Eigentlich ist es ja ein Werbevideo für ein Buch (sieht man auch recht selten, warum eigentlich?) Aber es enthält einige interessante Ideen, also möchte ich es euch nicht vorenthalten.

IMAGINE: How Creativity Works from Flash Rosenberg on Vimeo.

Das im Video erklärte Phänomen kenne ich aus eigener Erfahrung sehr gut. Als ich damals an meiner Diplomarbeit schrieb, stand ich vor genau so einer Wand, wie sie im Video beschrieben wurde. Es war eigentlich ein ganz simples Problem. Ich hatte einen Datensatz mit Punkten und sollte herausfinden, ob sie auf einer Linie liegen oder nicht (und wenn ja, dann sollte der Anstieg der Geraden bestimmt werden). Eigentlich ein triviales Problem. Man plottet die Daten und sieht sie sich an. Mein Problem war nur, dass ich diese Aufgabe ein paar hunderttausend Mal erledigen musste. Viel zu oft, um es manuell zu erledigen. Es musste automatisch passieren und das war knifflig. Denn es gab viele Ausnahmen. Jeder Datensatz enthielt immer einige Punkte, die man wegwerfen musste. Oft waren die Daten auch so verrauscht, dass zwei verschiedene Geraden durchgelegt werden konnten und man musste entscheiden, welche davon die richtige ist. Ich bin ein paar Wochen ständig an diesem Problem gesessen und hab die wildesten Computerprogramme geschrieben, die alle nicht wirklich funktioniert haben. Irgendwann war ich dann soweit, das Problem ganz sein zu lassen und mir etwas ganz anderes für meine Diplomarbeit auszudenken. Dann saß ich in einem Vortrag, der eigentlich ein ganz anderes Thema hatte. Aber irgendwas scheint mich da stimuliert zu haben, denn da war er plötzlich: Der Geistesblitz! Es war nur noch eine Frage von Stunden, dass passende Computerprogramm zu schreiben, dass dann problemlos und zuverlässig funktionierte.

Wo diese „Aha!“-Erlebnisse genau herkommen und wie sie unser Gehirn produziert ist natürlich eine spannende Frage. Ich kenne das Buch („Imagine: How Creativity Works“ von Jonah Lehrer) noch nicht. Es ist gerade erst erschienen. Aber ich denke, ich werde dort auf jeden Fall mal reinschauen…

10 Gedanken zu „Der Aha-Moment! Woher kommt die Kreativität?“
  1. sehr guter bericht im standard über dein leben, aber in allen artikel von dir bin ich nicht immer deiner meinung!

    (Sternwarten der Steinzeit: Astronomie auf der Osterinsel)
    (Faszination Apokalypse: Der Weltuntergang aus religiöser Sicht)

    Aber sonst noch alles gute..
    aus wien

  2. sehr guter bericht im standard über dein leben, aber in allen artikel von dir bin ich nicht immer deiner meinung!

    (Sternwarten der Steinzeit: Astronomie auf der Osterinsel)
    (Faszination Apokalypse: Der Weltuntergang aus religiöser Sicht)

    Aber sonst noch alles gute..
    aus wien

  3. sehr guter bericht im standard über dein leben, aber in allen artikel von dir bin ich nicht immer deiner meinung!

    (Sternwarten der Steinzeit: Astronomie auf der Osterinsel)
    (Faszination Apokalypse: Der Weltuntergang aus religiöser Sicht)

    Aber sonst noch alles gute..
    aus wien

  4. sehr guter bericht im standard über dein leben, aber in allen artikel von dir bin ich nicht immer deiner meinung!

    (Sternwarten der Steinzeit: Astronomie auf der Osterinsel)
    (Faszination Apokalypse: Der Weltuntergang aus religiöser Sicht)

    Aber sonst noch alles gute..
    aus wien

  5. Nettes Video, sehr schön 🙂

    Mir ging es ähnlich bei meiner ersten Diplomarbeit. Ich löste das Problem schliesslich unter Zeitdruck mit sieben Liter Kaffee durch Produktivitätszwang – also kein Geistesblitz sondern ein Blitzgewitter; so hatte ich irgendwann eine fünfundvierzigminütige Präsentation über Krisen- und Erfolgsmanagement eines bestimmten Fachbereichs, welche sich technisch und gestalterisch durchaus sehen lassen konnte – ihr kennt ja mein Geschwurbel, hehe – die Diplomjury hat es mir zumindest gut und gerne abgekauft und ich kam durch, glücklicherweise :-]

    Danach fühlte ich mich aber ausgelaugt und gerädert… Coffeine-Burn-Out 😀

    Alles Gute aus der Stadt am Rheinknie

  6. Zum Thema Kreativität sollte man meiner Meinung nach u.a. Guilford gelesen haben.
    Das prinzipielle Problem daran, Kreativität zu beforschen besteht ja erstmal schon darin, Kreativität zu definieren – und da habe ich trotz intensiver Suche noch keine 100%ig zufriedenstellenden Definitionen gefunden.

  7. Es ist in der Sozialpsychologie belegt, dass wir unbewusst an der Lösung von Problemen / Erreichung von Zielen weiterarbeiten, auch wenn wir bewusst uns hierfür nicht engagieren. (z.B.: Aronson – Sozialpsychologie) Es ist fundiertes Wissen und hat sogar Einzug in Lehrbücher aus der Sozialpsychologie gefunden. Nur wenige Prozesse unserer Psyche laufen bewusst ab, da dies sehr viele kognitive Ressourcen beanspruchen. John Bargh hat hierzu viel Forschung betrieben. Die neuronalen Mechanismen sind mir unbekannt. Milton Erickson – ein viel zitierter berühmter Psychiater – hat sich 60 Jahre lang mit der Erforschung unbewusster Vorgänge unter Hypnose auseinandergesetzt.

  8. Ich persönlich habe gelernt, Visualisierungstechniken nicht nur bei Problemen zu benutzen, sondern regelmäßig zu versuchen, dass was man tut, einen 5 jährigen Kind zu erklären – mit Metaphern, Bildern etc. Dieses 5 jährige Kind ist immer in uns und es kann uns helfen, Dinge zu vereinfachen und aufzubereiten – bis der normale Verstand es wieder lösen kann. Das Kind ist deshalb effektiv, weil die Operationen zwar einfach sind, aber dafür nicht die Grenzen des Kurzzeitgedächtnisses mit seinen 7+/-2 Gedanken gleichzeitig existieren.

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