Letzte Woche habe ich von einer originellen Mathematik-Show im britischen Fernsehen berichtet und darüber spekuliert, ob so eine Sendung nicht auch in Deutschland möglich wäre. Ich hab damals auch kurz die BBC-Sendung „Stargazing Live“ erwähnt und möchte heute ein wenig mehr dazu sagen.

Astronomie ist im Fernsehen eigentlich recht gut vertreten. Auf den Spartenkanälen laufen jede Menge Dokumentationen (und ich ignoriere mal die Tatsache, dass nicht alle davon gut und einige grottenschlecht sind) und Themen wie Raumfahrt, schwarze Löcher und ähnliches tauchen in den Wissenschaftssendungen immer wieder auf. Trotzdem bin ich der Meinung, dass eine Astronomie-Sendung wie „Stargazing Live“ dringend fehlt. „Stargazing Live“ ist keine Dokumentation und auch keine klassische Wissenschaftssendung wie es zum Beispiel „Wonders of the Solar System“ war. Bei „Stargazing Live“ sieht man nicht nur die Astronomie selbst, man sieht auch wie Astronomie passiert. Und das ist wichtig! Die klassische Wissenschaftsberichterstattung beschränkt sich immer noch viel zu oft darauf, nur zu erzählen, was irgendwer irgendwo entdeckt hat: „Wissenschaftler haben herausgefunden dass …“ Aber was die Wissenschaftler für Menschen sind, wie sie das herausgefunden haben und warum sie es herausfinden wollten – das wird zu selten thematisiert. Natürlich muss und kann nicht jeder Wissenschaftsbericht in Zeitungen und Fernsehen in eine Homestory über die beteiligten Forscher ausarten. Aber ab und zu sollte auch der Forscheralltag gezeigt werden. Nicht nur die spektakulären Ergebnisse, sondern auch die Instrumente, die Institute und die Leute die dort arbeiten. Viel zu viele Vorurteile und falsche Vorstellungen über die Wissenschaft entstehen, weil die Leute nicht wissen, was dort eigentlich passiert.

Bei „Stargazing Live“ ist das anders. Die Show wird direkt aus einem astronomischen Observatorium präsentiert. Die dort arbeitenden Wissenschaftler sind mit dabei. Während der Sendung werden nicht nur interessante astronomische Phänomene präsentiert, man erklärt auch die Geräte der Astronomen oder zeigt den Leuten, wie man selbst den Himmel beobachten kann. Hobby-Astronomen machen mit und während der Sendung wird live der Himmel beobachtet. Und – der beste Teil meiner Meinung nach! – im Anschluss an jede Sendung gibt es eine Diskussionsrunde. Da sitzen Astronomen, andere Wissenschaftler und diverse Gäste zusammen und beantworten Fragen über die Astronomie. Klingt simple, ist es auch – und trotzdem spannend, lustig und interessant. Es ist eigentlich seltsam, dass es solche Sendungen nicht viel öfter gibt. Meiner Erfahrung nach besteht durchaus Bedarf nach Antworten. Ich zumindest kriege ständig Emails von Leuten mit allen möglichen Fragen. Wenn Institute einen Tag der offenen Tür oder ähnliches veranstalten, dann kommen die Leute und stellen Fragen. Warum gibt es keine Fernsehsendung, in der ein Wissenschaftler (muss nicht Astronomie sein) sitzt, und einfach nur Fragen aus dem Publikum beantwortet. Kann man ja auch mit Fragen von Facebook/Twitter/Telefon/Mail/etc kombinieren. Das wäre vermutlich sogar eine ziemlich billige Sendung. Oder wäre sowas einfach zu uninteressant für das Fernsehen?

Naja, ich finde Sendungen wie „Stargazing Live“ jedenfalls toll und wäre begeistert, wenn es so etwas auch in Deutschland geben würde. Ihr könnt ja mal bei YouTube vorbeischauen, dort nach „Stargazing Live“ suchen und schauen was passiert… Ich zeige euch hier aber lieber nur die offiziellen Videos die die BBC zu der Sendung veröffentlicht hat:

Sehr nett ist auch dieser Ausschnitt – ein Meteor, live während der Sendung:



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51 Gedanken zu „Die Astronomie muss ins Fernsehen!“
  1. Super gemacht.
    Du hast recht. Das war bei der BBC in meiner Erinnerung eigentlich immer schon so, dass sie hervorragende Wissenschaftssendungen gemacht haben.
    Früher hab ich die Sendungen von Joachim Bublath geliebt. Und ich bin froh, dass Lesch in seine Fusstapfen getreten ist, Diese Sendungen, in denen unbedingt Klamauk, Quizzes, Prominentenrätsel etc. sein muss, kann ich nichts abgewinnen. Zuwenig Information in zu langer Zeit. Und das dann auch immer aus dem Zusammenhang gerissen.

    PS: visuell ist die Andromeda-Galaxie M31 nicht so beeindruckend und leicht zu sehen, wie im Video. Da hat die Kamera nachgeholfen.

  2. Ich habe mir die Videos nicht angesehen, stimme Dir aber voll zu. Was im Fernsehen schön wäre eine Sendung, die die Zuschauer zur Beobachtung des Himmels annimiert. Das ist zugegebenermaßen bei den hier oft herrschenden Witterungsverhältnissen nicht ganz einfach. Aber vielleicht wäre ein Internetprojekt bei dem sich alle Amateurastronomen, Volkssternwarten und Fachsternwarten etc. dahingehend ein spannender Anfang. Denn bei den öffentlich rechtlichen sehe ich wenig Chancen und die privaten Sender werden wohl sowas auch kaum machen wollen.

  3. Das erste Video ist wirklich toll. Man gebe mir so eine
    Kamera, jemand der sie bedient und bei der nächsten Beobachtung mache ich so ein Video. Okay, ein richtig dunklen Ort brauch ich auch.

  4. Ich habe mir die Videos nicht angesehen, stimme Dir aber voll zu.

    Ich hoffe du tust das noch. Denn DAS ist eine Wissenschaftssendung auf einem Niveau, so dass jeder die Dinge verstehen kann, sie nachvollziehen kann und, ganz wichtig, durchaus auch Lust darauf bekommt die Dinge nachzuvollziehen. Viele haben schon mal in Buchhandlungen drehbare Sternkarten gesehen, aber wohl die wenigsten wissen wie das funktioniert – und hier sieht man das Ding in Aktion. Ganz einfach gezeigt, ohne großes Rumgerede, ohne dass jemand Punkte für irgendwelche vorgegebenen Pseudoantworten bekommt. Einfach nur Information. Und das ganze so präsentiert, dass man merkt: der ist mit dem Herzen dabei.

  5. So eine Sendung müsste man dann in den dritten Programmen laufen ich kann mir nicht vorstellen das ein Sender die am Mittag mit ihren ganzen Soaps, Richtersendungen usw. das dafür sendet da es leider viel zu viel gibt die sich für so einen Schrott interessieren gescheige denn Abends zu Prime Time.
    Aber es wäre schon nicht schlecht wenn so eine Sendung kommt die vielleicht dann auch für die Teens interessant wäre damit die dann sich auch von der Wissenschaft begeistern lassen.

    1. @Optimierer: “ kann mir nicht vorstellen das ein Sender die am Mittag mit ihren ganzen Soaps, Richtersendungen usw. das dafür sendet da es leider viel zu viel gibt die sich für so einen Schrott interessieren gescheige denn Abends zu Prime Time.“

      Tja, das ist der Unterschied zwischen D und UK. Dort funktioniert es.

  6. ….und dann gibt’s bei der BBC noch „The Sky at Night„, eine halbe Stunde Astronomie jeden Monat, die seit April 1957 bis heute (!) schon läuft, und zwar immer mit dem selben Moderator Patrick Moore (!!) der mittlerweile schon 89 (!!!) ist.

    Wenn man die Wiki-Seite liest: der hatte schon alles und jeden mit Rang und Namen in der Astronomie und Raumfahrt zu Besuch, von Bart Bok bis Neil Armstrong. Brian May, der Gitarrist von Queen, und seit 2007 Doktor der Astronomie (30 Jahre Promotionszeit hat auch nicht jeder: 🙂 ), ist auch öfters da.

    In den USA gab’s bis vor kurzem eine ähnliche Sendung von Jack Horkheimer, ehemals „Star Hustler„; die immerhin 1750 Episoden lang von 1976 bis 2011 lief.

    Wenn in England eine solche Sendung 55 Jahre laufen kann und in Amerika 35 Jahre (was immer noch länger als „Wetten dass?“ ist), dann könnte man ja vielleicht mal versuchen, ob so etwas bei uns auch ein Stammpublikum finden würde.

    Liest vielleicht einer vom ÖR-Fernsehen hier mit? Hallo?

    1. @Alderamin: „.und dann gibt’s bei der BBC noch “The Sky at Night“

      Ich hab gestern „Science Club“ entdeckt. Auch eine BBC-Sendung, die erst seit kurzem läuft. Dauert eine Stunde und es wird jedesmal ein anderes Thema besprochen. Bis jetzt waren das Genetik und Einstein. Der Moderator (O Briain) diskutiert mit Wissenschaftlern zum Thema; diverse Reporter reisen um die Welt und drehen interessante Filme zu guten Fragen („Warum hat das Human Genom Project“ die Erwartungen nicht erfüllt?“, „Können wir uns große Experimente in der Physik noch leisten?“), es gibt Live-Experimente unter Beteiligung des Publikums und ist allgemein eine nette, unterhaltsame Stunde in der sich nette und unterhaltsame Leute mit Wissenschaft beschäftigen…

  7. und falls jemanden die ziemlich offizielle Seite zu „was gibt’s da eigentlich?“ interessiert: 2·3 Folgen und dann noch von „Stargazing Live: Back to Earth“ 3 Folgen.

    Bei YT hats Oli JJ allerdings auch recht übersichtlich in playlists gesammelt…

  8. @Florian

    Die BBC produziert Wissenschaftssendungen am laufenden Band, die teilweise toll, teilweise aber auch grottig sind. Kennt Ihr noch „Dinosaurier – Im Reich der Giganten“? Oder „Die Zukunft ist wild“? War auch BBC.

    So stelle ich mir eigentlich den Bildungsauftrag der Öffentlich-Rechtlichen vor. Ist zwar schön, dass da auch mal Champions League läuft und der Musikantenstadl für Oma und Opa, aber neben den Nachrichten sollten da vor allem Bildungssendungen laufen. Terra-X ist ja schon ganz nett, und montags abends laufen immer Natursendungen auf dem Ersten, aber an Naturwissenschaften müsste mehr laufen. Quarks & Co. und Abenteuer Forschung find ich viel zu unfokussiert, die behandeln alles und jedes und hauptsächlich Alltagsgeschichten (wenn auch ganz ordentlich).

    Auf dem holländischen Fernsehen liefen Ende der 80er/Anfang der 90er mal im englischen Original mit Untertiteln mal zwei ganz hervorragende Serien von Heather Couper & Nigel Henbest, „The Planets“ und „The Stars“ (leider finde ich darüber im Web nicht sehr viel,aber ich erinnere mich noch sehr gut daran). Da wurde z.B in jeder Folge ein Planet behandelt. Oder in einer Folge die Helligkeiten der Sterne, in der nächsten die Spektren etc., und keine Folge war langweilig, weil es immer schöne Animationen und Experimente gab (z.B. wie hell ist ein Autoscheinwerfer aus verschiedenen Entfernungen im Vergleich mit einer Kerze? Praktisch draußen ausprobiert, man musste nur zwei Videobilder nebeneinander setzen)

    Das war mal was handfestes, da konnte man echt was lernen und fand auch Interesse am Thema. War vermutlich auch BBC.

    So was könnte man ja z.B. einfach mal aus der Konserve senden. Manche Themen sind zeitlos.

  9. @ Kallewirsch

    Ich hoffe du tust das noch.

    Ich habe es vor meinem zweiten Kommentar getan. Ich will mal testen wie gut meine Kamera ist, schätze aber bei den Lichtverhältnissen kann sie nicht mithalten. Aber genauso etwas schwebt mir momentan vor, vor allem weil ich bei Beoabchtungabenden und Sternführungen so vorgehe und die Handhabung der Sternkarte erkläre. Es müßt nur noch jemand mitgehen und das filmen. Wie gesagt so etwas könnte man im Internet verbreiten. Und wenn es läuft kann man es den öffentlich-rechtlichen anbieten.
    Ich wäre eher dafür es auf diesem Wege zu realisieren als lange darüber zu meckern, dass es das noch nicht gibt. Ich finde die Idee auf alle Fälle klasse.

  10. Früher, auch vor 50 Jahren noch, waren zum Beispiel Mars und Venus interessanter für die Menschen – einerseits war man sich nicht klar, ob es nicht dort Leben geben könnte, und andererseits würde man eh bald hinfliegen, also sollte man sich schon mal vorher ansehen, wo man hin will.

    Heute sind die Menschen zumindest in diesem Punkt zynischer. Dort lebt nichts, also ist es langweilig, und hinfliegen kann man nicht, weil man das ganze Geld schon dem Militär zugeschustert hat (und wenn noch etwas übrig blieb, den Banken).

    Visionen, in denen Menschen das Sonnensystem besiedeln und sich schließlich einige auf die große Reise zum nächsten bewohnbaren Exoplaneten machen (als Gegenstück zu „Die Zukunft ist wild“) fehlen heutzutage.

  11. @Florian

    War missverständlich ausgedrückt. „The Future is Wild“ fand‘ ich auch ganz ok. Ich habe aber zu Hause eine DVD mit einer BBC-Produktion „Der Weltraum“, darauf explodiert mehr als bei Star Wars. Fand ich albern. Manches von der BBC ist grottig.

  12. @Josef Gräf: „Das ist, wie schon an anderer Stelle gesagt, “Astronomie – Die kosmische Perspektive”, „

    Nichts gegen dieses Buch. Aber das ist eben 1) ein Buch und kein Fernsehen. Bücher in denen erzählt wird, wie Astronomie passiert, gibt es viele (Mein Favorit: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/11/19/das-erste-licht/). Und 2) ist das nicht unbedingt ein populärwissenschaftliches Buch, dass man mal eben ohne Vorwissen nebenbei als Unterhaltung liest sondern geht eher in Richtung Lehrbuch. Damit erreicht man vor allem die, die sowieso schon an Astronomie interessiert sind und wissen, wie sie funktioniert. Aber nicht die anderen.

  13. Das Problem sind vorallem die Medien. Die behandeln wissenschaftliche Themen äusserst stiefmütterlich. Vorallem wenn es darum geht junge Menschen anzulocken.

    Denn mal ehrlich, welcher Jugendliche schaut schon NTV/N24 (mal unabhängig von der Qualität der Sendungen) oder eben ZDF Info bzw zieht sich nachts Alpha Centauri rein? – vermutlich fast niemand.

    Vom LHC hört man eigentlich nie was, Raumfahrt nur wenns „Äktschn“ gibt, die ISS kenn vermutlich niemand mehr (müsste man mal testen und Leute ansprechen was ihnen zu „ISS“ einfällt“), Curiosity hatte immerhin einen Gastauftritt im Bewusstsein der Menschen.

    Das ist doch alles Alibi-TV. Okay, den privaten Sendern mach ich keinen Vorwurf – die müssen Quote erfüllen und Gewinn generieren – aber diese öffentlich Rechtlichen haben gefälligst ihren Bildungsauftrauftrag zu erfüllen, und das NICHT in irgendwelchen Spartensendern die nur einer anschaut der sich dafür interessiert, sondern im „normalen“ Programm ala ARD/ZDF. Und dann aber nicht um 23 Uhr (wen erreicht man da schon?) sondern zu einer für Kinder und Jugendlichen besseren Sendezeit.

    MAn könnte diese ganzen Dailysoaps in die Tonne treten (dafür sind die privaten da) und diese Sendezeit ruhig mit etwas mehr Inhalt füllen.

    Aber was red ich…. da bleibt am Ende eh der Wunsch der Vater des Gedanken.

    1. @ZeT: “ den privaten Sendern mach ich keinen Vorwurf – die müssen Quote erfüllen und Gewinn generieren“

      Das Ding ist: Wenn man es richtig anstellt, dann kriegt man auch mit Wissenschaft Quote & Gewinn UND muss nichtmal bei der Qualität Abstriche machen. Die „Science Busters“ laufen im österreichischen Fernsehen super. Wenn in einer Stadt ne Lange Nacht der Wissenschaft o.Ä. ist, dann sind die Veranstaltungen voll, obwohl die Leute Karten kaufen mussten, usw. Man muss sich nur trauen. Und aufhören zu glauben, dass man nur mit primitiven Fernsehen ohne Anspruch die Menschen erreichen kann. Wenn man das lang genug macht, dann glauben die Leute das nämlich selbst und werden primitiv und anspruchslos…

  14. Jupp, die Österreicher machen es uns vor.

    Ich erinnere mich an eine Hangar 7 Sendung mit Armstrong, Leonov, Lesch, Reiter und Baumgartner…

    Solch eine Runde zur besten Sendezeit bei uns? (noch) unvorstellbar. Wir leisten uns X Talkshows die alle ums gleiche Thema (Politik) kreisen. Man kann wirklich nur hoffen, das deine Erkenntnis auch dort mal reift und das Fernsehen endlich mal seinem Anspruch gerecht wird (und trotzdem Quote bringt – sie müssten es sich nur trauen).

    Greetz

  15. Ich vermisse von Ditfurth und Sagan. Bitterlich! Mein Vater war Bauarbeiter, meine Mutter Hausfrau, beide eigentlich ohne wissenschaftliche Interessen, Jungen aus dieser Schicht kamen automatisch auf die Hauptschule. Aber wir saßen gebannt vor dem Bildschirm und ließen uns von Carl Sagan die Welt erklären. Da passt alles zusammen: meine idealisierenden Kindheitserinnerungen und die dahinter stehende tatsächlich grandiose Wirklichkeit. Es gab vor ein paar Jahren eine gute Serie, die von Sam Neill moderiert und (denke ich) von der BBC produziert wurde. Die habe ich mir geliehen und gemeinsam mit meinem Jungen gesehen. So etwas gibt es einfach viel zu wenig. Und es macht Angst, dass offenbar so viele Menschen nicht in der Lage sind, Wirklichkeit von Fiktion zu unterscheiden, und Plausibilitäts-Kriterien an Aussagen anzulegen. Das liegt, vermute ich, daran, dass der Unsinn und Phantasmen omnipräsent sind, Wunschdenken die Analyse ersetzt. Da würden gute Wissenschafts-Sendungen helfen, noch wichtiger wäre aber, dass das übliche Tagesprogramm nicht so stark von als Wahrheit präsentiertem Unsinn durchdrungen wäre.

  16. @Florian Freistetter

    Ihr Kommentar wird moderiert.

    Ohne Dich ärgern oder nerven zu wollen: Gibt es dafür einen speziellen Grund, den ich künftig berücksichtigen sollte/könnte/dürfte? (Ganz stressfrei gefragt.)

    1. @Dietmar: „Gibt es dafür einen speziellen Grund, den ich künftig berücksichtigen sollte/könnte/dürfte“

      Nicht zu viele Links verwenden. Oder keines der Wörter verwenden, dass ich auch die Sperrliste gesetzt habe. Das ist aber schwer, weil ich nicht öffentlich sage, was da drauf steht (sonst macht es ja keinen Sinn mehr…)

  17. Ja, danke für den Hinweis, dadurch habe ich Stargazing entdeckt. Eine faszinierende Sendung. Das ist ähnlich wie die neulich erwähnte Matheshow im deutschen Fernsehen mehr oder weniger undenkbar.

  18. Ich glaube das Interesse würde schon ganz von alleine zunehmen wenn mehr Menschen nicht länger glaubten, Astronomie wäre entweder was für Profis oder ein teures Hobby für Nerds. Ich habe schon vor der Einschulung meine ersten Was-ist-Was-Bücher bekommen, habe in der fünften Klasse Referate gehalten bei dem ich mit der Lampe um den Schulglobus gerannt bin um die Jahreszeiten zu erklären. Aber noch nie bin ich auf die Idee gekommen mal selber nach oben zu schauen. Telekope sind entweder teuer oder taugen nix. Oder beides. Dachte ich. Mit nunmehr 41 Jahren habe ich vorgestern zum ersten Mal überhaupt mein altes zerkratztes 10×50-Glas zum Abendspaziergang mitgenommen. Oh Mann, da lag ich rücklings auf der Parkbank (hoffentlich hat mich keiner gesehen!!! Peinlich!) und habe tatsächlich Andromeda gesehen! Verwackelt und zittrig, aber Wahnsinn! Und die Plejaden und den Orionnebel. Jupiter war nur ein verwaschener Lichtfleck. Brauche wohl ein neues Glas. Zu viele Kratzer.

    Wenn sowas im Fernsehen laufen soll müßte man wohl erstmal vermitteln was mit einem haushaltsüblichen Fernglas bewerkstelligt werden kann, sogar mit einem alten und nichtsnutzigem Teil wie meinem. Die hübschen bunten Bilder von Hubble und Co sind zwar schön anzusehen, haben aber mit dem normalen Alltag nichts zu tun!

  19. Ich kann euch was die BBC betrifft nur zustimmen. Die scheinen irgendwie mehr Mut zu haben, neue Formate auszuprobieren. (Und außerdem haben sie, ganz nebenbei bemerkt, weniger Berührungsängste gegenüber phantastischen oder Science-Fiction-Stoffen, was im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen ja nun gar nicht geht.)

    Wirklich gute Wissenschaftssendungen sind im Fernsehen hierzulande definitiv unterrepräsentiert – insbesondere zu den Zeiten, zu denen berufstätige Leute, die am nächsten Tag wieder früh aufstehen müssen, noch wach sind. Viele interessante, gut gemachte Reportagen werden in die tiefste Nacht verbannt – eigentlich ist es schade drum.
    (Ich habe übrigens zu den Jugendlichen gehört, die sich spätnachts Alpha Centauri reingezogen haben (war damals auch gut, dass es so spät kam, denn meinen Eltern war das definitiv zu nerdig) – mittlerweile nutze ich die Nacht dann aber doch eher zum Schlafen… muss wohl am Alter liegen…)

    Und was ich an dieser Stelle auch mal ansprechen möchte (vielleicht liest ja der eine oder andere Fernsehjournalist hier mit): Ich fände es sehr angenehm, wenn in Berichten über Forschung und Wissenschaft nicht ständig diese Standard-Platitüden wie z.B.: „…jetzt wollen die Wissenschaftler beweisen, dass…“ (und es gibt noch ein paar andere, die mir immer wieder auffallen) wiederholt würden. Aber das würde sich vielleicht von alleine erledigen, wenn auch mal, wie hier schon angeregt wurde, über die Forschungstätigkeit an sich berichtet würde – und wenn die Sendungen mal von Leuten gemacht würden, die sich mit der Thematik auch wirklich auskennen.

  20. Viel zu viele Vorurteile und falsche Vorstellungen über die Wissenschaft entstehen, weil die Leute nicht wissen, was dort eigentlich passiert.

    Kein Mensch hat wirklich lust sich ein paar bewegende Schrotthaufen von Planeten anzusehen um dann von Wissenschaftler ellenlange „philosophische Vorträge“ über Dinge zu hören die man auf ein paar Zeilen kürzen kann und die sowieso alle paar Monate abgeändert werden, weil man mal wieder in einer Vollmondnacht, von der Muse des Geistesblitzes getroffen wurde.

    Ein philosophischer Vortrag interessiert keine Sa.
    Er wird auch nicht besser wenn man die Zuschauer und Zuhörer Damit vernebelt, beschränkt Euch auf die Fakten und Tatsachen, und da die Engländer keine großen Wissenschaftler mit ausgeprägter Intelligenz besitzen (Wissen ist keine Intelligenz, das nennt man Bildung), bringen sie vermehrt Schreihälse und TV Köche ins TV, denn bei dem Was Engländer unter Witzig verstehen, vergeht einem jeder Sinn für Humor.

    Packt Euch jetzt der Ehrgeiz, selber mal in TV zu kommen?

    Wenn du mal nicht immer so intelligent tun tun würdest, wie du tatsächlich bist, wäre deine Seite wesentlich kleiner.

    Wenn ich diese gequirlte Schei.e lese, da ist selbst Quarks Nobelpreisverdächtig.

    Gruß Jo

    1. @Jo: „Ein philosophischer Vortrag interessiert keine Sa.“

      1) Geht es nicht um Philosopie
      2) Ist das Fernsehen für alle da und nicht nur für das, was dich interessiert

      „Wenn du mal nicht immer so intelligent tun tun würdest, wie du tatsächlich bist, wäre deine Seite wesentlich kleiner. „

      Ach sooooo, du wolltest nur pöbeln. Also doch keine Diskussion übers Fernsehen…

  21. Da stimme ich voll & ganz zu –
    all diese Leute, die immer so intelligent tun, wie sie wirklich sind, sind wirklich eine schreckliche Plage auf dieser Welt.
    Und ganz besonders natürlich die Engländer unter ihnen, sowieso.

  22. Stargazing live finde ich genial, weil es einfach Freude macht, die Leidenschaft an der Sache und den Spass, sie zu vermitteln zu erleben!
    @Florian: Wenn Du Dir so eine Sendung für Deutschland wünschen dürftest, wer wären Deine Favoriten-Wissenschaftler?

  23. In den späten Achzigern/Anfang Neunziger war die Astronomie schonmal ganz gut vertreten im Abendprogramm der Öffentlich -Rechtlichen in Deutschland. Viel hat Bublath gemacht. Damals gabs doch eine Sofi in Mexiko, da haben sie eine stundenlange Live-Sendung drüber gemacht. Die müsste logischerweise auch irgendwann abends bei uns gelaufen sein. Das alles ist aber allmählich völlig verschwunden (bei den zwei Hauptsendern). Es kommen ja meist ausschließlich diverse Natur-Dokus. Vor kurzem kam aber glaube ich mal Lesch zur (fast)-Prime-Time um 19:30 Uhr. Damit geht es der Astronomie aber noch um Welten besser als Physik (dem Rest ohne die Astronomie ;-)) oder Chemie. Ich kann mich nicht erinnern jemals eine vernünftige Sendung über diese zwei großen Naturwissenschaften gesehen zu haben. Reine Spaßsendungen wie Knoff-Hoff-Show oder ähnliches zähle ich nicht dazu. Aber vielleicht kriege ich es auch nicht mehr mit da ich fast kein Fernsehen mehr schaue.

  24. Hier gleich ein spannendes Thema für die nächste TV – Astronomie Show: Der periodisch wechselnde planetare Einfluss der Gravitation auf komplexe Systeme soll hier als Hypothese, physikalisch – mathematisch ergründet werden… was noch zu beweisen wäre…

    hm, wäre dies nicht der genau richtige intellektuelle Stoff um die Millionen von geneigten Zuseher in entrückende Euphorie zu versetzen, oder was?… 🙂

  25. Auf den Dritten gibt’s noch „Planet Wissen“, die auch schon mal ganz nett sind, aber wieder nich fokussiert, sondern mehr die Wissenschaft im Alltag beschreiben.

    Das Schlimmste ist, was auch oben schon erwähnt wurde, dass die wenigen interessanten Sendungen so schlechte Programmplätze abends und auf Spartensendern bekommen. Dass sich vielleicht auch junge Leute für diese Themen interessieren und davon inspiriert werden könnten, darauf kommt von den Senderverantwortlichen anscheinend niemand. Dabei habe ich als Kind und Jugendlicher keine Sendung von Ditfurth verpasst. Die kamen um 19:30 im Zweiten, wenn ich mich recht entsinne.

    Wofür Hänschen sich nicht begeistert, das wird Hans auch nicht mehr in seinen Bann ziehen.

  26. Auf N24 gibt es fast täglich Sternen – Dokus: z.B. Geheimnisse der Asteroiden / des Weltalls, gleich zwei Dokus hintereinander waren gerade, und Montag ab 20:15 geht es weiter…das reicht doch für den Normalbürger, oder?…

  27. Also ich bin ja mit den Sendungen von Heinz Haber aufgewachsen und bin heute noch fasziniert davon. Es brauchte keine riesigen Computeranimationen oder sonstigen Schnickschnack. Haber hatte einfach die Gabe komplexe Sachverhalte für Otto Normalverbraucher verständlich darzulegen. Da ist er unserem Florian Freistetter gar nicht so unähnlich 😉

  28. @FF: fand ich diesmal nicht, so wurde bei den Asteroiden gezeigt wie durch unterschiedliche Annäherungsgeschwindigkeiten inkl. deren Kollisionen auch grösseres entsteht, entweder bis zum Planeten od. bis zum Asteroidengürtel… im nächsten Teil wurde die unterschiedliche Grösse von Sternen, ausgehend von unserer Sonne bis zum grössten derzeit bekanntem Stern, sehr anschaulich anhand von praktischen Beispielen innerhalb unserer Alltagswelt demonstriert… nun gut, vmtl. für echte Astronomen doch etwas zu simpel… Formeln waren jedenfalls keine dabei…

    (Montag wird es wiederholt und auf Servus TV gibts heut noch um 22:10 Uhr, Hubble – Mission Universum, unter Kampf der Elemente, oh und auf mdr (20:15 Uhr) zeigt Ranga was der Luftdruck der Erdatmosphäre so alles kann, zuletzt als Betthupferl gibts noch Leschs Kosmos (2.50 Uhr) auf ZDF)

  29. Sorry, etwas OFF TOPIC, aber wohl von Interesse:
    „Berliner Ärztekammer segnet Seminar mit AIDS-Heiler ab.
    Der umstrittene Arzt Jeremy Sherr, der an die Heilung von AIDS mit Hilfe homöopathischer Medikamente glaubt, hält in Berlin eine Veranstaltung ab. Dafür gibt es Fortbildungspunkte von der Berliner Ärztekammer.“
    ( siehe https://www.heise.de/tp/blogs/10/153209 )

  30. Kein Mensch hat wirklich lust sich ein paar bewegende Schrotthaufen von Planeten anzusehen um dann von Wissenschaftler ellenlange “philosophische Vorträge” über Dinge zu hören die man auf ein paar Zeilen kürzen kann und die sowieso alle paar Monate abgeändert werden, weil man mal wieder in einer Vollmondnacht, von der Muse des Geistesblitzes getroffen wurde.

    Wenn man die ziemlich missglückte weil plumpe Polemik abschält und den Kern der Aussage herauspräpariert (hihihi: Große Worte für solche platte Pöbelei!), sagst Du: „Kein Mesch interessiert sich für Astronomie.“ Das ist falsch: Ich bin ein Mensch, mein Sohn ist ein Mensch, und es ist toll, nachts mit dem Fernglas in´s All zu sehen! Und wenn dann noch jemand etwas Kluges darüber schreiben oder sagen kann, freuen wir uns sehr. Da wären wir schon zwei. Ich denke, hier findet sich noch der Eine oder Andere mehr …

    1. @Dietmar: Ja, vor allem „bewegende Schrotthaufen von Planeten“ ist wunderbar absurd und zeigt so deutlich, dass hier jemand nicht wirklich viel Ahnung hat, aber schön dramatisch klingen wollte…

  31. @ F.F., Dietmar: Trolle sind eben nicht für große Literatur bekannt, da muss man schon ein Auge zudrücken.

    Übrigens ist Lesch in Alpha Centauri auch fast ohne Formeln ausgekommen. Trotzdem war die Sendung sowohl inhaltlich als auch von der Vortragsweise her deutlich über dem Niveau, das andere Sendungen ihren Zuschauern zumuten. Das ärgert mich auch so an n-tv / n24: Die bringen schon thematisch interessante Sendungen, aber oft in so grottenschlechter Umsetzung, dass es schon an eine Beleidigung der Zuschauer grenzt. Wenn man schon Geld ausgibt, um solche Programme zu produzieren, dann könnte man auch ein ganz kleines bißchen mehr in eine ordentliche Recherche und ein gutes Skript investieren. Ansonsten tun es auch eine Schultafel und ein rhetorisch einigermaßen sicherer Prof. von der nächstgelegenen Uni.

  32. Auf NatGeo gibt es einiges über Astronomie. Ist zwar nur übersetzt von englischen Dokus, aber das Niveau scheint mir um einiges höher zu sein als bei N24 und Konsorten.

    Zwar gibt es zwischendurch auch diese schrecklichen Dokus, bei denen zu dramatischer Musik der Weltuntergang durch Asteroiden u.ä. verkündet wird, aber z.B. „Unser Universum“ mit Phil Plait oder „Die Erde aus dem Weltall“ (oder so ähnlich) sind ganz gut gemacht, wobei erstere etwas sehr „poppig“ und aufgedreht wirkt, aber für ein jüngeres Publikum vielleicht gar nicht so schlecht geeignet ist…

  33. Ich habe eine deutsche Version der BBC-Doku „wonders of the solar system“ geschenkt bekommen und war erstmal platt, als ich festgestellt habe, wie sie das Original verstümmelt haben. Toll wäre doch, wenn – solange es hier nichts vergleichbares gibt (ok, es muss ja nicht gleich so aufwändig und hip sein wie „wonders“) – dass man wenigstens eine gute deutschsprachige Adaption zustande bringt.
    Ich kann gut englisch, aber mein Mann nicht – und die Original-DVD hat nur englische Untertitel.

    Bei mir hatte „wonders“ und auch „Stargazing live“ übrigens genau den Effekt, dass ich losmarschiert bin und mir endlich eine Sternenkarte gekauft habe. Wir wohnen auf dem Dorf und haben hier oft phantastische klare Nächte, und gestern bin ich voller Ehrfurcht über den Acker gestolpert und war tief beglückt, als ich festgestellt habe, dass ich mich langsam ein bisschen „zurecht finde“ da oben.

    @Alderamin: Ich finde ja Deinen Avatar ganz toll und dachte bis vor kurzem, dass Du Dir das lustige „Häuschen-Sternbild“ einfach selbst ausgedacht hast…gestern habe ich dann Kepheus (mit Alderamin drin, jahaaaa!) entdeckt und hatte sofort ein schlechtes Gewissen, wie ich so dumm sein konnte ;-)))

    @Jo: Tja, ich gehöre auch zu den Trotteln, die ganz hibbelig werden, wenn sie Bilder von den „Schrotthaufen“ im All sehen – am wahnsinnigsten finde ich persönlich den Voyager-Schrotthaufen, der einfach so unfassbar weit weg ist, dass mein Spatzenhirn da wirklich Probleme kriegt.

  34. @Alderamin

    ….und dann gibt’s bei der BBC noch “The Sky at Night“, eine halbe Stunde Astronomie jeden Monat, die seit April 1957 bis heute (!) schon läuft, und zwar immer mit dem selben Moderator Patrick Moore (!!) der mittlerweile schon 89 (!!!) ist.

    Jetzt ist er leider mit 89 verstorben.

    Ein trauriges Jahr. Ray Bradbury, Sally Ride, Neil Armstrong und nun Patrick Moore.

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