Das bekannte Sonnensystem ist wieder einmal ein bisschen größer und interessanter geworden. Die amerikanischen Astronomen Chad Trujillo und Scott Sheppard haben einen Asteroiden entdeckt, der sich in einer Region bewegt, die bisher noch kaum wirklich erforscht wurde. Bzw. erforscht werden konnte, weil sie so weit von der Erde entfernt ist. Die Region der Planeten haben wir in den letzten Jahrzehnten immer wieder mit Raumsonden aller Art untersucht. Hinter der Bahn von Neptun, dem fernsten bekannten Planeten geht es aber noch weiter. Dort beginnt der Kuiper-Asteroidengürtel, der seit den 1990er Jahren intensiv untersucht wird. Und dahinter kommt das große Niemandsland, das sich bis zur noch ferneren Oortschen Wolke erstreckt, die die äußerste Grenze unseres Sonnensystems darstellt. Wir haben bis jetzt aber noch kaum Himmelskörper gefunden, die sich in diesen fernen Regionen bewegen. Der neu entdeckte Asteroid mit dem Namen 2012 VP113 befindet sich allerdings genau dort. Und erzählt uns eine faszinierende Geschichte.
Eigentlich kann es nur dort Himmelskörper geben, wo während der Zeit der Planetenentstehung genügend Material vorhanden war, aus dem sie sich bilden konnten. Die große Scheibe aus Gas und Staub, die vor 4,5 Milliarden Jahren die junge Sonne umgeben hat, war aber nicht beliebig groß. Deswegen gibt es auch nur 8 Planeten und hinter Neptun ist erst Mal Schluss. Dort war einerseits zu wenig Material für große Himmelskörper; andererseits bewegen sich die Objekte dort so langsam, dass sie sie nur selten kollidieren um größere Himmelskörper zu bilden. Darum finden wir hinter Neptun nur noch kleine Zwergplaneten wie Pluto oder Eris und jede Menge Asteroiden. Noch weiter draußen sollte eigentlich gar nichts mehr sein. Trotzdem finden wir ab und zu etwas.
Zum Beispiel den Asteroid Sedna. Der wurde im November 2003 entdeckt und befindet sich auf einer extremen und langgestreckten Bahn. An seinem sonnennächsten Punkt ist Sedna immer noch 76 Astronomische Einheiten (AE) von der Sonne entfernt. Also 76 Mal weiter weg als die Erde und mehr als doppelt so weit entfernt wie Neptun. An seinem sonnenfernsten Punkt ist er aber knapp 1000 AE weit weg! Der knapp 1000 Kilometer große Asteroid stammt wahrscheinlich aus der Oortschen Wolke, also jenem Reservoir an kleinen Himmelskörpern, das die Sonne kugelförmig in einem Abstand von 10.000 bis 100.000 AE umgibt. Diese fernen Objekte können nicht direkt beobachtet werden – aber wir wissen trotzdem, dass sie da sein müssen. Denn immer wieder Mal kommen Kometen aus dieser Region auf einen kurzen Besuch ins innere Sonnensystem. Und wissen wir, dass während der Planetenentstehung jede Menge Asteroiden und Kometen aus den inneren Bereichen des Sonnensystems weit nach draußen geschleudert worden sind.
Aber wo kommt ein Objekt wie Sedna her, dass sich nicht fern der Sonne in der äußeren Oortschen Wolke befindet, sondern im Niemandsland davor? Und wo kommt 2012 VP113 her, der eine noch extremere Bahn hat? Der neu entdeckte knapp 450 Kilometer große Asteroid nähert sich nur auf 80 AE an die Sonne an und gehört damit zur gleichen Gruppe von Himmelskörpern wie Sedna. Man vermutet, dass es zwei prinzipielle Möglichkeiten gibt, wie sie dort gelandet sein könnten, wo sie sind. Entweder sie stammen aus dem Kuipergürtel und wurden dorthin durch gravitative Störungen von Planeten gebracht, die sich irgendwo im äußeren Sonnensystem befinden. Diese Planeten könnten bis heute unentdeckt geblieben sein (was eher unwahrscheinlich ist, weil wir wissen dass alle noch unentdeckten Planeten sehr weit weg sein müssen) oder sie wurden während der turbulenten Phase der Planetenentstehung aus dem Sonnensystem geworfen. So etwas kommt oft vor, denn es entstehen meistens immer mehr Planeten als eigentlich Platz in einem Sonnensystem haben und einige fliegen immer raus (und ziehen dann alleine durchs Universum).
Es kann aber auch sein, dass die „Objekte der inneren Oortschen Wolke“ wie Sedna und VP113 genannt werden, entstanden, als die junge Sonne nach ihrer Geburt ihren Geschwistersternen noch viel näher war. Sterne entstehen ja so gut wie immer haufenweise aus riesigen Gaswolken und entfernen sich erst später voneinander. Die nahen Geschwistersterne könnten gravitative Störungen ausgeübt haben, die zu Kollisionen und der Bildung von großen Asteroiden wie Sedna & Co geführt haben.
Die Entdeckung von 2012 VP113 zeigt zwar, dass Sedna kein einsamer Freak ist sondern vermutlich Teil einer größeren Population von Himmelskörpern. Das bestätigen auch Computersimulationen, die Trujillo und Sheppard durchgeführt haben. Aber natürlich reichen zwei Objekte nicht aus, um allgemeine Aussagen zu machen. Trotzdem gibt es einige interessante Hinweise. Trujillo und Sheppard haben sich die Bahnen aller bisher bekannten Asteroiden angesehen, die der Sonne nie näher als 30 AE kommen. Dabei zeigt sich ein faszinierendes Bild:
Man sieht hier die Asteroiden. Auf der x-Achse ist ihr durchschnittlicher Abstand von der Sonne in Astronomischen Einheiten aufgetragen. Die y-Achse zeigt das sogenannte Argument des Perihels (das ist einer der sechs Parameter, die die Bahn eines Himmelskörpers beschreiben). Die vergleichsweise nahen Objekte des Kuipergürtels zeigen beliebige Werte des Argument des Perihels. Die ferneren Objekte aber, deren minimaler Abstand zur Sonne 150 AE nicht unterschreitet, verhalten sich anders. Hier schwankt der Wert des Arguments des Perihels um 0 Grad herum und das ist außergewöhnlich. Es muss einen Mechanismus geben, der das verursacht hat. Trujillo und Sheppard spekulieren, dass gravitative Störungen eines noch unbekannten größeren Himmelskörpers dafür verantwortlich sind. Bestimmte Arten von Resonanzen können so etwas verursachen. Die beiden Astronomen haben Computersimulationen mit einem vergleichsweise kleinen Planeten durchgeführt, dessen Masse je nach Modell zwischen dem zweifachen und dem 15fachen der Erdmasse betrug und 250 Astronomische Einheiten von der Sonne entfernt ist. So ein Planet ist klein genug, um bei bisherigen Beobachtungen nicht weiter aufgefallen zu sein. Aber groß genug, um das Argument des Perihels der Asteroiden entsprechend zu beeinflussen.
Man muss es ganz deutlich sagen: Die Beobachtungen von Trujillo und Sheppard sind KEIN BELEG für die Existenz so eines Planeten. Spekulationen dieser Art sind auch nicht neu (siehe zum Beispiel hier). Es ist durchaus möglich, dass es dort draußen noch weitere Planeten gibt (und sicherheitshalber sage ich dazu: Nein, diese Planeten können der Erde weder nahe kommen noch irgendwie gefährlich werden und haben auch nichts mit irgendwelchen Geschichten über Nibiru oder Planet X zu tun). Aber es braucht mehr als nur die Beobachtung von ein paar Asteroiden mit interessanten Bahnen um sie zu finden. Da muss man schon mehr Daten sammeln! Aber die Entdeckung von 2012 VP113 ist ein wichiger Schritt zu einem besseren Verständnis der äußersten Regionen unseres Sonnensystems. Die Zukunft sieht vielversprechend aus. Je besser die Instrumente werden, desto mehr Asteroiden werden wir finden (das Weltraumteleskop GAIA wird demnächst sicher den einen oder anderen entdecken). Und desto besser werden wir dann auch die bisher noch unbekannten Regionen des Sonnensystems verstehen!
schon wahnsinn was es da drausen so alles gibt !!!Es ist einfach unglaublich was die da alles finden
Kleine Korrektur: Im Diagramm ist auf der x-Achse die Große Halbachse aufgetragen, nicht der minimale Abstand von der Sonne.
Zur Möglichkeit von unentdeckten Planeten in Entfernungen von 100 AE oder mehr: WISE kann ja nur die Existenz von Infrarotstrahlern in seinem Beobachtungsspektrum oberhalb einer bestimmten scheinbaren Intensität ausschließen, laut englischer Wikipedia zwar jupitegroroße Planeten unter 63000 AE, aber neptungroße Planeten nur noch unter 700 AE, außerdem: „It was able to detect any objects warmer than 70–100 K“ Ein erdgroßer und erdähnlich zusammengesetzter Körper hat, soweit ich mich erinnere, aus „Eigenleistung“ eine Temperatur von 30–40 K (durch den Zerfall von Kalium 40 und Uran 238). Somit schließt WISE wohl solche Körper in 100 AE oder mehr Entfernung nicht aus. Liege ich da richtig? – Außerdem: Laut IAU-Definition wären es keine „Planeten“ , da nicht zutrifft „has cleared its neighbouring region of planetesimals“, man müsste wohl einen passenden Begriff finden („Riesenplutoiden“?)
@Karl432
Es gibt da die Arbeit von Stern und Levison, die berechnet haben, bei welcher Masse und Entfernung zur Sonne ein Himmelskörper in der Lage wäre, seine Nachbarschaft zu „reinigen“. Merkur wäre jenseits von 60 AU nicht mehr in der Lage dazu, die Erde dagegen bis fast 3000 AU (viel weiter draußen als Sednas sonnenfernster Punkt) und Uranus und Neptun sogar bis 1,5 Lichtjahre Abstand (und bei den Entfernungen müsste man befürchten, dass ein vorbeiziehender Stern den Planeten aus dem Sonnensystem zieht). Riesenplutoiden würde es also nicht geben.
Wir hatten in der Schule auch ein wenig über Astronomie geredet aber ich wollte gerne einmal fragen, wie wahrscheinlich ist es das wir in den nächsten 10 Jahren von einem gefährlichem Asteroiden oder Kometen getroffen werden? Gerade Kometen machen mir Angst…
Es kann aber auch sein, dass die “Objekte der inneren Oortschen Wolke” wie Sedna und VP113 genannt werden,.
Gehört Sedna zur Oortschen Wolke?
Ich dachte (siehe auch Wikipedia), dass Sedna (auch im fernsten Punkt der Bahn) zu nah ist um der Oortschen WOlke zugeordnet zu werden.
Aber ich habe in Wikipeida keine Entfernung für den inneren Rand der inneren Oortschen Wolke gefunden.
Und wieder mal ein Beweis dafür, dass selbst unsere unmittelbare kosmische Nachbarschaft noch ein paar richtig dicke Überraschungen für uns auf Lager hat. Bin immer mehr gespannt darauf, was für Entdeckungen uns GAIA noch bescheren wird. Wahnsinn!
Wir leben wirklich in interessanten Zeiten.
@ Ellie:
Das kommt darauf an, wie Du „gefährlich“ definierst. Wenn Du damit Objekte meinst, die eine weltweite Katastrophe auslösen können, lautet die Antwort: 0%.
Florian nennt ihn nicht Zwergplanet … sondern Asteroid. Ist ja exakter, klingt aber doch nicht so chic.
Tja, die Ringe um Chariklo scheinen unwichtiger zu sein …. dabei finde ich sie erheblich faszinierender. Super Artikel, übrigens, danke sehr 🙂
@Myscibco
Ich bin mal so faul und zitiere hier nur (aus dem Oculum Newsletter)
„New work from Carnegie’s Scott Sheppard and Chadwick Trujillo of the Gemini Observatory reports the discovery of a distant dwarf planet, called 2012 VP113, which was found beyond the known edge of the solar system. This is likely one of thousands of distant objects that are thought to form the so-called inner Oort cloud. “
Wenn „der Neue“ dazu gehört, dann Sedna ebenfalls.
@Theres
ZEIT und SPON scheinen dagegen nur Chariklo zu haben und 2012 VP113 noch nicht.
Universe Today hat dafür eine artists impression https://www.universetoday.com/110720/surprise-asteroid-hosts-a-two-ring-circus-above-its-surface/ So ungefähr stell ich mir das auch vor, bildhübsch. Würde ja am Liebsten hinfliegen und nachgucken!
Ohne Kluggescheisse:
„wo kommt ein Objekt wie Sedna her, dass sich nicht fern der Sonne in der äußeren Oortschen Wolke befindet, sondern im Niemandsland dahinter?“ (Abs.4)
Wo befindet sich Sedna? Im Niemandsland hinter der Oortschen Wolke? Oder davor oder hinter dem Kuiper-Gürtel?
„..als die junge Sonne nach ihrer Geburt ihren Geschwistersternen noch viel näher an. Sterne entstehen ja so ut wie immer..“ (Abs. 5) … viel näher war … so gut wie…
Ansonsten: coole Sache mit dem möglichen Planeten oder Resonanzen als Auslöser für Sedna- und VP113-ähnliche Bahnen…
[…] Zwergplanet klassifiziert ist. [20:40 MEZ] Weitere Artikel zur Planeten-Spekulation hier, hier und hier. [23:10 […]
@ Walter :
Lies Dir doch mal bitte Florians Meinung zu dem Thema ‚ängstliche Fragen blöde beantworten‘ durch.
Manche der Frager sind Kinder, denen Du durch die ’sarkastische‘ Antwort u.U. zusätzlich UND VÖLLIG UNBEGRÜNDET Angst machst.
@noch’n Flo Vielen Dank dann muss ich ja doch nicht soviel Angst haben. Ich habe ein wenig über Kometen gelesen aber ich habe mich nicht getraut in der Schule zu fragen.
@walter: „Für mich sind das einfach Trolle, die bewusst einen auf blöd machen. Kinder hin oder her.“
Darf ich selbst entscheiden, wem ich auf meinem Blog antworte und wem nicht? Danke.
@Walter: Und wenn du in Zukunft weiter auf meinem Blog Kindern Angst machen willst, dann wirst du irgendwann Probleme mit mir kriegen…
@noch’n Flo Ja danke für die antwort,ich hatte mich in der Schule nicht getraut zu fragen.
@Ellie: „ch hatte mich in der Schule nicht getraut zu fragen.“
Also deinen Physiklehrer solltest du solche Sachen auf jeden Fall fragen können. Wenn es ein guter Lehrer ist, macht der da draus dann eine interessante Stunde und erzählt euch jede Menge über Asteroiden, Kometen, Gravitation usw. Und wenn er dich nicht ernst nimmt, dann sag mir Bescheid…
Ich dachte ich frage lieber hier wo es Leute gibt die das wissen,ich wollte niemanden nerven…ich interessiere mich halt dafür und will keine Angst mehr davor haben. Von den Gammablitzen habe ich ja schon was im blog gefunden: )
@Ellie: Alles ok. Fragen ist gut – denn da lernt man etwas.
@Ellie
Das Leben ist immer mit gewissen Risiken verbunden. Unfälle, Krankheiten, Katastrophen können immer mal passieren. Die Chance, dass einem so etwas passiert, ist klein, aber nicht ganz 0.
Z.B. kommen pro Jahr in Deutschland 4000 Menschen bei Verkehrsunfällen um. Bei rund 80 Millionen Einwohnern ist das einer unter 20000. Rechnet man die Chance aus, dass es einen in den kommenden 80 Jahren mal erwischt, so kommt auf ziemlich genau 0,4%, d.h. von 250 Menschen wird im Schnitt einer innerhalb seines Lebens bei einem Verkehrsunfall umkommen.
Das mal auf der einen Seite. Ein großer Asteroid oder Komet, der die ganze Erde betreffen würde, ist ca. alle 100 Millionen Jahre zu erwarten. Die Chance, dass Du in den nächsten 80 Jahren so etwas erleben müsstest, liegt bei 0,00008 %. Das ist 5000 mal unwahrscheinlicher als vom Auto überfahren zu werden.
Es macht 5000-mal mehr Sinn, vorsichtig im Straßenverkehr zu sein, als vor Asteroiden Angst zu haben.
Und was das Rauchen betrifft: Wenn die Zahlen hier stimmen und pro Jahr 140000 Raucher von insgesamt 19 Millionen regelmäßigen Rauchern an den Folgen des Rauchens sterben, dann ist die Chance, am Rauchen zu sterben (0,7%), fast doppelt so groß wie diejenige, im Straßenverkehr umzukommen. Also besser gar nicht erst anfangen.
@Ellie
Falsch, falsch, falsch, die 0,7%-Chance besteht pro Jahr, die beim Straßenverkehr galt für 80 Jahre. Auf 80 Jahre gerechnet, ist die Chance, am Rauchen zu sterben, sogar 44 %, also fast jeder zweite regelmäßige Raucher stirbt daran. Das ist mal ein Risiko.
@Florian: Dieses Posting braucht nicht veröffentlicht werden – nur soviel: Egal ob Kinder oder nicht, hier besteht ein offensichtlich über längere Zeit andauerndes Angstverhältnis. Du bist in diesem Fall nkcht kompetent genug das zu lösen, das ist nicht deine Aufgabe, das darf nicht deine Aufgabe sein. Was du machts ist kontraproduktiv, auch wenn du meinst zu helfen. Der Fachexperte für Ängste, Phobien, bin ich hier und es reicht zu wissen, dass trotz mehrmaliger Aufklärung die Ängste über weite Zeiträume bestehen. Echte HIlfe wäre es Kinder bei denen es fortgesetze Angstsyndrome bestehen zum Schulpsychologen zu schicken. Das ist deren Zuständigkeit, als Astronom hats du hier nichts mitzureden. Nochmals, von Wissenschaftler zu Wissenschaftler: Was du machts ist in Wirklichkeit kontraproduktiv, auch wenn du glaubst Kinder zu schützen.
@Gerhard wenn man mir fragen stellt, dann werde ich sie beantworten. Aucg wenn diese Fragen von Kindern kommen. Ich habe ja nirgends behauptet psychologische Hilfe zu geben und tue das auch nicht. Abgesehen davon: woher willst du wissen daß ich nicht in Kontakt mit Psychologen stehe die auf solche Ängste spezialisiert sind und die Leute entsprechend weiter vermittle? Du siehst hier nur den kommentarbereich meines Blogs aber nicht das, was ich abseits davon mit den Leuten bespreche…
Vielen dank! Ich werde auf jeden fall von diesem tollen blog erzählen und jetzt habe ich nicht mehr so Angst. Ich weiß natürlich das es auch andere gefahren gibt wie zb. Supervulkane und so aber jetzt weiß ich auch das wir nicht ganz machtlos sind gegen asteroiden. Uns wurde auch erzählt das man die zb.anstupsen könnte um die bahn zu ändern. Das ist auf jedenfall alles so unglaublich interessant.
@Gerhard:
Dein Hinweis mag in der analogen Welt passen – in der digitalen ist es so, das „man“ natürlich helfen kann und soll. Denn die Ängste sind unbegründet und wichtiger noch – werden von Leuten ausgelöst, die ich vorsichtig als „Bauernfänger“ bezeichnen würde. Wenn dann hierim Blog der Chef selber oder andere Leute den (oft) Kindern die Angst nehmen – dann ist das einfach klasse! Im übrigen: auch im analogen Leben würde ich mich hinstellen und Kinder über die Strasse helfen auch wenn ich kein ausgebildeter Polizist bin. Es gibt Dinge, die gehören zu den ungeschriebenen „Gesetzen“ des miteinander. Nennt sich auch „Kein Wegkucken“…
@ Ellie :
Glückwunsch, Du hast den richtigen Schritt getan. Du hast Dich informiert und nun weniger Angst.
Mache es in Zukunft genauso und Du wirst auch dann weniger Angst haben. Wissen besiegt die Angst.
Lesen ist dabei oft einfacher, da man eine Stelle auch mehrmals lesen kann, oder zwischendurch mal etwas ‚ergooglen‘ kann.
@FloriansFan
Gerhards Einwand schon zum Teil berechtigt, wenn man berücksichtigt, dass du mit Fakten und Wissen keine AngstSTÖRUNG beseitigen kannst.
Allerdings finde auch ich, dass die Kritik hier weit übers Ziel hinaus schiesst. Ferndiagnosen sind auf einem blog nicht möglich, deshalb kann man auch nicht zwischen krankhafter Angst oder simpler Besorgnis aufgrund Unwissenheit unterscheiden. Und muss es in letzter Konsequenz auch nicht.
@ Gerhard:
Steile Behauptung, bislang war ich das eigentlich…
Nee, aber mal im Ernst: was soll der aggressive und oberlehrerhafte Unterton?
@Florian: Es ist ein Unterschied Fragen zu beantworten und ob solche Fragen andauernd kommen und auf Angstsyndrome hindeuten. Auch habe ich nicht behauptet, dass du vorgibst psychologische Hilfe zu geben, sondern, dass du mit vermeindlich beruhigende Antworten hier nicht weiterhilfst.
Wenn du in Kontakt mit Psychologen stehst, dann würden die raten, dass nicht du das machst und schon gar nicht per Mail/Telefonate oder jegliche andere Art von Fernverkehr. Das ist unseriös. Wären das seriöse Psychologen würden sie auch selbst so etwas nicht per Mail, Telefonat oder jegliche andere Art von Fernkontakt machen.
@FlorianFan: Es geht nicht drum, paar mal Fragen zu beantworten oder zu beruhigen, sondern ob – trotz mehrmaliger Versuche zu beruhigen, zu beantworten – sich keine Wirkung einstellt. Und ob solche Fragen ständig und laufend kommen, dass deutet nämlich auf etwas tiefersitzendes hin. Dass kan ganz sicher nicht per Internet gelöst werden, hier braucht es professionelle Hilfe.
Und genau das wäre auch „Hingucken“, nämlich anzuerkennen, dass man nicht alles selbst lösen kann, nur weil man glaubt zu wissen was man da macht. Das mit „über die Straße helfen“ zu vergleichen ist schlicht absurd, du weißt leider nicht um was es hier geht, sorry. Wer glaubt mögliche psychaitrisch relevante Angstsyndrome selbst zu lösen können, handelt unverantwortlich.
@Gerhard: 2Wenn du in Kontakt mit Psychologen stehst, dann würden die raten, dass nicht du das machst und schon gar nicht per Mail/Telefonate oder jegliche andere Art von Fernverkehr. Das ist unseriös. Wären das seriöse Psychologen würden sie auch selbst so etwas nicht per Mail, Telefonat oder jegliche andere Art von Fernkontakt machen.“
Ich würde dich behaupten damit aufhören, dir irgendwelche Sachen auszudenken, die ich angeblich tue und mich dann dafür zu kritisieren. Du weisst nicht, was ich tue, also kannst du darüber auch keine Aussagen machen. Leute kommen hier her und stellen mir Fragen über Astronomie. Diese Fragen beantworte ich. Wenn dich das aufregt, dann kann ich leider auch nichts dagegen machen. (Und die Psychologen, an die ich extreme Fälle weiterleite sind übrigens durchaus seriös und arbeiten bei einer staatlichen Stelle, die genau solche Fälle behandelt. Aber wie gesagt: Ich muss mich vor dir nicht rechtfertigen)
„Wer glaubt mögliche psychaitrisch relevante Angstsyndrome selbst zu lösen können, handelt unverantwortlich.“
Abgesehen davon dass ich nicht glaube, Angststörungen selbst lösen zu können und das hier weder tue noch beabsichtige: Wer glaubt, Menschen anhand von ein paar Kommentaren im Internet beurteilen zu können, ist zwar nicht unbedingt unverantwortlich aber auf jeden Fall naiv bzw. zu sehr von sich selbst überzeugt.
@Theres: Klar, faul sein ist erlaubt.
Ich habe jetzt mal ein paar Hausaufgaben machen müssen und einen Link zur Encyclopaedia Britannica gefunden: die OOrtsche Wolke ‚…which is thought to begin at 20,000 AU…‘. Und in einem verlinkten Buch ist vom inneren Radius von 3000 AU die Rede (äußere Radius: 20.000 AU). Da gibt es offensichtlich noch ziemliche Unterschiede.
Wie es aussieht hat WIkipedia recht: sedna wird zur inneren oortschen Wolke gerechnet, was aber bisher nicht allgemein akzeptiert ist.
Interessant bei meiner Sucherei: die innere oortsche Wolke ist wohl eine Scheibe.
@Gerhard
Mag schon alles sein, aber meine Freunde z.B. sind auch nicht ausgebildet genug um mir bei manchen Dinge zu helfen… sie tun es dennoch, oder versuchen es zumindest. Ich spreche jetzt nicht von Ängsten sondern eher über den Administrativen Kram mit dem ich mich schwer tue.
Wir sind nun mal Menschen und da zu grundsätzlich fähig uns gegenseitig zu unterstützen. So zu sagen die „erste Hilfe“ zu leisten. Und natürlich ist es sinnvoll sich dann danach auch fachliche Hilfe zu suchen wenn die Probleme mit den Ängsten überhand gewinnen. Aber Menschen die einen etwas erklären und versuchen jemanden zu beruhigen sind auch nicht zu vernachlässigen. Sie sind aller male eine gute Unterstützung. Zumindest sind Betreiber derartiger Blog in ihrer Materie kompetent, und diese können sie auch gut vermitteln.
Inkompetent wäre es wenn z.B. Florian, aber auch andere Blogger hier, solche Menschen hier ignorieren udn nicht beachten würden. Oder noch schlimmer… als irre abtun würden.
Mal eine Frage: Käme ein hypothetisches Raumschiff, daß in etwa die Größe einer Sphäre mit r = 1,5km hätte, durch diese mächtigen Trümmerwolken und Scheiben um unser Sonnensystem eigentlich hindurch, ohne Schaden zu nehmen? Sind die Abstände der Objekte in der Oortschen Wolke groß genug, um eine gefahrlose Passage zu ermöglichen? (Von „Hochernergie-Deflektorschilden“ und anderen Star Trek-Gadgets jetzt mal abgesehen. 🙂 )
Oder ernsthaft: Kann man bereits halbwegs seriöse Aussagen über die Objektdichte in der Oortsche Wolke, bzw. dem Kuiper Belt tätigen?
@Oliver: „Käme ein hypothetisches Raumschiff, daß in etwa die Größe einer Sphäre mit r = 1,5km hätte, durch diese mächtigen Trümmerwolken und Scheiben um unser Sonnensystem eigentlich hindurch, ohne Schaden zu nehmen?“
Das Raumschiff würde wahrscheinlich nicht mal einen Asteroiden zu Gesicht bekommen. Ich hab hier mal was dazu geschrieben: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/07/21/die-grosse-der-asteroiden/
@Oliver O’Donnay
Ich glaube, die für die Raumfahrt gefährlichste Trümmerwolke ist die aus Weltraumschrott bestehende rund um die Erde…
Wenn die Objekte im Kuipergürtel oder noch weiter draußen so dicht beieinander wäre, dass sie eine Verkehrsgefährdung darstellten, würden sie vermutlich aufgrund ihrer Gravitation zu einem großen Etwas zusammenklumpen.
Ich glaube, wir unterschätzen, wie leer das Sonnensystem eigentlich ist…
Soweit ich weiß, hatte man Deine Sorge aber tatsächlich, als die erste Pioneer-Sonde durch den Asteroiden-Hauptgürtel zum Jupiter flog.
@Oliver O’Donnay
Man kann Schätzungen anstellen, nach denen der mittlere Abstand zwischen benachbarten Objekten von 20 km und größer in der Größenordnung von mehreren 10 Millionen Kilometern liegt.
Das ist noch viel weiter entfernt als die Objekte im Asteroidengürtel, und auch da wurden Raumsonden mehrfach problemlos und ohne besondere Ausweichmanöver hindurch geflogen. In vielen Science-Fiction-Filmen (z.B. „Star Wars“) und sogar in der ersten Folge von „Cosmos, a Spacetime Adventure“ wird das völlig falsch dargestellt.
@mainwasser
Das stimmt, die Pioneer-10 und 11-Sonden sollten vor Voyager unter anderem auskundschaften, ob man den Asteroidengürtel gefahrlos durchfliegen konnte.
Übrigens fürchtete man auch mal, dass die erste Surveyor-Sonde auf dem Mond im Staub versinken könnte.
Etwas Pedantisches zum Diagramm: Mir kommt eigenartig vor, dass die Y-Achse mit 100/0/-100 beschriftet ist. Bei Winkelgrad hätte ich 90/0/-90 erwartet.
@pelau
Schieb es auf die Software, die benutzt wurde um das Diagramm zu produzieren.
Das 10-er System ist allgegenwärtig, dass das wohl die Default-Einstellung für die Achsbeschriftung ist, automatisch eine darauf basierende Skalenbeschriftung zu generieren. Sieh dir die Skala in Summe an, sie geht von +180° bis -180°.
Wenn sie so dicht wären, wie du dir das offenbar vorstellst, dann würden wir hier von der Erde aus da nicht mehr durchblicken können 🙂
Das ist wie bei einem Mückenschwarm. Aus der Nähe viele kleine Einzelindividuen, aus der Ferne betrachtet eine einzige fast schwarze Wand.
Macht man astronische Aufnahmen von ausgedehnten Objekten, wie zb den Orionnebel den man schon mit freiem Auge als flächig wahrnehmen kann, dann wäre es praktisch unmöglich eine Aufnahme zu machen, in der man nicht tausend Objekte in der Oorstchen Wolke als ‚Granulierung‘ wahrnehmen könnte. 2 Aufnahmen dieses Gebiets würden sich deutlich in dieser Granulierung unterscheiden. Tatsächlich sieht man aber auf den Aufnahmen davon gar nichts. Fazit: Die Dichte der Objekte ist viel geringer als du denkst und sieht nur deshalb auf Zeichnungen wie eine Wand aus, weil man die Objekte, ihre Größe und ihre Distanzen in diesen Zeichnungen nicht masstäblich darstellen kann.
@FF: grade ellies ganze posts gelesen; tut mir leid mein kommentar neulich, ihre posts sind eindeutig. bezüglich solcher kommentare werde ich in zukunft meine vorlaute fresse halten, sorry nochmal flo.
und auch entschuldigung dir gegenüber ellie, kommt nicht wieder vor, tut mir sehr leid mein kommentar neulich.
@ Gerhard:
Das ist mir (und Florian sicherlich auch) schon klar. Deshalb verweist er ja auch – wenn von denselben Leuten immer wieder dieselben Fragen kommen – auf professionelle Hilfe. Aber manchmal schlagen die Ängstlichen hier auch nur 1 oder 2 Mal auf; ich wüsste nicht, welches psychotherapeutische Konzept hier eine gut fundierte Antwort verbietet.
Das tut hier auch keiner. Allerdings: wenn Du so ein Experte in Psychotherapie bist, solltest Du wissen, dass es durchaus ein guter Ansatz ist, die Leute dazu zu bringen, sich selber zu informieren, anstatt sich immer wieder bei anderen rückversichern zu müssen (habe ich so zumindest mal in meiner Ausbildung in kognitiver VT gelernt). Und genau das versuchen Florian und die anderen hier. Wie stellst Du Dir denn ein alternatives Vorgehen vor?
Nochmal: das nimmt hier niemand für sich in Anspruch.
@ Teilchen:
Ich finde es sogar total super, wie vernünftig Ellie reagiert hat.
@ Gerhard:
Und genau für solche Leute lohnt es sich immer wieder, doch mal Auskunft zu geben.
@ Gerhard,
Du schießt in diesem speziellen Fall deutlich übers Ziel hinaus. Bei Elli liegt keine Angststörung sondern unvollständiges Faktenwissen und vor allem noch wenig Erfahrung im Einschätzen der Seriosität von Quellen vor.
Elli ist Schülerin, hat in der Schule ein bischen was über Astronomie erfahren (leider viel zu wenig), selber versucht, weitergehende Infos zu bekommen und je nach Quelle Schrott oder Halbwissen gefunden. 🙁
Ihr Schritt, hier im Blog nachzufragen, ist gut und Florian kann ihr sicherlich weitere Lektüre (kindgerecht und trotzdem von den Fakten her richtig) per email geben.
Mir geht es wie Florian, ich werde auch mit solchen mails bombardiert, da ich an einer Sternwarte öffentliche Vorträge und Führungen am Teleskop halte.
Und wie Florian muß ich erstmal sondieren, ob es eine Angstsörung ist oder einfach Unwissen gepart mit Schreckensmeldungen aus der großen deutschen Blöd-Zeitung.
Gegen Unwissen/Halbwissen und plakativen Vorstellungen aus unrealistischen Spielfilmen hilft Lektüre, bei echten Störungen eine langandauernde Therapie beim entsprechenden Fachmann…
Es wäre durchaus denkbar, dass die ferne Supererde (falls sie überhaupt existiert) zufällig eine Umlaufzeit von etwa 3600 Jahren (a = 235 AU, kleines e) und eine genügend dichte Wasserstoffatmosphäre hat, so dass auf ihrer Oberfläche flüssiges Wasser möglich wäre. Die Häme der Nibiru-Anhänger (angesichts einer an sich hoch-faszinierenden Entdeckung!) wäre gewaltig, aber auch völlig unberechtigt: ihr Fantasie-Planet kommt ja der Erde regelmässig gefährlich nahe, was bei einer solchen Supererde auf einer kreisrunden Bahn ausgeschlossen ist.
Ein interessantes Paper in dieser Hinsicht hat Lorenzo Iorio vor 5 Jahren geschrieben: https://arxiv.org/abs/0904.1562 Darin hat er die Mindestabstände zu einem 9. Planeten bestimmt (anhand der beobachteten Bewegungen der Planeten). Ein Planet mit 1 Erdmasse müsste demnach mindestens 140 AU weit entfernt sein. Ich bin sicher, wenn man diese Werte mit den Abschätzungen aus dem neuen Paper abgleicht, bekommt man einen Mindestabstand und eine Mindestmasse für den hypothetischen 9. Planeten. Vielleicht sollte ich Iorio mal schreiben…
@Bynaus: Den Artikel von Iorio habe ich auch hier im Blog: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/04/14/planet-x-ist-weit-weg/
Und den Troll einfach ignorieren. Der will nur Aufmerksamkeit. Der Spinner sucht mein Blog seit Jahren heim um hier von seinen Außerirdischen zu erzählen. Er ist anscheinend ein so großer Fan von mir, dass er trotz allem nicht anders kann als jeden meiner Artikel zu lesen, obwohl er mich angeblich doof findet. Aber seine Kommentare (die sowieso so gut wie alle vorab im Spamordner landen) werden eh alle gelöscht, also spart euch die Antworten…
Ich denke es ist ganz wichtig das man keine Panickmache macht. Z.B. mit dem Maja-Kalender ist es halt erwiesener Unsinn (die Ägypter und Indianer hatten ganz andere Kalender!!). Daher wird es keinen Weltuntergang geben. Aber Erdbeben, Vulkane usw. sind natürlich immer möglich. Kiche im Dorf lassen!!
@ FF:
Wen meinst Du jetzt genau?
Den Typ, der hier seit Tagen immer mit „Florian hat sich geirrt“ aufschlägt. Das ist der gleiche, der früher ständig von Mount Shasta erzählt hat, von den Planeten voller Elfen, usw. Wir müssen hier jetzt aber nicht noch ausführlich über TRollaktivitäten sprechen – das ist ja genau das, was diese Freaks wollen.
@ FF:
Das war jetzt ein Missverständnis, mir war nicht klar, unter welchem Pseudonym er gerade hier unterwegs ist. Ich glaube aber, ich weiss jetzt, wen Du meinst.
auf Ö1 haben sie gestern von der entdeckung eines neuen planeten in den 23 uhr nachrichten gesprochen. hab mich schon gefreut, aber … war halt nur schlecht recherchiert.
@Matthias: 2auf Ö1 haben sie gestern von der entdeckung eines neuen planeten in den 23 uhr nachrichten gesprochen.“
Also von Ö1 hätte ich mir schon mehr erwartet…
@florian: ich hab mich da bei ellie anscheinend geirrt. Aber die Fragestellung war wie bei so vielen, die hier nur stänkern wollen. Is halt leider das Problem, dass man die ernsthaften Leute unter all den Trollen leider nur schwer erkennt.
Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ich möchte mich kurz zu Gerhard äußern:
@Gerhard:
Was Florian hier macht ist super und nicht unseriös! Ich hatte 2012 Riesen-Panik und bin durch Zufall auf ihn gestoßen und hab Florian eine Mail (eigentlich 3 oder 4) geschickt, wo ich ihm meine Ängste geschildert habe und ihn um Hilfe gebeten habe. Florian hat mir sehr schnell eine Mail zurück geschickt, mit beruhigendem Inhalt und Tips, dass ich mich selbst informieren soll und das habe ich getan, ihn wieder gefragt, eine Antwort bekommen und auf einmal, siehe da, war die Angst verschwunden und hat Neugierde Platz gemacht!
Und das Beste was er da tat für mich, war der Tip mit dem informieren, da jeder weiß, Ängste verschwinden, wenn man weiß was das wirklich ist…die Unwissenheit macht Angst.
@Florian: Mach weiter so, solange es dir nicht zu anstrengend ist! Ich finde das super, genauso wie deinen Blog!!!
@Lizzy: Gern geschehen!
Gute Nachrichten: 2007 VK184, der einzige Asteroid mit einem Torino-Scale-Level über 0, wurde erneut beobachtet und die Bahnberechnungen verfeinert (vorher hatte man nur 60 Tage Beobachtungen aus dem Jahr 2007). Als Resultat der besseren Bahnberechnung wurde der Asteroid ganz von der Liste gestrichen.
@Alderamin Ich habe jetzt ziemlich viel gelesen,auch die kommentare aber vieles finde ich verwirrend. Stimmt es das jeden Tag ein Asteroid einschlagen könnte der eine ganze Stadt zerstören kann? Es fallen ja Tag täglich zig von den kleinen runter aber ohne das wir das groß merken stimmts? (Also als ich das mit dem Meteor in Russland gesehen habe,da haben die auch ganze viele Dokus gezeigt aber die haben mir ein bisschen Angst gemacht.) Als ich meinen Lehrer gefragt habe ob das viell.dieses Jahr nochmal passieren könnte hat er gesagt das sowas nur selten vorkommt und ich keine Angst haben bräuchte. Ach und ich wollte gerne wissen ob der Asteroid Apophis? noch immer eine gefahr ist oder nicht? So ich hoffe sie antworten mir und sorry wenn das alles wieder so komisch ist aber das alles zu verstehen ist gar nicht so einfach
@Ellie: Ich hab mal eine ganze Artikelserie über Asteroideneinschläge und Asteroidenabwehr geschrieben. Da steht vieles drin, was du wissen willst: Asteroidenabwehr: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5
Und dein Lehrer hat schon Recht: Ein Einschlag, der wirklich GROSSEN Schaden anrichtet, ist sehr selten. Und da die Asteroiden auch groß genug sein müssen, damit sowas passieren kann, entdeckt man sie meistens auch lange vorher – man wüsste also schon Jahre vorher Bescheid, ob was passiert.
Und Apophis stellt keine Gefahr dar – da weiß man mittlerweile sicher, dass er an der Erde vorbei fliegen wird. Ich hab das hier erklärt: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/01/10/neue-bilder-erdnaher-asteroid-apophis-ist-groser-und-dunkler-als-gedacht/
Und mach dir keine Sorgen – du hast keinen Ärger gemacht!
Ach ja und an alle! Tut mir leid wenn ich für Ärger oder so gesorgt habe. Und die Entschuldigung nehme ich gerne an denn ich hab schon gesehen das es sehr viele gibt die große Angst haben.
„Stimmt es das jeden Tag ein Asteroid einschlagen könnte der eine ganze Stadt zerstören kann? ‚“
Nein
„Also als ich das mit dem Meteor in Russland gesehen habe,da haben die auch ganze viele Dokus gezeigt aber die haben mir ein bisschen Angst gemacht“
Bevor du Angst vor Meteroiten hast , achte lieber auf den Straßenverkehr oder das du nicht von einer Leiter fällst.
Denn das dir dabei was passiert ist viel wahrscheinlicher als die Chance das so was wie in Russland noch mal geschieht.
Ich kann dir mal ne Geschichte von mir erzählen, ich denke ich war wahrscheinlich in dem selben alter wie du jetzt. Das war 1999 damals haben auch ganz viele Leute erzählt das die Welt zur Jahrtausendwende untergeht. Ich hab damals auch Angst gehabt und leider gab es noch nicht die Möglichkeiten sich im Internet bei Experten wie Florian Freistetter zu informieren. Heute weiß ich das natürlich besser da ich das alles schon öfter durchgemacht habe. Es gibt andauernd Menschen die sich durch solch schaurigen Meldungen wichtig machen wollen.
Und glaub mir in ein paar Jahre wirst du genau wie ich heute denken. Das die Angst die ich damals hatte unbegründet war.
@Ellie
So was wie Tscheljabinsk kann ohne Vorwarnung kommen, aber so was passiert vielleicht alle 50-100 Jahre, und der größte Teil der Welt ist unbewohnt (2/3 sind Ozean, der Rest sind Wüsten, Steppen, Urwälder, Arktis und nur ein paar Prozent sind bewohnte Fläche), deswegen ist die Chance sehr groß, dass es dann unbewohntes Gebiet trifft. Vielleicht alle paar tausend Jahre passiert es mal, das wie in Tscheljabinsk ein relativ großer Meteor über einer Stadt explodiert. Wir alle hier werden das also mit ziemlicher Sicherheit nie wieder erleben.
Und einen richtig großen Asteroiden, der große Flächen zerstören könnte, erst recht nicht, die kommen nur alle zig Millionen Jahre und die sind groß genug, dass man sie früh genug erkennen kann und auch etwas unternehmen (ablenken oder schlimmstenfalls das Einschlagsgebiet evakuieren).
Wie gesagt, der Straßenverkehr ist viel gefährlicher, der erwischt Dich ohne Vorwarnung.
Dein Lehrer hat völlig recht und Apophis ist nach den neuesten Beobachtungen keine Gefahr mehr.
Die Sache ist so, wenn ein neuer Asteroid entdeckt wird, der der Erde nahe kommen könnte, dann weiß man am Anfang noch nicht genau, wohin er sich bewegt, weil man nur wenige Positionen gemessen hat (es ist ja ein neu entdecktes Objekt). Deswegen weiß man nicht genau, wie nahe er der Erde kommen wird. Es gibt eine riesige Fehlerfläche um die Bahn des Asteroiden herum, wo er irgendwo durchfliegen wird, aber man weiß zu Beginn nicht, wo. In dieser Fläche kann dann die Erde entahlten sein, dann ist ein Einschlag theoretisch möglich. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Erde getroffen wird, wird dann abgeschätzt als das Verhältnis der Fläche der Erdscheibe zur Fehlerfläche, durch welche die vorausberechnete Asteroidenbahn irgendwo laufen wird.
Wenn man den Asteroiden dann länger beobachtet, kennt man die zukünftige Bahn besser und die Feherfläche wird kleiner, d.h. die geschätzte Wahrscheinlichkeit, dass es die Erde trifft, wird erst mal größer, denn die relative Größe der Erde zur kleineren Fehlerfläche wird größer.
Wenn man die Bahn dann noch besser kennt, wird die Fehlerfläche so klein, dass die Erde irgendwann an der Seite herausrutscht, und dann sinkt die Wahrscheinlichkeit für einen Einschlag schlagartig auf 0. Das war bisher immer so. Und genau so ist es bei Apophis passiert. Er kam der Erde letztes Jahr bis auf ein paar Millionen km nahe, da konnte man seine Position mit Radar genau messen, und seit man die auf ein paar Zentimeter genau kennt, weiß man, dass er in den nächsten paar hundert Jahren nicht auf der Erde einschlagen kann.
Man kennt schon über 90% der großen Brocken, die sich der Erde nähern, und keiner davon ist in voraussehbarer Zeit eine Gefahr. Es bleibt dabei, ein solcher Einschlag passiert nur alle paar Millionen Jahre, weil da oben im Weltraum mächtig viel Platz ist.
Frag‘ doch mal Deinen Lehrer, ob er einen Globus an der Schule hat, so ca. 30 cm, und dann bringst Du eine Orange oder einen Apfel mit, das soll der Mond sein. Dann messt Ihr eine Strecke von 10 m ab und stellt an ein Ende den Globus und an das andere legt Ihr das Stück Obst. Das ist der maßstabsgetreue Abstand von Erde und Mond. Der Asteroid, der vorgestern der Erde „nahe“ kam, flog in diesem Modell 500 m weit entfernt vorbei. Und zur Sonne wären es 4 Kilometer (!) und sie wäre so groß wie ein Riesenrad (33 Meter). So viel Platz ist da oben am Himmel.
@Ellie
Ich greife jetzt mal der Antwort von Alderamin etwas vor.
Ganz genau, aber da reden wir von Durchmessern von 1 – 10 cm ! Schon Objekte mit knapp 10 m Durchmesser kommen statistisch nur einmal im Jahr vor. Und so ein Asteroid verglüht sofort in der Erdathmosphäre. Erst ab einer Grösse von ca. 80m Durchmesser sind die Dinger gross genug, um durchzukommen. Aber das kommt statistisch ca. alle 500 Jahre einmal vor.
Dann musst du noch berücksichtigen, dass nur 0,08 % der Erdoberfläche mit Städten bebaut sind. Allein die Fläche unserer Ozeane macht 70 % der Oberfläche aus. Also, selbst wenn so ein Ding durchkommt, müssten wir schon verdammtes Pech haben, dass es auch noch eine Stadt trifft.
Ab welcher Grösse Asteroiden gut beobachtbar sind, so dass man die Flugbahn berechnen kann, muss dir Alderamin sagen. Aber wie gesagt, mache dir darüber keine Sorgen. Eher gewinnst du dreimal hintereinander mit einem 6er im Lotto, als dass du einen Asteroideneinschlag in eine Stadt erlebst.
Ups, war ich zu spät. Und dabei habe ich soooo schnell getippt…
@Ellie
Für 99942 Aprophis wird das Impaktrisiko für 2036 mit 0,0000007% angegeben, sogar im Lotto gewinnen ist wahrscheinlicher 🙂
Nachtrag:
Link vergessen https://en.wikipedia.org/wiki/99942_Apophis
@Ellie
Es gibt Beobachtungsprogramme, die alle Körper, die auch nur möglicherweise gefährlich sein könnten, verfolgen.
Da steht auch noch Apophis drin, der fliegt aber in den nächsten 50 Jahren sicher vorbei, und danach ist die Chance 1/256000. Höchstwahrscheinlich wird seine Bahn aber dann noch genauer berechnet und die Chance sinkt ganz auf 0.
Globale Gefahren durch Asteroiden gibt es eigentlich nur dann, wenn der Asteroid auch den Boden erreicht, das kommt aber nur schätzungsweise alle 5000 Jahre vor.
20-Meter-Asteroiden explodieren in über 20 Kilometer Höhe; die Oberfläche erreichen nur kleine Bruchstücke – der ganze Schaden in Tschelyabinsk entstand durch die Druckwelle der Explosion (und eben auch nur in dem Gebiet, das mehr oder weniger unter der Explosionsstelle lag). Solche Asteroiden sind nur etwa alle 60 Jahre zu erwarten.
Und kleinere Asteroiden explodieren in noch größerer Höhe und mit deutlich geringerer Explosionskraft. Da reicht die Atmosphäre als Schutz aus.
@ Ellie:
Hast Du doch gar nicht, ganz im Gegenteil. Im Gegensatz zu so manchen anderen Kommentatoren hier hast Du Dir nämlich die Ratschläge der anderen Kommentatoren zu Herzen genommen, und Dich selber schlau gemacht.
Das ist der richtige Weg, denn damit wirst Du auch in Deinem weiteren Leben gut mit Situationen, die Dir eventuell Angst machen, umgehen können.
Wogegen hier manchmal ein paar Leute schiessen, sind diejenigen, denen man schon x-mal gesagt hat, dass sie keine Angst vor einem Weltuntergang haben müssen, die aber trotzdem immer wieder mit den gleichen Fragen kommen. Und denen kann hier tatsächlich niemand helfen, die brauchen dringend professionelle Hilfe, z.B. durch einen Arzt oder Psychologen.
Aber zu denen gehörst Du ja (anscheinend) glücklicherweise nicht. Mach bitte so weiter. Die Naturwissenschaften sind ein wirklich spannendes Thema, selbst wir als Stammkommentatoren lernen hier immer wieder Neues. Und wer weiss, ob für Dich daraus nicht später mal ein Berufswunsch o.ä. entsteht…
Mensch! Danke für die vielen antworten. Ich konnte noch nichtalles lesen aber manhce sachen waren widersprüchlich und da hab ich nicht ganz durchgeblickt. Das von 1999 habe ich auch mal gelesen und 2012 war es ja das gleiche aber das habe ich nicht geglaubt weil unsere Klassenlehrerin uns darüber aufgeklärt hat. Ich mach mir jetzt noch ein paar notizen damit ich am Montag ein bisschen angeben kann Danke schön und ein schönes Wochenende! : )
@Ellie: In diesem Artikel hier habe ich nochmal genau erklärt, wie sich die Kollisionswahrscheinlichkeiten von Asteroiden im Laufe der Zeit und mit besseren Beobachtungen verändern: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/12/23/keine-kollision-mit-dem-asteroid-2011-ag5/
@ Ellie:
Womit schon einmal klar wäre, dass Du eine echt tolle Klassenlehrerin hast. Das kannst ihr übrigens auch gerne sagen.
@Floh-Walzer Sowas ist doch totaler blödsinn und die Leute hier wissen wo von sie schreiben. Ich finde es blöd das es immer Leute gibt die andere verunsichern wollen aber bei mir klappt das nicht.
Herzlichen Glückwunsch, Ellie, es wäre auch unsinnig, sich anderer Menschen Unsicherheit und Angst zu eigen zu machen. Insbesondere dann, wenn diese Anderen so pampig daherkommen wie hier (noch) zu lesen.
@Ellie
Es gibt gekränkte Seelen, für die sich keiner interessiert, die irgendeinen provokativen Mist schreiben, damit sie mal wer beachtet. Sollte man aber nicht, das ist für sie die Höchststrafe.
Es wurde übrigens kein Planet entdeckt, der weit draußen hinter Neptun um die Sonne kreist, sondern die Bahn eines neu entdeckten Zwergplaneten hat eine ungewöhnliche Form, die durch so einen Planeten erklärt werden könnte, aber auch durch einen oder mehrere Sterne, die dem Sonnensystem in den letzten paar Milliarden Jahren mal nahe kamen (nahe ist hier sehr relativ, 1 Lichtjahr oder so, das ist 63000 mal so weit wie von der Erde zur Sonne), oder auch einfach durch die Schwerkraft der anderen Objekte da da draussen. Wenn es einen solchen Planeten gäbe, käme er sowieso niemals ins innere Sonnensystem, er kam dann nur dem kleinen Zwergplaneten nahe, und zwar irgendwo in der mehrtausendfachen Entfernung der Erde von der Sonne, so dass der Zwerplanet ein wenig gebremst wurde und der Sonne nun bis auf die 80-fache Entfernung von der Erde zur Sonne nahe kommt. Das ist aber immer noch fast dreimal so weit wie der äußerste Planet Neptun. Das ist nämlich genau das Problem, Neptun oder ein anderer bekannter Planet kann ihn nicht auf die „schiefe Bahn“ gebracht haben, der ist zu weit weg.
ich seh ellie schon, wie sie in ein paar jahren beim VLA/“el radar“ den aliens hinterherjagt 😉
Lorenzo Iorio hat sich die Parameter der vorgeschlagenen „Supererde“ aus dem 2012VP113-Paper angesehen und mit der Massenobergrenze für hypothetische 9. Planeten abgeglichen, die sich aus der Perihel-Präzession der 8 Planeten ergibt: Demnach ist eine solche Welt nicht mit den Beobachtungen verträglich (dh, wenn es sie gäbe, müssten die Perihele der bekannten Planeten stärker präzessieren als sie es wirklich tun).
https://arxiv.org/abs/1404.0258
@Bynaus
Danke für die Information. Laut Paper wird die Beobachtung der Flugbahn der New Horizons Sonde sogar weniger als erdgroße Planeten bis in 4700 AU Entfernung nachweisen oder ausschließen können, dann wissen wir’s genau.
Tja, Nibiru-Fans, zu früh gejubelt 😛
@Alderamin
Wenn da überhaupt nichts ist, was die Flugbahn der Sonde merkbar ändert, dann ist es wahrscheinlich, dass zumindest momentan kein solcher Planet in der entsprechenden Entfernung vorhanden ist (und wäre einer weiter weg als 4700 AU, ist es praktisch ausgeschlossen, dass er jemals auch nur in die Nähe des Neptun kommt – auch hier also kein Nibiru).
Andererseits, wenn man etwas misst, wird man wahrscheinlich erst mal nicht wissen, was genau die Bahnänderung verursacht – es sein denn, die Bahnänderung nimmt in einer charakteristischen Form erst zu, dann wieder ab. Dann wäre New Horizons wohl an einem noch unentdeckten Zwergplaneten vorbeigeflogen. In allen anderen Fällen bräuchte man wohl mehr Daten, um vernünftige Aussagen zu machen. (Die durch Iorio aufgezeigten Grenzen gelten dann natürlich immer noch)
[…] finden könnte, die sich immer fern der Sonne aufhalten. Hier wurde man im März 2014 fündig und entdeckte den Asteroid 2012 VP113, der momentan den Spitznamen “Biden” trägt, weil Joe Biden im Jahr 2012 amerikanischer […]
[…] man noch ein paar andere Asteroiden entdeckt, die sich so weit außen im Sonnensystem befinden und ihre Bahnen haben alle ähnliche Eigenschaften. Das hat manche Astronomen dazu bewogen, über einen eventuell dort draußen vorhandenen noch […]