Christian Jung hat ja kürzlich über das verschneite Heidelberg berichtet. Ich durfte es heute auch wieder aus nächster Nähe erleben…

Ich arbeite zwar an der Uni Heidelberg – wohne aber nicht dort (also in Heidelberg; in der Uni wohn ich schon gar nicht). In Heidelberg selbst kann sich ein Normalsterblicher nämlich keine Wohnung leisten – was aber nicht tragisch ist, da man sowieso keine findet. Vermutlich muss man irgendeiner Geheimgesellschaft angehören oder so damit man eine bekommt…

Da aber Jena doch zu weit weg ist, um täglich nach Heidelberg zu pendeln, bin ich nicht umhin gekommen, mir dort eine Unterkunft zu suchen (um nicht tatsächlich in der Uni wohnen zu müssen…).

Die hab ich auch gefunden – mitten im Nirgendwo in den Feldern nordwestlich von Heidelberg. Dorthin fahren keine Busse, Züge oder Strassenbahnen. Da ich auch kein Auto habe, bleibt nur das Fahrrad. Das stört aber nicht – ich fahre ja äußerst gerne damit. Auch im Winter! Heute hab ich mal ein paar Bilder entlang meines täglichen Wegs von bzw. zur Uni gemacht.

Ok – hier ists noch ein wenig dunkel. Aber wie gesagt – ungefähr 70 Prozent der Strecke führt über unbeleuchtete Feldwege…

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Ein bisschen länger belichtet (aber verwackelt) siehts so aus. Jede Menge Gemüsefelder – von denen man nun im Winter natürlich nichts sieht:

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Die Wege sind zwar etwas glatt – aber eigentlich könnte man da auch im Winter und bei Schnee gut fahren. Wenn da nicht die ganzen Autofahrer wären, die auf diesen Wegen eigentlich gar nicht fahren dürften! Vor denen musste ich mich schon öfters mal in den Strassengraben flüchten (die Feldwege sind leider eine beliebte Möglichkeit, um den Alkoholkontrollen der Polizei zu entgehen…)

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Dossenheim/Heidelberg ist jedenfalls weit weg:

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Dafür gleicht der Schnee aber die vielen Schlaglöcher aus. Dieser Teil des Weges hat mir des öfteren schon ein paar gebrochene Speichen beschert. Jetzt ist alles schön eben:

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Man muss nur aufpassen, dass man nicht in den Neckar fällt 😉

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Und dann nähert man sich auch schon wieder der Zivilisation (naja, zumindest so was ähnlichem 😉 ).

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Ist eine schöne Strecke – aber ich freu mich trotzdem schon wieder auf den Sommer 😉

20 Gedanken zu „Fahrradfahren im Schnee macht Spaß!“
  1. Das einzige, was mich beim Fahrradfahren im Schnee stört, ist die Bremswirkung. Besonders eklatant damals bei dem einen nicht zu sehenden Übergang 1cm=>20cm, instantaner Stop mit Abstieg über den Lenker 🙂 Dann natürlich wieder das Positive am Schnee: Man fällt so schön weich.

  2. @Florian: Da werden Erinnerungen wach – über die Felder zwischen Dossenheim und Heidelberg bin ich auch öfters geradelt… ist inzwischen fast 10 Jahre her, als ich noch in Heidelberg gearbeitet habe (erst Institut für Theoretische Physik, dann Theoretische Chemie) und meine damalige Partner in Dossenheim wohnte. *seufz* nostalgische Gefühle… 😉 Danke für die schönen Bilder!

  3. Ergänzung: ich hab‘ mal nachgeschaut, an welchem Institut du in Heidelberg eigentlich bist… es ist dasselbe Institut, an dem meine Partnerin damals (müsste 2004 gewesen sein) ihre Diplomarbeit gemacht hat! (über Satellitengalaxien im dunklen Halo einer Galaxis) Die Welt ist klein… 😉

  4. und von einem Physiker wünsche ich mir jetzt nicht nur diese wunderschöne gefühlvolle Wegebeschreibung, sondern auch noch eine Berechnung dazu, warum Zweiradfahrer mit schmaleren Reifen im Schnee weniger ins Schleudern kommen als Autofahrer mit 4 breiteren Reifen … und ab welcher Reifenbreite der Schlittschuheffekt gefährlich wird (Eis schmilzt unter dem Druck der Kufen) … 😉

  5. @Florian Freundt: „Mal eine ganz indiskrete Frage: Trägst auf dem Rad eine gelbe/orange Mütze?“

    Ja 😉 Das ist ein cooles Teil – haben wir mal zu zehnt in nem Ski-Urlaub selbst gestrickt. Schaut etwas seltsam aus – aber hält warm und die Autofahrer sehen einen 😉

    Wo hast du mich denn gesehen?

  6. @Florian Freundt: „Dacht ich’s mir doch, erkannt obwohl ich Dich nur vom Bild hier im Blog „kenne““

    Hu – ich bin also schon so prominent, dass man mich auf offener Strasse erkennt! Dann kanns ja nicht mehr lange dauern, bis man mich zum perfekten Promi-Dinner auf VOX einlädt 😛

  7. Hahaha … das hätteste wohl gern. Haufenweise mampfen und von Schni… äh, netten Damen umzingelt sein.
    Obwohl … ich würds mir wahrscheinlich auch geben. 🙂

  8. @Florian

    Ist das auf dem zweiten Bild im Hintergrund der Wohnturm von Heddesheim? Hinter den Treibhäusern? Von soweit draußen radelst Du rein? Respekt! Und dann beim Schwabenheimerhof auf den alten Treidelpfad. Ich hoffe, Du kannst in den wärmeren Jahreszeiten einen Zwischenstopp im „Anker“ einplanen.

    Beste Grüße aus Berlin
    Max Feierabend

  9. @Max Feierabend. Naja – ein Zwischenstopp im Anker wäre unpraktisch. Von dort hab ichs ja nur noch ~10 Meter bis zu meiner Wohnung… 😉 Aber im Sommer ists dort auf jeden Fall nett.

    Und Heddesheim ist das nicht – das zweite Bild ist auf den Feldern hinter dem Neuenheimer Feld aufgenommen. In der Nähe vom großen Rewe in Handschuhsheim.

  10. cool!

    Während meiner paar Semester an der Ruperto Carola stand meine Bude in Ladenburg. Wenn’s mich mal wieder dorthin verschlägt, werfe ich auf jeden Fall meinen Anker am Schwabenheimerhof aus und hole mir meine Autogrammkarte ab.

    Beste Grüße, leider zu weit weg
    Max Feierabend

  11. Alles Mist! Fahrradfahren im Schnee ist so dermaßen lästig, dass ich nicht umhin komme diese widerwärtige Pseudoidylle – wusch – mit Bausch und Bogen abzulehnen. Habe mich diesen Winter schon zwei mal lang gemacht, mehrmals fast gestürzt und Kette, Bremse und Schloss waren auch mehrfach vereist, sodass ich wie der letzte Depp in der (Achtung Alliteration) wonnig weißen Winterwelte wutentbrannt wartete.
    So! Das musste mal raus.

    Allzeit gut fahrt noch und Servus 😉

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