Die Entstehung der Berge auf unserem Planeten hat die Menschen lange Zeit sehr intensiv beschäftigt. Heute finden wir Berge schön; wir gehen dorthin um zu wandern, um Ski zu fahren, zu klettern oder einfach nur um die schöne Aussicht zu genießen. Früher ging man nicht in die Berge; sie wurden als Störung der göttlichen Ordnung gesehen; als sichtbares Zeichen dafür, dass der Mensch durch den Sündenfall das Glück des Paradies aufgegeben hat und nun in der unvollkommenen Realität leben muss. Entsprechend biblisch waren auch die frühen Erklärungsversuche der Gebirgsbildung: Meistens spielten religiöse Katastrophen wie die Sintflut eine prominente Rolle. Und auch später noch fiel es schwer, eine plausible Erklärung zu finden. Man dachte zum Beispiel, die Erde wäre früher größer und heißer gewesen und würde sich beim Abkühlen zusammenziehen wodurch sie immer „schrumpeliger“ geworden war (wer mehr über die ganze Geschichte der Geologie wissen will, dem empfehle ich das Buch „The Rocks Don’t Lie“).
Erst als im Laufe der 1960er Jahre die Theorie der Plattentektonik verstanden und durch Beobachtungen bestätigt werden konnte, verstand man auch wie Gebirge wirklich entstehen. Und so massiv und dauerhaft sie auch für uns kurzlebige Menschen erscheinen mögen: Auch ein Berg lebt nicht ewig, sondern verschwindet irgendwann wieder vom Antlitz der Erde. Dazwischen sieht er aber äußerst schön und beeindruckend aus, wie dieses sehr schöne Video zeigt, das sich mit dem Leben und Sterben der Berge beschäftigt und wundervolle Bilder aus Island zeigt:
The Weight of Mountains from Studiocanoe on Vimeo.
Und wieder zeigt sich, dass man nie ausgelernt hat. Ich dachte eigentlich, ich wüsste über die typischen Erosionsmechanismen schon Bescheid. Aber das auch das Sonnenlicht in Kombination mit unterschiedlich starken Expanionseigenschaften von Gesteinen früher oder später einen Berg kaputt machen, war mir so bis jetzt noch nicht bewusst. Tolles Video!
Wie schön! Da steigt die Urlaubsfreude. Noch 5 Wochen, dann schau ich mir das mal wieder auf Island live an und vielleicht noch mal mit einem ganz anderen Blick, nicht nur auf den Vulkanismus, der das Land formt, sondern auch auf die Erosion.
Das Video hat mir auch sehr gut gefallen. Zur Zeit lese ich gerade Richard Forteys „Der bewegte Planet“, das ja auch für deinen Buchclub zur Wahl stand -über Gebirgsbildung, Vulkanismus, Leitfossilien, die Arbeit als Paläontologe… ein geniales Buch!
@Petra: Ja, von Fortey gibt es auch noch ein paar andere sehr gute Bücher (aber wohl nicht alle auf deutsch) über Geologie.
„Leben – eine Biographie“ fand ich ebenfalls sehr gut, ist aber nur noch gebraucht zu bekommen. Das Buch „Trilobiten“ ist auch vergriffen, würde mich ebenfalls interessieren, weil der Autor seine Begeisterung so gut vermitteln kann.
Survivors klingt auch sehr interessant. Kannst du oder einer der Leser hier noch weitere von ihm empfehlen?
@Petra :
Eindeutig JA . Ich habe das Buch über die Trilobiten. Nach einem Ausflug in die Literatur ist es super informativ.
Klare Leseempfehlung !
In einem Kapitel des Films geht es um den Einfluss des Menschen. Dazu fällt mir folgendes Extrem ein: https://de.wikipedia.org/wiki/Mountaintop_removal_mining
@bikerdet:
Danke für die Entscheidungshilfe! Ich habs mir gerade gebraucht bestellt.