine erste Reise, wo er mit wechselnden Freibeutercrews die Welt umsegelte und sein erstes Buch schrieb: A New Voyage Round the World (1697). Es hätte auch „Per Anhalter um die Welt“ heißen können.
Dampier war ein echter Forschergeist, der nur ein paar Jahre die Lateinschule besucht hat, und trotzdem einer der einflussreichsten Naturforscher seiner Zeit wurde. Als besessener Tagebuchschreiber notierte er jedes Detail, beschrieb Menschen und Tiere, Inseln und Länder. Er beschrieb als erster die Banane und den Flamingo, die Brotfrucht und das Faultier, das Barbecue und die Essstäbchen.
He is cited over 80 times in the Oxford English Dictionary, notably on words such as „barbecue“, „avocado“, „chopsticks“ and „sub-species“. That is not to say he coined the words, but his use of them in his writings is the first known example in English.
(Wikipedia)
Genauso akribisch verzeichnete er Inseln und Küstenlinien, beschrieb Buchten, Wasserstellen, Ankerplätze und die lokale Bevölkerung (so vorhanden). Hier erscheinen seine Berichte streckenweise wie ein Reiseführer, und sie mögen vielen, die in seinen Spuren wandelten, als solcher gedient haben.
In nautischer Hinsicht am einflussreichsten war sicher sein Werk A Discourse of Winds (1705), in welchem er erstmal die Wind- und Strömungsverhältnisse auf allen Meeren der damals bekannten Welt zusammenfasste.
Seine Forschungsberichte und sein Kartenwerk sollten noch Generationen später als Standardwerke gelten und beeinflussten fast alle seine berühmteren Nachfolger wie James Cook, William Bligh und Admiral Nelson bis ins neunzehnte Jahrhundert hinein: noch Humboldt, Darwin und Sir John Franklin hatten in ihrer Bordbibliothek selbstverständlich ihren Dampier mit dabei.
Wie alles anfing
Auf dem einen erhaltenen Portrait schaut er uns skeptisch und reserviert an, ohne Allonge-Perücke, ohne die parfümierte Arroganz, die den damaligen Gemälden zu eigen war, mit offenem schulterlangen Haar; ein sehr englisches Gesicht – er könnte ohne weiteres auch ein Glamrocker der 70er Jahre sein. So als Typ erscheint er mir moderner als zum Beispiel sein abergläubischer Zeitgenosse Isaac Newton …
Geboren 1652 im englischen Somerset, aus einfachen Verhältnissen stammend, mit sechzehn schon Vollwaise, schien früh schon das Fernweh in ihm zu erwachen. Seine Vormundschaft (wir wissen nicht, wer es war) entsprach dankenswerterweise diesem Wunsch:
“ … having removed me from the Latin school to learn writing and arithmetic, they soon after placed me with a master of a ship at Weymouth, complying with the inclinations I had very early of seeing the world.”
Der junge William heuert als Matrose an. Eine seiner ersten Reisen führt ihn erstmals über den Atlantik, nach Neufundland. Dort allerdings geht ihm das miese Wetter auf die Nerven, und er sehnt sich nach wärmeren Gefilden (eine Neigung, die auch späterhin seine Entscheidungen als Navigator beeinflussen sollte – siehe weiter unten). Bald bekommt er ein Angebot für eine lange tropische Reise und fährt vor dem Mast nach Bantam und zurück.
“ … the offer of a warm voyage and a long one, both which I always desired, soon carried me to sea again.”
Später soll er Verwalter auf einer Plantage auf Jamaica werden, dort scheint er aber nicht lange klarzukommen (bitterböse Beschwerdebriefe seines Vorgesetzten sind erhalten), und schifft sich bald wieder ein, um auf einem kleinen Handelssegler Jamaica und die Karibik kennenzulernen.
Von dort verschlägt es ihn zu den Blauholzfällern von Campeche, die auf Yucatan unter härtesten Bedingungen Urwaldriesen schlagen und an Händler verkaufen. Das waren besonders harte Jungs, vom Erscheinungsbild sicher vergleichbar mit den ursprünglichen Bukanieren von Hispaniola. Dampier lebt ein Jahr unter ihnen, bis ein Hurrikan das Holzfällercamp dem Erdboden gleichmacht.
In diesem Milieu mag er erste Kontakte zu Freibeutern gehabt haben, er macht noch ein paar Handelsfahrten, aber eines Tages kommt er in einen Hafen, wo ein Freibeuterkapitän gerade eine Mannschaft zusammenstellt. Dampier und seine Kollegen lassen ihren Käptn im Stich und heuern an.
Natürlich war auch Dampier, wie alle jungen abenteuerlustigen Menschen, darauf aus, irgendwo vielleicht sein Glück zu machen, aber er betont mehrfach (und man glaubt es ihm gern), dass sein eigentlicher Antrieb die Neugier war, die Lust zu reisen, neues zu entdecken – und zu beschreiben. Schon früh begann er Tagebuch zu führen, und mehr als einmal zeigte sich, dass er seine Manuskripte als seinen wichtigsten Schatz betrachtete.
Einmal, bei der Durchquerung der Urwälder von Darién, erdachte er einen sinnvollen Transportbehälter: ein Bambusrohr, an beiden Enden mit Wachs versiegelt, hielt die Manuskripte bei diesem Gewaltmarsch durch den Dschungel und über reißende Flüsse immer schön trocken. Und als er ein andermal bei den Nikobaren mit seinem Kanu kenterte, legte er eine mehrtägige Pause ein, um seine Papiere am Feuer zu trocknen.
Er scheint insgesamt kein Draufgänger gewesen zu sein, eher ein umsichtiger Reisender, der auch von vornherein eine Veröffentlichung seiner Berichte plante, der soviel wie möglich von der Welt sehen und davon berichten wollte.
Warum wissen wir heute so wenig über ihn?
Das mag daran liegen, dass keine wichtigen Orte nach ihm benannt wurden. Ein paar Inselchen und ein Kaff im Nordwesten Australiens, eine Meerenge in Papua-Neuguinea, das war’s. (Hätte er damals Australien südwärts umrundet, würde Sidney heute vielleicht Dampier heißen – seine starke Abneigung gegen kaltes Wetter ließ ihn die wärmere Route nehmen. Die Gegend um Sydney wurde dann fast hundert Jahre später von Cook „entdeckt“.)
Vielleicht, weil er sich auch als Freibeuter betätigt hat?
Exkurs: Dampier und die Freibeuterei
Die Freibeuterei muss in der damaligen Zeit – noch vor dem goldenen Zeitalter der Piraterie – kein Hinderungsgrund für Ruhm und Ehre gewesen sein.
Auch Francis Drake fuhr als Freibeuter und wird noch heute zu den großen Briten gezählt. Die Grenzen zwischen Piraterie und einem bürgerlichen Leben waren durchlässig. Henry Morgan wurde im späteren Leben zum Vizegouverneur von Jamaica ernannt. Woodes Rogers – unter dem auch Dampier auf Kaperfahrt gesegelt ist – brachte es zum Gouverneur der Bahamas. Dort bekämpften sie nun die Piraterie und brachten so machen alten Kollegen an den Galgen (am erfolgreichsten waren aber letztlich die weitreichenden Amnestieprogramme, die viele Piraten zur Aufgabe ihres Berufes bewegten).
Andere erreichten ihre Begnadigung, weil sie ihrem Land einen Dienst erwiesen. So brachte Bartholomew Sharp eine Sammlung von unschätzbaren Seekarten mit nach England, die er von den Spaniern erbeutet hatte (auch da war Dampier dabei), woraufhin ihm König Charles II vollen Pardon gewährte.
Dampier selbst kehrte nach seiner ersten Weltreise nach England zurück und schrieb sein Buch, welches zum Bestseller wurde und die Royal Society wie auch den Hof des Königs auf ihn aufmerksam machte. Er wurde nie wegen Piraterie belangt und bekam sogar ein eigenes Kommando für eine Forschungsreise, aber dazu später mehr.
Dampier hat mit seinen Freibeuterfahrten nie hinterm Berg gehalten, hat diese Tätigkeit allerdings auch nie glorifiziert sondern ebenso nüchtern beschrieben wie seine Naturbeobachtungen. (Zitat sinngemäß: „Es war ein besonders hübsch gelegenes Städtchen mit einer schön geschmückten Kirche. (…) Als sie uns das Lösegeld verweigerten, brannten wir es nieder.“)
Allerdings war die Freibeuterei auch häufig zumindest halblegal – das hing vor allem davon ab, ob Krieg oder Frieden herrschte. Im Krieg (meist gegen Spanien) wurden vom Englischen König selbst Kaperbriefe ausgegeben, die Kapitäne ermächtigten, die Handelsschiffe des Feindes aufzubringen. Kaperfahrten waren zu der Zeit echte, seriös durchgerechnete Wirtschaftsunternehmen, der Gewinn wurde zwischen der Krone, der Besatzung und den Investoren geteilt. In solchen Zeiten war es durchaus ehrenvoll, als Freibeuter seiner Majestät zu fahren.
Nur leider kam immer wieder der Frieden dazwischen. Bestandteil nahezu jedes Friedensvertrages war auch eine „Ächtung“ der Freibeuterei. Aber natürlich gingen die Freibeuter nicht brav nach hause und machten was anderes, viele von ihnen machten einfach weiter, auch wenn sie jetzt außerhalb des Gesetzes standen – ein Gesetz, das in der Karibik eh nur begrenzte Gültigkeit hatte – das Gebiet war zu groß und zu weit weg und bot Millionen von Schlupfwinkeln und Verstecken. Spanien hatte sich sowieso längst überdehnt und konnte das Gebiet nie vollständig kontrollieren; Großbritannien hatte mit Jamaica gerade mal einen Fuß in die Tür bekommen; Karibische Provinzgouverneure handelten fröhlich mit den Piraten und boten Unterschlupf und Unterhaltung.
Dazu kam, dass die Royal Navy in Friedenszeiten immer Personal abbaute und tausende junger, tatkräftiger und abenteuerlustiger Seeleute in die Arbeitslosigkeit entließ. Jede Phase des Friedens ließ also die Piraterie erst recht aufblühen – bis wieder ein Krieg ausbrach, die Kaperbriefe wurden erneuert und man konnte wieder im Dienste für König und Vaterland kapern gehen. Viele Seeleute fuhren mal bei Händlern, mal bei Freibeutern, und so manche Schiffe waren beides zugleich.
Die Siedler und Kolonisten der Karibik machten gute Geschäfte mit den Piraten, die ja auch ihre Beute irgendwo versaufen wollten und Handelsgüter aus aller Welt im Angebot hatten. Viele Gouverneure kleiner Karibikinseln gaben selbst Kaperbriefe heraus, und auch wenn deren Gültigkeit eher zweifelhaft war, waren sie doch gefragte Dokumente. Piratenkapitäne betrieben sogar einen schwunghaften Handel mit ihnen, auch Blanko-Kaperbriefe waren im Umlauf, wo sich jeder selbst eintragen konnte, um sich zumindest einen Anschein von Legitimität zu bewahren.
Their licences were known as Letters of Marque (…), issued and controlled by admiralties. Letters of Marque were impressive documents, festooned with seals and dressed in impenetrable legalese.
(Gill, S. 73)
„Kaperbriefe waren beeindruckende Dokumente, behangen mit Siegeln und in undurchdringlichem juristischen Kauderwelsch gehalten …“
Einige redeten sich sogar erfolgreich damit heraus, sie hätten in der Ecke der Welt wo sie gerade unterwegs waren, nichts von dem Friedensschluss mitbekommen (was auch tatsächlich nicht abwegig war).
Natürlich kann man das alles als Rechtfertigunsversuche von Kriminellen abtun, aber die ganze Welt war damals äußerst gewalttätig. Bei der Royal Navy waren Körperstrafen Gang und Gäbe, bei sehr kurzen Rationen und schmalem Sold, in London wurden kleine Jungs gehenkt, wenn sie ein Brot oder einen Shilling gestohlen hatten. Öffentliche Folter und Hinrichtungen gehörten zum Kulturprogramm Londons.
In jenen Zeiten, in denen von britischer Fairness noch keine Rede sein konnte, war es nur ein gradueller Unterschied, ob man zur Handelsmarine ging oder Pirat wurde. Oder, wie Bartholomew Roberts es ausdrückt: der Preis für ein Piratenleben ist allenfalls, dass man beim Hängen kurz ein langes Gesicht macht.
„In honest service there is thin rations, low wages and hard labour; in this [Piraterie], plenty and satiety, pleasure and ease, liberty and power; and who would not balance creditor on this side, when all the hazard that is run for it, at worst, is only a sour look or two at choking. No, a merry life and a short one shall be my motto.“
Bartholomew Roberts
(Gill, S. 80)
Ein weiterer Grund für Dampier, als Freibeuter zu fahren, mag die enorme Mobilität der Piratenschiffe sein, die Spontaneität und Unerschrockenheit, mit der die Mannschaften sich die Welt erschlossen.
Diese Freiheit des Reisens war in der Handelsmarine nicht zu finden, in der Royal Navy schon gar nicht. Wo sonst könnte ein junger Mann, der vor allem die Welt sehen will, fast nach Belieben das Schiff wechseln, und sogar die Richtung mitbestimmen? Ebenso klar ist aber, dass man bei Freibeutern nicht einfach als Passagier mitfahren konnte – man musste schon selbst Freibeuter sein und voll mitziehen. Dampier scheint sich in militärischen Dingen nicht besonders hervorgetan zu haben, hat aber sicher an Überfällen etc. teilgenommen. Das schildert er auch recht unbefangen – eine moralische Bewertung bleibt er uns schuldig.
Das Goldene Zeitalter der Piraterie, als sich die Outlaw-Nation der „Enemies of all Mankind“ bildete, brach erst etwas später an und hatte seinen Höhepunkt nach Dampiers Tod. Die Freibeuterei war jedenfalls kein Grund, warum Willam Dampier heute nahezu vergessen ist.
Vielleicht eignet er sich einfach nicht als Held.
Wer war William Dampier?
Sich der Persönlichkeit Dampiers anzunähern ist schwierig. In seinen Schriften hält er sich sehr zurück und verrät nur mittelbar das ein oder andere über sich selbst.
Sein Schreibstil ist nüchtern und erfrischend unbarock. Weitgehend frei von Vorurteilen und Aberglauben, sind seine Berichte auch im englischen Original noch heute sehr gut zu verstehen, was für Texte seiner Zeit nur selten der Fall ist. Zuweilen zeigt er, dass er durchaus empathiefähig ist, etwa wenn er sehr liebevoll die Begegnung schildert, als sich zwei Indios das erste mal seit Jahren wiedersahen (Der eine hatte auf derselben Insel festgesessen wie Alexander Selkirk, aber das ist eine andere Geschichte …). Überhaupt scheint er die Indios (welche die Freibeuter oft begleiteten) mit Respekt zu behandeln und als Persönlichkeiten ernst zu nehmen.
Natürlich war auch Dampier nicht frei vom Rassismus seiner Zeit, Sklaven wurden beispielsweise ganz natürlich als Ladung (und eben auch als Beute) angesehen.
Einmal kam Dampier auf eine glorreiche Idee, als sie gerade eine Ladung von tausend Sklaven vor der Küste Ecuadors gekapert hatten. Er wusste von einer früheren Reise, dass es im Dschungel von Darién (Landenge von Panama), Goldminen der Spanier gab, die diese wegen der feindlichen Indios aufgegeben hatten. Diese Indios waren aber den Freibeutern gute Bekannte und Verbündete. Man solle doch also mit diesen tausend Sklaven die Minen wieder in Betrieb nehmen, dann könne man Freibeuter aus aller Welt anlocken und an dieser strategisch wichtigen Stelle einen Freibeuterstaat gründen. Aus irgendwelchen Gründen wurde dieser Vorschlag nicht weiter verfolgt. Die „Beute“ wurde zurückgelassen.
Schon der junge Dampier war ein sehr guter Navigator, und sein Urteil zählte durchaus etwas unter den Freibeutern, wie viele kleinere Episoden belegen, in denen es um die weitere Fahrtroute oder die (Ab)wahl eines Anführers ging. Er hat aber selbst nie einen Kommandoposten als Freibeuter gehabt.
Er schien sich eher zurückzuhalten, möglicherweise war er ein ziemlicher Eigenbrötler. In den Journalen seiner Mitreisenden wird er so gut wie nie erwähnt. (Viele haben damals Tagebuch geführt. Der große Hans Sloane hat viele davon gesammelt und der Nachwelt erhalten. Hier seien Lionel Wafer und Basil Ringrose erwähnt, die mit Dampier (und hunderten anderen) den Treck durch Darién und die anschließenden Kaperfahrten unternahmen, und deren Tagebücher erhalten blieben.)
Spätere Dokumente legen nahe, dass Dampier auch ein ziemlicher Stinkstiefel sein konnte.
Bei seinen eigenen Kommandos hatte er kein glückliches Händchen. Vieles ging schief, sicher nicht alles seine Schuld, aber vielleicht war er auch, trotz seiner unbestrittenen Fähigkeiten, einfach nicht zum Kommandanten geboren.
Nach einem Kriegsgerichtsprozess gegen ihn lieferte er sich mit seinen Feinden, zum Gaudium der Londoner Gesellschaft, einen zähen Kleinkrieg in dem sich alle Beteiligten gegenseitig mit Prozessen, Schmäh- und Verteidigungsschriften überzogen. Ein eher unschönes Kapitel in dieser spannenden Geschichte.
Deswegen habe ich mich mit der späten Zeit noch nicht so recht beschäftigt, das ist mir alles zu muffig und spießig. Ich mag die Geschichten, die sind wie frische Seeluft, den Aufbruch ins Ungewisse zu einer Zeit, wo es noch wirklich etwas zu entdecken gab.
Ich finde diese ganze Epoche wahnsinnig spannend, es ist unglaublich, wie viele abenteuerliche Lebensläufe es damals gab. Und William Dampier ist immer eine meiner Lieblingsfiguren in dieser großartigen Geschichte gewesen, vielleicht weil er sich von niemandem etwas sagen ließ, weil er sein Ding machte, weil er schon damals ein klassischer Globetrotter war, der die Welt nahm wie sie ist, dem es einfach ums vorankommen ging, ums Umherstreifen, Gucken und Staunen über diesen wunderbaren Planeten.
Quellen
Natürlich zuerst seine eigenen Schriften. Ich habe eine gekürzte Ausgabe auf Deutsch hier liegen (Freibeuter 1683-1691), ansonsten gibt es alle Texte auch online (z. B. als Microfiche-Faksimile bei archive.org)
https://archive.org/search.php?query=creator%3A“Dampier%2C+William+1652-1715″
Werke:
A New Voyage Round the World (1697)
Voyages and Descriptions (1699)
A Voyage to New Holland (1703)
A Supplement of the Voyage Round the World (1705)
The Campeachy Voyages (1705)
A Discourse of Winds (1705)
A Continuation of a Voyage to New Holland (1709)
Die meisten Zitate sind aus:
Anton Gill: The devil’s mariner. A life of William Dampier, Pirate and Explorer, 1651–1715. Michael Joseph, London 1997, ISBN 0-7181-4114-8.
Folgende Biographie habe ich selbst noch nicht gelesen, werde das aber baldmöglichst tun:
Diana Preston, Michael Preston: A Pirate of Exquisite Mind. The Life of William Dampier – Explorer, Naturalist and Buccaneer. Corgi Books, London 2005, ISBN 0-552-77210-0.
Zeitleiste
Hallo Florian, das eine Bild ist doppelt, hier müsste eine Landkarte noch durch die Vögelchen ersetzt werden (am besten die zweite. (bitte bitte ;))
https://s14.directupload.net/images/140927/9g38tyuy.jpg
gruß
Dampier
@Dampier: Sorry, mein Fehler!
Kein Ding. Vielen Dank für die prompte Erledigung 😀
grz
D
Hervorragender Artikel! Nur ein bisschen mehr zur naturkundlichen Tätigkeit von Dampier hätte mich jetzt noch interessiert…
@Florian,
ja, ich kam ein bisschen ins Schwafeln über die Freibeuterei, und dann war es auch schon zu spät und ich musste abgeben …
Dampier war wohl kein systematischer Naturforscher im eigentlichen Sinne, das ging erst später mit Captain Cook (bzw. Georg Forster), Humboldt und Darwin los. Er war vor allem ein sehr guter Beobachter, und seine Schilderungen waren sehr akribisch.
Angeblich soll er sich auch schon über die verschiedenen Finkenarten auf den Galapagosinseln Gedanken gemacht haben (immerhin prägte er den Begriff „Sub-species“), aber die Stelle habe ich noch nicht gefunden …
Die Royal Society hatte ein paar jahre zuvor ihre „Directions for Sea-men, bound for far Voyages“ herausgebracht, einen Leitfaden für Seefahrer, wie und welche Informationen sie sammeln sollten. Offenbar hat sich Dampier auch danach gerichtet.
Siehe
https://libweb5.princeton.edu/visual_materials/maps/websites/pacific/introduction/introduction.html
In der gekürzten Fassung der Voyages, die ich auf Deutsch vorliegen habe, sind viele Naturbeobachtungen ausgelassen worden, gerade kämpfe ich mich durch die Original-Faksimiles, aber da komme ich nur langsam voran.
Es wäre sicherlich interessant, nochmal zu untersuchen, wie wissenschaftlich seine Vorgehensweise aus heutiger Sicht war.
Grundsätzlich gibt das alles genug Material her für eine ganze Artikelserie. Ich arbeite auch weiter an dem vorliegenden Text und versuche, ihn noch zu verbessern.
grz
Dampier
@Dampier:
Ich hatte irgendwo mal gelesen, dass ein Reisebericht von Australien von Dampier gegen Ende des 17. Jahrhunderts, der wohl ziemlich ablehnend/abwertend geschrieben war, letztlich dazu geführt hat, dass Australien zunächst für das Empire nur als Sträflingskolonie in Frage kam. Hast du dazu nähere Informationen ?
@Steffmann
Die Sträflingskolonien wurden ja erst hundert Jahre später eingerichtet, d.h. nachdem auch Cook schon dagewesen war, der ja als erster die Ostküste erforscht hat (also die Gegend um das heutige Sidney etc.)
Das heißt, der Kontinent war da schon eingehend beschrieben und es war schon klar, dass da nicht allzuviel „zu holen“ war. Natürlich werden auch Dampiers Berichte bei der Beurteilung mit eingeflossen sein, aber mir ist nicht bekannt, dass jetzt speziell sein Urteil maßgeblich dafür war, Sträflingskolonien einzurichten.
Siehe Wikipedia, in den Artikeln wird Dampier nicht erwähnt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Str%C3%A4flingskolonie_Australien
https://en.wikipedia.org/wiki/Convicts_in_Australia
Grüße
Dampier
@Dampier:
Meines Wissens nach war er 1688 da. Die erste dokumentierte Sträflingskolonie ? Keine Ahnung, aber das Gesetz zur Deportation wurde erst 1718 erlassen. Bis dahin war kein anderer englischer Forscher in Australien. Also ganz von der Hand zu weisen ist das nicht 🙂
@Dampier:
Ah hier, guckst du:
https://www.australien-information.com/fakten/geschichte/europaeische-entdecker/
@Steffmann
1688 war er im Zuge seiner ersten Weltreise da, da sind sie nur kurz im Norden Australiens gelandet. Die Aborigines kommen bei ihm nicht allzu gut weg (allerdings hat er eine Menge Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Naturvölkern).
Seine (eher erfolglose) Forschungsreise im Auftrag der Royal Navy war erst 1699. Da hat er vor allem die Westküste bereist, die ja sehr öde und leer ist.
Das Deportationsgesetz ist von 1718, aber Australien wurde erst 1786 zur Strafkolonie bestimmt, bis dahin hatte das Empire schon sehr viel weitergehende Informationen über Australien (Cook war schon dagewesen) und war sicher nicht allein auf Dampiers Berichte angewiesen. Deshalb glaube ich nicht, dass Dampiers Einschätzung eine entscheidende Rolle gespielt haben kann.
grz
Dampier
Ok, vielen Dank. Dachte mir schon, dass das ein bisschen Propaganda seitens Australia seien könnte….
@Steffmann
aus deinem Link:
Genau wie ich sagte: Dampiers Einschätzung galt nur bis Cook Australien erreichte. Er bewertete das Land positiver, kein Wunder, schließlich hatte erst Cook die fruchtbaren grünen Landstriche Australiens entdeckt.
Danach wurde das Land neu bewertet, und erst danach wurden die ersten Sträflingskolonien eingerichtet.
Man muss sich natürlich auch fragen, wie die Autoren von australien-information.com zu dieser Aussage kommen, Quellen sind leider nicht angegeben.
grz
Dampier
@Dampier:
Ich beneide keinen Historiker. Die Quellen sind oft fehlerbehaftet oder gänzlich in Frage zu stellen. Aber vielen Dank für Deine Antwort, zumindest das scheint geklärt zu sein 🙂
Sehr guter Artikel! hat spaß gemacht ihn zu lesen.
Hätte aber ruhig noch bisschen länger sein können mit naturkundlichen Dingen aber das hast du ja oben in den Kommentaren eh schon erklärt.
Weiter so!
Ich habe diesen Artikel mit Freude gelesen.
Was mir daran gefiel:
– er schreibt flüssig und teilweise witzig
– er verwendet Bilder (und das auch noch an den richtigen Stellen!)
– viele Aussagen belegt er mit Zitaten, teilweise sogar zweisprachig
– man spürt an viele Stellen, dass Dampier auch über Dampier hinaus 😉 Hintergrundwissen besitzt.
– die Vereinbarkeit von Piraterie und dem Leben als ehrbarer Bürger ist überzeugend dargestellt.
– er nimmt mehrfach Bezug darauf, was damals „normal“ war, was eine Einordnung häufig erst möglich macht.
– die Zeitleiste ist informativ
Nur den Übergang zum persönlichen Schlusswort fand ich etwas abrupt. Ansonsten für mich einer der besten Artikel (auch wenn das Thema vielleicht nicht so zum Diskutieren anregt).
@ Dampier: Vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel! Ich finde den (ollen) Dampier ausgesprochen interessant und habe den Einblick in sein Leben und seine Ergebnisse wirklich genossen!
Über mehr davon würde ich mich freuen!
In der Geschichtschreibung wird einfach nur deutlich, dass man auch damals schon gehypet werden musste, um wirklich berühmt zu werden und einen Platz in den Geschichtsbüchern zu bekommen.
Der „Wettlauf“ zwischen Wallace und Darwin ist eines meiner liebsten Beispiele. Darwin hatte einflußreiche Freunde, Wallace war niemand. Darwin ist zur Publikation seiner Ergebnisse gedrängt worden, um Wallace zuvorzukommen. Und darum kennt heute jeder Darwin, und Wallace leider nicht.
Dampier ist vielleicht zu bescheiden gewesen, seine Ergebnisse waren vielelicht gerade nicht schick udn er hat keine einflußreichen Freunde gehabt.
Drake habe ich immer als angeberisch empfunden und er war wohl das Betthäschen einer Königin. Das ist natürlich besseres Marketing.
Ich schliesse mich Gaius an, einer der besten Artikel. Und sehr informativ. Ich wusste bisher weder, dass diese Leute damals Tagebuch schrieben, noch dass sie daraus Bestseller und Reiseführer machten. Und Willi konnte offensichtlich nicht nur schreiben sondern auch zeichnen! Echt klasse.
Sehr schöner Artikel, besten Dank Dampier. Ich möchte mehr davon lesen.
Ein seht guter Artikel!
Ich selbst schreibe Piratenromane / Seeabenteuerromane, die im späten 17. Jahrhundert spielen; von daher habe ich ziemlich viel über diese Epoche recherchiert. (Und mehr als die Hälfte meiner Rechecheergebnisse „über Bord“ geworfen, aber das gehört nicht hierher … )
Jedenfalls wage ich zu behaupten, dass ich mich mit Dampier und anderen Freibeuern seiner Epochen so einigermaßen auskenne.
Dampier war wahrscheinlich eines der Vorbild für den Ich-Erzähler in Daniel Defoes „The Life, Adventures and Piracies of the Famous Captain Singleton“ kurz „Captain Singleton“, den wahrscheinlich ersten „modernen“,auf jeden Fall das Genre des Seeabenteueromans mitprägenden, Piratenromans.
Als Typ erscheint Dampier auch mir erstaunlich modern – was anderseits auch daran liegen könnte, dass unser Bild des Hochbarocks „adelslastig“ verzerrt ist. Der bereits erwähnte englische Kaufmann, Journalist und Schriftsteller Daniel Defoe wirkt in mancher Hinsicht „moderner“ als manche Autoren z. B. des frühen 19. Jahrhunderts. Auch Samuel Pepys, etwa eine Generation früher, der tagebuchschreibende Staatssekretär im englischen Marineamt und Präsident der Royal Society, wirkt sehr oft
„modern“, wenngleich aus seinen Tagebüchern klar wird, dass er völlig in die Gesellschaft seiner Zeit gehörte und sie auch nicht hinterfragte.
Alles in allem gehörten Pepys, Defoe, aber auch Dampier eindeutig zur „englischen Frühaufklärung“, zu der Isaac Newton, als praktizierender Alchimist und Hermetiker, eben nicht so ganz gehörte.
Anderseits: Wenn Isaac Newton, nach den Maßstäben seiner Zeit und seiner Kultur, nicht „abergläubisch“ gewesen wäre, wäre er wahrscheinlich ein christlicher Rationalist gewesen, der jede Form des Glaubens an „Magie“ weit von sich gewiesen hätte. Ich halte es für gar nicht so abwegig, dass Newton, eben weil er in gewisser Hinsicht an Magie glaubte, eine „Fernwirkung“, wie er sie in seinen Gravitationsgesetzen annahm, eine universelle (also auch außerhalb der Erde wirksame) Wirkung der Schwerkraft, überhaupt in Erwägung zog.
Wow! Und noch ein toller Artikel!
Und ich finde auch, dass der ruhig etwas länger hätte sein können.
Ich habs vorgestern schon woanders reingeschrieben, aber egal:
Es macht richtig, richtig viel Spass die Beiträge zum Schreibwettbewerb zu lesen!
Ich kann mich nur vielen Anderen anschliessen wenn ich sage, dass ich sehr auf eine Widerholung im nächsten Jahr hoffe!
Der Artikel gefällt mir auch.
Jetzt weis ich wenigsten auch, wo der Nick herkommt. – Bisher hatte ich immer an diese phantastische Mischung aus Mensch und Vampir gedacht, die in der Fantasy- bzw. phantastischen Literatur derzeit auch Hip ist. 🙂 Aber gut, ein Entdecker der frühen Neuzeit hat natürlich auch was.
Vielen Dank euch allen für das vielfache Lob!
@Pumba
@HF
@PDP10
Gern :D. Ich überlege mir ein Blog einzurichten, und noch mehr über Dampier und die damalige Zeit zu schreiben (es gab noch viele ineressante Persönlichkeiten damals). Allerdings habe ich diesen Artikel nur hinbekommen, weil mich der Wettbewerb dazu inspiriert hat (Danke nochmal @Florian!), wer weiß, ob ich sonst die Zeit und die Motivation dazu finde … Privatier müsste man sein, scheiß Lohnsklaverei 😉
Am liebsten würde ich mal nach London fahren und vor Ort recherchieren (und dann in die Karibik, Campeche, Panama …)
@Gaius
Ich hätte gern noch mehr Bilder verwendet (auch für Bildunterschriften hat’s nicht mehr gereicht, zum Glück sind die wenigstens alle gemeinfrei)
Ich hätte auch gern alle Zitate übersetzt, bin aber froh, dass das dem Artikel offenbar keinen Abbruch getan hat.
@Bettina Wurche
Vielen Dank, ich freue mich sehr, dass dieser „Meertext“ dir gefallen hat 😉
Das mit dem Hype ist ein interessanter Aspekt. Mag sein, dass das auch damals schon eine Rolle gespielt hat. Allerdings war Dampier zu seiner Zeit durchaus sehr populär. Sein Verleger James Knapton war sehr umtriebig und hat z. B. nach dem Erfolg von Dampiers Voyages einen Reisebericht-Hype ausgelöst.
Sehr interessant ist in dem Zusammenhang die Einleitung zu einer Dampier-Gesamtausgabe von 1927, wo genau das eingehend behandelt wird. (Zu finden auf Google Books, ich werde später noch eine Linkliste nachreichen.)
Dampier hatte damals durchaus einflussreiche Freunde. Selbst nach dem Kriegsgerichtverfahren, wo er als „untauglich, ein Schiff seiner Majestät zu führen“ entlassen wurde, bekam er nur wenig später eine Audienz bei Queen Anne, wurde von Samuel Pepys zum Dinner geladen und in der Londoner Gesellschaft herumgereicht.
Deswegen interessiert mich mehr, warum er heute so vergessen ist. Ein Denkmal haben ihm offenbar nur die Australier errichtet …
Obwohl – eigentlich kann uns das ja auch egal sein. Wir halten sein Angedenken jedenfalls hoch! 😀
Zu Darwin und Wallace: ich habe das Gefühl, dass gerade in jüngster Zeit vermehrt versucht wird, Wallace zu seinem Recht zu verhelfen. Früher war mir Wallace auch kein Begriff (Darwin sehr wohl). In letzter Zeit habe ich aber in vielen Dokus etc. auch von Wallace erfahren.
Und immerhin hat Darwin Wallace ja durchaus gewürdigt und meines Wissens sogar Wallace‘ Text in seinem Buch mit veröffentlicht. Und Darwin hat ja seine Theorie auch vor Wallace entwickelt, hat sich aber jahrelang gescheut, sie zu veröffentlichen, weil er (zu Recht, wie wir wissen) die Reaktionen speziell der Kirche fürchtete.
Betthäschen *lach*. Das mag sein, allerdings war er wirklich ein großer Entdecker und Abenteurer. Darüberhinaus war er ein Kriegsheld (Spanische Armada etc.), damit kann Dampier als Zivilist natürlich nicht dienen (was ihn mir aber wiederum sympathisch macht : )
@MartinM
Die ganzen Klassiker habe ich noch gar nicht gelesen: Defoes Captain Singleton, Exquemelin (+Ringrose), Captain Charles Johnson … ich freue mich aber schon drauf! Es gibt noch so viel zu entdecken.
Allein die Manuskriptsammlung von Hans Sloane verspricht noch einige Schätze. Sloane selbst war ebenfalls ein sehr spannender Typ.
ja, das ist wohl definitiv der Fall. Wie immer wird die Geschichte von den „Siegern“ geschrieben, und von den einfachen Menschen ist recht wenig überliefert und muss mühsam recherchiert werden.
Ich habe aber inzwischen gelesen, dass auch Defoe und Swift schon damals eine sehr klare Sprache pflegten (erinnere mich auch, dass ich z. B. den Gulliver sehr gut verständlich fand).
Von daher gefällt mir der Begriff “englische Frühaufklärung” sehr gut.
Hast du auch schon Romane veröffentlicht?
Das würde mich aber schon interessieren 😉
viele Grüße
Dampier
Ich kann mich den Komplimenten der andern Kommentatoren nur anschliessen, sehr feiner Artikel!
Sehr angenehm zu lesen, da gekonnt in lockerem Stil geschrieben, dennoch jederzeit mit Fakten unterlegt.
Kommt mir vor, als würde ein Fenster in eine Epoche geöffnet, die noch nicht so lange zurückliegt und die mich schon seit je her immer fasziniert hat, – überall Aufbruch zu neuen Horizonten.
Ein erfrischende Brise für jeden offenen Geist!
Dampier sollte den Artikel unbedingt zu einem (deutschsprachigen) Buch überdiesen Mann und seine Zeit ausbauen.
Moin Dampier – ich bin durch Zufall auf diese Seite geraten und bin an deinem Artikel hängengeblieben den ich mit großem Interesse gelesen habe. Sowohl der Stil, das Rundumwissen und die Leichtigkeit der Formulierung gefallen mir sehr. Der Text ist gut verständlich auch für ungeübte, nicht wissenschaftlich vorgebildete Menschen. Viel Spaß hatte ich auch beim Lesen der Zuschriften, bei Eurem Austausch und dem Hintergrundwissen, was allenthalben deutlich wurde. Ich habe das Bild von einer Schatzkiste, die nach und nach mit dazugehörigen Wissensschätzen und-splittern gefüllt wird und den Ursprungsartikel ergänzen. Und die Idee eines deutschsprachigen Buches finde ich passend!
@Dampier
Ist auch einer meiner Favoriten. Hatte vorher noch nie von diesem Dampier gehört. Interessante Persönlichkeit. Und toll geschrieben und bebildert, wie ein Profi.
Weitere Quellenangaben
Ich habe oben vergessen die Wikpedia zu erwähnen. Die Artikel über Dampier auf Deutsch und Englisch sind auf jeden Fall ein guter Einstieg.
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Ich glaube, in diesem Buch habe ich zum ersten Mal von William Dampier erfahren. Eine gute Zusammenfassung der Geschichte der Piraterie, wenn auch etwas trocken geschrieben:
Unter schwarzer Flagge
Legende und Wirklichkeit des Piratenlebens
von David Cordingly
dtv 2001
ISBN 3423308176
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Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen:
Unter dem Jolly Roger
Piraten im Goldenen Zeitalter
von Gabriel Kuhn
Assoziation A 2011
ISBN 3862414000
Zitat Amazon: Das Buch untersucht die Kultur und Ökonomie, die moralischen Prinzipien und sozialen Organisationsformen der Piraten (…). Die Studie versteht sich als wissenschaftlicher Beitrag zur Piratenforschung, ein abschließender Essay untersucht die Bedeutung des Goldenen Zeitalters für politischen Aktivismus heute.
Aus einer linken Perspektive, aber angenehm unideologisch. Eine sehr interessante Untersuchung der Originalquellen und der Standardwerke über die damalige Zeit. (Linke Phantasien über die Piratische Lebensform kommen nicht allzu gut weg.)
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Auf Juan Fernandez vor der Küste Chiles haben Freibeuter einen Indio bei der Flucht vor den Spaniern zurückgelassen. Drei Jahre später haben sie ihn wieder abgeholt. Später wurde Alexander Selkirk auf der selben Insel ausgesetzt, er verbrachte über vier Jahre dort, bevor er von Freibeutern gerettet wurde. (Siehe Zeitleiste.)
Und jedesmal war Dampier dabei.
Dieses Buch erzählt die Geschichte von Alexander Selkirk, der das Vorbild für Robinson Crusoe war.
Es ist sehr gut erzählt und ein spannender Einblick in die damalige Zeit. Dampier kommt bei der Autorin allerdings nicht gut weg und wird eher unsympathisch geschildert. Trotzdem empfehlenswert.
Selkirks Insel
von Diana Souhami
Goldmann 2004
ISBN 3442152623
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Ein 1967er-Reprint einer Gesamtausgabe von 1927. Sowohl das Vorwort von 1967 alss auch das von 1927 sind lesenswert.
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Die Zeichnungen aus Dampiers Werk gibt es hier nochmal in hoher Auflösung:
https://libweb5.princeton.edu/visual_materials/maps/websites/pacific/dampier/dampier.html
Eine sehr gute Seite mit vielen interessanten Details über die damalige Zeit. Da kann man sich schonmal festlesen …
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grz
Dampier
@Witold
@Goldi
@Alderamin
Vielen Dank für das Lob. Es ist wirklich wie eine Schatzkiste, die ich gerade erst aufmache …
Wer würde nicht gern ein Buch schreiben? Aber die Zeit bzw. Muße habe ich nicht. Kleine Erzählungen (etwa so wie der Artikel) sind glaub ich das Format der Wahl 😉 da würde ich gern mehr machen. Mal sehen – ich bin ein langsamer Mensch …
grz
Dampier
Ergänzung: ich würde es begrüßen, wenn zumindest mal eine der guten englischen Biografien ins Deutsche übersetzt würden.
2012 ist im Verlag der Pioniere Dampiers erstes Buch („Neue Reise um die Welt“) auf Deutsch erschienen, ungekürzt und mit Anmerkungen versehen. (ISBN 9783941924024)
@Michael Uszinski
Danke für den Tipp!
Ist natürlich ein Leckerbissen, allerdings wundere ich mich etwas über den hohen Preis … das muss ja ne Luxusausgabe sein.
Mal sehen. Ich hör schon meinen inneren Finanzminister zetern …
grz
Dampier
[…] bekannte Länder erreichte. Australien wurde erst relativ spät entdeckt (unter anderem durch William Dampier), aber das war es dann […]
Oh, hoppla. Der Hinweis in #30 wurde automatisch gesetzt. Das Blog ist aber bisher nur privat gedacht, zum rumprobieren …
Hab den Artikel jetzt mal bis zum Schreibwettbewerb versteckt ;))
[…] Mein Beitrag zum ScienceBlogs Blog-Schreibwettbewerb 2014. […]
[…] bekannte Länder erreichte. Australien wurde erst relativ spät entdeckt (unter anderem durch William Dampier). Spätestens seit der Sichtung der (lange vermuteten) Antarktis um 1820 ist die Beschreibung […]