Ein prominenter Komiker und ein prominenter Mathematiker machen eine Show im Privatfernsehen, in der sie gemeinsam mit einem Promi-Gast mathematische Probleme lösen. Richtige Mathematik, mit Formeln und Diagrammen und so. Kann sich jemand vorstellen, dass so etwas im deutschen Fernsehen läuft? Vermutlich nicht (Und nicht nur, weil es hier wenig Komiker gibt, die Ahnung von Mathe haben – und keine prominenten Mathematiker). Das deutsche Privatfernsehen kriegt ja nicht mal eine brauchbare Wissenschaftssendung auf die Reihe; wenn man den Leuten dort eine Mathe-Show vorschlagen würde, würden die wahrscheinlich vor Schreck in Ohnmacht fallen. Und die öffentlich-rechtlichen Sender haben zwar in ihrem Programm die eine oder andere gute Sendung über Wissenschaft versteckt – aber wenn es um echte Mathematik geht, sieht die Sache genauso trostlos aus. Ganz anders in Großbritannien. Hier hat nicht nur die BBC hervorragende Programme über Wissenschaft die von echten Wissenschaftlern präsentiert werden („Story of Maths“, Wonders of the Solar System“, „Faszination Chemie“, usw). Auch die anderen Sender scheinen Wissenschaftsshows nicht abgeneigt zu sein. Der Sender „Dave“ zeigt die Show „Dara Ó Briain: School of Hard Sums“.
Der irische Komiker Dara Ó Briain, der auch Mathematik studiert hat, präsentiert diese Sendung gemeinsam mit dem Mathematiker Marcus du Sautoy, bekannt durch seine vielen hervorragenden allgemeinverständlichen Bücher über Mathematik (z.B. Die Musik der Primzahlen) und vielen Auftritte im Fernsehen. Du Sautoy stellt ein interessantes mathematisches Problem und Ó Briain duelliert sich mit einem eingeladenen Promi-Gast beim Versuch, die Lösung zu finden. Das ganze ergibt eine durchaus spannende und unterhaltsame Show:
Ich finde ja vor allem die Lösungsmethode, die Ó Briain für das erste Problem gefunden hat, äußerst elegant.
Könnte es so eine Show in Deutschland geben? Vermutlich nicht. Wer sollte sie moderieren? Gibt es Mathematiker, die dazu in der Lage sind? Vermutlich – aber über das Problem mit den Wissenschaftlern und der Wissenschaftskommunikation habe ich ja erst kürzlich geschrieben. Gibt es „Comedians“, die so etwas überzeugend präsentieren könnten? Gibt es einen Sender, der nicht in Schockstarre verfällt, wenn man die Wörter „Mathematik“ und „Unterhaltung“ im gleichen Satz verwendet?
Dabei hätten solche Shows durchaus Potential. In Großbritannien kann man auch „Stargazing Live“ sehen. Hier ist es wieder Dara Ó Briain der gemeinsam mit dem Physiker Brian Cox eine Show, live aus einer Sternwarte. Man spricht über Astronomie, erklärt Dinge, zeigt was am Himmel zu sehen ist und am Ende gibt es noch eine Diskussionsrunde mit anderen Wissenschaftlern und Promis, in denen Zuschauer alles über Astronomie fragen können, was sie schon immer fragen wollten. Eine tolle Sache – aber in Deutschland so wohl undenkbar. Wir haben Galileo. Seufz…
(via Cosmic Variance)
Wer das moderieren könnte? Spontan fiele mir nur einer ein, der sich so was trauen könnte.und ich meine das durchaus ernsthaft: Stefan Raab.Zusammen mit Bernhard Hoecker vielleicht? Das ganze um 2300 Uhr mit phone-in und natürlich drei Autos zu gewinnen! Unser Fernsehen hält seine Zuschauer aber leider für ein bischen doof.
@carokann: Ok, Hoecker wäre wirklich einer der wenigen Komiker, die bei so etwas mitmachen könnten. Raab aber nicht wirklich. Der ist zwar nicht so doof, wie es oft scheint – aber so ein Format könnte er nicht vernünftig präsentieren, denke ich. WENN das deutsche Fernsehen so etwas machen würde, dann wären es wahrscheinlich eh wieder Lesch und Yogeshwar. Das Wissenschaftssystem bei uns erlaubt es halt leider nicht, dass viele Talente nachkommen. Und das Fernsehsystem tut nichts, um eine entsprechende Nachfrage zu schaffen…
„…Wir haben Galileo“
Da fällt mir spontan wieder ein alter Galileobeitrag ein, bei dem erklärt wurde wie der Billiardtisch mit Münzeinwurf gebaut wird/funktioniert. Hier wird an einer Stelle eine Metallstange gezeigt, dazu gibts die absolut notwendige Erklärung: „Das ist eine Stange“
Da hat die Sendung mit der Maus halt doch mehr Nivau…
Man sollte zur Sicherheit mal Vince Ebert fragen. Ist zwar ein Comedian und Physiker, aber ein bisschen Ahnung von Mathe sollte er haben.
Habe angefangen mir die Fernsehserie „Der Stoff aus dem der Kosmos ist“ anzuschauen. Als Buch blieb da viel mehr hängen. Das Wissen geht in den Visual Effects ziemlich unter. Aber vielleicht wird das bei den nächsten Folgen besser.
Albrecht Beutelspacher wäre zumindest ein Mathematiker, der schon mit seiner 15-Minuten-Sendung auf BR alpha zu sehen war. Allerdings kam er mir da immer etwas zu hölzern vor, als dass er für eine Unterhaltungssendung die beste Wahl wäre – naja, mit etwas Übung vielleicht. 🙂
Raab finde ich auch nicht so passend. Hoecker, ja, nur wäre dann zu befürchten, dass sie auch Wigald Boning als Pausenclown-Experimentator mit hinzunähmen, der sich dann zu oft und zu aufdringlich einbrächte…
Sorry, aber der Beutelspacher geht im Fernsehen gar nicht.
Aber das ist eigentlich genau das Problem im deutschen Fernsehen. Kaum gibt es mal ein schönes Konzept, kommen an jeder Ecke die Bedenkenträger aus den Ecken und Mäkeln rum (Beutelspacher geht nicht, bloß nicht Hoecker – da käme ja Boning im Schlepptau, …).
Es wird dann wieder geguckt, was möglichst allen gefällt und heraus kommt: Tataaa, Hirschhausen mit seinen 70er-Jahre-Humor.
Gerade die Idee, dass man einen Nicht-Naturwissenschaftlich-Vorbelasteten nimmt, hat doch Charme – mit dem kann sich der normale Zuschauer identifizieren.
@John: „Gerade die Idee, dass man einen Nicht-Naturwissenschaftlich-Vorbelasteten nimmt, hat doch Charme – mit dem kann sich der normale Zuschauer identifizieren.“
Schon klar. Ist ja in Ó Briains Sendung auch so. Da ist ja auch immer ein Gast, der kein Wissenschaftler ist. Aber wenn man eine Wissenschaftssendung dieser Art glaubhaft präsentieren will, braucht man zumindest ein bisschen Ahnung…
Ich hab nur Zeit für die ersten 10 Minuten gehabt. Wenn ich mehr Zeit habe, muss ich mir unbedingt den Rest ansehen.
Meiner Meinung nach gibt es so viele interessante Probleme in der Mathematik die man sehr einfach erklären kann aber man trotzdem sehr kreative Ideen braucht um die Probleme zu lösen. Wenn man das richtig anpackt, kann man das sicher so einer breiten Masse verkaufen, wie in dem Video.
Meine kleine Liste von Problemen in der Mathematik die jeder versteht und spannend und oder extrem schwer zum lösen sind:
4 Farbensatz (jede Landkarte kann man mit 4 Farben anmalen)
Goldbachproblem (jedes gerade n ist die Summe zweier Primzahlen, ungelöst)
Gibt es ein magisches Quadrat in dem jeder Eintrag wieder eine Quadratzahl ist (noch ungelöst).
Hat‘ alles schon gegeben. Kennt Ihr noch „Kopf um Kopf“ mit Alexander von Cube und Thomas von Randow? Da spielte eine Schülermannschaft gegen eine Lehrermannschaft und es mussten knifflige Fragen aus Mathematik und Naturwissenschaft gelöst werden. Lief sonntags morgens. Damals kamen die Öffentlich-Rechtlichen ihrem Bildungsauftrag noch nach…
@Flo: Natürlich soll da kein Müll erzählt werden. Aber es könnten die unansehnlichen Naturwissenschaftler halt hinter der Kamera sitzen und man nimmt nen normalen Moderator.
Ob der Moderator nun die Texte, die er vom Teleprompter abliest, versteht oder nicht, das kann man als Zuseher eh nicht mitbekommen.
@John: “ Aber es könnten die unansehnlichen Naturwissenschaftler halt hinter der Kamera sitzen und man nimmt nen normalen Moderator.“
????? Was soll denn der Unsinn jetzt? Meinst du echt, jeder, der Ahnung von Naturwissenschaft hat, ist hässlich und unfähig, vor einer Kamera zu reden? Was sollen diese Vorurteile?
„Ob der Moderator nun die Texte, die er vom Teleprompter abliest, versteht oder nicht, das kann man als Zuseher eh nicht mitbekommen.“
Nur geht es hier halt nicht um ne Nachrichtensendung. Hast du dir das Video angesehen? In so einer Show muss man WISSEN, um was es geht.
@Florian
Och, kennst Du doch: Wissenschaftler tragen Brille, weiße Kittel, haben unmögliche Frisuren und versuchen, selbstgebaute Sonnen mit Schmetterlingsnetzen zu fangen, an denen sie sich dann verbrennen, züchten Goldhamster mit Regenschirmen oder sie werden unter selbst gemachten Wolken nass. Kommt jeden Abend im Fernsehen. ZDF Heute Journal, direkt vor’m Wetter, gesponsort von Ergo….
Genau. Du sagst selbst, dass Du keinen geeigneten Kandidaten siehst. Für’s Fernsehen (!) geeigneten Kandidaten. Daher „unansehnlich“. Natürlich bezieht sich diese Pointierung auf das Cliche.
Und von diesem Cliche im Fernsehen ist Yogeshwar (tja, Inder können halt gut mit PCs…) und Armin von der Maus nun die wenigen Ausnahmen.
Ansonsten guck Dir an, wie Wissenschaft im Fernsehen präsentiert wird – da sind wir uns einig. In Deutschland ist das grausig. Eben weil alle die Cliches im Kopf haben. Oder gerade im Gegenteil besonders „hipp“ sein wollen und dies dann meist aufgesetzt sind.
Daher mein Vorschlag: Nehmt einfach einen Unverdächtigen.
@John: „Daher mein Vorschlag: Nehmt einfach einen Unverdächtigen.“
Genau. Damit alles so bleibt wie es ist. Es gibt da draussen genug Wissenschaftler, die mehr als geeignet wären, im Fernsehen Wissenschaft zu präsentieren. Das Problem ist aber dass 1) das wissenschaftliche System es diesen Leute enorm schwer macht, aktiv Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Siehe hier. Und 2) ist das Fernsehen überhaupt nicht daran interessiert, Wissenschaft & Wissenschaftler im Programm zu haben. Die wollen lieber das, von dem sie wissen (glauben), dass es funktioniert. Und dann kommt dabei eben die x-te Show mit Stefan Raab und die x-te Castingshow raus. Will man wirklich was ändern, dann muss man was ÄNDERN. ALso gerade eben nicht wieder Raab…
Ingesamt hätte ich alles vielleicht einfacher auf den Punkt bringen können:
Vielen Dank für Deinen Artikel und Raab als Moderator – das würde ich mir angucken.
Also, rein vorsichtig betrachtet haben wir schon ein paar ganz gute Versuche in die RIchtung. Als Harald Lesch mit Alpha Centauri anfing, ein bißchen Erfolg zu haben, hat er eine Reihe anderer und durchaus manchmal anspruchsvoller Sendungen gemacht. Die, die man kennt, aber immer alleine. Ich erinnere mich aber auch an eine Sendung, Lesch&Co hieß die, da hat er mit einem Philosophen (Vossenkuhl) bei einer halben Bier an einer Theke ziemlich tiefschürfende Gespräche geführt. Eine andere hat er mit einem Theologen gemacht, da weiß ich es aber nicht mehr so genau.
Die Sendung „Leschs Kosmos“ mag ich eigentlich recht gern, ist ein bißchen sehr auf Unterhaltung getrimmt, aber er bleibt seinem Stil treu der durchaus das Ziel hat, dem Zuschauer einen kleinen Sachverhalt wirklich zu erklären. Ich könnte mir Lesch in Kombination mit einem halbwegs intelligenten Partner (muß ja kein Komiker sein, kann ja auch ein Moderator sein) durchaus auch in so einer Sendung vorstellen.
Ich bin ein großer Fan von Lesch – aber mich würde wirklich mal interessieren, wer sich das ohne naturwissenschaftlichen Background ansieht?
(Die Gespräche beim Italiener zB sind einfach Weltklasse. Damit holt man aber wohl wirklich keine Maus hinter dem Ofen hervor. Auch Alpha Centauri, Leschs Kosmos – ich gucke mir das gerne an. Nicht wegen der Inhalte an sich sondern eigentlich nur wegen seiner Nebenbemerkungen. Der Mann hat einfach Humor nach meinem Geschmack.)
Wie schon von anderen gesagt: Herr Beutelspacher wäre prinzipiell geeignet (er hat interessante Themen in seinen Sendungen und erklärt eigentlich auch gut) – nur am Image müsste man etwas feilen…
„etwas“ hölzern, cimddwc? Der Mann sieht immer so aus, als ob er einen Besenstiel verschluckt hätte! Ein wenig Beratung und Training, wie man so etwas vernünftig und locker rüberbringt (er kann ja Nachhilfe bei Kollege Lesch nehmen), dann wäre er eigentlich der ideale Mann.
@ John: Ich zum Beispiel; Ich bin Geisteswissenschaftler. Oder auch meine Frau, die ist Ingenieurin…. das geht zwar in die Richtung, aber trotzdem. 😉
Wir Österreicher könnten euch den Rudolf Taschner ausleihen. Mit Kindern funktionierts bei ihm ja angeblich recht gut und ganz uuntelegen iste er auch nicht.
Genau, das böse System ist schuld und die bösen Medien … Sorry, ich kann’s nicht mehr hören. Wenn ein Wissenschaftler Talent hat und Lust auf solch eine Sache, soll er sich eine Videokamera und ein Stativ kaufen und im Internet einfach loslegen. Da gibt es ja zum Glück keine großen Hürden mehr.
Und wenn er gut ist, findet er auch sein Publikum (und irgendwann werden möglicherweise sogar „die Medien“ auf ihn aufmerksam). Aber vom immer nur jammern und lamentieren, dass sich doch etwas ändern müsse, ändert sich garantiert nichts.
@Scheusal: „Wir Österreicher könnten euch den Rudolf Taschner ausleihen.“
Seit er alle, die gegen die Beschneidung auftreten, als Antisemiten bezeichnet hat, ist er mir ein wenig unsympathisch geworden: https://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/1271362/Jetzt-endlich-haben-wir-sie
@Alex: „Wenn ein Wissenschaftler Talent hat und Lust auf solch eine Sache, soll er sich eine Videokamera und ein Stativ kaufen und im Internet einfach loslegen. Da gibt es ja zum Glück keine großen Hürden mehr. „
Kann er machen, ja. Das Problem: Dann ist er bald kein Wissenschaftler mehr. Weil das System (sorry wenn dich das Wort stört) Wissenschaftler, die nicht 100% ihrer Zeit für Forschung verwenden, bestraft. SIehe hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/10/30/wissenschaftskommunikation-muss-sich-lohnen/
Das alkoholgeschwängerte Gelaber von Lesch beim Italiener ist ja wohl der Tiefpunkt!
Da muss man schon selbst eine Flasche Roten intus haben, und dem etwas abgewinnen zu können. Ein christlicher Physiker und ein physischer Christ – Gott bewahre!
Von Hoecker gab es auf ZDF ein paar Folgen „Nicht nachmachen“ hieß es, glaube ich, aber da ging es nur darum Explosionen herbeizuführen, Brände, Überschwemmungen, Schmutzwolken usw. – weit von Wissenschaft entfernt. Vince Ebert und Hirschhausen finde ich nur begrenzt genießbar.
Es gibt da noch einen Österreicher, der Name fällt mir aber nicht ein, gehört auch zum weiteren GUWP-Kreis, meine ich, stark übergewichtig, der Alltagsmythen überprüft und sehr unterhaltsam darstellt.
Auf WDR läuft ab und an etwas grottenschlechtes, wobei mir der Moderator sympathisch ist, aber es spielt nur in einem Hörsaal – die Witze sind lahm und ich glaube es folgt einer Quote: 1 Witz mit Wissenschaft, 1 Witz dagegen. Vielleicht ein Indiz, dass man in die Richtung gerne etwas täte.
Für die Frage, ob sowas im dt. TV möglich wäre möchte ich zurückfragen: Wieso nicht? Weil es in Deutschland ein Wissenschaftsfeindliches Klima gibt? Weil die Wissenschaftler TV-feindlich gesinnt sind? Die Fernsehstrukturen innovationsfeindlich?
Ich sehe kein grundsätzliches Hemmnis. Und gerade weil das dt. Fernsehen gerne anderes kopiert wird sowas wohl bald bei uns kommen. 🙂
@Stefan W. „Es gibt da noch einen Österreicher, der Name fällt mir aber nicht ein, gehört auch zum weiteren GUWP-Kreis, meine ich, stark übergewichtig, der Alltagsmythen überprüft und sehr unterhaltsam darstellt. „
Du meinst Werner Gruber von den Science Busters. Ja, die sind gut. Über die hab ich hier auch schon öfter geschrieben. Das letzte Mal hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/10/19/gedankenlesen-durch-schneckenstreicheln-die-wunderbare-physik-der-tiere/
„Ich sehe kein grundsätzliches Hemmnis. Und gerade weil das dt. Fernsehen gerne anderes kopiert wird sowas wohl bald bei uns kommen“
Da bin ich skeptisch. Wenn man wollte, hätte man schon seit Jahrzehnten das tolle Wissenschaftsprogramm der BBC kopieren können…
Es gab ja auch mal die Show Clever die hat ja so ein Format gehabt natürlich auf etwas kleineren Niveau aber sie hat schon vieles erklärt und lustig war es dann obendrein auch noch.
@Stefan W.
Die Sendung im WDR, die Du meinst, ist wohl „Der dritte Bildungsweg“, moderiert vom Kabarettisten Jürgen Becker, und in der Regel ist Vince Ebert mit dabei.
(Und die Sendung ist nicht so besonders, da stimme ich zu.)
@FF:
A geh. Du bist doch bloß traurig, daß es keine deutschsprachige und mindestens genauso coole Serie wie Doctor Who gibt.
Obwohl… eigentlich ist das traurig.
Gabs nicht mal Telekolleg Mathe/Physik auf einem öfre Sender?
@Mister X: „Gabs nicht mal Telekolleg Mathe/Physik auf einem öfre Sender?“
Dieses „Schulfernsehen“ läuft immer noch, Nachts bei BRalpha und ähnlichen Sendern. Aber das ist definitiv NICHT das, was mir vorschwebt. Noch langweiliger als dieses Schulfernsehen kann man Wissenschafts-TV ja kaum machen…
ah die sendung gabs auch mal:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mathematik_zum_Anfassen
hab mal ne folge über die fibonacci folge gesehen, war ganz köstlich.
gibts auch auf youtube die einzelnen folgen
lief auch noch anfang 2012, also doch nicht nur galileo 😉
Im Bayrischen Rundfunk. Und früher waren die Samstag vormittags. Die waren aber mehr wie eine Mathe-Schulstunde aufgezogen.
Weiß ich noch gut. Samstag vormittags hab ich (eigentlich gerne) die Mathe Sendungen gesehen und konnte dann in der Schule im Unterricht ein wenig ‚glänzen‘. Mein Mathe Lehrer dachte wahrscheinlich, mich würde das alles wahnsinnig interessieren.
Das geht noch weiter. Da drüben gibts auch Sendungen wie „Volcano Live“, einer mehrteiligen Live-Sendung über Geologie, produziert auf Hawaii.
Oder es gibt Live-Sendungen über die Aufzucht von Schafen:
https://www.youtube.com/watch?v=iBF7Dqh91a8
Oder eine Art „England sucht den Superstar“ mit Handwerkern.
https://www.youtube.com/watch?v=Tiuq5HhxI8U
Da drüben hat man auch mal den Mut, eine „blöde Idee“ durchzuziehen und sich dabei sogar richtig anzustrengen, und dann sogar am Ende einzugestehen, dass es Mist war.
https://www.youtube.com/watch?v=1GSM5pqAZlQ
@FF
Ich hab den Taschnerkommentar jetzt gelesen, glaube aber nicht, dass hier der richtige Thread dafür ist und werde mich gegebenenfalls hier
https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/07/13/beschneidung-was-durfen-religionen/#comment-174870
dazu äussern.
Aber ändert das an seinen Fähigkeiten als Mathematikkommunikator was?
Als Kind habe ich dareinst mit großer Begeisterung die Sendung „Kopfball“ (ja, mit dem jungen Ranga) geschaut, welche auch unter Anderem mein Interesse für die Naturwissenschaften weckte.
Meinem Lütten empfehle ich heute „Wissen macht Ah!“, um seinen Horizont außerschulisch anzuregen und zu erweitern, zu inspirieren, Fragen zu stellen.
Jedoch vermute ich, dass die meisten Eltern mit der Beantwortung dieser (meist einfachen) Fragen völlig überfordert sind.
Und wenn schon das Handwerkszeugwissen fehlt, wie soll man dann „höheres Rechnen“ oder gar Mathematik einer breiteren Öffentlichkeit vermitteln oder verständlich machen?
Ich habe zwar nicht studiert, bin aber schon in der einen oder anderen Vorlesung drin gesessen. Zwar gab es da diverse Professoren und Doktoren, die das Klischee des verrückten und sozial untauglichen Wissenschaftlers erfüllen, aber es gab deutlich mehr umgängliche und verständlich erklärenre Wissenschaftler. Und es gab sogar so manchen, bei dem ich mich gewundert habe, dass er überhaupt Vorlesungen hält, anstatt eine entsprechende Show fürs Fernsehen zu moderieren.
So ist mir vor allem ein Physikprofessor im Gedächtnis geblieben, der seine Vorlesung so humorvoll und anschaudlich gestaltet hat, dass ich als nicht-Student und Laie hellauf begeistert war und so ziemlich allem folgen konnte, was erklärt wurde. Es gibt genügend bisher unbekannte Wissenschaftler, die solche Sendungen problemlos moderieren könnten. Man gibt ihnen aber keine Chance. Hauptsächlich wohl deshalb, weil die Quotenaussichten sehr bescheiden sind.
Man muss sich doch nur mal die Zusammenfassungen bei Oliver Kalkofe anschauen, die zeigen, was im Fernsehen läuft und offensichtlich Quote fährt. Man bekommt entweder das laute Heulen oder es kommt einem wahlweise das Mittagessen wieder hoch. Es ist schade, was aus dem Fernsehen geworden ist. Die guten Sendungen muss man mit der Lupe suchen und Sendungen, wie hier genannt, werden wohl niemals in Deutschland produziert werden.
So wird das Volk halt weiterhin systematisch verdummt und für dumm verkauft.
Ich hatte dieses Jahr das Vergnügen als Begleitung bei der Preisverleihung für Lehrer im Rahmen von „Jugend forscht“ dabei zu sein. Im Rahmenprogramm war eine Veranstaltung beim WDR mit Christoph („Maus-Sendung“) und Ranga Yogeshwar und abends gabs Metin Tolan mit seinem Vortrag über den Untergang der Titanic. Da habe sogar ich als absolute Null in Naturwissenschaften und Mathe was verstanden!
Also mit etwas Mut der Fernsehsender wäre bestimmt was machbar…
Bei diesem Thema fallen mir die Videos eines rumänischen Informatik-Fachbereichs ein, in denen durch Volkstänze (!) verschiedene Sortierverfahren präsentiert werden. Sehr lustig und einprägsam:
Quicksort
Ich glaube, wenn mir damals Sortieralgorithmen vorgetanzt worden wären, hätte ich sie viel schneller intus gehabt und wäre noch dazu ein besserer Tänzer…
Man muss eben die richtige Idee haben, dann können auch mathematische Sachverhalte publikumstauglich und unterhaltsam unter die Leute gebracht werden. Und hier braucht’s noch nicht mal einen Moderator.
Ach Käse – Vorschau, wo bist Du nur hin?
http://www.youtube.com/watch?v=kDgvnbUIqT4
@Florian
Mir ist Rudolf Taschner auch ziemlich unsympathisch, und ich finde, dass er in seiner Kolumne in der Presse und sonstwo oft einen ziemlichen Unsinn verzapft. Ich habe ihn aber einmal bei irgendeiner Veranstaltung live erlebt, und da war er wirklich brilliant. Den „Kommunikator des Jahres“ (https://www.tuwien.ac.at/aktuelles/news_detail/article/4463/) hat er wirklich verdient.
@Flosch: Ja, die Rumänen sind cool! Über die hab ich anderswo schon gebloggt: https://www.forschungs-blog.de/sortierverfahren-und-volkstanz/
/anderswo/
..oder auch er da nebenan vor einem guten Jahr…
Hallo Florian,
jetzt muss ich doch das deutsche Fernsehen verteidigen, ich sage nur Planetwissen oder Quarks&co sowie Lesch´s Kosmos.
Also bitte, nicht alles über einen haufen werfen, Danke.
@Ex-Esoteriker: „jetzt muss ich doch das deutsche Fernsehen verteidigen, ich sage nur Planetwissen oder Quarks&co sowie Lesch´s Kosmos.“
Nichts davon ist eine Sendung über Mathematik…
Und nicht nur, weil es hier wenig Komiker gibt, die Ahnung von Mathe haben
Das stimmt doch überhaupt nicht.
Wiegald Boning, Bernhard Hoecker vielleicht mit Ranga Yogeshwar wäre doch ne gute Kombo!
Dr. Eckart von Hirschhausen macht es doch schon vor was die Medizin betrifft!
Aber man darf auch nicht alles „verteufeln“. Es gibt viele gute Wissenschaftssendungen.. z.B. auf ZDF-Info
In diesem Sinne….
@Stefan H. „Wiegald Boning, Bernhard Hoecker vielleicht mit Ranga Yogeshwar wäre doch ne gute Kombo!
Dr. Eckart von Hirschhausen macht es doch schon vor was die Medizin betrifft!“
Ich weiß nicht ob mich die überzeugen würden… und ob die echte Wissenschaft rüber bringen können; glaubhaft. Yogeshwar schon. Aber Hirschhausen… ich weiß nicht.
„. Es gibt viele gute Wissenschaftssendungen.. z.B. auf ZDF-Info“
Welche sind denn das? Oder meinst du die diversen Dokumentationen die dort laufen?
Hallo Florian,
gut, reine Mathesendungen sind mir wirklich nicht bekannt.
Quarks und Co habe ich mal mit rein genommen, weil es mal um das Thema „Die Wissenschaft vom Zufall“ ging, seit dem sind das Thema Statistik und Wahrscheinlichkeiten aus der Mathematik keine „trockene“ Theorie mehr für mich, im Gegenteil, richtig angewendet ist es sogar sehr praktische Mathematik. Oder wenn man es so wil, Mathematik zum anfassen.
<<<>>>
Da fällt mir sofort Dieter Nuhr ein!
„Könnte es so eine Show in Deutschland geben? Vermutlich nicht. Wer sollte sie moderieren? “
für österreich fallen mir auf anhieb 3 leute ein, die sowohl den nötigen humor mitbringen, medienkompetenz aufweisen, als auch was vom fach verstehen:
Günther Paal als kabarettist, Heinz Oberhummer bzw. Rudolf Taschner (theoretischer physiker/mathematiker) als fachmänner…
So lange man mit dem Spruch „In Mathe war ich immer schlecht“ um Sympathie buhlen kann, wird das nie was.
Haben wir jetzt alle Namen durch…?
.
Dann werfe ich jetzt einen ganz anderen Namen in den Ring: Björn-Hergen Schimpf hatte 1996 im Zdf die Sendung „IQ-Denksport“. War gar nicht mal so schlecht gewesen; aber selbst um 22:15 waren wohl die Quoten zu schlecht.
@Florian W.: Ja, die kannte ich. Die Sendung war wirklich gut. Gibts den Mann noch?
In dem Moment wo ein Komiker ins Spiel kommt bin ich raus. Dieser Pseudohumor geht mir sowas gegen den Strich… wenn das das einzige Format ist mit dem man noch Zuseher locken kann, dann gute Nacht.
Man sollte einfach Alpha Centauri weiter führen. Stoff ist genug da…
@Florian Freistetter
Ich muss zugeben… es sind die Dokumentationen auf ZDF-Info, die ich meinte. Für mich als Laien wirkt es mehr wissenschaftlich im Vergleich zu den „Dokumentationen“ auf NTV oder N24. 🙂
Namensnennungen sind ja ganz nett, ich habe auch noch ein paar. Prof. Heinz Haber, ich fand den wirklich legendär – aber es war eine ganz andere Zeit. Hoimar von Ditfurth und Volker Arzt, da scheue ich mich ebenfalls nicht, den Begriff „legendär“ zu nehmen. Für mich brachten die auch rüber, wie interessiert sie selbst an den Dingen sind – was ich z.B. bei Joachim Bublath irgendwie nicht so gespürt habe, aber das ist halt eine subjektive Empfindung.
Heinz Haber hat im Übrigen auch Mathematik unterhaltsam zu vermitteln versucht, es gab das „mathematische Kabinett“. Aber würde so ein „Typ“ heutzutage „ankommen“ und wenn ja, bei wem? Mich als Kind hat er begeistert und motiviert. Könnte ein ähnlicher Typ das heute? In der Zeit, wo Computer und Spielekonsolen und 100 Fernsehprogramme und Internet-Foren mit globaler Lesbarkeit die Normalität sind?
Eher nicht. Heute kommt ein Brian Cox an, der aussieht wie der jugendliche Discokumpel von nebenan, dennoch gestandener Elementarteilchenphysiker ist, und nebenbei mit seiner ehemaligen Band auch schon einen Nummer 1 Hit hatte. Begeisterung ausdrücken kann der gut, da hat er zu Brian Greene die Nase vorn, aber irgendwie wünsche ich mir doch Prof. Haber zurück. Der hatte übrigens auch einen wirklich bunten Lebenslauf (kein Kriterium ).
Nein, die Vorlieben sind extrem subjektiv (deshalb habe ich Prof. Haber gebracht). Es kann keinen geben, der alle bedient. Der eine findet Humor dabei toll auflockernd, für den anderen ist genau das ein gequältes No Go. Prof. Lesch mag der eine, der andere findet, zu wenig drumrum (wenn er nur redet und gestikuliert). Ist aber auch eine Frage des Aufwandes – ihn einfach vor die Kamera zu stellen ist eben nicht so teuer, wie monatelang eine einzelne Sendung vorzubereiten.
Ich sehe das Problem auch eher woanders. Nicht beim Moderator, der Wissen so vermitteln soll, dass es spannend, faszinierend, lehrreich, und vielleicht sogar motivierend ist, sich mit den Dingen zu beschäftigen. Sondern in der Zielgruppe. Die es beim Riesenfreizeit- und Medienangebot bei gleichzeitig viel viel komplexer gewordener Technologie und Wissenschaft nur noch selten schafft, sich Dinge herauszupicken und sich tiefer damit zu beschäftigen. Das wissen auch die Geldgeber. Im Endeffekt wird leider fast alles nach Gewinnmaximierung beurteilt. Als es kein Internet und nahezu ein Fernsehmonopol gab, musste man das nicht (nur).
Ein simples und vermutlich auch total subjektives Beispiel: Früher gab es viele gute gemachte Experimentierkästen. Zur Elektronik, zur Physik, Chemie, Optik, Technik, sonstwas. Gehörten in jedes halbwegs gut sortierte Spielzeuggeschäft. Ebenso wie Eisenbahnen und Modellbau. Dieser Tage suchte ich ein Geschenk für meine Tochter und habe mir das mal angeguckt. Es gibt solche Kästen nahezu nicht mehr, und schon gar nicht in der Qualität und dem Umfang von früher. Im Bekanntenkreis interessiert sich kaum ein Kind/Jugendlicher mehr dafür. Zu wenig Zeit, zu wenig spektakulär. Für mich war es z.B. noch ein Ereignis, mit einem Draht und ganz wenigen Bauteilen leise Radio hören zu können – meine Tochter schaut mich nur mitleidig an, wenn ich das noch einmal aufbaue. Und schaltet dann den winzigen MP3 Player mit grafischem Display ein, der als Zugabe auch noch ein Hifi UKW Radio mit automatischem Sendersuchlauf einfach so dabei hat (und weniger als als Experimentierkasten gekostet hat, aber das weiß sie zum Glück nicht).
Bzgl. Björn-Hergen Schimpf: Kann man „Gibts den Mann noch?“ in Bezug auf brauchbares Fernsehen noch bejahen nach einem Abstieg über Dschungelcamp zu Sonnenklar-TV (s. Wikipedia)…?
Etwas lebendige Mathematik fürs Volk?: nun hier eignet sich eher eine weibliche Kapazität, etwa analog wie z.B. hier vorgetragen… meint Ihr nicht?… 😉
@Florian: Danke richtig, Werner Gruber war’s.
@Kyllyeti: Auch danke, auch richtig, „3. Bildungsweg“
Die Telekollegsendungen sind sicher nicht der Brüller, aber im Gegensatz zu den öden Leschsendung gibt es da immerhin Experiment und Animation, Graphen, während die puritanisch-asketische Leschsendung – ich wette der hat nichtmals echten Kaffee in der Tasse.
Seit sie auch noch im ZDF das Nachtstudio mit Herrn Panzer ersatzlos gestrichen haben bleibe ich auch nicht mehr am Sender kleben, und nehme Lesch noch mit.
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