Der Aralsee in Kasachstan beziehungsweise Usbekistan war einmal der viertgrößte Binnensee der Erde. Mittlerweile ist er fast komplett ausgetrocknet und verschwunden. Satellitenbilder zeigen das äußerst eindrucksvoll:

So sah der See im Jahr 2000 aus:

i-8d5fce9e46cce47a9d26e001ac412c54-aralsea_tmo_2000238-thumb-500x500-32160.jpg

Auch auf diesem Bild ist der See schon deutlich kleiner als früher. Die Uferlinie des Jahres 1960 ist in schwarz eingezeichnet. Aber als dann die Sowjetunion das Wasser der Zuflüsse des Aralsees zur Bewässerung der Wüstengebiete benutzte, begann der See langsam zu verschwinden. Im Jahr 2000 hatte er sich in einen kleinen nördlichen und einen großen südlichen See getrennt. Und besonders der südliche See ist von der Austrocknung betroffen. So sieht die Situation im Jahr 2011 aus:

i-9809ecfbb10562551a9aaa7646a57523-aralsea_tmo_2011227-thumb-500x500-32163.jpg

Der südliche Teil wird demnächst ganz verschwinden. Aber zumindest den nördlichen Aralsee will man retten. Schon in den 1990er Jahren baute man einen ersten Damm, der sein Wasser zurückhalten sollte. Er brach allerdings ein (man konnte nur Sand für den Bau verwenden) und erst 2005 konnte der neue und bessere Kok-Aral-Damm aus Beton fertig gestellt werden. Der Wasserspiegel des nördlichen Aralsees stieg seitdem wieder:

i-f07b2a400ce21bf500e060a1cd5686f5-aral_tmo_2006099-thumb-500x651-32166.jpg

Unten sieht man den nördlichen See im Jahr 2005, nach der Fertigstellung des Dammes. Das obere Bild zeigt die Situation ein Jahr später. Man erkennt deutlich, dass der See schon in dieser kurzen Zeit gewachsen ist. Bis heute ist der Wasserstand des Sees weiter gestiegen; die Konzentration von Salz und Giftstoffen sank und die Fischbestände erhöhten sich. Die Bevölkerung dort hat wieder die Möglichkeit, vom See zu leben. Der südliche See wird allerdings demnächst eine große Wüste sein. Die Städte, die früher an seinem Ufer lagen, sind jetzt schon hundert Kilometer davon entfernt. Der ausgetrocknete, staubige Boden ist voller Giftstoffe, die früher aus der Landwirtschaft und Industrie über die Flüsse in den See gelangten. Der Wind bläst den Staub überall hin und lässt die Krankheitsraten und die Kindersterblichkeit in der Region steigen. Und der Kok-Aral-Damm hat zwar den Nordteil gerettet, beschleunigt aber die Austrocknung des Südteils. Usbekistan müsste darauf verzichten, das Wasser des Flusses Amu Darja zu benutzen, damit er so wie früher in den Aralsee mündet und nicht so wie heute einfach in der Wüste versickert. Vielleicht hätte der südliche See dann auch noch eine Chance

28 Gedanken zu „Der Aralsee verschwindet“
  1. Traurig.
    In den 1960ern war der Aralsee noch der viertgrößte See der Erde.
    Die Entnahme des Wassers der Zuflüsse (Amu-Darja und Syr-Darja) geschah aber wohl bedeutend früher als 1960. Das muss schon in der Stalinzeit begonnen haben.

    Dass der See schrumpfte, muss im Westen schon durch die ersten Geosatelliten bekannt gewesen sein.

    1984 habe ich den Aral noch aus dem Flugzeug gesehen auf einer längeren Reise durch die ehemalige Sowjetunion.

  2. ich kann auch ein Zitat von der Welt anbieten:

    …“Für Renate Künast stand gleich fest, dass die Zukunft auf jeden Fall sehr schlimm werden wird. Jedes Problem der Menschheit schien in ihrer Logik irgendwie mit dem Klimawandel zu tun zu haben. Von der Hungerkatastrophe in Darfur über Feinstaub bis zum austrocknenden Aralsee warf sie alles in den großen, grünen Klimatopf und forderte energisch Umkehr und Buße. Als Lösung des Problems propagierte sie einen Lebensstil, für den der Begriff „Lohas“ („Lifestyle of Health and Sustainability“ – Lebensstil für Gesundheit und Nachhaltigkeit) erfunden wurde.“…

    https://www.welt.de/fernsehen/article5483195/Die-heuchlerische-Klimahysterie-vor-Kopenhagen.html

    …so sind se halt die grünen Wuselköpfe

  3. @Peter
    …was ist denn an meiner Webseite „konfus“ ??

    Du suggerierst hier dem Forum angebliche „Verschwörungstheorien“…Wenn ich könnte, würde ich gerne mit Dir tauschen, damit du begreifst, dass meine Erfahrungen mit der „Geheimakte Solarjustiz“ keine Fiktion ist, sondern bittere Realität.

    Mit der zurecht hingewiesenen fehlerhaften Propaganda in der ARD über das Austrocknen des ARALSEEs wird eigentlich nur die Spitze eines Eisberges gezeigt, mit der von mit erfundenen Gründen über angebliche „Ökoprobleme“ von den wirklichen Problemen ablenkt. Und die furchtbare Juristin (!) Renate Künast steht ganz oben auf der „Propaganda-Liste“. Renate Künast kommt übrigens auch aus meiner Heimatstadt Recklinghausen, der „heimlichen Hauptstadt der Kungelei“…: https://solarresearch.org/sk2010/solarjustiz/734-kungeleiinrecklinghausen.html

  4. @D.D.
    Zu der welt hatte ich neulichs einen schönen Titel gehört: „Die BILD in ganzen Sätzen.“

    Mal wieder ein schöner Beleg für die Richtigkeit dieses Titels.

  5. Ich weiss nicht, was an unserer Webseite konfus sein soll. Wir präsentieren dort ein begutachtetes Paper, das auf Basis geologischer Methoden zeigt, dass das Aralseegebiet in den Kältephasen trockener war als in den Wärmephasen. Ein interessanter Zusammenhang, oder? Auch das Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) war übrigens an der Studie beteiligt…

    Siehe https://www.kaltesonne.de/?p=2337

    Auszug:
    Die Studie ergab, dass sich trockene, staubige Phasen mit feuchteren, weniger staubigen Phasen im Laufe der letzten zwei Jahrtausende stets abwechselten (siehe Abbildung unten). Dabei war die Staub-Entwicklung eng an die Temperaturentwicklung gekoppelt, welche wiederum weitgehend synchron zur Sonnenaktivität verlief. Staubige, trockene Phasen ereigneten sich am Aralsee besonders während der solararmen Kältephasen. Insbesondere während der Kleinen Eiszeit entstanden mächtige Staubablagerungen, aber auch in etwas geringerem Maße während der Kälteperiode der Völkerwanderungszeit. Die solaraktiveren Wärmeperioden hingegen waren am Aralsee feuchter und weniger staubig ausgebildet. Vor allem während der Römischen Wärmeperiode und der Modernen Wärmeperiode ab den 1940er Jahren gab es nur wenige Staubablagerungen. Auch während der Mittelalterlichen Wärmeperiode nahm die Staubigkeit ab, wenn auch nicht so stark wie in den beiden anderen Wärmeperioden.

  6. @Rainer Hoffmann
    Dieser Unsinn wird nicht überzeugender, auch wenn Sie ihn hier zehntausendmal verlinken.
    Aber gut, ich ändere meine Meinung und behaupte das Gegenteil: Dass die beiden RWE-Manager sich mit ihrem lustigen Buchtitel in die Nähe richtiger Spinner begeben, ist ihnen offenbar sehr bewusst, denn niemand sonst wird ihr Traktat kaufen wollen.

  7. @T
    Wieder eine Behauptung von Ihnen, die nicht der Wahrheit entspricht, denn ich kenne mindestens 3 Leute persönlich, die das Buch „Die Kalte Sonne“ auch gekauft haben.

    Wieder ein Nachweis für die Art und Weise der Diskreditierung und ein Beleg für eine widerlegte unwahre Behauptung. Sie haben wohl noch nicht die notwendige Routine, sonst würden Sie unbewiesene Behauptungen aufstellen, die man nicht so einfach widerlegen kann. Denn die Diskreditierung auf Basis nichtzuwiderlegender unwahrer Behauptungen ist ansonsten der „merkwürdige Stil“ der selbsternannten „ökologistischen Weltretter“.

    Machen Sie nochmal einen dritten Anlauf. Vielleicht gelingt Ihnen ja dann ein „Treffer“.

  8. @ Rainer Hoffmann:

    Übrigens ’ne nette Seite, die Sie da hinter ihrem Namen verlinken. Wann haben Sie eigentlich die Pillen gegen Ihre Paranoia abgesetzt? Und warum?

  9. @T

    Fragt sich wer hier der Spinner ist, der so ein seltsames Video mit einer Roboter-Stimme verlinkt…und das auch noch als – so wörtlich – „Schulwissen“ verkauft…

    Um es mit den Worten meiner Mutter zu sagen „Leseverständniss ungenügend“.
    Es geht ihm darum das der Name des Buches auch einer noch spinnerten Theorie ähnlich klingt. Für die existens (nicht die Richtigkeit) dieser Hypothese liefert er dann ein Beispiel…

  10. @dg: Aus ‚ihrem‘ Wikipedia-Link:
    „Aufgrund der starken Verseuchung in der Umgebung des ursprünglichen Forschungslabors der sowjetischen Behörde Biopreparat (u. a. mit Milzbrand-Erregern) wird befürchtet, dass auf der Insel der Wiedergeburt heimische Reptilien über die neu entstandene Landbrücke tödliche biologische Erreger verbreiten könnten.“

    HUH! Die Insel der Wiedergeburt, ein ehemals abgeschirmtes und inzwischen aufgegebenes Biowaffenlabor auf einer Insel, die jetzt plötzlich Teil des Festlandes ist…

    Klingt wie der Plot für einen Zombie-Weltuntergangsthriller. 😉

  11. @T

    Schreiben Sie statt immer nur RWE Manager doch mal
    Umweltschützer der ersten Stunde, gefeierter Buchautor der Öko-Szene (Seveso ist überall), Manager für regenerative Energie oder erster Umweltsenator.

  12. don’t feed the trolls..

    „Wieder ein Nachweis für die Art und Weise der Diskreditierung und ein Beleg für eine widerlegte unwahre Behauptung. Sie haben wohl noch nicht die notwendige Routine, sonst würden Sie unbewiesene Behauptungen aufstellen, die man nicht so einfach widerlegen kann.“

    Das ist wohl Ihr credo. (ach, jetzt füttere ich sie doch!)

  13. Mich würde mal interessieren, welche Vorteile sich aus der Wasserentnahme der Zuflüsse ergeben haben und ob diese zu den Nachteilen (der Austrocknung des Aralsees) gegengerechnet werden können?

  14. Die Vorteile der entnahme von Wasser aus den Zuflüssen waren (und sind) die Bewässerung einer zu trockenen Landwirtschaft.

    Das lässt sich sogar gut über Google-Earth beobachten, wie dort die Felder an den Flußläufen entlang entstanden sind und die vielen Bewässerungskanäle sind auch zu erkennen.

    Es ist aber damit nicht bewiesen, dass das gesamte Wasser, was früher einmal in den Aralsee floß, nun in die Landwirtschaft „geflossen“ ist (obwohl hier eine stehts steigende Tendenz angenommen werden muß).
    Auch gut denkbar ist, dass die Zuflüsse generell weniger Wasser führten, sodass sich daraus schon ein Mangel ergeben tut.
    (geringere Niederschlagsmengen in den Einzugsgebieten der Flüsse…!?)

    Es ist nämlich auch bezeichnend, dass das Kaspische Meer inzwischen eine Wasseroberfläche erheblich unter Normalnull (-29 Meter) aufweist – was eventuell einen Hinweis darauf gibt, das in der gesamten Region ein Wasser/Niederschlagsmangel vorliegt.

    Bemerkenswert ist auch, dass auf dem asiatischen Kontinent zwischen dem 29. und 50. Längengrad überall Wüstengebiete und trockene Steppen sich befinden.

  15. An die kalten Sonnenanbeter:
    Wenn die Sonne tatsächlich kalt ist, müsstet ihr doch schon sehr viele konkrete Ausarbeitungen zum Thema „Kalte Fusion“ haben. Oder habe ich da einen Zusammenhang falsch verstanden?

    Jaja, ich weiß, zu viel Futter verursacht Übergewicht…

  16. Dem Syrdarja wird natürlich auch viel Wasser entnommen, und vor einigen Jahren soll er den Aralsee auch nicht mehr dauerhaft erreicht haben. In Kasachstan scheint man die Problematik erkannt zu haben und wirkt dem mit wasserbaulichen Maßnahmen entgegen. Das sind dann nicht nur der angesprochene Damm, sondern auch Verbesserungen stromaufwärts. Ein viel größeres Problem als Usbekistan scheint dagegen Turkmenistan zu sein, das durch den schlecht abgedichteten und offen liegenden Karakumkanal viel zu viel Wasser vom Aralsee abzieht – und vieles davon versickern und verdunsten lässt. Als Nichtanlieger des Sees ist den Turkmenen natürlich die Bildung der Wüste Aralkum ziemlich egal, da man dort eher von der Begrünung der eigenen Wüstengebiete träumt. Vermutlich gibt es aber da Verträge aus sowjetischer Zeit, die Turkmenistan die viel zu goße Wasserentnahme aus dem Amudarja zubilligt.

    Der Wasserstand des Kaspischen Meeres war wohl vor einiger Zeit rapide im Sinken begriffen, so dass man eine Bucht durch den Bau eines Dammes hatte retten wollen. Dieser Effekt hat sich aber wohl in den letzten Jahren umgekehrt, so dass der Meerespiegel inzwischen im Steigen begriffen ist.

  17. In der Presse ist davon die Rede, dass durch die Gletscherschmelze immer noch ein gewisser Zufluß zum nördlichen See gesichert ist bzw. stattfindet. Wie lange kann dies bei der rapide zunehmenden Gletscherschmelze wohl noch anhalten? Durch Anpflanzung von salzresistenten Pflanzen im verseuchten Gebiet hofft man, der Salzerosion Einhalt zu gebieten. Man hat es zu Sowjetzeiten versäumt umweltverträglich zu planen und hofft nun die Sünden mit Hilfe der rücksichtslos geschändeten Natur zu mindern. Es ist Augenwischerei von halbherzigen Maßnahmen eine Rettung des Aralsees zu erwarten. Nur wenn man die sog. Errungenschaften der Sowjetunion wieder rückgängig macht, wird dies gelingen können.

Schreibe einen Kommentar zu Karl Weiser Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.