Saturn ist ein cooler Planet. Saturn hat Ringe. Ok, das haben alle vier großen Gasplaneten in unserem Sonnensystem (und auch extrasolare Planeten haben Ringe). Aber die von Saturn sind eindeutig die schönsten. Glücklicherweise kreuzt die Raumsonde Cassini schon seit Jahren durchs Saturnsystem und macht immer wieder neue fantastische Bilder der Ringe und der Monde. Die Ringe selbst bestehen aus Eis- und Gesteinsbrocken und natürlich werden sie von der Gravitationskraft der Monde beeinflusst. Die befinden sich oft mitten zwischen den Ringen (über diese „Schäferhunde“ habe ich erst kürzlich berichtet). Die Monde halten die Ringe in Form, aber sie können sie auch wieder verformen. Ein Mond kann die Ringteilchen auch dazu bringen, sich zusammenzuklumpen und ein paar hundert Meter große „Schneebälle“ zu bilden. Jetzt hat Cassini wunderbare Aufnahmen geliefert, die zeigen, was diese riesigen Eisbrocken in den Saturnringen anstellen:

Die großen Schneebälle kollidieren langsam mit den kleineren Partikeln des Rings. Die Einschlagsgeschwindigkeiten liegen bei etwa 2 Metern pro Sekunde. Diese Kollisionen erzeugen Trümmerspuren, die zwischen 40 und 180 Kilometer lang sind. Die Cassini-Wissenschaftler haben sich 20000 Bilder des F-Rings angesehen und darauf 500 solcher Kollisionsspuren entdeckt. Hier kann man die Spuren nochmal im Detail sehen:

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Die Kollisionsspuren sind in der oberen Reihe jeweils 29, 136 und 155 Kilometer lang. In der unteren Reihe sind es 69, 207 und 51 Kilometer. Besonders nett finde ich aber diese Bilder hier:

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Das ist der F-Ring (einer der vielen Ringe, die Saturn hat – die Ringe, die man in einem kleinen Teleskop sehen kann, sind der A- und B-Ring). Er ist ständig in Bewegung; andauernd ändert sich etwas. Der Mond Prometheus erzeugt die riesigen Schneebälle und die verändern den Ring. Die radialen Abstände in diesen Bildern hier wurden künstlich übertrieben um den Effekt deutlicher zu machen. Aber man erkennt wunderbar, wie sich der Saturnring zwischen Dezember 2006 (oben links) und Februar 2008 (unten rechts) immer wieder verändert. Wieder einmal zeigt sich: Das Universum ist auf keinen Fall statisch! Alles ändert sich ständig und alles kollidiert ständig miteinander

2 Gedanken zu „Video: Hunderte Meter große Schneebälle in Saturns Ring“

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