Vor einiger Zeit habe ich euch gebeten, mich auf die Reise zu schicken und mir einen Ort zu nennen, an dem ich mich auf die Suche nach der versteckten Astronomie machen soll. Ich habe euch außerdem um Hinweise auf interessante Reiseziele zum Thema Klimaforschung in Norddeutschland gebeten. Nach langer Auswahl und Planung ist meine Reiseroute jetzt fertig.
Ich werde zuerst in der niedersächsischen Heide beginnen und der netten Stadt Lüneburg einen Besuch abstatten. Dort werde ich mit ein paar Wissenschaftler der Universität über ihre interessante Forschung reden. Als nächstes steht Bremerhaven auf der Liste, mit einem Besuch des Alfred-Wegener-Instituts und diverser Ausstellungen und Museum zum Thema. Danach geht es weiter zur Insel Neuwerk: Diesen Ort habt ihr bei der Abstimmung über mein Reiseziel gewählt und ich habe es sogar noch geschafft, dort in der Urlaubshochsaison ein Zimmer für zwei Nächte zu bekommen. Genug Zeit also, um dort die versteckte Astronomie zu finden (bitte gebt mir keine Tipps – ich möchte unvoreingenommen auf die Suche gehen können). Danach geht es weiter nach Hamburg und Schleswig Holstein. Der komplette Reiseplan sieht so aus:
- 17. August: Anreise nach Lüneburg
- 18. August: Aufenthalt in Lüneburg
- 19. August: Fahrt mit dem Fahrrad von Lüneburg nach Wilsede
- 20. August: Fahrt mit dem Fahrrad von Wilsede nach Bremerhaven
- 21. August: Aufenthalt in Bremerhaven
- 22. August: Aufenthalt in Bremerhaven
- 23. August: Fahrt mit dem Fahrrad von Bremerhaven nach Cuxhaven
- 24. August: Aufenthalt in Cuxhaven und Überfahrt zur Insel Neuwerk
- 25. August: Aufenthalt auf der Insel Neuwerk
- 26. August: Fahrt mit dem Fahrrad von Neuwerk nach Hamburg
- 27. August: Aufenthalt in Hamburg
- 28. August: Fahrt mit dem Fahrrad nach Mölln
- 29. August: Aufenthalt in Mölln
- 30. August: Aufenthalt in Mölln
- 31. August: Abreise nach Jena
Ich veröffentliche diesen detaillierten Reiseplan nicht, weil ich mir Massen am Straßenrand erhoffe, die mir zujubeln wenn ich mit dem Fahrrad vorbei komme (obwohl…), sondern weil vielleicht jemand aus der Leserschaft noch ein paar letzte Ideen und Hinweise für mein Besichtigungsprogramm hat und mir sagen kann, ob es entlang dieser Wege irgendetwas gibt, was ich auf keinen Fall verpassen soll. Oder irgendwo Leute leben, mit denen ich auf jeden Fall über Klimaforschung reden muss.
Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt und freue mich darauf, jede Menge neue Dinge lernen zu können!
Klimaforschung? Falls du das nicht schon bereits getan hast, versuche doch, Kontakt für einem Termin beim Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven zu machen. Vielleicht liegt die Polarstern sogar vor Ort und dir kann einer eine Besichtigung ermöglichen?
Hah, bist ja fast hier in der Nähe! Vielleicht bin ich zu der Zeit vom 20-24. August auch in Bremerhaven, im Rahmen des 1. Iron Dex 🙂 Vielleicht sieht man sich ja und trinkt mal einen Tee oder so 🙂
@ FF:
Er ist der Messias! Er fährt mit einem Fahrrad auf der Elbe!! Sogar gegen den Strom!!! 😉
(Abgesehen davon: streng genommen bist Du auf Neuwerk bereits in HH.)
Für Bremerhaven hab ich noch Tipps:
Klimahaus – logisch, wird aber voll sein vor der Kasse, der Zoo am Meer (klein, aber sehr fein), und für Abends einen jungen Einheimischen nach der Alten Bürger fragen – Irish Pub in der Nebenstr. (Raucherkneipe) … Fischereihafen, Museum, AWI, Uni … es gibt einen Astronomieverein.
Das gibts ja ganicht, da bist du ja ganz in der nähe, Mölln und Umgebung (Ratzeburg) ist auf jedenfall absolutes Radfahr-und Urlaubsparadies und wenns die Zeit zulässt ist Lübecks Altstadt auch immer einen besuch wert.
Ich hab grad gelesen du warst ja schonmal in Mölln, dann kennste die gegend ja schon, die Aktion an der Till Eulenspiegelschule war übrigens große Klasse ,wiederholst du das diesmal wieder?
@Anti-Held: „wiederholst du das diesmal wieder?“
Ist bis jetzt noch nicht geplant…
In Bremerhaven solltest Du auf alle Fälle mal zur „Waterfront“ fahren und Dich über ihre (Vor-)Geschichte informieren. Mehr verrate ich allerdings nicht.
auf dem Weg nach Mölln, Geesthacht, da gibt es das Klima Service Center (im Helmholtz Zentrum):
https://www.climate-service-center.de/
Hi Florian,
gehst Du wie im letzten Jahr in Cuxhaven wieder ein Bier mit mir trinken? Schiffsticket zur Insel Neuwerk hast Du sicher auch schon gebucht oder willst Du den Hinweg zur bzw. den Rückweg von der Insel durch das Watt wandern? Würde sich lohnen!
Gruss Carsten
@saxonia: Ich kann noch nichts versprechen, weil ich diesmal in Cuxhaven auch meine Verwandten dort besuchen werde. Meinen Weg zur Insel hab ich noch nicht geplant – aber eine Wattwanderung klingt auf jeden Fall sehr nett!
@ FF:
Da müsstest Du dann allerdings Dein Fahrrad bei Deinen Verwandten unterstellen – mit dem Rad durchs Watt dürfte schwierig werden.
Nach Neuwerk mit der Pferdekutsche ist ein Erlebniss. Für ein Fahrad ist die Insel e zu klein 🙂
Wenn du Wissenschaftler triffst kannst du ja für den Podcast interviewen.
@karlos: „Nach Neuwerk mit der Pferdekutsche ist ein Erlebniss. Für ein Fahrad ist die Insel e zu klein „
Schon klar. Ich bin ja auch nicht zum ersten Mal in Norddeutschland bzw. im Watt (die Hälfte meiner Familie kommt aus dieser Gegend). Wenn, dann werde ich Neuwerk zu Fuß erkunden.
„Wenn du Wissenschaftler triffst kannst du ja für den Podcast interviewen.“
Mal schauen. Ich mach ja absichtlich keinen Interview-Podcast und nicht nur aus Mangel an Gelegenheit. Aber auf die eine oder andere Art werde ich auf jeden Fall berichten!
-karlos-
„Nach Neuwerk mit der Pferdekutsche ist ein Erlebniss. „
Ach! Das wollte ich auch schon vorschlagen!
Durfte ich als Kind zwei mal erleben. War ganz grossartig!
@ FF:
Tja, für das „echte“ Watt-Feeling müsstest Du dann wohl doch mal mit dem Postboten Knud Knudsen (der heisst wirklich so, kein Scheiss! Über den gab es vor kurzem sogar mal einen Beitrag in der „Sendung mit der Maus“, siehe: https://www.daserste.de/checkeins-kinder/sendung-mit-der-maus/videosextern/sachgeschichte-wattpostbote-100.html ), mal von der Insel Pellworm zu den Halligen vor der Nordseeküste wandern.
Hüfttief im glitschigen blauschwarzen Wattschlick… geil! Und ab und zu glibbert eine Ohrenqualle (Aurelia aurita) vorbei…
Wenn du in Lüneburg Interesse an einer Stadtführung, Hörertreffen, kalten Getränken u.ä. hast, würde ich meine Hilfe anbieten. Aber die Universität wird dich auch gut beschäftigen, vermute ich. Auf dem Marktplatz haben wir übrigens eine Statue der Luna… Da ist bestimmt was astronomisches dran zu finden 😉
Hallo Florian,
hast Du vielleicht Interesse, Dir die wunderschöne Gegend um Bremerhaven/Cuxhaven/Neuwerk von oben anzusehen?
Wie wäre es mit einem Rundflug am 23. oder 24.08. vom Sportflugplatz Nordholz aus?
Liegt quasi auf dem Weg zwischen Bremerhaven und Cuxhaven.
@Toby: Das klingt auf jeden Fall sehr interessant! Wäre was für den 23., wenn ich sowieso schon unterwegs von Bremerhaven nach Cuxhaven bin!
Hallo Florian,
wo Du Bremerhaven anläufst, wir wär´s mit Lilienthal, dort gibst eine Sternwarte (1786 von JH Schroeter gegründet), mit aktiver Astronomischer Vereinigung.
Viel Spaß auf Deiner Tour.
[…] alle gemerkt, dass das Wetter schlechter geworden ist. Das liegt daran, dass ich morgen zu meiner Reise nach Norddeutschland aufbreche und wie immer, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, regnet es erstmal ordentlich. Aber […]
In Bremerhaven steht an der Weser in ziemich hohes Haus. Da kann man gegen ein paar Euro nach oben auf die Aussichtsplatform. Oder man nimmt den Radarturm, ist günstiger, aber nicht so hoch.
Ich nehme an, Du fährst Bremerhaven-Cuxhaven am Deich lang. Dann kommst Du im Norden Bremerhavens durch den Seehafen, immer ganz nett, die vielen Schiffe zu sehen.
In Imsum kommt man am Ochsenturm vorbei, Reste einer alten Kirche. Da kann man oben auf die Aussichtsplatform.
Kurz nach dem Wremer Tief (2km?) geht ein Asphaltweg über den Deich. Da hat man einige wenige Km direkt am Wasser einen sehr schönen Fahrradweg. Zum Schluss dann allderdings schieben des Rades über den Deich, ganz ohne Pfad..
Dorum hat am Hafen einen alten Leuchtturm. Den kann man besichtigen. Ebenso ist dort beim Schwimmbad ein Wattenmeerhaus. FInde ich recht interessant.
Bei Arensch glaube ich (also dort wo der Deich endet, die Geest beginnt) solltest Du den Weg Richtung Wasser nehmen, ab dort führt der Weg bis Sahlenburg mit Blick über das Watt.
Bei Fragen einfach melden, bin in der Gegend aufgewachsen.
Wenn Du über die Kaiserschleuse gefahren bist, kommt links der Columbusbahnhof. Da kann man reingehen, ein paar Treppen hoch. Beste Aussicht über die Weser, Schutz vor Regen und saubere öffentliche kostenfreie Toiletten.
Das ist die Stelle, wo früher die Auswandererschiffe und heute die Kreuzfahrer liegen.
Zwischen Wremen und Dorum laufen die Kühe auch über den Weg, der am Deich längs läuft. Sie halten sich gern dort auf, nutzen ihn auch als Toilette. Da mag es sinnvoller sein, kurz nach Wremen, ca. ab Mulsum einen Weg etwas weiter vom Deich entfernt zu nehmen.
@Thomas Teucher
Lilienthal? Das ist ein Ortsteil von Bremen. Nix für mal eben mit dem Rad hin…. 😉
Hab’s mir überlegt: Die Kühe zwischen Mulsum und Dorum sind doch eher amüsant. Mit dem Rad kommt man um die Kuhfladen recht gut herum. Für die Mühe wird man durch Rinder entschädigt, die dem Radfahrer mit erstaunlicher Gelassenheit begegnen und manchmal nicht einmal Platz machen wollen.
Kühe kann man doch einfach umschubsen…
@noch’n Flo
Schubsen Kühe nicht eher Leute um?
@Alter Weser
Das erinnert mich an diverse Bergtouren wo die Grat- oder Gletscherkletterei nichts ist verglichen mit den Balanceakten die man vollführen muss, um den Kuhrückständen auf dem Weg auszuweichen 🙂
Aber er ist immer amüsant zu beobachten wenn Kühe Halbschuhtouristen über die Alm jagen weil diese die liebe Kuh nur mal streicheln wollten.
Aber wenn ihr wirklich mal Panik erleben wollt, dann stellt euch mit einer Hand voll Salz in eine Schafherde.
@Franz
Meine Frau erzählte mal einen Schwank aus ihrer Kindheit, wo sie mit Geschwister, Eltern und Großeltern irgendwo in den Alpen wandern war und dabei eine eingezäunte Kuhweide überqueren mussten. Sie beobachtete die Kühe, die weiter oben auf der Wiese offenbar genau verfolgten, dass da jemand durch ihr Territorium ging, worauf meine Frau warnte „Die gucken! Die kommen gleich runter!“. Ihre Eltern meinten, sie solle da nicht hinschauen, „Die tun schon nix“. 🙂
Irgendwann setzte sich dann die ganze Herde mit zunehmendem Tempo bis zum Galopp in Bewegung Richtung Wandergruppe, die daraufhin die Flucht über den Drahtzaun ergriff. Alle kamen rechtzeitig rüber, die Kinder wurden von der Oma noch über den Zaun zur Mutter hin geworfen – nur Oma selbst schaffte es nicht mehr. Aber die Kühe blieben dann einfach aus vollem Lauf abrupt vor ihr stehen und guckten nur. Glück gehabt. 😉
Vor ein paar Jahren am Ammersee hatten wir es mit einem jungen Stier zu tun, der frei auf weiter Flur herum lief und irgendwie zwischen uns und unsere Pension geraten war. Wenn er uns sah, kam er auf uns zu. Wir sind dann erst einmal in Deckung gegangen (die Landschaft war etwas hügelig, da reichte es, in die Knie zu gehen), dann verlor er uns aus den Augen und vergaß uns sogleich wieder.
Wir sind dann gebückt in großem Bogen um ihn herum gegangen und kamen so unbehelligt nach Hause.
Die Kühe im Norden scheinen da wohl die Ruhe weg zu haben, wenn man problemlos über deren Weide darf. Hier an der holländischen Grenze gibt’s auch eine Herde, die frei herum in einem Wald läuft, das ist so eine hellbraune Art mit schlaff herunterhängender Haut am Hals (kenne mich da wirklich nicht aus…), die sich nicht durch Radfahrer aus der Ruhe bringen lässt, auch wenn man mitten zwischen ihnen hindurchfährt. Jede Kuh ist halt anders. 😉
@Aldemarin:
Die Kühe im Norden sind erst einmal neugierig. Die galoppeln schon gern auf Besucher zu, die die Weide betreten. Ab ca. 10 Metern überwiegt dann die Vorsicht, die vorderen bremsen, während die hinteren auflaufen… Tun tun sie aber nix (solange es keine Bullen sind).
Habe da auch noch eine nette Anekdote: Lag an einer einsamen Stelle in halber Höhe auf dem Deich, Blick über das Watt, mein Fahrrad hinter mir. Nach einiger Zeit hörte ich ein Geräusch an meinem Rad. Drehte den Kopf. Hinter/über mir waren ca. 10 junge Kühe, guckten mich und mein Rad an, und eine leckte am Fahrradlenker. Das war das Geräusch. Als sie merkten, dass man mein Rad nicht essen kann und ich langweilig bin, sind sie weitergetrottet.
Armer Florian. Bei diesem Sauwetter, Regen, Kälte auf dem Rad. Spaß macht das sicher nicht… Vielleicht doch besser die Nordseebahn von Bremerhaven nach Cuxhaven nehmen??
@Alderamin
So eine Stampede hatte ich auch mal, ich denke aber nicht dass unsere Gruppe der Auslöser war. Auf einer eher steilen Alm fing eine Kuh zum Muhen an, dann stimmten alle ein und zu guter Letzt kamen so an die 20 Kühe in gestrecktem Gallopp downhill auf uns zu. Da weißt du auch nicht so recht was du machen sollt, aber glücklicherweise hatten wir auch einen Felsen der gerade reichte um die Woge zu teilen.
Ein guter Tipp an alle, haltet Abstand von den Kühen, die sind oft unberechenbar und selbst wenn sie euch nur neugierig ‚anstupsen‘ kann das fatale Folgen haben.
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[…] den letzten zwei Wochen habe ich eine “Klimareise” gemacht. Ich bin durch den Norden Deutschlands geradelt, habe mit Wissenschaftlern an diversen […]