Auf meiner heutigen Fahrradtour durch Deutschland, die Niederlande und Belgien habe ich im kleinen Städtchen Wessem diesen schönen Baum entdeckt:
Das ist ein Mammutbaum und die hab ich besonders gern, weil die auch in meiner alten Heimat rumstehen und immer ein beliebtes Ausflugziel für Schulwandertage u.ä. in meiner Kindheit waren. Und obwohl die Bäume im österreichischen Dunkelsteinerwald deutlich größer sind als der einsame Kollege in Wessem, sind sie doch Winzlinge im Vergleich zu diesem Monstrum hier:
Meine Güte!
Ich versuche mir ja immer vorzustellen wie krass seltsam wohl Leben bzw Pflanzen für uns auf anderen Planeten aussehen könnte. Dabei gibt es bei uns selbst ja absurd phantastische riesen Pflanzen. Wenn mir das bewusst wird denk ich immer: Krasse Welt auf der wir da leben.
Da fällt mir eine meiner Lieblings-Donald-Duck-Geschichten ein. Ich weiß nicht mehr, wie sie heißt und wo sie erschienen ist. Aber es geht glaub ich um irgendeine Maschine, mit der man sich in Gedanken in eine Fantasiewelt versetzen kann und Donald will seinen Neffen zeigen, wie andere Planeten aussehen – und die sind enttäuscht, weil Donald sich kein exotisches Leben ausdenkt, sondern einfach nur GRÖSSERE Lebewesen – unter anderem wirklich gigantische Bäume. Wer weiß… vielleicht gibts ja irgendwo wirklich kilometerhohe Pflanzen…
@Florian:
Martin hat mal sehr einleuchtend was zu einem ganz ähnlichen Thema geschrieben…
Wenn der Martin da recht hat, gibt es eher nicht kilometerhohe Pflanzen. 😉
Wow! Schon das Vorschaubild des Videos ist beeindruckend.
Ich habe zwar schon so einige Berichte über Mammutbäume gesehe, aber mit den darin hängenden Menschlein im Video werden einem die Dimensionen erst so richtig anschaulich.
Die Dinger sind ECHT gross!
Die höchsten lebenden Bäume gehören übrigens nicht zu den im Video und auf Florians Photo zu sehenden Riesenmammutbäumen (Sequoiadendron giganteum) – auch wenn die so heißen – sondern zu den Küstenmammutbäumen (Sequoia sempervirens). Im Gegensatz zu ersteren sind die auch in Mitteleuropa sehr selten zu sehen, weil weniger frosthart.
Ich habe mal gelesen – und leider finde ich im Netz gerade nichts darüber; haben wir Botaniker, Forstwissenschaftler o.ä. unter uns, die mehr wissen? – , dass der Wassertransport von den Wurzeln in die Krone die Pflanze mit zunehmender Höhe immer mehr Energie kostet und dass das die potentielle Höhe begrenzt. Und in dem Zusammenhang sind die erwähnten Küstenmammutbäume interessant: Sie können nämlich Feuchtigkeit direkt aus der Luft aufnehmen, und das soll der Grund dafür sein, warum sie in den sehr nebelreichen Wäldern der nordamerikanischen Westküste so hoch werden können.
Hatte mal den Samen eines Mammutbaumes. Leider wollte er nicht so recht. Wäre in einem mikrigen Blumentopf wohl auch nur zu einem Mini-Mammutbäumchen geworden. Aber immerhin. Falls es geklappt hätte, würde er jetzt nahe dem Grab meines Vaters wachsen. Vielleicht versuch ich es nochmal.
@Florian Freistetter
Mein Lieblingsbaum bei Donald Duck und Co. ist der Baum, dessen Blätter zu Geldscheinen werden. Die Geschichte ist uralt, so um LTB bis Nr. 50.
Sequoia National Park ist definitiv eine Reise wert. Wenn man unter diesen Giganten steht und sich klar macht, dass der Baum schon ziemlich groß war als das Römische Imperium begann sich zu bilden und er zur Zeit des Pyramidenbaus in Ägypten angefangen hat zu wachsen, dann ist das wirklich beeindruckend.
Der Stamm des „General“ ist sogar so dick, dass er die lärmende, zwei Reisebusse füllende japanische Reisegruppe vollständig verdeckte und auch akustisch ausblendete als wir einfach auf seine andere Seite gingen um den Anblick in Ruhe genießen zu können.
@sowhat: Ich mache dieses Jahr wieder einen Anzuchtversuch, habe einen Zapfen aus einem botanischen Garten bekommen. Nur leider sind die Sequoia Samen zu größten Teil taub, der Baum hätte halt ein Problem wenn er sich zu üppig fortpflanzen würde.
@Quercus: Das Druckgefälle entlang der Höhe eines Baums ist ja auch von der lokalen Schwerkraft abhängig, bei nasagenwirmal 0,1g könnte der Baum also vermutlich 10mal höher werden.
In einem Cyberpunk-Roman habe ich mal die Idee gelesen, einen Kometen in eine weniger exzentrische Umlaufbahn zu bringen und einen genetisch angepassten Baum darauf wachsen zu lassen (als Habitat). Der könnte dann theoretisch hunderte Kilometer groß werden …
@ Florian
Im 18. Wiener Bezirk, gibt es im Pötzleinsdorfer Schlosspark zwei Mammutbäume. Vielleicht kennst du die auch. Ist ja nicht so weit vom Sternwartepark. Ich hab die schon als Kind so sehr geliebt und bei den sonntägigen Familienausflügen war das immer ein bsonderes Highlight. Die Rinde dieser Bäume greift sich eigenartig gut an.
Bäume wachsen nicht in den Himmel weil sie Langeweile haben, sondern weil es Lebensnotwendig für sie ist. Kein Baum wird höher als nötig. Denn auch hier gilt der Grundsatz, das in der Natur nichts umsonst ist und somit nichts verschwendet werden darf. Wird der Baum höher, müßen von den Wurzeln bis zu den Blätter alle Baumteile mitwachsen. Dies kostet Energie und Zeit. An einem bestimmten Punkt, den die Mammutbäume erreicht haben, kann der Baum nicht mehr genug Energie erzeugen um weiter zu wachsen. Auch die Versorgung mit Wasser gelangt an ihre Grenzen. Die Aufnahme durch die Luft ist sicherlich der (evolutionäre) Vorteil um noch etwas weiter wachsen zu können. Aber auch damit ist schnell Schluß. Als Vergleich möchte ich mal unsere Raketen nennen. Mehr Nutzlast benötigt mehr Treibstoff, der ebenfalls wieder mehr Treibstoff benötigt. Durch die höhere Last muss die Rakete stabiler sein, was auch wieder mehr Treibstoff benötigt.
@ bikerdet Lies mal „The greatest show on earth“ von dawkins. Da beschreibt er toll das „sinnlose“ Wettrüsten der Bäume, die eigentlich alle besser dran wären, wenn sie kleiner wären…
Das sind schon beeindruckende Bäume.
Im Harz gibt es auch Mammutbäume (immerhin im 18Jh gepflanzt):
Sie stehen im sehr schönen Wildtierpark in Wernigerode:
https://www.wildpark-wernigerode.de/tierpark.html
@ Okay, erwischt. Darkins beschreibt neben dem Wettrüsten ja auch, warum dem Grenzen gesetzt sind. Bis auf ‚Es entsprang ein Fluss in Eden‘ habe ich alle Bücher von ihm gelesen. Nach Randall und dem ‚Fisch in uns‘ von Zubrin steht noch Sean B. Carroll ‚Die Darwin-DNA‘ in der Warteschlange. Carroll ist ja auch ein berühmter Verfechter der Evolution. Da ich von Carroll noch nichts gelesen habe, bin ich ja sehr gespannt darauf.
Ein toller TIpp aus den Buchclub Kandidaten war übrigens Sam Keene ‚Treffen sich zwei Elemente‘. Ich hatte es nach drei Tagen durch, meine Tochter nach Zwei. Das Chemie so anschaulich und verständlich erklärt werden kann, ist erstaunlich.
@bikerdet, Florian
Wachsen die Mammutbäume nicht auch deswegen so hoch, weil sie dann Waldbrände besser überleben (sie selbst brennen sehr schlecht) und ihre Samen dann nach dem Feuer auf fruchtbaren Boden ohne Konkurrenzsituation fallen? So was habe ich mal gelesen (im Sequoia-Park?). Die Zapfen gehen deswegen auch nur nach einem Feuer auf.
Interessant fand ich auch, dass die Art noch recht jung ist, erst in der letzten Eiszeit entstanden (habe ich definitiv im Park gelesen). Gemessen an ihrem Alter von bis zu 4000 Jahren gibt es sie keine 10 Generationen. Die echten Giant Sequoias wachsen nur in der Sierra Nevada in Kalifornien zwischen 800 und 1200 m Meereshöhe. Ihre schlankeren Verwandten (Redwoods) wachsen auch an der Pazifikküste und werden teilweise noch höher, sind aber weniger massiv.
1500 m³, das dürfte für einige Winter eine warme Stube geben.