Ich dachte eigentlich, Deutschlandradio wäre ein halbwegs guter Sender, zumindest was die wissenschaftlichen Programme angeht (immerhin haben die mich einmal interviewt 😉 ). Aber jetzt werde ich doch irgendwie skeptisch.

Heute wurde DRadio Wissen gestartet. Das ist das neue dritte Vollprogramm von DRadio und hat das Motto „Hirn will Arbeit“. Und so wie es aussieht, scheint da tatsächlich viel Arbeit auf das Hirn zu warten…

Heute gab es dort gleich eine Sendung mit dem Titel „Was hält die Zukunft für DRadio Wissen bereit?“. Dazu wurde folgender Text veröffentlicht:

Wo geht es hin mit DRadio Wissen? Vielleicht sollten wir zur Beantwortung dieser Frage jemanden fragen, der sich damit auskennt. Der Astrologe Jan Reimer hat für uns in die Sterne geblickt.

Wo es hingeht mit DRadio Wissen sollte Willi Steul wissen – der ist der Intendant. Jan Reimer ist ein Astrologe der auf seiner Homepage nur das übliche astrologische Gefasel über „Charakteranalysen“ etc. verbreitet.

Ich kann nur vermuten, wieso DRadio Wissen meint, es wäre eine gute Idee, so jemanden zum Start des Senders zu befragen. Ich kann es tatsächlich nur vermuten – ich habe momentan und in den nächsten Tagen keine Möglichkeit, mir die Sendung anzuhören. Vielleicht irre mich ja auch und es war alles nur ein Scherz? Oder die DRadio Wissen-Redakteure haben ein kritisches Interview mit Herrn Reimer geführt? Eventuell kann ja jemand mal reinhören und mir Bescheid sagen. (Nachtrag: Nun konnte ich das Programm doch hören – siehe den Schluß des Beitrags).

Aber wenn ich mir so ansehen, was die bisherigen Kommentatoren zur Sendung sagen, dann scheint das ein Reinfall gewesen zu sein. So schreibt zum Beispiel juliano:

Wenn das ganze mit einem Augenzwinkern gemacht worden wäre, hätte ich kein Problem. Aber mit Aussprüchen „geprüfter Astrologe“ Seriosität vorzugaukeln, und die absoluten Allgemeinplätze des Astrologen unkommentiert stehen zu lassen, ist auch nicht besser als die Astrosendung bei Antenne Bayern mit Winfried Noe vor vielen Jahren. Für seichte Unterhaltung gibt es schon genug Sender. Ein Radio was „Wissen“ im Namen trägt, sollte dieses auch vermitteln.

Sollte das Gespräch wirklich so kritiklos verlaufen sein, dann wäre das schon etwas peinlich für einen Sender, der sich explizit dem „Wissen“ widmen will. Denn das Astrologie Unsinn ist (und manchmal regelrecht ekelhaft) ist schon seit langem bekannt. Das sollte eigentlich auch den Redakteuren beim DRadio Wissen bekannt sein. Es sollte eigentlich gerade den Redakteuren bei DRadio Wissen bekannt sein.

Naja – bleibt zu hoffen, dass diese Sendung nicht beispielhaft für das kommende Programm ist. Ansonsten lass ich mich auch gern nochmal interviewen und erkläre ganz genau, warum Astrologie unsinnig ist 😉

Nachtrag: Ok, nun hatte ich doch die Gelegenheit, mir die Sendung anzuhören. Und ich muss ehrlich sagen: es ist eigentlich noch schlimmer als ich dachte.

Der Astrologe Reimer wird mehrmals als „geprüfter Astrologe des deutschen Astrologenverbands“ bezeichnet – so als würde ihm das besondere Seriösität verleihen. Der Moderator betont nochmal, das der Sendung „ein richtiges Horoskop“ erstellt wurde. Der Astrologe kann dann noch so Dinge sagen wie „Astrologie hat sehr viel mit Mathematik und Struktur zu tun“. Und falls dann immer noch jemand übrig ist, der vielleicht anzweifelt, dass Astrologie doch nicht so wissenschaftlich und seriös ist, wie da getan wird, der wird vom Moderator überzeugt, der nochmal verkündet: „So ein genaues Horoskop zeigt ja auch die Charaktereigenschaften“ und sich dann erkundigt, wie denn der Sender charakterlich so sein wird. Lang und breit wird diskutiert wie sich denn die Sterne auf die Zukunft auswirken können und der Astrologe stellt – ganz überraschend fest – dass sich aus dem Horoskop „Bildung, Wissen, Horizonterweiterung“ ablesen lassen.

Ohne auch nur den geringsten Zweifel an der Astrologie aufkommen zu lassen, ohne auch nur einmal zu erwähnen, dass die wissenschaftlich absolut nichts an der Astrologie dran ist geht die Sendung zu Ende und der Moderator erwähnt nochmal wie interessant das Gespräch mit dem „geprüften Astrologen des deutschen Astrologenverbands“ war.

Das ist wirklich armselig für einen öffentlich-rechtlichen Sender, der „Wissen“ im Namen trägt!

Nachtrag 2: In der Sendung „Redaktionssitzung“ wurde das Thema noch einmal angesprochen. Zuerst wurde nochmal der ganze Schwachsinn des Astrologen wiederholt. Und dann gings so richtig los. Erstmal sei es „unglaublich interessant, sich ein Horoskop legen zu lassen“. Dann wurde über die Behauptung geredet, dass ein DRadio-Wissen-Redakteur gemeint hätte, Astrologie sei Wissenschaft. „Da hab ich überhaupt kein Problem damit„, war die Antwort und Astrologie hätte „koherente Gesetze“ (was völliger Unsinn ist – es gibt keine einheitliche Astrologie; jeder Astrologe hat seine eigene Astrologie), sie würde Thesen aufstellen und Prognosen und könnte daher durchaus als Wissenschaft angesehen werden. Eine Biologin im Hintergrund war damit nicht wirklich glücklich – kam aber nicht lange zu Wort. Dann wurde die Stringtheorie erwähnt, die ja auch nicht falsifizierbar sei und mit ein bisschen halbgebildeten Geplauder über die Definition von „Wissenschaft“ hat man das Thema schnell beendet. Man hat sich dann zwar halbwegs geeinigt, dass es keine Belege für die Astrologie gäbe – man ihr deswegen aber noch lange nicht absprechen dürfe, sich „Wissenschaft“ zu nennen. Und außerdem wäre das alles nur ein Scherz gewesen.

DRadio Wissen wird anscheinend tatsächlich von Leuten gemacht, die nicht wirklich Ahnung davon haben, was Wissenschaft ist und wenig Probleme damit, etwas so absurdes wie Astrologie als Wissenschaft zu bezeichnen. Das lässt nicht wirklich auf gutes hoffen…


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76 Gedanken zu „Fehlstart von DRadio Wissen (Update)“
  1. Hab in das Interview vorhin mal reingehört und hatte nicht den Eindruck, dass es als reiner Scherz gedacht war, auch wenn es eher jovial zuging. Unter anderem wurde versucht, aus dem „Geburtsdatum“ des Senders (d.h. dem Sendestart) herauszulesen, welche Bedeutung DRadio Wissen in einigen Jahren haben wird. Alles in allem ziemlich skurril – solltest Du dir bei Gelegenheit mal selbst antun…

  2. Mein Gott, da hamse halt mal einen Astrologen interview. Na und? Deswegen gleich von einem ‚Fehlstart‘ zu sprechen ist echt mehr als albern. Ich finds eigentlich ganz angenehm, auch mal was zu hören, was nicht nur meine ungeteilte Zustimmung findet. Z.B. halte ich die Position von John Searle, der ebenfalls interviewed wurde, auch für mehr als fraglich. So what?

  3. Ich habe neben der Arbeit das neue dradio/wissen laufen. Von dem, was ich so nebenher aufgeschnappt habe bin ich recht angetan bis begeistert; auch von der schicken Internetseite. Ich hoffe also sehr, dass das mit dem Astrologen ein Ausrutscher bleibt und bin gewillt dem neuen Sender noch Kredit zu geben. Sollte da aber wirklich regelmäßig Astrologie oder vergleichbarer Schwachsinn kommen, wechsel ich halt wieder zum Dudelradio ala SWR3 oder so.

  4. Mein Gott, da hamse halt mal einen Astrologen interview. Na und?

    Ein Dilemma der heutigen Zeit: Aufgrund der Fülle an zur Verfügung stehender Information, ist es für mich Otto Normalverbraucher nahezu unmöglich, über jedes Thema genau zu rechercheren und alle Quellen zu überprüfen um sich eine fundierte Meinung zu bilden.
    Daher bewerte ich das Trägermedium und überprüfe die dort zitierten Quellen nur noch stichprobenartig. Das Ergebnis ist beispielsweise „Wikipedia = seriös“ oder „Bildzeitung = Lüge“.

    Wenn das „DRadio Wissen“ Astrologen eine Plattform bietet, kommt es bei mir in die „Scharlatan-Schublade“ und disqualifiziert sich auch für jedes weitere Thema. Dass Astrologie Schwachsinn ist, weiss ich ja. Ich warte nicht ab, bis man mir in dieser Sendung falsche Dinge über Hirnforschung erzählt. Denn von dieser habe ich keine Ahnung und würde die Lüge daher auch nicht bemerken.

  5. @Trupedo Glastic: „Mein Gott, da hamse halt mal einen Astrologen interview. Na und?“

    Das Problem ist, dass es sich hier um einen öffentlich-rechtlichen Sender handelt, der explizit Wissen und Wissenschaft vermitteln will. Wenn der dann als eine seiner ersten Aktionen einen Astrologen unkritisch interviewt, dann lässt das nicht sehr auf Wissenschaftlichkeit schließen – und das wäre ein Problem für den Sender.

  6. Eben habt der Chefred in der öffentlichen Redaktionskonferenz noch einen drauf gelegt. „Ich habe heute gelernt, dass Astrologie eine Wissenschaft ist.“ Roffel!

  7. In der gerade stattfindenden Redaktionskonferenz gab ein Redaktuer doch tatsächlich zu, er

    „habe heute gelernt, dass Astrologie eine Wissenschaft ist.“

    Falls ich mal kein ‚k‘ überhört habe. 😉 Gepaart mit dem hier erwähnten Interview wurde heute also bei dradio wissen tatsächlich der Eindruck erweckt, Astrologie wäre eine echte Wissenschaft. „Fehlstart“ finde ich übertrieben, ein Fauxpas war es aber allemal.

  8. Schütze-Aszendent, sehr gute Vorzeichen für den Senderstart, aber Maß halten sollte man. Eine Stunde später, und der Senderstart wäre im Steinbock-Aszendent gelandet… aber so ist dank Merkur alles in Butter, und der MC in der Waage macht alles klar. Dazu steht der Uranus im Quadrat zum Aszendenten und macht die Sendung auch für junge Zuhörer interessant.

    *heul*

    Und dafür werden Rundfunkgebühren ausgegeben?

  9. Ich hoffe es bleibt ein einmaliger Ausrutscher. Ansonsten bliebe nur noch die Umbenennung in DRadio Glauben, DRadio Mumpitz oder DRadio Schwachsinn.

  10. @florian 2014 Soll das Radio ja so „richtig angekommen“ sein. Wäre doch was für den Wahrsagercheck, oder?
    Ach ja schön das Du mich hier auch zitiert hast 😉

  11. @FlorianFreistetter

    Ich sag doch: offen. Die haben eine Sendung mit vielen Redakteuren als Sendung. Seit 18:30, weiss nicht wie lange es noch geht, jetzt laufen Nachrichten.

  12. @j4k3: Ja, ich habs auch grad entdeckt. Da hat tatsächlich einer gesagt, er hätte nun gelernt, das Astrologie eine Wissenschaft ist? Hat er das ernst gemeint?

    Ich muss mal schauen, ob ich das irgendwo nachhören kann. Das kann man ja fast nicht glauben…

  13. @florian:
    Das klang ziemlich ernst und wurde auch nicht weiter kommentiert. Sollte später ja auch nachzuhören sein.

    Als eigentliche Zielgruppe bin ich vom dem Sender doch etwas enttäuscht. Da fühle ich mich beim DLF zur Zeit doch wesentlich besser bedient.

  14. Wenigstens untermauert das die Kritik…
    Wirds ein Schreiben an die Redaktion geben? Gerade mit der Aussage vom Redakteur wär das sicher amüsant.

    Schön, dass die Deutschen heute den Österreichern den Ruf puncto schlechtem Wissenschaftsjournalismus streitig machen 😉

  15. @florian
    Ja, so kam mir das auch vor. Als ob jemand ernsthaft beeindruckt von dem neu entdeckten Ausmaß von Humbug ist. Sollte dann ja nachzuhören sein, wie @bundesrainer schon gesagt hat.

    Ich muss mir nachher auch nochmal die ganze Quacksalberei von heute morgen anhören, das habe ich bissher nur aus Tweets mitbekommen.

  16. Aufgrund der Fülle an zur Verfügung stehender Information, ist es für mich Otto Normalverbraucher nahezu unmöglich, über jedes Thema genau zu rechercheren und alle Quellen zu überprüfen um sich eine fundierte Meinung zu bilden.

    Man muss auch nicht zu jedem Thema eine Meinung haben. Nur weil etwas in den Medien vorkommt, ist es noch lange nicht bedeutsam.

  17. Ich habs auch grad gehört – und nen kleinen Nachtrag oben im Artikel geschrieben. Leider ist dann so gegen 19:40 mein Stream ausgefallen – weiß also nicht, obs dann noch mehr Entschuldigungen o.ä. gab. Aber mir kommt so vor, als sei die Philosophie des Senders und der Macher eher an „Galileo“ ausgerichtet als an echtem Wissenschaftsjournalismus…

  18. @Stefan
    Ich musste auch ganz arg grinsen eben. Und der Müller-Schmid hört nicht auf immer noch einen drauf zu legen. „Das war auch nicht ironisch gemeint.“ Meine Fresse, nee.

  19. Gerade kam sowas wie: „Es geht hier um Wissen und nicht um Wissenschaft“ … hoffentlich gibts das noch als podcast. Ich habe auch gerade erst reingeschaltet

  20. @Florian:

    Aber mir kommt so vor, als sei die Philosophie des Senders und der Macher eher an „Galileo“ ausgerichtet als an echtem Wissenschaftsjournalismus…

    Ich gucke ja kaum Galileo (jedes Mal, wenn ich reinschaue, scheint’s nur mal wieder darum zu gehen, was „Jumbo“ jetzt wieder für riesige Mengen an Essen verdrückt… 😉 ), aber soweit ich weiß, sind die noch nicht auf das Niveau herab gesunken, Astrologie als Wissenschaft zu verkaufen…

  21. Ich habe die Sendung auch heute morgen gehört und war erschrocken. Wirklich aberwitzig, dass so etwas Raum in einem Sender bekommt, der „Wissen“ im Titel hat. Und diese andere Sendung scheint das ganze ja wirklich noch getoppt zu haben …

  22. dradio jetzt gleich auf Galileo-Niveau zu reden, geht dann aber doch zu weit. Einen Bericht über den belastbarsten Busenhalter oder ähnlich bescheuerte Rechtfertigungen für Titten hab ich heute jedenfalls noch nicht gehört. Mag natürlich auch daran liegen, dass das Nakte-Haut-via-Audio-Verfahren noch nicht ganz ausgereift ist.

  23. Mal ganz abgesehen von den hier berichteten Merkwürdigkeiten: Zur aktuell laufenden 1955er Diskussion Kogon, Adorno, Horkheimer mußte ich während der Ankündigung den Rekorder anwerfen – das will ich mir in aller Ruhe zu Gemüte führen.
    Ist nur blöd, daß man das kaum vorhandene Programm eher nicht durchsuchen kann. So Sachen wie das aktuell Laufende sind doch nicht wegen urplötzlicher Brandeiligkeit ins Programm gehievt worden, da muß doch zumindest eine Planung existieren. Und die in offen wäre sehr angenehm.

  24. @rolak
    Hab die Sendung „Hörsaal“ mit Kogon/Horkheimer/Adorno leider verpasst.
    Gibt es vielleicht ne Möglichkeit Deine Aufnahme weiterzugeben? Hab nur die letzten 10min hören können, wäre sehr dankbar für ne Aufzeichnung…
    Echt schade, dass es auf der HP von DRadioWissen keine Infos dazu gibt!

  25. Dumm gelaufen, aber leider typisch. Im Konflikt zwischen Popularität und wissenschaftlicher Exaktheit sei immer die Popularität vorzuziehen, belehrte mich vor 25 Jahren, als ich eine Computersendung im Jugendprogramm des DDR-Rundfunks als freier Mitarbeiter gestaltete, die leitende Redakteurin.

    Das ist also heute noch viel schlimmer.

    Uns wird also demnächst Magnetfeldtherapie, Bachblütenbehandlung und die ganze Esoteriksch….iene, die ja vor allem die weibliche Hälfte des interessierten Publikums begeistert, ins Haus stehen.

    Na, wir sollten trotzdem den Ball flach halten. Mal sehen, was der Rest des Programms bringt. Allein daß DAB wieder mit im Boot ist, verdient schon hohe Anerkennung.

    Unterhaltung erfordert halt Kompromisse. Daß DRadio einen Ausflug in Richtung Wissenschaft überhaupt in dieser Breite wagt, ist ebenfalls HOCH ANZUERKENNEN. Sie gehen kein geringes Risiko damit ein, denn so groß ist die Zahl der Gehirne, die kompetent gefüttert werden wollen, nun auch wieder nicht. Die meisten begnügen sich mit unterhaltender Beschäftigungstherapie.

  26. Was ist der großartige Unterschied zw. Astrologie und z.B., na, ihr wißt schon? Es ist sogar ein riesiger Unterschied. Vor 1905 war man aufgeklärt und hätte die Astrologie einfach begründet ausgelacht. Danach lernte man aber, daß grobe Unlogik eben auch Wissenschaft sein soll. Im weiteren Verlauf änderte sich die Wissenschaft dahingehend, daß sie nur noch Phänomene beschrieb. Etwa so wie Linne das um 1800 in der Biologie vorgemacht hat. Die Physik sagt heute, wie das funktioniert interessiert uns nicht, wir beschreiben nur.

    Wenn mit solch „wissenschaftlicher“ Vorgehensweise und märchenhaften Konsequenzen dem Zuschauer klar gemacht wurde, daß sein Verstand nicht zum logischen Verstehen taugt, darf man sich nicht wundern, daß viele reine Pseudowissenschaften eben genauso geglaubt werden wie die getarnten Pseudowissenschaften der heutigen sogenannten „Wissenschaften“.

    Die hiesigen Blogger spielen daher meist in derselben Liga wie die von ihnen gescholtenen Astrologen. Nur haben sie das noch nicht bemerkt.

    Nur zur Info: eine Diskussion über die Relativitätstheorie werde hier ich hier nicht stattfinden lassen. Das gehört nicht zum Thema und ist anderswo besser aufgehoben. Am besten wäre es sowieso, androcles zu ignorieren bevor er wieder mit seinen kreationistischen Thesen anfängt – die übrigens auch nicht hierher gehören und ich die gegebenenfalls löschen werde.

  27. Hi timmi, das ist allerdings machbar, wollte das sowieso einstellen. Da ich gerade etwas abgelenkt war, ist die Aufnahme ~2 Stunden lang und muß hinten noch beschnitten werden. Am Anfang fehlt schon die Vorstellung Kogons, nur die beiden anderen sind drauf, weil ich zum Fangen des streams ihn neu starten mußte…
    Mal sehen, ob die das mit der Programmvorschau www- bzw spider-tauglich hinbekommen. Zur Not pick ich mir die Rosinen auch aus nem Misthaufen.
    Falls ich mich zulange nicht melden sollte, einfach mal kommentierenderweise nachfragen (aber bitte nicht im ~Tagesrhythmus), der thread benachrichtigt mich dann schon.

  28. @androcles: „Danach lernte man aber, daß grobe Unlogik eben auch Wissenschaft sein soll.“

    Ähm Einspruch! Die moderne Physik mag vielleicht unanschaulich sein, schließlich wäre es ja auch komisch, wenn die Natur außerhalb des Meter/Kilogramm/Sekunde-Maßstab nach unserer Anschauung funktionieren würde, aber unlogisch ist sie nicht. Ganz im Gegenteil, erst die konsequente Anwendung von Logik hat uns tiefergehendes Verständnis ermöglich.

    Außerdem rechtfertigt das trotzdem nicht die Astrologie. Es gibt im Universum so viele geile und dabei anschauliche Dinge, über die man berichten könnte, dass man auf solchen Quark getrostet verzichten kann, um die Sendezeit zu füllen.

  29. Ich erinnere mich, dass sie bei RadioEins (‚der beste Dudelfunk Berlins‘) auch mal eine Weile meine Rundfunkgebühren an einen Astrologen verschwendeten, der seine Darbietungen – unter dem Titel ‚Sterne und Zeichen‘ – noch damit würzte, sich tiefsinnig von irgendwelcher Hokuspokusastrolgie abzugrenzen und sein Gewerbe als eine Art angewandte Lebensweisheit anzubieten. Ungefähr einmal im Monat hat mich das furchtbar aufgeregt, ich wünschte, es hätte mich dazu gebracht, dem Sender eine mail zu schicken. Irgendwann ist diese dumme Institution dann einer Programmrenovierung zum Opfer gefallen. Kraft meiner hellseherischen Fähigkeiten sehe ich sowas ähnliches voraus.

  30. @Florian Freistetter

    Du hast doch gesehen, daß ich das wirklich böse Wort vermieden habe. Und ein Kreationsist in dem Sinn, wie du es gerne unterstellst, bin ich auch nicht!

    Zur Astrologie. Ich könnte mir durchaus vorrstellen, daß die ersten Augenblicke oder Tage in gewisserweise prägend sein können. Denkbar ist es, daß die ersten Eindrücke, heiß, kalt, hell, dunkel, Gerüche usw. die Nerven im Gehirn schon in gewisser Weise beim Verdrahten lenkend beeinflussen.

    Insofern könnte ich mir eine Umstandsabhängigkeit vorstellen, einen Typus.

    In dem Moment, wo man etwas schon typisieren kann, hat man bereits statistisch gesehen eine höhere Trefferquote. Ich rede hier nur vom Geburtszeitpunkt.

    Wenn nun jemandem ein Horoskop alleine aufgrund des Geburtsdatums erstellt wird, mit grober typisierung, kann durch den Effekt der sich selbst erfüllenden Prophezeihung noch einmal ein „Gewinn“ verbucht werden.

    Das könnte bereits vieles erklären. Vor allem auch dann noch, wenn mit den Sternen alles noch wissenschaftlich „bewiesen“ wird.

    Wir können ja einmal ein Experiment machen. Vielleicht um die 50 Beiträge habe ich schon geschrieben und meist nicht nur Einzeilenbeiträge.

    Im Prinzip weiß man also, wie der seltene Vogel so denkt.

    Ein Astrologe müßte nun in der Lage sein, meine Geburtsdaten usw. ermitteln zu können.

    Bestimmt liest da einer mit 🙂

  31. @androcles: „Das könnte bereits vieles erklären.“

    Tuts aber leider nicht. Zumindest nicht für die Astrologie. Die richtet sich nicht nach den Gegebenheiten auf der Erde. Und wenn einer im Dezember geboren ist, hat er das selbe Sternzeichen, egal obs in Europa eine kalte Winternacht oder in Australien ein heißer Sommer war.

  32. War/ist es wirklich so schlimm gewesen?

    In dem Fall bleibe ich lieber bei „Forschung aktuell“ und „Wissenschaft im Brennpunkt und was sonst noch um 16:30 kommt. (Sie haben definitiv eine gute Wissenschaftsredaktion, die das wenigstens mal korrekturlesen koennte.)
    Damit konnte und kann ich bislang immer zufrieden sein.
    Ausserdem senden sie das noch auf Mittelwelle, kann man wenigstens ueberall hoeren.

    Pete

  33. @Florian Freistetter
    „umindest nicht für die Astrologie. Die richtet sich nicht nach den Gegebenheiten auf der Erde. “

    Das stimmt nicht. So wird z.B. der genaue Geburtsort benötigt samt minutengenauer Geburtszeitpunkt. Damit ist „alles“ bekannt. Ohne Ausreden.

    Laß mal Termin machen. Theoretisch müßte er die genaue Konstellation rückrechnen können. Immerhin hat er einige tausend Bit an Informationen vor sich liegen, welche wohl millisekundengenau Zeit und mikrometergenau den Ort repräsentieren müßten 🙂

    Aber vielleicht ist er mit einer ungefähren Ortsangabe „mittleres Deutschland“ schon zufrieden und wir begnügen uns dafür mit einem ungefährem Datum. Wenn er die minutengenaue Uhrzeit noch benötigt, sollte er den Tag dafür auch schon auf drei eingrenzen können.

  34. Bin über dradio-wissen entsetzt.
    Vielleicht wird es ja noch besser, habe aber wenig Hoffnung.

    Wer bezahlt eigentlich diesen Mist? Die „Kölner Gebühren-Mafia“, oder das Bundesinnenministerium aus Steuergeldern ? Bei den jetzigen Staats-Schulden kommt es auf die paar Euro ja auch nicht mehr an. Oder?

  35. @androcles

    „Das stimmt nicht. So wird z.B. der genaue Geburtsort benötigt samt minutengenauer Geburtszeitpunkt. Damit ist „alles“ bekannt. Ohne Ausreden.“

    Genau, und wenn dann immer noch ein Blödsinn rauskommt beim Horoskop, dann ist nicht die Astrologie Schwachsinn, sondern dann hat bestimmt der Geburtszeitpunkt oder der Geburtsort nicht gestimmt… Das ist noch verblüffender als ein zutreffendes Horoskop, nicht wahr?

  36. @androcles
    Zur Astrologie:
    Die These, dass irgendwie der Geburtszeitpunkt (z.B. via jahreszeitlicher EInflüsse etc.) irgend eine Auswirkung hat ist für die Astrologie ganz schlecht. Jahreszeitliche Einflüße auf die Menschen werden von der Chronobiologie erforscht, und es gibt sie tatsächlich – das bedeutet aber auch, das solche Einflüße auf der Südhalbkugel (Australien, Argentinien etc.) „umgedreht“ sind – die Astrologie gilt aber dort genauso wie auf der Nordhalbkugel. Außerdem leben viele Menschen zwischen den beiden Extremen – also irgendwo um den Äquator herum. Dort sind die Jahreszeiten weniger ausgeprägt – soweit ich gelesen habe gilt das auch für die ohnehin schon sehr geringen jahreszeitlichen Effekte … … auf die Astrologie bezogen würde das bedeuten, dass die Tierkreiszeichen in Äquatornähe immer schwächer wirken müssten …
    Als kleiner Lesetipp: google mal nach „Born Lucky“ und „Richard Wiseman“ …

    Zu deiner Idee der „umgekehrten Zuordnung“: Solche Versuche wurden ja bereits des öfteren durchgeführt: Die Astrologen bekommen alle nur erdenklichen Daten zu 7 oder 8 PErsonen, dürfen eigene Fragen stellen und müssen dann diese Personen den Geburtsdaten zuordnen. Trefferquote ist genauso gut wie wenn man einfach rät/würfelt etc. Die Astrologen können dies also nicht.

  37. Hallo,

    ich finde es auch etwas unfair wegen dem einen Beitrag von einem Fehlstart zu sprechen.

    In der Redaktionssitzung hat sich der Redaktionsleiter Ralf zwar etwas verstiegen, ich finde aber ein Argument von ihm ganz gut:

    Astrologie sollte eben nicht als Glauben abgetan werden, sondern, wenn die Astrologen behaupten, es sei Wissenschaft, dann sollten sie auch mit diesem Maß gemessen werden. Ich sehe zwar nicht, warum man Astrologie als WIssenschaft ansehen sollte, aber die selben Kriterien anzulegen Nachprüfbarkeit, Wiederholbarkeit, Ausschluss anderer Ursachen etc. finde ich richtig und besser, als es in eine WIschwasch-Toleranz-Zone abzuschieben.

    Das eine solche Diskussion in dem Format „Redaktionssitzung“ nur zu Missverständnissen und Unmut folgen kann, dass hätte mensch auch ohne Horoskop erahnen können 🙂

    P.S: Hab ein dreckiges Skript zum aufnehmen von Radiosendungen mittels streamripper geschrieben. Damit füttere ich Cron: prometoys.net/d/dradio

  38. @prometoys: „ich finde es auch etwas unfair wegen dem einen Beitrag von einem Fehlstart zu sprechen.

    kann ich nicht wirklich zustimmen. Das war ein Wissenssender, öffentlich-rechtlich noch dazu und das erste was sie tun, ist völlig unkritisch einen Astrologen zu befragen. Das IST ein Fehlstart.

    „Ich sehe zwar nicht, warum man Astrologie als WIssenschaft ansehen sollte, aber die selben Kriterien anzulegen Nachprüfbarkeit, Wiederholbarkeit, Ausschluss anderer Ursachen etc. finde ich richtig“

    Nur war das ja nicht, was behauptet wurde. Ralf (? heisst der so?) hat ja nicht nur gesagt, das man Astrologie als Wissenschaft beurteilen soll, sondern das man sie auch als solche ansehen kann – weil sie „koherente Gesetze“ hat und Prognosen macht. Das ist völliger Unsinn und genaugenommen armselig für einen Redakteuer eines Wissenssenders.

  39. @prometoys:

    Astrologie sollte eben nicht als Glauben abgetan werden, sondern, wenn die Astrologen behaupten, es sei Wissenschaft, dann sollten sie auch mit diesem Maß gemessen werden.

    Das wird getan, seitdem es Wissenschaft gibt. Mit immer gleichem Ergebnis. Nada.
    Letztes Beispiel: Erdbebenvorhersage. Wenn etwas fünfundertmal nicht zeigen konnte, daß es nach wissenschaftlichen Maßstäben Bestand haben kann, dann muß ich nicht einen fünfhundertundersten Versuch machen. Die Astrologen hatten ihre Chancen. Jetzt ist Schluß mit witzig.

  40. @prometoys

    „Astrologie sollte eben nicht als Glauben abgetan werden, sondern, wenn die Astrologen behaupten, es sei Wissenschaft, dann sollten sie auch mit diesem Maß gemessen werden.“

    DAS MAß IST VOLL!

  41. Kennt ihr schon den Palmblatttrick mit den Palmblattbibliotheken? Ich kenne ihn auch nicht. Aber ich könnte mir denken, wie das funktioniert.
    Interessiert oder zu themenfremd?

    Ansonsten zu DRadio Wissen :

    Das heißt eben nicht Wissenschaft sondern nur Wissen! Wissen kann man auch alles Unmögliche und vielleicht ist eben die Sendung nur in diesem informierenden Sinn gemeint. Ich weiß schließlich auch, daß es den Gammafaktor gibt, obwohl er nur Unsinn beinhaltet.

  42. Ich weiß schließlich auch, daß es den Gammafaktor gibt, obwohl er nur Unsinn beinhaltet.

    Und woher weißt du, dass das so ist? Haben dir das Astrologen gesagt oder Wissenschaftler? Oder kannst du es dir selber denken, weil du in der Schule, Studium und/oder Berufsausbildung etwas über Wissenschaft gelernt hast oder weil du dort Astrologie erlernt hast?

    Die Behauptung, Wissenschaft und Wissen seien verschiedene Dinge, ist einfach unglaublich. Wissenschaft und Wissen verhalten sich wie das Mauern und Gebäude oder wie Essen und satt sein. Warum heißt Wissenschaft wohl „Wissenschaft“?

  43. Christian: ignorier das Rauschen. Es sind in diese Richtung hunderttausend einfache Fragen gegangen – keine befriedigenden Antworten kamen zurück. Nur Gewäsch. Das mag praktisch sein, wenn man schmutzig ist, aber das wars dann auch. Wirklich. Eine solche Diskussion käme von 10^3 nach 10^6, damit Fragen nicht beantwortet werden müssen.

  44. Mich wundert es gar nicht, das es nun beim Deutschlandradio solch ein Käse gemacht wird. Die Redakteure solch einer Sendung haben leider keine wissenschaftliche Grundbildung. Ich selbst habe das auch schon erfahren müssen, als mich eine lokaler Sender anrief und mir eine Präsentation meiner Astrologieschule anbot. Man mache gerade ein besonderes Angebot an alle Astrologen. Als ich so nebenbei erwähnte, dass ich eine Astronomieschule betreibe, war erst mal stille. Dann hieß es zwar, es wäre interessant, allerdings kam es doch nicht dazu. Da ist der HR noch besser.

    @ adrocles
    Sie wollen ein Horoskop erstellt haben, bitte, mach ich gerne für Sie. Ein Programm um Horoskope zu erstellen habe ich und ich kann Ihnen auch etwas sinnfreies daherschwafeln. Wenn Sie darin dann etwas sinvolles lesen können, toll. Aber mit den Sternen und den Planeten und überhaupt dem Weltraum hat die Astrologie nix, aber auch gar nix zu tun. Und wenn Sie etwas anderes behaupten, dann beweisen Sie das auch. Der Astrolüge Herr Termin hat sich bisher immer elegant davor gedrückt.

  45. @Oliver Debus
    „Sie wollen ein Horoskop erstellt haben, bitte, mach ich gerne für Sie.“

    Ihre Textverständnisprobleme scheinen bei Ihnen tatsächlich chronisch zu sein. Nirgendwo äußerte ich den Wunsch nach einer Horoskoperstellung!

    „Ein Programm um Horoskope zu erstellen habe ich und ich kann Ihnen auch etwas sinnfreies daherschwafeln.“

    Sinnfreies Daherschwafeln haben Sie oft genug demonstriert und daher müssen Sie auch keine 501. Kostprobe geben.Ich glaube Ihnen zwischenraumzeitlich Ihr „Können“.

    „Ich selbst habe das auch schon erfahren müssen, als mich eine lokaler Sender anrief und mir eine Präsentation meiner Astrologieschule anbot.“

    Dann hat der Sender Ihr sinnfreies Dahergeschwafel gut eingeschätzt.

    @ Christian W

    „Die Behauptung, Wissenschaft und Wissen seien verschiedene Dinge, ist einfach unglaublich.“

    Daß du das unglaublich findest, wundert mich nicht. Wissenschaft hat etwas mit Wissen und Schaffen zu tun. Du dagegen behauptest mit deinem Einspruch, Wissen =Wissenschaft, daß das Wissen, sieben ist eine Zahl, bereits Wissenschaft sei.

    Kein Wunder, daß hier sich soviele als „Wissenschaftler“ bezeichnen.

    „Oder kannst du es dir selber denken, weil du in der Schule, Studium und/oder Berufsausbildung etwas über Wissenschaft gelernt hast oder weil du dort Astrologie erlernt hast?“

    Ich habe nicht etwas +über+ Wissenschaft gelernt sondern wie man Wissen schafft und wie man Wissen anwendet.

    Da hier alle anscheinend nur etwas +über+ Wissenschaft gehört haben, sind sie auch unfähig, wissenschaftlich angemessen zu diskutieren und Schlüsse zu ziehen. Deshalb gleitet die Diskussion auch in den +über+-Bereich ab und beschäftigt sich eben nicht mit den diskussionswürdigen Inhalten.

    Ich lese ein Papier und beschäftige mich mit dem Inhalt. Wer das geschrieben hat, interessiert mich nicht. Ich kann nämlich noch selbst denken und entscheiden, ob ein Papier etwas taugt oder nicht und muß mir nicht vordenken lassen. Daher sehe ich mir auch nicht an, wer der Schreiber ist und ob der Schreiber von wem auch immer „anerkannt“ ist oder nicht.

    Wenn ich lese, aktio # reaktio, weiß ich bereits, daß ich einen anerkannten Idioten vor mir habe und den weiteren Unsinn nicht lesen muß.

  46. @ androcles:
    Du warst nicht mal eine Zeitlang im damaligen Forum von Thomas Waschke (Evolution vs Kreationismus) aktiv, oder?
    Dein Schreib- und Argumentationsstil kommt mir bekannt vor…

  47. Wissenschaft hat etwas mit Wissen und Schaffen zu tun.

    Das stimmt zwar (wer wissenschaftlich arbeitet, hat hinterher mehr Wissen als vorher), hat aber nichts mit der Bezeichnung zu tun. In der Nachbarschaft werden keine Nachbarn geschaffen und eine Eigenschaft schafft kein Eigen.
    Im Übrigen habe ich keineswegs Wissen mit Wissenschaft gleichgesetzt, sondern die enge Stiftungsbeziehung – wer Wissenschaft betreibt, schafft Wissen, wie du so schön andeutest, aber offenbar vorhin noch nicht wahrhaben wolltest – u.a. auch durch den Vergleich mit dem Bau von Häusern und dem Bekämpfen von Hunger.

    Erstaunlicher Wandel. Erst behauptest du, Wissen wäre etwas völlig anderes als Wissenschaft, dann willst du mir sogar erklären, dass Wissenschaft Wissen schafft. Preisfrage: Wie nennt man wohl „Wissen“, das nicht wissenschaftlich geschaffen wurde?

  48. Ich kann nämlich noch selbst denken und entscheiden, ob ein Papier etwas taugt oder nicht und muß mir nicht vordenken lassen.

    Tatsächlich? Kannst du das? Und welche Maßstäbe legst du an? Nach welchen Kriterien entscheidest du?
    Lass mich raten – du entscheidest nach dem „gesunden Hausverstand“ oder nach dem „Bauchgefühl“. Sprich: was ins eigene esoterische Weltbild passt wird angenommen, der Rest wird abgelehnt.

    Über Astrologie liegen genügend objektive Erkenntnisse vor. Man muss hier nicht zum einmillionsten Mal beweisen, dass Astrologie Schwachsinn ist. Verbringe eine Nachmittag zu diesem Thema mit Wikipedia oder Google und du wirst auf das gleiche Ergebnis kommen – sofern du wirklich selbst denken kannst.

  49. @Florian Freistetter

    „Radio Wissen wird anscheinend tatsächlich von Leuten gemacht, die nicht wirklich Ahnung davon haben, was Wissenschaft ist und wenig Probleme damit, etwas so absurdes wie Astrologie als Wissenschaft zu bezeichnen. Das lässt nicht wirklich auf gutes hoffen…“

    und

    „Ich hab dir weiter oben gesagt, dass hier keine Diskussion über die Relativitätstheorie stattfinden wird und dabei bleibts. “

    Ich habe die Relativitätstheorie genauso nur als Beispiel gebracht wie du die Astrologie. Zuletzt hatte ich sogar beide gleichwertig nebeneinander gestellt, als völlig gleichwertige Beispiele und bei der RT nur einen anerkannten Text gebracht, welchen im Selbstleseverfahren sich jeder selbst kommentieren durfte. Damit du eben nicht wissenschaftsunwürdig Zensieren sondern gegebenenfalls nur wissenschaftswürdig Löschen mußt.

    Dies war nötig, um anstehende an mich gestellte Fragen beantworten zu können.

    Eine Diskussion um die RT hatte ich gar nicht begonnen, ja diese nicht einmal als Erster erwähnt. Das warst du selbst!

  50. @androcles: Ein letztes Mal: es geht hier um einen Radiosender bei dem über Astrologie geredet wurde. Relativitätstheorie kam nirgends vor. Führ deinen Feldzug gegen Einstein woanders. Eventuell folgende offtopic-Beiträge (oder absurde Beschwerden über „Zensur“) werden kommentarlos gelöscht.

  51. Hi timmi (und andere Interessierte), die ca halbstündige Diskussion Kogon, Adorno und Horkheimer zum Thema „Die Menschen und der Terror“ ist als 26MiB-mp3 =»hier abholbar. Kein Passwort.

  52. „In der Nachbarschaft werden keine Nachbarn geschaffen und eine Eigenschaft schafft kein Eigen.“

    Woher wissen Sie denn, dass nicht auch mal in der Nachbarschaft neue Nachbarn geschaffen werden?…. ^^

  53. Ja das ist leider die bittere Wahrheit über die menschen und ihre interessen.

    Es gibt kaum noch über radio oder Tv vernüftige beiträge ( außer Alpha Centauri die zu unmöglichen sende zeiten ausgestralt wird).
    Und wann mann versucht unter Menschen einen gesprechspartner für solche Themen zu finden, ist es so als ob mann von Mars zu Erde ruft.

    Aber sagt mann was über horoscope, dan findet mann viele ohren:-(

    Deshalb sind wir paar ( ohne titel) gerne hier, danke euch 🙂

  54. Astrologie ist die Mutter der Astronomie – seht es doch mal so.
    Alle Sternengucker seit den alten Chinesen, egal ob in S. oder M. Amerika, Ägypten, auf der Basis deren Wissens konnte die Astronomie entstehen und heute schon so weit sein.
    Ist wie mit der Alchemie und der Chemie.

  55. @Krishna Gans: „Astrologie ist die Mutter der Astronomie -„

    Ne – ist sie nicht. Früher gabs nur Leute, die den Himmel beobachtet haben. Später haben die sich dann aufgeteilt in die, die daraus objektives Wissen gewonnen haben (Astronomen) und die, die sich weiterhin nur mit der subjektiven Deutung beschäftigt haben (Astrologen).

  56. @ Krishna Gans: „Astrologie ist die Mutter der Astronomie…“

    Das wollen uns vielleicht die Astrologen einreden, aber das stimmt so nicht. Vor der Sterndeutung, also der Astrologie, war erst mal die Astronomie mit der Beobachtung und Aufzeichnung der Bewegung der klassischen Planeten vor dem Hintergrund der Sterne. Diese erfanden die ersten Sternbilder und insbesondere die Sternbilder des Tierkreises und entwickelten aus ihren Aufzeichnungen einen Kalender. Erst daraus entwickelte sich die Astrologie, wohl aus dem Bedürfnis der Menschen etwas über zukünftiges zu erfahren. Mit etwas Fantasie kann man sich gut vorstellen, dass die Menschen davon überzeugt waren, die Astronomen könnten die Zukunft aus den Sternen lesen, da sie ja fähig waren die Stellung der Planeten vorherzusagen und besondere, wiederkehrende Ereignisse relativ genau Wochen oder gar Monate im vorraus festzulegen. Sicher erfuhren die damaligen Gelehrten eine höhere Gunstbezeugung als heute, daher ist es wohl kein Wunder, dass sie die neue an sie gestellte Aufgabe, aus den Sternen die Zukunft für das Volk, den Herscher oder wen auch immer vorherzusagen. Man darf vermuten, dass die Prophezeiungen so formuliert wurden, dass ein Falschvorhersage nahezu unwahrscheinlich war und er Fehler in der Interpretation derer lag, die sich die Prophezeiung stellen ließen.

    Machen es die Astrologen heute viel anders? Sie machen Vorhersagen, möglichst ungenau und wenn sie doch mal völlig danebenliegen, dann hat man sie eben falsch verstanden.

    Letztlich hat sich die Kluft zwischen den Astronomen und den Astrologen immer weiter vergrößert. Aber das ist nicht die Schuld der Astronomen, die lediglich lernen wollen wie die Welt um uns funktioniert und nicht nach einem übergeordneten Sinn suchen.
    Die Astrologen versuchen aber bis zum heutigen Tage mit ihrem unseglichen Gelaber Macht über die einfach gestrickten Menschen auszuüben und sie auszunehmen. Das wird heute gerne als Lebensberatung dargestellt, soll aber letzlich zur Abhängigkeit vom Astrologen führen. Denn, wenn er mich einmal gut beraten hat, dann kann er das wieder tun. Eigenständiges Denken und selbstständiges Entscheidungentreffen wird somit abgegeben. Nicht anderes machen auch stark religiöse Menschen, die vor Entscheidungen Gott fragen oder in die ihre heilige Schrift schauen.
    Es ist klar, dass man irgendwann aus dieser Abhängigkeit nicht mehr rauskommt und um das eigene Weltbild nicht zu zerstören anderslautende Meinungen und Fakten ignoriert und nicht hören will.

  57. @Florian Freistätter

    Früher gabs nur Leute, die den Himmel beobachtet haben

    Richtig, weil sie die Zuikunft daraus „ablesen“ wollten, also „deuten“
    zum Nachlesen
    Und gerne auch hier
    Viel anders war es bei den Maya auch nicht:

    Astronomische Beobachtungen und astrologische Deutungen wurden bei den Maya nicht voneinander unterschieden. Für ihre Rituale und Prophezeiungen verwendeten die Priester Weissagungskalender (tonalamatl). Ihre astronomischen Teile basieren auf dem Venusverlauf und enthalten genaue Angaben über Mond-, Sonnen- und Marsphasen. Die Seiten befassen sich vorrangig mit verschiedenen Aspekten des von Göttern gebrachten Schicksals. Derartige Kalender befragte man vermutlich, um zu erfahren, ob die von Schicksalsmächten beherrschten Tage für bestimmte Vorhaben der Menschen günstig oder ungünstig waren. Man glaubte in ihnen Auskunft über den Verlauf von Krankheit, Schwangerschaft und Geburt zu bekommen.

    Zu empfehlen auch diese Lektüre

  58. Bitte Kommentar mit Links freischealten, danke
    BTW, ich habe mit der Astrologie und Horoskopen nichts im Sinn, nicht das da so ein Schlauchen auf dumme Gedanken kommt.

  59. @Krishna Gans: Hab ich irgendwo bestritten, das die Leute, die den Himmel damals beobachtet haben, das auch getan haben, um daraus Prognosen zu erstellen? Hab ich nicht, oder?
    Ich wollte nur festhalten, dass es nicht eine Astrologie gab, aus der sich dann die Astronomie entwickelt hat, sondern dass es eine Himmelsbeobachtung gab, von der sich später Astrologie UND Astronomie als seperate Disziplinen abgespalten haben.

    Aber selbst wenn die Astrologie Vorläuferin der Astronomie wäre – das würde absolut nichts daran ändern, das sie vollkommener Humbug ist und nichts in einem „Wissenssradio“ verloren hat.

  60. @Oliver Debus

    Das wollen uns vielleicht die Astrologen einreden, aber das stimmt so nicht.

    Quatsch, mir hat kein Astrologe und „Horoskopiker“ was einreden wollen.

  61. Was ich – abgesehen vom leidigen Astrologiethema – wirklich kritisch finde, ist dass der Sender durch seine Argumentation das auch hier in der Diskussion gezeigte Fehlverständnis von „Wissen“ und „Wissenschaft“ weiter fördert. Die Aussage, es solle um Wissen und nicht um Wissenschaft gehen, ist eigentlich schon ein kleiner Skandal für sich, weil sie zeigt, dass absolut KEINE Ahnung vorhanden ist, was man da eigentlich von sich gibt.

    Es scheint mir tatsächlich so, dass sehr viele Menschen eher ein diffuses Gefühl haben, was „Wissenschaft“ oder auch „Medizin“ oder auch „Forschung“ eigentlich ist.
    Es fällt mir immer wieder auf, dass Wissenschaft als etwas Bedrohliches, da Unbekanntes eingeordnet wird. Wissenschaftler sind die Leute, die in ihren Elfenbeintürmen hocken und „bloße Theorien“ (weil das Konzept der wissenschaftlichen Theorie auch unbekannt ist) entwickeln, die sie dann auf gefälschte Statistiken stützen während sie sich von der Waffenindustrie kaufen lassen.

    Es wäre so viel wichtiger, einen Sender zu schaffen, der mit solchen Ansichten aufräumt, ohne belehrend zu klingen, zeigt, wie Forschung und Wissenschaft tatsächlich ist und sich daher solche Dinge auf die Fahne schreibt: Wissenschaft erklären! Wissenschaft in den Alltag einbinden! – und damit dafür sorgen, dass diese Sichtweise von „wir hier unten“ und „die da oben in ihrem elitären Turm“ sich relativieren kann.

    Ich denke, dass Aufklärung in dieser Hinsicht eine weitaus größere Tragweite hat, als viele vielleicht annehmen. Nur, wer selbst in der Lage ist, gute von schlechten Quellen zu unterscheiden, halbwegs rational zu denken und zu begreifen, dass der „gesunde Menschenverstand“ der wissenschaftlichen Methodik eben nicht überlegen ist, sondern selbst ein Quell von Fehleinschätzungen – nur der kann von sich behaupten, eine gewisse Informationskompetenz zu besitzen…und daher verstehe ich nicht, dass sich ein solcher Sender nicht dieser weitaus spannenderen und befriedigenderen Aufgabe widmet, als blödes Halb- oder Unwissen als „Wissen“ zu präsentieren und damit den Hörern auch noch das Gefühl zu gehen, intellektueller Unterhaltung zu lauschen. Grmpf.

    Edit: Ich sehe gerade, dass der letzte Kommentar im letzten Jahr geschrieben wurde (bin anscheinend noch nicht in 2011 angekommen *hust). Hat daher jemand mal mitverfolgt, wie sich der Sender so gemacht hat in der Zwischenzeit?

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