Pulsare sind cool. Pulsare sind tote Sterne. Pulsare sind das, was von einem massereichen Stern übrig bleibt, wenn sein Brennstoff zu Ende geht. Dann kann der Stern nicht mehr genug Strahlung erzeugen, um der Gravitationskraft die seine Masse ausübt, entgegen zu wirken. Der Stern stürzt in sich zusammen, es gibt eine gewaltige Explosion. Diese Supernova schleudert das meiste Material aus dem der Stern bestand, ins All. Der Rest des Sterns wird dabei zu einer extrem kompakten Kugel komprimiert. Mit nur wenigen Kilometern Durchmesser hat so ein Neutronenstern dabei eine Masse die größer ist als die der Sonne! Ein Stück dieses Sterns, so groß wie ein Zuckerwürfel, wiegt in etwa so viel wie ein Würfel aus massivem Eisen mit einer Kantenlänge von einem Kilometer! So einen Neutronenstern hat das Weltraumteleskop Chandra kürzlich beobachtet. Die Ergebnisse waren verblüffend.

Das hier ist der Pulsar SXP 1062:

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Cooles Bild, oder? Was wir hier sehen, ist eine Mischung aus Aufnahmen, die mit den Röntgenteleskopen Chandra und XMM-Newton und dem optischen Teleskop am Cerro Tololo Inter-American Observatory gemacht worden sind. Blau im Bild ist die Röntgenstrahlung abgebildet, in den Rottönen das optische Bild. Der Pulsar ist das extrem helle, blaue Objekt rechts im Bild. Man sieht gut die Reste der Supernova, die ihn schalenförmig umgeben. Die tolle rot-gelbe-Struktur links im Bild hat mit dem Pulsar nichts zu tun – sie ist aber trotzdem sehr beeindruckend. Es handelt sich um eine Sternentstehungsregion, also eine große Ansammlung von Gas. Pulsar und Sternentstehungsregion befinden sich übrigens knapp 200000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Sie sind nicht mehr in unserer Galaxie zu finden sondern in der Kleinen Magellanschen Wolke, eine der vielen Zwerggalaxien, die unserer große Milchstraße begleiten.

Pulsare rotieren normalerweise enorm schnell. Manche drehen sich ein paar tausend Mal pro Sekunde um ihre eigene Achse. Es handelt sich hier um den gleichen Effekt, den man auch bei Eiskunstläufern beobachten kann. Wenn sie sich auf den Kufen zuerst mit ausgestreckten Armen drehen und dann die Arme eng an den Körper ziehen, drehen sie sich schneller (das liegt an der Drehimpulserhaltung). Genauso erhöht sich auch die Rotationsgeschwindigkeit eines Sterns, der plötzlich auf die enorme Dichte eines Neutronensterns komprimiert wird.

SXP 1062 dreht sich allerdings nur einmal in 18 Minuten um seine Achse. Gut, im Vergleich zur 24-Stunde-Rotation der Erde ist das immer noch schnell. Aber für einen Pulsar eigentlich viel zu langsam. Man könnte vielleicht vermuten, dass der Pulsar schon alt ist und im Laufe der Zeit immer langsamer geworden ist. Das Alter lässt sich aber aus der Untersuchung der Supernovaüberreste bestimmen, die den Pulsar umgeben. Demnach ist er erst zwischen 10000 und 40000 Jahre alt. Nach astronomischen Maßstäben ist SXP 1062 also gerade eben erst explodiert. Wenn man davon ausgeht, dass er genauso wie alle andere Pulsare auch entstanden ist, dann hat er sich nach seiner Geburt auch genauso schnell gedreht wie ein typischer Pulsar. Was ihn in der kurzen Zeit so stark abgebremst hat, weiß noch keiner. Aber man wird SXP 1062 weiter untersuchen. Man wird herausfinden, warum er sich nicht mehrmals pro Sekunde sondern nur einmal in 18 Minuten um seine eigene Achse dreht. Und am Ende haben wir etwas über unser Universum gelernt, das wir vorher noch nicht wussten! Wissenschaft ist cool!

126 Gedanken zu „Der Pulsar, der sich zu langsam dreht“
  1. Ein Magnetar ist er zufällig nicht, oder? Die verlieren doch auch rasch an Drehimpuls, weil sie ihre Rotationsenergie als Radiowellen abstrahlen (wobei 18 Minuten wirklich sehr langsam ist, ob der Magnetar-Effekt so weit geht, wage ich zu bezweifeln).

  2. @Florian:
    Ist die Sternenentstehungsregion nicht eher links (die andere rechte Seite ;-))?

    Die Frage, warum sich dieser Pulsar so langsam dreht, ist wirklich spannend. Du wirst uns hoffentlich auf dem Laufenden halten.

    Und ja: Wissenschaft ist cool!

  3. „Der Pulsar ist das extrem helle, blaue Objekt rechts im Bild. Man sieht gut die Reste der Supernova, die ihn schalenförmig umgeben. Die tolle rot-gelbe-Struktur rechts im Bild hat mit dem Pulsar nichts zu tun – sie ist aber trotzdem sehr beeindruckend.“

    Ich vermute die tolle rot-gelbe-Struktur ist links im bild oder?
    Wenn nicht, was ist die tolle rot-gelbe-Struktur links im Bild? 🙂

  4. „Die tolle rot-gelbe-Struktur rechts im Bild hat mit dem Pulsar nichts zu tun
    Bei mir ist die links. ;)“

    Ja, die links/rechts- Schwäche von Florian wird schön langsam auffällig. 😀
    Das kommt wahrscheinlich davon, daß die Teleskope das Bild „auf dem Kopf“ darstellen 😉

  5. Also soweit ich das verstanden habe, ist dieser Stern sehr weit von der Erde entfernt und dessen Strahlung durch die Supernova könnte uns also nicht treffen, oder? Meine Frage dreht sich um das Thema Gammastrahlen und deren Gefahren.

  6. @AndreasM:
    Moderne Kameras von Teleskopen geben dir aufm Bildschirm normalerweise ein Bild aus, das Norden oben und Osten links hat, also so wie man es aufm Himmel auch sehen würde. Je nachdem wie das (optische) Teleskop gebaut ist, muss man da vor die Kamera auch noch Derotatoren und sowas stellen, damit das Bild vernünftig aufm Detektor ankommt.

    @GabiT:
    Die Rotationsdauer misst man aus der Periodizität der Strahlung (in dem Falle hier Röntgenstrahlung). Pulsare sieht man ja nur, wenn der gebündelte Strahl der Synchrotronstrahlung aus dem Pulsar genau auf uns zeigt. Was wir beobachten ist also ein periodisches Signal, man stellt sich das immer so wie einen Leuchtturm vor.

  7. @Tatjana: wollen wir ganz von vorne anfangen? Der Pulsar ist das, was von einer Supernova übrigbleibt. Die Supernova – inklusive Strahlungsausbruch – ist also schon vorbei. Die Gammastrahlung, die von dieser Quelle ausging, ist also vor jenen im Artikel erwähnten 10000 – 40000 Jahren hier eingetroffen.
    Weiter: wenn ein Röntgenteleskop die Strahlung jenes Pulsars empfangen kann, dann kann „uns“ diese Strahlung also sehr wohl treffen. Tut sie ja auch, sonst hätte das Teleskop ja nichts gesehen.
    Was genau ist jetzt deine Frage?

  8. @Tatjana

    Seeeehr sehr weit, tausende Male weiter, als dass wir uns Gedanken darüber machen müssten. Das Weltall ist riesig groß, fast alles, was die Astronomen beobachten ist so weit weg, dass es uns nicht betrifft. Außerdem ist die betreffende Explosion schon vor 10.000 bis 40.000 Jahren passiert, wie oben im Text steht, der Pulsar ist nur der Überrest dieser Explosion.

    Zu Deiner Beruhigung, es befindet sich auch sonst kein Stern in einem Umkeis von 100 Lichtjahren (in dieser Entfernung könnte eine Supernova möglicherweise schädlich für die Ozonschicht sein), der in den nächsten paar Millionen Jahren zur Supernova werden könnte. Der nächste Kandidat, Beteigeuze im Orion, ist über 500 Lichtjahre entfernt und kann durchaus noch ein paar tausend oder hunderttausend Jahre brauchen, bis er explodiert, und dann ist er weit genug entfernt von uns, dass auch dann nichts passiert. Es gäbe aber eine tolle Lichtshow, ein Stern heller als der Vollmond. Würde ich schon gerne erleben. 🙂

  9. @Tatjana: „ist dieser Stern sehr weit von der Erde entfernt und dessen Strahlung durch die Supernova könnte uns also nicht treffen, oder? Meine Frage dreht sich um das Thema Gammastrahlen und deren Gefahren. „

    Die Strahlung von diesem Stern HAT uns schon getroffen. Sonst könnte wir ja nicht sehen, dass er da ist. Licht und Gammastrahlung sind beides elektromagnetische Wellen und bewegen sich gleich schnell. Dieser Pulsar AUSSERHALB UNSERER GALAXIE, ist so weit entfernt, dass er völlig ungefährlich ist.

  10. @Tatjana:
    Gammastrahlung breitet sich wie jede elektromagnetische Strahlung mit Lichtgeschwindigkeit aus. Eventuelle Gammastrahlung (von der es aber in einer normalen SN nicht viel gibt) hätte deswegen die Erde auch schon vor 10 000 – 40 000 Jahren erreicht.

  11. würde man, nur theoretisch 😉 diesen schweren Zuckerwürfel mitnehmen, was würde mit ihm passieren wenn man sich von dem Pulsar entfernt? ausdehnen?

  12. @Florian: „Dieser Pulsar AUSSERHALB UNSERER GALAXIE, ist so weit entfernt, dass er völlig ungefährlich ist. “

    Das Argument „ausserhalb unserer Galaxie = ungefährlich“ gilt schon für die meisten Dinge (incl. supernovae, s. SN 1987A), allerdings, so ein GRB in der SMC mit dem Jet direkt auf die Erde gerichtet würde uns glaub ich auch ganz schön grillen. 😉 Aber bevor hier jemand Panik bekommt, es gibt weder in der Milchstrasse noch drumherum einen Kandidaten für einen GRB und es gibt Theorien nach denen die Gaszusammensetzung von neuen Sternen in der Milchstrasse keine GRB-„fähigen“ Sterne (mehr) hervorbringen kann. Also keine Angst! Selbst Eta Carinae wird sehr sehr wahrscheinlich nur eine normale SN (DIE würd ich aber allerdings auch gern sehen, das wär schon cool! 🙂 ).

  13. „so ein GRB in der SMC mit dem Jet direkt auf die Erde gerichtet würde uns glaub ich auch ganz schön grillen.“

    Es wäre wirklich mal interessant, ob es Beobachtungen in den Richtungen von irgendwelchen Jets gibt, die zeigen, daß es bzw. wie groß und welcher Art ihr Einfluß sein kann.

    @Florian Freistetter:
    Wär das nicht auch ein interessantes Thema für Dich?

    Herzliche Grüße.

  14. Kommt mir nicht so mysteriös vor.
    So viel ich weiß ist die hohe Drehzahl bei den Neutronensternen auf die Drehimpulserhaltung zurückzuführen. Wenn der Vorläuferstern einen Drehimpuls hatte der klein genug (wahrscheinlich kaum vorhanden) war dann ergibt das doch automatisch einen langsam drehenden Neutronenstern oder?

  15. Wenn der Pulsar sich innerhalb von 40000 Jahren von ein paar >>Sekunden auf 18 Minuten verlangsamt müsste ich diese Verlangsamung doch auch innerhalb eines Zeitrahmens von ca. 1Jahr messbar sein. Vorausgesetzt die Verlangsamung ist halbwegs linear. Ist eine solche Messung geplant?

  16. @Alderamin:
    Du weisst aber schon wer dieser Typ ist von der Studie die zu zitierst und was das für ein Paper ist das er da rausgebracht hat (wovon die Pressemitteilung die in Wikipedia gelinkt ist stammt)..? Jaja… noch so eine Anekdote…
    Dieser „nette“ Herr hat mich damals am Morgen nachdem ich mein 2. Paper auf astro-ph gestellt hatte in einer email wüstest beschimpft und mich des „scientific fraud“ bezichtigt weil ich eben genau dieses Paper (erschienen im polnischen Magazin „Acta Astronomica“ nachdem es alle bekannten Journals abgelehnt hatten!) nicht zitiert hatte. Ich hatte es absichtlich nicht zitiert weils totaler Müll ist! Hab den Menschen dann auch mal auf einer Konferenz getroffen, äusserst unangenehmer Zeitgenosse, wenn jemand in seinem Vortrag was kritisierte hatte er denjenigen auch gleich beschimpft.
    Seitdem fiel er nur noch durch Paper auf wie den Vorschlag für ein history-astro-ph, wo alle Proposals etc. landen, die nie akzeptiert wurden, so z.B. seine seit 10 Jahren unveränderten HST proposals, die im ersten Jahr Zeit bekamen und jetzt gar nicht mehr, obwohl es dasselbe Proposal ist (um… ja… vielleicht ändert sich die Wissenschaft in 10 Jahren mal..?! ;)) ) und ob Paper mit mehr Autoren auch mehr zitiert werden. Wenn der so weitermacht darf er auch bald nur noch auf viXra veröffentlichen 😉
    Wenn du mal auf die englische Wiki Seite zu GRBs schaust, da stehen Links zu tatsächlichen seriösen Studien. Google mal z.B. unter einem gewissen „Brian Thomas“.

    In der besagten „Studie“ (=paper) steht übrigens gar nichts von den 3000 Lj noch auf was er das basiert. Das paper beschäftigt sich lediglich mit der Metallizität von GRB Galaxien, was in der Pressemitteilung steht ist der letzte spekulative Absatz in der Diskussion, da steht aber weder was von den 3000 Lj noch von den konkreten Effekten auf die Erde. Ich nehme mal an, das hat er von hier . Da steht was von den Effekten bei 2 kpc.
    Die LMC ist 50 kpc weg, die SMC etwas weiter, also sagen wir grob 100x so weit. D.h. die Strahlung, die bei uns ankommt von einem GRB in der SMC ist ca. 10 000x schwächer (geht mit 1/4*pi*d^2). In einem Paper von 2009 von Thomas et al. steht was von Energieeinstrahlung auf der Erde von einem langen GRB bei 2kpc von 100 kJ/m^2, von 100 kpc wärn das dann also 10 J/m^2, das ist ein Bruchteil der Solarkonstante. Und Gammastrahlung wird eigentlich von der Atmosphäre absorbiert. Wohl doch nicht so gefährlich (ausser man sitzt auf der ISS). Wer hier mehr Ahnung hat, bitte melden!

  17. @Alice

    Öh, ich nur kleiner Hobbyastronom und verlasse mich i.a. auf Wikipedia, ohne die Vita der Quellenautoren zu studieren… Ich bin allerdings mal in einer Diskussion mit der Nase auf einen Fehler in der Kelvin-Helmholtz-Strahlungsleistung von Jupiter gestoßen worden und hab‘ die Stelle dann geändert. Wenn Du Fachfrau zu dem Thema bist, dann ändere doch die Zahl im Artikel mit entsprechendem Nachweis.

    Ich denke aber, wenn GRBs in so großer Entfernung so gefährlich wären, dann hätte es das Leben auf der Erde ganz schön schwer gehabt. Immerhin 2 Supernovae pro Jahrhundert in unserer Milchstraße, da wären auch alle paar zehntausend Jahre mal wieder welche bei, die einen GRB in unsere Richtung feuern, wenn das schon die in kosmologischen Entfernungen alle paar Tage schaffen. Sag‘ ich mal so.

  18. @ Alderamin oder Alice

    Gibt es denn jetzt gefährliche Gammastrahlen, die uns mal treffen können oder nicht? Hab mir schon einen Blog von Florian zu diesem Thema durchgelesen in dem er erläutert, dass es keinen Stern in unserer nahen Galaxie gibt, der gefährliche Gammastrahlen zur Erde schickt und uns damit, wie Alice schon schrieb, grillen könnte. Sorry wegen meiner Fragerei und Florian wird sich bestimmt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen aber ich stelle mir bei diesen Strahlen vor, dass man sie ja nicht vorhersagen kann, also sie nicht sehen und ausrechnen kann, wann sie die Erde treffen und ob sie gefährlich sind.

  19. @Tatjana

    Alice hat ja ein NASA-Papier verlinkt, in dem „etwas von Effekten bei 2kpc“ steht. 2 kpc sind 6000 Lichtjahre. Die Gammastrahlenausbrüche kommen nun aber nicht aus dem Nichts, sondern aus Supernova-Explosionen von sehr großen Sternen, die dann außerdem noch genau mit ihrer Drehachse auf die Erde ausgerichtet sein müssen.
    Im Umkreis von 6000 Lichtjahren kennen wir aber keinen solchen Stern, der in nächster Zeit explodieren könnte und groß genug für einen Gammastrahlenausbruch wäre. Der nächste Kandidat ist Eta Carinae, der ist 7000 Lichtjahre weit weg, und die Chance, dass seine Drehachse genau auf uns zeigt, ist sehr klein, die kann ja in alle möglichen Richtungen zeigen.

    Ein kleines Restrisiko gibt’s natürlich immer. Aber das im Straßenverkehr ist viel größer, und man macht sich ja auch nicht laufend Gedanken, ob man überfahren wird, wenn man den Fuß vor die Haustür setzt. Sollte man aber. Ich kannte mindestens einen Menschen persönlich, der bei einem Verkehrsunfall umkam, jedoch kennt niemand jemanden, der jemals durch eine Gammastrahlenausbruch aus dem Weltall zu Schaden gekommen wäre.

  20. @Tatjana:
    gnaaa …. was ist denn das für eine Frage?
    Also: es GIBT Objekte, die Gammastrahlen aussenden. Jepp.
    Und es GIBT Objekte, die Gammastrahlen nicht in alle Richtungen gleichmäßig aussenden. Auch jepp. Also wird die Erde zu jeder Zeit und immer mit Gammastrahlen bestrahlt. Das ist wie mit Sonnenlicht. Sterne sind auch Sonnen. Also wird jeder Punkt der Erdoberfläche immer von vielen Sonnen beleuchtet.
    Zweiter Schritt: die Erdatmosphäre absorbiert Gammastrahlung. D.h. sie verschluckt sie. (Und sie wird dabei natürlich nicht aufgegessen, sondern in Wärme oder Ähnliches umgewandelt.)
    Aber natürlich hilft hier auch viel wieder viel. Wenn also die Intensität zu hoch ist, kommt Gamma auch auf der Erdoberfläche an.
    Wenn du aber schreibst „in dem er erläutert, dass es keinen Stern in unserer nahen Galaxie gibt, der gefährliche Gammastrahlen zur Erde schickt „, dann meinst du vielleicht GRBs. Das sind Gamma-Ausbrüche, die (soweit ich weiß, man berichtige mich, wenn ich jetzt Unsinn erzähle) Folgen besonderer Ereignisse in den Kernen bestimmter Galaxientypen sind. Unsere Milchstraße ist keine Galaxie dieses speziellen Typs. Und daher sind solche GRBs nur in ziemlich hoher Entfernung zu finden. Die Faustregel bei elektromagnetischer Strahlung lautet: doppelte Entfernung = 1/4 der Leistung. Der Kern der Milchstraße ist etwa 28 000 Lichtjahre entfernt. Der Kern der uns nächsten vergleichbar großen Galaxie, der Andromeda-Galaxie, ist etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Fast zehnmal so weit. Gamma-Ausbrüche dort sind hier also mit 1/100 der Leistung zu spüren. Um gefährlich zu sein, müßte ein GRB deutlich mehr als 1500 W / m² an die Erdatmosphäre abgeben (soviel etwa bekommen wir von unserer Sonne), und das auch noch längere Zeit – also, say, Monate. Und GRBs (Gamma Ray Bursts) dauern Stunden oder so. Aus diesen Daten kann man also berechnen, ab welcher Entfernung ein GRB gefährlich werden würde, wobei man sich hier aber erstmal darauf einigen müßte, ab welcher Intensität Folgen auftreten, die man als „Gefahr“ sehen will.
    Deine Frage ähnelt ein wenig der hier: „gibt es gefährliche Autos?“ Hm. Ein Auto ohne Motor in einen Betonblock eingegossen – natürlich nicht. Ein Auto mit 150 km/h in einer Fußgängerzone – für Fußgänger dort ja. Aber nicht für Oma Else, die in der Fußgängerzone im 5. Stock eines Hauses Kaffee trinkt. Es sei denn, das Haus ist einsturzgefährdet und das auto fährt gegen einen der tragenden Pfeiler … und so weiter.

  21. @ Alderamin und Bullet

    Erstmal Danke für die Antworten

    @ Bullet

    Ja sorry aber ich kenne mich ja da nicht so sehr aus und von solchen gefährlichen Gammastrahlen, vor der wir vielleicht nicht mehr geschützt sind, machen mir ein wenig Angst. Aber ich kann mich also damit abfinden, dass in unserer Nähe kein Stern existiert, im Moment mal nicht, der solch gefährliche Gammastrahlen zu uns schicken kann…

  22. @Bullet

    Die gängigste Theorie für GRBs sind „Hypernovae“, also besonders starke Supernovae von Sternen mit mehr als 15 Sonnenmassen, bei denen der Kern des Sterns in ein schwarzes Loch kollabiert und die Akkretionsscheibe mit ihrem Jet dann den GRB auslöst. Das was Du meinst sind aktive Galaxien, die strahlen immer dann in allen möglichen Bereichen (auch Gamma), wenn das zentrale schwarze Loch richtig was zu fressen bekommt. Das dauert dann aber nicht nur ein paar Sekunden, wie bei einem GRB.

    GRBs sind allerdings so selten und gleichzeitig so intensiv (in Richtung des Jets), dass man sie nur großen kosmischen Entfernungen, d.h. in entfernten Galaxien, beobachtet.

  23. @Tatjana: Nein, alle Astronomen die Ich zu demThema gehört/ gelesen habe sind sich einig das es da keinen Anlass zur Sorge gibt.

    Natürlich kommt es in bestimmten Abständen zu Gammy Ray Bursts, und viele davon werden von Wissenschaftlern registriert. Jetzt wurde ja schon erwähnt ( und Florian hat einiges dazu geschrieben.) das man , um einen GRB zu registrieren, genau in der Bahn des Bursts sein muss,denn es ist ja ein relativ gebündelter Strahl.

    Was Ich sagen will: Die Erde ist auf Ihren Umlauf ständig GBR ausgesetzt, aber die sind aufgrund der Enfternung zum Zeitpunkt des Auftreffens bereits so schwach, dass unsere Atmosphäre als Schild ausreicht. Das ist ja auch der Grund warum man für die Detektion von GBR Satelliten benötigt.

    Ich würde gerne noch eine Ergänzung zu Alderamin machen: Es gibt einige Stimmen unter den Palaäntologen die glauben, dass eines der 5 großen Massensterben auf der Erde durch einen GBR ausgelöst wurde:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Ordovician%E2%80%93Silurian_extinction_event

    Aber das ist nur eine Hypothese und so weit Ich weiss gibt es in unserer Ecke der Milchstrasse vor kaum massereiche Sterne die als Auslöser für einen GBR in Frage kommen.

  24. @Tatjana

    Aber ich kann mich also damit abfinden, dass in unserer Nähe kein Stern existiert, im Moment mal nicht, der solch gefährliche Gammastrahlen zu uns schicken kann…

    Und daran wird sich in der Lebenszeit eines heute lebenden Menschen auch nichts ändern. Die Entwicklung der Fixsterne wird in Millionen und Milliarden Jahren gemessen, da ticken die Uhren viel langsamer als bei uns. Auch bewegt sich in weniger als zehntausenden Jahren so gut wie kein Stern am Himmel merklich von der Stelle (dewegen heißen sie ja auch „Fix“-Sterne, im Gegensatz zu den Planeten, den „Wandel“-Sternen). Die Babylonier haben einige unserer Sternbilder erfunden, weil der Himmel vor 3000 Jahren genau so aussah wie heute. Es kann also auch nicht plötzlich ein gefährlicher Stern irgendwoher auftauchen.

  25. Verdammt, zu langsam.

    @ Bullet: Absolut richtig, was du da über Intensität schreibst, schlieslich sind wir ja alle ständig einer gewissen Dosis ionisierender Strahlung ausgesetzt und trotzdem wird keiner von uns durch die natürliche Radioktivität strahlenkrank (wenn wir der Hömeopathie glauben, müsste uns diese verdünnte Dauerbestrahlung eigentlich sogar vor Strahlung schützen…)

    Ich denke die größte Gefahr furch GBR wäre allerdings nicht mal die Erbgutschädigung, sondern die Einwirkung auf die Chemie der Atmosphäre. Hier könnte Ich mir gut vorstellen, dass schon ein paar Stunden ausreichen, um aus den Sauerstoff und Stickstoff durch Spaltung der Moleküle und Reaktion der enstehenden Radikale Stickstoffoxide zu erzeugen, und die sind ja bekanntlich Treibhausgase. Zudem treiben Stickoxide durch Reaktionen mit Ozon und bestimmten Radikalen die Oxidationskapazität der Atmosphäre nach oben, was auf lange Zeit vor allem Pflanzen zu schaffen machen würde.

  26. @Farin

    Hier könnte Ich mir gut vorstellen, dass schon ein paar Stunden ausreichen, um aus den Sauerstoff und Stickstoff durch Spaltung der Moleküle und Reaktion der enstehenden Radikale Stickstoffoxide zu erzeugen, und die sind ja bekanntlich Treibhausgase.

    So lange dauern GRBs aber gar nicht. Alice mag mir den Wiki-Link verzeihen, aber hier stimmt die Info definitiv.

    M.W.n. ist die Schädigung der Ozonschicht das Problem. Und dann fehlt uns der Schutz vor der UV-Strahlung von der Sonne, was schlecht für die Pflanzenwelt ist etc.

  27. Alderamin:

    Schädigung der Ozonschicht hatte Ich ganz vergessen ( Und dabei hab Ich Atmosphärenchemie im Studium gehabt, Asche auf mein Haupt ).

    Ja das gehört defintiv mit in die Liste, man kann es aber auch so zusammenfassen: Alles was Menschen an Veränderungen bewirkt hat und derzeitig bewirtkt , also weniger Ozon, Treibhausgase, höhrere Azidität ( saurer Regen, dank Entschwefelung kein großes Thema mehr ) und höheres Oxidationspotential könnte auch ein GBR bewirken – vorausgesetzt er dauert unwahrscheinlich lang.

    Hab mir den Wiki Artikel mal durchgeschaut und, ja einige Minuten ist echt zu kurz (Ich hatte aus irgendeinen Grund Stunden im Kopf).

    Wobei Ich es faszinierend finde das es auch GBRs mit einigen Wochen Dauer zu geben scheint. GIbt es da eigentlich Hypothesen warum dieser Burst mal eben um den Faktor 10^5 länger dauerte?

  28. @Alderamin:
    „Öh, ich nur kleiner Hobbyastronom und verlasse mich i.a. auf Wikipedia, ohne die Vita der Quellenautoren zu studieren… “
    Schon klar dass du nicht die ganzen Hintergründe wissen kannst. Manchmal ist es aber schon hilfreich sich z.B. mal die Pulikationsliste von Leuten auf ADS anzuschauen. Ich les ja auch Wikipedia von Sachen wo ich mich nicht auskenne. Manche Artikel sind gut, aber vor allem in Astronomie gibts einige die sind nicht so toll, die in Physik, Mathematik, Chemie sind oft besser (vielleicht kennen sich da mehr Leute aus, oder es schreiben nur diejenigen die sich wirklich auskennen?? ich weiss es nicht). Und oft machts nochmal einen Unterschied, ob es die deutsche oder die englische Seite ist (ich les häufig die englischen Versionen).

    Um mal zum Pulsar zurückzukommen, das interessantere Paper hierzu ist das spätere von F. Haberl. Dort steht auch was zur beobachteten spin-down Periode während des Ausbruchs 2010 (da wo beobachtet wurde) und tatsächlich ist in er 18 Tagen 0.26s langsamer geworden! Man vermutet eine Abbremsung durch die Akkretion, aber die Vorhersagen der Modelle sind noch nicht so ganz klar, Akkretion kann nämlich auch zu spin-up führen. Nimmt man an, der beobachtete Spin-down hat so über 25 000 Jahre stattgefunden, bekommt man eine Rotationsperiode bei Entstehung von 0.5s, was schon relativ langsam ist, aber noch ok.
    Interessant ist die Quelle auf jeden Fall, danke fürs hübsche Foto, Florian!

  29. Hier ist der Link zum zweiten Paper von Haberl et al. Scheint öffentlich verfügbar zu sein wo A&A sonst so restriktiv ist. Da soll sich mal jemand auskennen, aber dazu haben wir ja astro-ph.

  30. War es nicht so, daß die Ozonschicht durch eben jene UV-Strahlung der Sonne erst erzeugt wird und somit eine – mal angenommen – komplett weggepustete Ozonschicht sich sofort wieder neubildet? (Wie lange jetzt auch immer eine komplette Neubildung dauern mag … das kann natürlich trotzdem ein Problem sein…)

  31. @Bullet:
    Klar , die Ozonschicht bildet sich nach, aber das dauert halt. Habe jetzt (leider) keine Zahlen im Kopf, aber generell ist das durch die Temperaturen in der Stratosphäre und Rückreaktionen (Ozon zerfällt unter UV ja auch wieder in „normalen“ Sauerstoff und O-Radiklale) eher langsam. In der Atmosphärenchemie hast du eh Reaktionsgeschwindigkeiten die eh unfassbar klein sind.

  32. @Farin

    Wobei Ich es faszinierend finde das es auch GBRs mit einigen Wochen Dauer zu geben scheint. GIbt es da eigentlich Hypothesen warum dieser Burst mal eben um den Faktor 10^5 länger dauerte?

    Der Mechanismus scheint ja immer derselbe zu sein: Etwas fällt in ein Schwarzes Loch, bildet eine Akkretionsscheibe, und die wird heizt sich auf Millionen Grad auf, erzeugt mit ihren Magnetfeldern einen Jet und fokussiert damit einen Gammaburst in Richtung des Jets (vielleicht ist das die Bremsstrahlung der Teilchen, die im Jet beschleunigt werden, keine Ahnung, jedenfalls kann’s keine thermische Strahlung sein, sonst wäre sie nicht fokussiert). Die Länge des Bursts sagt also was darüber aus, wie lange Material in ein Schwarzes Loch fällt. Ganz kurze Bursts könnten bei der Kollision von zwei Neutronensternen entstehen, das geht dann sehr schnell ins entstehende Schwarze Loch.

    Florian hatte ja neulich schon über Christinas Weihnachtsburst berichtet, der ebenfalls länger als gewöhnlich dauerte und bei dem offenbar ein Neutronenstern einen Roten Riesen von innen aufgefressen hat, das wäre ja schon mal ein möglicher Mechanismus für lange Bursts.

    Ach ja, und die Dinger heißen GRBs (Gamma Ray Bursts), nicht GbRs 😉

  33. @Alderamin

    Huch, was macht denn eine Gemeinschaft bürgerlichen Rechts in meiner Astronomiefrage ;-).

    Ich stimm dir zu was die thermische Strahlung angeht, Bremsstrahlung analog der Röntgenstrahlung in einer Kathodenröhre? Klar, wenn das interstellare Medium dicht genug ist, könnt Ich mir das vorstellen, dann hättest du eine sehr eng fokussierte Schockfront ähnlich der Heliospause , oder? Ich bin kein Physiker oder Astronom, daher lehn Ich mich bei sowas auch nur soweit aus dem Fenster wie es mir meine Allgemeinbildung erlaubt.

  34. @Farin

    Bin auch kein Physiker, aber immer wenn geladene Teilchen abgebremst, abgelenkt, oder beschleunigt werden, dann entsteht doch Bremsstrahlung. Im Jet werden die Teilchen des Millionen Grad heißen Plasmas durch Magnetfelder auf fast Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, also erwarte ich jede Menge Bremsstrahlung.

    Christina müsste das doch wissen. Wo ist eigentlich Christina? Christina?? CHRISTIIIINAAAA!!!

  35. @Tatjana:

    Kandidaten gibts schon für Hypernovae und damit für Gammablitze in unserer Galaxie, einer wurde schon aufgezählt: Eta Carinae, mit 120 Sonnenmassen (M(S)) und einer Entfernung von 7- 10.000 Lichtjahre (ly). Dann gibts noch:

    VY Canis Majoris mit 40 M(S) und 5.000 ly;
    P Cygni mit 60 M(S) und 7.000 ly;
    Cygnus OB2-12 mit 60 M(S) und 5000 ly;
    S Persei mit 80 M(S) und 8.200 ly;
    VV Cephei mit bis zu 100 M(S) und 2400 ly;
    RW Cephei mit 40 M(S) und 11.500 ly;
    S Doradus mit 60 M(S) und 170.000 ly;
    Zeta Scorpii mit 60 M(S) und 5.700 ly;
    Pistolenstern mit 150 M(S) und 25.000 ly;
    Rho Cassiopeiae mit 40 M(S) und 10.000 ly;
    V382 Carinae mit 50 M(S) und 6.500 ly;
    Und der wohl massenreichste bisher entdeckte Stern: R136a1 mit ~250 M(S), der aber in der Magellanschen Wolke liegt. (Und ja, ich hab mal ne Liste gemacht ;-))

    Alles Kandidaten für eine Hypernovae (manche erst in 100.000e Jahren) und damit für einen GBR, nur selten zeigt die Rotationsachse genau Richtung Erde, was bedeutet, dass wir nichts von dem Gammablitz mitbekommen. Auch sind alle zu weit entfernt, dass sie tatsächlich gefährlich werden könnten, selbst wenn der Gammablitz uns trifft.

    Wie schon in anderen Postings angegeben, geht man von ca. 100 Lichtjahren aus – über diese Entfernung sind Supernovae ungefährlich. Hypernovae bilden Jets aus (wenn wir in diese blicken, sehen wir Gammablitze), die durch komplexe Vorgehen im Sterninneren entstehen (falls dich das interessiert, hier wird das ganz gut beschrieben: https://abenteuer-universum.de/stersterne/hyper.html ). Solche Jets sind sicher auch noch in größerer Entfernung gefährlich, aber auch hier sind das maximal wenige hundert Lichtjahre Entfernung – an der Liste oben sehen wir, dass da keinerlei Gefahr besteht.

    Canopus mit 15 Sonnenmassen und 300 Lichtjahre, Spica 11 Sonnenmassen und mit 250 Lichtjahre und Achernar mit 8 Sonnenmassen und 150 Lichtjahren wären die räumlich nächsten Kandidaten für eine Supernova. Allerdings sind die noch nicht einmal Rote Riesen, das dauert bei denen noch einige Millionen Jahre, bis sie explodieren. Und auch hier zeigen die Rotationsachsen nicht Richtung Erde, also selbst würden die sich Kandidaten entscheiden nun jetzt schon das Zeitliche zu segnen (was physikalisch unmöglich ist), geht keine Gefahr von ihnen aus.

    Rho Cassiopeiae mit 40 Sonnenmassen ist der zeitlich nächste Kandidat für eine Supernova, da bestehen Chancen, dass wir noch zu unser Lebzeiten eine Supernova in unserer Galaxie miterleben. Aber auch in einer Entfernung von 10.000 Lichtjahre. Könnte die nächste Supernova sein die wir auch am Taghimmel sehen – spektulär aber ungefährlich.

    Hypernovae und damit Gammablitze sind eher hochinteressant und sollten keine Angst machen, nur ein Beispiel: der Gammablitz GRB 080319b war 7,5 Milliarden Lichtjahre entfernt und ist wohl das weitentfernteste Objekt, was mit freien Augen sichtbar gewesen ist (Gammablitze haben auch ein Nachleuchten im optischen Bereich, das wir sehen können). Zm Vergleich das weitest entfernte ständig sichtbare Objekt ist die Andromedagalaxie mit 2,5 Millionen Lichthagre, der Gammablitz GRB 080319b war damit 3000 Mal weiter entfernt und trotzdem war sein Nachleuchten noch sichtbar.

    Also eher staunen und keine Angst haben, kein Hyperriese und kein Stern ist nah genug, so das dessen Explosion gefährlich werden könnte, selbst in Millionen Jahren nicht. 🙂


    Auf final-frontier findet sich ein interessanter Artikel – „Mammuts und Supernovae“ https://www.final-frontier.ch/mammuts_und_supernovae
    Wonach es Hinweise gibt, dass Spätfolgen einer Supernova in 250 Lichtjahren Entfernung, für das Aussterben der Mammuts (mit-) verantwortlich ist. Nicht die Strahlung war aber verantwortlich dafür, sondern die „weggeschleuderten Hüllen des zerstörten Sterns“ und diese „Körner erreichten – so die Theorie – rund 7000 Jahre später die Erde (so lange brauchten sie, um die Distanz von 250 Lichtjahren bei 10’000 km/s zu überwinden). Die Projektile hagelten vor 34’000 Jahren in grosser Zahl auf die Erde, und schlugen – unter anderem – kleinste Löcher in Mammutzähne.“

    Hier der Orginalartikel auf Berkeley Lab: https://www.lbl.gov/Science-Articles/Archive/NSD-mammoth-extinction.html
    Allerdings kann ich kein Paper dazu finden und ich hab keine Ahnung wie plausibel das ganze ist. Das müsste wer beantworten mit mehr Ahnung vom Thema (aber auch hier gillt: cool bleiben, sollte das stimmen, dauerts bei den räumlich nächsten Sternen, die überhaupt massenreich genug sind um zur Supernova zu werden, trotzdem Millionen Jahre – bis dahin hat die Menschheit sich ganz von selbst zerstört ;-)).

  36. @Gustav

    Danke für die umfangreiche Liste. Und ich dachte immer, Eta Carinae und Beteigeuze seien die heißesten Kandidaten für eine baldige Supernova.

    VV Cephei – mein lieber Scholli, ist das ein Brocken! Muss man sich aber wohl wie auch Beteigeuze im wesentlichen als heißes Hochvakuum vorstellen. Übrigens am Himmel ganz in der Nähe gelegen von Alpha Cephei = Alderamin 😉

  37. @Gustav:

    R136a1 mit ~250 M(S),

    Ist das eigentlich schon bestätigt & abgesichert? So weit ich mich erinnere, halten einige derer vom Fach schon 100 Sonnenmassen für eigentlich zu viel für nur einen Stern. Ich hab so am Rande mitbekommen, daß die momentan gängigen Modelle der Sternentstehung solch ultramassive Zusammenballungen nicht zu einem Körper vereinigen können…

  38. @R136a1: 2006 wurde die Masse auf 265 Sonnenmassen berechnet: https://pacrowther.staff.shef.ac.uk/R136.pdf

    Soweit mir nun bekannt, kann nur nicht entgültig ausgeschlossen werden, dass es sich bei R136a1 um ein Zweifachsystem handelt. Wobei dann der kleinere nur maximal 20 bis 40 Sonnenmassen hätte. Also auch in diesem Fall wäre die größere Komponente von R136a1 ein Stern von mindestens 225 Sonnenmassen. Das widerspricht etwas den Modellen für Sternentstehung, aber R136a1 scheint das egal sein. 😉

    @Alderamin: Dabei ist der Begleitstern von VV Cephei auch keine Kleinigkeit, immerhin ein Blauer Riese. Gegen seinen großen Partner aber nur ein Zwerg.

    Auf https://jumk.de/astronomie/sterne-2/vv-cephei.shtml werden beide Sterne mit 20 Sonnenmassen angegeben. Wobei ja auf Wikipedia ebenfalls die Angaben von 25 bis 100 Sonnenmassen reichen.

  39. @Nedo:“würde man, nur theoretisch 😉 diesen schweren Zuckerwürfel mitnehmen, was würde mit ihm passieren wenn man sich von dem Pulsar entfernt? ausdehnen?“

    Wie ein göttliches Popkorn 😉

  40. @Alderamin: „Wo ist eigentlich Christina?“
    Die versteckt sich.

    „Bin auch kein Physiker, aber immer wenn geladene Teilchen abgebremst, abgelenkt, oder beschleunigt werden, dann entsteht doch Bremsstrahlung. Im Jet werden die Teilchen des Millionen Grad heißen Plasmas durch Magnetfelder auf fast Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, also erwarte ich jede Menge Bremsstrahlung.“

    GRB Jets SIND Bremsstrahlung (auch Synchrotron genannt) – und manchmal ein bisschen inverse Comptonstrahlung! Die geladenen Teilchen im Jet und in den Schocks im Jet und vom Jet mit der umgebenden Materie produzieren turbulente Magnetfelder und darin entsteht Synchrotronstrahlung.

    „..bei dem offenbar ein Neutronenstern einen Roten Riesen von innen aufgefressen hat“
    Hübsche Formulierung, werd ich mir merken. 🙂

    Zu dem besagten „monatelangen“ GRB, das war gar kein GRB, sondern wahrscheinlich ein zentrales Schwarzes Loch in einer fernen Galaxie, das gerade wieder „angeworfen“ wurde, z.B. durch Verspeisen eines ganzen Sterns (mm… lecker, Stern…! *würg* ;)) ). Ein Teil des Sterns, den das SL verspeiste wurde als Jets an der Rotationsachse in Form von Gamma- etc. -strahlung wieder hinausbefördert und wie wir von El Mundo wissen, zeigte der UNTERE Jet (Achtung Ironie!) auf die Erde. Gefährlich war aber auch das nicht, ohne einen Gammasatelliten hätten wir das Dings nie entdeckt.
    Mit unserem eigenen zentralen SL wird das in naher Zukunft nicht passieren und selbst wenn, wir sitzen ja in der Rotationsebene. Ausserdem wissen wir ja von unserem lieben Dieter Boers dass die Gammastrahlung aus dem Zentrum der Milchstrasse sogar lebensnotwendig ist (Achtung! Schon wieder Ironie! 😛 )…

    @Gustav:
    Hübsche Liste!
    aber:

    „Körner erreichten – so die Theorie – rund 7000 Jahre später die Erde (so lange brauchten sie, um die Distanz von 250 Lichtjahren bei 10’000 km/s zu überwinden). Die Projektile hagelten vor 34’000 Jahren in grosser Zahl auf die Erde, und schlugen – unter anderem – kleinste Löcher in Mammutzähne.“
    WIE BITTE??!??
    Was passiert mit kleinen Körnern, die normalerweise in grosser Zahl auf die Erd(atmosphäre) treffen, hm?! Genau! Nennt sich Sternschnuppe.
    Ausserdem, genau, die Körnchen zielen auch NUR auf die Zähne und machen sonst gar nix kaputt. Ja, schon klar.

  41. @Alice

    @Alderamin: „Wo ist eigentlich Christina?“
    Die versteckt sich.

    Oh, jetzt hat sie sicher die Nase voll. Der Ton im Forum ist manchmal etwas rau. Hoffe, sie berappelt sich bald wieder. Ich hatte mit ihr aber auch schon neulich mal über die Effekte der Akretion gesprochen, und da hatte sie mich auf eine Seite von Andreas Müller (witzig, so heißt auch ein ehemaliger Klassenkamerad von mir, und außerdem ein Komiker bei SWR3) verwiesen, wo allerdings weniger von Bremsstrahlung (in der Scheibe schon, aber nicht im Jet), als vielmehr von „Comptonization“die Rede war. Bremsstrahlung könnte aber die Ausgangsphotonen liefern, die dann von den Jet-Teilchen den richtigen „Kick“bekommen. Außerdem soll wohl früheres von dem Stern ausgestoßenes Material, in das der Jet hineinrammt, eine wichtige Rolle spielen.

    GRB Jets SIND Bremsstrahlung (auch Synchrotron genannt) – und manchmal ein bisschen inverse Comptonstrahlung!

    Danke für die Bestätigung. Wobei, ich stelle mir das so vor, dass die Akkretionsscheibe, da heiß, aus Plasma besteht, das rotiert, also Magnetfelder erzeugt (obwohl sich die Felder von Atomkernen und Elektronen eigentlich aulöschen müssten, aber vielleicht separieren die sich wegen verschiedener Masse?), die in Richtung der Drehachse verlaufen. Dann reisst es Teilchen aus der Scheibe in die Achse, und weil die Feldlinien dort gedrängt und parallel sind, geht’s von da aus ab wie mit der Railgun, wodurch schon mal Bremsstrahlung entsteht, und noch mehr, wenn Staub im Weg ist. Und was die Teilchen an Photonen ankicken, bekommt die höchste Energie. Kann man sich das so vorstellen? Interessant ist ja, dass auch junge T-Tauri-Sterne Jets entwickeln, also scheinen relativistische Effekte wie Frame Dragging am Ereignishorizont nicht entscheidend zu sein.

    Zu dem besagten „monatelangen“ GRB, das war gar kein GRB, sondern wahrscheinlich ein zentrales Schwarzes Loch in einer fernen Galaxie, das gerade wieder „angeworfen“ wurde, z.B. durch Verspeisen eines ganzen Sterns

    Hätte ich auch vermutet. Interessant, dass das so viel länger dauert, als dieser Pulsar-frißt-Roten-Riesen-Fall. Hängt vielleicht mit der geringeren Steilheit des Gravitationsgradienten zusammen.

    Mit unserem eigenen zentralen SL wird das in naher Zukunft nicht passieren und selbst wenn, wir sitzen ja in der Rotationsebene.

    Zumindest soll das SL ja ab 2013 anfangen, eine Staubwolke zu fressen (ist natürlich viel weniger Masse als ein ganzer Stern, es wird also sicher kein riesiges Feuerwerk geben). Eigentlich ist es einleuchtend, dass seine Rotationsebene in der Ebene der Milchstraße liegen sollte, aber wissen wir das aus Messungen? Was ist mit anderen SLs im Zentrum, es soll ja noch einige kleinere geben, vielleicht von früheren Zwerggalaxien, die die Milchstraße geschluckt hat, deren Orientierung wäre ja zufällig. Aber wenn der Prozess bei supermassiven SLs weniger heftig als bei stellaren wäre, dann wären die auch weniger kritisch, zumal sie mit 8 kpc ja auch deutlich weiter entfernt als die vorgenannte Marke von 2 kpc sind.

    @Gustav: „Körner erreichten – so die Theorie – rund 7000 Jahre später die Erde (so lange brauchten sie, um die Distanz von 250 Lichtjahren bei 10’000 km/s zu überwinden). Die Projektile hagelten vor 34’000 Jahren in grosser Zahl auf die Erde, und schlugen – unter anderem – kleinste Löcher in Mammutzähne.“

    WIE BITTE??!??

    In der Sky&Telescope von September 2009 wurde gemutmaßt, dass ein Asteroideneinschlag die Mammuts gekillt haben könnte (oder ihnen nach dem Klimawandel am Ende der Eiszeit den Rest gegeben haben). Im übrigen schwirren im All doch sowieso überall Staubwolken herum, die mit Supernova-Partikeln voll sind, scheint mir auch etwas weit hergeholt.

  42. Danke, wobei das Ereignis vor 2,2 Millionen Jahren ja ein anderes war. Dann müsste jetzt jemand Eisen-60 aus der Zeit von vor 10 000 Jahren nachweisen, dann wäre das ein Hinweis.

    Ich nehme mal an, das Eisen ist damals nicht als rasende Körner auf dem Erdboden aufgeschlagen, sondern größtenteils verglüht (aufgeschmolzen, verdampft, aber immer noch da) oder als ganz kleine Partikel sachter abgebremst worden und heruntergerieselt. Man hat ja auch schon mal Sternenstaub vom Flugzeug aus aufgesammelt. Wenn eine Supernova die Mammuts gekillt haben sollte, dann sicherlich über Strahlung, nicht über Meteore.

  43. @jojo

    Das würde dann allerdings wesentlich unspektakulärer aussehen. Das Blaue im Bild ist Röntgenlicht, das sähest Du gar nicht, und das Rot-Gelbe (das sind Falschfarben, sind in Wahrheit nur die Mischung zweier verschiedener Rottöne, H-alpha und S-II) wäre so lichtschwach, dass es bestenfalls ein zartes Grau wäre, nur zu sehen in absoluter Finsternis. Das Bild ein Komposit aus zwei Aufnahmen eines irdischen Teleskops und eines Röntgensatelliten.

    Astrofotos zeigen generell immer einen viel spektakuläreren Anblick, als wenn man mit dem bloßen Auge durch’s Teleskop schaut, da gibt’s (außer bei Planeten und einigen hellen Sternen) praktisch keine Farben zu sehen, weil die Objekte so schwach sind, dass man sie nur mit den lichtempfindlichen, aber farbenblinden Zellen der Netzhaut wahrnimmt.

  44. @ jojo:

    Da würdest Du nicht viel sehen. Erstens ist das Bild ein z.T. aus Falschfarben zusammengesetztes Komposit, in dem Wellenlängen abgebildet sind, die wir mit den Augen gar nicht sehen können; zweitens ist selbst in solchen Objekten die Teilchendichte so niedrig, dass man die Zustände in den schönen Filamenten allenfalls in Hochvakuumkammern simulieren könnte – wenn man näher rankommt, wird die Flächenhelligkeit so niedrig, dass wohl nichts mehr zu sehen ist. Und drittens sind jedenfalls die schönen Bonbonfarben weg; die Zäpfchen auf der Netzhaut, mit denen man Farben sehen kann, benötigen mehr Licht, als es das schwache Glimmen der Gasentladungen bereitstellt.

  45. https://de.wikipedia.org/wiki/Beteigeuze
    Betelgeuse klingt schöner 🙂
    Laut Wiki
    „Nach gängiger Meinung der Astronomen wird Beteigeuze als Supernova enden. Über den Zeitraum, in welchem dieses Ereignis zu erwarten ist, gehen die Meinungen auseinander: Manche rechnen damit innerhalb der nächsten tausend Jahre, andere frühestens in hunderttausend Jahren.“

    Aber nicht nur ich hoffe, dass dieses Ereignis noch in meiner Lebzeit geschieht sondern auch von Brian Cox habe ich diese Angstmacherei gehört.
    https://www.youtube.com/watch?v=DEw6X2BhIy8 Star Death and the Creation of Elements
    Und in https://www.youtube.com/watch?v=6byvOD-7rbg&t=2m20s
    Stargazing Live Episode 2
    „It could be tomorrow“, aber genauso wie bei Vulkanausbrüchen könnte es halt noch 100 Jahre dauern.
    Ich hoffe weiter, dass ich es noch erleben werden, wie für eine Zeit von der Erde aus zwei „Sonnen“ wahrgenommen werden können.

  46. @Alderamin

    „Wo ist eigentlich Christina?“ Die versteckt sich.
    Oh, jetzt hat sie sicher die Nase voll. Der Ton im Forum ist manchmal etwas rau. Hoffe, sie berappelt sich bald wieder.

    Die taucht wohl so schnell nicht wieder auf, verschwunden in den anonymen Tiefen des Internets. Wurde zuviel geärgert. Aber dafür gibts ja jetzt mich.

    Ich hatte mit ihr aber auch schon neulich mal über die Effekte der Akretion gesprochen, und da hatte sie mich auf eine Seite von Andreas Müller (witzig, so heißt auch ein ehemaliger Klassenkamerad von mir, und außerdem ein Komiker bei SWR3) verwiesen, wo allerdings weniger von Bremsstrahlung (in der Scheibe schon, aber nicht im Jet), als vielmehr von „Comptonization“die Rede war. Bremsstrahlung könnte aber die Ausgangsphotonen liefern, die dann von den Jet-Teilchen den richtigen „Kick“bekommen. Außerdem soll wohl früheres von dem Stern ausgestoßenes Material, in das der Jet hineinrammt, eine wichtige Rolle spielen.

    Ich weiss gerade nicht welcher Eintrag da genau verlinkt war und bin gerade zu faul zum Suchen. 😉 Aber ich hab mir mal die Artikel zu „Akkretion“ und „GRB“ nochmal durchgelesen, da steht beides Mal eindeutig Synchrotron (also Bremsstrahlung) im Jet. Du musst da wohl was durcheinandergewürfelt haben, GRB Jets sind und waren schon immer hauptsächlich Synchrotronstrahlung bei hochrelativistischen Geschwindigkeiten. In der Akkretionsscheibe gibts hauptsächlich Compton und auch einfach Schwarzkörperstrahlung bei ein paar keV, das gibt dann ordentlich Röntgenstrahlung (steht ja auch so im supplement des Weihnachtsburstpapers von Campana et al. und wurde auch in der Diskussion zu Florians Artikel schon erwähnt).
    Der Artikel über GRBs is ja auch mal wieder toll… Erst werden die ganzen italienischen Korrelationen erwähnt an die ausser den Autoren nicht so wirklich jemand glaubt (ganz Humbug sind die nicht, aber Kosmologie mit GRBs geht eben nicht so einfach und es gibt genügend outliers von den Korrelationen die gerne übersehen werden). Und dann zitiert der Mensch bei der Entdeckung der SN-losen GRBs den hauseigenen populärwissenschaftlichen Artikel dazu im Physikjournal (das Magazin der DPG) statt der Originalpaper (Fynbo et al, Della Valle et al, Gal-Yam et al. alles Nature), die im Gegensatz zu dem Physikjournal Artikel auch alle auf astro-ph öffentlich zugänglich sind. Argh!

    Dann reisst es Teilchen aus der Scheibe in die Achse, und weil die Feldlinien dort gedrängt und parallel sind, geht’s von da aus ab wie mit der Railgun, wodurch schon mal Bremsstrahlung entsteht, und noch mehr, wenn Staub im Weg ist.

    Ersteres ja, Staub brauchst du aber gar nicht, da reicht normales interstellares Medium (Staub ist bei GRBs immer eher ungünstig, da beobachtet sichs so schlecht im Optischen…). In GRB Jets kollidieren verschiedene kleine Schockfronten mit verschiedenen Lorentzfaktoren (=Geschwindigkeiten) untereinander (macht Gamma) und der Jet dann mit dem ISM (macht Afterglow), nennt sich „Fireball Szenario“. Zumindest stellen wir uns das so vor, leider sind GRBs nie ganz simple Fireballs, da gibts bumps und spikes und rebrightenings und was auch immer und die sind noch nicht alle erklärt. Aber die „Simulanten“ (=Theoretiker) brauchen ja auch Arbeit 😉

    Interessant ist ja, dass auch junge T-Tauri-Sterne Jets entwickeln, also scheinen relativistische Effekte wie Frame Dragging am Ereignishorizont nicht entscheidend zu sein.

    Ne, du brauchst nur lustige Magnetfelder und schnelle Rotation (was ja bei T-Tauri Sternen gegeben ist).

    Hätte ich auch vermutet. Interessant, dass das so viel länger dauert, als dieser Pulsar-frißt-Roten-Riesen-Fall. Hängt vielleicht mit der geringeren Steilheit des Gravitationsgradienten zusammen.

    Huh, ja, gute Frage. Muss ich wieder mal herumlesen….
    Echt, dieses Laien die Wissenschaft erklären kann ganz schön Zeit in Anspruch nehmen! Is ja sehr nett, aber ich hab eigentlich grad Urlaub ;). Aber wir sind ja öffentlich finanziert und müssen deswegen jede Minute Freizeit dem Rest der Menschheit erklären was wir den ganzen Tag so machen und zwischendurch auch noch stundenlang dämliche Fragen von Leute beantworten die zuviel auf Esoterikforen herumlesen. Und trotzdem verdienen wir noch immer viel zu viel (wer Ironie findet darf sie behalten…).

    Ich nehme mal an, das Eisen ist damals nicht als rasende Körner auf dem Erdboden aufgeschlagen, sondern größtenteils verglüht (aufgeschmolzen, verdampft, aber immer noch da) oder als ganz kleine Partikel sachter abgebremst worden und heruntergerieselt. Man hat ja auch schon mal Sternenstaub vom Flugzeug aus aufgesammelt. Wenn eine Supernova die Mammuts gekillt haben sollte, dann sicherlich über Strahlung, nicht über Meteore.

    Genau! Ich bezweifle ja gar nicht dass Material aus der SN bei uns ankommt. Nur eben nicht in Form von 10 000 km/s-Geschossen, da ist noch was dazwischen, das nennt sich Atmosphäre und selbst wenn Partikel den Erdboden erreichen (allerdings bezweifle ich, dass eine sich frei ausbreitende SN Schale tatsächlich makroskopische Partikel in grosser Anzahl macht) dann nicht mit der ursprünglichen Geschwindigkeit. Und wenn die in Mammutzähne einschlagen, dann schlagen sie noch in alles mögliche ein. Warum sollte ein SN-Regen gezielt Mammuts und andere Eiszeitsäugetiere auslöschen aber z.B. keine Menschen oder Pflanzen kaputtmachen. Seeehr unwahrscheinlich….

  47. ok,dann eben mit der iss oder wann startet eigentlich die bronson-virgin mission?wie weit fliegt die eigentlich ins all?was gefunden,
    Normalerweise nimmt das Luftfahrtunternehmen Zero Gravity Corporation 3750 Dollar (über 2700 Euro) für einen solchen Bocksprung-Flug. Für Hawking jedoch war er kostenlos – und für die Spender ist mit der Aktion ein willkommener Werbeeffekt verbunden.

    Hawking trommelt auch schon seit einiger Zeit für die echten All-Flüge, die der britische Multimillionär Richard Branson demnächst veranstalten will: Ab 2009 soll man mit der Fluglinie „Virgin Galactic“ an suborbitalen Flügen bis zu einer Höhe von 140 Kilometern teilnehmen können. Hawking möchte gern dabei sein. Schon im vergangenen Jahr hatte er der BBC gesagt: „Mein Ziel ist es, ins All zu fliegen – vielleicht wird mir Richard Branson dabei helfen.“

    Ein regulärer Flug mit Bransons Weltraum-Linie könnte selbst für den Bestsellerautoren Hawking etwas teuer kommen: Momentan wird der Preis für eine Tour mit etwa 140.000 Euro angegeben.
    reicht nicht……

  48. @Alice

    Die taucht wohl so schnell nicht wieder auf, verschwunden in den anonymen Tiefen des Internets. Wurde zuviel geärgert. Aber dafür gibts ja jetzt mich.

    Comprendo. 🙂 Dann grüß‘ sie schön von mir.

    Ich weiss gerade nicht welcher Eintrag da genau verlinkt war und bin gerade zu faul zum Suchen.

    Ich meinte genau die Stelle zur Akkretion, und Du hast Recht, da steht Synchrotronstrahlung, hab‘ das wohl mit einem anderen Artikel verwechselt (Alzheimer lässt schön grüßen…), er schreibt ja auch „Comptonisierung“ und nicht „Comptonization“, das ich im Kopf hatte (klar, ist dasselbe Wort in Englisch, hatte aber das letztere speziell in Erinnerung).

    Huh, ja, gute Frage. Muss ich wieder mal herumlesen…. Echt, dieses Laien die Wissenschaft erklären kann ganz schön Zeit in Anspruch nehmen!

    Musst mir ja nicht antworten… 😉 Also, ich antworte ja auch auf alles mögliche mit meinem gesunden Halbwissen, erstens weil’s Spaß macht und zweitens, weil man beim Erklären auch selbst eine Menge lernt, man muss ja alles nochmal recherchieren und verlinken, Belege, Belege, Belege…

    Seit das Usenet out ist, hat man ja auch viel weniger Gelegenheit, mit echten Fachleuten zu reden. Ich hatte damals mal an den Projektleiter der Pathfinder-Mission beim JPL, Matthew Golombek, der im Usenet aktiv war, eine E-Mail geschrieben, ob er nicht mal die Erde vom Mars aus fotografieren könne, und er hatte sogar geantwortet, dass sie drüber nachdenken, aber im Prinzip keine Beobachtungszeit dafür hätten. Der Rover Spirit hat es dann aber später nachgeliefert (nein, ich glaube nicht, dass das alleine wegen meiner Anfrage war…)

  49. @ Florian

    Wollte es nicht unter einem ehen unpassenden Blog von dir posten aber dieser Abschnitt ist schon beunruhigend und irgendwie verwirrend, weil ich eigentlich etwas anderes gelernt habe. Ich erlaube mir diesen Abschnitt zu kopieren:

    So ist es durchaus möglich, daß ein in unserer Nähe befindlicher Stern schon vor Jahren als Supernova explodiert ist – ein Ereignis, das die Erde mit einer tödlichen Strahlung einhüllen könnte – und wir nicht ahnen, daß die schlechte Nachricht mit Lichtgeschwindigkeit durch die Galaxis auf uns zurast. Auch wenn das Universum im Augenblick einen ganz ruhigen Eindruck zu machen scheint, können wir nicht sicher sein, daß nicht längst etwas wirklich Schreckliches geschehen ist.

    https://www.zeit.de/1997/06/titel.txt.19970131.xml/seite-1

    Weiß gerade nicht was ich davon halten soll. Wenn dieser Bericht jetzt in der Bild gestanden hätte, ok…

    Florian, bitte nicht sauer sein, vielleicht kann mir auch ein Hobbyastronom Antwort geben. Ich dachte und habs auch gelesen, dass wir wissen und davon ausgehen, dass in unserem Universum kein Stern die Kraft hat, uns mit einer tödlichen Strahlung zu treffen. Kann es nicht doch sein, dass die Wissenschaft nichts über eine bereits geschehende Gefahr bescheid weiß?

  50. @Tatjana: diese Darstellung wird gern verbreitet – ist aber Quatsch. Denn nur weil das Licht eine Weile zu uns braucht, heißt das nicht, daß wir nix mitbekommen. Denn jedes Ereignis hat eine Vorgeschichte. Sprich: wenn Beteigeuze (Entfernung: 650 LJ) vor 300 Jahren zu einer Supernova geworden ist und jetzt „die schlechte Nachricht mit Lichtgeschwindigkeit durch die Galaxis auf uns zurast“, heißt das nicht, daß dieser Stern vor 650 Jahren (sprich: so wie wir ihn jetzt sehen) total friedlich war. Sterne dieser Größenordnung platzen nicht einfach überraschend wie Silvesterknaller – was man ja auch schon allein daran merkt, daß es hier allen bekannt ist, daß Beteigeuze ein heißer SN-Kandidat ist. Irgendwoher muß dieses Wissen ja kommen. Es ist nur völlig unnütz, aus jeder Mücken-Möglichkeit eines Ereignisses irgendwo im Weltraum einen dramatische Gefahrenelefanten zu machen.

  51. @ Bullet

    Ja, in diesem Artikel der Zeitung wird das ja schon so richtig unheimlich beschrieben und ich als Unwissende bekomme dann mal schon wieder ein beunruhigendes Gefühl! Nicht jede Supernova muss ja eine starke Strahlungskraft haben, ich meine, die Erde ist ja schon noch davor geschützt, außer man hat es mit einem richtige fiesen Stern zu tun (gehabt).
    Danke Bullet für deine Antwort! Würde gerne mal wissen wer diesen Artikel in der Zeitung verfasst hat…

  52. @Tatjana

    Das ist doch der Artikel von nebenan, über das zerfallende Vakuum, der hat nichts mit Supernova-Explosionen zu tun. Es ist kein Stern in Reichweite, uns durch eine Supernovaexplosion gefährlich zu werden.

    Was in dem Papier (welches ab Seite 3 aber auch ziemlich dämlich wird – schon von wegen „Alan Guth, der Erfinder der Aufblähungstheorie“ – da kriege ich Bauchschmerzen, es heißt „Inflationstheorie“) beschrieben wird, ist eine höchst hypothetische Geschichte, die vielleicht denkbar ist, aber genau so gut Humbug sein kann. Und selbst wenn, dann wäre sie GAR NICHTS z.B. im Vergleich zu der Gefahr, dass hier bei uns in der Eifel die Vulkane wieder ausbrechen. Und wie gesagt, vielleicht sogar die angenehmste vorstellbare Todesart, man ist weg, bevor man es mitbekommt (stand da was von 3 Minuten Vorwarnung? Quatsch, die Welle käme so schnell wie das Licht).

    Warum machst Du Dich mit solchen Dingen verrückt? Wenn Du auf die Welt kommst, ist klar, dass Du sie auch eines Tages wieder verlässt. Die Chance, dass Du recht alt wirst, ist heutzutage größer denn je. Dennoch besteht jederzeit die Möglichkeit, bei einem Unfall, durch Krankheit oder gar die eigene Hand zu Tode zu kommen. Man muss einfach akzeptieren, dass es keine absolute Sicherheit gibt.

    – eine meiner Großmütter starb an Krebs
    – die andere ist unter großen Schmerzen an den Folgen ihrer Zuckerkrankheit gestorben
    – meine Tante starb nach einer Routine-Magenoperation, weil sie sich im Krankenhaus mit Bakterien infiziert hatte
    – ein Onkel hatte mit 40 einen Herzinfarkt, kurz nachdem seine Tochter geboren war; seine Frau starb ebenfalls plötzlich (beide Eltern waren übrigens starke Raucher) als die Tochter erst ca. 16 war.
    – der eine Arbeitskollege aus einem 4-Personen-Büro erhängte sich und schickte eine Abschiedsmail an die Zimmerkollegen per crontab-job (verzögert Mail auf Unix)
    – die andere Kollegin aus dem gleichen Büro kam ein Jahr später bei einem Autounfall um.

    Das sind die Dinge, die mir Angst machen. Die sind schrecklich genug, ganz zu schweigen von dem, was sich Menschen in Kriegen antun, und sie sind möglich, ja sogar wahrscheinlich, und passieren alle Tage. Da brauche ich mir doch keinen Kopf um einen Vakuumzerfall oder eine andere kosmische Katastrophe zu machen, nur weil sie im entferntesten denkbar ist.

    Wenn das eine Obsession von Dir ist, solltest Du vielleicht wirklich mal mit Deinem Hausarzt drüber reden und Dir einen Psychologen empfehlen lassen. Es gibt viele Menschen mit Phobien, und wenn sie einen belasten, dann sollte man was dagegen unternehmen. Hier kann man Dir nur Wissen beibringen, wenn aber die Angst irrational wird, wenn Du Angst hast, obwohl Du weißt, dass Du keine haben solltest, dann ist ein Psychologe der geeignetere Gesprächspartner.

  53. „was man ja auch schon allein daran merkt, daß es hier allen bekannt ist, daß Beteigeuze ein heißer SN-Kandidat ist.“

    Nur schade, dass dann niemand in 65 Kommentaren diesen „Kandidat“ angesprochen hat, scheint mir so als wäre er gewollt nicht angesprochen wurden, da die Informationen die darüber bekannt sind eigentlich erstaunlich sind, jetzt wo ich mal ein wenig darüber gesucht habe.

    @Tatjana dies ist die „Zeit“, deren Artikel sollten immer hinterfragt werden, denn die sind leider die ersten die der Bild nachsprechen.

    Aber nicht vergessen Bild hat sich gerade zur Meinungsfreiheit bekannt und mit dem Wölfchen-Ding rein gewaschen, vergessen sind die Hetzkampagnen gegen Griechenland oder die Lobeshymnen auf Gutti.

    Wegen Beteigeuze, welche Auswirkungen würden wir denn dann haben, ausser einer zweiten Sonne ?
    Denn 650 ly ist ja nun wie von mehreren angegeben zu weit weg, dass es von der Strahlung her Auswirkungen haben könnte, die Rotationsachse ist auch nicht in Erdrichtung. Also einfach nur ein paar Tage ohne Nacht ?

  54. Woran erkennt man Frauds ?

    Sie Antworten nur Angstfreaks und nehmen neue Einwürfe als für „alle bekannt“ auf und kommentieren solches nicht um nur keine Aufmerksamkeit diesen Themen zu wipnen.

    Willkommen im Nebelblog!

  55. @mmh

    Nur schade, dass dann niemand in 65 Kommentaren diesen „Kandidat“ angesprochen hat, scheint mir so als wäre er gewollt nicht angesprochen wurden, da die Informationen die darüber bekannt sind eigentlich erstaunlich sind, jetzt wo ich mal ein wenig darüber gesucht habe.

    Ach nee?

    Denn 650 ly ist ja nun wie von mehreren angegeben zu weit weg, dass es von der Strahlung her Auswirkungen haben könnte, die Rotationsachse ist auch nicht in Erdrichtung. Also einfach nur ein paar Tage ohne Nacht ?

    Oder ein Stern am Tageshimmel (wenn Sommer wär‘). 650 Lichtjahre ist sehr weit weg. Erst unter 100 LJ wäre eine Supernova vielleicht ungesund, und ein GRB von Beteigeuze würde uns wegen der Rotationsachse (20° von uns weggedreht) auch verfehlen. Also bliebe es bei der Light-Show.

  56. Okay ich nehme die Aussage zurück er wäre nicht erwähnt worden, muss ich wohl überlesen haben sorry.

    Trotzdem verwundert es mich, welch Informationen über diesen Stern öffentlich bekannt sind, siehe z.B. https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/01/der-pulsar-der-sich-zu-langsam-dreht.php#comment288391

    Wo ich erst gedacht habe es sei ein fake, denn es scheint ja so, dass es wohl keine tausend Jahre mehr dauert, wenn ich Cox richtig verstehe, vermutet er, dass der Stern schon in Phase 2 sei.

  57. okay die letzte Aussage nehme ich auch zurück denn er muss ja in Phase 2 sein, denn sonst wäre er ja nicht zum roten Riesen geworden richtig ?

    Leider sind die neusten Informationen über die Geschwindigkeit seiner Schrumpfrate nicht bekannt, schade.
    Aber meine Hoffnung dieses noch zu erleben stirbt zuletzt.
    Und es scheint ja so als stehen die Chancen gut.

  58. @ Alderamin

    Ja, hab diesen Artikel hier auch nochmal verlinkt weil ich den Abschnitt über eine Supernova kopiert hatte.

    Phobie? Stimmt, unzwar eine sehr große vom Tod. Hatte das auch mal bei einer Psychologin angesprochen…. Aber irgendwie denke ich mir, ich muss vielleicht auch selbst mal versuchen damit fertig zu werden. Klar, dann lese ich mal wieder was im Internet und schick dann mal einen Mail an Florian oder stelle direkt meine Frage unter einen Text. Also, dass hier alles passt jetzt einfach nicht mehr hierzu, deswegen möchte ich auch nix mehr drüber schreiben als einfach nur nochmal danke sagen, dass du und auch andere mir wenigstens antworten 🙂

    LG

  59. @tada

    1) Natürlich ist das weiter oben verlinkte „Surface-Video“ ein Fake, die augenblickliche Auflösung der besten interferometischen Aufnahmen ergibt das Bild, das in Video ab Sekunde 9 zu sehen ist. Der Rest ist Simulation. Ein reales, kürzlich aufgenommenes Bild von Beteigeuze findet man hier.

    2) Videos auf Youtube, wo noch das Alter des Sterns um den Faktor 1000 nachkorrigiert werden muss, sind eher zweifelhafte Quellen.

    3) Dass Beteigeuze in dem Video so aufquillt, ist aber wohl richtig, weil er halt sehr stark aufgeblasen ist, er ist ja mit 19 Sonnenmassen verteilt in 1180^3=1,6 Milliarden Sonnenvolumina größtenteils ein ziemliches Hochvakuum, das von kleinsten konvektiven oder magnetischen Strömungen leicht deformiert wird. Siehe auch hier, wo die Rede von möglichen wenigen „Supergranulen“ von 180 Millionen km Durchmesser ist, was der Videosequenz in der Mitte des Films entspricht.

    Weiter unten im Artikel steht übrigens auch, dass mit der Explosion irgendwann in der nächsten Jahrmillion zu rechnen ist, da ist die Chance ziemlich schlecht, dass wir das in unserem kurzen Restleben noch erleben dürfen.

    4) Beteigeuze schrumpft nicht, sondern er pulsiert. Er ist ein Veränderlicher Stern, der in seiner Größe pulsiert. Dabei ändert er seine Helligkeit um bis zu eine Größenklasse (Faktor 2,5).

    4) Was meinst Du mit „Phase 2“?

  60. @Alderamin: diesen Beitrag von dir finde ich besonders gut, wobei er für dich doch eher schmerzhaft sein muss, da du etwas aus deinem persönlichen Umfeld preisgibst.

    Viele Menschen sehen die Wirklichkeit offenbar aufgrund möglicher plakativer Ereignisse verzerrt, und übersehen dabei, dass die wirklichen Gefahren im Alltag lauern, mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit als jedes befürchtete astronomische Ereignis. Zuerst kommt –meiner Meinung nach– die Gefahr, aufgrund von Naivität, Unwissenheit oder warum-auch-immer auf Mitmenschen hereinzufallen, auf Handels- oder Dienstleistungsangebote, oder einfach nur „Informationen“. Danach kommen dann schon die Tausende von Arten im täglichen Leben gleich um die Ecke abzuleben, etwa ähnlich den Fällen, die du schilderst.

    Die (fast natürliche) Angst in den Menschen scheint es mir zu sein, die diese Verzerrung hervorruft, und gleichzeitig die Annahme, dass nur ein außerordentliches, von außen kommendes Ereignis wirklich tödlich sein könnte — was dann angesichts der Statistik ein Irrtum ist.

  61. https://www.youtube.com/watch?v=DEw6X2BhIy8
    Star Death and the Creation of Elements
    Daher kam mein Gebrauch des Wortes „Phase“.

    „Dabei ändert er seine Helligkeit um bis zu eine Größenklasse (Faktor 2,5).“
    Wiki sagt dazu:
    Messungen[8] an kalifornischen Universitäten haben 2009 ergeben, dass der Durchmesser von Beteigeuze seit 1993 um 15 % geschrumpft ist, während die Leuchtintensität unverändert blieb.

    Natürlich ist das weiter oben verlinkte „Surface-Video“ ein Fake,

    https://www.astro.uu.se/~bf/movie/dst35gm04n26/movie.html

    Characteristics of the numerical model
    Model reference code st35gm04n26
    Star to model Betelgeuse

    Somit bleib ich bei Brian Cox und hoffe weiter, dass dies noch in unserer Lebzeit, vielleicht sogar dieses Jahr passiert. 🙂 und nicht erst „irgendwann in der nächsten Jahrmillion zu rechnen ist,“.

  62. Ich frage mich ja immer noch, warum es in diesem Forum praktisch bei jedem astronomischen Thema immer zur Bedrohung durch kosmische Ereignisse kommt?! Ich hab ja schon lange keine Öffentlichkeitsarbeit gemacht, meist aus Sprachgründen, aber langsam verstehe ich sehr gut dass manche Leute da keine Lust drauf haben. Wer will schon bei jedem Vortrag über Astronomie vor Laienpublikum dämliche Fragen über esoterisches Geschwurbel, kosmische Bedrohungen für die Menschheit und 2012 Blödsinn beantworten müssen…. (nicht zu schweigen von den „was machen Sie mit all dem Geld von *uns Steuerzahlern* den ganzen Tag – Kommentaren)?

    @Gustav:

    Das „WIE BITTE??!??“ hab ich mir auch gedacht. 😉 Aber Berkeley Lab ist ja auch nicht irgendwer. UNd das ist ja der Originalartikel: https://www.lbl.gov/Science-Articles/Archive/NSD-mammoth-extinction.html Ich hab auch meine Zweifel.

    Ich dachte auch dass LBNL seriös ist, aber das klingt eher nach einem Wissenschaftler, dem das Bomben beaufsichtigen zu langweilig wurde. 😉 Ich hab mal nach dem Artikel gesucht und das gefunden, da steht aber nichts von den Mammutzähnen sondern nur von einem Kometenimpact (der Komet soll aber aus Material von der SN stammen, was ich ja auch für extrem fragwürdig halte!!). Das mit den Mammutzähnen kommt nur in der Pressemitteilung vor und scheinbar in einem BBC Interview. Sehr seltsam das ganze… Irgendwo gibts auch eine Diskussion darüber, ich bin wohl nicht die einzige, die das ganze für sehr fragwürdig hält…

    @Alderamin:
    Ich hab mal länger nachgedacht über TDF vs. ausgehölter Riesenstern-GRB…(sorry, ich war zwischendrin mal weg, auch Astronomen haben manchmal ein Leben…) Also erstens war der totale Energieausstoss des TDF Events (GRB 110328A) ungefähr 1000x grösser als der vom Weihnachtsburst. Die Energie des TDF in den ersten 10^6s sind ca 10% der Restmasse der Sonne. Bei GRBs wird da lange nicht soviel in Energie umgewandelt. Ein Teil verschwindet ja im NS oder SL, ein Teil wird als SN ausgestossen und was dann so übrig bleibt wird teilweise im Jet verwurstet. Du meintest wohl in beiden Fällen wird ca. 1 Stern in Energie umgewandelt (wobei 1 Stern ja viel oder wenig sein kann 😉 ), dem ist aber nicht so.

  63. Beteigeuze wäre aber trotzdem „nur“ – nur? immerhin! was will man mehr? 😉 – hellste Stern am Himmel und wäre auch am Tag sichtbar. Die Nacht bleibt trotzdem dunkel, denn die Flächenhelligkeit ist ja sehr gering, er ist eben nur ein sehr, sehr heller Stern.

    Die einzige Gefahr die von einem Beteigeuze ausgeht, wenn er zur Supernova wird ist die, dass wenn wir am Nachthimmel zu ihm hinaufblicken, unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt sind und wir dann aber einen Stern sehen, der eine Helligkeit größer als der Mond hat, manche sprechen sogar von einer Helligkeit wenige Größenordnungen unterhalb der von der Sonne. Also Sonnenbrille aufsetzen, dann kann nichts passieren. 😉

  64. @Alice: „Ich dachte auch dass LBNL seriös ist, aber das klingt eher nach einem Wissenschaftler, dem das Bomben beaufsichtigen zu langweilig wurde. ;)“

    Na besser er wird seine Langeweile durch solche Thesen los, als er macht Unsinn mit den Bomben… 😉 (Aber Bomben haben die dort nie gehabt, die haben nur die Teile geliefert. Gibt dort nette Führungen) Und THX fürs Nachrecherchieren, das mit den Meteroiten/Kometeneinschlag aus Supernovamaterial klingt ja ebenfalls schwindlich.

    @Hypernova/Gammablitz: Eine Hypernova produziert auch bis zu mehrere Sonnenmassen Nickel (gegenüber maximal 0,1 Sonnenmassen bei normaler Supernova). Mit der hohen Menge an radioaktiven Nickel wird auch die (auch im Verhältnis) viel größere Helligkeit von einer Hypernova zur Supernova erklärt.

  65. (Aber Bomben haben die dort nie gehabt, die haben nur die Teile geliefert. Gibt dort nette Führungen)

    Argh! Ich hab LBNL und LLNL verwechselt! LLNL hat Sprengköpfe lagern (die liegen ausserhalb Berkeleys auf den Weg in die Berge), LBNL natürlich nicht, das liegt ja gerade oberhalb der Stadt Berkeley. Sorry.

  66. Alice·
    07.01.12 · 00:10 Uhr

    @Alderamin:
    Also erstens war der totale Energieausstoss des TDF Events (GRB 110328A) ungefähr 1000x grösser als der vom Weihnachtsburst. Die Energie des TDF in den ersten 10^6s sind ca 10% der Restmasse der Sonne. Bei GRBs wird da lange nicht soviel in Energie umgewandelt. Ein Teil verschwindet ja im NS oder SL, ein Teil wird als SN ausgestossen und was dann so übrig bleibt wird teilweise im Jet verwurstet. Du meintest wohl in beiden Fällen wird ca. 1 Stern in Energie umgewandelt (wobei 1 Stern ja viel oder wenig sein kann 😉 ), dem ist aber nicht so.

    Vielen Dank. Mir ist schon klar, dass das meiste des Sterns bei einer SN/HN weggeblasen wird oder im schwarzen Loch verschwindet. Mir ging’s eigentlich eher darum, warum ein an einem Supermnassiven Schwarzen Loch zerriebener Stern ein paar Wochen in der Akkretionsscheibe verweilt, bevor es ihn ganz verschluckt hat, während es bei dem Pulsar/Schwarzen Loch im Roten Riesen viel schneller ging. Ich nehme mal an, das entstehende Schwarze Loch ist wegen des Reibungswiderstandes nach kurzer Zeit tief ins Innere des Roten Riesens eingedrungen und dann gab es eine Supernovaexplosion, während es bei dem Supermassiven Schwarzen Loch nur ein Streifschuss des vorbeiziehenden Sterns war, der dann zerrissen wurde und dessen Material dann eine große Akkretionsscheibe geringerer Dichte gebildet hat, die entsprechend langsamer in das Schwarze Loch fällt. Dafür aber ziemlich komplett, während es den Roten Riesen auseinandergeblasen hat.

    Überhaupt, vielleicht kannst Du oder wer anders mir mal den Zündmechanismus einer Supernova erklären, die ein Schwarzes Loch bildet. Wenn nur ein Neutronenstern entsteht, dann prallt die Materie auf diesen, und es entsteht eine Schockwelle, die durch den Stern zruück nach oben läuft und die Kernfusion startet. Bei einem Schwarzen Loch gibt’s aber nichts zum Aufprallen (außer der Akkretionsscheibe, aber reicht die für ein Schockwelle aus?). Was zündet dann die Supernova? Oder entsteht temporär stets ein Neutronenstern, der die Supernova zündet und dann erst durch weiterhin einfallends Material zum Schwarzen Loch mutiert?

  67. @ Alderamin: Astro-Lexikon zur Hypernova und wie eine Hypernova entsteht, ohne den Rückprallprozess: https://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/lexdt_h06.html#hyp

    oder der Lesch: https://www.youtube.com/watch?v=k5mKpsrgBNs

    Kurz: Die entstehenden Jets des Schwarzen Loch heizen die Sternhülle derart auf, dass eine Hypernova entsteht.

    @Alice: Wusste ich gar nicht mit dem LLNL, ich glaub auch dort machen sie keine Führungen. 😉 Bei LBNL hätte es mich gewundert, das liegt ja mitten in bewohnten Gebiet.

  68. @Gefahr durch Gammablitze: Nur zur Vollständigkeit und trotz der Gefahr, wieder eine unsinnige Diskussion auszulösen – sagen wir es mal so: Aufgrund der ungewissen Parameter (wie die Rotationsachse) bei Eta Carinae ist Autofahren wohl um einiges gefährlicher, Spazierengehen ebenfalls und für die Menschheit selbst, ist wahrscheinlich auch die Menschheit selbst die größere Gefahr, als irgendein Stern.

    Andreas Müller schätzt die Gefahr bei Eta Carinae und einen möglichen GRBs etwas anders ein: https://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/lexdt_h06.html#hyp

    Es ist eine interessante Frage, ob dieser Stern eine Gefahr für die Menschheit darstellen könnte, sollte er als Gamma Ray Burst eines Tages aufleuchten. Wie bei radioaktiven Prozessen im Rahmen des Strahlenschutzes, kann man die Gefährlichkeit von GRBs für Leben berechnen: Eine Abschätzung für die Äquivalentdosis bei bekannten Parametern und plausiblen Annahmen (z.B. ein 100 Sekunden dauernder Burst) ergibt einen Wert von etwa 1 Sv (Sievert), bezogen auf einen Tag. Dies entspricht fast dem 300fachen der üblichen Jahresbelastung (3 mSv) eines Menschen. Generell wissen Radiologen, dass eine kurzzeitige Ganzkörperbestrahlung von über 7 Sv nach wenigen Tagen zum Tode führt. Bei einem wirklich langen GRB von etwa 1000 Sekunden wäre also die Gefährdung irdischen Lebens durch η Carinae tatsächlich nicht von der Hand zu weisen!

    Weiter auf https://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/lexdt_h06.html#hyp über mögliche vergangene GRBs
    Das paper zu einen möglichen GRB in der Vergangenheit und dessen Auswirkungen: https://xxx.uni-augsburg.de/abs/astro-ph/0309415
    Nur bin ich mir nmoch nicht im Klaren, was die empirschen Daten dafür sind und ob das nicht nur eine Vermutung ist. So steht im paper: „credible working hypothesis“.

  69. @Gustav

    Laut der Diskussion weiter oben ist Eta Carinae aber mit 2 kpc eigentlich weit genug weg, um keinen großen Schaden zu verursachen. Und warum sollte sein Burst gerade 1000 Sekunden dauern, die meisten sind doch nach weniger als 1/10 dieser Zeit beendet. Schließlich ist die Chance, dass seine Rotationsachse auf uns weist, sehr klein, aller Wahrscheinlichkeit nach ginge der Burst in irgendeine zufällige Richtung.

    Ein möglicher Burst würde zunächst übrigens nur Breitengrade südlich von 30° nördlicher Breite betreffen, weil er nördlich davon niemals über den Horizont steigt. Europa und die USA wären fein raus.

  70. @Gustav/Alderamin:
    Sorry, war bisher offline, mein Internet ging heute mal gar nicht. Durfte dann Bekanntschaft machen mit der Servicewüste Deutsche Telekom, erst hat mich der Sprachcomputer komplett rausgeworfen, beim nächsten Mal durft ich mir 20min (!!) den singsang der hotline anhören und dann fragt mich der Typ warum ich nicht mitm Handy anrufe wenn ich ein Problem mit der Festnetzleitung hab. wtf? Und überhaupt, wenn was nicht geht, also vor Montag machen wir gar nichts. *argh*! Da lob ich mir mal meinen eigenen spanischen Anschluss, da kann man auch um 2:00 nachts anrufen, die haben nämlich callcenters in Südamerika und da zahlen wir auch nur für die Geschwindigkeit die wir tatsächlich bekommen. So, genug geärgert!

    Lustigerweise haben ja selbst die Simulanten es noch nie geschafft eine SN vom Sternkollaps an tatsächlich hochgehen zu lassen, die bleibt einfach stecken. Das mit dem Schock am NS stimmt schon, aber davon explodiert dir dein Stern nicht. Man nimmt an, dass extrem viel Energie von Neutrinos in den äusseren Schichten deponiert wird und das die SN tatsächlich hochgehen lässt.

    Aber was ist das denn für ein Gefährlichkeitsgeschwurbel in dem Artikel von Andreas Müller zu Eta Carinae? Da erzählt er was von 1Sv bei einem 100s burst, sagt aber nicht bei welcher Entfernung (bei 7000 Lj??) und erzählt dann was von Strahlenwirkung auf den Menschen. Ja super! Und dann kommen wieder Leute mit „Hilfe, Eta Carinae wird uns alle verstrahlen!“ grmpf!

  71. @Alice/@Alderamin: Er meint schon Eta Carinae, die Berechungen dürften sich also darauf beziehen. Im beigefügten paper wird auch eine Entfernung von 3 kpc angenommen und berechnet, also noch weiter entfernt. Gab auch schon GRBs von 2000 Sekunden. Alles natürlich nur Vermutungen, irgendwie muß man ein Lexikon halt auch aufpeppen. 😉 (Vielleicht hilft es ja auch bei ihm anzufragen)

    @Alderamin: „Ein möglicher Burst würde zunächst übrigens nur Breitengrade südlich von 30° nördlicher Breite betreffen, weil er nördlich davon niemals über den Horizont steigt. Europa und die USA wären fein raus.“

    Na dann! Könnte man den nicht irgendwie lenken? In etwa zuerst durch eine überdimensionale „Linse“ für Gammastrahlung bündeln und dann mit „Spiegeln“ ablenken, so dass es unsere Erzfeinde trifft? Vielleicht sollte ich mich als Experte dafür ausgeben und beim Pentagon vorsprechen und eine Milliarde $ für eine Machbarkeitsstudie verlangen. 🙂

  72. Ich war immer der Meinung,ein Stück „Würfelzucker“ von der Materie eines Neutronensterns wäre so schwer wie die gesamte Menschheit? Oder verwechsle ich da was?

  73. Passt zwar nicht so ganz zum Blog-Thema, aber passt zu Diskussion.

    https://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/314801.html

    Die Dinger können zwei oder dreimal mörderisch aufblitzen, einmal beim Ende der Kernfusion und dann nochmals wenn die Aschehaufen zusammenprallen.

    Irgendwie hab ich das recht sichere Gefühl, dass ich nicht so alt werde um irgendeinen dieser Todesblitz zu erleben (wobei erleben wäre ja nicht schlimm, entleben wäre schlimmer). 600 Mio Jahre sind verdammt lange, da macht die Rentenkasse nicht mit.

  74. @Wurgl

    Die Dinger können zwei oder dreimal mörderisch aufblitzen, einmal beim Ende der Kernfusion und dann nochmals wenn die Aschehaufen zusammenprallen.

    Nicht ganz richtig, eine Supernova, die einen Neutronenstern bildet, verursacht keinen Gamma-Burst. Nur bei der Kollision von zwei Neutronensternen (oder einem Neutronenstern mit einem Schwarzen Loch) kann es einen Gamma-Burst von einem Stern unter 100 Sonnenmassen geben, und das sind dann die sehr kurzen Bursts (es gibt da offenbar zwei verschiedene Klassen mit unterschiedlicher Dauer).

    In den Kugelsternhaufen, die alle so um die 13 Milliarden Jahre alt sind, werden schon lange keine Sterne mehr gebildet, die haben also keine massiven Sterne mehr, weil die nicht sehr alt werden. Es gibt nur noch alte Hauptreihensterne, deren Nachfolger (die Roten Riesen und Weißen Zwerge), einzelne Blue Stragglers aus Kollisionen, und Sternenleichen massiver Sterne (Pulsare und schwarze Löcher). Nach Supermassiven Schwarzen Löchern in Kugelhaufen wird, glaube ich, noch gesucht.

    Die Chance, dass zwei Pulsare verschmelzen, ist äußerst klein (deswegen kam man auch davon ab, dies als Hauptmechanismus der GRBs im Universum zu sehen). Dass so etwas gerade dann passieren soll, wenn ein Kugelhaufen in Erdnähe vorbeizieht UND der Burst auch noch in Richtung Erde losgeht, ist schon ein bisschen wie negatives Lotto (wer die richtige Zahl tippt, verliert). Da wäre eine Hypernova in der Nähe der Erde wahrscheinlicher.

  75. Wobei doch eigentlich die Unterscheidung Pulsar <-> Neutronenstern inzwischen obsolet ist, oder? Oder liege ich falsch, wenn ich sage, daß jeder Neutronenstern rotiert und an seinen magnetischen Polen einen Radiojet ausstößt? Wir würden ja auch Münzen nicht in Kopfmünzen und Zahlmünzen trennen, nur weil die in einem Haufen mal so und mal so liegen…

  76. @Bullet

    Pulsare nannte man die Dinger, als man sie als im Radiobereich regelmäßig blinkende Objekte entdeckte. Zuerst nannte man sie scherzhaft LGM – little green men, weil man nicht so recht wusste, was man da gefunden hatte. Der Erklärungsmechanismus war dann schließlich ein Neutronenstern.

    Streng genommen ist ein Neutronenstern nur dann ein Pulsar, wenn er Radio-, Licht- oder Röntgenpulse aussendet, und dafür ist es erforderlich, dass die magnetische Axe nicht mit der Rotationsachse zusammenfällt, damit eine Art Leuchtturmeffekt entsteht. Und damit wir etwas davon mitbekommen, muss der Rotationskegel die Erde auch überstreichen. Zumindest das zweite ist nicht bei jedem Neutronenstern gegeben, beim ersten bin ich nicht sicher. Grundsätzlich wird jeder Neutronenstern das Magnetfeld seines Vorgängersterns verdichtet einfrieren, aber wie häufig dann die Rotationsachse nicht mit der Drehachse übereinstimmt, keine Ahnung.

    Dann gibt’s ja auch noch die Magnetare, das sind Neutronensterne, die Höllenmagnetfelder von 10^8 Tesla entwickeln. Pulsar und Magnetar sind also eher bestimmte Formen von Neutronensternen, als ihr Synonym, auch wenn das im Sprachgebrauch ein bisschen verwischt.

  77. Streng genommen ist ein Neutronenstern nur dann ein Pulsar, wenn er Radio-, Licht- oder Röntgenpulse aussendet, und dafür ist es erforderlich, dass die magnetische Axe nicht mit der Rotationsachse zusammenfällt, damit eine Art Leuchtturmeffekt entsteht. Und damit wir etwas davon mitbekommen, muss der Rotationskegel die Erde auch überstreichen.

    Eben. Somit verkommt doch die ganze Sache zu einem POV-Phänomen.
    Hmmm…. es wäre möglich. Wenn ein Neutronenstern eine reflektierende Wolke „beleuchtet“, deren Rückstrahlung dann hier aufgefangen werden kann, könnte evtl. der Nachweis geführt werden, daß die Bündelung ein ganz normales Ding bei Neutronensternen ist …
    Na was denn … wenn die Verrückten jetzt schon nach exo-Monden suchen, dann kann ich doch wohl mutmaßen, daß jemand irgendwann auf die Idee kommt, Wasserstoffwolken als Spiegel zu mißbrauchen…

  78. @ Florian und alle anderen:

    Ich habe mir jetzt mal bei Wikipedia einen Artikel über eine Supernova durchgelesen da mich diese schon beunruhigen, zumal ich auch nicht viel darüber weiß. Konnte herauslesen, dass Supernova vom Typ la als gefärhlich für uns gelten, wenn sie in 3000 Lichjahren Entfernung der Erde diese auch beeinflussen kann. Und ich kopiere mal aus dem Text bei Wiki:
    Sowie diese als unauffällig erscheinenden, dunklen Weißen Zwergen hervorgehen, ist es denkbar, dass der Vorläufer einer solchen Supernova auch in relativer Erdnähe unentdeckt bleibt oder unzureichend studiert wird.
    Was weiß man denn noch von dem Stern IK Pegasi und wie wieviele Lichtjahre ist dieser von der Erde entfernt? Kann seine Entfernung sich noch ändern? Und wissen wir denn eigentlich genau, dass in unserer SICHEREN Nähe kein Stern existiert, der bald zu seiner Supernova Typ la wird. Vielleicht sind vor vielen vielen Jahre schon Sterne dieses Kalibers explodiert und die Gammstrahlen rasen auf die Erde ohne das wir es wissen. Tschuldigt Leute für die ganzen, für euch vielleicht hirnrissigen Fragen aber ich weiß sonst nicht an wen ich mich wenden könnte und mache mir über dieses Thema schon meine Gedanken AUCH WENN DIE WAHRSCHEINLICHKEIT EINES UNFALLS IM ALLTAG GRÖSSER WÄRE! Danke Leute!! LG

  79. Zu : Ik Pegasi

    „Die Geschwindigkeit dieses Sterns beträgt momentan 20,4 km/s relativ zur Sonne, was einer Vergrößerung der Entfernung von einem Lichtjahr alle 14.700 Jahre entspricht. Nach 5 Millionen Jahren wird dieser Stern somit mehr als 500 Lichtjahre von der Sonne entfernt sein. Eine Distanz, die weit genug außerhalb des Radius liegt, innerhalb dessen eine Typ-Ia-Supernova eine Gefahr für unser Sonnensystem darstellen würde.[48]“

    Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/IK_Pegasi#Entwicklungsprognosen

  80. Wieviele Stunden am Tag verbringst du eigentlich damit, nach irgendwelchen völlig aus dem Hut gezogenen Supernova-Möglichkeiten zu suchen?
    Und:

    Vielleicht sind vor vielen vielen Jahre schon Sterne dieses Kalibers explodiert und die Gammstrahlen rasen auf die Erde ohne das wir es wissen.

    Zu diesem Zeug hast du bereits eine Antwort bekommen. Warum fragst du exakt dasselbe nochmal?
    Drittens:

    Kann seine Entfernung sich noch ändern?

    Gegenfrage: sind Sterne festgenagelt und falls nicht, wie schnell bewegen sich Sterne so im Durchschnitt?

  81. @ Bullet:

    Entschuldige das meine Fragen nicht deiner Laune entsprechen und ich von den ganzen Dingen nicht so viel verstehe wie du! Ich habe mir gerade auch nochmal alle Kommentare NACH meinen Fragen durchgelesen und den informativen Text von Gustav. Nur es sind so viele verschiedene Meinungen, deswegen wirkt es für mich ein wenig verwirrend. Und diese Supernova Möglichkeiten sind nicht aus dem Hut gegriffen. Ich denke dieser Blog dient dazu, dass man sich austauscht und Fragen stellen kann! Und ich kann mich nicht erinnern zu der Frage, dass vielleicht schon vor vielen Jahren eine Supernova stattfand usw. hier schon etwas geschrieben zu haben aber wenn doch, dann sorry. Wollte einfach nur eine Antwort von Leuten, die dazu mehr wissen als ich. Suche ich im Internet, dann stoße ich bestimmt wieder auf unnötige Seiten. Auf Wikipedia habe ich ja dazu schon etwas gelesen.

    Danke, den lese ich mir gleich mal durch!

  82. @Tatjana: „Wollte einfach nur eine Antwort von Leuten, die dazu mehr wissen als ich“

    Nur das diese Fragen halt niemand beantworten kann. Du fragst im Prinzip: „Hat es vielleicht eine Supernova gegeben, von der noch niemand etwas mitbekommen hat?“. Wie soll man diese Frage beantworten? So eine Frage kann man nicht beantworten.

  83. Also könnten uns im Prinzip gefährliche Strahlen einer Supernova die schon viele viele Jahre zurückliegt doch gefährlich werden ohne das wir davon wissen? Diese Fragen enstehen ja weil ich einfach nichts davon weiß 🙁

  84. @ Florian:

    Das lässt mich jetzt nicht in Ruhe 🙂 Ok, dass man eine Supernova nicht mitbekommen kann weil ja keine Strahlen registiert wurden usw. leuchtet mir ja ein. Ich weiß noch als mir als Kind jemand sagte, die Sterne die wir am Himmel sehen, seien schon alle gestorben… Also können wir ja von den Sternen die wir ja sehen doch auch schon sagen, welche zu einer Supernova geworden sind, spricht wie stark diese nun war, also Supernova (Typ la oder II). Weil wir ja auch sagen können, welche Sterne denn die nächsten Kandidaten sind. Deswegen ja meine Frage ob unsere Erde, wie damals in dem Artikel aus der Zeitung „Die Zeit“ geschrieben, vielleicht gefährlichen Strahlen einer längst geschehenen Supernova ausgesetzt ist. Nur das ist meine brennedende Frage und ob die Wissenschaft diese beantworten kann.

  85. Tatjana·
    15.01.12 · 18:16 Uhr

    Deswegen ja meine Frage ob unsere Erde, wie damals in dem Artikel aus der Zeitung „Die Zeit“ geschrieben, vielleicht gefährlichen Strahlen einer längst geschehenen Supernova ausgesetzt ist.

    Die „gefährlichen Strahlen“ sind ja Gammastrahlen, und Gammstrahlen sind eigentlich nichts anderes als Licht, nur mit höherer Energie. Die Gammastrahlen kommen also gleichzeitig mit dem Licht an. Es ist nicht möglich, dass vor x-Jahren eine Supernova explodierte und die Gammastrahlen dann noch hinterherkommen. Wenn man die Supernova sieht, sind die Gammastrahlen gleichzeitig auch da.

    Da es im Umkreis, in dem Supernova gefährlich werden könnten, jedoch keine bekannten Kandidaten gibt, die in absehbarer Zeit losgehen, droht von daher auch keine Gefahr.

  86. wie eine kugel die auf einem magneteld schwebt der du einen drehimpuls um die senkrehte achse gibst und dann einen schubser am rand von unten nach oben.jetzt mußt du nurnoch 2 Taschenlampen reinstecken.
    so siet das dann aus

  87. OK mit diesem Beispiel versteht ihr mich offensichtlich nicht

    Versuchen wier es mit einem Leuchtturm der in euer fenster scheint .wenn man dehn Leuchtturm nun von euch wegneigt leuted er nicht mehr in euer fenster sondern über euer Hausdach weg er dreht sich nach wie vor weiter aber vom fenster aus kann man das nicht mehr sehen .wenn man dehn turm jetzt weiter dreht bis er auf dem kopf steht leuchted er wieder in euer fenster.wenn der leuchturm in normalstellung alle 3 sec blinkt und ich dehn leutturm so schnell drehe das eine halbe Drehung 18 min dauert sehen wier das selbe wie bei dem Pulsar .
    ein objekt das warscheinlich alle 1-5 sec blinkt wier es aber nur alle 18 min sehen können .
    ist das jetzt verständlicher?

  88. Hast du nicht gelesen, was Alderamin oben geschrieben hat? Die Rotation eines Körpers um zwei Achsen ist identisch zu einer Beschreibung einer Rotation, die mit nur einer Achse auskommt. Mit anderen Worten: Du kannst soviele Rotationsachsen postulieren, wie du möchtest, aber als Summe kommt doch wieder immer nur eine einzige heraus.

  89. @Amenutep

    Für den von dir beschriebenen Effekt brauchst Du, so glaube ich, zwei Achsen, die nicht beide durch den Mittelpunkt des Objekts gehen und eine bestimmte räumliche Nähe zwischen Strahlungsquelle und Beobachter. In der Disco kann man diesen Effekt erzielen indem man Strahler an geeigneten Gestängen montiert und in der Nähe der Tanzfläche platziert (mit einem Leuchtturm dürfte das schon schwieriger werden).

    Bei der Erde, die sich ja auch nicht nur um sich selbst dreht, erste Achse, sondern auch noch um die Sonne, mit einer zweiten Achse, gibt es ja durchaus den von Dir beschriebenen Effekt. Eine senkrecht am Äquator installierte Taschenlampe (oder ein Laser) würde nur in bestimmten Jahreszeiten einmal am Tag direkt auf die Sonne zielen, weil die beiden Achsen nicht parallel sind (wenn ich mich nicht täusche, bin da nur Laie). Wenn, bei begrenzter Streuung des Taschenlampenlichts, dazu noch das Verhältnis von Erd- zu Sonnenumrundungen passen würde, könnte auch eine Art Frequenzteilung für einen Beobachter auf der Sonne entstehen.

    Für von der Erde weit entfernte Objekte dürfte deren Drehung um die Sonne allerdings nicht mehr relevant sein. Entweder sind diese Objekte nie im Lichtkegel der Taschenlampe (bzw. des Lasers) oder einmal am Tag. Analog dazu, ist die Sache mit dem Neutronenstern zu sehen. Die hier, also weit weg, beobachtete Frequenz ist nur die der Eigenrotation des Pulsars.

  90. @Captain E.
    sicher kann man 2 Rotationen rechnerisch zusammenziehen machen wier das mal normale Drehung des Pulsars 4sec zusätzliche Drehung durch eine kolision 36 min na kannst du das zusammenzählen ich komme da auf 36 min 4 sec
    bei 2 gegenüberligenden stralen macht das alle 18min 2 sec einmal blinken text lesen und text verstehen sind 2 Sachen
    @Joker
    ok 2 um 90 grad versetzte Rotationsachsen ist ein extrembeispiel um dehn efeckt zu verdeutlichen.für dich nehmen wier Beispiel Erde trudelbewegung unserer Rotationsachse oder zweite Drehachse.die positionsverschibung sommer winter würde Garnichts bringen aber 1 grad Abweichung auf 20 Lichtjahre ist eine risige strecke.

  91. @ Amenutep

    „text lesen und text verstehen sind 2 Sachen“

    Das wissen hier vermutlich alle und bedarf keiner gesonderten Erwähnung. Texte zu schreiben, ist eine dritte Sache, die, so gekonnt, helfen kann – Satzzeichen zu verwenden, wäre ein Anfang -, das Lesen und Verstehen zu erleichtern. Ich bemühe mich.

    „[T]rudelbewegung unserer Rotationsachse“

    Zugegeben, eine Trudelbewegung der Eigenrotations-Achse, wie z.B. bei einem spitzen Spielzeugkreisel zu beobachten, könnte ebenso eine niedrigere Drehfrequenz des Pulsars vortäuschen als eigentlich vorhanden. Dies setzt allerdings Kräfte voraus, die das Trudeln bewirken und aufrechterhalten. Bei einem auf dem Boden aufsitzendem Kreisel lassen sich solche finden und lässt sich dessen Verhalten somit erklären.

    Die Präzession, die Richtungsänderung der Erdachse, lässt sich als „eine Folge der Massenanziehung des Mondes und der Sonne in Verbindung mit der Abweichung der Erdfigur von der Kugelform“ (Wikipedia) erklären. Wo sollen die nötigen Kräfte bei dem ‚in der Luft hängenden‘ Pulsar herkommen?

    Eine „zusätzliche Drehung durch eine [Kollision]“ führt nicht zu einer Taumelbewegung, sondern, und das hat Dir @Alderamin bereits versucht näherzubringen, höchstens zu einer veränderten Ausrichtung der Eigenrotations-Achse – oder auch zu einer veränderten Drehgeschwindigkeit.

    Deine diesbezügliche Additionsrechnung kann ich leider nicht nachvollziehen. Bei Zahlen und Einheiten die unterm Bruchstrich stehen, was hier der Fall ist, funktioniert das glaube ich so nicht.

    Ob eine Kollision tatsächlich Ursache der langsamen Drehung sein könnte, können andere besser beurteilen, halte ich für Unwahrscheinlich und so scheinst Du das ja auch gar nicht zu meinen. Müsste ja auch schon ein riesen Knaller gewesen sein.

  92. wie groß wäre den der knaller der dehn Pulsar vom secunden tackt auf 18 Minuten verlangsamt.
    mier erscheind ein trudeln fiel warscheinlicher als eine dermaßen große Abbremsung

  93. @ Amenutep

    Mir erscheint ein Trudeln ausgeschlossen, aus den genannten Gründen, ebenso wie eine abrupte Abbremsung durch eine Kollision.

    Im diesem Artikel, https://arxiv.org/pdf/1210.5066v1.pdf, werden vier Hypothesen genannt: schon der Ausgangsstern hat sich nicht sehr schnell gedreht; der Neutronenstern hatte anfangs ein sehr starkes Magnetfeld, er war ein Magnetar; er ist noch ein Magnetar; oder eingefangene magnetisierte Materie hätte den Effekt bewirkt (wobei aufgenommene Materie in der Regel die Drehung eines Pulsars wohl eher aufrechterhält oder beschleunigt).

    Der Artikel stammt aus dem Jahr 2012. Ich habe nichts aktuelleres gefunden. Vermutlich ist die langsame Drehung von SXP 1062 auch heute noch ein Rätsel.

  94. Was passiert denn dann eigentlich, wenn der Pulsar sozusagen gebremst wird? Schließlich werden Pulsare ja allgemein – wenn auch im ns Bereich – gebremst.

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