Dieser Gastartikel ist ein Beitrag zum ScienceBlogs Blog-Schreibwettbewerb. Alle eingereichten Beiträge werden im Lauf des Septembers hier im Blog vorgestellt. Danach werden sie von einer Jury bewertet. Aber auch alle Leserinnen und Leser können mitmachen. Wie ihr eure Wertung abgeben könnt, erfahrt ihr hier.

sb-wettbewerb

Dieser Beitrag wurde von A_Steroid eingereicht.
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Die Wissenschaft vom Abnehmen unwissenschaftlich erklärt

Ein Beitrag zu einem wissenschaftlichen Blog ist natürlich eine besondere Herausforderung. Nicht nur, das der Beitrag thematisch passen muss – er muss sich auch der Kritik von Millionen Lesern stellen und den Fans des Blogs gefallen. Leider kann der Autor dieses Beitrages nun aber nichts zu den Sternen sagen und schon gar nicht zu Astrophysik oder Physik generell. Auch besitzt er kein Teleskop und Sterne kennt er nur vom nächtlichen „nach oben kucken“ bzw. einiger Besuche in einer Sternwarte in der Nähe mit unserem Sohn. Doch der Drang, einen Beitrag zu leisten – der ist vorhanden und in einer stillen Minute kam dann die Erleuchtung!

Denn wie habe ich geschrieben – ich kann zu Physik nichts sagen? DAS war der Denkfehler! Denn natürlich kann ich etwas zu Physik beitragen und bei genauem nachdenken auch zu Astrophysik. Denn es geht um Ihren Körper. Der ist ein Wunderwerk der Evolution und über einen riesigen Zeitraum in der heutigen Form entstanden. Und wird leider von vielen Menschen nicht richtig gewürdigt.

Womit wir dann auch schon beim Thema meines Beitrags sind: Ihrem Körper, bzw. seinem Zustand. Vorweg – ich bin kein Arzt, kein Biologe, kein Historiker – ich bin Informatiker und als solcher doch eigentlich eher kein Experte für ein derartiges Thema. Keine Angst – natürlich würde ich mich bei biologischen Themen auf extrem sehr dünnes Eis begeben und damit lasse ich das lieber sein. Aber was viele Informatiker kennen (ich liebe Klischees), sind Tüten oder Beutel mit Knabberzeugs neben der Tastatur. Was gibt es schöneres, als beim Schreiben eines Programmes oder einer Dokumentation, die Produkte eines Chips-Herstellers zu verzehren oder einem Gummibären die Rübe abzubeißen. Doch diese idyllische Beschreibung hat einen negativen Aspekt: die schönen Produkte werden von unserem Körper leider anders genutzt als wir uns das so vorstellen. Und mit der Zeit machen diese Produkte aus uns einen wandelnden Fleischklops XXL. Bloß warum?

Und für die Frage sollten wir einen Blick in die Evolution werfen. Lang ist’s her, das unsere Vorfahren auf Bäumen lebten und das Futter von den Ästen pflückten. Es gab mal mehr, mal weniger zu essen und der tägliche Kampf ums Überleben hielt uns sportlich extrem fit. Wurden wir alt, verließen uns diese Fähigkeiten und wir wurden immer leichter ein Opfer der Umwelt (im Idealfall fielen wir tot um, alternativ wurden wir selber zum Kalorienlieferant….). Doch mit der Zeit bekamen wir Lust, von den Bäumen zu klettern und gingen auf Wanderschaft. Dadurch änderte sich der Speiseplan – aber das Ableben an sich blieb gleich. Es kam aber ein weiterer Aspekt hinzu: wir mussten vorbeugen für harte Zeiten. Und so machten wir es wie viele andere Wesen: Speck anfuttern für die schlechten Zeiten. Das Programm war so gut, das es die Natur im genetischen Code verankert hat. Sogar spezielle Fettzellen (https://de.wikipedia.org/wiki/Fettgewebe) wurden gebildet und die Haut war so toll dehnbar, das viele überzählige Kilos problemlos an den Hüften untergebracht werden konnte. Das einzig doofe: damals gab es keine Spiegel und kein Germanys Next Topmodel – und so durften Bauchfalten gerne mal runterhängen und auch sonst war das Äußere irrelevant. Vermutlich kümmerte sich der durchschnittliche Steinzeitmensch noch nicht um seine Figur – um sein Äußeres dagegen schon. Das änderte sich aber sehr schnell und nach einigem hin und her in der Gestaltung der Figur ist heute im Jahr 2014 das Idealbild der Schönheit eine schlanke Figur ohne Makel.

Um diesen Körper zu haben, gibt es mittlerweile eine ganze Industrie. Von der Werbung bis zu Vereinen. Jeder hämmert uns ein, wie wir auszusehen haben. Dem steht aber gegenüber, das wir biologisch immer noch Jäger und Sammler sind. Und so nutzt unser Körper jede Gelegenheit, die ihm zugeführten Kalorien möglichst lange aufzuheben. Das Resultat dieses Vorgehens? Ein Bauch, der schnell zu erzielen ist – aber wegbekommen? Eine Strapaze ohne Ende. Gut, bei Eisbären ist das kein Problem. Die schlafen dick und fett ein, wachen auf und sind wieder schlank. Klar, so schlank und hungrig ist dann schlecht für die notwendige Jagd – aber irgendwie überleben ja wohl genug von denen und somit kann das nicht falsch sein. Theoretisch. Praktisch ist es aber leider so, das die Natur da auch schon dran gedacht hat und so verbrauchen wir im Schlaf nur einen Bruchteil der Energie. Wir lernen:

  • Abends vor dem Schlafen wenig oder kalorienarmes Essen zu sich nehmen. Obst oder Gemüse wenn es sein muss. Der Körper verbraucht Nachts kaum Energie – gerade einmal rund 60 – 70 Kalorien pro Stunde Schlaf gehen verloren. Zum Vergleich hat die längste Praline der Welt bei 18,2 Gramm 98 Kalorien – um die zu essen brauchen Sie 1 Minute…

Bleibt also nur eine Diät. Ok, unsere Vorfahren kannten das nicht – wozu auch. Aber indirekt gab es natürlich schon etwas ähnliches. Zwangsweise. Denn nicht immer war das Angebot so üppig und gleichförmig und im Winter darüber hinaus geringer als im Sommer. Also nahm unser Vorfahre im Sommer zu und im Winter knurrte der Magen – er nahm wieder ab. Wenn man so will war die Steinzeit-Diät erfunden. Klar – es gibt viele Versteinerungen, Zähne und Exkremente – und man kann in Etwa sagen, was die Ahnen früher gegessen haben. Bloß haben die keine Speisepläne hinterlassen und vieles ist Annahme. Daraus nun den Schluss zu ziehen, das die Vorfahren immer schlank waren und die Art der Ernährung schlank macht – ist sehr gewagt. Im Prinzip haben die Menschen damals gegessen was verfügbar war. Und vermutlich wollen wir auch gar nicht wissen, was das alles war. Beispiele für Nahrung von Urmenschen kann man sich anschauen, wenn man das Leben von Stämmen am Amazonas betrachtet. Wir lernen:

  • Die Aussage, das „früher“ alles gesund und schlank war, ist durch nichts belegt. Im Gegenteil – archäologische Funde von Zähnen und Kieferpartien sowie Knochen deuten darauf hin, das die Ahnen unter Mangelkrankheiten litten und aus den Mumien der Pharaonen sind Zahnerkrankungen bekannt, die zu Schmerzen geführt haben müssen, die wir uns nicht mehr vorstellen können.

Doch gehen wir mal etwas mehr in Richtung Neuzeit, wenn schon die Steinzeit nicht so dolle war. Ägypten überspringen wir besser – denn Getreide mit Steinmühlen zu zerreiben ist zwar kulturell und kulinarisch eine Leistung – aber der Gesundheit eher abträglich – Steinmehl ist immer mit dabei und ruiniert die Zähne. Ein Mund ohne Zähne ist für Nahrung wenig geeignet und somit ist es kein Wunder, das so viele Ägypter auf Stelen so schlank sind (ob sie es real auch waren, lässt sich mangels realistischer Abbildungen nicht mehr feststellen). Die Römer mit ihrem sprichwörtlichen Hang zum kulinarischen (Lukullus) dagegen sind nicht unbedingt ein Vorbild für Schlankheit. Aber es gab ja die Gladiatoren. Diese gestählten Muskelpakete auf Beinen, die ja wohl dem Ideal des heutigen Menschen entsprachen. Das stimmt auch – zumindest nach heutigem Kenntnisstand. Es gab sogar spezielle Ernährung für die Kämpfer. Wobei… ein Zusammenhang Nahrung zu Figur war damals sicher nicht bekannt. Der Grund für das Aussehen eines Gladiators war eher im „Sport“ zu suchen – und nicht in der Nahrung. Das das Aussehen eines der Helden dann auch durch Hollywood und Russel Crowe in unseren Köpfen steckt – das nur am Rande. Denn sicher gab es auch unter den Gladiatoren „Crowes“ und andere. Der geneigte Leser wird nun aber feststellen, das vielleicht ein anderer Zusammenhang existieren könnte – nämlich Sport und Aussehen, obwohl Sie beachten sollten:

  • Sport ist nicht alleine Ursache für den Erfolg des Abnehmens. Aber durch den zusätzlichen Energiebedarf wird das Abnehmen deutlich erleichtert. Die Differenz zwischen dem normalen Bedarf an Kalorien und dem Verbrauch wird um vieles Grösser und das bedeutet in der Folge Gewichtsverlust.

Die nächsten Zeiträume brachten immer wieder Wechsel in der Sicht auf den Körper bzw. sein Aussehen. Bekannt sind z.B. die Damen auf den Bildern des Herrn Rubens, die sich eher durch üppige Formen auszeichneten. Zu anderen Zeiten war eine Wespentaille angesagt und so kann man immer wieder die Geschmäcker nur verblüfft zur Kenntnis nehmen. Heute haben wir eine Phase, in der wie oben angeführt – einem Ideal hinterherlaufen, das kein Gramm Fett erlaubt und beim Mann den „Sixpack“ fordert. Nur wird dieses Ideal heutzutage durch das Internet in den hintersten Winkel des Planeten getragen und hinterläßt bei denen, die anders aussehen, ein Unwohlsein, das dann dazu führt, immer neue Diäten zu probieren. Und Diäten gibt es im Dutzend. Alle haben aber eines gemeinsam – letztendlich zwingen Sie den Anwender zu einer bestimmten Weise der Ernährung und interessanterweise – üblicherweise kosten sie Geld. Im Fall der „Ernährungsdiäten“ führen die Vorschriften aber binnen Kurzem dazu, das der Anwender wieder in alte Wege verfällt und der Jojo-Effekt setzt ein – Sie wiegen anschließend mehr als vor der Diät. Die Pillen, Säfte und Pülverchen sind sogar noch schlimmer bzw. gefährlicher. Sie suggerieren, das man ohne Mühe eine doppelte Schweinshaxe mit Kraut und Pürree reinstopfen kann – ohne dabei ein Gramm zuzunehmen. Oder wie es in einem Werbespot heißt: …und abends noch ein Steak… Mein Tip:

  • Sie können Ihre Abnehmerei natürlich unterstützen – aber in der richtigen Weise. D.h. nicht die Unterstützung muss führend sein, sondern Sie ändern Ihr Essverhalten,machen Sport usw. und zusätzlich (!!) ersetzen Sie Nahrungen durch spezielle Nahrungsergänzungen. Aber mal ehrlich: wenn Sie sowieso Ihre Ernährung umstellen… wozu dann Gedl für eine Diät ausgeben..?

Was aber ist denn dann eine wirksame Diät – werden Sie sich langsam fragen. Als Informatiker kann ich Ihnen da leider keine empfehlen – und auch wenn Sie nach wissenschaftlich nachgewiesenen Diäten suchen – werden Sie nur sehen, das z.B. die Nr. 1 der Liste der Huffington Post die sog. DASH-Diät (https://www.fid-gesundheitswissen.de/ernaehrung/diaet/dash-diaet/) ist. Schaut man sich selbige an und liest bis zum Ende – dann kommen dort die Sätze „unterstützen Sie mit Sport…“. Tja – dem ist nichts hinzuzufügen. Aus persönlicher Erfahrung kann ich also nur das sagen, was ich über Monate selber konsequent durchgezogen habe und was 40 Kg abgebaut hat und eigentlich in den üblichen bekannten Diäten gefordert wird: Verbrauchen Sie einfach mehr Kalorien als Sie zu sich nehmen. Achten Sie auf die Mahlzeiten und lassen Sie alles weg, was nicht zum Überleben wichtig ist. Beispiel gefällig? Frühstück mit Kaffee ist ok und wichtig. Aber Zucker im Kaffee? Muss nicht sein – nehmen Sie lieber mehr Milch. Und wenn schon Milch – dann die mit 1,5%. Schmeckt auch. Weizenbrot? Probieren Sie doch mal Schwarzbrot. Und Butter muß nicht unter die Marmelade. Abends Chips, Schokolade, Bonbons… warum nicht. Aber immer in kleinen Mengen oder besser weglassen. Apfel, Mango oder Trauben schmecken auch und haben viel weniger Kalorien. Letztendlich – noch einmal – verbrauchen Sie einfach mehr Kalorien als Sie essen. Aber beachten Sie bitte:

  • In den ersten Tagen werden Sie schnell abnehmen – denn als erstes wird überschüssiges Wasser entfernt. Es nach einigen Tagen geht es ans „Eingemachte“ und dann ist Ihr Durchhaltevermögen angesagt. Daher möglichst vielen Menschen erzählen, was Sie vorhaben und diese auch um Feedback bitten – positiv wie negativ!

Ich ahne schon Ihre Frage zu den vielen Tips und Erzählungen über gute und schlechte Kalorien, Fette, Zucker usw. Auch hier sollten Sie völlig unwissenschaftlich auf die Kalorien achten. Meistens ist es so, das die „leichtverdaulichen“ Dinge wenig Kalorien haben und die „schwerverdaulichen“ vor Fett (und damit Kalorien) triefen.
Wie Sie auch habe ich mich natürlich manchmal gefragt, ob ich überhaupt abnehmen muss – ich sehe doch gut aus. Ok, die Kleidergrößen waren nicht gerade die gängigsten und die saßen auch eher suboptimal – aber wenn man sich lange genug derartiges einredet – dann glaubt man es irgendwann sogar. Bis man sich auf einem Foto im Profil sieht und denkt – um Gottes Willen – ist der Klops etwa mein Körper?

Nochmals: Dieser Beitrag ist völlig unwissenschaftlich. Er beruht ausschliesslich auf meinen persönlichen Erfahrungen. Sicher ist es auch nicht jedermanns Sache, so etwas konsequent durchzuziehen.
Damit sind wir aber bei einem anderen Thema, was den Körper so toll macht und warum wir hier von Physik sprechen. Sie haben nur zwei Beine. Ersatz gibt es keine. Die Natur bzw. die Evolution hat den Körper so ausgelegt, daß er bestimmte Gewichte problemlos ein Leben lang tragen kann. Sie haben nur ein Herz – das hält ebenfalls fast 100 Jahre. Alles an Ihrem Körper ist bei „normaler“ Nutzung lange haltbar. Wenn Sie aber auf Bewegung verzichten, Ihren Körper mit zig Kilo zusätzlich maltraitieren – das geht auf die Knie, die Haut, den Rücken – die komplette Physik Ihres Körpers gerät durcheinander. Umgekehrt ist jedes Kilo weniger eine Wohltat. Das sollten Sie bedenken. Meine Empfehlung dazu:

  • Wenn Sie beschließen, Sport zu machen – dann nicht gleich den New-York- Marathon laufen! Fangen Sie klein an, lassen Sie es langsam angehen und freuen Sie sich über erste Schritte. Parallel dazu dokumentieren Sie Ihr Gewicht und halten das auch durch.

Fehlt noch der Sprung zur Astrophysik. Ganz einfach – versuchen Sie mal, mit einem untrainierten Körper Stufen zu erklimmen, wie z.B. bei der Sternwarte in meiner Nähe – der Robert-Mayer-Sternwarte am gleichnamigen Gymnsium in Heilbronn. Bis aufs Dach sind es reichlich Stufen und da ist man doch froh, wenn man nicht zu viele Kilos hochtragen muss. Abgesehen davon, das die letzten Meter aufs Dach über eine schmale Treppe gehen – die nicht für jeden Körperumfang vorgesehen sind.

29 Gedanken zu „Die Wissenschaft vom Abnehmen unwissenschaftlich erklärt“
  1. Schöner Beitrag A_Steroid.

    Ich sitze berufsbedingt auch viel vorm Computer und habe über die Jahre einen immer wieder für mich komischen Zusammenhang festgestellt. Im Sitzen vor dem Computer und kopflastiger Arbeit verspüre ich wesentlich mehr Hunger als wenn ich mich z.B. draußen an frischer Luft bewege, wie beim Wandern oder auch Sport machen, beim Baden usw. Eigentlich verbraucht ja da der Körper mehr Energie, aber an solchen „bewegten“ Tagen habe ich fast keinen Hunger.

    Kaum vor den Computer gesetzt geht es dann wieder los. Deswegen kann ich das gut nachvollziehen mit den Chips und Co. Ich selbst bin allerdings sehr schlank und lebe seit 13 Jahren sehr gesund und vegetarisch. Aber vielleicht kennst Du auch diesen Zusammenhang und kannst etwas dazu sagen? Oder jemand anderes?

    1. Ich überlege schon die ganze Zeit, ob ich irgendwelche übergewichtige, berühmte Astronomen kenne… Mir fällt aber spontan nix ein. Vielleicht ist an der Sache mit den Treppen zu den Sternwarten tatsächlich etwas dran… (da gehts nämlich meistens IMMER bergauf)

  2. Schöner Text. Besonders die Zusammenfassung der Aussagen in den Spiegelstrichen finde ich angenehm (ein Bisschen Lehrbuchhaft aber angenehm).

    Ein guter Einstieg in diesen Wettbewerb.

  3. Danke noch mal für den Beitrag!

    Ich habe es bei mir so gemacht:

    Das Ziel war ein ganz bestimmtes Wunschgewicht, den Ernährungstagesumsatz tagtäglich überprüfen, und vermehrt Laufen gehen.
    Ich habe mich dann bei FDDB (kostenlos) registriert und alles, was ich tagtäglich zu mir genommen habe, dort zur Liste hinzugefügt, mein Wunsch- und derzeitiges Gewicht eingetragen.

    Das schöne ist, man kann dort auch jegliche Form von Aktivität einfügen. Das hilft enorm bei der Bilanz. Den Rest macht dann das Tagebuch.

    In Verbindung mit Sport (habe mir eine Pulsuhr besorgt, die mir verbrauchte Kalorien anzeigt)
    bin ich dann fast jeden Morgen (langsam und locker!) 30 Minuten gelaufen. Die Zeit habe ich mir genommen. (Leute, es ist auch traumhaft, im Winter zu laufen!. Diese Ruhe ist teilweise großartig und es wird eh recht schnell warm und angenehm!)

    Dann nach habe ich irgendwann das Ziel erreicht!!!

    Deshalb noch einmal ein Danke an Dich A_steroid für diesen Beitrag!

    Es fühlt sich wirklich toll an, einen wieder trainierten Körper mit weniger Gewicht zu haben. Man schnarcht nicht mehr so viel, hat kaum noch Rückenschmerzen, fühlt sich gut und selbstbewusst und lacht mehr. Es fühlt sich psychisch einfach nur gut an!!!

  4. Danke für diesen schönen Beitrag! Zumindest hat er mir sehr gut gefallen!

    Komischerweise bin ich ebenfalls in der Informationstechnik tätig … und wie Grant auf vegetarische Ernährung umgestiegen (allerdings erst seit ca. 5 Jahren).

    Wenn man sich auf eine andere und Weise mit Ernährung beschäftigt, kann man viel viel leichter den Bezug zur Astronomie herstellen als durch Treppen steigen. Aber Achtung, auch ich bin nicht vom Fach:

    – Wie kommt das Salz in die Suppe?
    Salz bindet Wasser an die Zellen und wirkt sich also auch irgendwie auf das Körpervolumen aus.

    – Wie kommt Iod in die Erde?
    Iod (oder Jod) ist wichtig für unsere Schilddrüsen und wird ursprünglich von Pflanzen über den Boden aufgenommen.
    Zu wenig Jod kann zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führen. Eine Unterfunktion der Schilddrüse sorgt ggf. auch dafür, dass wir zunehmen obwohl wir nur wenig essen.

    Wie auch beim der Geschichte mit dem Klima behaupte ich einfach mal … vielleicht ist ja doch alles enger miteinander verknüpft als man eigentlich denkt!

    Viele Grüße
    Sebastian

  5. @ Florian

    vielleicht konnten sich die Astronomen auch nicht so viel Essen leisten oder sie waren so in ihre Arbeit vertieft dass sie gar nicht ans Essen dachten (Chips und ähnliche Snacks gibt es ja noch nicht so lange).

    Denjenigen die mehr Bewegung möchten und sich bisher nur wenig bewegt haben kann ich das „Couch to 5k“ Programm empfehlen.
    Vom britischen NHS gibt’s dazu auch nen Podcast der einem das Zählen der Sekunden abnimmt und gleichzeitig für etwas Abwechslung sorgt.

  6. @Florian

    Ich überlege schon die ganze Zeit, ob ich irgendwelche übergewichtige, berühmte Astronomen kenne… Mir fällt aber spontan nix ein.

    Tycho Brahe war wohl kein Kostverächter und relativ kräftig (direkt fettleibig war er wohl nicht, wenn man zeitgenössische Portraits zu Rate zieht). Und verstarb, einer Anekdote gemäß, weil er bei einem Bankett zu lange einhielt (entweder wegen der Etikette oder aus Eitelkeit, irgendein Gespräch zu verpassen) und ihm die Blase riss.

  7. Mir selber würde Kalorienzählen ablöschen. Ist mir völlig Wurst, was wieviele Kalorien enthält. Ein Käsefondue, ein Schnitzel, Pommes – alles muss hin und wieder sein.

    Der Energiegehalt der verschiedenen Sachen (Protein, Kohlenhydrate, Fett) ist mir bekannt, und so esse ich lieber protein- und fetthaltige Speisen, wenn es mich dann auch für 6-7 Stunden sättigt – anstelle Kohlenhydrate wie Brot oder Teigwaren, welche schon nach ein paar Stunden verdaut sind.

    Wie man auch mal „hungern“ kann? Während man auf die Nahrung verzichtet, lange Spaziergänge machen, oder Wanderungen! Hauptsache, man beschäftigt sich mit etwas, anstelle aus Verlegenheit in die Küche zu tapsen und sich ein etwas zu futtern holen…

    Aus dem Grundsatz – „weniger Kalorien futtern als man verbrennt“ – lassen sich eben keine konkreten Handlungsanweisungen ableiten. Lieber überlegen, wann und weshalb man was isst, und versuchen, seiner Lust aufs Essen ein Schnippchen zu schlagen.

    Ich esse gerne das „Mittagessen“ gleich nach dem Aufstehen – weil ich so bis 4 oder 5 Uhr kaum Lust aufs Essen habe. Oft macht ja das dick, was man zwischendurch futtert.

    Und wie jeder Sportmediziner erklären kann, werden bei körperlicher Aktivität zuerst die Kohlenhydratspeicher angezapft und nicht das Fett. KH zu essen bedeutet also nichts anderes, als eine Gelegenheit zur Fettverbrennung zu verschenken.

    Leute, die fanatisch auf KH verzichten (z.B. Pizzaboden aus einem Weizenkleie-Ei-Gemisch machen…) gucke ich aber sehr schräg an.

    Naja, das ist einfach das, was bei mir hilft. Wer will, kann daraus eine hippe Trend-Diät machen. (Aber beteiligt mich dann bitte an den Lizenzgebühren, ok? 😀 )

    Und ja: https://de.wikipedia.org/wiki/Fastenwandern#Wissenschaftliche_Untersuchungen

  8. Schöner Artikel @A_Steroid, das mit den Urmenschen war echt aufschlussreich. Meine Diätempfehlung ginge auch in die Richtung: ein Fußmarsch durch Patagonien : )

    grz
    Dampier

    (natürlich gingen auch andere Gegenden, entscheidend ist wohl eine möglichst niedrige Dichte an Burgerrestaurants, das ist ein ganz brauchbarer Index.)

  9. @A_Steroid

    Unsere Vorfahren dürften neben dem Beschriebenen vor allem viel mehr Bewegung gehabt haben. Die waren Nomaden und hockten sicher nicht den ganzen Tag auf dem Boden herum. Wenn sie zum Jagen und Sammeln irgendwo hin wollten, gab’s keinen Bus und kein Auto. Ich hab‘ mal einen Bericht über Buschleute in der Kalahari gesehen, die hetzten ihre mit Speeren verletzte und selten gleich tödlich getroffene Beute zu Tode, oft dutzende Kilometer weit. Und schleppten sie dann nach Hause. Vermutlich können wir deswegen auch so gut schwitzen (was sonst kein Tier kann), um die überschüssige Wärme loszuwerden. Und heizen verbraucht bekannt die meiste Energie.

    P.S.:
    Hättest Dich am Anfang gar nicht so klein machen brauchen.

  10. @ Grant:

    Wenn man untätig herumsitzt, schaltet der Körper bzw. die Psyche wohl in einen „Ich muss essen!“-Modus – futtern, futtern, Reserven anlegen, denn es könnten ja unruhigere Zeiten kommen, in denen du nichts mehr essen kannst.

    Wenn du aber wanderst oder Sport treibst, meint der Körper, du seist auf der Flucht. Dein Leben sei irgendwie bedroht. Das Hungergefühl geht zurück, es werden Reserven angezapft.

    Der moderne Mensch ist ja von seiner biologischen Ausstattung her etwa 30’000 Jahre alt. Bürojobs sind aber erst seit etwa 40 Jahren üblich, seit dem Aufkommen der Dienstleistungsindustrie.

    Und erst seit etwa hundert Jahren haben wir anständig geheizte Wohnungen. Ich hatte mal gelesen, dass die Wohnzimmertemperatur in Grossbritannien vor 150 Jahren im Jahresmittel 13°C betrug. Diesen gewaltigen Energieverschleiss haben wir auch nicht mehr. Bei 13°C kann man in T-Shirt und kurzen Hosen körperliche Arbeit machen, kein Problem. Die Muskeln wärmen ja. Aber andere Tätigkeiten?

    Wir haben uns durch den zivilsatorischen Fortschritt ein Umfeld gestaltet, welches das Zunehmen sehr, sehr leicht macht.

  11. @turtle of doom

    danke für Deine Antwort. Das klingt sehr nachvollziehbar. Hinzu kommt eventuell auch das Gehirn, das bei grübliger Arbeit sein Futter braucht. Man kennt dafür ja die „Nervennahrung“. Aber vielleicht ist tatsächlich mehr dran am herumsitzen, wie Du es schreibst.

  12. Gut geschrieben A_Steroid!
    Bin auch dabei abzunehmen. Mein Gewicht ist explodiert als ich vor 4 Jahren zu rauchen aufgehört habe. Statt Zigaretten Süßigkeiten.
    Ich leg mir Tanzvideos auf’s TV und hupf herum, macht Spaß und bringt mich ganz schön ins Schwitzen. Laufen ist nix für mich, wandern, flottes Gehen gerne. Als Kohlenhydrate bevorzuge ich Erdäpfel, bekommt mir besser als Reis, Nudeln & Co.

  13. In vielen Punkten kann ich nur zustimmen, aber beim Thema Waagen muss ich heftig widersprechen: Werft sie weg und kauft euch einen großen Spiegel dem ihr euch nackt präsentiert. Das reicht, glaubt mir. Was wollt ihr ? Cool aussehen oder wenig Kilo haben ? Außerdem, wenn eine Diät beginnt und mit Sport verstärkt wird (wie es ja gut ist), dann wird Wasser und Fett in schwerere Muskeln verwandelt. Sieht im Spiegel super aus, hat aber mehr Gewicht und dann folgt das Ende der Diät. Und noch was, hört auf Diäten zu machen, esst einfach weniger.

    Noch ein Buchtipp zum Thema, echt lustig zu lesen:
    Mach das!: Die ultimative Physik des Abnehmens von Martin Apolin

    Sonst selbes Feedback wie schon von Alderamin: Mach dich nicht so klein am Anfang, damit suggerierst du, dass die Geschichte langweilig wird und das stimmt definitiv nicht !

  14. @florian
    Willst du sagen das Sternenwarten nach Bauplänen von M.C. Escher gebaut wurden?
    Und müsste ein Fahrrad dann nicht verdammt praktisch, wenn eins in die andere Richtung runterrollt.
    😀

  15. Hej, guter Artikel – und in den letzten Absatz bin ich nahezu verliebt 😀
    Fehlt nur noch der Hinweis, die richtigen Fette/ Öle zu sich zu nehmen, besonders zu Gemüse, damit die Vitamine auch durchkommen … und mein Applaus.

  16. @Franz
    Hat das jemand behauptet, dass vegetarische Ernährung zu Gewichtsverlust führt?

    Nüsse haben sehr viel mehr Kalorien als Fleisch, dafür aber die gesünderen Fette.

    Es gibt auch dicke Vegetarier/Veganer.

  17. @ Franz: Das mit dem Spiegel ist eine sehr gute Idee. Denn sein Idealgewicht stellt sich ja oft dann ein, wenn man sich… wohl fühlt.

    Mir ist es recht egal, ob ich 70 oder 100 Kilo wiegen würde. Ich will einfach nicht langsam wie eine Schnecke unterwegs sein wenn ich zu Fuss gehe.

    Vielleicht ist ja das die beste Motivation.

    Oder vielleicht auch „The Biggest Loser“ gucken. Die Leute dort sind derartig übergewichtig, dass mich das Schaudern überkommt. Nach einer Folge habe ich dann Lust, mich eine Woche lang nur von Gemüsebrühe zu ernähren…

    1. @Franz, Turtel of doom: „Das mit dem Spiegel ist eine sehr gute Idee.“

      Ich bin ein Verfechter der Waage! Denn gerade am Anfang dauert es lange, bis man den Gewichtverlust auch SIEHT. Da kann man schnell die Motivation verlieren, wenn man sich ständig mit Sport und Ernäherung plagt aber nichts dabei zu sehen ist. Auf der Waage sieht man aber jederzeit, was sich verändert, auch wenn im Spiegel nichts zu sehen ist. Und in die andere Richtung geht es genau so: Man muss das Gewicht dann später ja auch halten und die Waage hilft, frühzeitig zu erkennen, wenn das Gewicht wieder hoch gehen sollte. Man muss sich halt darüber im Klaren sein, dass das Gewicht kurzfristig aus vielen Gründen schwanken kann und die Daten entsprechend interpretieren (am besten aufzeichnen; gibt ja entsprechende Apps für alles mittlerweile – sogar Waagen, die das Gewicht direkt an irgendeine App senden wenn man sich drauf stellt).

  18. Schöner Beitrag.

    Mal ne Frage an dich A_Steroid:

    Gab es bei dir auch die Phase, wo sich beim Gewicht nichts bewegt hat?
    Und wenn ja, wie hast du die überwunden?

    Ich hab jetzt seit März knappe 30 kg verloren, und hänge leider seit gut vier Wochen fest und es geht nichts mehr. Frustriert irgendwie.

    1. @Wolf: „Ich hab jetzt seit März knappe 30 kg verloren, und hänge leider seit gut vier Wochen fest und es geht nichts mehr. Frustriert irgendwie.“

      Hast du denn dein Sportpensum erhöht oder immer gleich gelassen? Wenn zweiteres, dann ist das normal. Denn irgendwann hat sich der Körper dran gewöhnt und die Bewegung hat nicht mehr den gleichen Effekt. Außerdem hast du dann schon mehr Muskeln, die auch wieder mehr Gewicht haben.
      Bei 30kg Verlust war auch bei mir erstmal Ende; erst als ich mein Training dann entsprechend angepasst hatte, gings weiter.

  19. Dann oute ich mich als Waagengegnerin – denn Stress braucht doch keiner, wenn er versucht abzunehmen. Stress und Schlafmangel sind eh kontraproduktiv.
    Ich nahm, als Abnehmen nötig war und als die Waage wenig zeigte, wegen Muskelzunahme und weil es eben zuerst langsam geht, die damalige Lieblingshose. Sie war immer weniger zu eng und das hat mich mehr motiviert, doch zum Sport zu gehen, als alles andere. Vom Spiegel abgesehen … 😉

    Nervig fand ich jedoch, dass der Körper ein gutes Jahr bei gleichem Gewicht braucht, bis das als Normalgewicht sozusagen eingestellt ist. Und in dieser Zeit musste ich aufpassen – war genau das Jahr, in dem sich beim Bekanntenkreis die Geburtstage auf Rund häuften …

  20. @Florian
    Na, ich schon – aber das ist wohl die weibliche Sicht. Dieser Grammterror der modernen Waagen …
    Vielleicht liegt es schlicht daran, dass ich praktisch seit ich lesen kann, mehr oder minder doofe Diättipps in Zeitschriften fand, und mit Diät haltenden Cousinen aufwuchs. An der grausigen (war’n witz) Physik des Abnehmens änderte das nichts und für mich war die angestrebte Lieblingshose eben viel hilfreicher und entspannender.

  21. Waagen fand ich auch immer doof, und habe nie selbst eine gehabt. Ich weiß auch nie, was ich wiege. Zum Glück neige ich nicht dazu, schnell fett zu werden, aber als ich mal eine Weile über einem ziemlich guten Grill-Imbiss gewohnt hab, habe ich da immer Mittagstisch gegessen. Nach einigen Monaten passten mir auch viele Hosen nicht mehr und ich musste neue kaufen.

    Als ich da weggezogen bin, wurde es wieder besser. Seit ich das Kochen für mich entdeckt habe und nur noch frische Zutaten verarbeite, gehe ich auch weniger essen. Vor einger Zeit habe ich die alten Hosen wieder hervorgeholt, und siehe da, sie passten wieder.

    Mein Spiegelbild finde ich trotzdem nicht so prickelnd, das Gewicht mag ganz ok sein, aber der Bierbauch will nicht verschwinden 😉

    Ich glaube, Bewegungsmangel ist das größte Übel. Ich bin nicht sportlich, gehe aber sehr gern zu Fuß, auch längere Strecken (wenn ich die Muße dafür habe …) und fahre wieder mehr Fahrrad. Den Unterschied merke ich schon.

    grz
    Dampier

  22. @Florian:
    Ich mache hauptsächlich Krafttraining (3-4 mal die Woche) plus 2x die Woche hochintensives Intervalltraining. Zu wenig Ausdauersport? Vielleicht, aber leider ist das echt nicht mein Ding.
    Steigerungen hab ich regelmäßig drin.

    Vielleicht hab ich im Moment nur zu viel Stress (Fortbildungsende naht, Prüfung steht an).
    Muss einfach tief durchatmen „Ommmmmmmmm“ sagen, und dann geht es irgendwann weiter. 😉

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