Die Krankenkassen in Deutschland wollen von den Versicherten mehr Geld haben. Hier sind ein paar meiner Gedanken bzw. Beobachtungen dazu.

  • Laut einer aktuellen Statistik des Gesundheitsministeriusm gibt es in Deutschland 184 gesetzliche Krankenkassen (Stand 5. Januar 2010).
  • Fast ebenso aktuell ist eine Liste, die vom Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte herausgegeben. Mit Stand vom 11. Januar 2010 werden dort 114 Krankenkassen gelistet, die eine „Integrierte Versorgung mit Klassischer Homöopathie“ anbieten.
  • In den letzten Wochen haben immer mehr Krankenkassen angekündigt, Zusatzbeiträge von mindestens 8 Euro im Monat einzuheben.
  • Dazu gehört z.B. auch die BKK Westfalen-Lippe, die als erste Kasse gleich zwölf statt acht Euro haben will.
  • Die BKK Westfalen-Lippe ist eine der 114 Krankenkasse aus der Liste des Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte
  • Homöopathie (bzw. allgemein Alternativmedizin) ist teurer als echte Medizin – das zeigte die Helsana-Studie, die Ende der 90er-Jahre durchgeführt wurde (hier gibt es eine Zusammenfassung).
  • Homöopathie ist 200 Jahre alter absurder Aberglaube und wirkt nicht besser als ein Placebo.

Ich behaupte nicht, dass es zwischen all diesen Punkten irgendwelche kausalen Zusammenhänge gibt. Das müssen Gesundheitsökonomen erforschen (oder wer immer hier zuständig sein mag). Aber wenn die Krankenkassen einerseits zuwenig Geld haben, andererseits aber eine erwiesenermaßen wirkungslose Therapie finanzieren, die teurer ist, als erwiesenermaßen wirkenden Therapien – dann erscheinen die Zusatzbeiträge irgendwie ein wenig dreist.

Das meint übrigens auch der Biologe Axel Meyer in einem Artikel im Handelsblatt:

Also müssen Leistungen gestrichen werden. Sparen könnte man etwa, wenn nur die genaue Anzahl von Pillen verschrieben würde und nicht mehr ganze Packungen. Zweitens: Abschaffung der Bezahlung homöopathischen Unsinns. Man konnte wissenschaftlich bisher keine Wirkung durch Homöopathie nachweisen. Ergo gehört sie als Leistung der Krankenkassen abgeschafft. Jeder soll an diesen Unsinn glauben dürfen, aber bitte privat dafür bezahlen.

Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.


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43 Gedanken zu „Homöopathie, Krankenkassen und Zusatzbeiträge“
  1. @Florian: Danke! Habs korrigiert

    @Ulrich: Wie Stefan schon sagte – nicht vom Staat; sondern von den Beitragszahlern der Krankenkasse (was nicht heisst, dass der Staat nicht auch genug Geld für Homöopathie zum Fenster rauswirft – das macht er ja leider auch)

  2. Wen wunderts, wenn alle an irgendeinen Mist glauben, wenn in jenen Wissensmagazinen, die der Einsteiger-Basis wenigstens ein bisschen was an Wissenschaft vermitteln sollten, so ein Müll aufgetischt wird.
    Im Welt der Wunder 1/10 findet sich ein Artikel mit dem klingenden Namen „Die geheimen Karten des Körpers“ (Friederike Schön). Da wird einem schwindelig.

    Die Autorin schreibt:
    „Mittlerweile ist die moderne Wissenschaft in der Lage, fast sämtliche Meridiane mithilfe von bioelektrischen Geräten zu messen.“
    Zu Wort kommt etwa der Kardiologe und Bioenergetiker Dr.Albrecht Hempel: „Wir können die Energieströme des Körpers, die die Chinesen schon vor tausend Jahren bla bla…entdeckten, inzwischen nicht nur nachweisen, sondern sogar beeinflussen.“
    …oder ein Folker Meißner, der erklärt, warum es noch Gegenwehr von manchen Seiten der Wissenschaft geben würde: „…. die herkömmlichen physikalischen Messverfahren mangels entsprechender Sensorik die neueren Methoden gar nicht beurteilen können…“

    Dazu gibt sie dann noch Links als Quellen wie diese an:
    https://www.rubimed.com/de/news/news.asp

  3. @Muriel: Wenn die Leute wirklich krank werden, werden sie ja meist auch richtig behandeln und sterben daber auch nicht früher. Bis dahin aber sie uns aber mit ihren Befindlichkeitsstörungen die alternativmedizinisch „behandelt“ werden auf der Tasche.

  4. Oh man, der letzte Satz sollte heißen: Bis dahin liegen sie uns aber mit ihren Befindlichkeitsstörungen, die alternativmedizinisch „behandelt“ werden, auf der Tasche.

    Ich glaube ich habe auch schon eine Befindlichkeitsstörung 😉

  5. Hier ein Zitat von der Seite der Techniker Krankenkasse:

    „Die TK hat mit der Managementgesellschaft des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) einen Vertrag zur homöopathischen Versorgung abgeschlossen. An diesem Vertrag dürfen die Ärzte teilnehmen, die ein Homöopathie-Diplom des DZVhÄ erworben haben oder eine vergleichbare anerkannte Qualifikation nachweisen können. Zudem sind die teilnehmenden Ärzte verpflichtet, regelmäßig Fortbildungen zum Thema zu besuchen. Bundesweit nehmen circa 1.100 Ärzte an diesem Vertrag teil.

    Folgende Leistungen gehören zur homöopathischen Versorgung:

    * eine etwa einstündige umfassende Erstanamnese, um die Krankheitsursachen eingehend zu analysieren,
    * notwendige Folgeanamnesen,
    * die Arzneimittelauswahl und homöopathische Analysen, um zu prüfen, wie die verordneten Medikamente wirken, und
    * bei Bedarf kürzere homöopathische Beratungen.

    Die Kosten der homöopathischen Medikamente tragen Sie selbst.“

  6. @Marcus: Ah – sorry… Deinen Artikel hab ich komplett übersehen – sonst hätte ich den natürlich erwähnt. Und soweit ich weiß, zahlen die Kassen die Medikamente immer noch nicht (bzw. nur für Kinder unter 12 oder so). Aber das machts ja auch nicht besser…

  7. hey,
    zunächst mal wollte ich dir für die vielen interessanten und informativen artikel bzgl. astronomie, raumfahrt und allem drum und dran danken – das ist echt eine gute arbeit die du da ableistest!

    dennoch – oder gerade deswegen – finde ich, dass solche artikel wie dieser hier nichts zu suchen haben.
    ich halte sienceblogs vorallem für eins: wissenschaftliche blogs.
    ich möchte garkeinem vorschreiben, homöopathie gut zu finden/zu nutzen, aber ich finde es einfach unpassend darüber in einem blog von einem astronom (oder wie auch immer man deinen beruf bezeichnet ^^) über astronomie zu lesen.

    Ich persönlich nutze hier und da ein wenig homöopathische mittel (wobei ich nicht weiß wo man die grenze zwischen homöopathie und pflanzlichen mitteln ziehen muss).
    manche halte ich aber auch für ziemlich sinnlos.
    nichts desto trotz finde ich, dass sowas nicht in einen blog gehört, der astronomie behandelt.
    ähnliches unbehagen hatte ich, als mein informatik-prof in einer vorlesung meinte, dass wir uns gegen die schweinegrippe infen lassen sollen.
    sowas möchte ich mir nicht von irgendjemanden sagen lassen, der über keinerlei fachkompetenz verfügt.

    ich bin recht zwiegespalten, einerseits kann ich natürlich sagen „hey, schmeiss den feed aus deinem reader“ – damit ist das problem gelöst, andererseits muss ich dafür aber auf gute artikel verzichten, was ich auch nicht will.

    wäre das ein privater blog (also http://www.ich-schreib-was-ich-denke.de z.B.), wäre das etwas anderes – aber scienceblogs.de hat meinermeinung nach einen gewissen anspruch, dem man als blogger gerecht werden wollen sollte…

    ich weiß nicht ob ich mit der meinung alleine stehe, oder nicht, aber ich wollte die einfach mal loswerden…

    ich hoffe, du fasst das nicht als angriff auf, sondern als gutgemeinte kritik (und das du den unterschied erkennst ^^).

    ich hoffe auf weniger anti-homöopathie-artikel und auf mehr geniale astronomie-artikel..! 😉
    alles gute

    p.s. die astrologie-artikel find ich auch nicht so prikelnd, aber da kann man ja noch von einem fachzusammenhang sprechen (wobei der ja auch recht einseitig als solche angesehen wird…)

  8. jey jonny,

    schön, dass Du Deine Meinung sagst.
    Ich denke, das sollte Florian weiterhin auch tun. Und wenn es Dir nicht gefällt, dann tschüss 😉

  9. @jonny

    Deine Kritik an den angesprochenen Themen in diesem Blog ist wohl nur durch Unwissen begründet. Abgesehen davon, lies einfach nur die Posts, die dich interessieren.
    Ich finds immer wieder amüsant und informativ, was da im Netz für Absurditäten (Name auf Verlangen entfernt z.B., RT-Leugner und andere lusige bis unappetittliche Gestalten) herumgeistern, da wäre ich selber niemals draufgestossen. Du schon?

  10. Schade, dass noch immer keine Kasse gezielt Skeptiker als Kunden will und klar sagt „wir zahlen _nichts_, was nicht seine Wirksamkeit erwiesen hat; dafür sind wir besonders günstig.“

    Die Zahl der Kasse ist übrigens interessant, damit sind es also 2009 erneut 18 weniger geworden. Gegenüber 2006 sind es gar 69 weniger. Das Ziel des Gesundheitsfonds waren übrigens 30-50. Meine Vermutung ist, dass die jetzt auftauchenden Zusatzbeiträge einige weitere dahinraffen werden (nämlich genau die, die es dabei besonders bunt treiben).

  11. @jonny: „ich möchte garkeinem vorschreiben, homöopathie gut zu finden/zu nutzen, aber ich finde es einfach unpassend darüber in einem blog von einem astronom (oder wie auch immer man deinen beruf bezeichnet ^^) über astronomie zu lesen.“

    Warum? Darf ein Astronom sich nur zur Astronomie äußern? Ich bin ein Mensch wie alle anderen auch und habe zu vielen Dingen eine Meinung. Und ein Blog ist keine Fachpublikation – das Wort leitet sich vom englischen „Log“ ab; steht also auch für „Tagebuch“. Und für mich ist das hier nicht unbedingt ein Wissenschaftsblog, sondern das Blog eines Wissenschaftlers. Und dieser Wissenschaftler veröffentlicht eben seine persönliche Meinung zu vielen Dingen. Wenn dich das stört, dann kannst du es gerne ignorieren.

    Außerdem geht es mir in meinem Blog um Wissenschaftsvermittlung. Und wenn man Wissenschaft vermitteln will, dann muss man auch das bekämpfen bzw. zumindest ansprechen, dass sich aktiv gegen Wissenschaft wendet: wie z.B. Alternativmedizin und Homöopathie.

  12. @thomas/alteweseer: nichts anderes sagte ich ja, als das ich schrieb „ich bin recht zwiegespalten, einerseits kann ich natürlich sagen „hey, schmeiss den feed aus deinem reader“ – damit ist das problem gelöst, andererseits muss ich dafür aber auf gute artikel verzichten, was ich auch nicht will.“.

    ich kann nur meine eigene meinung vertreten und darstellen, das mache ich hier – und hoffe auf normale und verständliche art und weise, nicht so wie andere homöopathievertreter (zu denen ich mich definitiv nicht zähle, in meinem arzneischrank liegt momentan garnix alternatives, ausser evtl hustensaft, wenn man das dazu zählt).

    @florian: naja, ich sehe einen blog auf sienceblogs.de schon als ziemlich fachlich an – klar wird der blog privat betrieben und ich habe auch nichts dagegen, wenn mal ein artikel zu irgendeinem thema abweichend von astronomie verfasst wird, dennoch hatte ich das gefühl, dass artikel gegen homöopathie/astrologie/whatever überhand nehmen.
    rein subjektiver eindruck.
    ausserdem gibt’s ja auch sehr wohl „alternativmedizin“ die wirksam ist – aber halt nur gegen irgendwas harmloses (z.b. wadenwickel bei fieber).
    und „bekämpfen“ finde ich ein wenig krass ausgedrückt.
    ich mein hey, wenn’s nicht funktioniert, dann funktioniert’s nicht – wer das nicht einsehen will ist selber schuld.
    ausserdem wendet sich alternativmedizin ja nicht „aktiv gegen die wissenschaft“, zumindest nicht grundsätzlich.
    oder du hast andere erfahrungen gemacht als ich…

    auserdem habe ich es tatsächlich bisher für einen wissenschaftsblog gehalten – weniger für einen blog eines wissenschaftlers – der name „scienceblogs“ legte das nahe… 😉

  13. @jonny: „naja, ich sehe einen blog auf sienceblogs.de schon als ziemlich fachlich an – klar wird der blog privat betrieben“

    Ich zitiere von hier – https://www.scienceblogs.de/ueber-scienceblogs.php:

    Auf ScienceBlogs schreiben Forscher, was sie bewegt.

    Homöopathie bewegt mich.

    „und ich habe auch nichts dagegen, wenn mal ein artikel zu irgendeinem thema abweichend von astronomie verfasst wird, dennoch hatte ich das gefühl, dass artikel gegen homöopathie/astrologie/whatever überhand nehmen. rein subjektiver eindruck.“

    Ja – rein subjektiv. Ich habe bis jetzt fast 900 Artikel veröffentlicht. Zähl mal nach, wieviel davon von Homöopathie/Esoterik handeln. Dann hast du nen objektiven Eindruck.

    „ausserdem gibt’s ja auch sehr wohl „alternativmedizin“ die wirksam ist“

    Ne – gibts nicht. Wenn das so wäre, dann wärs Medizin, keine Alternativmedizin. Und Wadenwickel sind ein Hausmittel, aber nix „alternatives“.

    „usserdem wendet sich alternativmedizin ja nicht „aktiv gegen die wissenschaft“, zumindest nicht grundsätzlich“

    Ha! Da kennst du aber viele „Alternative“ nicht… Für die sind z.B. alle, die Impfungen empfehlen von der Pharmaindustrie gekaufte Lügner. Ärzte behandeln nicht richtig und Wissenschaftler erforschen nur das, was ihnen Geld bringt aber nicht das, was nützlich wäre. Die interessiert nämlich nur ihre Karriere. Außerdem vertuschen sie die Erfolge der Alternativmedizin. Usw…

    Und dann gibts auch noch den „Nocebo“-Effekt – schlag das mal nach. Informativ ist auch das hier: https://whatstheharm.net/

    Ehrlich – schau mal in ein beliebiges Esoterikforum. Du wirst überrascht sein.

    Ansonsten bleibt es dabei: Ich werde hier weiter über das schreiben, was ich für interessant halte. Wem das nicht gefällt, der kann das gerne sagen. Wenn sich genügend Leute finden, denen die „unwissenschaftlichen“ Artikel auf die Nerven gehen und das der SB-Redaktion mitteilen, dann wird die das Profil von SB vielleicht ändern. Bis dahin mache ich aber mal so weiter wie bisher.

  14. @jonny: Blende die Artikel aus, die dir nicht gefallen…man kann es als Blogger nicht jedem recht machen und ein Wissenschaftsblog steht eben für die Vermittlung von Wissenschaft von fachlich Kompetenten Leuten…deswegen finde ich es gerade wichtig, dass hier auf Scienceblogs Themen wie Homöopathie/Esoterik behandelt werden und wie Florian schon sagte, es überwiegen die Astronomie-Artikel um einiges! Egal, ob jetzt Astronomie- oder Biologieblog, man sollte auch mal etwas über den Tellerrand hinaus und genau das ist hier der Fall!

    Aber zum Thema: Absolute Sauerei das mit den zusätzlichen Beiträgen, aber die Merkel hat doch auch schon dagegen protestiert…konte die nichts ändern?

  15. @Stefan Taube: Danke, dachte ich mir auch schon. Da ist die Bloß-keine-Chemie-Fraktion dann wieder nicht konsequent genug.
    @Dr. Glukose: „Die Merkel hat doch auch schon dagegen protestiert“
    Nur um das mal zu erwähnen: Unter Frau Merkel ist der Gesundheitsfond entwickelt worden, und wenn sie jetzt ganz entrüstet gegen das System protestiert, das ihre Regierung eingerichtet hat, dann beleidigt sie damit den Wähler. Das ist aber auch alles.

  16. Hallo Jonny:

    Mir scheint hier (mal wieder) ein sprachliches Problem vorzuliegen.

    Du schreibst:
    ausserdem gibt’s ja auch sehr wohl „alternativmedizin“ die wirksam ist – aber halt nur gegen irgendwas harmloses (z.b. wadenwickel bei fieber).

    Was soll „alternative Medizin“ denn bitte schön sein?

    Es gibt doch wohl nur ein einziges Kriterium für medizinische Behandlungen. Nämlich die Wirksamkeit!

    Es gibt nicht den geringsten Grund dafür, den Begriff „alternative Medizin“ einzuführen. Entweder etwas wirkt heilend oder nicht. Wenn etwas heilt, dann handelt es sich um Medizin. Punkt! Wenn von etwas lediglich behauptet wird, heilend wirken zu können, dann nennt man das „alternative Medizin“. So sieht es aus.

    Mal bei Licht betrachtet: der Begiff „alternative Medizin“ ist albern!

    Ich bin zwar kein Arzt, aber mir scheint beispielsweise nicht abwegig zu sein, dass Wadenwickel durch die Förderung der Durchblutung der Beine dem Körper ermöglichen könnten, besser die „Betriebstemperatur“ zu halten. Unterstellt, dass diese Vermutung zutrifft, sind Wadenwickel doch nicht „alternative Medizin“, sondern konventionell, weil wirksam!

    Jede Therapie, die wirkt, ist Medizin. Und zwar ohne Ausnahme! Nur die Therapien, von denen lediglich behauptet wird, dass sie wirksam seien, werden von den Verfechtern als „alternative Medizin“ bezeichnet.

    Es stellt sich jetzt die Frage, weshalb die Verfechter dieses ganzen „alternativen“ Gedöns so viel Wert darauf legen, die diversen Vorgehensweisen unbedingt Medizin nennen zu wollen.

    Ich weise nochmals darauf hin, das es Medizin wäre, würde es wirken. Nur die Dinge die nicht wirken sind „alternative Medizin“.

    Es ist dem Begriff Medizin innewohnend, etwas Heilsames zu bezeichnen. Alles was geeignet ist, die Gesundheit wiederherzustellen, ist Medizin. Damit sind alle Stoffe oder Verfahren bezeichnet, die der Gesundheit zuträglich sind. Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, hierzu „Alternativen“ einzuführen. Das ist so sinnvoll wie neue Farben für Schimmel oder Rappen definieren zu wollen.

    Die Frage bleibt im Raum, weshalb sowas trotzdem gemacht wird. Man könnte jetzt „argumentieren“, dass es Verfahren oder Stoffe gibt, die zwar wirken, aber der Wissenschaft nicht „zugänglich“ sind. Homöopathen argumentieren so. Diese Freaks behaupten Eigenschaften von Wasser, die nicht nur nicht jemals gesehen (im Sinne von gemessen) wurden, sondern darüber hinaus sogar allen Erkenntnissen der Wissenschaft (Wasser betreffend) direkt widersprechen. Antworten auf berechtigte Fragen, etwa wieso Wasser, welches einige Mrd Jahre alt ist, sich nur die „Informationen“ merkt, die dem Wasser von der unterbezahlten polnischen Mitarbeiterin vermittels „verschütteln“ mitgeteilt wurden, nicht jedoch die „Informationen“, welche dem Wasser von Jesus Christus mitgeteilt wurden, als er sich im See Genezareth veranlasst sah, darin von Zeít zu Zeit seine Notdurft (und er hat höchstwahrscheinlich ebenfalls „verschüttelt“) zu verrichten. Wer behauptet, das Wasser Informationen speichern könne, muss sich die Frage gefallen lassen, wie das gehen können soll. Wasser speichert Informationen nicht! Dies sage ich, weil die Naturgesetze, die es ermöglicht haben, den Computer zu bauen, an dem ich gerade sitze, sehr zutreffend sind. Diese Naturgesetze bieten nicht den geringsten Raum für ein irgendwie geartetes „Wassergedächtnis“. Wer sowas trotzdem behauptet muss mir eine Erklärung bieten, die besser ist als das was ich schon habe (und was gut funktioniert).

    Solche Fragen gehören sehr wohl und ausdrücklich in ein Blog, welches einen wissenschaftlichen Anspruch hat.

    ausserdem wendet sich alternativmedizin ja nicht „aktiv gegen die wissenschaft“, zumindest nicht grundsätzlich.

    Doch, doch!

    Die sog. „alternative Medizin“ wendet sich sehr wohl sehr aktiv gegen Wissenschaft. Die „alternative Medizin“ ist so sinnvoll wie „alternative Mathematik“. Wie oben schon geschrieben haben wir hier wohl ein in erster Linie sprachliches Problem.

    Ich möchte mal unterstellen/vermuten (gestützt durch Dein Beispiel mit den Wadenwickeln), dass Du unter „alternativer Medizin“ jede Medizin meinst, die nicht in Pillenform, welche von Pharmafirmen hergestellt wurde, meinst. Ich persönlich kann – wie oben ausgeführt – mit dem Begriff „alternative Medizin“ zunächst nicht besonders viel anfangen.

    Es wäre für eine Diskussion hilfreich, würdest Du mal den Begriff „alternative Medizin“, so wie Du ihn verstehst, genauer definieren.

    mit freundlichen Grüssen,
    Schlotti

  17. @Jonny

    Ich persönlich nutze hier und da ein wenig homöopathische mittel (wobei ich nicht weiß wo man die grenze zwischen homöopathie und pflanzlichen mitteln ziehen muss).

    Das ist doch ganz einfach. Pflanzliche Mittel wirken durch ihre Wirkstoffe. Homöoparhische Mittel werden solange verdünnt, bis praktisch kein Wirkstoff mehr vorhanden ist. Dann bleibt nur noch der Placebo-Effekt. Der Vorteil ist, dass wo es keine pharmakologische Wirkung gibt, es natürlich auch keine unerwünschten pharmakologischen Nebenwirkungen geben kann.
    Was Florian hier macht, ist aufklärerische Arbeit im besten Sinne.
    mfg georg

  18. Zu der Kostenfrage weiter oben, hier ein Snippet aus der Wikipedia im Artikel „Alternativmedizin“ (wo diese übrigens auch ganz gut definiert ist):
    „In Deutschland werden rund neun Milliarden Euro pro Jahr für komplementär- und alternativmedizinische Verfahren ausgegeben. Fünf Milliarden Euro davon zahlen die Patienten selbst. Vier Milliarden Euro erstatten die Krankenkassen. 40.000 Ärzte bieten entsprechende Therapien an.“

    Die dazu angegebene Quelle https://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=57593 sagt leider nicht, woher diese Zahlen genau kommen und ist auch von 2007. Aber immerhin eine grobe Orientierung.

  19. In Deutschland werden rund neun Milliarden Euro pro Jahr für komplementär- und alternativmedizinische Verfahren ausgegeben.

    Wie ist das eigentlich mit den Kosten für Akupunktur? Die bietet ja wirklich jeder zweite Arzt an, ich kann mir fast nicht vorstellen, dass bei 9 Milliarden insgesamt die Akupunktur mit drin ist. Läuft die als Standardmethode? Klar hervor geht das auch aus dem Artikel im Aerzteblatt nicht hervor.

  20. @Dr. Glukose „Absolute Sauerei das mit den zusätzlichen Beiträgen, aber die Merkel hat doch auch schon dagegen protestiert…konte die nichts ändern?“

    Zur Erinnerung: Frau Merkel ist Bundeskanzlerin. Ddie soll nicht protestieren, sondern regieren!

    Wenn ich eins hasse, dann ist es diese merkwürdige Formulierung, die man oft auf Nachrichtenseiten findet: „Politiker XY fordert…“ Ein Politiker kann nicht fordern. Entweder ist er ein Mandatsträger, dann soll er handeln oder er ist ein erfolgloser Hinterbänkler, dann soll er Orchideen züchten.

  21. Man könnte im Prinzip schon eine Auswertung vornehmen welche Krankenkassen Zusatzbeiträge erheben, in welchem Umfang „alternative Behandlungsmethoden“ erstattet werden und ob es dazwischen eine Korrelation gibt. Es müsste eigentlich auch Zahlen darüber geben wie viel die gesetzlichen Krankenkassen für Alternativmedizin ausgeben und ob dieser Betrag relevant ist. Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch wie viel Geld für Schulmedizin ausgegeben wird, die entweder unwirksam ist oder deren Wirksamkeit nicht ausreichend belegt ist.

  22. @scientist

    „Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch wie viel Geld für Schulmedizin ausgegeben wird, die entweder unwirksam ist oder deren Wirksamkeit nicht ausreichend belegt ist.“

    Mein Murmeln seit 18hundertund`n Krug, as noch keen Buddeln gave.

    Wer sich darüber aufregt, dass nichtmedizinische (alternativ gibt`s ja nicht) nichtwirksame Behandlungen bezahlt werden, sollte sich auch aufregen über die medizinischen nichtwirksamen Behandlungen. Tut aber meist keiner.

  23. Hat schon mal irgendjemand eine Antwort von einer KK bekommen, warum sie diesen Blödsinn bezahlt? Und ob demnächst dann auch Handauflegen bezahlt wird?
    Bei mir blieben alle Anfragen erfolglos. Wechseln ist auch kaum möglich, da mittlerweile fast alle KK die HP gaaaanz toll finden.

  24. Hm, da mache ich mir Gedanken welche Krankenkasse ich nehmen soll. Ich ziehe demnaechst aus den USA wieder zurueck nach Deutschland. Hat irgendwer konkrete Vorschlaege welches momentan die vernuenftigste gesetzliche Krankenkasse ist …

  25. @scientist
    Was mich am meisten erschreckt ist die Tatsache dass zumindest in Österreich mehr als 50% der ganzen Krankenkassenbeträge für vom Staat vorgegebene Sozialleistungen draufgehen, zum Beispiel Weiterzahlung bei langen Krankheiten, Deckelungen, Spitalserhaltung usw.

    Die tatsächlichen Arztkosten scheinen da mit 15% eher gering.

    Aber bei den ganzen Physiotherapien frage ich mich schon oft, ob das nicht Wellness auf Gemeinkosten ist. Ich wurde mal zwangsverpflichtet und war ziemlich schockiert was sich dort (auf meine Kosten) abgespielt hat. Wenn du dann dort sitzt und Leute mit leichtem Schritt und großen Taschen reinkommen und auf Anfrage dann sagen: Schulterverletzung…
    Da kommt man schon ins Grübeln …

  26. Ich fände es sehr bedauerlich, wenn Florian über den ganzen Humbug nicht mehr berichten würde.
    Und gerade weil die ganze Esoterikwelle solche Ausmaße annimmt, halte ich es für absolut notwendig, wenn gut recherchiert darüber geschrieben wird. Es gibt m.E. sowieso zu wenige, die den Mist kritisch sehen.

    Deutschland veblödet!

    @ Florian… Weiter so!

    Zum Thema:

    Die 4 Milliarden Euro für Alternativmedizin sollten die Krankenkassen streichen! Dann bräuchten sie nämlich keinen Zusatzbeitrag!

  27. Ich habe nur ein einziges Problem, dass Florian so viel über Nonsense schriebt: weil man dann den links folgt und auf einmal 3 stunden mist gelesen hat.

    Aber das ist wohl in erster linie meine Schuld.

    Anbei macht es doch Sinn, dass Florian über Alternativ-Irgendwas schreibt.
    Er ist Astronom, also Physiker. Er kennt damit den gesamten breiten Unterbau der Physik.
    Und auch den für die meisten Fragen relevanten.
    Wie es einmal mein Prof sinngemäß formulierte: „In der Physik bauen die Theorien auf, es gibt immer eine Theorie, für die man die vorher gelernt haben muss. Bei Chemie kann man einfach sagen, ich lern nur Anorganische Chemie, theoretische, organisch und sonstwas ist mir egal.“
    Damit will ich sagen, dass er durchaus auch in der Lage ist, auf die Theorien einzugehen, mit denen die ominösen Wirkweisen von esoterischem Krimskrams begründet wird. Denn alternative Leute suchen sich auch immer irgendwas alternatives aus, wo ein Physiker einfach sagt: „Nö. N. ö.“

  28. Homöopathische Medikamente wirken nicht? Ich hab vorhin eines in der Hand gehabt, dass 19% Alkohol enthielt. Wenn man davon ein grosses Glas trinkt, sollte man schon eine Wirkung spüren.

    Im übrigen sind Krankenkassen Wirtschaftsunternehmen. Einige unterhalten Reha Zentren, der Sana konzern z.B. ‚gehört‘ einigen Krankenversicherungen. Die sind nicht unbedingt daran interessiert, dass nur das medizinsch Sinnvolle von den Krankenkassen bezahlt wird.

  29. Private Krankenkassen und Krankenversicherungen sind Wirtschaftsunternehmen. Die Ersatzkassen, Betriebskassen usw welche Bestandteil der gesetzlichen Krankenversicherung sind, sind Körperschaften des öffentlichen Rechts.
    Werden durch diese teure, fragwürdige Behandlungsmethoden bezahlt, so gehen diese Ausgaben zu Lasten der Solidargemeinschaft.

  30. P.S.: Es sei denn solche „alternativen“ Leistungen werden durch eine private Zusatzversicherung abgedeckt. Dann geht mir das aber auch am Allerwertesten vorbei.

  31. Homöopathische Mittel wirken, – dass ist doch fast schon lächerlich wie man gegen diese Tatsache ankämpfen will. „Es darf nicht sein, was wir nicht glauben können“
    Nun hat man versucht, das mit Placebo zu erklären. Was ja Unsinn ist, denn ein Haufen Dreck oder ein Kräutertee müsste dann doch ebenso intensiv , ja intensiver wirken, weil doch die Annahme, und der „Glaube“ viel stärker sein müsste: denn es handelt sich um grobstoffliche Wirkstoffe, die in einem Kräutertee enthalten sind. Merkwürdig, dass man mit Homöopathischen Mitteln viel eher eine Wirkung (Heilung) feststellt.
    Anstatt man sich ins Zeug legt, sich und anderen die Hand vor die Augen zu legen, sollten diese Dinge mit Kraft der wissenschaftlichen Theorienbildung weiter erforscht werden.

    Es sind lauter Unwahrheiten, die verbreitet werden, dass Homöopathie zB es darauf anlege, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen (beliebtes Argument). Ähm, die Pharmazeutika, die nicht heilen sondern nur helfen, da wird wohl eher den Leuten das Geld aus der Tasche gezogen.

    Ich stelle einfach fest, in diesen und anderen Blogs, will man gar nichts wissen, auch nicht informieren, sondern man hat einen unglaublichen Drang etwas zu bekämpfen. Missionarisch ist es nicht, sondern ein verzweifelter Griff an die Toilettenspülung, man kriegt diese Dinge nicht verdaut, dass es etwas gibt, was man nicht „rational“ erklären kann.

  32. Der Haufen Dreck und der Tee wirken tatsächlich auch viel besser. Es ist natürlich wichtig, wann und wie Sie den Haufen Dreck einnehmen, und auf welche Weise Sie mit dem Tee nachspülen.
    Aber Sie kennen die Drecksteetherapie nicht, und deswegen können Sie sich nicht vorstellen, dass sie wirkt. Wie kann man nur so verbohrt sein an der Homöopathie festzuhalten, obwohl inzwischen Tausende von Krankheiten durch den Dreckstee geheilt wurden!
    Dreck und Tee, im richtigen Verhältnis nach uralten fernöstlichen Erkenntnissen gemischt ist das einzig Wahre! Nur Ideologen halten immer noch an der Homöopathie fest, obwohl es inzwischen Millionen von staatlich anerkannten Untersuchungen gibt, die die Wirksamkeit der Drecksteetherapie bestätigen!

  33. @hansen: „Ich stelle einfach fest, in diesen und anderen Blogs, will man gar nichts wissen, auch nicht informieren, sondern man hat einen unglaublichen Drang etwas zu bekämpfen. Missionarisch ist es nicht, sondern ein verzweifelter Griff an die Toilettenspülung, man kriegt diese Dinge nicht verdaut, dass es etwas gibt, was man nicht „rational“ erklären kann.“

    Es mag für manche nicht verständlich sein, aber: nur weil irgendwann mal irgendwer gesund wurde, weil er ein paar Globuli geschluckt hat, heisst das noch lange nicht, dass Homöopatie „wirkt“. Um das festzustellen macht man randomisierter, kontrollierte Studien. Und immer wenn man das macht zeigt sich, dass Homöopathie nicht besser wirkt als ein Placebo. Das kann man akzeptieren oder nicht – es ist jedenfalls wissenschaftlich belegt, das Homöopathie nicht wirkt (was ja auch nicht überraschend ist; widerspricht die H. doch der bstens belegten Physikund Chemie). Das hat nichts mit „Missionierung“ zu tun sondern mit der Realität.

  34. ensiv , ja intensiver wirken, weil doch die Annahme, und der „Glaube“ viel stärker sein müsste: denn es handelt sich um grobstoffliche Wirkstoffe, die in einem Kräutertee enthalten sind.

    Uhuhuhuuuuu. Ich sehe, hier ist ein Wisser anwesend.

    Bitte erkläre uns Dummis die Termini „grobstofflich“ und „feinstofflich“. Nebst Herleitung.

  35. Es mag für manche nicht verständlich sein, aber: nur weil irgendwann mal irgendwer gesund wurde, weil er ein paar Globuli geschluckt hat, heisst das noch lange nicht, dass Homöopatie „wirkt“.

    „Nachdem“ bitte, nicht „weil“, soviel Zeit muss sein.;-)

  36. @Hansen:

    Homöopathische Mittel wirken, – dass ist doch fast schon lächerlich wie man gegen diese Tatsache ankämpfen will.

    Verwechseln Sie bitte nicht „viele Leute sind nach der Einnahme von homöopathischen Mitteln gesund geworden“ mit „homöopathische Mittel wirken“. Lesen Sie mal unter „post hoc ergo propter hoc“ nach… Da Ihre „Tatsache“ also nicht existiert, kämpft auch keiner dagegen an – nur gegen die wilden Behauptungen, die von Homöopathie-Anhängern aufgestellt werden.

    „Es darf nicht sein, was wir nicht glauben können“

    Nein. „Es ist falsch, weil es in -zig kontrollierten Untersuchungen gezeigt wurde, dass es falsch ist.“ So wird ein Schuh draus.

    Nun hat man versucht, das mit Placebo zu erklären. Was ja Unsinn ist, denn ein Haufen Dreck oder ein Kräutertee müsste dann doch ebenso intensiv , ja intensiver wirken, weil doch die Annahme, und der „Glaube“ viel stärker sein müsste: denn es handelt sich um grobstoffliche Wirkstoffe, die in einem Kräutertee enthalten sind.

    Erst einmal wäre ich, wie andere hier, auch mal an einer Definition von „grobstofflich“ interessiert. Zweitens ist es mir schleierhaft, warum Sie denken, dass Dreck und Kräutertee irgendwie äquivalent sein könnten – das Konzept von Bakterien, und dass diese durch Abkochen abgetöten werden, sind Ihnen schon vertraut, oder? Drittens wirkt der Placeboeffekt bei einen Kräutertee in der Tat etwa genausogut wie bei homöopathischen Mitteln!

    Merkwürdig, dass man mit Homöopathischen Mitteln viel eher eine Wirkung (Heilung) feststellt.

    Aha. Woher wissen Sie, dass das so ist? Wo wurde die kontrollierte Studie veröffentlicht, die feststellte, dass man bei homöopathischen Mitteln „viel eher eine Wirkung (Heilung) feststellt“ als bei Einnahme von Dreck oder Kräutertee?

    Es sind lauter Unwahrheiten, die verbreitet werden, dass Homöopathie zB es darauf anlege, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen (beliebtes Argument). Ähm, die Pharmazeutika, die nicht heilen sondern nur helfen, da wird wohl eher den Leuten das Geld aus der Tasche gezogen.

    Schwarz-und-weiss-Denke. Schon mal auf die Idee gekommen, dass es auf beiden Seiten Leute geben könnte, die es nur darauf anlegen, einem das Geld aus der Tasche zu ziehen? Die Pharmazeutika haben aber den eindeutigen Vorteil, dass ihre Wirksamkeit erst mal in kontrollierten Studien nachgewiesen werden muss, bevor sie auf den Markt kommen! Es ist mir schleierhaft, warum Sie lieber Zeug schlucken, bei dem kein Mensch jemals unter kontrollierten Bedingungen untersucht hat, ob es wirkt… (und bevor Sie ankommen mit „ich habe selbst erlebt, dass es wirkt!!!“, lesen Sie bitte nochmals (?) unter „post hoc ergo propter hoc“ nach – und informieren sich besser über den Placebo-Effekt)

    Ich stelle einfach fest, in diesen und anderen Blogs, will man gar nichts wissen, …

    *prust* Und diese Behauptung über ein Wissenschafts-Blog… das ist schon ein starkes Stück.

    … dass es etwas gibt, was man nicht „rational“ erklären kann.

    Äh, aber wir haben rationale Erklärungen – z. B. den bekannten Placebo-Effekt. Bitte erklären Sie doch mal, warum in praktisch jeder kontrollierten Studie homöopathische Mittel nicht besser abschneiden als Placebos! Und kommen Sie mir nicht mit „homöopathische Mittel können so nicht getestet werden, weil sie individuell verschrieben werden müssen!“ Es gibt nämlich auch jede Menge Studien, wo genau diese individuelle Verschreibung berücksichtigt wurde… Sie dürfen raten, was das Ergebnis war.

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