Es ist Herbst und es wird wieder früher dunkel. Viele Menschen sind wieder regelmäßig abends oder morgens in der Dunkelheit unterwegs und sehen dabei auch ab und zu mal nach oben. Deswegen häufen sich im Herbst und im Winter immer die Anfragen der Form „Ich habe am Himmel einen hellen Lichtpunkt gesehen. Was war denn das?“. Was also kann man am Nachthimmel für helle Punkt sehen?
In den allermeisten Fällen lautet die Antwort auf die Frage „Was habe ich da am Himmel gesehen?“ entweder „Venus“, „Jupiter“ oder „die Raumstation ISS“. Diese drei Objekte können in klaren Nächten enorm hell und beeindruckend sein. Oft so hell und so beeindruckend, dass die Leute oft gar nicht glauben können, hier etwas ganz „normales“ zu sehen und kein geheimnisvolles UFO oder einen unbekannten Planeten. Wenn man so sehr von dem hellen Licht beeindruckt und überrascht ist, dann muss das ja irgendetwas Außergewöhnliches sein, oder nicht? (Wie außergewöhnlich es tatsächlich ist, dass wir von der Erde aus fremde Planeten und andere Sterne sehen können, die unvorstellbar weit entfernt sind, scheint vielen Leuten nicht bewusst zu sein).
Dafür ist einerseits das mangelnde Wissen über Astronomie verantwortlich, andererseits sicher auch die Lichtverschmutzung, die dafür gesorgt hat, dass mittlerweile kaum jemand einen echten Nachthimmel zu Gesicht bekommen hat. Dabei gäbe es jede Menge zu sehen. Dabei müsste man nur öfter mal nach oben sehen. Dann sind die hellen Lichter am Himmel kein Geheimnis mehr.
Also: Wie findet man heraus, was man da gesehen hat? Man muss zuerst einmal unterscheiden, ob man ein künstliches oder ein natürliches Objekt gesehen hat. Das geht zum Beispiel über die Bewegung. Sterne und Planeten bewegen sich nicht beziehungsweise langsam. Die scheinbare Bewegung der Sterne wird durch die Drehung der Erde um ihre eigene Achse erzeugt. Die tatsächliche Bewegung der Sterne können wir mit freiem Auge nicht sehen, dafür sind sie viel zu weit entfernt. Planeten und der Mond zeigen eine schnellere Bewegung; wir müssen sie aber trotzdem noch ein paar Stunden beobachten, um eine deutliche Bewegung sehen zu können. Im Vergleich dazu sind die künstlichen Himmelskörpern viel schneller. Satelliten die sich in einer Bahn um die Erde befinden, sind uns viel näher als die Planeten und ihre Bewegung am Himmel ist deutlich erkennbar. Dann gibt es natürlich auch noch Sternschnuppen, die sich ebenfalls sehr schnell über den Himmel bewegen.
Ein zweites Unterscheidungskriterium ist das Licht der Himmelskörper. Sterne, Planeten und Satelliten erscheinen uns bei der Beobachtung mit freiem Auge zwar immer nur als Lichtpunkte. Es gibt aber trotzdem Unterschiede. Sterne funkeln und flackern, Planeten dagegen strahlen ein ruhiges Licht aus. Wieder ist der Abstand der Grund dafür. Das Licht der Sterne und Planeten muss erst die Erdatmosphäre durchqueren, bevor es zu uns gelangt. Die Atmosphäre ist aber ständig in Bewegung, die Luft ist unruhig und wirbelt hin und her. Das Licht wird in der unruhigen Luft unterschiedlich stark gebrochen und der Stern scheint hin und her zu hüpfen: Wir sehen ihn flackern. Die Lichtwellen von einem Stern kommen von so weit her, dass sie alle von einem Punkt auszugehen scheinen. Die Planeten sind uns aber näher als die Sterne. Hier ist es nicht ein Punkt, von dem das Licht zu uns gelangt, sondern die ausgedehnte Planetenscheibe. Das Licht der Planeten wird gelangt also nicht nur an einer Stelle durch die Atmosphäre sondern durchquert einen größeren Bereich und die Störungen können sich ausgleichen: Der Planet flackert kaum oder gar nicht sondern leuchtet ruhig. Bei den Planeten kann man in klaren Nächten auch noch die Farbe als Kriterium benutzen. Mars zum Beispiel leuchtet erkennbar rötlich, während das Licht von Venus und Jupiter eher gelblich und das des Saturn eher weißlich ist.
Auch Satelliten flackern nicht. Sie leuchten aber nur kurz, da sie sich meistens sehr schnell um die Erde bewegen und nur für kurze Zeit von der Sonne angeleuchtet werden. Sie erscheinen plötzlich am Himmel, werden heller, dann wieder schwächer und verschwinden kurz danach wieder. Sternschnuppen sind noch kürzer am Himmel zu sehen. Bei ihnen handelt es sich um kleine Staubkörner aus dem All und sie leuchten nur für ein paar Sekunden auf, während sie in der Atmosphäre verglühen.
Ich fasse alles nochmal zusammen:
- Bewegt sich der Lichtpunkt nicht und flackert er, dann handelt es sich um einen hellen Stern. Wahrscheinlich Sirius.
- Bewegt sich der Lichtpunkt nicht und flackert nicht, dann handelt es sich um einen Planeten. Ist er am frühen Abend oder frühen Morgen zu sehen, dann ist es wahrscheinlich Venus. Ansonsten wahrscheinlich Jupiter oder falls das Licht rötlich ist, der Mars.
- Bewegt sich der Lichtpunkt deutlich sichtbar über den Himmel, gibt dabei ein gleichmäßiges Licht ab und verschwindet nach kurzer Zeit wieder, dann handelt es sich um einen Satelliten. Ist der Lichtpunkt heller als alles andere am Himmel, dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit die Raumstation ISS.
- Bewegt sich der Lichtpunkt so schnell, dass er schon strichförmig erscheint und ist nur wenige Sekunden sichtbar, dann handelt es sich um eine Sternschnuppe.
Man kann meistens sogar genau herausfinden, was man gesehen hat. Ich empfehle dazu immer wieder gerne das Programm „Stellarium“. Es kostet nichts und zeigt einem trotzdem den kompletten Himmel zu einem beliebigen Zeitpunkt an einem beliebigen Ort. Man kann genau nachsehen, was wann und wo am Himmel zu sehen war und herausfinden, welcher Planet beziehungsweise Stern da so hell geleuchtet hat.
Wenn es um die künstlichen Himmelskörper geht, dann empfehle ich die Seite Heavens Above. Dort sind sämtliche Bahndaten zu Satelliten gesammelt. Man muss nur seinen Beobachtungsort angeben und kann sofort nachsehen, welche Satelliten in der Nacht vorbei fliegen oder vorbei geflogen sind, wie hell sie zu sehen sind und wo am Himmel sie auftauchen und verschwinden. Die Datenbank enthält natürlich auch die Überflugszeiten der Raumstation ISS. Wer sie beobachten möchte (es lohnt sich, sie ist oft wirklich überraschend hell), dem kann ich Twisst empfehlen. Auf Twitter einfach dem Account @twisst folgen und man bekommt jedesmal rechtzeitig eine Nachricht geschickt, bevor die Raumstation vorbei fliegt.
Am Himmel gibt es jede Menge tolle Sachen zu sehen. Und sie werden noch toller, wenn man Bescheid weiß, was man da sieht…
Erwähnenswert sind hier vielleicht auch Flugzeuge, weil die auch oft für UFO-Sichtungen verantwortlich sind. Die Leute gehen immer davon aus, dass sie Flugzeuge erkennen würden, weil sie immer gleich aussehen – aber das ist nicht richtig. Klar, oft sieht man das Blinken der Navilights und der Beacons. Das ist aber nicht immer so, sondern von Flugzeugtyp, Perspektive, Flugphase und atmosphärischen Bedingungen abhängig.
Sieht man zum Beispiel aus bis zu einigen zig Kilometern Entfernung ein Flugzeug frontal im Landeanflug, sieht man nur einen weißen Punkt, der sich scheinbar nicht bewegt – die Blinklichter werden durch die Landelichter schlicht überstrahlt. Oder wenn ein Flugzeug im Landeanflug vorbei fliegt und es die Triebwerke auf IDLE und die Fahrwerke noch eingefahren hat, hört man nicht unbedingt etwas, aber man sieht die Lichter in Dreiecksform. Aber auch beim Start in der Dunkelheit kann es täuschen – man sieht nicht die Bewegung in der Tiefe, sondern man sieht einen senkrecht aufsteigenden Punkt. Usw., usf.
@JoLor: Stimmt schon. Aber ich wollte jetzt nicht unbedingt auf die UFO-Sache raus. Es gibt ja auch viele, die mit UFOs nix am Hut haben, aber trotzdem wissen wollen, was da am Himmel zu sehen ist. In Sachen UFO-Identifikation könnte man ja noch viel mehr erklären.
In Puncto Satellit würde ich gerne noch die Iridium-Flares als besonders schöne Leuchterscheinungen erwähnen: diese können mitunter heller werden als die Venus, und die Termine sind im Voraus abrufbar.
Ein großer Spaß, wenn man jemandem eine vermeintliche Sternschnuppe „prophezeit“, laut runterzählt und das Ding taucht auf die Sekunde genau am Himmel auf. 🙂
Empfehlenswert ist m. E. übrigens auch http://www.calsky.com, da hat man für die Himmelerscheinungen immer so eine nette kleine Kompassrose direkt daneben.
Stellarium ist wirklich klasse.
Gerade letzte Woche hatte ich am Abend auch so ein Erlebnis: Ein total heftig flackender Stern tief im Westen. Mein erster Eindruck war: WOW, was ist das denn? Hatte ich so in der Art wissentlich noch nicht gesehen. Ein Blick in Stellarium zeigte dann: Es war Arktur schon ziemlich tief über dem Horizont. Und der flackerte wirklich wie verrückt, keine Ahnung was das für spezielle Luftschichten waren.
Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass jemand, der sich am Himmel nicht so gut auskennt, bei so einem Anblick sofort denkt, dass das nicht normal sein kann und alles mögliche in Betracht zieht. Wie gesagt, einmal bei Stellarium nachsehen und man weiß, welcher Stern (oder Planet) das ist.
@tina: „Und der flackerte wirklich wie verrückt, keine Ahnung was das für spezielle Luftschichten waren.“
Naja, je näher am Horizont, desto mehr Luft muss das Licht durchqueren und desto stärker das flackern.
@Florian Freistetter
Ja, aber so ein Flackern tritt ja nicht jeden Abend auf. Das war schon sehr aussergewöhnlich. Sah so aus, als würde der Stern permanent seine Größe ändern, sozusagen „pulsieren“.
Es müssen also recht selten auftretende Luftschicht-Mischungen gewesen sein. Aber, wie gesagt, da kenne ich mich nicht aus.
In der Stadt hat man, wenn es draußen kalt ist, auch manchmal ein anderes Phänomen: Wenn man über Häuser hinweg guckt, sorgt die von ihnen aufsteigende Wärme für Flimmern. So habe ich mir das Foto vermasselt: Mondflieger.
@JoLor
Das könnte tatsächlich der Grund gewesen sein, da ich über Häuser und einen Park hinweg geguckt habe.
@tina: Klar, vom Wetter bzw. lokalen Begebenheiten hängt es auch ab. Sternwarten z.B. sind hier bei uns meistens von Wald umgeben oder zumindest Parks in den STädten – damit die Bäume die warme Luft unten halten und es weniger Turbulenzen gibt. Diese Art der Luftqualität wird Seeing genannt: https://de.wikipedia.org/wiki/Seeing
Die letzte Nacht war schön, zumindest am Rothaarkamm. Keine Wolke, kein Wind und kein Funkeln.
Hingefahren bin ich aber wegen der Kurven…
Dann war das echt schlechtes Seeing – obwohl so ein wild flackernder Stern hat ja auch was.
Bei uns in der Region Karlsruhe fliegen viele Flugzeuge drüber, da ist es mir selbst schon passiert, dass ich dachte, da kommt ein Asteroid oder ein Komet geflogen und dann war es doch bloß wieder ein Flugzeug – Gott sei Dank natürlich 🙂
Aber mit etwas Übung….. Man könnte ja auch mal auf die Idee kommen, den hellen Punkt um 20 Uhr am Osthimmel mit dem Smartphone oder sonstwie im Netz zu suchen, für andere Sachen reicht die Zeit ja auch 🙂
Es gibt auch für die gängigen mobilen Betriebssysteme Anwendungen, die mithilfe von GPS, Kompass und Lagesensor genau zeigen können, auf welchen Himmelsabschnitt man sein Gerät gerade richtet. Kann bei der Identifizierung unbekannter Objekte durchaus helfen. Und dank einstellbarer Sternendichte kann mans auch an lichtverschmutzte Umgebungen anpassen
Für iOS möchte ich „Star Walk“ empfehlen. Starten auf das Himmelsobjekt richten und,schon sieht man was man sieht 😉
In „der Anhalter durch die Galaxis“ haben die Außerirdischen sogar einen Computer, der überall im Universum anhand der gängigsten Sternbilder errechnet, wo man gerade ist 🙂
Ich denke ein wichtiger Tipp für den Laien fehlt. Auch wenn das Licht von weit entfernten Sternen und anderen Planeten harmlos ist, so ist es das Licht des nächsten Sternes definitiv nicht. Das habe ich vor einiger Zeit mal auf die harte Tour mitbekommen. Ich war auf eine Veranstaltung in Mittelfranken. Dort war der örtliche Stern „hoch am Himmel“. Ich habe nicht rechtzeitig Schutz gesucht und Strahlenschäden ab bekommen.
Also unbedingt, wenn man ein sehr helles Licht am Himmel sieht, das so hell ist, dass das Licht gestreut wird und der ganze Himmel blau erscheint, unbedingt irgendwo drunter stellen.
Dort war der örtliche Stern “hoch am Himmel”. Ich habe nicht rechtzeitig Schutz gesucht und Strahlenschäden ab bekommen.
Den habe ich mal mit DSLR und 500er Objektiv anvisiert, als eine Altostratus-Schicht davor war. Allerdings bekam ich nicht mit, dass sich ein Loch in den Wolken näherte. Ich denke, dass ich Glück hatte, dass ich nur ein paar Minuten mit dem Auge nichts mehr sah.
@Christian Berger
😀
drunterstellen, oder einen mobilen Strahlenschutz auf dem Kopf anbringen. Gibt’s ja heutzutage in fast jedem Kaufhaus und bei richtiger Größe hilft es auch noch gegen Schnuddelfresser.
Besonders schlimm wird es, wenn man die Strahlenschutzmaßnahmen an einem Ort mit hoher Albedo und geringfügig verringerter Gravitation vergisst…
Florian,
die empfohlenen Sachen sind natürlich super. Für den Einstieg in die Bestimmung der Sternbilder sind auch eine drehbare Sternkarte und eine Taschenlampe, die man mit etwas (roter) Klarsichtfolie abdunkelt, genial.
Gruß, Michael
Meiner Tochter hab ich mal gesagt, da oben ist Kasiopeia und da sitzt die Königin auf dem Stuhl, da ist auch der Andromeda- Nebel, das war ein Super Sommerabend, sie hat viel gefragt, und wir haben viel gelacht. Wir haben natürlich auch die bekannten anderen Sternbilder angeschaut und das alles ohne Sternenkarte…..
Schön gesagt, wahrlich wahrlich…
@Florian
mich wuerde es freuen wenn du einen artikel ueber die kesh foundation schreiben wuerdest…
@Rene: „mich wuerde es freuen wenn du einen artikel ueber die kesh foundation schreiben wuerdest…“
Was hat das mit dem Thema hier zu tun? Hab ich außerdem schon vor nem Monat getan: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/09/05/die-keshe-foundation-wissenschaftliche-revolution-oder-unsinn/
@René
Es gibt fast nichts, über das Florian nicht schon einen Artikel geschrieben hätte:
https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/09/05/die-keshe-foundation-wissenschaftliche-revolution-oder-unsinn/
Was ich sehr hilfreich finde, ist der scheinbare Ort: Planeten befinden sich immer in der Nähe der Ekliptik, also der Bahn, die die Sonne am Himmel entlangläuft. Wenn ein Lichtpunkt weit abseits dieser Bahn steht, also z.B. hoch im Norden oder (in unseren Breiten) im Zenit, dann ist es mit Sicherheit kein Planet. Auf diese Weise kann man „vorselektieren“.
Komisch eigentlich, das so viele „das da oben“ausgrenzen, gehört genau so zu ihrer Umwelt.
Naja, egal……ich habe gestern abend mit meiner Einsteigerkamera mit einen viel zu kleinen CCD-Die es tatsächlich geschafft, den ISS-Überflug(19.15 bis 19:22 MESZ)zu fotografieren. 80 ASA und 1 min Belichtungszeit, 2 Fotos hab ich geschafft, ich bin zufrieden, hätte nie gedacht, das das mit den Ding funkt. Im Sommer, immer so gegen Mitternacht, habe ich bei Überflügen der ISS oft genug gesehen, wie die Solarpaneels flashen, -6…-7 ich weiß nicht, schecht einzuschätzen, aber einfach grandios. Schön sind auch die „Formationsflüge“ ISS/Versorgungskapsel oder früher eben mit dem SpaceShuttle.
Schwer ist es nur, die so aufzunehmen, dass man sie erkennt. Von unzähligen Versuchen habe ich gerade mal ein Foto, auf dem man die ISS erahnen kann. Das waren 500 mm an einer Nikon D60.
@JoLor:
Ja, gut…., hab ich mich falsch ausgedrückt. Bei der Belichtungszeit ist das natürlich nur ein Strich, aber für mich denn doch ein geglücktes Experiment.
Es gibt auch genug Cracks die Fotos machen, wenn die ISS vor der Sonne oder Mond herfliegt, das ganze mit Filtern und vorm Refraktor/Reflektor geschraubt. Ein Traum von mir ist, die elektrischen Entladungen oberhalb einer Gewitterwolke zu fotografieren, aber da ist man schon bei Halbformat-CCD-Die´s, also bei Preisen angelangt, so das das ganze ein Traum bleibt.
@JoLor
Immerhin. Respekt. Details zur Bildentstehung?
Einige waren erfolgreich damit, die ISS vor der Sonne oder dem Mond zu fotografieren. Die Calsky-Seite kann vorausberechnen, wann eine solche Passage in der Nähe stattfinden wird, und dann muss man rechtzeitig vor Ort sein, eine große Optik auf den Himmelskörper richten, und eine Video-Aufnahme oder Hi-Speed-Serienaufnahme mit der Fotokamera starten. Die Fotokamera macht schärfere Aufnahmen, aber je nach Modell und Ausstattung packt sie nur ein paar Aufnahmen in Echtzeit im Speicher zu halten, und wenn sie anfängt, auf die Speicherkarte zu schreiben, ist es vorbei mit der High-Speed. Man muss also praktisch in der exakten Sekunde die Serie starten, was nicht einfach ist.
Ich hab‘ mal vorgehabt, mit meiner Montierung der ISS-Bahn zu folgen. Dafür gibt’s verschiedene Programme, die man bei meiner Montierung (Skywatcher HEQ-5) hintereinander schalten muss. Ich hab’s mal geschafft, einem horizontnahen Satelliten visuell zu folgen, aber das ganze war ziemlich ungenau und holprig, deshalb habe ich meine Pläne, die ISS so abzulichten, aufgegeben. Andere sind da erfolgreicher gewesen.
@John Steed
Ja, klar – bei den Langzeitbelichtungen hat man natürlich den Strich, was aber auch interessant ist, wenn man die Flugspuren sieht. Da ich in der Einflugschneise wohne und Gewitter fotografiere, habe ich immer die Spuren der Flugzeuge mit drauf. 😉
@Alderamin
Danke – das waren:
D60 mit Sigma 150-500
ISO 400
Belichtungszeit 1/200 s
Blende 6.3 (ist bei dem Objektiv bei der Brennweite die Offenblende)
Das Schwierige daran ist halt, dass man wirklich sehr genau mitziehen muss. Mit einem lichtstärkeren Objektiv wäre es einfacher, aber das ist dann auch eine Preisfrage. Solche Bilder mit der ISS vor dem Mond (danke für den Link) sind mit der Ausrüstung undenkbar.
@JoLor
Also nur mit Stativ? 1/200s?
Dann sollte ich das mit meiner Kamera und dem Teleskop oder der Russentonne auch mal versuchen. Ich hab’s mal visuell probiert, die ISS zu verfolgen, man konnte bei 60-fach ein wenig Struktur erahnen, aber das war’s schon. Jedenfalls half es, einen Überflug abzuwarten, der mit 89° maximaler Höhe praktisch durch den Zenit ging. Dann brauchte man nämlich nur in der Höhenachse zu verfolgen und konnte die Azimut-Achse fixieren. Mit ISO 1600 und 1/1000 sollte da doch was machbar sein.
@Alderamin
In dem Fall war es ohne Stativ. Allerdings war der Punkt im Originalbild auch wesentlich kleiner, das ist natürlich nur ein Bildausschnitt.
Aber wenn Du auf ISO 1600 gehen kannst und dadurch 1/1000 kriegst, sollte das bei einer ordentlichen mag-Zahl möglich sein. Ich sag’s mal so: Das Sigma ist für sowas natürlich überhaupt nicht geeignet, deshalb sollte es mit anderen Objektiven besser gehen. Ich bin ja eher auf Flugzeuge aus, die Erscheinungen weiter oben nehme ich nur mal so mit.
@JoLor:
aua, das ist ja mal gelungen. Ich hab das mal mit einer Russentonne (also einem 1000er-Spiegeltele) probiert. Meine ISS is aber kleiner … waruuuuum?
@Bullet
Kommt ja auch auf die Sensorgröße an. APS oder Vollformat? Außerdem kann man natürlich einen Ausschnitt vergrößern.
Ja, ich weiß. Bei mir wars ein APS-C, was bedeutet, daß ich ein 1500er-KB-Äquivalent hab … ich hab grad gesucht, ob ich das Foto vielleicht noch mit mir rumschleppe, aber ich habs noch nicht gefunden.
@Bullet
Danke!
Da würde ich mal auf die Auflösung tippen. Hier ist das Original zum Vergleich (nicht erschrecken, wie klein die auf dem Bild wirkt): https://chemtrail-fragen.de/tmp/iss.jpg (ca. 800 KB)
hmm … ich hatte damals ISS und Jupiter auf demselben Bild. Ich muß zuhaus nochmal graben, wo ich das gelassen hab …
@JoLor
Das ist ein schönes Foto der ISS, wenn man bedenkt, wie schwer das Ding zu erwischen ist.
Ich selbst versuche auch schon seit langem, mal gescheite Aufnahmen per 1,3 MP Webcam durch 8″ Newton hinzubekommen, mit eher bescheidenem Erfolg (bin leider auf der Arbeit, sonst könnte ich ein paar der Machwerke posten, evtl. später). Beim ersten Mal war die ISS zwar schön nah, da Zenitdurchgang, aber hoffnungslos überbelichtet. Bei den nächsten Versuchen und stark reduzierter Belichtungszeit konnte man zwar Strukturen erahnen, aber die Station erschien nur recht klein im Sichtfeld. Aber ich bleibe dran und taste mich vorwärts!
@Alderamin
Die fantastischen Aufnahmen von Dirk Ewers mag ich mir kaum anschauen, da spürt man das eigene Unvermögen… 😉
Aber was mich interessieren würde: welche Programme hast Du damals für die ISS-Verfolgung per HEQ-5 benutzt? Habe noch eine EQ-5 mit LX200-Switch, welche ich selten benutze, evtl. könnte ich damit ja was probieren. Satellitetracker habe ich mal versucht, funktioniert leider damit nicht.
@Flosch
EQ-ASCOM/EQ-MOD zum Steuern der Montierung vom PC, Satellite Tracker zum Nachführen, und irgend so ein Tool zur Simulation einer virtuellen RS232-Schnittstelle innerhalb des Rechners zwischen Satellite Tracker und EQ-ASCOM (muss ich zu Hause nachschauen).
EQ-ASCOM ist so eine Freeware-Plattform mit der man die Montierung vom PC aus ansteuern kann und z.B. Sterne aus einem Planetariumsprogramm aus anfahren. So richtig zufrieden war ich mit dem Programm aber nicht, das Ausrichten nach Sternen war immer furchtbar ungenau. Meine einzige Erklärung dafür ist, dass ich vom Balkon aus nur eine Himmelshälfte sehe. Die Originalsteuerung (Synscan Pro) der HEQ-5 ist da sehr viel genauer, schon mit zwei Sternen. Das Programm wird aber ständig weiter entwickelt, vielleicht ist es mittlerweile genauer.
In der Synscan gibt es einen Modus, mit dem die Steuerung Befehle über ein Kabel von außen (USB auf RJ12 oder war’s RJ45?) annimmt. Oder man kann sich irgendwo bei einem französischen Händler ein Kabel besorgen, das vom PC anstelle der Synscan gleich in die Montierung geht. Habe ich mir auch geholt, hat das Satellite Tracking aber in keinster Weise verbessert. Fazit: funktioniert alles nicht so richtig.
Bei mir hat das Satelliten Tracken mit der EQ6, EQMOD und dem Satellitetracker ganz gut funktioniert. Problem ist nur, dass ab einer Geschwindigkeit von über 1000arcsec/s in RA/DEC die Motoren rampenartig anlaufen und Geschwindigkeitsänderungen nicht mehr schnell genug durchgeführt werden. Langsamere Satelliten bleiben aber ein ganzes Weilchen im Gesichtsfeld der EOS mit 1000mm Brennweite. Ich hab da zum Beispiel mal den Globalstar M003 gefilmt, der zu der Zeit periodische Flares erzeug hat: https://youtu.be/GQrV28yBU6M
Die ISS ist da leider zu schnell..die konnte ich bisher nur mit gelösten Klemmen per Hand erfolgreich verfolgen. Mit der ALCCD5 und 2m Brennweite (8″ Newton + 2x Barlow) war sie zumindest auf ein paar Bildern zu sehen: https://tinyurl.com/9999cne
@fehlfarbe
Ja genau, bei langsamen oder weit entfernten Satelliten (horizontnah) klappte das einigermaßen, aber für hoch aufsteigende LEO-Satelliten hatte ich den Eindruck, die Montierung fliegt mir gleich um die Ohren, so heulten die Motoren auf, und dann immer in Schüben, statt kontinuierlich. Dann sauste der Satellit mal durch den Sucher und war dann auch schon wieder weg.
Einen Satelliten bei 2 m Brennweite auf den 8mm-Sensor einer ALCCD5 zu bekommen, ist schon eine Leistung, gratuliere.
Baer die ISS-Aufnahme, freihändig: Maximum Respekt!
(tiefverbeug und Hut abzieh)
@Alderamin
Danke für die Infos, scheinbar führt kaum ein Weg an Satellitetracker vorbei. ASCOM als Schnittstelle ist bei meiner EQ-5 schwierig, da die Motorsteuerung wie gesagt über LX200 läuft und das auch nur mit sehr begrenztem Befehlssatz (deshalb funktioniert Satellitetracker wohl auch nicht). War auch primär als Autoguiding-Interface gedacht. Tracking per EQ-5 muss ich wohl abschreiben.
@fehlfarbe
Sehr, sehr tolle Aufnahmen, der Globalstar und vor allem die ISS sind beeindruckend. Schließe mich Alderamin an und verneige mich in Ehrfurcht.
Es ist wirklich sehr mutig, mit 2 m Brennweite auf ISS-Jagd zu gehen und zeugt von viel Geschick (und wohl auch viel Glück), wenn man dann so klasse Bilder bekommt. Wie hast Du gezielt? Wohl eher nicht durch’s Telrad, oder?
@Flosch
Deswegen ja EQMOD. EQMOD modifiziert das Interface so, dass es LX200-kompatibel wird, so wie ich das verstanden habe. Was die Bewegung des Telekops an sich betrifft, funktioniert das einwandfrei – nur das initiale Ausrichten an Leitsternen machte mir etwas Probleme, auch mit 6 Leitsternen bin ich immer nur in der Gegend des Ziels gelandet. Probleme, die andere Nutzer von EQASCOM anscheinend nicht hatten.
@myself
Korrektur, das Modul heißt EQMODLX, und das versteht Satellite Tracker Input von Meade LX200-kompatiblen Trackern. Das war der Punkt. Siehe https://eq-mod.sourceforge.net/lxindex.html
@Alderamin
Ah, vielen Dank. EQMODLX klingt eigentlich genau nach dem, was ich bräuchte. Muss mir das die Tage mal in Ruhe anschauen. Wobei ich allerdings fürchte, dass mein Switch da überfordert sein wird. Aber mal sehen.
ISS – Visible Passes:
https://heavens-above.com/PassSummary.aspx?showVisible=t&satid=25544&lat=50&lng=15
Und hier gibts mehr:
https://heavens-above.com/?lat=50&lng=15
Ich wollte gerade die im Artikel fehlenden Flugzeuge erwähnen, da sah‘ ich, es wurde bereits … mehrmals.. .
Halli hallo…
Als ich vor ner Weile bei meiner besseren Hälfte angestrengt in den Himmel gekuckt hab (Ich glaub, es war während der Perseiden 🙂 ), da meinte ich irgendwann, etwas gaanz winziges am himmel flackern zu sehen, das sich am Himmel bewegte… Nun kam mir damals schon der Gedanke, ob das nich Weltraumschrott sein könnte? Ich war zwar auf ca. 900 Metern, aber auch in der Bodenseegegend (viel Stadtlicht :S)
grüsse, ich
Ok, und was soll dann das hier: https://exopolitics.blogs.com/exopolitics/2012/08/faq-dual-sun-help-desk.html . Kann man angeblich auch mit bloßem Auge als Lichtpunkt wahrnehmen.
Die Story ist von 1983. Meinst du nicht, so ein Lichtpunkt wäre irgendwem in der Zwischenzeit aufgefallen?
In Wahrheit ist das eine ziemlich peinliche Geschichte für all die Esos und Psuedowissenschaftler, die immer noch mit der „NASA hat 1983 einen neuen Planeten entdeckt“-Geschichte Aufmerksamkeit erregen wollen. Denn sie zeigt nur, dass es sich dabei um Leute handelt, die alles blind glauben und nichts auch nur ansatzweise prüfen. Denn wenn man das prüft, findet man schnell heraus, worum es da wirklich geht. Ich habs getan: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/06/nasa-und-nibiru.php
@Florian – Dir ist aber schon klar, dass die Planetenstory nicht totzukriegen ist und jetzt der Galaxie jüngste Supernova dafür herhalten muss:
https://www.viewzone.com/browndwarf.html
https://www.youtube.com/watch?v=j-1GNe52Iq8&feature=youtu.be
Übrigens finde ich, das Datum 1983 ist kein Argument für Falschinformation. Ich hätte lieber was Konkreteres…
Was soll man Leuten sagen, für die die geposteten Links ein Leitfaden geworden sind? Alle werden gerade wieder hysterisch. Ich würde zwar in mancher Hinsicht von euch hier einen dicken Rüffel bekommen, aber bei dieser Planetengeschichte stehen auch mir die Nackenhaare zu Berge. Und alles sieht man angeblich als helle Lichtpunkte am Nachthimmel…
Ich bin übrigens ein Fan von StarWalk. Finde ich noch besser als Stellarium (übrigens ist auch SolarWalk ein cooles Programm). Ist allerdings nicht kostenlos.
@LLS: „Übrigens finde ich, das Datum 1983 ist kein Argument für Falschinformation. Ich hätte lieber was Konkreteres…“
Lies meinen Kommentar zu Ende. Da findest du dann ganz viel ganz konkretes…
In Gottes Namen, diese Animationen Geistern schon seit mind. 2 Jahren im Netz rum…Davor hast Du noch Angst, wenn Du hier regelmässig liest, Dich über Astronomie belesen tust und auch sonst nicht auf den Kopf gefallen bist???? Verstehe ich jetzt echt nicht so ganz….
Hab deinen Artikel gelesen. Überzeugt mich ja genauso wie alles, was du zu dem Thema schreibst. Ich werde dir berichten, was die Hardcore-Vertreter der Nibiru-Theorie zu deinen Argumenten sagen. Dein Statement DAZU gebe ich dann gern wieder weiter. 🙂
Nicht, dass ich mich dazu berufen fühle, Leute vor dem Nibiru-Herztod zu bewahren, denn das geht imho nicht, weil es ihnen offenbar Spaß macht, mit der drohenden Apokalypse zu leben. Aber grundsätzlich stehe ich der Esoterik nicht so negativ gegenüber. Ich vergleiche dann gern Aussagen von dort mit denen von Wissenschaftlern. Offen sein finde ich grundsätzlich positiv, dagegen finde ich es geisteskrank, hartnäckig auf Humbug zu pochen, wenn die Info ja schon eindeutig existiert.
@AlBundy – Angst… wer, ich? Wie kommst du darauf? Ich habe noch nie an Nibiru geglaubt. Nur fehlt mir die wissenschaftliche Bildung in dem Bereich bzw. fehlten mir die nötigen Infos, meine Aversion gegenüber den Anhängern der Theorie fachgerecht zu begründen. Hey, wer lesen kann ist klar im Vorteil 🙂
@LLS hey, wohl missverstanden 🙂
Da brauchst Du im Prinzip ja keine wissenschaftliche Bildung. Ein paar Facts zu Planetenbahnen und Bewegungen etc. Pp. Astronomisches Grundwissen und wie gesagt gesunder Menschenverstand müssten ausreichen. Der Mond fällt auch ganz gewiss morgen nicht vom Himmel….
Müsste man mal die Anhänger von Nubier fragen, warm sie nicht an das naheliegende Glauben, dass zunächst mal der Mond vom Himmel fällt…. Aber mit solchen Leuten kann man allgemein ja schlecht diskutieren. Hab mir mal ein Interview mit Broers angeschaut, ich werde ganz krank, wenn ich mir die vielen Fremdwörter in einem einzigen Satz anhöre, von denen ich als ehemaliger Abiturient die wenigsten kenne und noch dazu benutzt er nur solche, die extrem angsteinflössend wirken. Er ist wohl kein Verfechter der Nibiru- Theorie, verdient aber sein Geld mit kranken Visionen zum 21.12.2012……
…and now for something completely different…
Habe mal einen Teil meiner ISS-Schnappschussversuche gesammelt (benutzt wurde eine iCam Tracer mit 8″ f/5 Newton, Nachführung per Hand):
https://imageshack.us/a/img835/4082/iss001.jpg
Das oben sind die allerersten, die mittlere Reihe ein Versuch der Kontrasterhöhung mittels Rotfilter und ganz unten Bilder, die ich vom 20 Uhr- Durchgang heute abend gemacht habe. Immer noch zuviel Licht, obwohl die Exposure der Webcam ganz runtergeregelt ist. Wird noch einige ISS-Überflüge dauern, bis ich’s raus habe…
Nochmal die Frage @fehlfarbe:
Durch welche Sucheroptik hast Du die ISS anvisiert? Ich probiere es durch’s Telrad und das ist ziemlich ungenau.
@Flosch @Alderamin @Sternschubser
Danke für die tollen Fotos – ihr habt mir einen scheußlichen Tag verschönert 🙂 Und mein Neid ist mit euch – ich habe mal wieder Wolken …
@fehlfarbe auch danke 🙂
Leuchtpunktsucher, würde ich annehmen, oder großes Sucherfernrohr – damit kann ich sie auch am besten verfolgen, allerdings fotografiere ich nicht.
@fehlfarbe
Mich würde die Belichtungszeit und der Gain der verwendeten ALCCD5 interessieren, diese Kamera habe ich nämlich auch. Und fummele ewig an den Einstellungen, wenn ich Planeten aufnehme, was beim manuellen Verfolgen der ISS eher nicht hinhauen wird. Hast Du die Werte noch?
Mist, heute hatte ich absolut keine Zeit, schönstes Astrowetter hier, 14°C draußen, und ich muss arbeiten. 😥
Da meine Tochter heute gegen 6:00 meinte, die Sonne sei schon am Aufgehen und zwar im Norden, kann ich noch eine Himmelserscheinung hinzufügen: Wenn es ein großes, helles Licht ist, das weder flackert noch sich bewegt, dafür aber genau über einer Baustelle steht, ist es ein Kran. 🙂
@Alderamin
Da bin ich mir leider nicht mehr sicher. Ich glaube ich hab den Gain so auf 80% gedreht und die Belichtungszeit auf 1/500s oder so. Eventuell kannst du das an einem Stern mit ähnlicher Helligkeit wie die ISS testen. Da habe ich glaube auch ein paar Tage herumprobiert.
Verfolgt hab ich die ISS mit dem 8×50 Sucher, den ich vorher noch mal peinlichst genau ausgerichtet habe. Dann hab ich die ISS einfach in die Mitte des Suchers genommen und immer ein wenig gekreist, sodass sie zumindest auf ein paar Frames ins Gesichtfeld kommt. Mit einem Dobson geht das bestimmt noch besser als auf einer parallaktischen Montierung. Da muss man sich ganz schön verrenken.
Eine andere Möglichkeit wäre die Flugbahn so genau wie möglich zu bestimmten und per GoTo an einen Punkt zu fahren, wo die ISS durchfliegt und in dem Moment ordentlich Feuer geben.
Es soll wohl auch einen Platinenmod geben, der dafür sorgt, dass die Motoren der EQ6 nicht mehr rampenartig anfahren oder erst ab einer höheren Geschwindigkeit. Wenn mich nicht alles täuscht hatte Thierry Legault (der Meister der Satellitenaufnahmen) mal so eine modifizierte EQ6.
@Flosch
Der letzte Überflug sieht klasse aus mit den farbigen Solarpanels. Es ist wirklich schwierig die richtige Belichtungszeit zu finden, vor allem wegen dem teilweise recht großen Helligkeitsunterschieden zwischen Solarpanel und den Radiatoren usw.
Man kann sich übrigens auch bei Calsky.com anmelden und warnen lassen, wenn in den nächsten Tagen ein ISS Sonnen- oder Mondtransit statt findet. Ich konnte bisher schon zwei Stück beobachten. Einen habe ich auch mit der 550D gefilmt: https://youtu.be/Ocea5dIurfs Die berechneten Zeiten sind bei entsprechend genauen Koordinaten so gut, dass ich das nächste Mal anhand der Funkzeit einfach eine Reihe Einzelbilder mit höherer Auflösung schießen werde.
Ich Dreh den „Gain“ immer bei meinem Gitarrenverstärker auf 🙂
Apropos Gain: Selbigen habe ich beim heutigen ISS-Überflug mal etwas heruntergedreht, aber scheinbar immer noch nicht genug…naja, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Blöd ist nur, dass man immer nur 1-2 Versuche pro Abend hat.
Aber die heutigen Bilder sind immerhin besser als die Vorherigen geworden:
https://imageshack.us/a/img690/858/iss002.jpg
Wenn man genau hinschaut, kann man die kleinen Solarpanels einer Sojus erkennen. Glaube ich zumindest. In der untersten Reihe erstrahlt die Station im hellen Sonnenschein, wobei ganz links die Radiatoren gut zu sehen sind.
@fehlfarbe
Danke für die Infos, ich hätte wie Theres auch auf ein Leuchtpunktvisier getippt. Ich glaube, ich schaffe mir mal ein preiswertes an und schaue, wie gut sich damit zielen läßt. Ein toller Transit übrigens, sowas wäre auch noch auf meiner To-Do-Liste. 🙂
@Flosch
Auch an Dich: Respekt!
ich wünschte, ich hätte derzeit ein wenig mehr Zeit für die Astronomie, ich hab‘ anscheinend Ausstattung genug, hab‘ mich nur noch nicht an die ISS ran gewagt, aber Ihr macht mir Mut, es mal zu versuchen.
@Flosch
die Aufnahmen sind echt super! Als nächstes noch eine 2x Barlow dran, dann hast du auch das Problem mit der Überbelichtung nicht mehr 😉
Mit einem SC kann man sicherlich noch etwas besser nachführen. Das ist nicht so riesig wie ein 8″ Newton und man muss sich bestimmt nicht so verrenken.
@Alderamin
Es gibt auch noch einfachere Ziele wie z.B. geostationäre Satelliten. Ich hab vor ’ner Weile mal auf die Astras gehalten. Da braucht man nicht einmal eine Nachführung und die zeigen teilweise auch interessante Bewegungen: https://youtu.be/_oItLesbGbQ Die sollen ja im März und ich glaube im Herbst teilweise recht helle Flares zeigen.
Was auch ganz gut geht sind Iridium Flares. Entweder mit Langzeitbelichtung auf einem Stativ oder ein Video mit einer lichtstarken Linse. Für die neueren EOS Kameras gibt es ja den netten Magic Lantnern Mod, der auch längere Belichtungszeiten bei der Videoaufnahme zulässt. und mit einem 50mm f1.4 Objektiv, das es schon für unter 100€ in der Bucht gibt, kann man einiges aufnehmen: https://youtu.be/p-H02Ssz1DI
Ich hoffe die vielen YT Links gehen in Ordnung. Ich möchte hier keine Werbung machen, sondern ein paar Anregungen geben und zeigen was so alles an Satelliten am Himmel zu sehen ist 🙂
@fehlfarbe
Auch nett, vor allem der Astra-Zeitraffer, aber Lichtpünktchen sind mir ein wenig zu einfach 🙂 und ich mache lieber Fotos als Video. Mit dem Stacken von Planetenbildern kenne ich mich ja schon ein wenig aus.
@Alderamin
Danke – nach der einen oder anderen Probe Deiner Astrofoto-Kunst hier auf AS bin ich etwas überrascht, dass Du Dich noch nicht an der ISS probiert hast. Das Equipment ist bestimmt ausreichend, vor allem die ALCCD5 wird tolle Bilder liefern, wie man ja bei fehlfarbe sieht. Versuch’s demnächst doch mal, es lohnt sich wirklich.
Aber wie fehlfarbe schon schrieb, artet die Nachführung bei einem Newton in teilweise aberwitzige Verreckungen aus…
@fehlfarbe
Dir auch vielen Dank; das mit der Barlow hatte ich auch schon überlegt, wegen der detaillierteren Bilder und eben auch wegen des Belichtungsgehampels. Allerdings habe ich momentan nur eine 3x Barlow, und da wird das Auffinden wohl eher ein Lotteriespiel. Eine 2x steht aber schon auf der Weihnachtsliste, hehe.
Im Übrigen wieder echt schöne Videos, leider bin ich filmtechnisch auf die Webcam beschränkt (die EOS 400D hat ja leider keine Videofunktion), womit Satellitenbahnen wohl raus sind.
@Flosch
Ich hab’s gerade das erste Mal versucht, mit der Spiegelreflex an der Russentonne, 1000 mm f/11, Belichtungszeit 1/1000 bei 800 ISO, Dauerfeuer mit 5 Bildern pro Sekunde. Handnachgeführt mit Reflexsucher auf Stativ.
Nun ja. Auf den allermeisten Bildern ist nichts drauf. So einfach ist das Verfolgen mit einem Reflexsucher nicht, der hat zu viel Parallaxe. Mit der kleinen ALCCD als Sensor so: NO WAY.
Auf den letzten paar Bildern sind ein paar Lichtpunkte. Wenn man die Station so weit hochzoomt, dass sie ein bisschen Größe gewinnt, hat man ca. 16×16 Pixel Auflösung. Nix genaues erkennt man nicht. Hmm, wie hat JoLor das mit 500 mm so groß und scharf bekommen???
Vielleicht lassen sich ein paar Bilder stacken, mal sehen.
Die Belichtungszeit ist auch etwas kurz, 2 Blendenstufen mehr wären besser gewesen, also 1/250.
Nochmal an alle ISS-Ablichter hier: R-E-S-P-E-K-T-!!!
@Alderamin
Sehr schade, dass es nicht hingehauen hat; bei meinen ersten Versuchen war ich aber ähnlich erfolgreich.
Ich habe zwar keine Erfahrung mit den Russentonnen bzw. ISS-Jagd per DSLR, aber 1/1000 mit f/11 kommt doch in der Tat etwas zu duster rüber. Ferner sind m. E. bei 5 fps die Trefferchancen extrem niedrig. Selbst bei den 30 fps meiner Webcam wischt die ISS meist nur für einen Sekundenbruchteil durch’s Bild. Deshalb würde ich eher mal versuchen, die Station per Film und Teleskop zu erhaschen.
Das Telrad als ISS-Zieloptik ist übrigens gar nicht so schlecht, wie ich anfangs dachte. Ich habe beim letzten Mal einfach einen Stern auf die Unterbrechung in einem Zielkreis (mir fällt leider keine schönere Formulierung ein) eingestellt und damit ging es ziemlich gut.
Ein großer Vorteil des Telrads ist ferner die praktisch nicht vorhandene Parallaxe. Das erste Mal habe ich’s durch’s Sucherfernrohr probiert und das ging mal gar nicht.
Also wie gesagt, mit dem f/5 Newton, 30 fps Webcam und Telrad erwische ich die ISS mittlerweile recht zuverlässig (Details wie ideale Belichtung etc. jetzt mal ausgenommen).
@Alderamin
Naja, wie gesagt, von unzähligen Fotos war das das einzige Bild, auf dem man sie erahnen konnte. Vielleicht liegt es auch daran, dass man das Mitziehen durch die Fliegerei gewohnt ist, denn bei den Motiven zieht man ja immer mit. Und das Bild war natürlich auch beschnitten und vielleicht hatte ich sie damals sogar noch etwas vergrößert, wobei das natürlich nur in einem kleinen Rahmen geht.
Vielleicht liegt es auch an der Auflösung? Ich hatte bei der D60 immer die höchste eingestellt. Aber Blende 11 erscheint mir auch etwas wenig. Probiere es vielleicht mal mit ca. 5 – 8. Wenn ich Blitze, die noch etwas weiter weg sind, fotografiere, muss ich sogar manchmal bis auf Blende 5 gehen, sonst erkennt man gar nichts – und die ISS ist ja auch nicht heller.
@JoLor
Die Blende der Russentonne ist fest, das ist ein Spiegeltele. Ich hatte die Belichtungszeit nach der „Sunny f/16 Rule“ geschätzt, nach der man eine Aufnahme im Sonnenlicht bei Blende 16 mit einer Belichtungszeit von 1/ISO belichten soll. Und die ISS hat ja Sonne.
Mitgezogen habe ich auch, ich hab‘ sie dann auf ca. 1/3 der 240 Aufnahmen gefunden.
Das Problem ist nämlich die Winzigkeit der ISS. Auf einem Bild von 11 MPixeln nur 16-20 Pixel breit, das ist so winzig, dass man sie kaum sieht. Und entsprechend pixelig bei Vergrößerung. Daher wunderte ich mich, wie Du das mit 500 mm geschafft hast.
Heute wäre noch ein Überflug, fast durch den Zenit, aber leider ist heute Waschküchenwetter…
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[…] so schwer, sich zumindest ein bisschen zu informieren. Es macht außerdem großen Spaß! Am Himmel gibt es jede Menge interessantes Zeug zu sehen. Selbst wenn der Mars nicht so groß wie der Vollmond ist: Schaut nach […]
Was die ISS angeht, so schau ich meistens hier nach:
https://iss.de.astroviewer.net/
https://www.isstracker.com/
https://www.astronomie.Info/hah/