Wolltet ihr immer schon mal sehen, wie es aussieht, wenn ein Stück so groß wie Manhattan ins Wasser fällt? So:
Das wurde 2008 am Ilulissat-Gletscher in Westgrönland aufgenommen und ist ein Ausschnitt aus dem Film „Chasing Ice“. Dramatische Bilder, die zeigen, wie dramatisch sich unser Planet derzeit verändert…
Ich konnte das Video nur auf der Tube sehen, nicht eingebunden, macht aber nichts.
Chasing Ice ist unzweifelhaft spektakulär – der ganz Film, dieser Ausschnitt aber besonders. Ich kann ihn nur empfehlen … und danke für die Erinnerung. Könnte ich mal wieder ganz anschauen 🙂
Leider werden jene, die dafür verantwortlich sind, dass dieser Film gemacht wurde, diesen nicht sehen. Denen is wahrscheinlich auch völlig wurscht, was gezeigt wird. Hauptsache es wird weiter Dreck und Zeug in die Luft geblasen, damit es schön warm wird.
@ walter :
Da irrst Du Dich gewaltig. Es interesiert die Staaten schon. So werden unter dem zurückweichenden Eis der Arktis schon die Claims für Ölbohrungen abgesteckt. Geschützt ist nämlich nur, wo auch Eis drüber ist. Ähnlich wie in Südfrankreich, wo regelmäßig Feuer Naturschutzgebiete frei brennen. Da dort nichts schützenswertes mehr vorhanden ist, geht das Land an Spekulanten die sich die Gebiete ‚zufällig‘ schon vorher gekauft haben. Nun ist es Bauland ..
‚Ein Schelm, der böses dabei denkt‘ , oder ?
Bei 1:50 sieht es für mich aus als wäre da ein U-Boot beteiligt.
Versschwörungsdummgeschwätz in 3…2…1…
Beeindruckend. Was ich mich die ganze Zeit frage: Warum tun die Länder nichts um ihre Bevölkerung besonders in den Küstenstädten vor steigendem Meeresspiegel zu schützen?
Man sollte meinen, daß das Priorität römisch Eins haben sollte.
Aufhalten können wir die Erwärmung nicht, egal, wodurch sie ausgelöst wird.
@Dieter: Es lassen sich nicht alle Küstenstädte/-städtchen schützen, weil das an vielen Küstenabschnitten die Topographie nicht erlaubt (Steilküste, Canaleküste, Längsküste, Riasküste). Die rein materiellen Aufwendungen (also die puren Rohstoffe wie Steine, Sand, sonstiges Füllmaterial) für den Bau von Deichen/Dämmen und Brechern reichen in der Fläche und auf zigtausende Küstenkilometer gerechnet bei weitem niemals aus, um auch nur ansatzweise etwas gegen einen massiven Meerespiegelanstieg in der Hand zu haben. Wenn es ganz arg kommen sollte, sind Massenumsiedlungen von Mensch und Gut ins geschützte Hinterland die nerven- und ressourcenschonendste Alternative. Doch so notwendig ist das noch lange nicht. Damit werden sich die Generationen in wenigen hundert bis 1500 Jahren auseinandersetzen müssen, denn das „mögliche“ und vollständige Abschmelzen des grönländ. Eises benötigt auch bei besten und weiterhin anhaltenden Klimaerwärmungsbedingungen gut über 1300 Jahre (linear gerechnet um die 0,5 cm/Jahr Meeresspiegelanstieg).
Ich habe den Film schon vor längerer Zeit mit Begeisterung gesehen. Zwar für meinen Geschmack ein wenig zu amerikanisch aufgezogen, aber die entscheidenden Passagen, nämlich die Aufnahmen der Gletscher, sind bombastisch!
@Dieter, warum die Regierungen der Küstenländer nichts tun: Ich glaube das liegt einzig und allein daran, dass sie durch konkrete Aktionen eben indirekt zugeben würden, dass es ein Problem gibt. Stattdessen wird lieber geschwiegen. Natürlich spielt das der Industrie, in wessen Hände sich Regierungen befinden, voll in die Karten.
Das ist ausserordentlich interessant, gerade bei diesem Gletscher. Er hat in den letzten Jahren seine Geschwindigkeit, auch im Inland vervielfacht, und trotzdem zieht er sich immer weiter zurück. das liegt wahrscheinlich daran, dass sein Trog ins Inland hinein tiefer wird und er beim R¨cukzug die Schwelle, die ihn gebremst hat verlassen hat. jetzt schmilzt er von unten ab, durch warmes wasser, was in den Trog hineinfliessen kann, und das macht ihn komplett instabil. Das kann noch 50 km so weitergehen, erst dann kommt die nächste Schwelle.
Den gleichen Effekt beobachtet man in der Westantarktis am Pine Island Gletscher und am Thwaites Gletscher. da kommt aber keine Schwelle mehr dahinter, die beiden haben das Potential, das warme Wasser in das Becken hinter den Gebirgskämmen zu lassen
#6
Saxonia, der Anstieg ist aber nicht linear, sondern zumindest quadratisch, wenns ganz dumm kommt sogar exponentiell. man sollte sich nicht auf linearen Extrapolationen ausruhen.
Du hast an der Nordseeküste übrigens das Problem, dass die Deiche, wenn sie zu hoch werden, mit ihrem Gewicht die Scherfestigkeit der Böden überschreiten. Ebenso, wenn zwar höher und mit breiterem Deichfuss ausgestattet, wenn Wasser drauf drückt. Deiche halten also nur bis zu einer gewissen Höhe, danach ist Schicht im Schacht
@ Saxonia in #6 :
Ganz genau, das ist das Killerargument warum niemand was machen will. Es dauert doch noch 1300 Jahre. sollen die sich dann Gedanken machen. Mich interessiert nur die nächste Bilanz / Wahlergebniss / Aufsichtsratposten. Wenn ich als Politiker Umweltschutzmaßnahmen beschließe, kostet das den Firmen soviel Geld, das evtl. keines mehr für meinen Posten dort übrig ist.
Schon mal drüber nachgedacht, warum kein Politiker veröffendlichen will, in welchen Firmen er im Aufsichtsrat sitzt ? Evtl. wären dann manche Entscheidungen verständlicher …
@bikerdet, Eisjäger:
Ich bin auch kein Fan unserer politischen Vertretung, aber man sollte deshalb trotzdem bei der Wahrheit in den Pöbeleien bleiben. Politiker sind keine geschlossene Kaste, Deshalb gibt es auch kein geschlossenes Vorgehen. Und der Küstenschutz wird aus den unterschiedlichsten Gründen vernachlässigt. In England war es aktuell der Fehler, dass es generelle Haushaltskürzungen gab, ohne das diese mit Augenmaß erfolgten. In Japan hat man z.B. das Problem, dass hier ein hohes tolerables Maß an Kollateralschäden hin genommen wird. (Da wird ein Kernkraftwerk gebaut, dessen Tsunamischutzwand ca. alle 50Jahre zu klein seien wird. Ok, Ingenieursfehler. Dumm aber kann passieren. Andererseits bedeutet die Tatsache dass das Wissen um diese Tsunamis vor lag auch, dass dort alle 50 Jahre 10.000 Tote akzeptiert wurden. Außerhalb des KKWs waren die Schutzmaßnahmen ja noch lächerlicherer)
In den Niederlanden sieht es da schon ganz anders aus. Wer dort vorschlägt den Küstenschutz zu reduzieren wird geteert und gefedert. Da gibt es keine „Leugnung der Probleme“ nur eine unterschiedliche Prioritätenordnung. Und diese liegt in Demokratien beim Volk. Die Unterstellung, kein Politiker würde seine Aufsichtsratsposten veröffentlichen ist zudem dreist und zeugt von kompletter Unwissenheit. Jeder Abgeordnete stellt sämtliche Nebeneinkünfte ab 1000€/Monat öffentlich. Dabei wird auch genau angegeben woher das Geld und kommt und wofür. (Die einzige Ausnahme sind, verständlicher Weise Anwaltstätigkeiten. Da wird nur die Höhe an gegeben)
@Garry, Das U–Boot habe ich auch erkannt. Beim zweiten durchsehen glaube ich jetzt aber es ist ein prähistorischer Pottwal.
Ansonsten kann ich die Doku auch nur empfehlen. Auch wenn es stellenweise wirklich „amerikanisch“ zu ging.
Erinnert mich an einen Batzen Vanilleeis der kürzlich in meinem Kaffee untergegangen ist. 🙂
Wenn man nur das Eis sieht, und keine Häuser, Bäume, dann ist es schwer die Größe einzuschätzen, da Eis aber auch Felsen selbstähnlich sind, d.h. in einer großen Struktur wiederholen sich Muster, denen man im Großen auch begegnet. Selbst Bäume/Büche können einen täuschen.
Was hier hilft ist das Abstürzen, denn dieses findet ja nicht proportional zur Größe statt, so dass man ähnliche Bilder mit Schnee vor der Haustür nur in Zeitlupe drehen könnte.
Imposant, die Bilder.
Grossartige Naturereignisse – die leider immer wieder für opportunistische Zwecke missbraucht werden. Da wird einen auf (unbedingt menschengemachten) Weltuntergang getan, als gäbe es kein Gestern, kein Vorgestern, kein Vorvorvor…
Hey, es ist ja nicht so lange her, da lag unser Europa ganz schön unter einem gigantischen Eispanzer. Das Ding hat sich auch nicht eines Tages verflüchtigt, sondern brauchte ein wenig Zeit, um sich aus dem Staub zu machen. Dabei entstanden ganz nebenbei ganze Landschaften und andere verschwanden. Wer wie ich in einer Moränenlandschaft aus der Weichseleiszeit aufgewachsen ist, bleibt dem Gletscher für immer dankbar für den Rückzug.
Auch damals stieg ja der Meerspiegel. Ich kann mir vorstellen, dass die Dinos sich auch die Schuld dafür geben und versuchten, doch nicht so viel Flatulenzen in die Atmosphäre zu entsenden. Was ja auch nichts gebracht hat…
@Dalek: „Auch damals stieg ja der Meerspiegel. Ich kann mir vorstellen, dass die Dinos sich auch die Schuld dafür geben und versuchten, doch nicht so viel Flatulenzen in die Atmosphäre zu entsenden. Was ja auch nichts gebracht hat…“
Seufz. Niemand leugnet, dass es früher in der Geschichte der Erde wärmer war. Bzw. kälter war. Aber damals haben auch keine Menschen gelebt. Wenn das so gewesen wäre, dann wäre das für uns damals genau so unangenehm gewesen wie es heute für uns ist. Und nur weil sich das Klima auch ohne menschlichen Einfluss verändern kann, folgt daraus nicht, dass jede Klimaänderung ohne menschlichen Einfluss stattgefunden haben muss.
Dass der Mensch in den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten durch seine Aktivitäten das Klima verändert hat, ist eine wissenschaftliche Tatsache, die nur von Cranks, Pseudowissenschaftlern, Menschen mit politischen Motiven und Leuten ohne Ahnung vom Thema angezweifelt wird. Dass der aktuelle Klimawandel menschengemacht ist, ist wissenschaftlich genau so deutlich belegt, wie die Tatsache das Astrologie Unsinn ist, Homöopathie nicht wirkt und sich die Erde um die Sonne dreht. Aber weil manche Menschen halt unbedingt darauf beharren, dass der Mensch auf keinen Fall an irgendwas schuld haben darf, wird diese Tatsache eben genau so gerne verleugnet wie es bei Astrologie, Homöopathie & Co der Fall ist.
https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/09/14/der-diamantplanet-und-der-klimawandel/
@ Dalek :
Und es gab Zeiten, da lag der Meeresspiegel 200m höher als heute und es gab gar kein Eis auf der Erde. Ich wohne auf 40 m ü NN, Frankfurt liegt 100m ü NN. Wo möchtest Du 9 Mrd. Menschen unterbringen und mit den nötigen Ressourcen, sprich : Wasser, Nahrung, Energie, Medizin, … versorgen ?
Es ist völlig gleichgültig, warum damals das Klima wärmer war. Damals gab es keine Menschen, die Erwärmung dauerte viel länger als Heute. So flossen damels für mindestens 500.000 Jahre Lava aus vielen Vulkanen und bildeten die Sibirische Landmasse. Die Menschen sind seit rund 10.000 Jahren aktiv dabei das Klima zu verändern, in den letzten 100 Jahren extrem schnell. Da hilft auch alles leugnen nichts und auch wenn die Menschen nicht alleine schuld sind, wir dürfen eigendlich nichts mehr tun, was weiteres CO2 in die Atmosphäre pustet.
Florian, ich kann Dir da nur beistimmen.
Dalek, Ich sehe an Deinem Kommentar, dass Du nicht weisst, warum die Gletscher vor 12500 Jahren zuletzt zurückgegangen sind. Vielleicht willst du es auch gar nicht wissen, denn du stellst die entscheidende Frage nicht, die Frage nach dem Warum.
Aber genau das ist die Farge, die man sich in der Klimaforschung schon lange stellt, nicht erst seit Al Gore. Klimaforschung, und die Frage, warum sich das Klima ändert, sind gaaaaanz alte Kamellen in der Forschung, mehr als 150 Jahre alt. Die erste quantitative Abschätzung, wozu unsere Abgase führen kam 1896. Da guckste, oder?
Die Theorie dazu wurde etwa 1820 bis 1840 entwickelt.
Es kann sein, Dalek, dass du nicht daran glaubst, wie viele andere eben auch nicht. Aber, das ganze hat mit glauben, oder nicht glauben gar nichts zu tun. Das ist Wissenschaft, und die basiert auf Messungen, noch mehr Messungen, unendlich vielen Messungen und deren Interpretation und Einbau in die bekannte Physik und Chemie. Du sollst also nicht glauben (oder nichtglauben) sondern Äusserungen über Klimawissenschaft sind gebunden an WISSEN über Klimawissenschaft. Wenn Du die einschlägige Litteratur liest, also keine Blogs, sondern Lehrbücher, dann weisst Du, warum Treibhausgase Treibhausgase sind, warum ausgerechnet CO2 so wichtig ist, wo denn die Energie herkommt für unser Klima, und wo die aus unserem Klima wieder hingeht etc. Lies also!
Noch ein Nachtrag zum Küstenschutz, und warum da nicht so viel gemacht wird.
IN meinem Litteraturfundus bin ich gestern über einen Artikel gestolpert, der ein bezeichnendes Licht auf die Holländischen oder auch Norddeutschen Verhältnisse liefert.Holland und Norddeutschland sind da relativ ähnlich aus geologischer Sicht.
Kabat et al., Dutch Coasts in transition, Nat. Geosci. 2009
versucht eine ökonomische Abschätzung der Kosten für den Holländischen Küstenschutz.
Verbesserungen des Küstenschutzes werden die Holländer die geringe Summe von 1,6 milliarden Euro/ Jahr bis ins Jahr 2050 kosten, weniger, je früher man damit anfängt. Lässt man es bleiben, kostet es 3700 milliarden Euro.
In Norddeutschland wäre es…noch…billiger, aber nicht viel. also, wer zahlt?
[…] via Astrodicticum Simplex […]