Gammablitze sind die gewaltigsten Explosionen, die wir Menschen bisher im Universum entdeckt haben. Um was es sich dabei genau handelt, haben ich hier und hier beschrieben. Aber auch aus solchen gewaltigen kosmischen Katastrophen kann man noch etwas ästhetisch ansprechendes machen. Bei der NASA hat man die Beobachtung eines Gammablitzes in Musik umgewandelt. Man hat die Messdaten auf drei verschiedene Instrumente (Harfe, Cello, Klavier) aufgeteilt und dann abgespielt. Im Video sieht man, was genau passiert. Im oberen Teil ist die gemessene Energie der Photonen des Gammablitzes aufgetragen, im unteren Teil die Menge, die man im Laufe der Zeit empfangen hat. Das ganze klingt überraschend angenehm:
Schon faszinierend anzuhören wie die stärksten Energie – Emanationen des Universums, sich völlig harmlos, ja geradezu harmonisch wohlklingend sich anfühlt… aber natürlich haben die Wissenschafter sich dabei sehr bemüht, alle physikalischen Parameter inkl. der entsprechenden Instrumente derart auszuwählen, dass man vom Tanz der Gamma-ray Burst ordentlich ergriffen wird… 🙂
Wieso klingt das nicht absolut disharmonisch? Das würde man doch normalerweise erwarten, oder?
@Martin: „Wieso klingt das nicht absolut disharmonisch? Das würde man doch normalerweise erwarten, oder? „
Naja, das kommt halt immer drauf an, wie man die Daten jetzt genau umsetzt. Mit dem richtigen Algorithmus kann man überall etwas harmonisches draus machen.
Wenn man z.B. bei Ermittlung der Tonhöhe keine lineare, sondern eine logarithmische Skala ansetzt, ist das schon die halbe Miete.
(Sagt auch schon der normale Hausverstand, aber wer wird denn hier pingelig sein ….)
huch … der Teil in der Klammer sollte eigentlich gestrichen worden sein, weil der nicht angemessen war. Irgendwie hat der sich wiederreingemogelt. Sorry.
Auf Ntv bringen sie jetzt ständig Dokumentationen über Gammastrahlen und andere Gefahren für die Menschheit. Für wie wahrscheinlich haltet ihr Gammastrahlen, die das Leben auf der Erde auslöschen?
@Peer: „Für wie wahrscheinlich haltet ihr Gammastrahlen, die das Leben auf der Erde auslöschen? „
Unwahrscheinlich – das hab ich den beiden ARtikeln über Gammablitze erklärt, die auch im Artikel verlinkt sind.
Kommt natürlich drauf an, was für Gammastrahlen du meinst. Wie die netten Herren hier mir schon sagten, geht von Kosmischen Katastrophen in absehbarer Zukunft keine Gefahr aus. Jedoch könnten Gammastrahlen aus Versuchslaboren, AKW´s und Atombomben durchaus höher entwickeltes Leben auslöschen. Deswegen am besten keine Atomkraft mehr unterstützen!
Das können Autos und sogar Bierflaschen auch. Die Schlußfolgerung überlaß ich dir.
„Mit dem richtigen Algorithmus kann man überall etwas harmonisches draus machen.“
Immerhin – es ist ein gelungenes schönes Video bzw. es sind sehr schöne, von mir aus „algorithmisierte“ Klänge, eher zögerlich, nachdenklich, zurückhaltend. In der Tat überraschend angenehm.
Astronomen sind wohl zu vielseitigem fähig.
Hier habe ich etwas, was nicht mißverstanden werden soll, da es sicherlich viele Astronomen gibt, die einen entwickelten Sinn und Respekt für die Schönheit der Natur im allerweitesten Sinne (behalten) haben dürften. Und wahrscheinlich kennen Sie es schon, ggf. sehen Sie es mir nach:
Walt Whitman – „When I heard the Learn’d Astronomer“:
WHEN I heard the learn’d astronomer;
When the proofs, the figures, were ranged in columns before me;
When I was shown the charts and the diagrams, to add, divide, and measure them;
When I, sitting, heard the astronomer, where he lectured with much applause in the lecture-room,
How soon, unaccountable, I became tired and sick;
Till rising and gliding out, I wander’d off by myself,
In the mystical moist night-air, and from time to time,
Look’d up in perfect silence at the stars.
(Als den gelehrten Astronomen ich hörte,
Als die Beweise, die Zahlen in langen Reihen er vor mir
entwickelt´,
Als die Tabellen und Diagramme er mir zeigte, sie zu
addieren, zu teilen und sie zu messen,
Als den Astronomen ich hörte, der seinen Vortrag hielt
unter großem Applaus,
Wie bald wurde ich da so sonderbar müde und krank,
Bis ich mich erhob, aus dem Saale mich schlich und
einsam wanderte
Hinaus in die feuchte, mystische Nacht, wo von Zeit zu
Zeit den Blick still ich hob nach den Sternen…)
Also ich kann ihn schon ein wenig verstehen (auf Wunsch wühle ich nach der Quelle, ich habe sie zur Zeit nicht parat).
Zugleich – lieber Herr Freistetter – stöbere ich seit einiger Zeit sehr gern in Ihrem blog und lerne ständig dazu.
Hier einmal ein herzliches Danke dafür, daß Sie und andere sich so viel Arbeit damit machen.
Beste Grüße aus Hamburg
von
Olaf Möller
(und jetzt nicht lachen: Jurist [!], der besser etwas anderes, nämlich etwas anständiges geworden wäre…) 😉
Also ich muss sagen:
Da wurde einem schon Schlimmeres unter dem Deckmantel ‚Kunst‘ verkauft.
Hihi