Gammablitze bzw. Gamma-Ray-Bursts (GRBs) sind die gewaltigsten Explosionen, die das Universum kennt. Ich habe sie in zwei früheren Artikeln schon detailliert beschrieben. Sollte die Erde einmal das Pech haben, dass so ein Gammablitz in ihrer unmittelbaren Umgebung (d.h. ein paar tausend Lichtjahre) stattfindet, dann hätte durchaus dramatische Folgen. Wenn uns die Strahlung der Explosion trifft, dann hätte das Auswirkungen auf die Erdatmosphäre. Die Ozonschicht könnte geschwächt werden und vermehrt UV-Strahlung auf die Erde treffen. Gemeinsam mit der verstärkt auftretenden kosmischen Strahlung kann das Mutationsrate der lebenden Organismen erhöhen. Zum Glück müssen wir davor keine allzu große Angst haben. Nur bestimmte Sterne können GRBs erzeugen und davon befindet sich keiner in gefährlicher Nähe. Aber vielleicht war das früher einmal anders?

Wir wissen, dass es in der Vergangenheit der Erde immer wieder zu großen Massensterben gekommen ist. Einige davon, wie das vor 65 Millionen Jahren das u.a. das Ende der Dinos war, wurden durch Asteroideneinschläge verursacht. Bei anderen war ein Klimawandel schuld. Und vielleicht hat irgendwann auch mal ein Gammablitz eine Rolle gespielt. Zum Beispiel vor 440 Millionen Jahren, als im Ordovizium 50 Prozent aller Arten ausgestorben sind.

Gammablitze können auf zwei Arten entstehen. Einmal durch sogenannte Hypernovae. Die gibt es, wenn ein sehr, sehr großer Stern am Ende seines Lebens explodiert. So wie eine Supernova, nur eben hyper 😉 Eine zweite Art von Gammablitz wird durch die Kollision von Neutronensternen (extrem dichte Sternenreste, die entstehen, wenn ein Stern am Ende seines Lebens explodiert) verursacht. So etwas passiert natürlich vor allem dort, wo sehr viele Sterne auf vergleichsweise engem Raum zusammengedrängt sind. Zum Beispiel in Kugelsternhaufen. Diese – wie der Name schon sagt – kugelförmigen Ansammlungen von einigen zehn- bis hunderttausend Sternen umgeben jede größere Galaxie. Wie Monde einen Planeten oder Planeten einen Stern umkreisen dutzende bis hunderte Kugelsternhaufen eine Galaxie. Natürlich auch unsere Milchstraße. Auch die Sonne und mit ihr die Erde bewegt sich um das Zentrum der Galaxie. Der Abstand zwischen Erde und den diversen Kugelsternhaufen ändert sich also und es kann gut sein, dass er in der Vergangenheit viel kleiner war. So klein, dass ein zufälliger Gammablitz in so einem Haufen Auswirkungen auf die Erde haben hätte können.

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Der Kugelsternhaufen M80, 28000 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt (Bild: NASA)

Wie gut die Chancen für so ein Szenario wirklich stehen, hat sich Willi Domainko vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in seiner Arbeit „Occurrence of potentially hazardous GRBs launched in globular clusters“ untersucht. Das Problem an der Angelegenheit sind ungenaue Beobachtungsdaten. Theoretisch können wir die Bahnen von Kugelsternhaufen berechnen und so auch herausfinden, wo sie sich in der Vergangenheit befunden haben. In der Praxis kennen wir ihre Koordinaten und Eigengeschwindigkeiten nicht genau genug um verlässliche Ergebnisse für mehr als 50 Millionen Jahre ihrer vergangenen Bewegung zu erhalten. Willi Domainko hat sich daher für einen statistischen Ansatz entschieden. Er hat abgeschätzt, wie nahe Kugelsternhaufen der Erde in der Vergangenheit kommen und wie viele GRBs in solchen Kugelsternhaufen zu erwarten sind. Das Ergebnis: Innerhalb der letzten Milliarde Jahre hätte zumindest ein Gammablitz in gefährlicher Entfernung stattfinden können. „Hätte“ und „können“! Die Arbeit zeigt nur, dass es prinzipiell möglich ist; nicht, das es auch tatsächlich geschehen ist. Wie gesagt: wir kennen die Bahnen der Kugelsternhaufen nicht genau genug, um wirklich sagen zu können, wo sie in der Vergangenheit waren. Das wird sich erst dann ändern, wenn neue Kartografiemissionen wie GAIA demnächst ins Alls starten und die Position und Geschwindigkeit der Sterne so genau wie nie zuvor vermessen. Man könnte zwar auch versuchen, vergangene GRBs durch Anomalien der radioaktiven Isotope verschiedener Gesteine nachzuweisen (so ähnlich, wie das ja auch bei vergangenen Supernovae funktioniert. Aber Willi Domainko erklärt in seiner Arbeit, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, solche Spuren zu finden. Es wird also noch ein wenig dauern, bis wir herausfinden, ob ein Gammablitz tatsächlich für ein Massensterben in der Vergangenheit der Erde verantwortlich war. Aber eines bleibt klar: Gammablitze sind nichts, was uns Sorgen machte müsste! Es besteht keine akute Gefahr für die Erde.

67 Gedanken zu „Massensterben durch Gammablitze?“
  1. Gammablitze sind dann bestimmt das nächste große Thema für gewisse Leute, wenn 2012 erst mal vorbei ist und der Maya-Kalender das Ende doch nicht gebracht hat 😀

    Außerdem habe ich erst Kugelmisthaufen gelesen statt Kugelsternhaufen. Mehr Kaffee, auf jeden Fall mehr Kaffee…

  2. Hu, das haben wir doch erst kürzlich bei dem zu langsamen Pulsar diskutiert… Na dann diskutiert mal fröhlich, ich halte mich diesmal zurück. Hab grade andere Sorgen als kurze GRBs aus Kugelsternhaufen. Nach der Abschaffung des Wissenschaftsministeriums in Spanien und der Ankündigung von 600 Millionen Einsparung im neuen Wissenschaftsressort scheint es jetzt nicht mal mehr eine Kommission zu Wissenschaft zu geben, weder im Kongress noch im Senat. Und dieser Rajoy ist mir sowieso zutiefst unsympatisch…

  3. Eine genaue Vermessung ist doch nur für eine gewisse Zeitspanne gültig, oder?
    – Weil sich das All ausdehnt. – Vermutlich reicht es, aber für wie lange?

  4. Jetzt erlaube ich mir mal, eine Frage zu dem ungeliebten Beteigeuze zu stellen (ungeliebt deswegen, weil er gerne für Weltuntergangsszenarien verwendet wird, die aber aus mehreren Gründen unsinnig sind, wie in diesem Blog öfters nachzulesen).

    Beteigeuze wird ja höchstwahrscheinlich nicht zur Hypernova, der Mechanismus ist zwar noch nicht eindeutig verstanden, aber seine 20 Sonnenmassen werden zu wenig sein, da ja – so hab ichs verstanden – bei einer Hypernova der Kern des Sterns selbst so massenreich sein muss, dass er kollabiert, ohne dass dieser Prozess gestoppt werden kann.

    Meine Frage bezieht sich nur indirekt auf Beteigeuze, deswegen weil er wohl einer der best untersuchtesten und am wenig weit entferntesten Roten Riesen ist: Kann durch Messungen festgestellt werden, im welchen Stadium des „Brennens“ ein Stern gerade ist. Also ob er gerade im Stadium des Heliumbrennens ist oder des Kohlenstoffbrennes, usw? Vorstellbar ist, dass das möglich sei, weil sich zb Kohlenstoff (durch das Heliumbrennen) nach einiger Zeit auch in den äußeren Hüllen vermehrt ablagert und das feststellbar ist.

    Um mir gleich selbst eine negative Beantwortung zu geben (die Frage ist ob die stimmt ;-)): Wäre das möglich, dann könnte man mittels der Abschätzung, wie sie in einigen Fachbüchern steht, aber auch auf Wikipedia, einen relativ genauen Wert für die Lebensdauer eines Roten Riesen, zb Beteigeuze abgeben.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Star#Nuclear_fusion_reaction_pathways

    The example below shows the amount of time required for a star of 20 solar masses to consume all of its nuclear fuel. As an O-class main sequence star, it would be 8 times the solar radius and 62,000 times the Sun’s luminosity.

    Fuel material – Temperature (million kelvins) – Density (kg/cm3) – Burn duration (τ in years)

    H – 37 – 0.0045 – 8.1 million

    He – 188 – 0.97 – 1.2 million

    C – 870 – 170 – 976

    Ne – 1,570 – 3,100 – 0.6

    O – 1,980 – 5,550 – 1.25

    S/Si – 3,340 – 33,400 – 0.0315

    Die Angaben passen also genau für Beteigeuze. de.wiki hat etwas andere Angaben: https://de.wikipedia.org/wiki/Stern#Sp.C3.A4tstadien

    Da aber die Schätzungen für Beteigeuze meist zwischen 1.000 und 1.000.000 Jahre angegeben werden, nehme ich an, dass es nicht möglich ist festzustellen, welche Phase des Brennes gerade im Gange ist.

  5. @Gustav: Ich bin kein Experte für rote Riesen. Aber generell würde ich sagen, dass man sowas schon feststellen kann; innerhalb gewisser Grenzen zumindest. Man kann ja die Elementhäufigkeiten messen und daraus lassen sich auch Rückschlüsse auf die Phase ziehen, in der sich der Stern befindet.

  6. @Gustav:

    …nehme ich an, dass es nicht möglich ist festzustellen, welche Phase des Brennes gerade im Gange ist.

    Um mal Erbsen zu zählen: egal, wie genau man beobachten kann – wir erfahren bestenfalls, welche Phase vor 640 Jahren im Gange war. Wobei aber selbst eine Genauigkeit von „nur“

  7. Wenn ich mich richtig erinnere, hat doch Stephen Baxter in seinem Roman „Raum“ genau solche GRB als Lösung für das Fermi-Paradoxon („wenn es Aliens gibt, warum sind sie dann nicht schon längst hier?“) vorgeschlagen, oder? Nämlich schlicht und einfach, dass durch GRBs alle paar 10 Millionen Jahre oder so der größte Teil des höher entwickelten Lebens in der Milchstraße ausgelöscht wird, und deswegen etwaige Aliens schlicht keine Zeit haben, einen größeren Teil der Milchstraße zu besiedeln…

  8. @Florian: Ja, so in etwa hab ich mir das auch vorgestellt, danke für die Antwort. Ich war mir nur nicht sicher, wie schnell sich diese Fusionsprodukte in den Messungen bemerkbar machen. Die entstehen ja im Kern. Während bei der „normalen“ Metallizität von Sternen die „Metalle“ gleichmäßig im Stern verteilt sind, also auch da vorkommen, woher die eigentliche Strahlung stammt – der Photosphäre. Das war mein Gedankenweg, warum vielleicht für die Spektroskopie des Sternenlichts die Fusionsprodukte keinen Einfluss haben.

    Dann ist die oft gehörte Schätzung, wann Beteigeuze zur Supernova wird, wohl eine sehr vorsichtige. 1.000 Jahre („Kohlenstoffbrennen könnte defacto „Jetzt“ [im Zeitraum von den nächsten 100e Jahre] einsetzen“) bis 1.000.000 Jahre („Das Heliumbrennen könnte erst (vor ein paar 100e, 1000e Jahre) begonnen haben“) und Beteigeuze befindet sich gerade im Stadium des Heliumbrennens.

  9. @sas: „Was heist ded jetzt das uns soein strahl trift im dezember ich versteh des net,könnte mandes sehen „

    Eine Hypernova könnte man natürlich am Himmel sehen. Aber es ist nicht damit zu rechnen, dass im Dezember ein GRB die Erde trifft. Der ganze Weltuntergangskram ist Unsinn: https://2012faq.de

  10. @Gustav

    Ich denke nicht, dass man die Brennphase ohne weiteres von außen erkennen kann. Man liest ja immer, dass die Fusion im Kern in immer mehr Schalen abläuft, außen Wasserstoff, dann nach innen hin Helium, Kohlenstoff etc. Das heißt, es findet (normalerweise, aber siehe unten) keine konvektive Durchmischung statt. Vielleicht wird der Stern kurzzeitig instabil, wenn die nächste Stufe zündet, aber ob das bis zur Oberfläche dringt, weiß ich nicht (der berühmte =>Helium-Flash tritt nur bei Sternen bis 2,2 Sonnenmassen auf).

    Laut dem verlinkten Artikel gibt’s bei mittleren Sternen evtl. doch konvektive Durchmischung und durch periodisches Heliumubrennen wird der Stern veränderlich. Am Typ derVeränderlichkeit kann man also evtl. gewisse Phasen erkennen. Beteigeuze ist auch veränderlich, halbregelmäßig, wobei die Ursache hier allerdings offenbar nicht im Kern, sondern der =>Atmosphäre zu suchen ist.

  11. @Alderamin: Ja, auch das war mein Gedankengang, wie ich meineFrage selbst hinterfragte. Was ich aber nicht ausschliessen kann in meiner Überlegung ist, dass es zwar keine großen Konvektionen im Stern gibt und damit keine gute Verteilung der Metalle, aber zumindestens im kleineren Maßstab ein Austausch von Material im Stern. Die Modelle sind ja meist Näherungsmodelle und vielleicht nicht so Absolut in der Realität. Möglich dass es Vorgänge im Stern gibt, die zumindestens eine Teilweise Durchmischung erlauben – viel zu wenig (wahrscheinlich um mehrere Größenordnungen zu wenig) um Wasserstoff in großen Mengen wieder in den Kern zu bringen, aber vielleicht ausreichend um mittels Spektroskopie das messen zu können.

    Aber gut, das ist gerade nur mal so dahingeschrieben, in Wirklichkeit habe ich keine Ahnung davon, kann also genau so absoluter Unsinn sein.

  12. @Sören

    welchen Teil des letzten Satzes im Artikel …

    Aber eines bleibt klar: Gammablitze sind nichts, was uns Sorgen machte müsste! Es besteht keine akute Gefahr für die Erde.

    hast du nicht verstanden?

  13. @Sören: „Ehrlich gesagt ,habe ich starke Angst vor einem GRB . Sind sie sicher, dass es keine passenden Sterne in gefährliicher Nähe gibt? „

    Ja.

  14. Danke, Herr Freistetter! Sie haben mir einen großes Stein vom Herzen genommen…
    Jetzt brauche ich mich nicht zu fürchten, vielen Dank!

  15. Ich werde das wohl nie verstehen.

    Da steht in einem Artikel (nicht nur in diesem): Macht EUCH keine Sorgen, es wird wirklich nichts passieren.

    Daraufhin kommen Leute und berichten, sie hätten so große Angst und ob wirklich nichts passiert.

    Woraufhin mehr oder weniger genau derselbe Satz geantwortet wird. Nur diesmal mit XYZ anstelle von EUCH. Und plötzlich ist alles in Butter. Wenn Florian ihn persönlich anspricht und ihm ganz hoch heilig verspricht, mit 2 Fingern überm Herzen, dass wirklich nichts passieren wird, dann ist alles wie weggeblasen. Dass er sich vorher 3 Seiten lang über die Thematik ausgelassen hat und alles haarklein aufgeschlüsselt hat, inklusive dem Abschluss „das nichts passieren wird“, spielt alles keine Rolle. Es ist auch ganz wichtig, dass jeder seine eigene Bestätigung erhält. Wenn vorher dem Kevin versichert wird, das nichts passieren wird, dann muss auch die Janina ihre eigene Bestätigung haben. Könnte ja sein, dass ausgerechnet …

    Und dann kommen in anderen Threads Typen an, die einfach nicht wahrhaben wollen, dass der Mensch ein seltsames Lebewesen ist und UFOs sieht, wo gar keine sind.

  16. Ich habe schon verstanden, allerdings habe ich diese Annahme, dass sich kein GRB-Verursacher in gefährlicher Nähe befindet, nirgendwo anders gelesen, sondern nur hier, was mich zum zweifeln veranlasste. Sonst wurde immer von einer mittleren Wahrscheinlichkeit geredet.

  17. Ich habe schon verstanden, allerdings habe ich diese Annahme, dass sich kein GRB-Verursacher in gefährlicher Nähe befindet, nirgendwo anders gelesen, sondern nur hier, was mich zum zweifeln veranlasste. Sonst wurde immer von einer mittleren Wahrscheinlichkeit geredet.

  18. Auf vielen Wissenschaftsseiten habe ich das gelesen. Ich weiss nicht mahr wie sie genau heissen, aber es stand nirgendwo, dass keine gefährlichen Verursacher in der Nähe sind.
    Da habe ich Angst bekommen und ich fing an zu zweifeln, ob Herr Freistetter wirklich
    Recht hat. Ich bin nunmal ängstlich.

  19. @Sören: naja, ich vermute mal er wollte höchstwahrscheinlich gerade erläutern, dass die Wahrscheinlichkeit irgendwann an Krebs zu erkranken wesentlich höher sei, als von einem galaktischen Gammastrahl getroffen zu werden. 😉

  20. @Beobachter

    Touché 🙂 War ein Versuch 😉

    Nachbarskinder haben aber auch schon mit 14 geraucht. Gute Entscheidung, Sören, dies nicht zu tun, eine Sorge weniger.

  21. @Sören

    Du kannst beruhigt schlafen, allerdings ist das Argument blöde, dass Du das wegen nicht-vorhandener Gamma-Ray-Bursts kannst. Es gibt im Leben keine völlige Sicherheit, außer, dass es irgendwann enden wird. Ein Gamma-Ray-Burst ist allerdings das letzte, das Dir Sorgen machen sollte. Du könntest aber schon morgen überfahren werden. Du würdest in der Zeit bis zum nächsten Killer-Burst oder Asteroiden-Einschlag ein paar tausend Mal vom Auto überfahren oder an Krebs sterben oder an einem Schlag. Daher die Frage nach dem Rauchen.

    Es gibt keine absolute Sicherheit, dass wir keine kosmische Katastrophe erleben. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist so winzig gegenüber den realen Gefahren, die jedem einzelnen täglich drohen, dass es Zeitverschwendung ist, daran einen Gedanken zu verschwenden. Ich kenne schon mehrere Fälle im Bekanntenkreis, die jünger als ich gestorben sind. Verkehrsunfall, Selbstmord, Infektion mit Bakterien im Krankenhaus bei einer Magenoperation… und all die Promis, die gestorben sind: Robin und Barry Gibb von den Bee Gees, Amy Winhouse, Michael Jackson, Melanie Thornton, Lisa Lopez von TLC, Richard Wright von Pink Floyd, Falco, Mark Spoon von Jam & Spoon, Freddy Mercury etc. etc. Das Leben ist gefährlich. Kosmische Katastrophen haben in der Menschheitsgeschichte allerdings bisher noch nie irgendeine Rolle gespielt. Es ist niemand bekannt, der auf diese Weise zu Tode gekommen wäre.

    Und nein, es befindet sich kein hinreichend massereicher Stern von 80 oder mehr Sonnenmassen, die als Vorläufer der meisten Gamma Ray Bursts betrachtet werden, und die auch die hellsten Sterne überhaupt sind, in einer Entfernung, so dass uns ernsthaft Gefahr von ihm drohen könnte. Hier ist eine Liste. Aber das nur am Rande.

  22. Dank! Allerdings habe noch eine Frage: Kann sich das SL in der Mitte der Milchstrasse wieder aktivieren und gefähliche Strahlen verschießen, sodass wir in Probleme geraten können?

  23. @ Sören:

    Das SL im Zentrum der Milchstrasse ist sogar sehr aktiv – aber auch viel zu weit weg (über 20’000 Lichtjahre), als dass es uns in irgendeiner Weise gefährlich werden könnte.

  24. @ nsw:

    Ich bezog das nicht auf Blitze und so, sondern viel mehr auf seine Gefrässigkeit. Simplifikation, um es für Sören verständlicher zu machen.

  25. Kann sich das SL in der Mitte der Milchstrasse wieder aktivieren und gefähliche Strahlen verschießen

    Sören, ich würde sagen.
    Vergiss alles was du über irgendwelche Gefahren aus den tiefen des Alls gehört oder gelesen hast. Die Wahrscheinlichkeiten dafür sind allesamt viel zu gering und die Teile sind viel zu weit weg.

    Wenn du dir Sorgen um Strahlung machst, dann mach dir lieber um menschenverursachte Strahlung sorgen. Diese Strahlung ist eine reale Bedrohung. Im Vergleich dazu ist alles was aus der Milchstrasse zu uns kommt zu vernachlässigen.

  26. @Sören: Allerdings habe noch eine Frage: Kann sich das SL in der Mitte der Milchstrasse wieder aktivieren und gefähliche Strahlen verschießen, sodass wir in Probleme geraten können? „

    Du stellst dir das alles wie in einem Sci-Fi-Film vor. Die Realität funktioniert so aber nicht. Das SL ist nur dann aktiv, wenn es Material gibt, dass auf es drauf fällt. Viel Material. Das war früher der Fall, als die Galaxie noch jung war. Jetzt ist alles Material weg; nur ganz ab und zu kommt noch ein bisschen was. Das SL ist nicht mehr aktiv und wird das auch nicht mehr werden. Abgesehen davon haben SL auch nichts mit Gammastrahlen zu tun. UND es ist 20000 Lichtjahre weit weg. Das ist WEIT weg.

    Geh doch mal in die Bücherei und lies ein bisschen was über die Grundlagen der Astronomie. Dann verstehst du alles besser und hast nicht dauernd Angst vor irgendwas. Oder geh ins Planetarium oder zu einer Volkssternwarte… Es lohnt sich.

  27. @Sören: „Bist du dir sicher, dass der nächste Stern weit genug weg ist?“

    Das ist nichts, woran man glauben muss. Entweder der Stern ist weit genug weg oder er ist es nicht. Das ist eine Frage, auf die es eine definitive Antwort gibt. Sie lautet: Der nächste Stern ist weit genug weg.

    Diese Antwort wird dir aber nicht weiterhelfen. Zumindest so lange nicht, bis du SELBST fähig bist, das Thema einzuschätzen. Informier dich über Astronomie! Geh in die nächste Bücherei und lies ein paar Bücher über Astronomie. Geh zu einer Volkssternwarte. Oder zu einem astronomischen Verein. Die gibts überall. Informier dich! Dann WEISST du, dass es keinen Grund gibt, Angst zu haben und du musst nicht immer wieder nachfragen…

  28. @Sören

    Sören! Es gibt keine absolute Sicherheit! Aber kosmische Katastrophen sind dabei die unwahrscheinlichsten! Zu den wenigen Dingen, die wirklich sicher sind, gehört, dass die Maya nicht vorhersagen konnten (und es auch nicht taten), und dass das auch sonst niemand kann, dass dieses Jahr die Welt untergeht!

    Zu den von Wurgl genannten Pulsaren: der nächste ist ein Einzelpulsar, der kann keinen Gamma Burst machen. Der als zweites genannte Doppel-Neutronenstern ist 20000 Lichtjahre weit weg, das ist erstens weit genug, und zweitens steht in der englischen Wikipedia, dass der erst in etwa 300 Millionen Jahren zusammenstösst und dann vielleicht einen Gammaburst verursacht. Der Doppelpulsar PSR J0737-3039 ist derjenige, der unter den bekannten Kandidaten die kürzeste Umlaufzeit hat und daher voraussichtlich als erstes zusammenknallt. Und er ist nur 2000 Lichtjahre weit weg, was nicht weit genug ist. Das dauert laut englischer Wikipedia aber auch noch 85 Millionen Jahre!

    Jetzt hör‘ auf, weiterhin nach kosmischen Gefahren zu suchen. Es ist keine Gefährdung für dieses Jahr oder die absehbare Zukunft bekannt, aber es gibt stets eine winzig kleines Restrisiko, welches unendlich viel kleiner ist, als alltägliche Gefahren wie Krankheiten oder Unfälle. An den Gedanken musst Du Dich gewöhnen. Ich weiß das, wenn ich in ein Flugzeug steige, aber ich mach‘ mich deswegen nicht verrückt. Und fliegen ist weiß Gott riskanter als Gammastrahlen-Bursts. Aber viel sicherer als Auto fahren, und ich bin schon über eine halbe Million km gefahren. Unfallfrei und ohne permanente Panik, obwohl das wirklich riskant ist!

  29. Also: Jetzt WEISS ich, dass es keine gefährlichen Planeten, SL´s oder Neutronensterne in riskanter Nähe gibt, die in den nächsten 1Mio. Jahren für die Erde gefährlich werden.
    So kann ich jetzt beruhigt sein und brauche mir keine Sorgen machen. Stimmts?!

  30. @Sören: “ So kann ich jetzt beruhigt sein und brauche mir keine Sorgen machen. Stimmts?!

    Seufz. Du sollst dir SELBST Gedanken machen. Dich SELBST informieren. Dann weisst du auch SELBST das du dir keine Sorgen zu machen brauchst.

  31. Ich WEISS ja jetzt von euch und euren Links, dass keine Gefahr droht.
    Allerdeings will mich die Angst nicht verlassen. Ich weiss nicht warum, aber sie bleibt…
    Ich kann lesen wie ich will und die Fekten sagen ja, dass ich keine Angst zu haben brauche. Aber wirklich….. Meine Angst geht nicht weg!

  32. tja, das dauert. Angst ist ein Urinstinkt. Irrationale Ängste wirst du nur los, in dem du dich mit den Gründen dafür beschäftigst. Und selbst wenn du weißt, dass etwas nicht passieren kann, dauert es trotzdem, bis dein Hirn und deine Instinkte das wirklich registrieren, und die Angst weg geht.
    Beschäftige dich weiter mit Astronomie, lies zB hier weiter mit, und ich verspreche dir, jeden Tag wird die Angst ein wenig kleiner sein.

    Du weißt ja jetzt, dass nichts passieren kann, lass deinem Unterbewusstsein die Zeit, die es braucht, das auch zu registrieren.

    Es ist wie wenn man das erste mal in einem sehr hohen Haus aus dem Fenster schaut. Zuerst hat man Angst, auch wenn man weiß, dass man nicht runterfallen kann, Fenster usw sind ja im Weg. Aber Angst hat man trotzdem.

    Aber wenn man dort dann zB sein Büro oder seine Wohnung hat, dann ist man jeden Tag mit der Höhe konfrontiert, und irgendwann hat man keine Angst mehr, aus dem Fenster zu schauen.

    (Und Höhenangst ist eine viele logischere, „richtigere“ Angst als Angst vor irgendwelchen Blödsinn, den sich irgendwelche Spinner ausgedacht haben)

  33. Vielen Dank! Habt ihr Experten denn noch ein paar beruhigende Fakten zum Thema parat? Vielleicht verliere ich dann meine Angst schneller. Zugang zu einer Bücherei oder einer Volkssternwarte habe ich momentan nämlich nicht wirklich.

  34. Meine Eltern haben mir früher mehr erlaubt, als vielen anderen. Nur Ballerspiele sind verboten. Ich habe allerdings schon immer Angst davor gehabt, mich zu verletzen, weswegen ich kaum Sport treibe.

  35. Was soll denn das jetzt?
    Erklärst du immer Leuten, von denen du drei Sätze und sonst nicht kennst, welche psychischen Schäden sie haben?
    Sorry, aber das ist dann doch etwas dreist. Vielleicht wäre deinerseits ein wenig Selbstreflexion angebracht.

  36. @Sarah

    Sorry, so war das nicht gemeint. Ich fand den Artikel interessant, und da war die Aussage drin, dass das Unterdrücken der Selbsterfahrung durch die Eltern dazu führen kann, dass die Kinder als Erwachsene später unter Ängsten leiden. Ob das für jemanden bestimmten hier zutrifft oder nicht, kann ich natürlich keinesfalls entscheiden, aber vielleicht erkennt sich derjenige in dem Text wieder (das war mit Selbstreflektion gemeint). Oder eben nicht. War nur ein Lesetipp, mehr nicht, und keinesfalls persönlich gemeint.

    Entschuldigung vielmals.

  37. Ich kann lesen und lesen, wie ich will! Obwohl ja die Fakten sagen, dass nichts schlimmes in der Nähe ist, verliere ich die Angst immernoch nicht. Gibt es nicht noch ein paar beruhigende Fakten oder irgendwelche anderen Tipps? Langsam geht mir die Angst auf den Keks…

  38. @Sören: „Gibt es nicht noch ein paar beruhigende Fakten oder irgendwelche anderen Tipps? Langsam geht mir die Angst auf den Keks… „

    Auch noch mehr Fakten werden dich nicht beruhigen. Deine Angst hat offensichtlich andere Gründe. Sprich mal mit deinem Arzt. Angststörungen dieser Art lassen sich gut behandeln.

  39. Ich seh das auch langsam so, dass du dir einen Therapeuten suchen solltest.

    Wenn in der Zeitung steht, dass in Atlanta/Georgia/USA im Coca Cola Stammwerk ein Sirupsilo geplatzt ist und der auslaufende Sirup 2 Arbeiter erstickt hat, dann hast du doch auch keine Angst davor, dass du hier in Deutschland von ebenselbem Sirup hinterrücks im Schlaf überrascht werden könntest.

    Genauso unbegründet ist aber deine Angst vor den GRB.
    Das ist alles viiel zu weit weg!

  40. @Sören

    Die Astronomen erforschen solche Dinge, weil sie faszinierend sind und weil es sie gibt. Aber: Ihr aller aller aller größtes Problem ist, dass diese Dinge extrem weit entfernt sind. Das ist auf der einen Seite gut, weil dadurch ganz sicher keinerlei für uns wie auch immer geartete Gefahr ausgeht. Und ist auf der anderen Seite aber auch schlecht, weil sie sich die Sachen nicht direkt und mit Messinstrumenten vor Ort ansehen können.
    Eine der wirklich großen Kunst in der Astronomie ist es, aus dem bischen was man tatsächlich auf diese Entfernungen messen kann, zu erschliessen, zu modellieren und zu errechnen, was sich dort abspielt. Astronomen beherrschen dieses Spiel mitlerweile extrem gut.
    Aber: Das ändert nichts daran, dass das alles wahnsinnig weit weg ist!
    Klar gibt es am Mt. Everest Steinschlag. Und klar wäre das schlecht, wenn dir so ein Fels auf den Schädel donnert. Aber: Der Steinschlag am Mt. Everest ist viel zu weit weg. Wenn dort ein Fels runterdonnert, dann bedroht dich das in Frankfurt/München/Berlin genau gar nicht. Noch nicht mal Splitterteilchen schaffen es bis zu dir.

  41. Meine Angst schaukelt sich sehr stark hoch. Ich kann gar nicht mehr richtig schlafen und schon garnicht mehr klar denken. Ich WEISS nun ja, dass ich keine Angst davor haben muss, dass GRB´s in absehbarer Zukunft die Erde treffen. Jedoch GEHT SIE NICHT WEG! Ich kann lesen, lesen lesen usw. die Angst wird immer größer. Allerdings habe ich nicht die Möglichkeit, eine Therapie o.ä. zu besuchen. Könnt ihr mir helfen? Ich sterbe fast vor Angst und sie geht einfach nicht mehr weg. Habt ihr eine Idee?

  42. Mehr als zu sagen:

    Du brauchst dir keine Sorgen machen, das ist alles so weit weg, das es ganz ganz ganz ganz sicher die Erde in nächster Zeit nicht treffen wird (und mit nächster Zeit ist ein Zeitraum von ein paar Tausend Jahren gemeint).

    können wir auch nicht tun.

  43. Danke vielmals. Allerdingsmöchte ich sagen: Ich Trolle nicht, ich meine es ernst. Ich habe Angst und sie erdrückt mich unter ihrer Last, sodass meine Lebensfreude schwach wird. Mag vielleicht auch an meinen Depressionen liegen, allerdings verstärkt die Angst alles nur noch. Im Ernst!

  44. @Sören: „Danke vielmals. Allerdingsmöchte ich sagen: Ich Trolle nicht, ich meine es ernst. Ich habe Angst und sie erdrückt mich unter ihrer Last, sodass meine Lebensfreude schwach wird. Mag vielleicht auch an meinen Depressionen liegen, allerdings verstärkt die Angst alles nur noch. Im Ernst!“

    Du bist hier am falschen Ort. Dir kann nur ein Arzt helfen.

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