Der Ausdruck „großer Komet“ ist kein wissenschaftlicher Fachbegriff und daher auch nicht exakt definiert. Man bezeichnet damit Kometen, die so hell sind, das sie auch leicht ohne Hilfsmittel gesehen werden können. Die meisten Kometen kann man nur im Teleskop sehen und man muss wissen, wohin man blicken muss. Wenn man aber nachts vor die Tür geht, nichtsahnend zum Himmel blickt und sagt „Oha! Was ist denn das?“, dann handelt es sich definitiv um einen „großen Kometen“. Die sind manchmal sogar so hell, dass sie auch tagsüber zu sehen sind. Der Komet Halley war bei seinem vorletzen Besuch im Jahr 1910 ein großer Komet. 1995 war Hale-Bopp eines der hellsten Objekte am Nachthimmel (ich habs trotzdem geschafft, ihn nicht zu sehen – aber damals hab ich mich auch noch nicht so für Astronomie interessiert wie heute). Große Kometen gibt es immer wieder einmal – aber auf ein richtig beeindruckendes Objekt warten wir jetzt schon ziemlich lange. Vielleicht ist es aber nächstes Jahr so weit!

Am 24. September haben zwei Astronomen aus Russland und Weißrussland – Artyom Novichonok und Vitali Nevski – einen neuen Kometen entdeckt. Sie hielten das Teil zwar zuerst für einen Asteroiden, Nachbeobachtungen an einer anderen Sternwarte haben dann gezeigt, dass es sich um einen Kometen handelt. Das ist an sich noch nicht so besonders außergewöhnlich. Neue Kometen entdeckt man einige Dutzend Male pro Jahr. Außergewöhnlich war in diesem Fall die Bahn. Der Komet wird sich im Dezember 2013 der Sonne bis auf nur 1,2 Millionen Kilometer annähern. Das entspricht dem dreifachen Abstand zwischen Erde und Mond – und wenn man bedenkt, dass die Sonne selbst einen Durchmesser von 1,4 Millionen Kilometer hat, dann ist das ein wirklich sehr knapper Vorbeiflug.

Ein Komet, der der Sonne so nahe kommt, hat das Potential, sehr hell zu werden. Denn die Helligkeit eines Kometen wird ja nicht allein durch seine Größe bestimmt, sondern durch seine innere Struktur und deren Veränderung. Kometen sind nicht nur einfache Brocken aus Gestein, sondern enthalten auch sehr viel Eis. Solange sie sich weit von der Sonne entfernt bewegen, passiert nicht viel. Aber wenn sie sich der Sonne weit genug näher, dann werden sie warm. Und wenn sie warm werden, dann verdampft das Eis. Dabei reißt es jede Menge Gesteinsstaub von der Oberfläche des Himmelskörpers mit sich. Der Komet ist dann von einer großen Staubwolke umgeben und zieht eine regelrechte Drecksspur hinter sich her. Dieser ganze Staub reflektiert das Licht der Sonne und der Komet erscheint viel heller, als es so einem kleinen Felsbrocken eigentlich zustehen würde.

Es ist natürlich immer schwer, genau vorherzusagen, wie hell ein Komet wird. Ist er auf seiner Bahn schon öfter an der Sonne vorbeigekommen, hat er vielleicht schon den Großteil seines Eises verloren und es passiert gar nichts. Oder er ist schon so marode, dass er zerbricht, wenn er der Sonne zu nahe kommt. Und dann sieht man gar nichts mehr, so wie beim Komet Elenin, der eigentlich letztes Jahr hell am Himmel zu sehen sein sollte. Im Fall des neu entdeckten Kometen sind die Prognosen aber gut. C/2012 S1 (ISON) – so lautet der offizielle Name des Kometen, benannt nach dem International scientific optical observation mit dessen Instrumenten der Komet gefunden wurde – könnte so hell werden wie Hale-Bopp; vielleicht sogar noch heller!

Und – auch diese Gerüchte machen leider schon wieder die Runde – der Komet stellt auch keine Gefahr für die Erde dar. Er wird sich ihr im Januar 2014 auf etwa 0,4 Astronomische Einheiten nähern. Das entspricht dem 155fachen Abstand zwischen Erde und Mond. Zum Vergleich: wenn die Venus der Erde am nächsten kommt, dann beträgt der Abstand nur 0,27 Astronomische Einheiten. Der Komet ist also wirklich weit genug weg, um nicht die geringste Gefahr für uns darzustellen. Das liegt auch daran, dass seine Bahn stark gegenüber der Erdbahn geneigt ist. So sieht die Bahn von ISON aus (zumindest der Teil der Bahn, der durchs innere Sonnensystem führt); einmal in der Draufsicht und einmal von der Seite (die Bilder sind von dieser Seite, dort könnt ihr auch selbst mit der Perspektive herumspielen):


Vielleicht wird es 2013 sogar zwei große Kometen geben. Auch Komet C/2011 L4 (PANSTARRS) könnte im März so hell werden, dass er mit freiem Auge sichtbar ist. Aber wie gesagt: Die Helligkeit eines Kometen vorherzusagen ist schwierig. Es kann auch sein, das wir weder ISON, noch PANSTARRS sehen. Aber hoffen wir lieber auf ein tolles Kometenjahr! Vielleicht haben wir ja Glück!

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74 Gedanken zu „Kommt 2013 ein "großer Komet"?“
  1. Ich bin sehr gespannt!
    Als ich sechs war, hat mein Vater mir vom Halleyschen Kometen erzählt und dass er nur alle 76 Jahre vorbeikommt und ich ihn dann 1986 sehen kann! Und 20 Jahre später war ich dann tatsächlich das erste Mal in einer Sternwarte und habe ihn gesehen!
    Hale-Bopp habe mich dann sogar bei jedem klaren Nachthimmel in der Stadt begleitet.
    Auch wenn ich nur geringes astronomisches Wissen habe, faszinierend ist es immer wieder.

  2. Ich vermute, dass die Kometen, die uns 2013 nahe kommen, getarnte Raumschiffe sind.

    Es gibt schon seit einiger Zeit Anzeichen für eine bevorstehende Kontaktaufnahme.

    Mit der Ihnen zur Verfügung stehenden Technologie dürfte es unseren Besuchern möglich sein, unsere Mess-Methoden und Instrumente derart zu überlisten, dass wir glauben es handele sich „nur“ um Kometen.

    1. Einmal nur möchte ich einen Artikel schreiben, der keine Spinner anzieht…

      Ich werd wohl wieder mal was mathematiklastiges schreiben müssen. Aber dann kommt sicher einer an, und erklärt mit, dass in Wahrheit 1+1=3 ist und die bösen Systemmedien alles vertuschen.

  3. @ Klaudian Ich hoffe Du meinst nicht mich!?
    Der Komet ist mir nicht hinterhergeflogen – der Stand einfach am Himmel, wo ich ihn sehen konnte!
    „Begleitet“ ist wohl zu poetisch um von Dir verstanden zu werden…

  4. Deutet die starke Neigung der Bahn darauf hin, dass dieser Komet aus der Oortschen Wolke kommt? Denn für den Kupier-Gürtel scheint ja die Neigung zu stark zu sein, oder?

    Und bei der großen Annäherung an die Sonne zählt er da eigentlich schon zu den „Sungrazer“?

    @Mafl: MIch hat der Halley auch auf den Weg Richtung Naturwissenschaften gebracht, da war ich allerdings noch etwas jünger. Kann mich aber erinnern, wie ich an einem Malwettbewerb (erfolglos) teilnahm. Aber ab da lernte ich die Sternnamen und -bilder auswendig.

    1. @Gustav: „Deutet die starke Neigung der Bahn darauf hin, dass dieser Komet aus der Oortschen Wolke kommt?“ Ja, solche langperiodischen Objekte mit großer Bahnneigung kommen von irgendwo dort draußen.

  5. Mein Weg hat gar nicht Richtung Naturwissenschaften geführt: Ganz im Gegenteil (Geisteswissenschaften)! Aber diese Dinge (Sternbilder, Kometen, Pflanzen, Tiere, Steine etc.) waren Teil meiner Allgemeinbildung, meist durch meinen Vater.
    In der Schule war ich leider in allen naturwissenschaftlichen Fächern eine Niete 🙂
    Aber was soll’s. Das Internet ( u. a. diese hervorragende Seite) bietet jetzt die Chance mal wieder an die alte Neugier und Faszination anzuknüpfen.

    @FF Wenn ich die Grafik richtig verstehe (28.12.2013) muß ich ja noch mehr als ein Jahr warten bis wa zu sehen ist, oder?

  6. Wenn der Komet hält, was er verspricht, und wenn er den Namen Novichonok-Nevski erhält, dann tun mir die Nachrichtensprecher aber leid.
    (Viele haben sich ja von den Schrecken des Eyjafjallajökull noch nicht ganz erholt …)

  7. wow du hast hale-bopp nicht gesehen?!.

    das ist wirklich eine leistung !! sogar eine außergewöhnliche. denn es gab da schon medien, sogar internet, die das ein 1/2 jahr breitgetreten haben.

    man geht davon aus, es keinen kometen gab der von mehr menschen gesehen wurde.

  8. Wie lange man die (wahrscheinlich) sehen kann (wenn überhaupt), ist tatsächlich eine interessante Frage. Leider ist man ja nicht immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
    Hale-Bopp war ja länger sichtbar – und auch der einzige Komet, den ich jemals bewusst gesehen habe. Und ich fand das damals unheimlich beeindruckend!

    Nachtrag zum Thema „Kometen und Raumschiffe“ (ja, ich weiß, Thema eigentlich geschlossen…): Hale-Bopp kann als gute Warnung vor Eso-Spinnern gelten. Damals haben sich 39 Mitglieder der Sekte „Heaven’s Gate“ das Leben genommen, um auf das angebliche Raumschiff zu gelangen. Hale-Bopp ist vorbeigezogen, hat viele beeindruckt, aber die sind immer noch tot. 🙁

  9. Ich möchte nicht in der Haut des Kometen stecken. Dieser Vorbeiflug wird ihn ziemlich durchrütteln.

    Hoffentlich passt die Zeit, damit wir ihn von hier aus sehen können

  10. Also, ich freue mich schon tierisch. Ich weiß noch, was ich für einen Fotografischen Aufwand betrieben habe, als H-B so gut sichtbar war, damals mit einer Canon T 70 mit Steuerrückwand. Nur mit dieser waren Belichtungszeiten bis 24 h in Einsekundenschritten möglich. Die meisten Aufnahmen habe ich seinerzeit mit 50 mm und 20 Sekunden gemacht, nur einige mit einen 210 mm Tele. Wieviel ASA der Film hatte, müßte ich nachschauen. Ein Schätzchen habe ich noch gefunden, und zwar eine vier Stunden Videokassette von der langen Wissenschaftsnacht vom 14. März 1986 der Öffi-Sender, als GIOTTO durch den Scheif von Halley flog. Ich trau mich aber nicht sie einzulegen, Angst das sich das Chromdioxid abschält.

  11. Schaut mal alles das hier an

    Die angeführte Studie war schon vor 30 Jahren ein Jahrzehnt veraltet. Anzahl nachgewiesene Fakten daraus seither: 0 (in Worten: Null).

    Wer sich für bildgebende Verfahren mit hochfrequenten Hochspannungsfeldern interessiert (Kirlian Forografie und ähnliches von H. Milner untersuchtes), sollte auch mal tote Gegenstände untersuchen. So haben Münzen eine tolle Aura. Es ist auch wirklich erstaunlich, wie sich die sonstwas ausdrückende Aura einfach nur dadurch verändert – ja man wird den Aufnahmen nach ein total anderer Mensch, wenn man eine Aufnahme macht, bevor man sich die Hände gewaschen hat, und eine danach. Aber ist vermutlich auch nur der wissenschaftliche Nachweis, dass wir multiple Persönlichkeiten in uns haben …

  12. @Mike

    Die Sache mit dem Händewaschen könnte darauf hinweisen, dass die Bakterienflora die Aura maßgeblich beeinflusst.
    Und da in uns Menschenb die Zahl der Bakterien das zehnfache der Körperzellen ausmacht, wird dann wohl die Aura zu 90% von deren multiplen Persönlichkeiten bestimmt werden.

  13. @Florian

    „Einmal nur möchte ich einen Artikel schreiben, der keine Spinner anzieht…“

    *lol* ^^

    Vielleicht hättest dann von Anfang an bei Deinen Leisten bleiben sollen anstatt Dich in fremde Gebiete zu wagen von denen Du keine Ahnung hast. Ist doch klar wenn Du was über Esoterik oder Nibiru usw. schreibst das dann auch in der Googelsuche zu finden ist und dann die ganzen Interessierten auf Deinen Blog aufmerksam werden. ^^

    1. @von drüben: „anstatt Dich in fremde Gebiete zu wagen von denen Du keine Ahnung hast. Ist doch klar wenn Du was über Esoterik oder Nibiru usw. schreibst das dann auch in der Googelsuche zu finden ist und dann die ganzen Interessierten auf Deinen Blog aufmerksam werden“

      Als Astronom hab ich durchaus Ahnung, was angebliche Himmelskörper wie „Nibiru“ angeht. Mehr Ahnung auf jeden Fall, als all die Esoteriker, die absurde und astronomisch falsche Behauptungen über seine Bewegung etc. aufstellen. Abgesehen davon handelt dieser Artikel hier von einem Kometen. Der hat nix mit Esoterik zu tun. *lol*^^

  14. @ Von Drüben: Niburu hatte ich erwähnt, da ein solches Thema ja immer alle möglichen Spinner anzieht, und, tadaaaa, schon wieder einer aufgeschlagen! Wenn Du mal ein Thema hast, in dem Du Dich wirklich auskennst, also nicht nur irgendwelches Geschwurbel nachbetest, weil es sich ja soooo schön wissenschaftlich anhört, die Betonung liegt hie auf „anhört“, dann kannst Du Dich ja wieder melden. Aber dann geht es wahrscheinlich eher um Kekse, oder so… 😉

  15. Nibiru könnte ja theoretisch auch ein transputonischer Himmelskörper sein und außerdem haben die Leute die über Nibiru schreiben keine Ahnung weil wenn man die Zahlen in Sitchins Buch nimmt usw. dann kommt Nibiru nämlich nicht im Jahr 2012 ins Sonnensystem zurück sondern erst im Jahr nach 2900 wieder ins Sonnensystem…so jedenfalls ein Bekannter der das mal mit Sitchins zahlen ausgerechnet hat.
    Ich weiß nicht wie andere immer auf 2012 kommen usw. – wird sich wohl alles im Internet vermischt haben die Gerüchte.

  16. Der Komet ist dann von einer großen Staubwolke umgeben und zieht eine regelrechte Drecksspur hinter sich her.

    An dieser Stelle kann man sich trefflich darueber streiten, was nun „hinter [dem Komenten]“ heissen soll. Ein weitverbreitetes Missverstaendnis ist ja, dass der Kometenschweif die Bahn des Kometen „markiert“. Tatsaechlich ist der Schweif durch den Sonnenwind ausgerichtet: das Material (wie von Florian beschrieben verdampfendes Eis, das Staub mitreisst) bildet eine Art Wolke um den Kometen (auch Koma genannt) und wird von dort vom Sonnenwind radial in Richtung von der Sonne weg weggedrueckt. Tatsaechlich hat Biermann 1950 aus der Tatsache, dass der Kometenschweif (genauer: Gasschweif) immer von der Sonne abgewandt ist, ueberhaupt erstmals die Existenz des Sonnenwindes postuliert.

    Denn genaugenommen ist es ja noch komplizierter: der Schweif besteht aus zwei Komponenten, dem Ionenschweif (Gasschweif) und dem Staubschweif. Fuer den Ionenschweif gilt das obige tatsaechlich exakt, beim Staubschweif kommt aber noch eine gewisse Traegheit dazu, die dazu fuehrt, dass die Bahn des Komenten nun doch wieder eine gewisse Auswirkung auf die Ausrichtung des Schweifes hat. Kann man z.B. anhand der Bilder von McNaught toll nachvollziehen, ist aber auch auf Aufnahmen von Hale-Bopp gut zu sehen.

    Hat Florian wahrscheinlich an anderer Stelle alles schon ausfuehrlich beschrieben, aber ich wollte nochmal darauf hinweisen, dass man die Vokabel „hinter“ hier passend interpretieren muss, damit es stimmt: naemlich als „von der Sonne weggerichtet“, nicht als „dort wo der Komet gerade herkommt“.

    1. @Bruttl: „Hat Florian wahrscheinlich an anderer Stelle alles schon ausfuehrlich beschrieben“

      Ja, ich hab mal nen Artikel dazu geschrieben – aber frag mich nicht, welcher das war…

  17. Zwei Nachtraege zu meinem vorherigen Kommentar:

    Der Staub sammelt sich in Summe dennoch bevorzugt auf der Bahn des Komenten an (erhoehte Dichte) und kann dann wie in https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/10/06/sternschnuppenalarm-die-draconiden-sind-im-anmarsch/
    beschrieben zu regelmaessigen Sternschnuppenstroemen fuehren. Also doch irgendwie eine „Dreckspur“.

    Und Biermann hat 1951 ueber „Kometenschweife und solare Korpuskularstrahlung“ geschrieben, nicht 1950: https://adsabs.harvard.edu/abs/1951ZA…..29..274B

  18. Also Florian, wenn du mal einen Artikel OHNE Esounfug willst, denke ich, dass du die Kommentarfunktion abschalten musst.

    Du bist bekannt wie ein „bunter Hund“, da können sich diejenigen nur hier treffen. Hier trifft sich ja alles, was Rang und Namen hat. DIE wollen halt auch mal dazugehören.

  19. Wenn der wieder ins Sonnensystem zurückkommt, dann viel Spass, das Sonnensystem ist ca. 1 Lichtjahr groß, also kann man sich ausrechnen, wieviele 100.000 Jahre es dauert, bis Planet X da wäre, es sei denn er fliegt mit Lichtgeschwindigkeit, das wär mal was Neues…

  20. „Außergewöhnlich war in diesem Fall die Bahn. Der Komet wird sich im Dezember 2013 der Sonne bis auf nur 1,2 Millionen Kilometer annähern.“
    Von allem anderen Mumpitz in diesen Thread abgesehen –
    1,2 Millionen Kilometer ist nicht wirklich viel in den relevanten Dimensionen, ich glaube, daß dieser Komet verbrennen/ verglühen wird.
    We will see.

  21. Kennt man denn schon die Bahnperioden? Die sollten ja dann auch bekannt sein wenn die schon genug Daten haben um die Vorbeiflüge relativ genau zu kennen.
    Wenn der aus dem äußeren Sonnensystem kommt sollte er weit mehr als 100 Jahre für einen Umlauf brauchen, das ist aber nur ne Vermutung, weil Pluto ja ca 200 Jahre brauchte.

  22. Ich hatte mal so ein blaues Kosmos- Büchlein, da stand drin, dass manche Kometen fast 100.000 Jahre für einen Umlauf benötigen. Diese haben extrem zigarrenförmige Umlaufbahnen.

  23. @selina und JaJoHa:

    Es handelt sich um einen aperiodischen Kometen auf einer hyperbolischen Umlaufbahn. Das heißt, es kommt zum ersten und letzen mal ins innere Sonnensystem. Aufgrund seiner großen Annhäherung an die Sonne ist es durchaus möglich, dass er dabei zerbricht.

    Auf die Sonne stürzen könnte er nur, wenn er auf seinem weiteren Weg durch’s Sonnensystem noch eine oder mehrere nahe Begegnung(en) mit anderen Planeten hat, sodass er von seiner Bahn entsprechend abgelenkt wird.
    Das ist aber nicht der Fall. Seine einzige nahe Begegnung mit einem Planeten hat er am 1. Oktober 2013 mit dem Mars, wobei „nahe“ in diesem Fall immer noch ca. 10 Millionen Kilometer sind. Aufgrund der geringen Masse des Mars ist dies deutlich außerhalb seiner Hill-Sphäre (das ist vereinfacht gesagt der Bereich, in dem sein gravitativer Einfluss größer als jener der Sonne ist)
    Die Bahn des Kometen wird daher durch diesen Vorbeiflug kaum verändert.

  24. Also ist das praktisch eine Streuung an der Sonne auf einer ungebundenen Bahn.
    Würde das aber nicht heißen das der Komet „frei“ um das galaktische Zentrum läuft?
    Dann könne er auch aus einen anderen Sonnensystem stammen und dann irgendwann ausgeworfen worden sein.

  25. @JaJoHa

    So viel ich gehört habe, wurde bisher noch nie ein Komet aus einem anderen Sonnensystem bei uns gesichtet, was einer Hyperbelbahn mit einer Exzentrizität von deutlich mehr als 1 erkennbar wäre. Wenn die Bahn gerade eben hyperbolisch ist, was selten vorkommt, dann wurde sie durch den Vorbeiflug an einem Planeten entsprechend verändert, und dann verlässt der Komet das Sonnensystem für immer und kreist danach in der Tat frei um das galaktische Zentrum.

  26. Mal eine kleine Haarspalterei zur „Drecksspur“:
    Eine „Dreckspur“ ist eine Spur aus Dreck, eine „DreckSspur“ ist eine Spur, die man aus irgendeinem Grund nicht mag (Pejorativum)

    Hale-Bopp habe ich damals auch gesehen, allerdings nur beiläufig und mit bloßem Auge. Jetzt wo ich ein (viel zu selten benutztes) Teleskop und eine brauchbare Foto-Ausrüstung besitze, wäre eine vergleichbare Erscheinung für mich natürlich ungleich interessanter.

  27. Ich frag mich schon wieder, warum die Spinner eigentlich diesen Kometen überhaupt bemerken? Is doch alles nach dem 21.12.2012 – also föllich ejal.

    Ich halte es da wie Kallewirsch – endlich mal wieder ein Komet, der von Norden kommt. Diesmal bin ich besser gerüstet als 1995. Diesmal gibts Fotos!

  28. Ich habe damals auch den Halleyschen Kometen gesehen und geschworen, dass ich ihn zweimal im Leben sehen will (1986 war das ja nicht so dolle im Vergleich zu Hale-Bopp). Da werde ich 95 Jahre alt sein… naja, mal schauen. 🙂

  29. Mephisto schrieb:
    Mal eine kleine Haarspalterei zur “Drecksspur”:
    Eine “Dreckspur” ist eine Spur aus Dreck, eine “DreckSspur” ist eine Spur, die man aus irgendeinem Grund nicht mag (Pejorativum)
    Grundsätzlich ja, du hast dabei aber vergessen, dass FF Österreicher ist, und da wird gerne ein Fugen-S eingefügt wo im Deutsch-Deutschen keines steht.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Österreichisches_Deutsch#Wortbildung_.28Komposition_und_Fugenlaute.29

  30. Nona, Alexander mit gewisser Wahrscheinlichkeit hätte Mephisto auch innerhalb D das Fugen-S kennenlernen müssen: In Bayern/Franken gibts an Schweinsbraten, hier im Rheinischen wird aus Kartoffenln (ääpele) und Salat ne ääpele·s·schloot. Nur mal so als Einzelbeispiele.

    Und das alles völlig abgesehen davon, daß der Kontext selbst ohne die hohe Redundanz der hiesigen Schrift schon alles geklärt hat – wenns wenigsten ulkig gewesen wär, hätte gegrinst werden können, doch so…

  31. @Florian Freistetter:
    Dein Beitrag enthält einige Fehlinformationen

    C/2012 S1 (ISON) ist ein Komet, der wahrscheinlich aus der Oortschen Wolke stammt und am 28. November 2013 der Sonne sehr nahe kommen wird. Er wird sie in einem Abstand von 0,012 AE (1,8 Millionen km, also nur gut einem Sonnendurchmesser) passieren und gehört damit zu den sogenannten Sonnenstreifern. Der Komet wurde am 21. September 2012 von Witali Newski (Виталий Невский) aus Weißrussland und Artjom Nowitschonok (Артём Новичонок) aus Russland auf CCD-Aufnahmen entdeckt, die sie mit einem 40-Zentimeter-Teleskop des International Scientific Optical Network (ISON) gewannen. Am 1. Oktober 2013 wird er sich dem Mars bis auf etwa 10,9 Millionen km annähern und könnte dann von Rovern oder Raumsonden beobachtet werden. Der Komet – oder seine Überreste – werden der Erde in der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember 2013 am nächsten sein, er ist dann etwa 60 Millionen km entfernt. Es wird erwartet, dass der Komet von Anfang November 2013 bis Mitte Januar 2014 mit bloßem Auge zu sehen ist, wobei er kurzzeitig sogar Vollmondhelligkeit erreichen könnte.

    Ich verweise auch auf die Links und Quellen auf wikipedia:
    https://de.wikipedia.org/wiki/C/2012_S1

  32. An rolak: Keine Ahnung wo Mephisto herkommt, das Fugen-s wird er prinizipiell sicher kennen, aber es gilt grob die Regel: je norddeutsch desto weniger Fugen-S. Findet sich der „Schweinsbraten“ noch in Franken, so ist das „Zugsunglück“ schon was ganz spezifisch Österreichisches.

  33. @Ed: Und was genau ist jetzt falsch in meinem Artikel? Die Zahlenwerte (Abstände, Daten) kennt man noch nicht exakt, da gibts unterschiedliche Quellen.

  34. @Alexander & rolak:
    Nun ja, alles gut und schön, aber andererseits liegt Astrodicticum Simplex unter scienceblogs.de, nicht unter scienceblogs.at, eine Kennzeichnung als österreichisches (oder sonst irgendwie lokalbezogenes) Blog gibt es nicht und Florian lebt in Jena … also welche Art von Deutsch wird der werte Leser hier erwarten? Und was in dem Wikipedia-Artikel über die Fugenlaute steht ist relativ unspezifisch und ich würde erwarten, dass auch im österreichischen Deutsch kein Fugen-S zwischen die Worte rutscht, wenn es – wie in diesem Fall – sinnverändernd wirkt. — ÄtschBätsch 😉 … ihr alten RechtShaber 🙂

  35. @Florian Freistetter:
    Auf https://en.wikipedia.org/wiki/C/2012_S1 findest du die Antworten.
    Lies einmal die Einleitung im Wikipedia-Artikel durch, dann wirst du deine Fehlinformationen schon finden. 😉

    C/2012 S1 (ISON) is a sungrazing comet discovered on 21 September 2012 by Vitali Nevski (Виталий Невский, Vitebsk, Belarus) and Artyom Novichonok (Артём Новиночок, Kondopoga, Russia). The discovery was made using the 0.4-metre (16 in) reflector of the International Scientific Optical Network near Kislovodsk, Russia.[1] Precovery images by the Mount Lemmon Survey from 28 December 2011 and by Pan-STARRS from 28 January 2012 were quickly located.[2] Follow-up observations were made on 22 September by a team from Remanzacco Observatory in Italy using the iTelescope network.[1][4] The discovery was announced by the Minor Planet Center on 24 September, three days after the discovery.

    1. @Ed: „Lies einmal die Einleitung im Wikipedia-Artikel durch, dann wirst du deine Fehlinformationen schon finden“

      Wenn du kritisieren willst, dann sag, was dich stört. Wenn du Spielchen spielen willst, dann mach das woanders.

  36. Ganz allgemeine Frage: Wird bei solchen Bahnen der Fehler nicht angegeben?
    Weil dann kann man doch sehen ob die beiden Werte zusammenpassen.
    Und ab welchen Fehler „trauen“ sich die Astronomen, eine Bahn anzugeben? Die werden ja denke ich auch besser wenn sie mehr Messpunkte haben um ihre Bahn zu berechnen

  37. @JaJoHa
    Wie genau sich der Komet beim Peripheldurchgang verhalten wird, weiss zurzeit noch niemand.
    Ja, der Fehler müsste man bei einem guten Artikel schon angeben.

  38. Das war eigentlich nicht die Frage. Das der im Perihel unter seine Roche-Grenze geraten kann und dann zerlegt wird ist schon klar, das ist aber auch oben im Artikel erwähnt das man da nicht sicher ist was passiert.
    Gemeint war vielmehr, wie viel Fehler auf im Sinne von relativen Fehler auf die vorhergesagte Bahn bei einer solchen Bahnberechnung im Normalfall vorliegt. Das Objekt kennt man ja rund 1 Jahr, das heißt man hat nur nen kurzes Bahnstück überhaupt vermessen.
    Wenn du auf beide Angaben für das Perihel einen Fehler von 20% annimmst dann sind die kompatibel miteinander. Bei 1% allerdings nicht.
    Deshalb frage ich ja nach Fehlern, und weil ich neugierig wie genau so was geht

    1. @JajoHa: Gerade bei neu entdeckten Objekten ändern sich die Bahnparameter oft recht rasch. Zuerst hat man nur wenig Beobachtungen und ne provisorische Bahn. Dann sehen die anderen Astronomen, dass da ein interessantes Objekt ist, beobachten es ebenfalls und je mehr Daten eintrudeln, desto genauer werden die Werte. Wenn also ein Artikel, der ein paar Tage alt ist andere Werte hat als ein aktueller, dann ist das keine große Überraschung.

  39. Also müsste man die Präzision der Bahn immer nachschlagen und es gibt nicht so etwas wie eine grobe Regel mit der man das schätzen kann.

    Danke

  40. also wenn nächstes jahr der 3.wk ausbricht dann haben wir doch schon das grösste feuerwerk hier auf erden
    da muss man doch net auf den ison warten falls der wieder mal versagt so wie der lenin äh elenin^^

  41. Ich sage zuerst einmal gleich dass ich von Astronomie leider quasi garkeine Ahnung habe. Daher ist meine Frage wahrscheinlich total doof und alle die Ahnung haben werden sich einen abkichern ^^
    Ich stelle Sie trotzdem weil es mich einfach mal interessiert und ich diese gern von Herrn freistetter beantwortet hätte.
    Kann ison irendwie, irgendworan im All zerbrechen und können diese „steinchen“ dann auf die Erde „hageln“?

    1. @sandra: „Kann ison irendwie, irgendworan im All zerbrechen und können diese “steinchen” dann auf die Erde “hageln”?“

      Das kann er, das wird er irgendwann tun und die Steinchen werden vielleicht auf die Erde hageln. Sowas passiert ständig – das nennt sich „Sternschnuppen“. Die Hauptquelle der Sternschnuppe sind die Überreste der Kometen und das Zeug, dass sie verlieren, wenn sie von der Sonne aufgeheizt werden. Siehe hier: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/07/kometen-asteroiden-meteoroide-meteore-und-metorite-was-ist-der-unterschied.php

      Aber es besteht keine Gefahr, dass der Komet selbst mit der Erde kollidiert.

  42. @Florian

    Ich bin ein bisschen hinterher mit dem Sky&Telescope-Lesen, hab‘ vorgestern erst das September-Heft gelesen. Darin gab es einen Artikel, dass ein paar Amateure und Profis sich auf die Suche nach neuen Sternschnuppenschwärmen gemacht haben, indem sie mit zahlreichen Weitwinkel-Videokameras automatisch einen Großteil des Himmels überwachen, die beobachteten Sternschnuppen zu ihrem Radianten (Ursprungspunkt) zurückverfolgen und von zwei Positionen aus aufgenommen auch die Flugbahn und damit den Orbit der Meteooiden triangulieren. Auf der IAU-Tagung in Peking sollten dann 64 neu entdeckte Schwärme offiziell anerkannt werden. Ca. 300 weitere glaubt das Team schon nachgewiesen zu haben, die allerdings noch nicht zur offiziellen Anerkennung eingereicht wurden.

    Zu allen gehört igendein noch existierender oder früherer Komet, der einmal die Erdbahn gekreuzt hat oder ihr nahe kam (die Sternschnuppenströme verschieben sich ja auch mit der Zeit durch Gravitationseinflüsse oder Sonneneinstrahlung).

    Ziel des Projektes ist neben der Entdeckung neuer Sternschnuppenschwärme auch die Entdeckung des zugehörigen Kometen.

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