Manche Dinge am Himmel sind richtig hell, obwohl wir nichts davon sehen können. Denn es kommt immer darauf an, welche Art der elektromagentischen Strahlung man betrachtet. Das was wir Menschen als „Licht“ bezeichnen, ist nur ein winzig kleiner Ausschnitt des großen Ganzen. Die Himmelskörper aber strahlen im kompletten Spektrum und darum musste sich die Astronomen im Laufe der Zeit auch jede Menge neue Augen zulegen, um wirklich alles sehen zu können, was es zu sehen gibt.
Während der ersten paar Tausend Jahre ihrer Existenz beschäftigte sich die Astronomie hauptsächlich damit, möglichst genau Karten des Himmels zu erstellen. Alles, was da oben zu sehen war, wurde genau beobachtet und aufgezeichnet. Mehr als die Helligkeit und die Position der Sterne zu vermessen konnte man auch kaum tun, denn Teleskope oder andere fortgeschrittene optische Instrumente gab es keine und tiefergehende Forschung war nicht möglich. Trotzdem hat man aus diesen Kartierungen sehr viel gelernt. Karten und Kataloge bilden die Grundlage jeder weiteren Wissenschaft und auch im Zeitalter von Satelliten und Großteleskopen werden weiter immer neue und bessere Himmelsdurchmusterungen erstellt. Mittlerweile natürlich auch in anderen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums. Wir haben den Radio-Himmel kartiert und nach Mikrowellen-Quellen gesucht. Wir haben Karten im Röntgenlicht und mit Gammastrahlung erstellt. Und natürlich auch mit der Infrarotstrahlung. Wir Menschen können sie nicht sehen, aber als Wärmestrahlung spüren. In der Infrarotastronomie probiert man quasi herauszufinden, wie warm der Himmel ist.
Diese Art des Lichts ist für Astronomen besonders interessant, denn im Gegensatz zum normalen, sichtbaren Licht, dringt Infrarotstrahlung durch viele kosmische Staubwolken und erlaubt es uns, Dinge zu sehen, die wir sonst nicht sehen könnten.
Amerikanische und europäische Astronomen haben kürzlich eine solche Durchmusterung im Infrarotlicht fertig gestellt und interessante Dinge gefunden. Sie haben dafür die riesigen Teleskope des Keck-Observatoriums auf Hawaii benutzt und nach fernen Galaxien gesucht. Viele davon sind – im Infrarotlicht – enorm hell. Bis zu tausend Mal heller als unsere Milchstraße. Was genau diese Galaxien so hell macht, ist noch unklar, aber man weiß auf jeden Fall, dass dort sehr viele Sterne entstehen. Wo es in unserer Galaxis gerade eine Handvoll Sterne pro Jahr sind, entstehen in den fernen, hellen Galaxien zwischen 100 und 500 neue Sterne!
Man nimmt an, dass besonders Kollisionen für ihr Erscheinungsbild verantwortlich sind. Wenn zwei Spiralagalaxien aufeinander treffen, dann durchdringen und vermischen sie sich und wirbeln dabei alles ordentlich durcheinander. Die vielen Gaswolken in den Galaxien werden zu neuen Sternen komprimiert und deswegen beobachtet man dort auch eine erhöhte Sternentstehungsrate. Eine Kollision ist quasi eine Verjüngungskur für Galaxien und erzeugt jede Menge junge Sterne.
Diese 3D-Projektion zeigt knapp 300 Galaxien der Durchmusterung. Am Himmel sind sie alle in der gleichen Region zu sehen, in der Realität trennen sie aber gewaltige Abstände und manche sind Milliarden von Lichtjahren entfernt und dementsprechend alt (obwohl die Sache mit der Entfernung bei diesen großen Abständen nicht immer so einfach zu definieren ist.
Es war nicht einfach an diese Daten zu kommen. Mit normalen Teleskopen im normalen Licht sind sie kaum zu sehen. Der viele Staub in den Galaxien blockiert diese Strahlung zu einem großen Teil. Und auch ein großer Teil der Infrarotstrahlung, die den Staub eigentlich durchdringen kann, wird von der Erdatmosphäre absorbiert. Deswegen hat man das Weltraumteleskop Herschel benutzt, um den Himmel nach diesen hellen Infrarotgalaxien zu durchsuchen. Ungestört durch die Atmosphäre fand Herschel knapp 800 Galaxien. Und als man dann wusste, wo genau am Himmel sie sich befanden, konnte man das große Keck-Teleskop in Hawaii entsprechend ausrichten und so auch endlich Bilder dieser Galaxien, die man sonst einfach übersehen hätte, im normalen Licht bekommen.
Das nächste Bild zeigt ein paar dieser Galaxien. In diesem Fall wurden sie nochmal im Detail mit dem Hubble-Weltraumteleskop beobachtet. Unter jedem Bild sind in blau die Beobachtungen des Keck-Teleskops zu sehen (und der Hintergrund stammt von den Infrarotbeobachtungen mit Herschel). Keck hat keine Bilder aufgenommen, sondern Spektren; hat das Licht der Galaxien also in seine Bestandteile aufgespalten. Mit so einen Spektrum lässt sich dann die Entfernung bestimmen
Die Entfernung zu kennen ist natürlich äußerst wichtig. Denn nur so kann man herausfinden, ob man es mit einem hellen Objekt zu tun hat, das weit entfernt ist – oder einer nur schwach leuchtenden Galaxie die uns aber viel näher ist. Den Astronomen gelang es, für 767 Galaxien Helligkeit im Infrarotlicht, Entfernung und Sternentstehungsrate zu messen. Die Entfernungen sind hier besonders wichtig, denn je weiter man ins All hinaus blickt, desto tiefer blickt man auch in die Vergangenheit. Mit den neuen Daten können die Astronomen nun untersuchen, wie sich die Sternentstehungsrate im Laufe der Geschichte des Universums verändert hat und wie die Galaxien zu dem wurden, was sie heute sind.
Es lohnt sich eben immer, das Universum mit anderen Augen zu sehen. Zum Glück haben die Astronomen jede Menge davon!
Sieht jemand einen flattr-Button unter dem Artikel?
Wieso funktioniert dieses verdammte plugin schon wieder nicht? Ich hasse diese ganze Computerscheiße. Ich will vor 100 Jahren leben und Texte für ne ganz normale Zeitschrift schreiben, wo ich mich nur darum kümmern muss, dass der Text geschrieben wird und nicht nebenbei auch noch eine Ausbildung als Computerprogrammierer brauche, damit alles funktioniert…
Nö…
Nope, kein flattr unter dem Artikel. Nur unter den Büchern.
Ich sehe den Button.
Oha, da ist jemand in die „Früher war alles besser“-Emotion gerutscht. 🙂 Durchatmen. Für eine Zeitung könntest du auch heute schreiben.
Aber ich vermute dir würden heute die direkten Reaktionen fehlen.
@tobex: „Oha, da ist jemand in die “Früher war alles besser”-Emotion gerutscht.“
Ne, früher war definitiv nicht alles besser. Aber als Autor war das Leben damals sicher nicht so stressig.
@Florian:
Ich sehe den Button auch (Firefox 17.0.1, Windows 7).
Du willst vor 100 Jahren leben? Wenn ich doch nur wüsste, warum ich Dir das nicht glaube!. 😉
@Mephisto: Ich meine den Button unter dem Artikel, nicht den bei den Büchern. Den bei den Büchern habe ich manuell eingebaut, genauso wie die restlichen Buttons bei den früheren Artikeln. Jetzt habe ich das flattr-plugin installiert, dass diese Buttons unter jedem neuen Artikel automatisch einfügen sollte. Tut es aber anscheinend nicht…
Jetzt ist er da. Hast du da noch was gemacht, oder arbeitet das Plugin einfach nur extra langsam?
@rnlf: Ne, ich hab nix gemacht…
@Florian:
Ja, ich meinte schon den unter dem Artikel.
Nachdem ich ihn jetzt eben aber nicht sah, war er nach einem reload der Seite wieder da. Ich habe dann noch ein paar weitere Versuche gemacht, konnte bisher aber noch keine Regelmäßigkeit entdecken, aus der sich ableiten ließe, wann der Button sichtbar ist und wann nicht.
@Florian:
Hab‘ gerade nochmal mit einem anderen Artikel verglichen und habe festgestellt, dass das was ich sehe (oder eben manchmal auch nicht) der Button mit dem Flattr-Zähler ist, nicht aber der „flattr this!“-Button. Den gibt’s bei mir nicht.
@Mephisto: Ne, es sollte diesmal ein dynamischer Button sein, also einer mit einem Zähler.
@Florian:
Ok, den dynamischen Button sehe ich sporadisch (zum Beispiel jetzt im Moment), aber nach welchen Kriterien er erscheint bzw. nicht erscheint ist mir noch immer schleierhaft.
@Florian:
Unter dem Internet Explorer (Version 9) ist es bei mir „das selbe in grün“. Also ist das Problem wahrscheinlich auf serverseitig.
Ist doch nicht so tragisch – deine Beiträge sind auch ohne so ein Button äußerst lesenswert und informativ 🙂
@Oldsiggi: „Ist doch nicht so tragisch – deine Beiträge sind auch ohne so ein Button äußerst lesenswert und informativ“
Aber MIT diesem Button besteht die Chance, dass ich mit meinen Beiträgen auch ein klein wenig Geld verdiene und es mir leisten kann, auch weiter lesenswerte und informative Beiträge zu schreiben…
Nope kein flattr-button im Chrome 23.0.1271.95.
Im Quelltext ist auch keiner zu finden, scheint also kein css problem zu sein, sondern wirklich weg. es sei denn der wird von nem JavaScript erstellt. Die hab ich mir jetzt nicht angeguckt, aber im DOM find ich auch keinen, scheint also wirklich nicht da zu sein.
Firefox 17.01, ich frage mich wie man das in sagen wir mal 20 Jahren schreibt? Firefox 85.01, IE 26? Irgendwie wird die Nummerierung langsam sinnlos.
Achso, Falttr ist jetzt da (2ter Versuch, Zähler 0)
Jetzt isser wieder weg, lol.
Und wieder da, also jedes 2te Mal verschwindet er 😉
Es ist nicht exekt jedes zweite Mal. Manchmal bleibt er auch bestehen, manchmal bleibt er mehrere Reloads über weg. Manchmal ist er vorhanden, aber die anderen beiden (Twitter, G+) weg.
Meine Browser-IDs:
User-Agent: Mozilla/5.0 (X11; Linux i686; rv:17.0)
IE8: dasselbe
IE6: kam gar nicht bei 10 Versuchen
Kann mir jemand das Flttr Zeug erklären, vor allem was hat das mit geldverdienen zu tun?
ich habe gerade drausen am himmel einen ganz langen weißen streifen gesehn und wahr wieder weg habe angst vor gammablitzen und habe panische angst vorm weltuntergang weil ja auch auf seiten eine countdown uhr gibt
@philip: Die Welt wird 2012 nicht untergehen. Wirklich nicht. Das ist alles nur eine große Abzocke, um den Leuten mit Angst das Geld aus der Tasche zu ziehen: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/10/2012-wer-verdient-am-weltuntergang.php Es gibt absolut keinen Grund, Angst zu haben. NICHTS von dem was die 2012-Typen behaupten hat mit der Realität zu tun: https://2012faq.de Es ist auch ganz einfach die Angst loszuwerden. Du sollst auch niemanden glauben, sondern dir selbst Gedanken machen. Man muss sich nur ein wenig über Astronomie informieren: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/01/wie-man-keine-angst-mehr-vor-dem-weltuntergang-2012-hat.php
Die Welt wird 2012 nicht untergehen! Es gibt keinen Grund, Angst zu haben. Lies die Texte, mach dir deine eigenen Gedanken, informier dich ein bisschen über Astronomie und fall nicht auf die Panikmache der Abzocker und Wichtigtuer rein!
Nicht mehr nötig, habs schon begriffen.
Kein Flattr-Button. Und mein RSS-Reader kann diesen Blogeintrag auch wiedermal nicht öffnen. (Wenigstens zeigt er ihn an. Manchmal geht das auch nicht.)
@Florian ‚Buddha‘ Freistetter:
„@philip: Die Welt wird 2012 nicht untergehen. Wirklich nicht.“
Und du antwortest dem auch noch, obwohl er dich offensichtlich nur veräppeln will …
Deinen Langmut möchte ich gerne haben 🙂
Mal wieder ein sehr interessanter Artikel übrigens.
Filip, das sind keine gammablitze, das sind chemtrails 😉
flattr, jetzt weiß das auch was das ist.
florian, schaut ja nach einem ziemlichen groscherlgeschäft aus.
hoffe da zahlt sich das rumärgern überhaupt aus.
Sehr interessanter Artikel!
Aufgrund des Diagramms, in dem verlinkten Artikel über Entfernungsmessungen, stelle ich mir nun folgende Frage:
Wenn das Universum ca.13.7 Milliarden. Jahre alt ist, und seit dem mit max. Lichtgeschwindigkeit expandiert, wäre es doch nicht mehr, und nicht viel weniger als 27,4 mrd. Lichtjahre im Durchmesser oder? Gerade habe ich auf einer Homepage eines Gymnasiums, in einer Seite über das Universum gelesen, dass es einen Durchmesser von 14 mrd. LJ. habe.
Ich glaube viele Menschen denken, dass Astronomen bis knapp an den Rand des Universums gucken können, dabei ist das nur eine Physikalische Grenze.
Wie ist das denn nun genau mit unserem Sichefeld(was ja auch 13mrd. LJ.in alle Richtungen groß sein sollte) und der Größe des Universums?
@Syntax: Das mit der Entfernung habe ich hier ausführlich erklärt: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/01/die-rotverschiebung-und-die-vielen-entfernungen-der-kosmologie.php Das Universum hat sich in den 13,7 Milliarden Jahren ja auch ausgedehnt, ist also größer als 27,4 Milliarden LJ.
@SYNTaX
Wenn Du als Entfernungsmaß die Länge eines imaginären Maßbands nimmst, das von hier bis zum fernsten sichtbaren Punkt des Universums reicht, und zwar zu dessen augenblicklichem Ort (auch als proper distance bezeichnet), dann hat das sichtbare Weltall heute sogar einen Halbmesser von rund 42 Milliarden Lichtjahren. Die 13,75 Milliarden Lichtjahre sind lediglich die Strecke, die ein Lichtstrahl von dort zu uns zurückgelegt hat, während die Distanz sowohl vor als auch hinter ihm permanent gewachsen ist. Deswegen brauchte er nicht die gesamte Distanz zurückzulegen (sogenannte Lichtlaufzeitentfernung).
Es stimmt nicht, dass sich das Weltall mit höchstens Lichtgeschwindigkeit ausdehnen kann. Die fernen Galaxien bewegen sich nicht relativ zu uns, sondern der Raum zwischen ihnen und uns quillt gewissermaßen auf. Jeder Meter um ein winziges Stückchen pro Zeiteinheit. Erst in der Aneinanderreihung der Teilstrecken ergibt sich ein Effekt, der so aussieht, als ob die Galaxie sich sehr schnell von uns entfernt, und zwar aufgrund der ständig wachsenden Distanz immer schneller, auch jenseits der Lichtgeschwindigkeit.
Diese Grenzgeschwindigkeit gilt nur für Bewegung im Raum, nicht für den Raum selbst. Wenn Du einem Kubikmeter Vakuum „erlaubst“, in ein paar Millionen Jahren um ein paar Zentimeter Seitenlänge zu wachsen, dann kannst Du einer Kubiklichtjahrmilliarde nicht „verbieten“, in der selben Zeit um ein paar zehn Millionen Lichtjahre zu wachsen.
Das ist richtig, man sieht ja eim Blick in die Ferne auch in die Vergangenheit und kann nicht weiter zurück schauen als bis zum Urknall (um genau zu sein, nur bis zum Feuerball, als dieser 270000 Jahre nach dem Urknall durchsichtig wurde; Stichwort „kosmische Hintergrundstrahlung“). Es spricht aber einiges dafür, dass das Weltall tatsächlich unglaublich viel größer ist (so Zahlen von 10^27-mal schwirren da herum), d.h. wir überblicken nur einen winzigen Teil davon. Das liegt darin begründet, dass das Weltall geometrisch sehr flach erscheint, und dass eine sehr geringe Krümmung sich über kosmische Zeiträume sehr schnell verstärken würde. Deswegen muss es so ungeheuer groß sein, dass wir nur einen kleinen Teil davon überblicken, in dem die Krümmung nicht auffällt.