Wer öffentlich verkündet, an und mit gentechnisch modifizierten Organismen zu forschen, hat mittlerweile kein leichtes Leben mehr. Genauso gut könnte man bekannt geben, dass man Pornofilme dreht oder dass man Sweatshops in Entwicklungsländern betreibt. Gentechnik ist böse und niemand hat sich damit zu beschäftigen. Gentechnik ist böse, keiner will Gene in seinem Essen und haben und darum muss diesen Kram auch niemand erforschen. Die Gentechnik-Gegner sind erfolgreich. Die Forschungsbetriebe verlassen Deutschland und es gibt immer mehr Versuche, Deutschland „gentechnikfrei“ zu machen. Klingt doch gut, oder?
Naja, höchstens dann, wenn man sich von der allgemeinen Hysterie anstecken lässt und aufhört zu denken. Seit es Menschen gibt verändern und beeinflussen sie die Pflanzen und Tiere in ihrer Umgebung. Mal zum Guten, mal zum Schlechten. Die Pflanzen die auf unseren Feldern wachsen, sind alles andere als „natürlich“. Sie wurden in den Jahrhunderten und Jahrtausenden vom Menschen gezielt geformt und verändert. Gleiches gilt für unsere Nutz- und Haustiere. „Gentechnik“ ist erstmal nichts Neues. Die Veränderung der Pflanzen erfolgt mittlerweile wesentlich gezielter und effektiver als früher; man muss nicht mühsam Generation um Generation züchten. Seltsamerweise hat es die Menschen nie gestört, wenn Bauern die Pflanzen ihren Ansprüchen angepasst haben. Erst als sich die Modifikation vom Feld ins Labor verlagert hat, begann man zu protestieren.
Heute wird vor Labors demonstriert und es werden Felder zerstört, auf denen Versuchspflanzen wachsen. Gentechnik ist böse und darf nicht stattfindet. Ein oft gehörtes Argument für den Protest lautet „Monsanto!!“. Firmen forschen an und mit gentechnisch veränderten Organismen und sind an Gewinn interessiert und nicht an Erkenntnis oder Risikoabschätzungen. Sie wollen Saatgut patentieren und die Bauern abhängig machen. Und so weiter. Unabhängig davon ob das alles tatsächlich so ist oder nicht wären Proteste gegen die Gentechnik insgesamt aber wenig zielführend. Man demonstriert ja auch nicht gegen die Informatik, nur weil mit Computern überall auf der Welt Unmengen an Verbrechen angestellt werden. Wenn Firmen wie Monsanto die Gentechnik benutzen, um zu tun, was sie tun, dann nutzt es nichts, wenn man die gentechnische Forschung boykottiert. Das wird die großen Firmen wenig stören. Die werden sich dann einfach ein Land suchen, wo sie ungestört arbeiten können. Und unkontrolliert. Wenn man aber kontrollieren will, was die Wissenschaftler machen; wenn man über die Ergebnisse informiert werden will, dann gibt es kaum etwas dümmeres, als pauschal gegen die gentechnische Forschung zu protestieren. Politische Parteien wie die Grünen fordern, dass die wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet nicht mehr gefördert werden soll. Wenn die öffentlichen Universitäten nicht mehr forschen dürfen, dann wird die Forschung bei privaten Firmen durchgeführt werden. Dann hat aber die Öffentlichkeit auch keine Kontrolle mehr darüber.
Gleiches gilt für die Gruppen, die Versuchsfelder zerstören. Wenn sie die Arbeit der Wissenschaftler an öffentlichen Universitäten vernichten, dann fördern sie damit indirekt die großen privaten Firmen wie Monsanto und Co.
Niemand (und auch ich nicht) behauptet, dass man sich keine Gedanken über die Risiken der Gentechnik machen muss. Ganz im Gegenteil! Aber genau deswegen braucht man die Forschung! Natürlich kann man sich auch eine ganz radikale Wissenschaftsfeindlichkeit zu eigen machen: „Gentechnik ist eventuell gefährlich und wir sind bisher ohne ausgekommen, also brauchen wir sie auch jetzt nicht.“ Dieses Argument lässt sich allerdings auf alles anwenden. Alles, was der Mensch im Laufe seiner Existenz geschaffen hat, ist potentiell gefährlich. Und wir haben auch ganz gut überlebt, als wir noch ohne Feuer in dunklen Höhlen gesessen sind. Wir hätten uns also problemlos die ganze Zivilisation sparen können. Abgesehen davon ist das Argument auch ein klein wenig privilegiert. Uns hier in Europa, in Amerika, in der „ersten“ Welt – uns geht es gut. Wir könnten auch gut so weiter leben, ganz ohne Gentechnik, sicher. Aber es gibt da noch ein paar mehr Leute auf der Welt. Menschen, denen es nicht so gut geht. Und mit der konventionellen Landwirtschaft wird es nicht möglich sein, allen Menschen auf der Welt den gleichen Lebensstandard zu bieten. Wir können also weiterhin auf Kosten der ärmeren Mehrheit der Menschen unser Leben führen. Oder wir probieren, neue Wege und Möglichkeiten zu finden. Dazu müssen wir forschen. Und diese Forschung sollte nach Möglichkeit öffentlich stattfinden und öffentlich kontrolliert werden. Damit dass passiert, müssen wir es den öffentlichen Universitäten aber auch ermöglichen. Ansonsten wird die Forschung in private und weniger gut kontrollierbare Einrichtungen abwandern.
Am Agrarforschungsinstitut Rothamsted Research sehen sich die Wissenschaftler gerade mit der Zerstörung ihrer Forschung konfrontiert. Die Anti-Gentechnik-Gruppe Take The Flour Back hat angekündigt, am 27. Mai die Felder der Einrichtung zu zerstören. Dabei sind nicht nur die gentechnischen Versuchspflanzen in Gefahr, sondern auch die angrenzenden Felder, auf denen seit bald 200 Jahren kontinuierliche Untersuchungsreihen laufen. Die Wissenschaftler von Rothamsted Research haben sich nun per Video an die Gentechnik-Gegner gewandt. Sie bitten sie darin, ihre Forschung nicht zu zerstören:
„As scientists we know only too well that we do not have all the answers. That is why we need to conduct experiments. And that is why you in turn must not destroy them.“
Den Aufruf „Don’t destroy research“ haben auch schon viele andere Menschen unterstützt. Ich kann dem Wissenschaftsautor Simon Singh nur zustimmen, wenn er sagt:
„Destroying research is worse than burning books. These protesters appear to want a return to the Garden of Eden, but in reality they are taking a step towards the Dark Ages. They should let this research continue to completion and then we can decide democratically what to do with the results.“
Es gibt viele gute Gründe, der Gentechnik kritisch gegenüber zu stehen. Es gibt viele gute Methoden, die Kritik auszudrücken. Forschung zu zerstören ist keine davon.
Ich nehm an die Diskussion hier wird gleich eh heftig, aber ich versuch mal ganz sachlich vorzubringen, was ich an Teilen Deiner Argumentationslogik schräg finde:
– Ein großes Problem bei GMO ist ja, dass die Forschung selbst schon ein – möglicherweise nicht rückholbarer – Eingriff in die Natur ist – denn Auskreuzungen kannst Du nie ganz verhindern. Das ist keineswegs ein theoretisches Problem – es kam in der Vergangenheit schon vor, dass Pflanzen „in the wild“ gefunden wurden, die niemals irgendwo auf der Welt kommerziell angebaut wurden, sondern ausschließlich im Forschungsbereich. Als Beispiel möge man nach Liberty Link LLRICE601 googlen.
– Ein zentrales Argument von Dir lautet: „Nur weil Monsanto böse Dinge tut, ist noch nicht die ganze GMO blöd“. Das Problem ist: Ich hab dieses Argument eben auch schon von Forschern gehört, bei denen man mit ein bißchen Recherche herausfinden konnte, dass sie direkt für Monsanto arbeiten. Und dann ist es halt Unfug.
– Ein nicht uninteressanter weiterer Aspekt dabei ist das hier:
https://www.badscience.net/2009/12/criticising-the-gm-industry/
Kurz zusammengefasst: Wissenschaftler, die an GM-Pflanzen forschen, brauchen dafür (logisch) die GM-Pflanzen. Da diese aber in aller Regel patentiert sind, brauchen sie eine Genehmigung für ihre Forschung – von den Firmen, die diese Pflanzen herstellen – und diese Firmen können dabei auch Bedingungen stellen. D.h. „unabhängige Forschung“ mit patentierten Pflanzen gibt es eigenltich garnicht. Das ist natürlich erstmal eine Absurdität des Patentsystems, für das die Forscher nichts direkt können. Aber ein Problem ist es allemal.
Ich habe mich eben schon ziemlich desillusioniert beim blog von Geograffitico zum Thema transgene Pflanzen geäußert. Da sind soviele Vorurteile und bewusste Falschaussagen unterwegs, die man im Leben nicht mehr korrigieren kann. Einfaches Beispiel der Plattitüden: „Ein großes Problem bei GMO ist ja, dass die Forschung selbst schon ein – möglicherweise nicht rückholbarer – Eingriff in die Natur ist – denn Auskreuzungen kannst Du nie ganz verhindern.“
MON810 wurde angebaut, ja sogar transgener Raps wurde vor einiger Zeit hier freigesetzt. Alles ist nicht mehr vorhanden. Wohin soll der Mais denn auch auskreuzen ? Neuerdings gibt es auch Clearfield – Raps, eine herbizid-tolerante Sorte nur ganz ohne Gentechnik, aber mit dem gleichen „Problem“. Auch ein „Eingiff in die Natur“ wie seit Jahrhunderten. Nur nicht annähernd so hysterisch diskutiert wie als wenn man die gleiche Eigenschaft über Gentechnik eingeführt hätte. Nein es war wilde Mutation, bei der man nicht weiss, was sonst noch so alles im Genom der Pflanze passiert ist. Aber keinen der sonst so hellhörigen Propagandisten interessiert es – ist ja keine Gentechnik.
Und es gibt auch Pflanzen, die ohne die bösen, patentgeilen Konzerne entwicklelt wurden oder zumindest von irgendwelchen Ansprüchen freigestellt wurden wie z.B. der „golden rice“. Aber auch der wird aufs bitterste bekämpft von Organisationen die sich anmaßen zu wissen, was gut für alle ist.
Die ganze Diskussion ist so was von daneben, eben hochgradig politisiert und ideologisiert.
@Hanno:
Ich versteh das nicht. Jede Neuzüchtung von welchen Pflanzen auch immer (und ich halte mich jetzt mal grob von den Tierzüchtungen fern, die das Thema nur noch schlimmer machen) verursacht das von dir „großes Problem“ genannte Phänomen. Übrigens greifen Menschen in die Natur ein, seit es Menschen gibt. Manche Forscher sehen genau diese Grenze als die Grenze zum Menschwerden.
Nö. Das Argument bleibt. Und Florians Gegenbeispiel mit den Computern verdeutlicht das sehr gut.
Tja, hauptsache im meinem Tomatensalat sind keinerlei GENE enthalten !!!
GENE sind des Teufels. Zumindest für die Leute, die keine Ahnung haben, was ein Gen überhaupt ist und weder von Biologie noch von Chemie irgendeine Ahnung haben.
Zu diesem Thema passt das hier: „Norman Borlaug on Penn and Teller: BS“
https://www.youtube.com/watch?v=tIvNopv9Pa8
Mein „Held“, Norman Borlaug!
Zu den Grünen: Viele Anhänger der Grünen finden nicht nur Gentechnik pauschal scheiße, sondern „Alternativmedizin“ pauschal super und unterstützen unkritisch (und ja, pauschal) alles, wo irgendwie „Bio-„XYZ drauf steht.
Tja, was soll man dazu sagen?
Hirn einschalten!
wollte schon schreiben „.. aber Monsanto „Argument“ in 5-4-3 …“ schreiben. Zum Glück kam mir Hanno zuvor. Einige lernen es wohl nie, seufz. Greenpeace und seine Folgen…
@Hanno:
Warum sollte die Tatsache, dass diese Forscher für Monsanto arbeiten aus einem validen Argument plötzlich Unfug machen?
War die Entwicklung der amerikanischen Raumfahrt Unfug, nur weil von Braun vorher an der V2 gearbeitet hat? Ich denke nicht.
Das Problem liegt ja nicht an echter Genmanipulation, sondern daran das einfach zusätzliche DNS/RNA in die Zellkerne eingebracht werden die wie im Falle Monsanto von Fauna in Flora.
Jetzt zeige mir mal jemand wie man eine Bakterie dazu bringt es mit einer Pflanze zu treiben so das eine echte Genmanipulation durch einkreuzen entsteht !
Das was Monsanto tut ist das eigentliche Problem, durch Patentierung und Monopolisierung werden Lebensgrundlagen zerstört, z.B. tötet Roundup(tm) nicht nur Flora sondern auch Fische und Amphibien, was in Südamerika zu starken Auswirkungen geführt hat, nachweislich durch den Einsatz von Monsanto Produkten.
Daher sollten internationale Regeln aufgestellt werden, die eindeutig Haftung und Ausbringung von direkt genetisch manipulierten Saaten regeln.
Leider ist das illusorisch …
@ Hanno:
Wo bitteschön hat FF behauptet, Monsanto tue „böse Dinge“?
Mir gefallen ja neuerdings auch die Schilder die die Bauern bei uns am Feldrand aufstellen: „Genfreier Mais!“, „Genfreier Anbau“ usw. 😉
Ich bin Pro Gentechnik aber Kontra Softwarepatente, und Patente auf Saatgut sind auch nur Software…
„- Ein großes Problem bei GMO ist ja, dass die Forschung selbst schon ein – möglicherweise nicht rückholbarer – Eingriff in die Natur ist – denn Auskreuzungen kannst Du nie ganz verhindern. Das ist keineswegs ein theoretisches Problem – es kam in der Vergangenheit schon vor, dass Pflanzen „in the wild“ gefunden wurden, die niemals irgendwo auf der Welt kommerziell angebaut wurden, sondern ausschließlich im Forschungsbereich. Als Beispiel möge man nach Liberty Link LLRICE601 googlen.“
Einzig logische Konsequenz: Forschung im Agrarbereich generell verbieten. Denn wie du sagtest: uneinholbares gab es schon früher.
„Das Problem ist: Ich hab dieses Argument eben auch schon von Forschern gehört, bei denen man mit ein bißchen Recherche herausfinden konnte, dass sie direkt für Monsanto arbeiten. Und dann ist es halt Unfug.“
Und wenn du als Applemitarbeiter über deine Arbeitsbedingungen klagst, aber Technologie befürwortest, so ist dies Blödsinn?
„Kurz zusammengefasst: Wissenschaftler, die an GM-Pflanzen forschen, brauchen dafür (logisch) die GM-Pflanzen. Da diese aber in aller Regel patentiert sind, brauchen sie eine Genehmigung für ihre Forschung – von den Firmen, die diese Pflanzen herstellen – und diese Firmen können dabei auch Bedingungen stellen. D.h. „unabhängige Forschung“ mit patentierten Pflanzen gibt es eigenltich garnicht. Das ist natürlich erstmal eine Absurdität des Patentsystems, für das die Forscher nichts direkt können. Aber ein Problem ist es allemal.“
Häh?
Das kann man so nicht stehen lassen. Anwendungen, die direkt indiviudelle Menschen betreffen, also einen selbst (z.B. von Bakterien hergestelltes menschliches Insulin, anderes aus der „roten“ Gentechnik) wird viel besser akzeptiert als etwas, dessen Nutzen eine Abstraktionsstufe höher steht und einen selbst möglicherweise nicht direkt betrifft (grüne Gentechnik).
Ansonsten hat Torben Recht. Das Thema ist derart mit Vorurteilen und Falschaussagen in der öffentlichen Meinung überladen, dass sogar Unternehmen ihre grüne Gentechnik Sparten in Deutschland auflösen. So tragen die Gentechnikgegner direkt zur Monopolisierung dieser Industriesparte bei.
Das Problem der Gentechnik ist, das sie im Falle von Saatgut häufig in die Hose geht. So kommt es vor das Bauern das neue Saatgut einsetzen, welches sich aber als unbrauchbar da z.B. unresistent gegen bestimmte Keime entpuppt und der eh schon arme Bauer dank der Missernten verhungert.
Häufig sind die alten, resistenten Pflanzen jahrtausendealter Züchtungen einfach viel besser geeignet. Zumal die neuen, gentechnisch veränderten Pflanzen vorher keinem Langzeittest unterzogen, und einfach an die Bauern direkt verkauft wurden.
Gentechnik ist grundsätzlich kein schlechter Ansatz.
Das Problem ist, das manche Unternehmen nur den schnellen Profit erzielen wollen, ohne die notwendigen Gelder in die Forschung zu stecken. Dann ist es klar, das ein gieriges Unternehmen genetischen Abfall produziert und damit wirbt, die neuen Saatkeime seien besser als die alten, nur um ihren ungetesteten Abfall zu entsorgen und damit nachhaltig die Umwelt zu schädigen bzw. die alten einheimischen Arten verdrängen.
Und wie Florian schreibt wird sich dieser Umstand nicht bessern, wenn die Unternehmen ihre Machenschaften in das unkontrollierte Ausland verlagern (Wo sie ja schon lange angekommen sind).
„Das Problem liegt ja nicht an echter Genmanipulation, sondern daran das einfach zusätzliche DNS/RNA in die Zellkerne eingebracht werden die wie im Falle Monsanto von Fauna in Flora.
Jetzt zeige mir mal jemand wie man eine Bakterie dazu bringt es mit einer Pflanze zu treiben so das eine echte Genmanipulation durch einkreuzen entsteht !
Das was Monsanto tut ist das eigentliche Problem, durch Patentierung und Monopolisierung werden Lebensgrundlagen zerstört, z.B. tötet Roundup(tm) nicht nur Flora sondern auch Fische und Amphibien, was in Südamerika zu starken Auswirkungen geführt hat, nachweislich durch den Einsatz von Monsanto Produkten.
Daher sollten internationale Regeln aufgestellt werden, die eindeutig Haftung und Ausbringung von direkt genetisch manipulierten Saaten regeln.
Leider ist das illusorisch …“
Genmais, dein Nutzernamen sagt ja schon alles, aber könntest du eine logische Argumentation wenigstens versuchen? Zuerst irgendwie das fast schon comichafte Beispiel der paarenden Bakterien bringen um dann zu einen Herbizid abzudriften. Ja, man sollte Amphibien weder regelmäßig mit Herbiziden noch mit Kupfer besprühen.
Hmm…
ich finde man muss ganz drigend zwischen Gentechnikforschung und der Anwendung auf dem Feld unterscheiden! Forschung ist gut und Forschung ist wichtig, aber das viele der Genmanipulatöre ihre Versuchpflanzen auf dem Feld testen halte ich für einen großen Fehler. Es wäre ja eine schöne Vorstellung wenn man die Gentechnik gezielt einsetzen könnte um Pflanzen zu „verbessern“, was aber in Realität passiert hat eher was von „ich mixe ein paar Gene und hoffe dass das Resulat gut ist“
Solange die Genforschung noch in ihrer Pre-Alpha Phase ist haben ihre Produkte auserhalb des Labores nichts zu suchen. Es gab so manche Produkte die sich in der Realtät dann doch nicht so verhalten haben wie gewünscht bzw. einfach fehlerhaft waren zb:
– Kartoffeln, die mit einem Schneeglöckchen-Gen gegen Insektenfraß resistent gemacht worden waren und Immunsystem und Organe von Ratten schädigten.
– Pappeln, die zur falschen Jahreszeit blühten.
– Genbaumwolle, welche die Kapseln bereits vor der Ernte abwarf.
Klar ist das Menschen schon immer mit verschiedenen Dingen herumexperimentieren, aber die Risiken bei der Genmanipulation im Gegensatz zur Kreuzung bedeutend höher, da viel mehr Unwissenheit hier besteht. Das Unwissenheit das größte Risiko beherbergt, hat FF ja schön öfters in anderen Artikeln beschrieben.
Ich hoffe sehr, dass die Genforschung sich in eine deutliche sinnvoller Richtung bewegt, denn bis jetzt sind mir keine Produkte (in der Grünen Gentechnik) bekannt die den Menschen wirklich was genützt hätten mal abgesehen von denen die das große Geld mit ihren Pateten machen.
@Weitergen:
siehe Christian 2.
@Christian 2:
Wie wärs mit Quellen welche wenigstens deinen Unsinn wiederholen?
Die selbe Bitte zugleich an Herrn Schwarz.
@ Hanno: Wie wärs mit ein bisschen Eigeninitiative? Patzige Antworten kommentiere ich nicht mit entsprechenden Links. Google ist dein Freund!
So gibt es Bauern in Dritteweltländern, die ihre echten Probleme mit gentechnisch verändertem Saatgut haben. Entweder man glaubt diesen Menschen, oder lässt es.
@genmais: „Das was Monsanto tut ist das eigentliche Problem, durch Patentierung und Monopolisierung werden Lebensgrundlagen zerstört“
Und wenn man Leuten, die an öffentlichen Universitäten arbeitet, die Forschungsgrundlage zerstört, wird das Monsanto genau gar nicht stören. „Monsanto!!!!“ ist kein Argument gegen Gentechnik!
@Florian Schwarz: „aber das viele der Genmanipulatöre ihre Versuchpflanzen auf dem Feld testen halte ich für einen großen Fehler. „
Warum? Nur weil die Züchtung der Pflanzen im Labor erfolgt ist und nicht durch einen Bauern? Seit es Menschen gibt, verändern sie Pflanzen und bauen sie an. Warum auf einmal dieser Horror, nur weil jetzt Wissenschaftler daran beteiligt sind und nicht mehr nur Bauern? Hier sind sehr viele irrationale Gefühle im Spiel…
Kartoffeln, die mit einem Schneeglöckchen-Gen gegen Insektenfraß resistent gemacht worden waren und Immunsystem und Organe von Ratten schädigten.
-> https://www.zeit.de/2004/49/Die_Schneegloeckchenkartoffel/seite-2
An Pappeln zu experimentieren ist ja recht beliebt, deswegen kann ich keine Quelle zu genau diesem Problem nennen, aber ich finde diese Publikation beschreibt auch ganz gut andere Probleme bei Pappeln und GV
–> https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/REP0264.pdf
usw
@FF: „Warum? Nur weil die Züchtung der Pflanzen im Labor erfolgt ist und nicht durch einen Bauern? Seit es Menschen gibt, verändern sie Pflanzen und bauen sie an. Warum auf einmal dieser Horror, nur weil jetzt Wissenschaftler daran beteiligt sind und nicht mehr nur Bauern? Hier sind sehr viele irrationale Gefühle im Spiel…“
Naja ich habe ja keine Angst vor Forschern die an Pflanzen experimentieren, ganz im Gegenteil. Aber ich finde Kreuzung und genetische Veränderung sind, zumindestens heute, nicht vergleichbar. Ich wäre ein Fan davon würde es Forschern gelingen direkt ein oder mehrere Gensequenzen zu manipulieren (mir dem Wissen um die Funktion), anstatt komplette Teile auszutauschen oder anzuhängen. Bitte korriegert mich falls ich da falsch liegen sollte…
https://www.zeit.de/2004/49/Die_Schneegloeckchenkartoffel/seite-2
Ein Blogbeitrag welcher ein Buch zitiert als Quelle?
–> https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/REP0264.pdf
„Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei allen untersuchten GV-Pflanzen mögliche negative Wirkungen auftreten können.“
Und jetzt zeigst du Quellen welche mögliche negative Wirkungen von Bio-Anbau prinzipiell widerlegen?
@ genmais: Dieses Bakterium https://is.gd/igWKuq „treibt es“ regelmäßig und ungestraft mit Pflanzen. Sodomie! Wann greift Greenpeace endlich ein?
@genmais & Florian Schwarz:
Der folgende und die damit zusammenhängenden Artikel sind evtl. interessant: https://en.wikipedia.org/wiki/Gene_flow
Ich versteh den ganzen Zauber auch nicht. Man sollte vielleicht auch mal erwähnen, dass auch die gentechnisch veränderten Pflanzen der Evolution unterliegen. Wenn die „Mutation“ nicht vorteilhaft für die Pflanze im Gegensatz zu anderen Pflanzen ist, dann wird sie sich nicht durchsetzen.
Und der Grund, warum die „traditionellen“ Pflanzen auf den Feldern so gut gedeihen ist ja, weil der Mensch ihre Fortpflanzung massivst unterstützt. Und selbst wenn es mal ein Problem mit gentechnischen Lebensmitteln geben sollte, dann ist das Problem mit großer Wahrscheinlichkeit selbstkorrigierend.
Ich versteh nicht, was Du meinst? Was sollen die Forscher denn manipulieren? Erst das komplette Gen macht ja das Protein. Und wenn die Forscher halt gerne ein bestimmtes Protein in der Pflanze hätte, dann nimmt man halt das Gen aus einem Organismus, der dieses Protein bereits herstellen kann.
Christian 2:
„Das Problem ist, das manche Unternehmen nur den schnellen Profit erzielen wollen, ohne die notwendigen Gelder in die Forschung zu stecken. Dann ist es klar, das ein gieriges Unternehmen genetischen Abfall produziert und damit wirbt, die neuen Saatkeime seien besser als die alten, nur um ihren ungetesteten Abfall zu entsorgen und damit nachhaltig die Umwelt zu schädigen bzw. die alten einheimischen Arten verdrängen.“
Kein Saatzuchtunternehmen, auch nicht das europäische „Schmuddelkind“ Monsanto kann es sich leisten, so zu verfahren. Schon mal was von Sortenzulassung gehört und davon dass es den Schutz und die Registrierung nicht gibt ohne den Nachweis des sog. höheren landeskulturellen Wertes ? Das ist die typische Argumentation von Leuten, die sich ihre Meinung ausschließlich aus dem „Wissen“ des Internets holen.
„So gibt es Bauern in Dritteweltländern, die ihre echten Probleme mit gentechnisch verändertem Saatgut haben. Entweder man glaubt diesen Menschen, oder lässt es.“ Hast du diese Bauern interviewt oder stammt das aus einer Pressemitteilung von greenpeace, saved our seeds und wie die vernetzten alle heißen ? Mal zur Abwechselung was sachliches ? : https://www.nature.com/nbt/journal/v27/n1/full/nbt0109-9.html
Klar die wollten unbedingt dieses insektenresistente „Zeugs“ anbauen, weil man da nicht mit Insektizidbrühen umgehen muss, haben am Anfang allerdings auf nicht standortspezifische Sorten gesetzt, weil die noch nicht entwickelt waren. Aber Schuld war natürlich die Gentechnik.
Inzwischen ist Indien zu einem der größten Exporteure von Baumwolle aufgestiegen, dank der Ertragssteigerung neuer Sorten und geringerer Ernteausfälle durch Insektenresistenz. Nachzulesen hier: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20643233.
Solange es Menschen ohne Ethik gibt, ist Wissen potentiell gefährlich.
Und deshalb nein, man muss nicht alles machen, nur weil es möglich ist.
@genmais:
Das passiert in der Natur am laufenden Band und nennt sich horizontaler Gentransfer…
@Physiker
Die Natur weiß im Vergleich zu Bayer, was sie tut.
Idiot.
Beide Feststellungen sind Gemeinplätze, die zweite auf Gentechnik bezogen außerdem nicht korrekt: Es gibt viele andere Gründe, weswegen „es“ gemacht wird.
Was verbirgt sich eigentlich hinter dem „es“ konkret? Die Forschung allgemein? Die Forschung an Gentechnik? Das Schlagen von Kapital aus der Gentechnik? Etwas ganz anderes? Oder soll es bei diesen wenig nahrhaften Gemeinplätzen bleiben?
@Skythe: „Die Natur weiß im Vergleich zu Bayer, was sie tut. Idiot. „
Wenn sie hier nur rumpöbeln können, fliegen sie raus. Man kann auch ohne Beschimpfungen diskutieren.
Beweis?
Und müssen derartige Beleidigungen wirklich sein?
@Skythe
„Die Natur“ hat kein Gehirn und weiss gar nichts. „Die Natur“ als Person gibt es nicht. Dinge passieren oder passieren nicht – einfach so. Hoer also auf mit sonem Esoscheiss!
@Skythe
Aber ganz im Gegenteil. „Die Natur“ (wer oder was soll das überhaupt sein?) weiß gar nicht, sondern werkelt einfach rum. Manche Ergebnisse funktionieren dabei und manche gehen völlig daneben und verschwinden wieder…
Skythe: „Die Natur weiß im Vergleich zu Bayer, was sie tut.
Idiot.“
Na, dann lassen wir sie doch walten, in ihrer unendlichen Güte und lassen der Selektion freien Lauf. Fang am besten bei dir an: Weg mit so unnützem und unnatürlichen Zeug wie Medikamente, Sehhilfe, Handy, Laptop und hochgezüchtetem hexaploiden Weizen als Brotgrundlage.
Im Gegensatz zu solchen Mythen finde ich richtige Religionen ja richtig sympathisch.
@Skythe
die Natur ist mit Abstand das unbewussteste was ich jemals im meinem leben kennenlernen dürfte. sie ist zwar im Stande Lebewesen hervorzubringen die ein Bewusstsein besitzen, jedoch ist das kein allumfassendes Bewusstsein der Natur selbst. der Natur ist ist noch nicht mal egal was sie tut und was sie hervorbringt. es sind lediglich nur Naturgesetze die der Natur innewohnen die manche Konfigurationen der Materie möglich machen und andere wiederum nicht.
Heinz Bonfadelli et al. 2007, Eurobarometer zum Thema von ich glaube 2003 (mittlerweile dürfte sich die Diskrepanz in der Akzeptanz eher noch verschärft haben).
@Wiener: „Hoer also auf mit sonem Esoscheiss! „
Das muss genauso wenig sein wie „Idiot“. Diskutiert vernünftig, oder gar nicht!
@Skythe
nachtrag:
wundert es dich wirklich dass pflanzen chemische Stoffe produzieren die auch in menschlichem Körper wirken ? echt.. so etwas findest du verwunderlich ? ist dir schon mal in den Sinn gekommen dass wir alle… pflanzen, Insekten, Menschen usw… in der selben Umwelt entstanden ? wir Menschen sind zb. mit jeder Pflanze zu einen großen teil genetische verwandt. zumindest in so manchen chemischen Prozess. Pflanzen produzieren z.B. Hormone… wir auch. das alles hat auch genetische Grundlagen. und die Medikamente die entwickelt und produziert werden sind dem pflanzlichen Stoffen schon ziemlich ähnlich oder gar auf dessen Grundlage synthetisiert worden. das dumme bei Kräuterchen ist aber dass man die dosis eines chemischen Elements schlecht bestimmen kann. in Tablettenform jedoch schon.
Grundsätzlich hätte ich kein Problem mit Gentechnik, wenn die Forschung nicht von Privatfirmen (z.B.: wg. der Patentproblematik, Interessenskonflikten, Monopolproblematik) erfolgen würde. Ich vertraue halt nicht so sehr auf Firmen bei der Forschung, die es aufgrund einer materiellen Bereicherung machen. Mit Forschung die der Allgemeinheit dient und kein kommerzielles Interesse verfolgt, habe ich kein Problem, eben weil ich davon überzeugt bin dass wir, von fast allen Dingen, noch viel zu wenig wissen. Ich persönlich empfinde es so, dass die Erforschung von allen Dingen unsere eigentliche Bestimmung ist. (Wir werden also nie fertig sein.) Mag sich für einige sicher kitschig anhören, ist aber meine Meinung. Wissen sollte niemanden vorenthalten werden. Achja, mit „Allgemeinheit dient“ meine ich übrigens dass die Daten öffentlich zugänglich sind, frei von Patenten, Lizenzen etc., für alle Menschen auf dieser Welt. Ich weiß aber auch dass das ein Traum bleiben wird, weil sowas in unserem System nicht möglich ist. Was Feldversuche betrifft, kann ich als Laie da wenig zu sagen. Ich denke dafür gibt es kompetentere Leute als mich. 🙂 Die Problematik ist für mich also eher die „kommerzielle Forschung“, als die Gentechnik an sich. Gentechnik hat eindeutig ein Image-Problem. Wenn ich so nachdenke, kann ich mich nur an einen Bericht erinnern der positiv über Gentechnik berichtet hat. (Wobei ich mir nicht mehr sicher bin ob die das Wort Gentechnik überhaupt verwendet haben. Ging um Insulin.)
Gruß,
Robert
Nachtrag an Hanno der zweite zur Verlagerung der Forschung ins Ausland
https://lmgtfy.com/?q=basf+gr%C3%BCne+gentechnik
Um genau das geht es ja in dem oben stehenden Artikel, auch wenn bei Ihnen manche Begriffe nicht klar oder unverständlich abgegrenzt sind.
@FF
Unabhängig von der leidigen Gentechnikdebatte, kann ich das so (auch als Wissenschaftler) nicht im geringsten unterschreiben.
Bevor Firmen wie Monsanto nicht vollständig aus dem Forschungsfeld gedrängt sind kann man leider diese Entwicklung nicht gutheißen.
Es gibt kaum relevant Genforschung, gerade im Agrarsektor, die im Endeffekt nicht auf eine „RoundUp-Resistenz“ hinauslaufen soll (im Moment). Die Probleme von IP-Rechtskonflikten in an der Forschung interessierten Branchen und den Kreuzkontaminationen durch schlampigen Versuchsaufbau SIND schon Realität. Genauso wie die massive Einflussnahme auf die Kontrollgremien (revolving doors, übrigens auch bei dem von dir oben genannten Insitut). Und der allgemeine Nutzen ist noch zu bezweifeln (Nahrungsmittelknappheit ist oft stärker mit Überproduktion und Spekulation korreliert als mit „schlechtem“ Saatgut, Krebsmedikamente aus Mais sind mir auch noch keine untergekommen).
Zusammenfassend finde ich, dass sich „die“ Genforschung in den letzten 10+ Jahren so sehr selbst ins Zwielicht manöveriert hat, dass man momentan LEIDER sagen muss: so nicht. Und das verantwortungsvolle (und somit auch transparente) Forschung leider (sicher zum Großteil dank starken öffentlichen Widerstandes und mangelnder Unterstützung durch Förderung an z.B. Unis) nach wie vor nicht in Sicht ist (wenn jetzt einer sagt, „aaaber die BASF-Kartoffel“, dann lach ich laut!) gibt es keine Optionen ausser solchen Firmen den offenen Konflikt anzudrohen. 🙁
Es sei denn es fällt einem eine ein. Ich wär da offen…
Ich hätte mir gewünscht, dass du solche Vertreter unserer Zunft nicht so unkritisch darstellst. Forschung hin oder her. Das sind schon Verbrecher (beteiligte Firmen) und die Leute die sich da vor den Karren spannen lassen Henchmen (Forscher).
„‚Once the rockets are up, who cares where they come down? That’s not my department‘, says Werner von Braun.“ 😉
Huch, mein letzter Beitrag sollte an Robert Leitgeb adressiert sein.
@Wiener: „Hoer also auf mit sonem Esoscheiss! „
Das muss genauso wenig sein wie „Idiot“. Diskutiert vernünftig, oder gar nicht!
@Curious.Sol
Welche Begriffe meinen Sie?
@Robert Leitgeb: Argh, da hatte ich mich verlesen. Passiert, wenn man nebenher noch Papers liest.
@T3o: „Bevor Firmen wie Monsanto nicht vollständig aus dem Forschungsfeld gedrängt sind kann man leider diese Entwicklung nicht gutheißen.“
Und warum soll es dann eine gute Taktik sein, die universitäre Forschung zu zerstören und zu boykottieren? Wenn die Grünen wollen, dass gentechnische Forschung an Unis nicht mehr gefördert wird, dann nützt das Monsanto & Co.
„Das sind schon Verbrecher“
Wenn du Verbrechen beobachtet hast, dann geh bitte zur Polizei. Aber mach hier im Blog bitte keine strafrechtlich relevante AUssagen.
@Robert Leitgeb: „Grundsätzlich hätte ich kein Problem mit Gentechnik, wenn die Forschung nicht von Privatfirmen (z.B.: wg. der Patentproblematik, Interessenskonflikten, Monopolproblematik) erfolgen würde. Ich vertraue halt nicht so sehr auf Firmen bei der Forschung, die es aufgrund einer materiellen Bereicherung machen.“
Genau darum gehts doch in meinem Artikel. Gerade weil man die Forschung nicht den privaten Firmen überlassen soll, ist es äußerst kontraproduktiv, wenn man jetzt die Forschung an den öffentlichen Universitäten zerstört.
T3o,
man merkt ganz eindeutig, du bist vom Fach!
@FF Hab dazu ja auch keine Einwände geäußert. 🙂 Wollte nur meinen Senf dazu geben.
Und?
Hat nix mit Wissenschaft zu tun. Eher mit Jura und Politik
Citation needed
Hmm, seltsam. Irgendwie scheint das doch die Nahrungsmittelhersteller zu interessieren. Oder willst Du etwa implizieren, dass Firmen wie Monsato die Forschung aus purem Altruismus vorantreiben.
Starke Aussage. Vielleicht nennst Du uns noch das eigentliche Verbrechen dieser Firmen/Leute. Oder ist das nur eine weitere inhaltsleere Floskel, wie man sie von den Ökos so gewohnt ist?
Sorry, aber das Du Wissenschaftler bist, kann ich Dir nicht abnehmen (außer vielleicht irgendwas mit Geisteswissenschaften). Denn wenn das wirklich wahr wäre dann kann ich nur hoffen, dass die Qualität Deiner Argumente im professionellen Leben deutlich besser ist als das was Du hier so absonderst.
Off Topic:
Ich glaube, ich hab was für Dich gefunden. Ich habe neulich ein Flugblatt an der Uni gefunden mit dem Titel „Sauberer Himmel“. Klasse, dachte ich, die sind gegen Lichtverschmutzung. Ähm, nicht so ganz, aber sieh selbst: http://www.sauberer-himmel.de
Sehr, sehr merkwürdig
@Bartleby: Den „Sauberen Himmel“ hat der Kollege nebenan hier schon abgehandelt: https://galaktische-bloederation.blogspot.de/2012/02/was-die-burgerinitiative-sauberer.html
@Bartleb<, FF Wenn schon, dann bitte gleich alles: Mit „sauberer Himmel“ getagte Artikel
und der Kollege hier beschäftigt sich noch gründlicher mit dieser Bürgerinitiative, von der sich inzw. sogar der Mitbegründer Werner Altnickel getrennt hat. Aus Gründen.
Wenn man sich manche Kommentare hier durch ließt scheint das Realitätsinterpretations-Monopol von Greenpeace und Konsorten wohl gefruchtet zu haben https://www.gute-gene-schlechte-gene.de/greenpeace-foodwatch-greenwashing-ohne-gentechnik/ . In Australien haben Greenpeace-Anhänger schon öffentliche Frschungseinrichtungen niedergebrannt, ist hier wohl nur eine Frage der Zeit…
Mein kleiner Beitrag zum Thema:
In Kanada wurde genveränderter Raps angebaut (Saatgut von Monsanto) , die Samen wurden durch den Wind bis zu 200 Kilometer weitergetragen und kreuzten sich überall ein. In Kanada ist der Anbau von Ökoraps deshalb nicht mehr möglich. Außerdem ist Raps ein Kreuzblütler, genau wie Kohl, und deshalb ist in Kanada der Anbau von ökologischem oder auch nur gentechnisch unbelastetem Kohl ebenfalls nicht mehr möglich.
Laut US-amerikanischem Patentrecht gehört jeglicher Raps, in dem sich das Monsanto-Gen nachweisen lässt, dem Konzern. Daher verklagt Monsanto Bauern, weil diese angeblich unbefugt Monsanto-Raps auf ihren Feldern ausgesät haben. Die Bauern hatten niemals Saatgut gekauft. Der Gen-Raps hatte sich lediglich in ihre Saat eingekreuzt. Und deswegen gehört ihr Saatgut jetzt Monsanto!
Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Percy_Schmeiser
Die veränderten Gene werden von den sie aufnehmenden Tieren nicht einfach so wieder ausgeschieden. Sie lagern sich im Körper ab.
Sie können nachgewiesenermaßen zu Sterilität (Unfruchtbarkeit) führen.
Zum Beispiel wurden in den USA mit gentechnisch verändertem Mais gefütterte Schweine steril (unfruchtbar). Wer garantiert uns, dass das nicht auch bei Menschen passiert????
Und: Aus den gentechnisch veränderten Raps-Samen entstand eine ganz neue Rapspflanze…ein Turbo-Unkraut…das nun mit einem teurem Hypergift bekämpft werden muss…Dreimal dürft ihr raten über wen man dieses Hypergift beziehen kann?????!!!! Genau, über Monsanto!
Ich habe mir diesen Konzern herausgepickt, weil er m.M. nach ein Paradebeispiel dafür ist, wie mit einer Technologie, die sicherlich auch ihr Gutes hat, Schindluder betrieben wird! Und ich denke Monsanto ist kein Einzelfall:
Die Berichte über Chemtrails spar ich mir jetzt mal ^^
Lieber lese ich in Florians KRAWUMM weiter – das ist z.Zt. mein absolutes Lieblingsbuch 🙂
Damit der Gedanke in Compuholics Beitrag nicht untergeht, hier nochmal auf den Punkt gebracht:
Auf der einen Seite wird den Grosskonzernen von den Gentechnikgegnern vorgeworfen für Geld alles zu tun und auf der anderen Seite wird behauptet, dass die Milliardenausgaben unnütz seien.
@Sternschnuppe: „Ich habe mir diesen Konzern herausgepickt, weil er m.M. nach ein Paradebeispiel dafür ist, wie mit einer Technologie, die sicherlich auch ihr Gutes hat, Schindluder betrieben wird! Und ich denke Monsanto ist kein Einzelfall“
Richtig. Und wenn du meinen Artikel liest, dann wirst du merken, dass ich darin weder Monsanto noch die von dir angesprochenen Praktiken verteidigt habe. Ganz im Gegenteil. Ich habe darauf hingewiesen, dass es -GENAU DESWEGEN – wichtig ist, dass die gentechnische Forschung nach Möglichkeit öffentlich kontrollierbar sein muss. Dass sie an öffentlichen Unis stattfinden muss und nicht bei privaten Firmen. Und das es daher völlig kontraproduktiv ist, wenn Gentechnikgegner die Forschungsarbeiten von Unis zerstören. Damit tun sie nur Firmen wie Monsanto einen Gefallen…
@Sternschnuppe
Quelle ?
Was ist daran jetzt genau so seltsam ?
Haben sie den Wiki-Artikel überhaupt gelesen ?
95% ist ein bisschen viel für einen zufälligen Winddrift. Und für die Zukunft, wenn TV-Geräte vom Laster fallen und sie die finden, ist die Mitnahme dennoch Diebstahl.
Quelle ?
Quelle ?
Quelle ? (btw. der unsachgemäße Umgang mit Herbiziden hat wenig mit GVO zutun)
90% der Weltsojaernte und 50% der Weltgetreideernte werden an die Fleischproduktion verfüttert. Dabei werden auch die ganzen Gentechnikverbote für Nahrungsmittel umgangen – das ganze „Fleisch“, also die Tiere, wird mit GM-Food vollgestopft und landet so in den Organismen, welche wir schliesslich essen während dessen TÄGLICH 40´000 Kinder verhungern. Und was war da nochmal die Lösung? Ja klar, weiterhin im Schnitt an die 1000 Tiere pro Kopf und Leben verdrücken dafür umso mehr Gentechnik. Sorry, aber da keimt Wut in mir hoch!
Forschung mag ja gut irgendwo sein, was weiss ich in der Medizin oder anderen Spezialgebieten. Aber es sollte, egal ob privaten oder staatlichen Institutionen oder Personen verboten sein, genmanipuliertes Material in die Natur einzuschleusen – egal ob in Pflanden, Tier oder Mensch!
@Zarter Gedanke: „Aber es sollte, egal ob privaten oder staatlichen Institutionen oder Personen verboten sein, genmanipuliertes Material in die Natur einzuschleusen – egal ob in Pflanden, Tier oder Mensch! „
Simple Frage: Warum? Auch alles, was wir jetzt an pflanzlicher Nahrung zu uns nehmen, ist längst nicht mehr „natürlich“. Alle Getreidesorten wurden von den Menschen verändert und modifiziert. Aber Gentechnik ist halt einfach böse, da muss man sich keine weiteren Gedanken mehr machen, nicht wahr?
Wissenschaftler können ja nu nicht vorhersehen was ihre Manipulation neben dem Gewollten noch für Auswirkungen hat. Und die können sehr unangenehm sein.
Mit der Gentechnik bekommen ich auch deutlisch schneller große Veränderungen in eine Pflanze hinein als mit normaler Züchtung. Und das „neue Arten“ negative Auswirkungen haben können sieht man ja immer wieder mal.
Da sehe ich auch einen klaren Unterschied zu allen anderen Erfindungen bisher. Wenn ich nämlich merke das das Feuer mir zu gefährlich ist, dann mach ich halt keins mehr. Dann hat sich das erledigt.
Mit manipulierten Pflanzen geht das aber unter Umständen nicht mehr, weil die sich schon ausgebreitet haben.
Andere Züchtungsmethoden…
https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenz%C3%BCchtung
werden keiner so dollen Sicherheitsvorschriften wie Gentech unterworfen.
Sind das deshalb per se dann immer bessere Gene, liebe Kritiker?
Das ist richtig. Aber in der Evolution sind große Mutationen sehr von Nachteil. Da die Wahrscheinlichkeit eine große Mutation zu erzeugen, die für den Organismus vorteilhaft ist, sehr gering ist. Ist ja bei anderen genetischen Defekten auch so: Da bedeutet eine gravierende Änderung des Erbguts i.d.R. das die Lebensform nicht lebensfähig ist.
Siehe dazu meine ersten Kommentar. Auch gentechnisch modifizierte Pflanzen unterliegen der Evolution. Wenn aus irgendeinem Grund die Mutation für die Pflanze nicht vorteilhaft ist, wird sie sich nicht durchsetzen. Und wenn eine Mutation für den Menschen nicht nützlich ist, wird er die Pflanze wohl kaum noch in dem Maße züchten, was für die Pflanze ein gravierender Evolutionsnachteil ist.
@ Zarter Gedanke:
Suuuper Totschlag-Argument! Nur: was hat dies mit dem Thema des Blogeintrags zu tun? Rischtisch: goar nüscht!
Tja, das passiert leider schnell, wenn man keine Ahnung hat und sich seine Meinung anderweitig BILDet.
@zarter Gedanke
der Umgang mit Ressourcen ist ein völlig anderes Thema. Wenns keine GMO sind, verfüttert man das Zeug aus konventioneller Landwirtschaft.
@Yoda
Es wird sie wundern, aber doch- dass kan man vorhersehen. Eine Kartoffel, deren Genetik so verändert wurde das das Verhältnis der beiden „Stärkearten“ die Kartoffeln produzieren veränert wird und so „Stärke 1“ mehr produziert wird als „Stärke 2“ macht genau das. Eine Pflanze mit einer Resistenz gegen ein Umweltgift macht genau das, es bildet eine Resistenz gegen ein Umweltgift. Salat, dessen Genetik hin so verändert wurde das er mehr Vitamin C produziert, macht genau das…- Gene sind nicht irgendwelche großen, unbekannten magischen „Dings“ von denen niemand so genau wiess was die eigentlich machen -so und ein „bisschen“ Wissen über die Genetik hat sich in den letzten 60 Jahren schon angehäuft.
Was haben „neue Arten“ (Alien-Species?) jetzt mit GMO zu tun ? Und btw. man sieht auch immer wieder das neue Arten/Sorten einen Nutzen haben – oder glauben sie Kartoffeln und Mais hat es schon immer in Europa gegeben?
Und wie viele unserer (essbaren) Kulturpflanzen haben sich schon ausgebreitet ? Ergänzend zu Compuholic – auch Resistenzgene bringen einer Pflanze nur Nachteile, wenn keine Viecher/Umweltgifte da sind da die Pflanze wichtige Ressourcen in die Resistenz stecken muss, die sie sonst in Wachstum/Nachkommen investieren könnte.
@FF
Und warum soll es dann eine gute Taktik sein, die universitäre Forschung zu zerstören und zu boykottieren?[…]
Das von dir genannte Institut (Rothamsted Research) ist doch noch von Maurice Moloney (RoundUp Ready) geleitet oder? [1]
Das mag paranoid klingen, aber völlig unabhängig ist für mich was anderes. :/ Vielleicht sitz ich da auch nur den Verschwörungstheorien auf. 🙂
Wenn du Verbrechen beobachtet hast, dann geh bitte zur Polizei. Aber mach hier im Blog bitte keine strafrechtlich relevante AUssagen.
Ok, werde versuchen mich in meinen Meinungsäußerungen in Zukunft präziser auszudrücken, aber soweit ich weiß wurde das Unternehmen in Frankreich doch gerade schuldig gesprochen einen Landwirt vergiftet zu haben. In denke in dem Zusammenhang war meine Aussage zumindest naheliegend. (siehe z.B. Wikipedia)
@Weitergen
Entschuldigung, war das ironisch gemeint? Oder klingt meine Aussage anmaßend? Oder ist die Gruppe der „Forscher“ auf die sich mein „uns“ bezieht zu..wage…und hier wäre ein verbindendes Personalpronomen nur als GENforscher angebracht?
Falls deine Anmerkung kritisch gemeint war, verstehe ich sie leider nicht. :wirr
Das war in dem Kontext gemeint, dass ich finde es ja generell sehr gut, das hier die Wissenschaftsflagge hochgehalten wird, aber ich deshalb nicht jede Forschung gut finden kann. Trotz z.T. hehren Zielen.
Gruß
[1]https://www.powerbase.info/index.php/Rothamsted_Research
Das scheint mir jetzt ein wenig naiv. Wozu brauchen die Forscher den Versuchsfelder, wenn sie ja doch genau vorhersagen können was passieren wird?
Und natürlich hat Gentechnik einen Nutzen. Das bezweifele ich nicht. Aber was ändert das daran das eben auch Schaden entsteht? Wie bei allem. Nur das man bei der Gentechnik eben nicht mehr zurück kann.
Der Punkt mit den „neuen Arten“ bezog sich darauf, das man sich auf zu schnelle Änderungen nicht mehr anpassen kann.
@Yoda
Also irgendwie kommt mir die Aussage so vor, wie wenn der letzte Satz in einem krassen Widerspruch zum Anfang steht.
Wenn Wissenschaftler denn nun die Auswirkungen (angeblich) nicht voraussagen können, wie können Sie dann sagen, daß die Auswirkungen „sehr unangenehm“ sein können?
Also können vielleicht die Wissenschaftler es nicht, aber anscheinend Sie sie ja doch voraussagen?
Oder etwa doch nicht!
Irgendwie passt das nicht zusammen.
Kann es sein, daß Sie meinen, man könne die Auswirkungen nicht voraussagen und aus einer allgemeinen Ungewissheit heraus eine gewisse Angst vor den vielleicht möglicherweise eventuell denkbaren Folgen empfinden?
1. Hat die Vergiftung nix mit Gentechnik zu tun (Der Landwirt hatte sich durch das Einatmen von Pestiziden vergiftet).
2. Ist er erst einmal selbst schuld (wer mit Chemikalien hantiert muss auch die entsprechenden Schutzmaßnahmen ergreifen), daher finde ich die Formulierung, dass Monsato den Landwirt vergiftet hat reichlich irreführend. Allerdings scheint es so, das Monsato eine gewisse Mitschuld trägt, weil die Gefahren und Schutzmaßnahmen nicht ausreichend dokumentiert wurden.
Die Biologen hier mögen mich korrigieren, aber es gibt ja viele verschiedenen Fragestellungen. Wenn man möchte, dass die Pflanze die Eigenschaft X bekommt, dann braucht man erst einmal eine Hypothese, welche Proteine dafür nötig sind. Dazu wird man sich wahrscheinlich von anderen Pflanzen inspirieren lassen, die diese Eigenschaft bereits haben.
Dann muss man die Stelle in der DNA finden, die dieses Protein codiert. Sonst wüsste man ja nicht, welche Teile man transplantieren soll. Dann muss man testen, ob die neue Pflanze auch wirklich das macht, was sie soll (nur weil man den DNA-Abschnitt kopiert hat, heißt das ja noch lange nicht, dass er auch tatsächlich benutzt wird). Das kann im Labor stattfinden und ich bin mir sicher, das die Wissenschaftler auch sehr genau wissen, was sie tun.
Wenn alles funktioniert muss man aber auch noch irgendwie testen, ob die übertragenen Proteine der Pflanze auch tatsächlich die gewünschten Eigenschaften verleihen. Und für manche Eigenschaften geht das wahrscheinlich nur über Versuchsfelder.
Manchmal denke ich, dass Leute ein sehr seltsames Bild von Wissenschaft haben: Man mischt ja nicht einfach mal irgendwas zusammen und schaut, was dabei rauskommt. Sondern man hat aufgrund von vorherigen Beobachten eine Erwartung, welche Experimente sinnvoll wären und welche Ergebnisse erwartet werden.
Ich und andere Kommentatoren haben jetzt ja schon mehrfach erwähnt, dass das Blödsinn ist.
@Yoda
Das verstehe ich auch nicht.
Wieso soll man bei ausgerechnet bei der „Gentechnik“ nicht mehr zurück können?
Können Sie das bitte näher erläutern, wie das gemeint ist?
nichts gegen Forschung, aber die hat nichts in der Umwelt zu suchen. Wären die Auflagen entsprechend würde es auch keine Probleme geben, im Prinzip müsste aber jedes kreirtes Lebensmittel wie ein neues Medikament behandelt werden. Allein die Aufnahme der miRNA durch Nahrung und somit beeinflußung des Menschen darf einem schon zu denken geben – sowas wird aber nicht getestet. Das wir nirgendwo mehr getreide haben das wirklich frei von genetisch konstruierten Verunreinigungen ist, ist ebenso zu bedenken wie das global über ¾ genetischer Soja angebaut wird. Aber die Forscher waren (und sind) ja von Energie aus Kernspaltung nach wie vor überzeugt, so ist das mit Forschern die sind zwar meist genial aber leiden eben auch genauso unter Betriebsblindheit.
Warum nicht?
Könntest Du konkreter werden? Was würde Dir da vorschweben?
Interessante Info, das war mir tatsächlich neu. Allerdings stellt sich immer noch die Frage: Worin unterscheiden sich gentechnisch modifizierte Lebensmittel von anderen Lebensmitteln. Der Effekt existiert ja genauso auch da.
Naja, wie wird man denn wohl diesen Effekt entdeckt haben? Das Paper wird ja wohl nicht von magischen Feen diktiert worden sein.
Was sind denn „genetisch konstruierte Verunreinigungen“? Und wenn es Verunreinigungen gibt, dann muss es ja auch ein „reines Genom“ geben. Wie sieht denn ein z.B. ein „reines Genom“ von einer Sojapflanze aus? Wenn ich Dir zwei Dir bisher unbekannte Arten geben würde, könntest Du zumindest prinzipiell zwischen der reinen und verunreinigten Art unterscheiden?
Und? Das ist doch ein super Argument dafür, dass gentechnisch modifizierte Nahrungsmittel offenbar extrem erfolgreich eingesetzt werden können.
Das mag sein (allerdings frage ich mich, wie Du das festgestellt hast), aber was ist die Alternative? Lieber Leute mitmischen lassen, die von der Sache keine Ahnung haben?
Morgen,
Ich kann dich beruhigen, dem ist nicht so. Die Diskussionen die ich kenne sind meistens hart, aber nicht unbedingt laut. Außerdem ist die Wissenschaftsgemeinde alles andere als homogen-> es sind halt auch nur Menschen…
Wie kommt man eigentlich auf die krumme Idee gleich die Felder komplett zu zerstören? Meint man das sieht gut aus in den Augen der Öffentlichkeit die man erreichen will? Meinen die Knilche man würde damit einen Dialog erzwingen können?
Sollten die Felder zerstört werden wird sich die Diskussion zu keinem Zeitpunkt um Gentechnik in der Agrarwissenschaft und Industrie drehen sondern ausschließlich darum wie der Steuerzahler und die Privatwirtschaft die teuer bezahlten Forschungseinrichtungen vor radikalen Baumumarmern schützen kann.
@para
Du kannst das u.a. in den unten angegebenen Quellen nachlesen:
https://www.bllv.de/Rechtliche-Konsequenzen.5289.0.html
https://www.breigarten.de/anlagen/monsanto_0805.pdf
https://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=na&dig=2007%2F09%2F01%2Fa0120&cHash=fc55f9ca68
„btw. der unsachgemäße Umgang mit Herbiziden hat wenig mit GVO zutun“
Wenn durch Auskreuzungen Turbo-Unkräuter entstehen, musst du entsprechend harte Herbizide einsetzen. Das hat nichts mit unsachgemäßem Einsatz zu tun. Das Problem ist, dass durch die GVO Superunkräuter entstehen, die man anders nicht in den Griff bekommt!
https://umweltinstitut.org/download/flyer/Gen-Themenflyer_Kontamination_web.pdf
@Florian Freistetter
„Und wenn du meinen Artikel liest, dann wirst du merken, dass ich darin weder Monsanto noch die von dir angesprochenen Praktiken verteidigt habe. Ganz im Gegenteil.“
Ich weiß lieber Florian, und ich fand deinen Artikel auch sehr ansprechend und klar. Mein Beitrag war nur als kleiner zusätzlicher Denkanstoß gedacht 🙂
@Yoda
Weil eine Plfanze im Labor wächst, bedeutet das noch lange nicht das sie im Freiland wo sie Schädlingen, Umweltgiften und Wetterbedingungen ausgesetzt ist, ebenso auskommt. Kulturpffanzen sollen im großen Maßstab angebaut werden und nicht bei der ersten Hitzewelle eingehen- auch deshalb gibt es die Freilandversuche.
@Jack
Und jetzt mal konkret- wenn sowas nicht getestet wird, woher dann das Wissen ? Selbst wenn mRNA nicht verdaut wird, spielt die Quantität eine erhebliche Rolle– und „beeinflusst“ ist auch ein schön, nichtssagendes Wort. Selbst wenn mRNA im Magen wie der Rest vom Essen zerlegt und dem Stoffwechsel zur verfügung gestellt wird, beeinflusst sie den Menschen. Also, was genau meinen sie ?
@Chris
Traurig aber wahr, ja- leider sieht sowas gut aus Link und nebenan gab es auch schon Artikel darüber. An einem Dialog sind Feldbefreier ja gar nicht interessiert—
@Sternschnuppe
Wenn Du Dich aus solchen Quellen informierst wundert mich gar nix mehr. In der Regel werden wichtige Informationen von Organisation, die sich einer bestimmten Ideologie verschrieben haben weggelassen. Ein Beispiel: Die von Dir verlinkten Arikel nennen Percy Schneier als Beispiel:
Der Kerl wird immer so als Unschuldslamm dargestellt, der nichts verbrochen hat und vom bösen Monsato-Konzern verfolgt wurde. Du hast ja selbst auf seinen Wikipedia-Eintrag verlinkt. Und ich muss sagen, dass ich die Entscheidung des Gerichtes voll unterstützen kann.
1. Er hat behauptet, dass das GV-Saatgut per Wind auf sein Feld übertragen wurde. Das mag vielleicht sogar stimmen, ist aber im Lichte, was danach passiert ist, egal.
2. Er hatte einen Teil seines Feldes mit Roundup behandelt. Wohlwissend, dass nur die Pflanzen aus dem GV-Saatgut überleben würden.
3. Aus den überlebenden Pflanzen hatte er dann Saatgut für das kommenden Jahr gewonnen.
Ich denke, man kann guten Gewissens sagen, dass er die Vorteile des GV-Saatgutes haben wollte, ohne die Lizenzgebühren zu zahlen. Laut den Wiki-Eintrag wurde er von Monsato sogar noch vor der Aussaat darauf hingewiesen, dass er für das Saatgut keine Lizenz hat.
Ist ein kleiner, aber bedeutender Unterschied, als wenn man nur erzählt, dass GV-Saatgut auf ein benachbartes Feld verweht wurden und er deswegen verklagt wurde.
@Jack:
„[…]Allein die Aufnahme der miRNA durch Nahrung und somit beeinflußung des Menschen darf einem schon zu denken geben – sowas wird aber nicht getestet.[…]“
Ähäähm, doch. Jeden Tag. In der Größenordnung von mehreren Milliarden Menschen. Die meisten von denen essen nämlich jeden Tag und nehmen die natürlich auch die in der Nahrung enthaltene mRNA auf. Habe noch nicht davon gehört, dass jemand grün geworden ist oder plötzlich Aussah wie eine schrumpelige Kartoffel.
Oder meinst du die mRNA in gentechnisch veränderten Pflanzen wäre eine andere als in den „natürlichen“ Pflanzen?
Ein kleiner Tipp an alle Befürworter der „grünen Gentechnik“: Haltet euch besser mit dem Vorwurf der Irrationalität bei den Gegnern zurück, denn ihr hört euch auch nicht besser an. Bei einigen Befürwortern hört sich das nämlich wirklich so an: „Ich bin davon überzeugt und es gibt keine unbeherrschbare Risiken, folglich sind alle Gegner irrationale Fanatiker.“
Dass künstlich in Pflanzen eingebrachte Gene freigesetzt werden können, wird doch wohl nicht bestritten, oder? Und ja, es ist dabei völlig egal, ob man mit gezielter Genmanipulation oder mit genverändernder Chemikalien oder Strahlung arbeitet. (Solche rabiaten Methoden gibt es ja: Man produziere 99,9% Ausschuss, um einige wenige positive Veränderungen zu erzielen.) Was diese DNA dann mit der Umwelt anstellt, findet man später im jahrzehntelangen Freilandgroßversuch heraus. Vielleicht passiert nichts, vielleicht hat es sogar positive Auswirkungen – vielleicht aber eben auch nicht.
Eine gewisse Betriebsblindheit muss man allerdings einigen Experten wirklich unterstellen. Man denke nur an die Sache mit dem Honig. Da kann sich ein Imker noch so sehr bemühen, gentechnikfreien Honig zu produzieren, aber alle Liebesmühe ist vergebens, wenn seine Bienen gentechnisch veränderte Pflanzen anfliegen können. (Ja, die Vorgaben mögen zu hoch oder sogar völlig unsinnig sein, aber die Regeln existieren und werden überprüft.) Vor einiger Zeit gab es eine Radiodiskussion, in der ein Experte behauptete, gentechnisch veränderter Mais wäre für Bienen völlig irrelevant, da sie solche Pflanzen überhaupt nicht aufsuchen würden. Der Anrufer, selbst Imker, korrigierte den Experten dahingehend, dass Bienen natürlich auch Mais anflögen. Der so korrigierte Experte ignorierte dies und wiederholte nochmals, dass Bienen Mais nicht besuchten. Wie gesagt: Betriebsblindheit.
Sehr nett, von Dir uns Ratschläge zu geben. Allerdings interessiert es mich wenig, was Gentechnik-Gegner von mir denken, sonlange sie mir nicht schlüssig erklären können, was denn an gentechnisch veränderten Pflanzen so fundamental anders ist, als bei normalen Züchtungen. Es drängt sich wie so oft der Verdacht auf, dass die meisten Gentechnikgegner kein Ahnung davon haben, was eigentlich versucht wird.
Ich bin ja auch nur Laie, aber die Argumente der Gentechnikgegner halten ja meistens noch nicht einmal gegen normales Biologie-Wissen aus der Schule stand.
Sorry, aber das ist Bullshit. Womit wieder einmal ein neuer Datenpunkt für meine 1. Aussage gewonnen ist.
Und für die Aussage mit dem Imker, hätte ich gerne eine Quelle.
@Captain E.: „Bei einigen Befürwortern hört sich das nämlich wirklich so an: „Ich bin davon überzeugt und es gibt keine unbeherrschbare Risiken, folglich sind alle Gegner irrationale Fanatiker.“ „
Sag mir doch bitte, wo das hier jemand getan hat. Ich zitere das, was ich geschrieben habe:
Aber es ist hier wohl so wie bei der Atomkraft. Wenn man nicht ausreichend fanatisch und hysterisch gegen die Gentechnik ist, dann zählt es nicht…
@ Captain E.
Nun ja, für die Produktion von Honig ist Mais tatsächlich irrelevant, da dieser aus Nektar gewonnen wird und die Maisblüten keinen Nektar liefern.
Richtig ist, dass Bienen Mais dennoch anfliegen, um Pollen zu sammeln, der landet allerdings nicht im Honig.
@Florian Freistetter Sehr schöner ausgewogener Beitrag. Ich verstehe die Irritationen einiger Kommentatoren nicht.
@Trillian „Richtig ist, dass Bienen Mais dennoch anfliegen, um Pollen zu sammeln, der landet allerdings nicht im Honig.“ Ne, das ist falsch.
aus https://de.wikipedia.org/wiki/Honig
„Honig besteht aus etwa 200 verschiedenen Inhaltsstoffen. Die Zusammensetzung kann je nach Honigsorte sehr unterschiedlich sein. Die mengenmäßig wichtigsten Inhaltsstoffe sind Fruchtzucker (27 bis 44 %), Traubenzucker (22 bis 41 %) und Wasser (ca. 18 %). Weitere typische Inhaltsstoffe sind andere Zuckerarten, Pollen, Mineralstoffe, Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine, Farb- und Aromastoffe. Honig kann flüssig oder auch fest (kristallisiert) sein. Das hängt hauptsächlich von dem Verhältnis der beiden Einfachzucker Frucht- und Traubenzucker zueinander ab, aber auch davon, wie der Honig weiterverarbeitet und gelagert wird.“
@ roel
Ja, so gesehen stimmt das. Allerdings machen Pollen meines Wissens nur einen Anteil von 0.1% aus. Sie werden u.a. in den Waben verarbeitet und gelangen dadurch in minimalen Anteilen in den Honig.
Frage an die ganzen „Gentechnik, Nein“ Schreier: Wieso gerade jetzt wieder das klassische Wiederkäuen von Unsinn? Hier geht es um die simple Tatsache das Forschung nicht zerstört werden sollte. Also was wollt ihr wieder mit diesem Unsinn erreichen?
Forschung nein danke?
Was für ein Blödsinn. Die Natur weiß gar nichts, weil sie kein Bewusstsein hat. Die Grundlagen der Evolution sollten sich herumgesprochen haben.
Gene sind kein Heiligtum. Natürlich muss geforscht werden. Ich erwarte sehnsüchtig Durchbrüche bei chronischen Erkrankungen.
Gentechnik ist exakt maximal so gefährlich wie konventionelle Zucht.
Bei der Zucht geht man nämlich nur auf den Phänotyp und hat keine Ahnung, was genau da jetzt in der Pflanze anders ist.
Bei Gentechnik weiß man ziemlich gut, was man da jetzt anders gemacht hat.
Der oft so „gefürchtete“ horizontale Gentransfer findet genauso oft bei konventionell gezüchteten Pflanzen statt wie bei transgenen Pflanzen.
Und ob das Gen für Resistenz X jetzt durch Gentechnik oder jahrzehntelange konventionelle Zucht in die Pflanze gekommen ist, ist der Pflanze und der sie umgebenden Natur herzlich egal.
Wer gegen Gentechnik ist müsste prinzipiell bedingt auch gegen jegliche Zucht sein.
Das Ganze hat mMn auch seine Ursachen darin, dass gerade der Deutsche dem Irrglauben anheimgefallen ist, dass „natürlich“ bzw. „bio“ gleichzusetzen sei mit „gesund“ und künstlich/synthetisch mit ungesund.
Fakt ist, dass vor allem Bio-Produkte (Fleisch UND Pflanzen) deutlich höher mit Schimmelgiften belastet sind (die ÜBER den Grenzwerten für „normale“ nicht-bio Produkte liegen) und das Schimmelgifte nachgewiesen deutlich gefährlicher für den Menschen sind als Pestizidrückstände. Es ist der Glaube, dass es den Körper interessiere, ob das Vitamin C aus dem Reaktor oder aus der Orange kommt. Fakt ist, dass es den eigenen Organismus überhaupt nicht interessiert. Auf einem Molekül klebt kein Etikett, das eine ist für ihn so gut wie das andere.
Das Problem ist, dass die Bio-Lobby in den letzten Jahrzehnten sehr erfolgreich damit war ihre Produkte mit „gesund“ zu synonymisieren, obwohl dafür jegliche Evidenz fehlt.
@Compuholic:
Ein grosser und vermeidbarer Unterschied zwischen normaler Züchtung und einigen gentechnisch veränderten Pflanzen sind die Markergene. In vielen Fällen werden dort Antibiotika-Reseistenzgene verwendet, die wegen der Gefahr des horizontalen Gentransfers nicht verwendet (oder zuerst wieder herausgezüchtet) werden sollten. Es gibt also tatsächlich Risiken, und diese sind sogar mit anderen Problemen wie der von Antibiotika-resistenten Keimen in der Tiermast verbunden. Gegen diese Risiken wird aber von Seiten der EU bereits vorgegangen. Nichtsdestotrotz sind diese Risiken ernst zu nehmen.
@Martin „Gentechnik ist exakt maximal so gefährlich wie konventionelle Zucht.“ Das mag im Einzelfall stimmen. Aber du sagst ja auch nicht ein Maschinengewehr ist maximal so gefährlich wie eine Pistole.
„Es ist der Glaube, dass es den Körper interessiere, ob das Vitamin C aus dem Reaktor oder aus der Orange kommt. Fakt ist, dass es den eigenen Organismus überhaupt nicht interessiert.“ Fakt ist aber auch, dass das Vitamin C durch weitere Inhaltstoffe der Orange besser wirkt als synthetisch hergestelltes Vitamin C.
Das mit den Schimmelgiften ist interessant, gibt es dazu Links?
@ roel
Wenn Bienen Mais anfliegen, bedeutet dies ja nicht das dort gesamelt wird. Mais ist für Bienen in so fern uninteressant, da er sehr kleine Blüten hat und als Windbestäuber auch keinen Nektar liefert. Für Insekten die auf Nektar aus sind (wie eben Bienen) spielt daher Mais tatsächlich sowohl als Nahrung als auch für das Sammeln von Pollen für Honig praktisch keine Rolle. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Bienen in Ackernähe Pflanzen wie Acker-Stiefmütterchen und Eselswolfsmilch anfliegen und dort fressen/sammeln.
@Cap. E
Dafür hätte ich jetzt gern ein Zitat hier aus dem Kommentarstrang.
@Martin:
Wie wollen Sie ein Resistenzgen gegen beispielsweise humane Reserveantibiotika durch konventionelle Zucht (oder auch Mutationszucht) in das Erbgut einer Pflanze einfügen?
Diese Frage ist irrelevant.
Um noch mal auf den Blog-Artikel zurückzukommen. Man bekommt hier ja fast, das Gefühl, als ob da so eine Horde Leute mal eben so ein Feld vernichten können ohne irgendwelche Konsequenzen zu befürchten. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das irgendwas anderes als schwerer Landfriedensbruch und Sachbeschädigung wäre (aber ich bin ja kein Jurist, also was weiß ich schon). Also wie sieht das denn aus? Da wurde eine Straftat angekündigt. Es ist doch wohl zu erwarten, dass an besagtem Datum die Polizei dort vor Ort sein wird?
@Bullet:
Diese Frage ist nicht irrelevant. Denn durch konventionelle Zucht oder Mutationszucht ist das (Einschleusen eines Resistenzgens gegen ein humanes Reserveantibiotikum) nicht möglich. Mit gentechnischen Verfahren ist das aber problemlos machbar. Neue Verfahren eröffnen nun mal neue Möglichkeiten. Und diese neuen Möglichkeiten sind im konkreten Fall auch mit neuen Risiken verbunden. Deshalb ist es auch sinnvoll diese a) zu erforschen und b) zu reglementieren.
@Physiker
Es kommen nur Resistenzgene in Frage, deren Nutzen im medizinischen Sinne entweder bedeutungslos sind oder eben solche, die ohnehin bereits weit verbreiteit sind, falls das eine Anspielung auf Kana ist. (Link). Zumal es ja auch Alternativen zu Resitenzmarkern gibt. Nicht zuletzt (um bei der Tierzucht zu bleiben) geht hierbei das Risiko im Vergleich zur dirketen Zugabe von aktuellen Antibiotika im Futter völlig unter.
@para:
Bitte werden Sie jetzt nicht albern. Natürlich hat das so keiner gesagt, aber das ist letztlich genau die Essenz. Oder soll ich das anders formulieren? „Jeder rational denkende Mensch ist für Gentechnik, jeder irrationale ist dagegen.“
So ein simpel gestricktes Schwarz-Weiß-Denken muss doch wirklich nicht sein, oder?
Oh, ich höre schon wieder einige aufheulen: „Belege!“ „Das hat hier doch nie einer gesagt!“ und so weiter und so fort. Doch, sinngemäß haben hier einige genau das gesagt.
@Physiker
Na wie hat man wohl früher durch Zucht Gene irgendwo reinbekommen? Indem man die Pflanzen mit der gewünschten Mutation selektiert hat. Es mag schwer sein eine Mutation, wie von ihnen gewünscht, bei einer beliebigen Pflanze herbeizuführen, unmöglich ist es jedoch ganz sicher nicht.
Der einzige Unterschied zwischen konventioneller Zucht und Gentechnik ist, ist, dass das, was früher Jahrzehnte brauchte heute in Monaten möglich ist.
@Schimmelgifte: bswp hier: https://www.schrotundkorn.de/2001/sk0109l3.htm
Allerdings muss man auch kein Atomphysiker sein, um sich den Zusammenhang denken zu können. Bio-Bauern steht nunmal keine Chemie zur Verfügung um Schimmelpilze effektiv zu bekämpfen. Gerade in Jahren mit feuchten Sommern ist die Schimmelbelastung bei Bio-Getreiden daher sehr hoch.
In der Bio-Schweinemast steht man total auf Stroh. Dieses kriegt man NIE schimmelfrei. Wer schonmal in einer Bio-Schweinemast sieht, sieht etliche kranke, unterernährte Tiere deren wegen des Schimmels Ohr- und Schwanzspitzen weggammeln. Aber sogar das reden die Biobauern sich schön, indem sie meinen, das wäre eben „Natur“.
Der absolute Hohn der Bio-Landwirtschaft ist aber das Bt-Toxin (hergestellt vom Bacillus thuringiensis).
Bio-Bauern bringen dieses natürliche Pestizid aus, indem sie eine Suspension spritzen, die das Bakterium enthält. Entsprechend schlecht ist es zu dosieren. Sind die Umweltbedingungen gut, vermehrt sich das Bakterium wie wild, es wird zuviel ausgebracht und die Umwelt unverhältnismäßig belastet. Sind die Umweltbedingungen schlecht, verendet es zu schnell und es kommt zu ernteausfall. Also spritzt man lieber etwas mehr.
Was der Bio-Bauer nicht darf, aber alle anderen Landwirte schon, ist, einfach das Bt-Toxin zu spritzen, dessen exakte Dosierung kein Problem ist. Aber das ist dann ja böse böse Chemie.
Ja! Richtig gehört, ein Bakterium zu spritzen, dass ein bestimmtes Toxin produziert ist Bio und damit gut, einfach direkt das Toxin zu spritzen ist Chemie und böse! Wahnsinn oder?
Noch viel böser ist es aber, transgene Pflanzen anzubauen, die es wagen, das Toxin selbst zu produzieren, das ist Autobahn.
@para:
Inwiefern stützt das Martins Behauptung, dass „Gentechnik […] exakt maximal so gefährlich wie konventionelle Zucht“ ist?
Eben. Dann muss man doch nicht Risiken leugnen, die sowieso vermeidbar sind. Das schürt doch nur noch weiter das schlechte Image der Gentechnik.
Sind Sie sich da sicher oder ist das nur ein Bauchgefühl? Angenommen man würde tatsächlich Futterpflanzen anbauen, die ein Resistenzgen gegen ein humanes Reserveantibiotikum enthält. Wird diese Pflanze nun an Schweine verfüttert, die mit Antibiotika vollgepumpt werden (was trotz Verbot gängige Praxis ist), und wenn eine Resistenz gegen das Reserveantibiotikum (Markergen) zufällig auch eine Resistenz gegen das verwendete Antibiotikum in der Tiermast hervorruft, dann ist Darwins Theorie Makulatur wenn das keine ideale Brutstätte für extrem gefährliche Antibiotikaresistenzen abgibt.
@Captain E: „Doch, sinngemäß haben hier einige genau das gesagt. „
Sorry, aber wenn du hier behauptest, dass irgendwelche Leute irgendwelche Dinge gesagt haben und dann keine Belege dafür hast, dann wundere dich nicht, wenn dich keiner ernst nimmt. Ich hab dir ein ganz konkretes Zitat aus meinem Artikel genannt, das zeigt, wie falsch deine Aussage ist. Du kannst natürlich gerne weiter behaupten, dass ich „in Wahrheit“ ja doch ein ganz unkritischer Gentechnik-fan bin – usw. Ich bin die allumfassende Hysterie schon gewohnt, die dieses Thema umgibt. Ist so wie bei der Atomkraft. Es reicht nicht, wenn man sagt, dass man dagegen ist. Man muss es auch aus den „richtigen“ Gründen sein und ausreichend hysterisch. Sonst gilt man trotzdem als Befürworter. Also: Hör auf irgendwelche Dinge zu behaupten, die hier niemand gesagt hat und krieg deine Vorurteile unter Kontrolle!
@Martin:
Das bezweifle ich. Ein typisches (z.B. Antibiotika-Resistenz) Gen hat mehrere hundert Basenpaare. Auch wenn es viele Ausprägungen eines Gens mit der gleichen/ähnlichen Wirkung geben kann, so ist die Wahrscheinlichkeit eine gänzlich neue hinreichend komplexe Eigenschaft durch Mutation zu erzeugen mikroskopisch klein. Jahrzehnte reichen dafür sicher nicht – siehe die blaue Rose.
Und wo genau ist jetzt der Zusammenhang – den du ja unterstellst – dass Merkmale, die per konventioneller Zucht nur sehr schwer in einen Organismus zu kriegen sind, gefährlicher sind als die, die man leichter reinkriegt?
Unterstelltest du das nicht, wäre die ganze Argumentation ja hinfällig.
@para Die Bienen fliegen Mais an und sammeln Pollen als Eiweißquelle.
Aus: https://www.biosicherheit.de/forschung-live/635.schauen-bienenvoelker-entwickeln-ausschliesslich-pollen-einzigen-maissorte-sammeln.html
„Pollen enthält Eiweiß, das Bienen insbesondere für die Aufzucht ihrer Brut benötigen.“
Unsere ganze Biosphäre ist ein seit Milliarden Jahren andauerndes, unkontrolliertes GV-Freisetzungsexperiment, in dem jeder einzelne Samen und jede Zeugung prinzipiell eine verheerende Katastrophe auslösen könnte. Und es wahrscheinlich schon oft getan hat (und auch immer wieder tun wird), denn ein ziemlich junges Ergebnis dieser unkontrollierten Experimentiererei sind wir schließlich selber.
Naja, irgendwie scheinen manche dieser Mutanten der paradoxen Auffassung zu sein, daß Mutation ‚riskant‘, also abzulehnen ist. Stattdessen wird von ihnen eher eine Entschleunigung langbewährter evolutionärer Anpassungsprozesse als vorteilhaft betrachtet – eine zutiefst natur-unverträgliche Grundhaltung.
Insofern kann man sowieso davon ausgehen, daß diese Betrachtungsweise mittelfristig zum Nischendasein oder gar zum Aussterben verurteilt ist. Ein bischen Schwund ist halt immer.
@Martin:
a) „sehr schwer“ halte ich für eine extreme Untertreibung. Wie ich eben versucht habe nahezulegen wird es sehr schnell exponentiell schwer und damit praktisch unmöglich. Es wurde mehrere Jahrhunderte (wenn nicht sogar 1000 Jahre) lang erfolglos versucht eine blaue Rose zu züchten – wahrscheinlich hätten nicht einmal Millionen Jahre gereicht.
b) Ob ein solcher Zusammenhang existiert, weiss ich nicht. Jedenfalls benötigt man ihn gar nicht um zu argumentieren, dass durch Gentechnik neue Risiken entstehen. Die anfänglich häufig eingesetzten Markergene bekommt man durch (Mutations-)Züchtung einfach nicht in das Genom einer Nutzpflanze. Deshalb gibt es neue Risiken. Das nennt sich Beweis durch Beispiel.
@Florian Freistetter: Ich bezog mich natürlich auf die Kommentatoren. Gegen Ihre Grundaussage, die Arbeit von Wissenschaftlern nicht zu zerstören, kann und will ich auch nicht argumentieren. Gesetzwidriges Handeln ist inakzeptabel.
P.S.: Ich hatte angenommen, dass dieser Beitrag nur hängen geblieben wäre. Anscheinend ist er aber komplett verloren gegangen.
@Compuholic: Vielen Dank für ein schönes Beispiel der Irrationalität eines Gentechnik-Befürworters. Sie sind doch einer, oder?
Leider sind Sie nicht allzu gut über die Methoden der modernen Pflanzenzucht informiert wie Sie es wohl selber glauben. Und ebenso bedauerlich ist es, dass Sie aus meinem Beitrag nur herausgelesen zu haben glauben, dass ich ein Gegner der grünen Gentechnik bin.
Also, noch einmal: Pflanzenzucht bedeutet nicht nur Gentechnik. Sie bedeutet aber auch nicht nur die althergebrachte Kreuzung. Man geht in den Laboren tatsächlich auch so vor, dass man das Erbgut der Pflanzen bewusst schädigt, also beispielsweise mit harter Strahlung. Erbgutschädigende Chemikalien dürften ebenfalls zum Einsatz kommen. Das Ergebnis ist im Regelfall Schrott und verlässt das Labor niemals. Das ist sicherlich extrem brachial und absolut nicht zielgerichtet. Aus unerfindlichen Gründen ziehen solche Methoden aber wesentlich weniger Kritik auf sich als die Gentechnik.
Noch eine Bemerkung zur Kreuzung: Auch wenn sie „althergebracht“ ist, hat uns diese Zuchttechnik natürlich auch schwere Probleme beschert (siehe auch Hunde- und Katzenzucht). So können sich wilde(re) Verwandte unserer Zuchtpflanzen so einigermaßen vor ihren Schädlingen schützen. Unter anderem verfügen manche dieser Pflanzen über die Fähigkeit, die Feinde ihre Feinde zu Hilfe zu rufen. Wir haben unseren heutigen Zuchtpflanzen bei dem (erfolgreichen) Versuch, sie ertragreicher zu machen, also viele eigentlich wünschenswerte Eigenschaften weggezüchtet. Schäden durch Zucht können also erfolgen, egal welche Methode man verwendet.
Die Befürchtung bezüglich der Gentechnik ist aber eben nun einmal die, dass wir jetzt Genkombinationen in ungeahnter Zusammenstellung hervorbringen. Natürlich hat es diesen Gentransfer schon immer gegeben. Es sieht z.B. so aus, dass die heutigen Säugetiere das Ergebnis einer Viruserkrankung sind, die ein gemeinsamer Vorfahre, Reptil oder eierlegendes Säugetier, vor etlichen Jahrmillionen überstanden hat. Die meisten dieser natürlichen Gentransfers werden ziemlich schnell als lebensuntüchtig verschwunden sein, aber so mancher hat bestimmt in seiner Zeit schwere Verwüstungen angerichtet. Die Natur pendelt sich danach mit Sicherheit immer wieder irgendwie ein, aber in der Regel steht zu erwarten, dass danach Arten ausgestorben sind. Das könnte im Falle der Gentechnik der Homo sapiens sein. Zugegeben, das wäre ein extremes und sehr unwahrscheinliches Resultat. Die heutigen Pflanzenzüchtungen sind aber auf ein Überleben ausgerichtet. Falls etwa ein Gentransfer dazu führt, dass eine neue Pflanze nicht keimt oder gerade einmal die Keimblättchen bildet und dann eingeht, wird diese spezielle Züchtung als Fehlschlag aussortiert. Die Pflanzen der Freilandexperimente haben diesen Test also schon einmal bestanden.
Bevor man also neue Genkombinationen in die Umwelt entlässt, muss so gut wie möglich sicher gestellt sein, dass keine Nebenwirkungen auftreten werden. Das ist natürlich sehr schwer und damit extrem aufwändig. Die Nichtexistenz einer Gefahr zu beweisen, ist ja ohnehin unmöglich. Nur wer soll denn die Existenz der Gefahr beweisen? Immerhin benötigt man dazu Fachwissen und viel Erfahrung, außerdem den Willen, Ressourcen an Geld und Arbeitskraft hinein zu stecken. Da bin ich dann wieder bei unserem Blogautoren, der die Zerstörung wissenschaftlicher Arbeit beklagt. Unabhängigen Wissenschaftlern kann und darf man diese Verantwortung zutrauen, den „Lohnforschern“ großer Agrounternehmen allerdings eher nicht. Da ist die Gefahr zu groß, dass wirtschaftliche Gründe Druck auf die beteiligten Wissenschaftler ausüben.
Übrigens: Gibt es tatsächlich einen Beleg für eine gentechnisch herbeigeführte Züchtung, die funktioniert hat und die dem normalen Bauern dabei tatsächlich geholfen hat? Üblicherweise hört man ja nur von den Fällen, wo sich Bauern für viel Geld wenig Erfolg eingekauft haben und damit in immer tiefere Abhängigkeit von den großen Agrokonzernen geraten sind oder sogar ihren Grund und Boden verloren haben. Immerhin ist ja ein Argument, mit der Gentechnik den armen und hungernden Menschen auf der Welt helfen zu wollen.
Und um einmal den Spieß umzudrehen: Wer glaubt, ich sei prinzipiell gegen Gentechnik oder ein reiner Konsument ökologisch angebauter Lebensmittel, möge das bitteschön belegen.
Im übrigen möchte ich all jene, die vom Nutzen der Gentechnik zutiefst überzeugt sind, von Anschuldigungen wie „Irrationalität“ gegenüber den Skeptikern abzusehen. Beschimpfungen und kritikloses Bejahen der Gentechnik kann man ebenso gut als Irrationalität ansehen. Skeptik an einer neuen Technik kann schließlich auch etwas sehr rationales sein. Oder anders formuliert: Überzeugt uns, dass die Risiken akzeptabel niedrig sind.
Nicht wirklich überzeugend. Das einzige, was dieses Beispiel verdeutlicht ist, dass Du mit Gentechnik mehr Möglichkeiten hast als mit konventioneller Zucht und das ist nicht wirklich eine bahnbrechende Erkenntnis.
Die Argumentation kann man nämlich genausogut auch umdrehen. Wenn Du so eine Argumentation als Grundlage akzeptierst, bräuchte ich nur ein Beispiel zu finden, indem z.B. ein zufälliger Gentransfer bei der Zucht eine böse Folge haben könnte. Da ich mit Gentechnik kontrolliert Gene einbaue, passiert das nicht bei der Gentechnik und daher habe ich ein Beispiel gefunden, indem etwas bei der Züchtung passieren kann aber nicht bei der Gentechnik. Also ist Gentechnik Risikoärmer als klassische Züchtung. Fändest Du so ein Argument wirklich überzeugend?
@captain „Übrigens: Gibt es tatsächlich einen Beleg für eine gentechnisch herbeigeführte Züchtung, die funktioniert hat und die dem normalen Bauern dabei tatsächlich geholfen hat? “
Ja, natürlich. Ernährt Milliarden von Menschen sehr erfolgreich. Kommt natürlich nur nicht an die Presse, gute Nachrichten verkaufen sich nicht so gut.
Schauen sie sich den Wiki-Artikel zu Norman Borlaug an, darin finden sie u.A. das:
„Besonders bekannt wurde der ertragsstarke Mexikoweizen, dem ein Gen zum „Zwergwuchs“ einer japanischen Sorte eingezüchtet wurde. Dieser Weizen kann aufgrund seines kurzen und kompakten Halms die schwere Ähre tragen, ohne abzuknicken. Vor allem in Indien, wo dieser Weizen seit 1962 angebaut wird, konnten die Erträge in zehn Jahren auf fast das Dreifache gesteigert werden. Ähnliche Erfolge konnten in China durch verbesserten Reis erzielt werden. Mit seinen Bemühungen gilt Borlaug heute als wesentlicher Initiator der so genannten Grünen Revolution in den Entwicklungsländern, die Millionen Menschen vor dem Hungertod bewahrte.“
So ineffizient kann es ja nicht, sein. Die Forschung der Konzerne bezahlt sich ja auch nicht von selbst. Es muss also genug Interessenten geben.
In diesem Fall muss ich mich wohl entschuldigen: Ich hatte den Originalpost falsch gelesen. Ich dachte Sie würden ernsthaft behaupten, dass es egal ist mit welchen Mitteln man das Erbgut behandelt. Das wäre wirklich Bullshit gewesen. Es ging Ihnen ja aber nur um Genfreisetzung. In diesem Kontext macht die Aussage deutlich mehr Sinn. Und da stimme ich sogar zu.
Vielleicht können sie mir dann aber den letzten Post erklären. Wenn es egal ist, welche Methode ich einsetze, dann spielt es erst einmal keine Rolle ob ich Gene per Kreuzung, Gentechnik oder was auch immer einpflanze. Es wird dann auf folgendes verwiesen:
Ich habe keine Ahnung was „ungeahnt“ in diesem Zusammenhang bedeuten soll.
„Ungeplant“ macht ja nicht wirklich Sinn, weil man ja bei der Gentechnik ja eine ziemlich genaue Ahnung davon hat, welche Genkombinationen man herstellt. Und wenn es bedeuten soll „bisher nicht vorhanden“ dann ist die Aussage trivial. Genau das ist ja der Sinn voll allen Züchtungsmethoden. Dann erschließt sich mich aber nicht, warum das eine Befürchtung ist. Falls damit „nicht natürlich möglich“ gemeint ist, würde das implizieren dass die Gentechnik eine größere Menge an Genkombinationen hervorbringen kann als die Evolution. Und das halte ich für eine sehr gewagte Aussage.
Ich wüßte nicht, wo hier jemand kritiklos die Gentechnik bejubelt. Die Situationen, die immer gerne als „Gefahren“ hingestellt werden scheinen mir doch sehr an den Haaren herbeigezogen auch wenn die Wahrscheinlich dafür natürlich nie Null sein kann. Sie sehen ja offenbar ein, dass nichts im Leben risikolos ist und sagen ja selbst, dass das Aussterben von Arten eher unwahrscheinlich ist. Daher wüsste ich dann doch gerne mal konkret, was denn dann bitte das Problem sein soll?
Sie müssen zugeben, wenn Sie es nicht sind, dann haben sie das gut versteckt. Vor allem der Schlussatz des letztes Posts lädt solche Gedanken ja geradezu ein.
@Compuholic:
Genau das wurde aber bestritten.
Nur wenn man gegen einen Strohmann argumentiert.
Darum geht es doch gar nicht. Sowohl die Gentechnik als auch die klassische Züchtung beherbergt Risiken. Diese gilt es zu identifizieren und (soweit möglich) zu minimieren. Für die Gentechnik habe ich bereits ein Risiko genannt das per EU-Freisetzungsrichtlinie 2001/18 gebannt werden soll. Gerade weil man mit der Gentechnik eben nicht das gleiche erreichen kann wie mit klassischer (oder Mutations-)Züchtung (Experten werden sicher sagen, dass diese Methoden komplementär sind) ist eine Abwägung von Risiken nicht möglich/sinnvoll. Daher argumentieren Sie gegen einen Strohmann.
@Martin
Es gibt noch hunderte weitere Beispiele für erfolgreiche Züchtungen, und kaum jemand hat sie sich patentieren lassen. Verwerflich ist in der Tat, dass sich Konzerne des Wissens bemächtigen und profitorientiert agieren. Aber das ist nun mal das Ergebnis menschlichen Tuns, seitdem die Spezies den Planeten unsicher macht. Wir alle sind da nicht ausgeschlossen.
Kleiner Gedanke noch am Rande, selbst um der Gefahr willen, dass Hundeliebhaber entsetzt aufschreien: Auch die hässlichen und bösartigen Hundeviecher, die Bäume anpinkeln, Bürgersteige und Grünanlagen verunzieren, sind Ergebnis der Gentechnik, natürlich nicht der wissenschaftlichen. Ein Wissenschaftler hätte niemals ein Hundevieh gezüchtet und dabei die Wolfsgene im Körper belassen.
Freundliche Grüße
@capt
„Sinngemäß“ ist das Widerlegen von Falschausasgen von Gentech-Gegnern also gleichzeitig das Hinstellen jener Gegener als Vollidioten ? So kann man sich natürlich auch sein Feindbild basteln, immer schön sachliche Kritik als Beleidigung auffassen.
Und diese Ansicht ist nuneinmal völlig falsch. Es gibt mehr Möglichkeiten, doch auch diese sind stark beschränkt auf Resistenzen (einige Gifte/beschränkt, Umwelteinflüsse) und eine Veränderung der Produktion bereits vorhandener sek. Pflanzeninhaltsstoffe. Wenn man ganz viel Glück hat klappt es vielleicht sogar noch mit der Produktion weiterer Inhaltsstoffe, dann hört es aber auch schon auf. „Ungeahnt“ ist da streng genommen nichts.
Nennt sich Freisetzung bzw. Freilandversuch, wird von Unis/BfN in Auftrag gegeben/ausgeführt. Achja, vorher gab es natürlich Gewächshaus/Labor-Laborversuche.
Tja, man hört viel- auch von Bauern die nicht aufgeklärt wurden wie sie mit den Sachen umgehen oder solche die sich neben dem neuen Saatgut auch gleich Maschienen auf Kredit holen im Irrglauben das sie nach der nächsten Ernte Reich sind. In den USA werden GVO seit bald 16 Jahren kommerziell angebaut–jedes Jahr mehr und mehr. Ganz so schlecht scheint das Geschäft wohl nicht zu sein.
Was soll diese Pseudoargumentation? Sie wollen das wir ihnen was unterstellen damit sie uns in die Beweislast drängen — klar…
Das setzt ein Mindesmaß an Vorbildung vorraus. Zudem, wie soll man Risiken testen, wenn der Test selbst (Freilandversuche) sabotiert werden ? Und, was bedeutet doch gleich „akzeptabel niedrig“ ?
@physiker
Gar nicht, mein Punkt war, dass die angesprochenen Resitenzgene streng geommen keine mehr sind, da entweder „ausgelaufen“ oder eben bereits in der Umwelt ganz natürlich vorkommen. Wenn ich sage ich fahre mit der Bahn, denkt ja auch niemand an Dampflocks. Ebenso ist es verwirrend von Resitenzmarkern zu sprechen (was sie ja sind) die jedoch längst „ausrangiert“ sind- beim Laien jedoch ein völlig andere Bild hervorrufen.
Der Fall ist „potentiell“ möglich, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit extrem gering da hierbei eine ganze Reihe von Vorbedingungen erfüllt sein müssen s. Link.
@roel
in dem Versuch hatten die Bienen gar keine andere Möglichkeit irgendwas anderes zu fressen.
In so fern, ja Bienen, wenn man sie zwingt, nehmen sie auch Mais– in der Realität ist jedoch schon ein Löwenzahn attraktiver.
Also diese Verharmlosungen hier finde ich auch mal wieder nicht so hilfreich.
Mich hat beispielsweise schockiert, dass ein renommiertes Koch-Institut über nachgewiesene Gefahren gentechnisch behandelter Pflanzen (z. B. Mais, der über Tierfutter in Milch geraten ist) nicht aufklärt, nicht warnt und dass auch keine Studien vergeben werden, die einem Verdacht intensiv nachgehen. (Es gibt soooo viele Wissenschaftler in prekären Arbeitsverhältnissen…) Wenn ich also an derartige Verstrickungen mit gewinnzielenden Konzernen denke, dann möchte ich die Genforschung sofort stoppen.
Aber da mir Forschung sehr am Herzen liegt, kann ich einen solchen Stopp nicht unterstützen. Eines sollte dann selbstverständlich sein !!! dass Forschungsergebnisse veröffentlicht werden, und nix mit Patent – ich finde das macht echte unabhängige Forschung aus. Nicht das Geld ist Motivation, sondern der Kenntnisgewinn.
@Pucca
Das klingt interessant. Wo kann ich da mehr drüber lesen?
@basilius
vermutlich hier:
https://www.greenpeace.de/themen/gentechnik/nachrichten/artikel/behoerde_laesst_kuh_sterben_unaufgeklaert/
@Pucca Mais? In meiner Milch? 😉
@Naivi Greenpeace kann in diesem Fall ja wohl nicht als neutrale Quelle gelten. Da werden irgendwelche Studien ohne Angaben angeführt und der Experte ist selbst bei Greenpeace.
@heckenpenner
behaupte ich auch gar nicht, basilius wollte wissen wo er die robert koch geschichte von puccha nachlesen kann. das ist der artikel der damals publiziert wurde.
@Naivi
Danke für den Link.
@Pucca (und alle anderen)
Gibt es da sonst noch eine andere Quelle für?
Vielleicht etwas, was ein bisschen konkreter und belastbarer ist und weniger einer anekdotischen Erlebniserzählung gleicht?
@basilius
oh ich sehe gerade die geschichte ist wieder in der presse weil betroffener landwirt klagt.
vielleicht war meine vermutung doch falsch. sorry pucca
https://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/syngenta-soll-genmais-risiken-verschwiegen-haben–59009736.html
@Naivi
Danke für den weiteren Link.
Mit all dem:
Sei, habe, könne, könnte, möglicherweise…bla bla, yadda, yadda.
Diese Art von Berichterstattung ist eine der Ursachen, warum ich gar keine Tageszeitungen mehr lesen mag. Das was drin steht ist entweder phantasievoll ausgedacht, bewusst erlogen, nachlässig und wurschtig recherchiert oder es stimmt sogar. Leider kann man die Unterschiede oft nicht besonders gut erkennen. Aber der Artikel ist auf jeden Fall zu dünn. Kann gut sein, daß da überhaupt nichts handfestes dahinter steckt. Nach meiner eigenen Erfahrung gilt für viele Landwirte, daß diese schon immer sehr schnell einen anderen Schuldigen gefunden haben, wenn die Ernte oder der Viehbestand einen Schaden erlitten haben. Mal berechtigt, mal nicht.
Nach meiner eigenen Erfahrung gilt für viele Anwälte, daß sie bei einer 2. Runde im Prozess grundsätzlich der anderen Seite erst mal pauschal Prozessbetrug vorwerfen. Klar, man war ja selber ganz bestimmt und sicherlich im Recht und hatte in erster Instanz trotzdem verloren. Das kann ja nur daran gelegen haben, daß die anderen beschissen haben.
Nach meiner eigenen Erfahrung gilt für Greenpeace, daß inzwischen stark ideologisch motiviertes Handeln im Vordergrund steht und rationale Betrachtungen immer weniger Eingang und Gehör bei denen finden. Was der Hauptgrund dafür ist, daß ich den Laden seit etlichen Jahren schon nicht mehr unterstütze.
Also bis jetzt habe ich noch nichts gesehen, was die Geschichte mit dem Mais und dem Koch-Institut und der möglichen Gefahr so beschreibt, daß ich das ernst nehmen würde.
Schade (oder doch nicht?).
^_^
@para siehe https://www.agroscope.admin.ch/imkerei/00000/index.html?lang=de&download=NHzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCDeX5_gmym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A–
„Pollen ist für Bienen die wichtigste Nährstoffquelle.“ „Eine wichtige Rolle als Nährstoffquelle spielen Nutzpflanzen, wie Weiss- und Rotklee (Trifolium repens und pratense), Mais (Zea mays), Raps (Brassica napus) und Sonnenblumen (Helianthus sp.).“
@ Basilius:
Nein, sowas aber auch!
Aber Du hast schon recht: so manche Redaktion funktioniert heute nach dem Motto „Ein blindes Huhn trinkt auch mal ’n Korn“ (oder so ähnlich…).
Seufz.
@Curious.Sol, Wiener, Sören Schewe, torben hoffmeister, nihil jie
Die Natur muss kein Bewusstsein haben, um zu wissen, was sie tut.
Dass sie es richtig macht, beweist die Existenz dieses Universums, dieser Zivilisation, dieses Lebewesens Mensch.
Nochmal: nur weil wir Wasserstoffbomben bauen KÖNNEN, heißt nicht, dass wir es SOLLTEN. Jedes Kind würde das verstehen – Technokraten muss man es anscheinen alle 10-20 Jahre wieder vorbeten….
@Skythe
Und WOMIT weiß „die Natur“ dann was sie tut? Was soll denn „die Natur“ als Individuum sein? Und vor allem: Wieso glaubst du, unsere Existenz würde beweisen, etwas würde „richtig“ gemacht? Das Universum hat weder uns noch irgendetwas anderes als Ziel – und wir sind aus keiner höheren Absicht heraus entstanden. Wir sind einfach da! Es gibt keine „Mutter Erde“ die auf dich aufpasst!
Und was jetzt der Bau der Wasserstoffbombe mit dem Thema Forschung zu tun hat, verstehst wahrscheinlich nur du alleine.
Es wäre auch interessant zu wissen, wer genau denn jetzt in dieser Diskussion ein „Technokrat“ sein soll….
@Skythe:
Du hast vollkommen recht. Dass die Natur alles richtig macht, beweist sie ständig. Sie beweist es dadurch, dass es diese Zivilisation gibt, dass es dieses Lebewesen Mensch gibt, sie beweist es dadurch, dass es Bakterien gibt, dass es Viren gibt und dass das Lebewesen Mensch etwas im Wortsinne „zerbrechliches“ ist.
In diesem Sinne: nur weil wir Knochenbrüche reparieren und Krankheiten heilen KÖNNEN, heißt nicht, das wir es SOLLTEN. Das würde zwar nicht jedes Kind verstehen – aber was soll’s. Hauptsache wir unterlassen sämtliche Eingriffe in die Natur.
„(…) Drei Monate nachdem das letzte der fünf Tiere gestorben war, informierte Glöckner das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin, das als zuständige Behörde an der EU-weiten Genehmigung des von dem Agrobiotech-Unternehmen Syngenta entwickelten Bt176-Mais beteiligt war. Das RKI leitete eine Untersuchung ein und befragte verschiedene Experten an staatlichen und privaten Forschungseinrichtungen. (…)
In ihrem Bericht bemängelten die Sachverständigen eine unzureichende Futtermittelqualität und Fehler bei der Zusammensetzung der Futterrationen, die nach ihrer Meinung zu erheblichen gesundheitlichen Störungen bei den Milchkühen führen können. Im einzelnen werden aufgeführt:
* erhöhte Werte bestimmter Pilzgifte (Mykotoxine) im Milchleistungsfutter und in der Maissilage,
* geringe Futtermittelqualität der verwendeten Grassilage,
* weitreichende Futtermittelumstellungen in zu kurzen Zeiträumen sowie mangelnde Mineralstoffversorgung bei hochtragenden und frisch abgekalbten Kühen,
* deutliche Überfütterung (ca. 25 Prozent Energieüberschuss und bis zu 42 Prozent Proteinüberschuss) und daraus resultierendes Übergewicht, das gerade bei der Milchkuhfütterung u.a. zu Stoffwechselstörungen und Geburtsschwierigkeiten führen kann.
Zwei der verstorbenen Kühe wurden auf den Erreger der Botulismus-Krankheit, Clostridium botulinum, untersucht – in beiden wurde er im Darm gefunden. Diese Krankheit kann in ganzen Herden grassieren und innerhalb von Wochen und Monaten zum Tod führen. Auch bei drei von fünf noch lebenden Tieren konnte eine Infektion nachgewiesen werden.
Die Auswertung aller Befunde lieferte keine Hinweise für den Bt-Mais als Ursache der Todesfälle. (…)“
https://www.biosicherheit.de/archiv/201.tote-milchkuehe-mais-verdacht.html
Mangelernährung, gammelige, verpilzte, verseuchte Silage, aber haufenweise Eiweiß, damit die Milchproduktion stimmt … dieser Landwirt und seine glücklichen Kühe verdienen ganz sicher vollste Unterstützung durch Greenpeace.
–
In den USA wurde der Vertrieb von Bt-176 anscheinend freiwillig eingestellt, als bekannt wurde, daß die in dieser Varietät auch im Pollen hohe Bt-Konzentration dem amerikanischen Monarchfalter schaden könnten.
@skythe:
Aha. Und was dann?
Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie die Begriffe Wissen und Bewusstsein zusammenhängen könnten? Etymologisch?
„Die Welt ist alles, was der Fall ist.“ (Ludwig Wittgenstein)
Die Natur ist der Fall, sonst nix. Sinn- und zwecklos somit.
Aber die Definition von Sinn und Zweck hängt vom Kontext ab. Frage ich nach dem Sinn des Universums, lautet die Antwort: Keinen. Es ist. Frage ich jedoch nach dem Sinn und Zweck eines Baumes, kann die Wissenschaft hervorragende Antworten liefern.
@Skythe:
Interessant, dass Sie „Zivilisation“ mit aufzählen. Und nun sollten Sie mal nach den gängigen Definitionen dieses Begriffs suchen. Weiterhin verlangt niemand hier die Einführung einer Technokratie. Wobei ich nicht umhin kann zu glauben, dass Sie den Begriff mit etwas anderem verwechseln.
Die Natur macht alles richtig? Ja, Krebs z. B. ist schon eine tolle Sache.
Mal ehrlich. Die Natur ist beinhart.
Beinhart. Nun aber.
@Skythe
Was die Natur macht, ist das konsequente Probieren in Form von Versuch und Irrtum. Wobei der Irrtum sich einzig an der Überlebensfähigkeit des Versuchs (Mutation) misst.
Die Natur macht alles, was geht, und übrig bleibt, was funktioniert. Also weiß die Natur nicht, was sie tut. Wenn morgen ein Killer-Virus entsteht, der uns alle ausrottet, dann entsteht es eben und wir waren ein Irrtum, weil wir es nicht überlebt haben.
Kennst Du die Geschichte der Atombombe? Dass die Amerikaner davon ausgingen, dass die Nazis die Bombe entwickeln würden? Das war ein militärischer Wettlauf, der sich im kalten Krieg fortsetzte (und den 3. bisher verhinderte), und jetzt im Nahen Osten munter weitergeht (wobei die Gefahr größer wird, je mehr nervöse Finger oder fehlerbehaftete Frühwarnsysteme vorhanden sind). Das hat mehr mit Politik und Misstrauen zu tun, als mit der Wissenschaft. Letztlich kann auch nur Politik und vertrauensschaffende Maßnahmen den Einsatz von militärischen Mitteln verhindern. Die Wissenschaft kann die Entwicklung höchstens (wie die deutsche A-Bombe im 2. Weltkrieg) verzögern, aber nicht verhindern.
@noch’n Flo· 02.05.12 · 22:20 Uhr
Ach ja? Erkennst Du nicht den Bezug auf die vorgeschlagene Lösung des Artikels:
Erforschung der Genetik und den diesbezüglichen technologischen Möglichkeiten mag ja gut und recht sein. Es kann aber nicht sein, dass wir meinen, wir könnten uns dadurch um längst fällige Entwicklungen bezüglich unserer Existenzgrundlagen drücken und wir sollten erst mal endlich unser Verhalten den natürlichen Gegebenheiten anpassen und aufhören auf Kosten anderer Lebewesen diese krankhafte Bequemlichkeit aufrecht zu erhalten und die Fähigkeit erlangen unsere perverse Lebensweise erst einmalmal zu überdenken und dem natürlichen Kreislauf des Lebens wenigstens einen Hauch von Mitgefühl entgegen zu bringen – denn alle Lebewesen sind miteinander verbunden auf irgendwelche Art und Weise!
@roel
oh, danke- gut zu wissen. Kannte ich vorher so nicht, da, wie gesagt, Mais nicht gerade attraktiv ist – da macht es wohl die Masse in der Landschaft.
Zu „die Natur weiss, was sie tut.— nunja- wir Menschen sind Teil der Natur, demnach also „die Natur“. Daraus folgt, Menschen (hier, Agro-Genetiker) wissen was sie tun. Da hat doch Skyhte recht, ihr habt ihn/sie/es nur falsch verstanden 😉
@Zarter Gedanke
Den Absatz hätte ich jetzt einmal gerne ohne nebulöses drum herum gerde, sondern mal ganz konkret mit Beispielen kurz und prägnant, vor allem, zum Thema passend. Geht das ?
@Zarter Gedanke
Das klingt schwer nach einem Vorwurfs-Strohmann. Was für längst fällige Entwicklungen sollen das denn sein?
Und wer hier hat den behauptet, daß man sich vor irgendwas drücken könnte?
Was sollen natürliche Gegebenheiten sein? Könntest Du das bitte näher erläutern?
Was sind das für krankhafte Bequemlichkeiten ganz konkret? Könntest Du das bitte näher erläutern?
Was darf ich mir unter einem „natürlichen Kreislauf des Lebens“ genau vorstellen? Könntest Du das bitte näher erläutern?
Da bin ich jetzt fast bei Dir.
Mitgefühl gegenüber allen anderen Lebewesen finde ich auch sehr erstrebenswert.
Aber kannst Du mir bitte noch erklären, woran ich erkennen kann, daß ich mit anderen Lebewesen verbunden sein soll? Wie darf ich mir das vorstellen?
Gene kodieren für Proteine, und Proteine stellen Sekundärmetaboliten her.
Diese können natürlich gefährlich sein, aber das ist eine Eigenschaft des jeweiligen Stoffes, nicht der Gentechnik. Schließlich bestehen (fast) alle Proteine aus den gleichen 20 Aminosäuren, ob von einem GMO gebildet oder nicht.
Sollte man zum Beispiel einen Kohl kreiren, der in seinen Blättern giftige Alkaloide enthält, würde ich ihn nicht essen wollen.
@Skythe
Vielen Dank für den wertvollen Beitrag, ich bin auch der Meinung wir sollten keine Wasserstoffbomben bauen, mir erschließt sich allerdings nicht die geringste Verbindung zu dem Thema dieses Threads, sind sie vielleicht etwas verwirrt?
@Andere
Was zum Thema miRNA (nicht mRNA wie bei vielen Antworten fälschlicherweise geantwortet wurde). miRNA sind MicroRNAs und deren Expression ist oftmals verschieden (wie auch die der mRNA) je nach Bedingungen. Dies hat aber ad hoc nichts mit Gentechnik zu tun. Der Link hierbei ist, daß es natürlich sein kann, daß in einer transgenen Pflanze (Tier, owai) neue miRNAs aktiviert werden können (oder auch andere kleine RNAs z.B. siRNAs oder aberrante RNA), die mit der Transgen-Sequenz zusammenhängen. Dieses kann man aber nur erforschen, wenn einem nicht die Versuche verboten oder zerstört werden, wie Florian schon in seinem Artikel sagte.
Interessanterweise findet man tatsächlich die Aufnahme von miRNAs aus dem Reis trotz Kochen und Magenpassage im Blut des Menschen und diese haben eine Funktion in der Cholesterinregulation. Es scheint sich dabei um eine Art Koevolution zu handeln. Ich wiederhole es hier aber nochmal, das hat NICHTS mit Gentechnik zu tun! Gleichwohl sollte man es in der Forschung zu transgenen Pflanzen natürlich mit untersuchen.
Paper dazu: (Zhang et al., Cell Research (2011) :1-20. Exogenous plant MIR168a specifically targets mammalian LDLRAP1: evidence of cross-kingdom regulation by
microRNA)
@Adent
Es geht um die Vereinbarkeit von Ethik und Wissenschaft. Ist das so schwer zu verstehen? 🙂
Wie gut, dass die hier versammelte Technokraten-Liga außerhalb dieses Blogs keine Macht hat!
@Skythe
Achso war das gemeint, IHRE oder MEINE Ethik?
@Compuholic:
Kommen wir noch einmal hierauf zurück:
Bleibt nur die Frage, wer außer den Konzernen davon profitiert oder wie lange. Was bringt es etwa den armen Menschen in den Entwicklungsländern, wenn dort die Kleinbauern ihr Land verlieren an Großbauern oder an andere Konzerne, die viele landwirtschaftliche Filialbetriebe besitzen? Oder was bringt es ihnen, wenn dort Produkte erzeugt werden, die in die Industriestaaten verkauft werden, sie dagegen immer noch hungern müssen, weil ihnen das Geld fehlt, die im eigenen Land erzeugten Nahrungsmittel auch kaufen zu können? Unabhängig von der Gentechnik ist es nun einmal so, dass in vielen Ländern bzw. Regionen mit Hunger durchaus genügend Nahrungsmittel vorhanden sind. Internationale Hilfsorganisationen können bekanntlich mit Sachspenden nicht viel anfangen. Mit simplem Geld können sie dagegen oftmals vor Ort die Nahrung für die Hungernden kaufen. Der Kapitalismus funktioniert zwar (vermutlich) besser als alles andere, kann aber sehr brutal sein.
Umsatz und Gewinn zu machen, ist für eine Firma natürlich nicht verwerfliches, sondern der Hauptzweck. Für Milton Friedman und seine Anhänger ist es sogar der einzige Zweck eines Unternehmens. Aus Sicht der Gesellschaft betrachtet, sollte der Gewinn eines solchen Konzerns allerdings nebensächlich sein. Darin dürften mir die meisten zustimmen können, auch wenn natürlich die „Gesellschaft“ und deren „Nutzen“ meistens etwas vage daher kommen. Weiter oben steht, dass ein Bt-Mais vom Markt genommen wude, weil er den Monarch-Falter gefährdet hatte. Hätte man es hinnehmen sollen? „Der Nutzen für die Allgemeinheit überwiegt den Schaden!“? Das ist ethisch natürlich sehr heikel, zumal wir Menschen uns dermaßen ausgebreitet und dermaßen große Macht über unseren Planeten erlangt haben, dass bereits viele Schäden an der Natur entstanden sind und sich weitere nicht werden verhindern lassen. Mit der Macht kommt auch die Verantwortung.
Dem vermag ich nicht zuzustimmen.
Nun, ist das nicht offensichtlich? Die Forscher nehmen heutzutage Genabschnitte aus völlig anderen Pflanzenfamilien und bauen sie in das Genom der zu züchtenden Pflanze ein. Da bekommt beispielsweise auf einmal eine Maispflanze eine Gensequenz einer Erbse verpasst. Solche Gentransfers schafft die Natur selbstverständlich auch alleine, aber wie oft? Einmal in hundertausend Jahren? Oder in einer Million Jahren? Wieviele neue Pflanzen erzeugt denn die moderne Gentechnik schon in einem einzigen Jahr? Ein Dutzend? Zwei Dutzend? Die Größenordnung ist jedenfalls eine ganz andere.
Tj, und dann die Sache mit der „Ahnung“ von der Materie: Richtig ist, dass die Gentechnik-Forscher „eine ziemlich genaue Ahnung davon“ haben, „welche Genkombinationen man herstellt“. Aber letztlich ist das Genom eines Lebewesens wie ein riesiges schlecht dokumentiertes und schlecht kommentiertes Spaghetticode-Programm. Man sucht nach einer Stelle, an der man eine Änderung einbauen muss, um das Endergebnis zu verbessern, und findet sie am Ende auch. Aber welche Seiteneffekte wird diese Änderung nach sich ziehen? Das ist mit Sicherheit nur sehr schwer festzustellen.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an die Versprechungen des Human Genom-Projektes. Damals hatte es geheißen, dass man alle möglichen Krankheiten würde heilen können, sobald das menschliche Genom erst einmal vollständig kartiert sei. Als diese Kartierung abgeschlossen war, dämmerte es den beteiligten Forschern (oder wurde zumindest zum ersten Mal so deutlich gesagt), dass man jetzt gerade einmal das Fundament für die „richtige Forschung“ gelegt hatte. Man wusste ab diesem Zeitpunkt zwar formal, was wo steht, aber noch lange nicht, was diese Gene alles bedeuten, unter welchen Umständen sie an- und abgeschaltet werden und wie das Zusammenspiel untereinander ist. Die ersten Meldungen über die Epigenetik kamen ja auch erst dann so allmählich auf. Um hier noch einmal den Bogen zur grünen Gentechnik zu schlagen: Es macht keinen Sinn, irgendein Gen zur Erlangung einer nützlichen Fähigkeit in eine Pflanze zu bringen, wenn man dabei irgendetwas anderes aktiviert oder deaktiviert. Im günstigsten Fall ist das Ergebnis nicht lebensfähig und kommt niemals aus dem Labor heraus. Wenn es dagegen ganz dumm läuft, wird es zu spät erkannt und die Freisetzung ist schon längst erfolgt.
Mit der Freisetzung gefährlicher Stoffe haben wir ja eigentlich schon genügend Erfahrung gemacht. Bekannte Abkürzungen wären DDT, FCKW oder PCB, aber auch das ungefilterte Ausstoßen von Abgasen wie Stick- oder Schwefeloxiden hat uns viele Probleme bereitet und die Natur schwer belastet. Bei der Freisetzung biologischer Stoffe könnte es aber passieren, dass sich die Gensequenz und der daran hängende negative Effekt (Allergene, Gifte usw.) unkontrollierbar weiter verbreitet.
Bei allen Schäden und Veränderungen biologischer, geologischer oder chemischer Art, die wir in der Natur bereits angerichtet haben, steigt das Potential für Katastrophen erheblich an. Wie sagen die Befürworter der Gentechnik immer? Sie bietet große Chancen und Möglichkeiten. Das ist sicherlich richtig, aber die Risiken wachsen eben leider mit.
@Captain E
Prinzipiell stimmt was sie sagen, allein mit der Gentechnik kann man Gene oder andere DNA aus nicht kreuzungskompatiblen Pflanzen oder anderen Organismen (Bakterien/Tieren/Pilzen) in Pflanzen einbringen. Das wird gemacht und ist auch schon auf dem Markt, auch richtig. Was ich nicht verstehe ist was sie jetzt genau wollen? Ist dies an sich schlecht oder gefährlich? Ist dies ohne jegliche Risikoabschätzung erfolgt? Sollte man es generell lassen bis man 100% weiß, dass nichts passieren kann? Was befürchten Sie, könnte durch die Gentechnik absichtlich oder unabsichtlich an lokaler bis globaler Gefahr entstehen?
@Florian: war auf Kurzurlaub, daher verspätet: danke für diesen Beitrag. Die hysterische, unsachliche und höchst populistische Kritik hierzulande an (grüner) Gentechnik beruht zum einen sicher auf weit verbreiteter und gehegter Ahnungslosigkeit und andererseits auf der diese ausnutzenden Boulevard-Berichterstattung (https://www.scienceblogs.de/bloodnacid/2011/04/selbstverschuldete-unmundigkeit-oder-vom-sagen-am-ast-auf-dem-man-sitzt.php).
Ich finde, man sollte, analog zur Verfahrensweise/Rechtslage der USA mit radikalen Tierschützern, auch Felderverbrenner und ähnliche Verbrecher, als Terroristen einstufen und sie wie solche behandeln und zwar auch bereits dann, wenn sie mit Einschüchterung und Drohungen arbeiten (s. hier https://en.wikipedia.org/wiki/Animal_Enterprise_Terrorism_Act ).
@Cornelius: „Ich finde, man sollte, analog zur Verfahrensweise/Rechtslage der USA mit radikalen Tierschützern, auch Felderverbrenner und ähnliche Verbrecher, als Terroristen einstufen und sie wie solche behandeln und zwar auch bereits dann, wenn sie mit Einschüchterung und Drohungen arbeiten“
Als das finde ich dann doch etwas zu überzogen. Es gibt ja schon Gesetze, die Menschen daran hindern, öffentliches Eigentum etc zu zerstören. Da muss man nicht gleich „Terroristen!“ schreien. Es ist schon ein Unterschied, ob jemand ein Feld zerstört oder ein Flugzeug in die Luft sprengt! Gerade in Österreich gab es in den letzten Jahren ja sehr heftige und lange Diskussionen darüber, ob es angebracht ist, Tierschützer anhand eines Paragrafen anzuklagen, der eigentlich zur Verfolgung von organisiertem Verbrechen á la Mafia gedacht war: https://derstandard.at/1304553085403/Interview-Justizministerin-will-Mafia-Paragrafen-nicht-reformieren
@Skythe:
Ernstzunehmende Ethiker bringen Argumente, keine spirituell verklärte Gaia-Hypothese.
@Cap E.
Das hast du aber grundsätzlich falsch verstanden. Das menschliche Genom ist sequenziert, und *nicht* kartiert. Kartiert würde (streng geommen) vorraussetzen das man Ort und Funktionen aller Gene kennt, was nicht der Fall ist. Ausserdem ist es herzlich egal zu wissen wo die Gene sind, wenn man nicht deren Funktion kennt, dass war keine neue Erkentnis und allen beteiligten vorher klar. Von der Heilung „aller möglichen Krakheiten“ war auch nie die Rede, sondern vom a) erkennen aller möglichen Erbdefekte und damit die Möglichkeit, b) diese zu behandeln. Heilen ist eh nicht möglich (bzw. nur eingeschränkt per Gentherapie).
Genau das wird bei jeder Form der Zucht gemacht– im gegensatz zur klassischen Zucht weiss man aber wenigstens welches Gen man eingeschleust hat.
Welche Stoffe ? Bisherige Kulturpflanzen haben bestenfalls Resitzen- die auch nur dann was bringen wenn ein Umweltgift benutzt wird. Einer bt-Pflanze außerhalb eines Ackers nützt die Resitenz nichts- im Gegenteil, sie schaded sogar, da die Produktion des „Gegengiftes“ Ressourcen verschwendet. Von anderen/mehr Vitaminen sowie einem veränderten Verhältnis von sek. Pflanzeninhaltsstoffen haben Wildpflanzen auch nicht wirklich einen Selektionsvorteil. Allergene sind eine Gefahr, die man jedoch mit einer Kennzeichung entgegen wirken kann. Resitenzen auf dem Acker von Schädlingen sind eine Folge der Landwirtschaft, egal welcher Form.
Was bedeutet „erheblich“ , im Vergleich zu was und was hat das mit GMO zu tun ?
@Florian Freistetter: es ist einfach erbärmlich diese pro-gentechnik propaganda als biologischer landwirt hier zu lesen…ich kotze echt ab,ey…schähmt euch…habt wohl huxley schöne neue welt falsch verstanden…
@leif
Danke ebenso.
Und den Artikel haben Sie offensichtlich vorsichtshalber gar nicht erst gelesen, gell?
@leif: „es ist einfach erbärmlich diese pro-gentechnik propaganda als biologischer landwirt hier zu lesen… ich kotze echt ab,ey“
Anstatt echt abzukotzen ey, könntest du ja auch mal den Artikel lesen. Es geht darin nicht um „pro-gentechnik propaganda“. Es geht darum, dass es absurd ist, Forschung zu behindern und Forschungsergebnisse zu zerstören, wenn man auf die Risiken der Gentechnik hinweisen will. Diese Risiken existieren (hab ich sogar im Artikel erwähnt aber vor lauer Vorurteilen hast du das wohl übersehen). Wenn man nun aber die öffentliche Forschung zerstört, dann hilft man damit Firmen wie Monsanto & Co. Ich denke nicht, dass das im Sinne der Gentechnik-Gegner ist.
Da ich absolut nicht vom Fach bin, nenne ich die Genforschung und „genmanipilerten“ Dinge allgemein mal „Gentechnik“.
Also in einem stehe ich ganz klar hinter der Aussage von Florian Freistetter. Seid Jahrtausenden manipuliert der Mensch seine Nahrung und VOR ALLEM seine liebsten Haustiere…. Hund und Katz. Und wenn man bedenkt wie überzüchtet und somit Krankheitsangfällig einige Rassen sind…
Ich Frage mich manchmal.warum steht dann keiner von den Demonstranten vor den Labors, die durch Gentechnik neue „Mittel“ gegen Krankheiten, Viren, Bakterien oder Diagnose- und Behandlungsmethoden entwickeln?
In diesem Sinne….
@ para
Chargaff hat z.B. die angegriffen, die behaupteten man könne einzelne Gene zweifelsfrei adressieren und „umbauen“ Seiner Meinung nach wäre das zumindest nach seinem Wissenstand nicht möglich. Die Gefahr würde immens gross sein damit völlig unerwünschte Änderungen in der DNA hervorzurufen, die durch Fortpflanzung frei würden und die natürlichen Kreisläufe verseuchen.
Er verglich das mit dem Eingriff in das Atom bei dem bekanntlich die Kernwaffen enstanden, die jahrzehntelang die Menschen in Angst und Schrecken versetzten und es noch immer tun.
Eigenartigerweise wird auf dem Gelände des Manhatten Project jetzt Genforschung betrieben.
Der grosse Unterschied zu radioaktiver Verseuchung ist der dass die Verseuchung mit der Zeit abnimmt, wenn auch nach langer Zeit.
Bei gentechnisch manipulierten Lebewesen kann aber die Verseuchung durch die Fortpflanzung immer grösser werden.
Und genau die Typen, die solche Gefahren verleugnen und von solchen Möglichkeiten faseln, ohne sich der Gefahren bewusst zu sein hat Chargaff als Genklempner bezeichnet.
Ich habe ein interessantes Gespräche mit ins YouTube gestellt.
https://www.youtube.com/watch?v=D-06-eDaD3c
Das mag seine Wissenstand sein, doch ist dieser dann eben falsch.
Man muss schon zeigen, dass die anderen falsch liegen, nur zu sagen „das geht nicht“ (während es geht) ist da zu wenig.
Also das, was bei der normalen Zucht ebenso der Fall ist… wir drehen uns im Kreis.
Kann, muss aber nicht. Gilt auch nur dann, wenn die Pflanzen dann einen Selektionsvorteil haben. Gilt auch für jede Art von Zuchtpflanzen. Wir drehen uns im Kreis.
Was ist daran eigenartig ?
Herr Wilfert, gehen sie weg!
Ich hab es schon einmal erklärt. Der so genannte Welthunger ensteht nicht durch fehlende Produktion, sondern durch Armut. Wie bitte schön sollen sich die Armen dann die Genmanipulierte Nahrung kaufen? Was ändert das?
Interessant das du hier zugibst das Gentechnik doch Risiken bietet.