Gestern wurde im Naturhistorischen Museum in Wien Goldene Brett 2012 verliehen. Diesen Preis bekommt die Person oder Organisation, „die im vergangenen Jahr den irrwitzigsten Unfug verbreitet hat.“. Es gab über 200 Nominierungen und am Ende 3 Finalisten. Den 2012-Guru Dieter Broers, den Homöopathie-Professor von der Uni Frankfurt/Oder Harald Walach und die Österreichische Ärztekammer. Der Saal im Museum war bis auf den letzten Platz besetzt und auch die Stehplätze wurden eng. Aber der Besuch hat sich gelohnt, der Abend war äußerst amüsant.
Jeder der drei Finalisten wurde von einem Laudator vorgestellt. Den Anfang machte die österreichische Schriftstellerin El Awadalla. Sie erklärte dem Publikum, warum die Österreichische Ärztekammer (ÖAK) für das Goldene Brett nominiert wurde. Man kann der ÖAK natürlich keinen Vorwurf machen, dass sie sich hauptsächlich um das Wohl der Mediziner kümmert und nicht so sehr um das der Patienten. Immerhin ist es ja die Standesvertretung der Ärzte. Sehr wohl vorwerfen kann man der ÖAK aber die absurden Diplome, die sie an ihre Mitglieder verleiht. Homöopathie, Anthroposophie, Kinesiologie, und so weiter: Wenn es einmal als Diplom mit dem Stempel der ÖAK an der Wand eines Ärztezimmers hängt, gewinnen diese pseudomedizinischen Methoden in den Augen der Patienten eine Seriösität, die ihnen nicht zusteht. Für die Ärzte ist das natürlich toll. Denn gestärkt durch die Autorität der Ärztekammer können sie ihren Patienten so leichter die teuren „alternativen“ Behandlungen anbieten. Aber, und das war mein Lieblingssatz aus der Laudatio von El Awadalla:
„Der Unterschied zwischen Handauflegen und Handaufhalten ist in der Praxis etwas verschwommen.“
Ein Vertreter der Ärztekammer war ebenfalls anwesend und erzählte uns in seiner Rede eine angeblich alte indische Geschichte vom Brunnenfrosch; vermutlich mit dem Zweck, uns doofen Skeptikern zu zeigen, wie eingeschränkt unser Weltbild ist. Die Geschichte geht so: In einem Brunnen lebt ein Brunnenfrosch. Da kommt eines Tages ein Meeresfrosch und erzählt dem Brunnenfrosch vom großen Meer. Der Brunnenfrosch glaubt aber nicht, dass es etwas geben kann, das größer als sein Brunnen ist und beschimpft den Meeresfrosch als Lügner.
Ich vermute mal, Skeptiker und Wissenschaftler sollen wie der Brunnenfrosch sein, und jedesmal aggressiv und dogmatisch werden, wenn sie auf etwas treffen, das sie nicht verstehen. Oder so halt irgendwie. Ich fand die Story eher etwas blöd, vor allem, weil es keine Frösche gibt, die im Meer leben (wenn doch, dann bitte ich mitlesende Biologen mich zu korrigieren). Es war auf jeden Fall etwas deprimierend, mit anzusehen, wie wenig Ahnung manche Mediziner von Naturwissenschaft haben. Die Erzählungen des ÖAK-Vertreters aus seiner Praxis, in der er ja die „Wirkung“ der Homöopathie immer wieder erlebt, machen nochmal deutlich, dass immer noch zu viele Menschen nicht verstanden haben, wie das mit eigenen Wahrnehmung, der Subjektivität, den Einzelfällen aus denen sich nicht auf das Allgemeine schließen lässt und der wissenschaftlichen Methodik funktioniert. Es ist ja auch tatsächlich ein wenig verwirrend. Wenn ein kranker Mensch ein homöopathisches Mittel schluckt und danach gesund wird, dann klingt es ja eigentlich logisch, dass der Grund für die Heilung die Homöopathie war. Aber das ist eben genau der Fehlschluss, dem leider auch viele Ärzte erliegen. Nur weil eine Sache nach einer anderen Sache passiert, ist die eine nicht zwingend der Grund für die andere. Ich gehe jeden Tag aufs Klo und betätige jeden Tag die Klospülung. Und jeden Tag geht die Sonne unter. Trotzdem hat das eine nichts mit dem anderen zu tun. Um herauszufinden, ob es einen tatsächlichen Zusammenhang zwischen zwei Dingen gibt, braucht es objektive, vernünftige, doppelblinde und randomisierte Versuche. Und wenn man die macht, zeigt sich jedesmal, dass Homöopathie nicht wirkt.
Ebenso absurd wie die Homöopathie sind die „wissenschaftlichen“ Theorien des Dieter Broers. Über ihn und den ganzen Unsinn, den er über die angeblichen Katastrophen bzw. esoterischen Eigenschaften des Jahrs 2012 verbreitet, habe ich in meinem Blog schon genug geschrieben. Der Laudator Niko Alm hat seine „Leistung“ in seiner Rede ebenfalls schön zusammengefasst und dabei den äußerst netten Begriff „logical pole flip“ geprägt. Damit ist nicht die (2012 nicht stattfindende) Umpolung des Magnetfeldes gemeint, von der auch Broers immer wieder fantasiert. Sondern die „übersinnliche Beweislastumkehr“, die in der Esoterik und Pseudowissenschaft so populär ist: „Das Phänomen, dass ich mir ausgedacht habe, ist real, so lange du mir nicht beweisen kannst, dass es nicht existiert“.
Dieter Broers war leider nicht anwesend, hat auch keinen Vertreter oder eine Nachricht geschickt. Aber ok, das war zu erwarten gewesen; Broers setzt sich ungern mit Kritikern auseinander, wie man ja auch damals gemerkt hatte, als er mir einen Brief schrieb und dann kurz danach alles wieder löschte, nachdem ein bisschen Gegenwind aufkam.
Der dritte Nominierte war Professor Harald Walach. Er arbeitet an der Viadrina Universität in Frankfurt an der Oder. Dort hat ihm der Homöopathie-Konzern Heel eine Stiftungsprofessur gesponsert und ganz im Sinne seiner Geldgeber probiert Walach nun dort, der Homöopathie (und jeder Menge anderen esoterischen Unsinn) einen seriösen und wissenschaftlichen Anstrich zu geben. Laudator Mario Sixtus hat das in seiner Rede wunderbar formuliert. Die Universität in Frankfurt sei eine „Bullshitverdichtungs- und veredelungsversuchsanlage“. Allerdings sei der Bullshit, der in die Universität hineingesteckt werde immer noch der gleiche Bullshit, wenn er am Ende wieder heraus kommt: „Bullshit durch die Universität gepumpt, bleibt Bullshit. Der einzige Unterschied: Nun stinkt die Universität.“ Walach allerdings hält sein Institut für die „Speerspitze der Aufklärung“.
Harald Walach war ebenfalls nicht selbst anwesend, hatte aber Bettina Reiter als Vertretung geschickt; eine Ärztin, mit der er gemeinsam eine „alternativ“medizinische Zeitschrift herausgibt. Frau Reiter verlas einen Brief, den Walach geschrieben hatte. Darin meinte Walach, dass er sich sehr wünsche, das Goldene Brett zu gewinnen, obwohl ihm der Nobelpreis eigentlich lieber gewesen wäre. Tja. Dabei kann es sich ja eigentlich nur noch um eine Frage der Zeit handeln. Zu den „wissenschaftlichen“ Leistungen des Harald Walach gehört ja u.a. auch die Entwicklung der „schwachen Quantentheorie“, mit der er die Homöopathie erklären will (in der Art von: Der Mensch ist quantenmechanisch mit dem Globuli verschränkt das wiederum quantenmechanisch mit dem Wirkstoff verschränkt ist, der im Globuli nicht enthalten ist und deswegen wirkt es). Als Experte für Quantenmechanik, Homöopathie und Wissenschaft sollte Professor Walach ja eigentlich wissen, wie sehr die „Erkenntnisse“ seiner Theorie und die Homöopathie selbst der bestehenden Wissenschaft widersprechen. Medizin, Chemie, Biologie, Physik: quasi die komplette Naturwissenschaft würde über den Haufen geworfen, wenn man nachweisen könnte, dass Homöopathie funktioniert. Das wäre definitiv eine nobelpreiswürdige Leistung und Walach könnte sich gleich alle drei wissenschaftlichen Preise für Chemie, Medizin und Physik abholen. Er muss sich auch keine Sorgen machen, dass die böse „Schulwissenschaft“ seine Erkenntnisse ignoriert. Die Wissenschaft ist prima damit klar gekommen, als die klassische Physik durch die Revolution der Quantenmechanik ersetzt wurde – und hat die beteiligten Forscher der Reihe nach mit Nobelpreisen ausgezeichnet. Wenn nun jemand käme und die Quantenmechanik mit einer neuen Form der Quantenphysik revolutioniert, wäre das kein Problem. Man muss halt nur nachweisen, dass man keinen Unsinn redet, und seine Thesen vernünftig belegen. Aber da scheint es Walach dann doch nicht so eilig zu haben. Er möchte lieber die „Rationalität erweitern“, wie er in seinem Brief schreibt. Was das genau bedeutet, weiß ich nicht. Vielleicht: „Egal, was irgendwer sagt, ich habe trotzdem recht!“
Walach hat – ganz originell – einen eigenen Preis gestiftet. Die „Silberne Schere im Kopf“ die er an den Gründer des Esoterik-Lexikons Psiram verleihen möchte. Ich hab mich schon gefreut, dass ich nun auch einen Preis mit nach Hause nehmen kann. Mir wird ja von den Homöopathie- und Esoterikfans ständig unterstellt, ich sei der Kopf hinter Psiram … Aber leider war es dann doch nicht mein Name, der genannt wurde, sondern jemand, der mir bis jetzt völlig unbekannt war. Naja. (Nachtrag: Nachdem ein paar akustische Probleme geklärt wurden, hat sich der unbekannte Name doch in einen bekannten gewandelt: Mit der silbernen Schere wurde Klaus Ramstöck ausgezeichnet).
Aber immerhin hat Walach am Ende seines Briefs allen empfohlen, immer schön weiter die ScienceBlogs zu lesen und ja keine „alternativen“ Meinungen zu hören! Das fand ich nett. Ich überlege, ob ich mir nicht ein Banner mit der Aufschrift „von führenden Homöopathen empfohlen“ zulegen soll…
Bevor nun der Gewinner des Goldenen Bretts bekannt gegeben wurde, gab es noch eine kleine humoristische Einlage der Künstlergruppe Monochrom. Johannes Grenzfurthner erzählte ein wenig über seinen eigenen esoterisch-skeptischen Werdegang und prägte dabei das äußerst schöne Wort des „Feinstoff-Faschismus“ um die Leute zu beschreiben, die die Not anderer Menschen mit dem Hinweis auf schlechtes „Karma“ begründen oder mit anderem esoterischen Unsinn relativieren („Die Kinder die Afrika verhungern, werden eh wieder geboren“). Außerdem wies er darauf hin, dass es langsam an der Zeit sei, dass zwei Organisationen zusammenfinden, die eigentlich zusammengehören: Die Homöopathie und die Rüstungsindustrie. Und es stimmt ja: Wenn man sich ansieht, welche psychischen und physischen Zustände die Homöopathen angeblich zu heilen im Stande sind, dann wundert man sich, warum das nicht längst als Waffe verwendet wird. Biologische Kriegsführung ist ja leider schon lange Realität. Dabei könnte man sich die teure medizinische Rüstungsforschung ja leicht sparen. Wenn Homöopathie funktioniert, dann bräuchte das Militär nur ein paar der richtigen Tropfen in die Wasserversorgung des Feindes einschleusen und fertig…
Dann war es endlich so weit. Ulrich Berger verkündete den Gewinner des Goldenen Bretts. Völlig zu Recht wurde es an Harald Walach verliehen. Walach finde immer „eine Erklärung an wissenschaftlichen Modellen vorbei, egal ob er sich mit der ‚Schwachen Quantentheorie‘ befasst, die angeblich Homöopathie erklären kann, oder sich mit Kozyrev-Spiegeln beschäftigt, die angeblich telepathische Kanäle öffnen können“., wie in der offiziellen Begründung zu lesen ist. Gratulation an Herrn Walach! Und Gratulation an die Uni in Frankfurt/Oder, die solche preisgekrönten Forscher beherbergen darf!
An diesem Abend gab es aber auch noch einen zweiten Preis. Das erste Mal wurde ein Goldenes Brett für das Lebenswerk einer Person verliehen. Die Laudatio hielt der Astrophysik-Professor Heinz Oberhummer. Er wies auf die gigantische Anzahl an Büchern hin, die der Preisträger im Laufe der Jahrzehnte veröffentlicht hatte und auf den grandiosen Unsinn, der in diesen Büchern zu lesen ist. Den Preisträger wird wahrscheinlich jeder kennen: Erich von Däniken! Wenn es um ein Lebenswerk an Unsinn geht, dann ist Däniken ein wahrlich würdiger Gewinner. „Ein Leben lang den Blick ins All zu richten und trotzdem beide Augen fest geschlossen zu halten, ist eine besondere Leistung“, sagt Michael Horak, der Initiator der Veranstaltung. Däniken war leider nicht anwesend, kommt aber demnächst zu einem Vortrag nach Wien. Dort wird ihm das goldene Brett dann von Heinz Oberhummer überreicht werden.
Es war ein wirklich amüsanter und interessanter Abend. Ich freue mich schon auf das Goldene Brett 2013. Da wird man dann aber wohl in einen anderen Raum ausweichen müssen, denn der Platz im Naturhistorischen Museum wird langsam knapp. Definitiv nicht knapp wird die Menge an esoterischen und pseudowissenschaftlichen Unsinn. Auch 2013 wird es ausreichend Material für das Goldene Brett geben…
P.S. Jörg Wipplinger von Die Wahrheit.at hat eine kurze Zusammenfassung der Veranstaltung erstellt:
Gtuer Artikel!
Was ist den auf dem 4. Bild zu sehen?
Felix Baumgartner am Rande seiner Kapsel mit einem grünen Tentackelvieh?
Was sollte das den demonstrieren? Ich hatte den Absprung anders in Erinnerung 😀
Statt „Er arbeitet an der Viadrina Universität in Frankfurt an der Oder.“ hätte man auch schreiben können: „Er arbeitet an der Rufschädigung der Viadrina Universität in Frankfrurt an der Oder.!
[…] und Bullshit-Veredelung: Die Verleihung des Goldenen Bretts, Astrodicticum simplex am 20. Oktober […]
@Kart: Das FSM[1] is eig ned grün 😉
1. https://en.wikipedia.org/wiki/Flying_Spaghetti_Monster
Ah, eine weitere Verpackung des Hamlet Zitats („Es gibt mehr Dinge zwischen blablablabla…“): Die Brunnenfrosch-Fabel! Und wieder kann nur mit einer No-Content-Schwurbelei aufgewartet werden – quod erat demonstrandum!
Gratulation an den Gewinner Herrn Walach, definitv würdig!
Bei den drei Finalisten fiel es mir wirklich schwer, eine persönliche Entscheidung zu treffen, also war es fast schon wurscht, wer gewinnt. Mit leichtem Vorsprung war mein Favorit zwar Broers, aber jetzt im Nachhinein denke ich, dass er schon eher ein heißer Kandidat für den nächsten Lebenswerkpreis ist. Und E.v.D. als diesjähriger Preisträger war schon lange überfällig – prima! 😉
Homöopathie und Rüstungsindustrie gehören zusammen? Ach so, stimmt ja, Munition wird auf beiden Seiten produziert: Auf der einen für Krieg zu Lande, zu Wasser und in der Luft, auf der anderen für Krieg im Kopf: Wird die Ratio halt mit andauerndem Globuli-Beschuss zur Strecke gebracht…
Das mit der silbernen Schere ist doch ein fake – Walach will nur die immer noch wartenden 10.000€ einsacken, um den Umzug nach Berlin zu finanzieren, so eine Art agressiver Rückzug, um die Speerspitze der Gegenaufklärung weiterzutragen. ‚Gegen‘ vergißt er komischerweise immer zu erwähnen, zumindest war bis gestern noch Aufklärung
Super, dass du vorbeigeschaut hast!
Das Video geht vermutlich erst morgen online, Fotos hab ich schon hier gesichtet https://www.flickr.com/photos/bildredaktion/sets/72157631810065683/with/8104869254/
@ Kart
Das FSM war noch von der Laudatio vom Pastafari Niko Alm. Broers behauptet ja, dass schon die alten Maya den „Synchronisationsstrahl“ kannten & Hunab-Ku genannt haben. Tatsächlich ist das ein Begriff aus der Zeit der Missionarisierungszeit & heißt „einziger Gott“ — also vermutlich ist das FSM gemeint
Schöner Artikel. Aber der Preis für EvD hat mich ein wenig überrascht. Nicht, dass er nicht gerechtfertigt wäre, aber ich hatte mit einer Würdigung Granders mehr gerechnet.
„[…] Ich überlege, ob ich mir nicht ein Banner mit der Aufschrift “von führenden Homöopathen empfohlen” zulegen soll…[…]“
An sich keine schlechte Idee, könnte aber noch viel mehr Spinner anlocken. Aber vielleicht auch ein paar, die noch „Suchend“ sind.
Guter Artikel Florian, und nicht traurig sein, dass Du die silberne Schere nicht gekriegt hast. Du hast eh was viel besseres verdient. Kleine Nörgelei: Der Artikel hat etliche Tippfehler- gehst Du da noch mal drüber? Wäre cool…
Die Brunnenfroschfabel müsste aber noch weiter gehen:
… und dann fragte der Brunnenfrosch den Meeresfrosch: „Kannst du mir denn beweisen, dass das Meer existiert? Du könntest mir doch zum Beispiel etwas Meerwasser mitbringen.“
Doch der Meeresfrosch winkte ab: „Das könnte ich tun, aber ich habe gerade keine Lust dazu…“
„Na gut“, sagte der Brunnenfrosch, „dann sag mir wenigstens in welcher Richtung das Meer liegt, damit ich selber hingehen und es mir angucken kann.“
Der Meeresfrosch wird auf einmal wütend. „Ach weißt du“, schimpft er los, „ich muss dir gar nichts beweisen. Ich weiß ja schließlich, dass das Meer existiert. Ich war schon dort! Und viele andere Frösche auch! Wenn du an das Meer glauben würdest, dann wüsstest du, wo es liegt! Aber wahrscheinlich weißt du es schon, willst aber nur nicht zugeben! Weil dein Weltbild sonst zusammenbrechen würde!“
„Weißt du was?“, sagt daraufhin der Brunnenfrosch. „Du kannst mich mal.“
eine 15 Minuten Zusammenfassung gibt es schon mal hier:
https://www.diewahrheit.at/video/das-golden-brett-2012
Schade, dass mein Favorit Dieter B. nicht gewonnen hat, aber andererseits freue ich mich für Herrn Walach nicht minder. Nur eines ärgert mich: das österreichische Fernsehen überträgt jeder Florian Silbereisen-Show. Für den Schaden, den die ARD damit den Österreichern zufügt, möchte ich mich auf diesem Wege bei ihnen entschuldigen. Ich fände es deshalb nur gerecht, wenn die ARD die Verleihung des goldenen Bretts als Primetime-Sendung auch live übertragen müßte. Dann wüßte ganz Deutschland jetzt, was Prof. Walach für einen tollen Preis gewonnen hat. Aber es geht eben ungerecht zu in der Fernsehwelt. Ganz herzlichen Glückwunsch auch an den Lebenwerk-Preisträger E.v.D. – er hat es schon lange verdient, für seine galaktische Dampfschwurbelei so hervorragend gewürdigt zu werden.
In diesem Sine…..freue ich mich auch schon auf 2013!
ja… weil Psiram doch von einem neunköpfigen Ungeheuer geleitet wird *gg 😀
“[…] Ich überlege, ob ich mir nicht ein Banner mit der Aufschrift “von führenden Homöopathen empfohlen” zulegen soll…[…]”
Wie wärs denn mit dem Banner „Erweitere Deine Rationalität“?
Darunter dann eine genauere Erläuterung des Geschäftsmodells:
„Sag mir deinen Namen
Und ich sag dir wie du heißt
Halt deinen Finger in die Kerze
dann wird dein Finger heiß
Ich kann dir viel verraten
Und ich kann dir prophezeih’n
Das Ganze kostet dich
Weil du es bist
Nur einen blauen Schein […]“
(Ganz Schön Feist, „Lass mich Dein Prophet sein“)
Der Sixtus heißt aber Mario, so wie es auch verlinkt ist.
zum „meeresfrosch“ finde ich auf die schnelle nur energieamulette aus atlantis sowie:
https://www.dradio-dw-kath.eu/beitrag.php?id=364&PHPSESSID_netsh101052=
klassisches eigentor, das anekdotel…
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Trotzdem:
Die Ärtztekammer hätt es werden sollen.
Aber nächstes Jahr ist auch noch recht.
@florian
vielleicht noch den zusatz „wien“ beim naturhistorischen.
das weiß ja nicht jeder, auch bäcker müller kenne ich, aber andere vielleicht weniger.
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„Wenn da nun jemand sagt: Komm, schau mal, vielleicht ist da noch mehr (Meer?) zu entdecken – so hat der Betroffene möglicherweise nicht einmal die Kraft, richtig zuzuhören.“
obiger link.
mehr=meer, und wer dem nicht folgen kann, ist eine arme sau.
so einfach ist das.
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Der Herr von der Ärztekammer lag mit seinem Meeresfroschvortrag goldrichtig. Denn wie oben erwähnt, gibt es keine Meeresfrösche. Frösche sterben in Salzwasser.
Doch genau so wie jener Herr demonstrierte, funktioniert die Argumentation der Schwurbler: tiefsinnige oder detailreiche, langweil-, äh ich meine langwierige Ausführungen, die gut und einleuchtend klingen; die aber jeder Grundlage entbehren, da die Basisaussage (hier: es gibt Meeresfrösche) sachlich falsch ist. Schade, dass im Auditorium nach seinen Ausführungen niemand ausrief, dass es keine Meeresfrösche gäbe. Das hätte den Herrn sicherlich irritiert. Denn erfahrungsgemäß werden Esoteriker nervös, wenn sie mit Fakten konfrontiert werden.
Aber wollen wir dem Ärztekammervertreter dankbar sein, denn er hat Skeptikern eine Steilvorlage für bissige und zutreffende Kommentare geliefert.
Wahrscheinlich gibt es nichtmal die Fabel an sich. In den Kreisen ist doch alles, was ins eigene Weltbild passt unbesehen gekauft, obs nun obskure Kristallschädel, Wünschelruten, Antike Raumschiffe, Meeresfrosch-Sagen oder „Prophezeiungen“.
Mir persönlich wäre die Ärztekammer am liebsten gewesen, weil ich da auch am ehesten noch die Chance sehe dass öffentlicher Gegenwind nach einem solchen Preis einen Effekt hat, aber letztlich kann man da alle in den Sack stecken und wird immer den richtigen für den Preis rausziehen.
@knorke: „Wahrscheinlich gibt es nichtmal die Fabel an sich.“
Doch, die gibts. Nur kommt da kein „Meeresfrosch“ drin vor. Ich hab gestern nen Link zu ner doc-Datei gefunden, in der die Geschichte steht (ist ein Ausschnitt aus nem Buch). Leider hab ich mir weder Link, noch Autor gemerkt. Die Geschichte ist im Original aber auch nicht viel intelligenter.
Übel, übel, übel.
Nicht, dass es irgendwie negativ wäre, nicht-wissenschaftlichen Machenschaften auf die Finger zu gucken, wenn sie sich das Mäntelchen der Wissenschaftlichkeit unhängen. Aber wie das geschieht und unter welchen Voraussetzungen, ist völlig inakzeptabel. Mit Demokratie und Meinungsfreiheit hat das nichts mehr zu tun. Was hier im Namen der Wissenschaft passiert, passiert andernorts und in anderer Form im Namen der Religion und politischer Ideologie. Der von der Spezies der Scienceblogs/GkD/Gwup und sonstiger Skeptiker angeprangerte Faschismus findet sich zuallererst in ihren eigenen Reihen und Machenschaften. Der scheinbar überlegene Tonfall zieht Schwache als Mitläufer an. Das Prinzip der Diktatur lässt grüßen.
@Funny: „Mit Demokratie und Meinungsfreiheit hat das nichts mehr zu tun. „
Du forderst also im Namen der „Meinungsfreiheit“ ein Kritikverbot für Homöopathie & Co. Klingt irgendwie… äh – seltsam.
“ Das Prinzip der Diktatur lässt grüßen.“
Ach so. Du wolltest gar nicht diskutieren. Nur ein bisschen rumpöbeln. Sorry fürs Missverständnis.
Also mir kommt der Meeresfrosch vor wie der Herr Straubinger und Co., die einem die Lichtnahrung „verkaufen“ wollen.
Als aufgeklärter Mensch weiß man im voraus, daß diese Lügenbolde das, was die einem da anpreisen niemals selber ausprobiert haben können.
Hey Florian, kennst du diese Band schon? Bei dem Namen musste ich erst mal schmunzeln 😉
https://sumerianrecords.com/artist/details/id:29/
Nebenbei: die Originalgeschichte ist die Fabel „der Brunennfrosch“, aus dem „wahren Buch vom quellenden Urgrund“, zugeordnet Liä Dsi.
Immer wieder interessant diese Glaubenskämpfe.
Ich frage mich wiederholt, was dieser Tonfall hier soll, Skepsis ist ja gut und schön und vielleicht trifft man sogar die Wahrheit dabei, aber dann präsentiert man sich hier derart geifend und ausfallend in der Wortwahl. Noch dazu argumentativ auf erschreckendem Niveau („Die Fabel ist blöd, es gibt keine Meerfrösche“, achne, naund? Tiere können auch nicht sprechen, tun das aber in jeder Fabel). Da kann man nun wirklich mehr erwarten. Unabhängig davon ob die Fabel jetzt in diesem Zusammenhang passt oder auch nicht (im Grunde eine schöne Fabel, allein hier vielleicht in falschen Kontext gebraucht). Schließlich hat man doch in der Debatte den Anspruch die Vernunft zu vertreten. Da eignen sich dieser Tonfall und Qualität leidlich schlecht um jemanden zu überzeugen, worauf es ja im wesentlichen ankäme und was wohl das Ziel sein dürfte.
Naja, ich weiß schon warum ich in den scienceblogs normalerweise alles wegklicke was Religion und etwa Homöopathie betrfft.
Nicht weil ich beides unterstütze, sondern weil es mir massiv den Glauben und den Respekt auf meine Naturwissenschaftlerkollegen bzw. deren Art Konfilikte auszutragen nimmt.
@Kritiker: „Immer wieder interessant diese Glaubenskämpfe.“
Immer wieder interessant, dass jemand meint, Wissenschaft hätte etwas mit Glauben zu tun.
Achso, im Internet ist der Meerfrosch zuweilen zum Seefrosch geworden. Dann habt ihr auch euer Süßwasser 😀
Kritiker, die tolle Geschichte hat einen riesigen Haken! Zumindest in meinem Weltbild gibt es keine Grenzen (wozu auch?) – d.h. der echte Forscher wird immer (!!) versuchen, sein Weltbild zu erweitern. Eigentlich geht die Geschichte daher genau andersrum. Während der echte VT’ler seinem Fass huldigt und sich darüber freut, das schon das alte Wissen erzählt, das das Fass die Quelle allen Froschlebens ist, wird der echte Forscher versuchen. aus dem Fass zu kommen – wenn nicht selber, dann eben per Mars-Sonde oder sonst wie. Schlimmstenfalls stellt er fest, das es kein Leben im Meer gibt – ja und? Dann kann er eben weiter forschen. Blöd natürlich, wenn dann die anderen Frösche schreien: WAS? 3 Milliarden hat es gekostet, zu erfahren das es keine Salzwasserfrösche gibt? Aber das ist ein anderes Thema *grins*
Dann frage ich mich: Warum hat sie dann der Vortragende benutzt, wenn sie in seiner Situation nicht anwendbar ist?
Die Sache ist doch die: Stellt er sich hin und sagt „Kent ihr schon die Studio XYZ? In der wurde zweifelsfrei und methodisch sauber gezeigt, dass HP in diesem und jenem Bereich funktioniert“. Mehr braucht er nicht sagen und die Kritiker der HP sind mundtot.
So aber fabuliert er mit einer Analogie, die nicht funktioniert und deren Grundaussage schon falsch ist. Und ich finde das eigentlich sogar noch ironisch, dass sich jemand der argumentativ FÜR etwas Stellung nehmen will, sich dann auch noch einer Geschichte bedient, die so nicht stimmen kann. Das ist irgendwie so richtig bezeichnend dafür, wie es um sein Wissen bestellt ist.
Im Grunde hat er nichts anders gesagt als „Ihr seid alle doof“, nur dass er es in eine schöne Geschichte verpackt hat.
Sorry, aber genau so sieht das für mich aus.
welche Debatte?
Wenn das Thema „Schlafmittel“ lautet, dann ist es wohl nicht wirklich angebracht, Dornröschen aus dem Hut zu zaubern. Entweder er hat etwas vernünftiges zu dem Thema zu sagen, oder er hat es nicht.
Naturwissenschaften haben aber nichts mit Demokratie oder schöner Wortwahl zu tun. Unsinn darf man Unsinn nennen. Ja, man muss es sogar tun!
Vor einigen Jahren ist mir das noch gar nicht so aufgefallen, aber mittlerweile wird es ehrlich gesagt immer unerträglicher, mit welchem Bullshit, der jeglicher Minimalbildung Hohn spricht, in unserer Gesellschaft völlig ungeniert Kohle gemacht wird. Wir nennen uns eine aufgeklärte Gesellschaft, die es sich leisten kann und auch will, ihren Kindern eine gute Ausbildung mit auf ihren Weg zu geben. Und gleichzeitig gibt es eine immer breitere Gesellschaftsschicht, die jegliche Minimalst-Bildung mit Füssen tritt und sich dafür auch noch gut vorkommt. Wir reisen mit Riesenschritten zurück ins Mittelalter, in dem jeder wegen ein paar erfundenen wirren Aussagen der Nachbarn auf dem Scheiterhaufen landen konnte. Nur mit dem einen Unterschied, dass damals der Inquisitor diese Aussagen zur Vernichtung dieses Menschen benutzt hat und heute die qualitativ gleich wirren Aussagen zu einem Jubel in der Eso-Szene führen.
Und das ist für immer mehr Menschen, die sich dafür einsetzen, dass sich unsere Weltbild immer mehr vervollständigt, einfach nicht mehr hinnehmbar. Es ist hoch an der Zeit, den Leuten mal klar und deutlich ins Gesicht zu sagen: Es ist keine Schande, wenn du etwas nicht verstehst. Es ist aber eine Schande, wenn aus deinem Nichtverstehen heraus anfängst dir Geschichten auszudenken und die dann auch noch als ‚die Wahrheit‘ verkaufst.
Der wissenschaftische brunnenfrosch wäre einfach mit dem meeresfrosch mitgegangen und hätte sich das meer zeigen lassen.
Fertig.
@BenB: oder so 🙂
@BenB
Wenn das „zum Meer mitgehen“ so einfach möglich ist:
Ja, dann stimme ich Dir zu. Dann gehe ich einfach mit und lasse mir das Meer zeigen.
Das Dumme ist bloß, wenn man dann gleich mitgehen möchte, dann kommen vom Meeresfrosch immer so komische Ausreden daher.
– Mal ist das Meer so weit weg, daß der Meeresfrosch uns heute gerade ausnahmsweise mal nicht mehr dahin führen kann.
– Wenn es morgen den gehen soll, so sollen wir erst mal eine kleine Bezahlung (im Voraus und ziemlich saftig!) für die Beförderung zum Meer leisten, weil es ja so schröcklich weit dort hin ist.
– Wenn wir dann doch erst mal lieber ein Photo vom Meer sehen wollen (kann ja nicht so schwierig sein, oder?), dann kommt wieder eine Ausrede daher. „Nö, sorry, ein Photo hat er gerade nicht, aber eine schöne gezeichnete Skizze hätte er da (auf einem fettigen Butterbrotpapier und ziemlich undeutlich verschmiert). Ist aber ganz bestimmt eindeutig ein Meer!“
Und wenn es dem Brunnenfrosch nicht langsam zu dumm geworden ist, dann erzählt der Meeresfrosch ihm auch in Zukunft immer noch vom ach so tollen Meer, liebe Kinder…
^_^
@BenB,
der wissenschaftliche Brunnenfrosch ist schon so oft mit dem Meerfrosch mitgegangen, hat aber immer nur ein „Pseudo-Meer“ gezeigt bekommen, dessen Realitaet nicht bestaetigt werden konnte.
Zieht also nicht.
Das mit der Ärztekammer ist schon echt schaurig. Aber wenn ich in die Apotheke gehe und nach einem Mittel gegen irgendwas verlange, bekomme ich häufig die Frage gestellt: „Mit Schemie oder pflanzlich??“ – „Hauptsache mit Wirkstoff und keine Homöopathie, bitte.“ Da erntet man mitunter giftige Reaktionen.
Was ist eigentlich mit homöopathischen Effekte beim Konsum von Trinkwasser und Nahrung generell? – Wenn ich Wasser trinke, sind darin bereits zahlreiche Dinge in diversen „Potenzen“ gelöst. Ähnlich, wenn ich irgendwas esse. Ich nehme also ständig Homöopathika zu mir.
Was ist, wenn man Homöopathika erhitzt oder kühlt? Sind dann die Informationen futsch? Wenn ja, ab welcher Temperatur?? – Wie wärs mal mit einer Diskussionsrunde mit Homöopathen?!
Das mit dem Meerfrosch ist bestimmt eine ganz alte Fabel. Damals galt eben noch, was in diesem Buch steht: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 136-137:
Und so ist das auch mit der Homöopathie. Das ist auch so eine ganz alte Fabel. Auch da darf man nicht mehr alles glauben, was in alten Büchern steht.
Leider brach der Livestream bei mir immer wieder ab. War doof ich musste googeln um rauszufinden wer gewonnen hatte. Aber die Idee zum homöopathischen Terrorismus lässt mich seither nicht mehr los. Ich spar mir allerdings die teuren kügelchen und werd meine zuckerdose mal ins mondlicht stellen etc… Und die Opfer dann zum Kaffee einladen 😉
@Mondanbeter
So eine Apotheke, also mit giftigen Reaktionen, hätte ich auch gerne, die würde dann zu meiner Lieblingsapotheke, bei jedem ASS mit dem gleichen Spruch. Würde mir runtergehen wie ein Fackelzug. Vermutlich würde ich dann aus Spaß jede Tablette dort einzeln kaufen, inklusive ‚Beratung‘ davor.
Ein wunderschönes Programm, s.s.t., würde ich sofort übernehmen. Würde, kann ich aber nicht, da ich in Apotheken (bisher) ausschließlich Rezeptiertes erstehe, freie Analgetika (Paracetamol) und Antiphlogistika (Ibuprofen) bei gelegentlichen NL-Kurzurlauben auf Vorrat im Supermarkt einkaufe.
Doch vielleicht, ganz vielleicht fällt mir noch etwas ein, wie das Programm für mich umsetzbar ist…
@Joseph Kuhn:
Das Buch von 1798 spricht aber ein wirklich modernes Deutsch.
@ Thilo: Die Frage ist, ob modernes Deutsch auch aktuelles Wissen bedeutet. Im Faksimile sieht übrigens alles ganz altertümlich aus:
https://images.zeno.org/Adelung-1793/K/big/adelung-1793-03-0136.png
[…] Feinstoff-Faschismus und Bullshit-Veredelung: Die Verleihung des Goldenen Bretts […]
*gröl*
@FF:
Definitiv! Das wäre DER Knaller.
Lassen wir mal außer Acht, dass die Protagonisten dieser Brunnenfrosch-Fabel biologisch unmöglich sind – immerhin sind es sprechende Frösche 😉
Aber die so vorgetragene Geschichte zeigt eindrucksvoll die fehlerhafte Selbstwahrnehmung der *hier Pseudowissenschaft ihrer Wahl einsetzen*. Nicht die Naturwissenschaftler sitzen im engen Brunnen, sondern die Pseudowissenschaftler.
Wissenschaftlern steht ein ganzes „Meer“ an rigoser Methodik und fundierten Theorien zu Verfügung, die bislang eben nicht falsifiziert wurden.
Im Gegensatz zu Pseudowissenschaftlern, die in ihrem Horizont und in ihrer Methodik immer beschränkt sein werden und logische Argumente nicht zählen lassen.
Fazit: Der Pseudowissenschaftler in seinem Brunnen leugnet das Meer, und selbst wenn es ihm gezeigt wird – er hält es vermutlich für eine kleine Pfütze in einem Kroizev(?)-Spiegel.
@ FF:
Warum nicht? Seit neuestem werben ein paar Esos auf ihren Homepages auch mit einem Siegel „EsoWatch/Psiram-geprüft“, unterstellend, dass ein Eintrag im Psiram-Wiki ein Beweis sei, dass an ihren Fähigkeiten etwas dran sei und sie für irgendwelche geheimnisvollen Mächte deswegen ein Stachel im Fleisch wären.
Der Gestalter der Psiram-Eule (die für dieses Siegel missbraucht wurde) hat mittlerweile eine Reihe von Abmahnungen verschickt… 😛
Ich wundere mich nur immer, warum den (sogenannten) Esoterikern als Motiv Geldgeilheit untergeschoben wird. Genau dasselbe Argument benutzen die nämlich auch: Pharmaunternehmen wollen ja nur die Homöopathie und die aus der ihr zu Grunde liegenden Philosophie resultierenden Erkenntnisse unterdrücken, damit ihr Monopol und ihre Einnahmen nicht geschwächt werden. Und man kann kaum sagen, dass Pharmaunternehmen arme Schlucker wären und keinerlei Monopole hätten… Geht es wirklich nur um Geld? Oder geht es auch mal um was ganz Anderes? Glauben Sie wirklich, dass Broers sein Buch nur aus Geldgeilheit geschrieben hat? Ich finde es bestürzend, dass die Motivation zu bestimmten Handlungen oder Stellungnahmen diesbezüglich so als common place vom Tisch gewischt wird. Dadurch können die Leute, die ja eigentlich informiert werden sollen, im Grunde mit all dem nichts anfangen. Jeder legt die kritische Lektüre zur Seite und sagt: „Der will ja nur…“. Und da es alle so machen, bleibt auch jeder auf seiner Seite und bei seiner Meinung.
@ Nic
Das mag vielleicht daran liegen, daß die ansonsten noch plausibel erscheinenden möglichen Erklärungen für die Verbreitung von nachweislichem Unsinn auch nicht gerade schmeichelhafter sind. Mir würden da nur noch Inkompetenz und massive Selbstüberschätzung einfallen.
Da sieht man wieder mal, wie wenig die Leute nachdenken.
Überleg mal: Was kostet es ein Medikament auf den Mark t zu bringen?
Erst mal steht da eine Batterie Forscher im Labor und testet einen Wirkstoff nach dem anderen durch, ehe man dann mal auf irgendwas stösst, was erfolgversprechend ist. Damit werden dann erste Tests gemacht. Nach Jahren kriegst du dann vielleicht endlich mal die Zulassung, um erste Tests mit Menschen machen zu dürfen. Wieder werden klinische Tests gemacht Studien angefertigt, Wirkstoffdosen abgestimmt, und sagen wir mal, da kommt tatsächlich raus, dass dieses neue Mittel tatsächlich besser wirkt als das was sonst so am Markt ist. Super! Aber. Du hast noch keine Produktionsstätten! Die müssen erst gebaut werden, entsprechende Anlagen hergestellt werden und wenn dabei der Prozess aus dem Labor noch einen Tick besser ablaufen würde, wäre es auch nicht schlecht. Du brauchst auch noch eine Qualitätskontrolle und nur wweil du in USA die Zulassung hast, bedeutet das noch lange nicht, dass das Mittel damit auch ein Europa zugelassen ist.
Bis jetzt ist da eine Menge Geld reingeflossen und du hast noch nichts daran verdient. ich will wirklich die Pharma nicht in Schutz nehmen, die verdienen schon noch ihr Geld mit dem Mittel, die Masse machts. Aber – es kostet Kohle, viel Kohle, ein Mittel auf den Markt zu bringen.
Und jetzt mal im Vergleich dazu HP. Du brauchst einen Ausgangsstoff. Zum Beispiel ein Suppenhuhn. Das ist billig und kostet dir nicht viel. Das pürrierst du und fängst mit Verdünnen an. Die Verdünnung tropfst du auf billige Zucker/Stärke Kügelchen auf.
Aus dem einen Suppenhuhn kannst du locker ein Jahr lang Globuli produzieren.
Kosten: so gut wie nichts. Zumindest nicht im Vergleich mit dem was die Pharma zur Entwicklung und Produktion aufgewendet hat.
Und jetzt die Gretchenfrage: Denkst du im Ernst, die Pharma würde sich das entgehen lassen, wenn man mit vergleichsweise praktisch 0 Geldaufwand ein Mittelchen produzieren könnte, das tatsächlich funktioniert? Wozu soll ich im Vorfeld Millionen ausgeben, wenn ich genau dasselbe mit einem jährlichen Besuch auf dem Bauernmarkt erledigen kann und dort meine ‚Rohstoffe‘ für 2 Euro fufzich einkaufen kann, von der ich ein ganzes Jahr lang produzieren kann und 20 Globuli um 8 Euro verkaufen kann?
Wer ist in diesem Vergleich die geldgierige Partei?
@Kallewirsch
Schön geschriebenes Beispiel.
Das zeigt, daß alle lieben Mitmenschen, welche so ganz einfach und unbedarft all diese populären Vorstellungen von der bösen big Pharmamafia samt Verschwörungstheorie, ungeprüft glauben diese ganze Geschichte noch niemals wirklich konsequent zu Ende gedacht haben. Sonst müsste man doch über diese Ungereimtheiten stolpern und sich so typische Fragen stellen: Wenn die wirklich so mächtig wären, wie immer wieder unterstellt, dann würden Die sich mit so komplizierten und mühsam aufwendigen Dingen wie echte Medikamente entwickeln gar nicht erst aufhalten, oder warum nicht?
Bei den Ölkonzernen gibt es ja ähnliche VTs. Es soll ja z.B. irgendwelche Motoren für Autos geben, welche mit ohne Benzin laufen (fahren die dann mit Wasser oder Cola?) und der Tod der Öl-Multis wären, weswegen die diese Motoren unterdrücken, etc. yadda, yadda, yadda….
Vor kurzem ist es mir doch tatsächlich gelungen mit ungefähr der selben Argumentation einen lieben Mitmenschen der das so ungefähr geglaubt hat davon zu überzeugen, daß die Idee Mumpitz ist, weil die reichen und mächtigen Ölis den WunderWasserMotor doch gleich selber vermarkten würden. BP hätte sicherlich keine Skrupel Texaco da ans Bein zu pinkeln.
Nach einiger Zeit des diskutierens und ein bisschen Hirnrädchenarbeit bei meinem Gegenüber hat er sich irgendwann von diesem Argument tatsächlich davon überzeugen lassen und hält jetzt diese weggesperrten Wundermotoren auch für Unsinn. Das mit dem selber vermarkten hat ihn wohl überzeugt. Wahrscheinlich gerade weil das ja mit der ungebremsten Geldgier und Skrupellosigkeit der Konzerne argumentiert.
Ab und an findet man doch noch Gehör und Menschen, die des Mitdenkens willig sind.
^_^
Ich bin ja nun kein Mathematiker aber würde trotzdem zu widersprechen wagen: Bei derartig absurder Verdünnung, wie die Homöopathie sie einfordert, kann man sicher mindestens in Jahrzehnten rechnen.
Ja mir Marktwirtschaftlichen denken haben es manche nicht so. Hatte eine Ähnliche Diskussion mal bezüglich Akkuleistungen. Da war einer Felsenfest davon Überzeugt die Bösen Stromerzeuger hätten da schon längst was in der Hinterhand und würden es Blockieren um mehr gewinne machen zu können. (Meinte wenige Cent pro KWh Speicherkosten inklusive Abschreibungskosten)
Lass mich mal überlegen. Marktanteil 100% bei einem potentiellen Umsatz der jenseits von gut und Böse liegt. Das würde ich mir natürlich auch entgehen lassen und weiter den harten Konkurrenzkampf um effiziente Verbrennungsmotoren weiterfahren. (Oder Gas/Kohle/Kernkraftwerke etc.)
Diese Person wollte anfangs nicht einsehen, dass sich der Preis eben nicht nach den Herstellungskosten richtet solange man Marktführer ist, sondern nach den nächstbesten Konkurrenten. Und kein noch so verbohrter Bösewicht würde darauf verzichten innerhalb kürzester Zeit zum reichsten Mann der Erde zu werden nur damit sich ein paar Ökos und VTler ärgern.
In diesem Sinne:
„Jedes Ding in Wert was der Käufer dafür zu zahlen bereit ist“
Was die Esos, VTler und so weiter immer übersehen. Es geht den Pharmafirmen, Öl- und Energiekonzernen NICHT darum mit Chemie, Öl und Energie Geld zu verdienen. Es geht ihnen AUSSCHLIESSLICH darum Geld zu verdienen, egal mit was.
Wenn es funktionierende Zuckerkügelchen oder Freie Energie Maschinen gäbe würden sie damit Geld verdienen da hier die Gewinne noch höher sind als bei „herkömmlichen“ Methoden.
https://xkcd.com/808/
/edit Mist immer noch Probleme mit meiner einen Email
@Nic
Dann liest du nicht richtig, da a) eine ideologische Motivation ebenso mit reinspielt wie die Fehlinterpretation der Welt b) eine neue Erkentnis zu liefern, obwohl diese nunmal leider auf ein mangelndes Wissen beruht, dass mit Privatideen vervollständigt wurde.
„kritische Seiten“ beschränken sich auch nicht darauf zu sagen Der will ja nur…“, sondern heben die Fehler in den Ideen hervor, diskutieren und belegen diese.
Die Argumentation von „Nic“ erledigt sich schon dadurch, dass er bei Pharmaunternehmen den Plural benutzt, um einen Halbsatz später von einem „Monopol“ zu reden.
Dies ist ein logischer Widerspruch. Wie, naja, seine gesamten Ausführungen…
Walach, Koch-Mehrin, Guttenberg, Schavan…als unstudierter Laie scheint mir an deutschen Unis was ziemlich verkehrt zu laufen…
@rambaldi oder bei den Politikern.
@Rambaldi
Das sind aber nur 4 von ein paar Hundertausend, also quasi eine homöopathische Verunreinigung ;-).
@Basilius
In etwa das gleiche hatte ich drüben bei Ulrich Berger angemerkt, in der Diskussion um den Superzauberspritsparstift, der ja sogar TÜV geprüft sein soll (ist er auch, fiel aber durch ;-)). Die Argumentation von mir war dabei so, wenn das funktionieren würde wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit schnell in der Hand eines großen Konzerns und würde teuer verkauft werden und weiterhin wäre es auch in Deutschland schnell Vorschrift vom TÜV, von wegen Umwelt und so.
Illuminati hat darauf nichts mehr geantwortet außer rumzupöbeln.
@Adent
Ja klar, Illuminati will ja auch gar nicht diskutieren, sondern nur Werbung für den Schmuh machen, damit er selber mehr davon verkaufen kann.
[…] ausführliche schriftliche Zusammenfassung (Feinstoff-Faschismus und Bullshit-Veredelung) gibt es auch von Florian […]
Die Verleihung jetzt endlich auch in voller Länge und guter Qualität! https://www.diewahrheit.at/video/das-goldene-brett-uncut
Interessanter Artikel.
Kannte ich noch, aber zu befürworten.
Frösche können nicht im Salzwasser überleben. Jedenfalls wäre mir solch eine Froschmutation nicht bekannt. Aber wer weiß was die Mutter Natur noch auf dem „Brett“ hat…
Grenzfurthners Vision hat mich schwer inspiriert, ich mache mich sofort an den Bau einen Feinstoffbombe, die den Ungläubigen einen Frosch im Hals verursacht… danke, dafür gebe ich einen Kornkreis aus! *kugel*
Das mit dem Brief hast du m.E. falsch verstanden. Die Psychanalytikerin hat einen fiktiven Brief verlesen, der ihre Sicht der Dinge Walach in den Mund legt.
@Abe: Es wurde der Brief vorgelesen, den Walach geschrieben hat: https://harald-walach.de/2012/10/22/harald-walach-zur-verleihung-von-das-goldene-brett-2012/
@Abe
Da wäre ich mir nicht so sicher. Die werte Frau Reiter hat sich persönlich drüben bei „Kritisch Gedacht“ zu Wort gemeldet:
https://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2012/10/22/nachlese-zum-goldenen-brett/#comment-21798
LoL Ich hab nur bis zum Klobeispiel gelesen…und das ist so putzig weil jeder da den Zusammenhang ja tagtäglich im eigenen Leben erfährt…HAHAHA…war sicher so beabsichtigt oder? Ein Wissen-Schaftlers der anhand der Vorgeschlagenen wissenschaftlichen Modellen einem Pseudowissenschaftlichen Menschen beweißt, das er nicht Spült weil da im Klo Fäkalien schwimmen oder er/sie nicht ihren Angewohnheiten nach einen bestimmten Tagesrhythmus haben (der stark mit dem Biorhythmus korreliert )nach denen man bei den meisten gut vorhersagen kann wann „Klotzeit“ ist.
Das so als zeichnerisch dargestellte Wissenschaftssatire :nach dem Moto ..lt. meinen Studien ist es sehr unvernünftig und irrational das sie jetzt die Toilettenspülung verwenden..und das während ..naja… is klar oder.
Oder :Sie dürfen jetzt nicht aufs Klo weil die Sonne gerade untergeht…das ist einfach zu unwahrscheinlich. lol:D
So geil.
‚beweißt‚ beweist Bullshit.
@rolak
Mein zweifelhafter Namensvetter erinnert mich wieder mal an das gute, alte:
Form & Inhalt (© Bullet)
Das wäre ein Namensvetter von Dir, Basilius, der da oben ist doch schon längst gegessen *börps* hups, sorry, war’n lecker Salätchen…
Ihr habt irgendwie bei eurem Goldnen Brett das Beste ausgelassen. Schon mal von diesem Typen gehört:
https://www.youtube.com/watch?v=6zn2DBEfbkQ
Dieser Mensch, den ich vor langer Zeit mal als Klavierstimmer oder sowas kennengelernt habe und dessen Name mir irgendwann als Archäologe wieder unterkam, ist jetzt plötzlich Biophysiker und Energie-Fachmann, verkauft Motoren, die mit „ein bisschen Wasser“ laufen und vertreibt MMS, ein Desinfektionsmittel, als Allheilmittel für Krebs, Aids und alles, was noch Rang und Namen hat. Er wurde jetzt vom katalanischen Gesundheitsministerium angezeigt, wird aber von einer Petition unterstützt, die inzwischen von über 11.000 Wahnsinnigen unterzeichnet wurde. Angeblich hat er das Mittel in Afrika ausprobiert (die mussten wieder dafür herhalten). Als echte Biophysikerin kann ich sowas nicht mitansehen! Der Mann ist ein Verbrecher!
[…] bezieht sich in seinem Video auf die Verleihung des “Goldenen Bretts im Herbst 2012. Damals wurde auch die Österreichische Ärztekammer nominiert, die genau solche […]
[…] ausgezeichnet. Ich habe in der Vergangenheit über die Verleihung berichtet (2011, 2012, 2013) und auch dieses Jahr gibt es natürlich wieder eine große Veranstaltung, die sich mit […]